Tag 320

Warum Gott anbeten – und wie?

Weisheit Psalm 126,2-3+5
Neues Testament Hebräer 12,14–24a+28-29
Altes Testament Hesekiel 28,12-17

Einführung

Warum sind Anbetung und Lobpreis so wichtig? Was tun wir, wenn wir Gott anbeten?

Der Autor des Hebräerbriefes mahnt uns, „[Gott] in Ehrfurcht vor seiner Heiligkeit an[zu]beten! Denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (Hebräer 12,28b-29).

Das gemeinsame Thema aller drei Abschnitte heute ist der Berg Zion (Psalm 126,1; GNB), das „himmlische Jerusalem“ (Hebräer 12,22), der „heilige Berg Gottes“ (Hesekiel 28,14.16). Der Ort, an dem Gott gegenwärtig ist, wo Gott sowohl im alten als auch im neuen Bund angebetet wird. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den beiden.

Es ist nicht mehr nötig, dass du einen bestimmten Ort aufsuchst, um Gottes Gegenwart zu erleben. Wegen Jesus, „dem Vermittler des neuen Bundes zwischen Gott und Menschen“ (Hebräer 12,24a), kannst du überall anbeten. Jesus ist es, der dir und mir durch Seinen Tod am Kreuz diese neue Gottesbeziehung möglich gemacht hat.

Dein „heiliger Berg“, an dem du Jesus anbeten kannst, ist die ganze Erde. Es ist die Vorwegnahme des „himmlischen Jerusalems“, von dem wir in unserer heutigen Passage aus dem Hebräerbrief lesen, und die in Offenbarung 21 beschrieben werden: der neue Himmel und die neue Erde.

Während du dich Jesus anbetend näherst, hat diese Nähe zu Jesus drei Folgen, wie C.H. Spurgeon bemerkt: Freude, Heiligkeit und Demut.

Weisheit

Psalm 126,2-3+5

2 Wir lachten aus vollem Hals
 und jubelten laut vor Freude.
 Auch die anderen Völker mussten zugeben:
 »Was der HERR für sie getan hat, ist groß und gewaltig!«
3 Ja, der HERR hat große Taten für uns vollbracht!
 Wir waren außer uns vor Freude.

5 Wer die Saat mit Tränen aussät,
 wird voller Freude die Ernte einbringen.

Kommentar

Freude

Kinder lachen durchschnittlich 150 Mal am Tag; Erwachsene dagegen nur sechs Mal. Jesus sagt uns, wir sollen mehr wie die Kinder sein.

Christlicher Glaube vereint auf einzigartige Weise Lachen und Weinen, Freude und Ernsthaftigkeit. „Wie konnten wir lachen und vor Freude jubeln… der Herr hatte Großes für uns getan und wir waren glücklich“ (2-3; GNB). Dieser Psalm feiert die Rückkehr des Volkes nach Zion aus seiner Gefangenschaft. Sie waren überglücklich: „Als der Herr die Gefangenen nach Jerusalem [Zion] zurückführte, da war es für uns wie ein Traum“ (126,1).

Sie waren zurückgekehrt an den heiligen Berg, den Berg Zion. Dort stand der Tempel Gottes. Diese irdische Rettung kündigt die größere Rettung an, die du durch Jesus erfährst.

Deine Antwort auf diese Rettung sollte auch heute Anbetung sein: „Wir lachten aus vollem Hals und jubelten laut vor Freude. Auch die anderen Völker mussten zugeben: »Was der HERR für sie getan hat, ist groß und gewaltig!« Ja, der HERR hat große Taten für uns vollbracht! Wir waren außer uns vor Freude“ (2-3; Hfa).

Zu einem Leben als Christ gehören auch viele Tränen. Wenn dein Leben gerade sehr schwer ist, bitte Gott, dass Er dein Schicksal wendet. Wenn du gerade in Tränen säst, wird eine Zeit kommen, in der du mit Jubel ernten wirst (126,5-6).

Gebet

Wende mein Schicksal, Herr. Ich bete, dass ich wieder vor Freude in Deiner Gegenwart lachen und jubeln kann.

