Dein Beispiel
Einführung
Bei einer seiner Generalaudienzen auf dem Petersplatz blieb Papst Franziskus einen Augenblick bei einem Mann, der unter Neurofibromatose, einer entstellenden Hautkrankheit litt, stehen; er betete für ihn, nahm ihn in den Arm und legte ihm die Hände auf. Das Gesicht des Mannes war übersät von Tumoren. Das Bild des Papstes, als er den Mann umarmte, ging um die ganze Welt und inspirierte Millionen durch sein eindrückliches Beispiel von der Liebe Christi.
Beispiele vermögen eine große Wirkung zu haben. Wir können uns nur schwer verbessern, wenn wir kein anderes Vorbild als uns selbst haben. Ein gutes Beispiel inspiriert uns nicht nur, es gibt uns auch ein Muster, das wir nachmachen und von dem wir lernen können.
Du profitierst nicht nur selbst am meisten, dem Beispiel anderer zu folgen. Dein Vorbild ist entscheidend, wenn du andere beeinflussen möchtest. Der französische Theologe, Philosoph und Arzt Albert Schweitzer sagte, „Vorbild ist nicht die wichtigste Voraussetzung, andere zu beeinflussen – es ist die einzige.“ Was du tust ist so viel wichtiger, als was du sagst.
Was die Menschen sehen, ist wichtiger, als was sie hören. Die Menschen tun, was sie sehen. John Maxwell schreibt, „89 Prozent dessen, was ein Mensch lernt, lernt er visuell; 10 Prozent übers Hören und nur ein Prozent über seine anderen Sinne… Was sie hören, verstehen sie. Was sie sehen, glauben sie!“
Gestern haben wir gelesen, dass wir Jesu Beispiel folgen sollen (1. Petrus 2,21). Heute sehen wir, welche Auswirkungen das haben kann.
Sprüche 28,26
26 Wer sich nur auf seinen Verstand verlässt,
ist ein Dummkopf. Gestalte dein Leben
nach der Weisheit, die Gott gibt,
dann bist du in Sicherheit!
Kommentar
Wandle in Weisheit
Erkenntnis ist horizontal. Weisheit ist vertikal – sie kommt von oben herab. Jesu Vorbild zu folgen heißt, in Weisheit zu wandeln. Jesus wandelte von frühster Kindheit an in Weisheit: „Er war mit Weisheit erfüllt, und Gottes besondere Gnade ruhte auf ihm“ (Lukas 2,40). „Viele der Zuhörer waren sehr erstaunt. Sie fragten: „Wo hat er nur diese Weisheit her…““ (Markus 6,2).
Wie bedeutet, in Weisheit zu wandeln? In den Sprüchen heißt es, „Wer ein vorbildliches Leben führt, dem wird geholfen; wer aber auf krummen Wegen geht, wird zugrunde gehen“ (28,18). Und weiter, „Sich auf sich selbst zu verlassen ist dumm, wer sich aber an die Weisheit hält, lebt in Sicherheit“ (28,26).
Es ist weise, hart zu arbeiten, anstatt „Luftschlösser“ zu bauen (19; Hfa): „Wer hart arbeitet, hat genug zu essen; aber ein leichtfertiges Leben stürzt den Menschen in die Armut“ (19).
Treue ist besser als „um jeden Preis reich werden [zu wollen]“ (20). Auch Großzügigkeit ist weise: „Wer nach Reichtum jagt, …weiß nicht, dass Mangel über ihn kommen wird… Wer dem Armen gibt, hat keinen Mangel; wer aber seine Augen [vor ihm] verhüllt, der wird sich viel Fluch sammeln“ (28,22.27; SLA).
Manchmal geht es nicht ohne Konfrontation: „Wenn du andere zurechtweist, erntest du am Ende mehr Dankbarkeit, als wenn du ihnen immer nach dem Mund redest“ (23; GNB).
Vertraue auf den Herrn. Wer auf den Herrn vertraut, dem wird es wohl ergehen (25b) und „wer sich aber an die Weisheit hält, lebt in Sicherheit“ (26b).
Gebet
Herr, hilf mir, in Weisheit zu wandeln und auf Dich zu vertrauen.
1. Petrus 3,1-3a+4+7-17
1 Ihr Frauen, ordnet euch in derselben Weise euren Männern unter! Auch ohne viele Worte sollt ihr allein durch euer Vorbild eure Männer für Christus gewinnen, sofern sie bisher nicht auf seine Botschaft hören wollten. 2 Wenn sie euer vorbildliches Leben und eure Ehrfurcht vor Gott sehen, wird sie das überzeugen. 3 Nicht der äußerliche Schmuck (...) soll euch Frauen auszeichnen.
4 Eure Schönheit soll von innen kommen! Ein freundliches und ausgeglichenes Wesen ist euer unvergänglicher Schmuck. Das ist es, was Gott als wirklich kostbar ansieht.