Neues Testament

Hebräer 12,14–24a+28-29

14 Setzt alles daran, mit jedem Menschen Frieden zu haben und so zu leben, wie es Gott gefällt. Sonst werdet ihr den Herrn niemals sehen. 15 Achtet darauf, dass keiner von euch an Gottes Gnade gleichgültig vorübergeht, damit sich das Böse nicht bei euch breitmacht und die ganze Gemeinde vergiftet. 16 Keiner von euch soll ein sexuell unmoralisches Leben führen wie Esau, der Gott den Rücken gekehrt hatte. Für ein Linsengericht verschleuderte er das Vorrecht, als ältester Sohn das Erbe und den besonderen Segen seines Vaters zu erhalten. 17 Später wollte er alles wieder rückgängig machen und flehte seinen Vater unter Tränen um diesen Segen an. Doch da war es zu spät.

18 Ihr habt noch Größeres erlebt als damals die Israeliten. Der Berg Sinai, zu dem sie gekommen waren, war ein irdischer Berg. Sie sahen ihn im Feuer lodern, als Mose von Gott die Gebote erhielt. Dann wurde es finster wie in der Nacht, ein Sturm brach los, 19 und nach einem lauten Fanfarenstoß hörten die Israeliten eine mächtige Stimme wie das Rollen des Donners. Erschrocken bat das Volk, diese Stimme nicht länger hören zu müssen. 20 Sie konnten nicht ertragen, dass Gott ihnen befahl: »Selbst ein Tier, das diesen Berg berührt, soll gesteinigt werden.« 21 Was sich vor ihren Augen und Ohren ereignete, war so furchterregend, dass sogar Mose bekannte: »Ich zittere vor Angst und Schrecken!«

22 Ihr dagegen seid zum himmlischen Berg Zion gekommen und in die Stadt des lebendigen Gottes. Das ist das himmlische Jerusalem, wo ihr Gott zusammen mit seinen vielen tausend Engeln bei einem großen Fest anbetet. 23 Ihr gehört zu seinen Kindern, die er besonders gesegnet hat und deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Ihr habt eure Zuflucht zu Gott genommen, der alle Menschen richten wird. Ihr gehört zu derselben großen Gemeinde wie alle diese Vorbilder des Glaubens, die bereits am Ziel sind und Gottes Anerkennung gefunden haben. 24 Ja, ihr seid zu Jesus selbst gekommen, der als Vermittler zwischen Gott und uns Menschen den neuen Bund in Kraft gesetzt hat.

28 Auf uns wartet also ein neues Reich, das niemals erschüttert wird. Dafür wollen wir Gott von Herzen danken und ihm voller Ehrfurcht dienen, damit er Freude an uns hat. 29 Denn unser Gott ist wie ein Feuer, dem nichts standhalten kann.

Kommentar

Heiligkeit

A.W. Tozer schrieb, „Ein kurzer Moment sprachloser Stille in der überwältigenden Gegenwart Gottes kann dich geistlich weiterbringen, als Jahre reinen Studiums.“

Anbetung lässt uns in die „überwältigende Gegenwart“ des Heiligen, Gott, auf Seinem heiligen Berg kommen. „Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (12,29). Und du sollst wie Er sein: „Bemüht euch, ein heiliges Leben nach dem Willen Gottes zu führen, denn wer nicht heilig ist, wird den Herrn nicht sehen“ (14b). Heiligung ist kein Selbstläufer. Oder wie Mutter Teresa sagte, „Unser Heiligungsprozess hängt sowohl von Gott als auch von uns ab – von Gottes Gnade und von unserer Bereitschaft, heilig zu sein.“ Es ist deine Entscheidung, dich von Jesus heiligen zu lassen.

Beziehungen sind wirklich wichtig: „Versucht, mit allen Menschen in Frieden zu leben“ (14a). Tu nichts, das dich die Gnade Gottes versäumen lässt (Seine heilige Gegenwart). „Seht zu, dass keine bittere Wurzel unter euch Fuß fassen kann, denn sonst wird sie euch zur Last werden und viele durch ihr Gift verderben“ (12,15). Entferne bittere Wurzeln, sobald du sie entdeckst.

Wir tragen Verantwortung für uns und für einander: „Sorgt dafür, dass niemand wie Esau ein unzüchtiges oder gottloses Leben führt. Er verkaufte sein Geburtsrecht als Ältester für eine einzige Mahlzeit“ (12,16).

Betrachte dir den Unterschied zwischen dem „sichtbaren, greifbaren Berg“ (18a), auf dem im Alten Testament das Gesetz gegeben wurde, und dem himmlischen Berg Zion, zu dem du heute kommst, um Gott anzubeten. Denke über Gottes Entfaltung Seiner Heiligkeit nach, die mit der Überbringung des Gesetzes einherging und Mose „erschüttert“ zurückließ (18-21).

Jedes Mal, wenn du anbetest, bist du umgeben von Tausenden von Engeln (22b) und von der Gegenwart des lebendigen Gottes (23b). Alle, die bereits in Christus verstorben sind, stimmen in den himmlischen Lobgesang mit ein (23c); gemeinsam mit Milliarden Christen, den lebenden und jenen im Himmel, preist du Gott.

Vor allem aber kommst du jedes Mal, wenn du Gott anbetest, „zu Jesus“ (12,24a), der es überhaupt erst ermöglicht hat (24b). „Durch sein Blut [sind wir] von Schuld gereinigt worden. Und sein Blut verkündet etwas viel Besseres als das Blut Abels“ (24b). Jesu Blut bringt allen, die an Ihn glauben, die reinigende Botschaft von Vergebung und Frieden mit Gott.

Wenn wir Jesus anbeten, „wollen wir dankbar sein und Gott Freude machen, indem wir ihn in Ehrfurcht vor seiner Heiligkeit anbeten“ (12,28).

Gebet

Lieber Jesus, danke, dass ich aufgrund deines Blutes, das Du für mich am Kreuz vergossen hast, in Deine Gegenwart kommen kann. Hilf mir, heilig zu sein und Gott in Ehrfurcht vor Seiner Heiligkeit anzubeten.

Altes Testament

Hesekiel 28,12-17

 12Du warst der Inbegriff der Vollkommenheit,
  voll Weisheit und vollendeter Schönheit.
 13 Du lebtest in Eden, dem Garten Gottes,
  und trugst Edelsteine jeder Art...

 14 Auf meinem heiligen Berg
  ließ ich dich wohnen,
 ein Kerub schützte dich
  mit ausgebreiteten Flügeln,
 und zwischen feurigen Steinen
  gingst du umher.
 15 Als ich dich schuf,
  warst du untadelig und vollkommen,
 doch dann fingst du an,
  Unrecht zu tun.
 16 Dein Handel blühte,
  und der Erfolg verführte dich
 zu üblen Machenschaften und Gewalttaten.
  Darum vertrieb ich dich von meinem Berg,
 und der Kerub stieß dich
  von den feurigen Steinen
  fort in den Untergang.
 17 Deine Schönheit ist dir zu Kopf gestiegen,
  deine prachtvolle Erscheinung ließ
 dich handeln wie ein Narr.
  Darum habe ich dich zu Boden geworfen,
 ich habe dich erniedrigt
  vor den Augen anderer Könige;
 voller Verachtung blicken
  sie nun auf dich herab.

Kommentar

Demut

Heiligkeit und Demut sind untrennbar miteinander verbunden. Jesus zeigte uns, dass Heiligkeit im Herzen der Demut steht. Auf der anderen Seite ist Stolz die Wurzel aller Sünde. Stolz war auch die Ursache, dass Satan verworfen wurde.

Nach biblischem Verständnis steht hinter allem Bösen in der Welt der Teufel. Auf Griechisch heißt „Teufel“ diabolos, auf Hebräisch Satan. Wir erfahren in der Bibel nicht viel über die Herkunft Satans. Aber dieser Abschnitt ist einer der wenigen, der uns eine Ahnung seiner Herkunft zu geben vermag.

Auch wenn der ursprüngliche Kontext der Niedergang, des Königs von Tyrus ist, scheint es, als steckte Satan, der Herrscher über die Welt (2. Korinther 4,4), hinter dem König von Tyrus.

Wenn du die Zeit hast, lies Jesaja 14,12-23 und Offenbarung 12. Es scheint, als wären sowohl der Mensch als auch Satan als „gut“ erschaffen worden: „Du warst der Inbegriff von Weisheit und vollendeter Schönheit. Du hast in Eden gewohnt, dem Garten Gottes“ (28,12-13a). Es klingt, als sei Satan ein Engel gewesen: „Du warst ein glänzender, schirmender Cherub und auf den heiligen Berg hatte ich dich gesetzt“ (14a). Satan hatte Zutritt zum Gnadenthron und der Gegenwart des Herrn. Er war „untadelig“ (28,15).

Statt Gott auf Seinem heiligen Berg anzubeten, „[wurde sein] Herz hochmütig“ und sprach: „Ich bin ein Gott! Auf einem Göttersitz wohne ich im Herzen der Meere“ (28,2; ZB). Er behauptete, „ein Gott zu sein“ (28,2). „Deine Klugheit und dein Handel haben dich reich, doch dein Reichtum hat dich hochmütig gemacht“ (28,5).

Ebenso wie besondere Fähigkeiten und Reichtum einen Menschen hochmütig machen können, ist es auch mit unserem Aussehen: „Deine Schönheit hatte dich überheblich gemacht; aus lauter Eitelkeit hattest du deine Weisheit preisgegeben“ (28,17; GNB).

Hier wird Selbstanbetung beschrieben, zu der es kommt, wenn wir unsere Erfolge der eigenen Weisheit, unserem Wissen und unseren Fähigkeiten zuschreiben (28,4) und nicht erkennen, dass Gott sie schenkt und wir deshalb Ihn – und Ihn allein – abeten sollen. Die Versuchung ist groß, statt des souveränen Gottes Erfolg, Reichtum und Schönheit zu verehren – die Götter unserer Kultur und Zeit.

Gott bringt die Hochmütigen zu Fall und erhöht die Demütigen. Sein Stolz und seine Sünde führten dazu, dass Satan aus der Gegenwart Gottes verstoßen wurde: „du hast gesündigt. Deshalb habe ich dich vom Berg Gottes verbannt“ (28,16). „Deshalb habe ich dich auf die Erde geworfen“ (28,17; Lukas 10,18). Satans endgültige Vernichtung wird sicher vorausgesagt (28,18b-19). Jesus hat Satan bereits durch Seinen Tod und Seine Auferstehung besiegt.

Jesu Einstellung ist das krasse Gegenteil zu der Satans. Er wählte den entgegengesetzten Weg: „Obwohl er Gott war,…nahm [er] die niedrige Stellung eines Dieners an und…erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod, indem er wie ein Verbrecher am Kreuz starb. Deshalb hat Gott ihn in den Himmel gehoben und ihm einen Namen gegeben, der höher ist als alle anderen Namen. Vor diesem Namen sollen sich die Knie aller beugen, die im Himmel und auf der Erde und unter der Erde sind. Und zur Ehre Gottes, des Vaters, werden alle bekennen, dass Jesus Christus Herr ist“ (Philipper 2,6-11).

Bete Jesus heute an. Je näher du Ihm im Laufe deines Lebens kommst, desto mehr Segen wirst du erleben – Freude, Heiligkeit und Demut.

Gebet

Herr Jesus, vor Dir gehe ich heute anbetend auf die Knie und bekenne, dass Du Herr bist – Dir sei alle Ehre und Gott, dem Vater.

Pippa fügt hinzu

Hebräer 12,14

„Versucht, mit allen Menschen in Frieden zu leben, und bemüht euch, ein heiliges Leben nach dem Willen Gottes zu führen, denn wer nicht heilig ist, wird den Herrn nicht sehen.“

Wir müssen immer wieder daran arbeiten, „mit allen Menschen in Frieden zu leben“. Unsicherheiten, Missverständnisse und Scheitern kommen uns dabei immer wieder in den Weg. Und heilig sein, ist echt herausfordernd!

Thought for the Day

Drei Benefits erwachsen aus Nähe zu Jesus:
Freude, Heiligkeit und Demut.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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