7 Und für euch Männer gilt: Nehmt Rücksicht auf eure Frauen, so wie sie es als die Schwächeren brauchen; achtet und ehrt sie. Vergesst nicht, dass Gott in seiner Gnade allen das ewige Leben schenkt, Männern wie Frauen. Nichts soll zwischen euch stehen, das euch am gemeinsamen Gebet hindert.
8 Und noch etwas möchte ich euch sagen, und das gilt für alle: Haltet einmütig zusammen! Nehmt Anteil am Leben des anderen und liebt einander als Geschwister! Geht barmherzig miteinander um und seid nicht überheblich. 9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem, droht nicht mit Vergeltung, wenn man euch beleidigt. Im Gegenteil: Bittet Gott um seinen Segen für den anderen. Denn ihr wisst ja, dass Gott auch euch dazu berufen hat, seinen Segen zu empfangen. 10 Es heißt doch in der Heiligen Schrift:
»Wer sich am Leben freuen
und gute Tage erleben will, der achte auf das,
was er sagt. Keine Lüge, kein gemeines Wort
soll über seine Lippen kommen.
11 Von allem Bösen soll er
sich abwenden und Gutes tun.
Er setze sich unermüdlich und
mit ganzer Kraft für den Frieden ein.
12 Denn der Herr sieht mit
Freude auf solche Menschen,
die nach seinem Willen leben,
und hat immer ein offenes Ohr für ihre Bitten.
Allen jedoch, die Böses tun,
stellt sich der Herr entgegen.«
13 Und wer sollte euch Böses tun, wenn ihr euch mit ganzer Kraft für das Gute einsetzt? 14 Doch selbst wenn ihr leiden müsst, weil ihr nach Gottes Willen lebt, könnt ihr euch glücklich schätzen. Darum fürchtet euch nicht vor dem Leid, das euch die Menschen zufügen, und lasst euch von ihnen nicht einschüchtern. 15 Allein Christus, den Herrn, sollt ihr ehren. Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn euch andere nach der Hoffnung fragen, die euch erfüllt. 16 Begegnet ihnen freundlich und mit Respekt. Ihr sollt ein gutes Gewissen haben! Dann nämlich werden alle, die Lügen über euch verbreitet haben, beschämt sein. Sie werden erkennen, dass sie Menschen verleumdet haben, die in der Verbundenheit mit Christus ein vorbildliches Leben führen. 17 Es ist doch besser – wenn Gott es so will –, für das Gute zu leiden als für etwas Schlechtes.
Kommentar
Gewinne die Menschen mit oder ohne Worte
Den christlichen Glauben auszuleben, ist die beste Art, die gute Nachricht an die Menschen in deinem engsten Umfeld weiterzugeben. Das gilt in jedem Fall für deine Familie, deine Arbeitskollegen und die, mit denen du lebst. Häufig „predigst“ du besser durch dein Leben als mit deinen Lippen.
Das ist besonders wichtig, wenn dein Ehepartner kein Christ ist. Petrus ermutigt gläubige Ehefrauen, deren Männer nicht an das Wort Gottes glauben, „Das Beispiel eures Lebens wird sie mehr überzeugen als alle Worte. Sie werden für Gott gewonnen werden, wenn sie sehen, wie ihr vorbildlich und in Ehrfurcht vor Gott lebt“ (3,1b-2).
Ihnen mag jedes Wort über Gott gleichgültig sein, aber „Wenn sie euer vorbildliches Leben und eure Ehrfurcht vor Gott sehen, wird sie das überzeugen“ (3,2; Hfa). Nicht die äußere Erscheinung sondern das innere Wesen zählt (3,3-4). Von größerer Schönheit als äußerliche Schönheit ist „Ein freundliches und ausgeglichenes Wesen …Das ist es, was Gott als wirklich kostbar ansieht.“ (3,4; Hfa).
Die Lehre Jesu und der Apostel, wie sich die Ehemänner ihren Frauen gegenüber verhalten sollen, war revolutionär. In einer Gesellschaft, in der Frauen nur Pflichten und Ehemänner nur Rechte hatten, sagt Petrus hier, dass beide sich gegenseitig verpflichtet sind.
So wie er den Ehefrauen sagt, sie mögen sich „unterordnen“ (3,1) (die The Message Bible übersetzt, sie mögen „gute Ehefrauen“ sein), so sagt er den Ehemännern, sie mögen „gute Ehemänner“ sein (3,6; nach The Message Bible). „Achtet und ehrt sie; denn sie haben mit euch am ewigen Leben teil, das Gott schenkt. Handelt so, dass nichts euren Gebeten im Weg steht“ (3,7; GNB). Er sagt, Ehemänner sollen Verständnis und Respekt für ihre Frauen haben. Wenn die Beziehung nicht stimmt, bleiben die Gebete wirkungslos (3,7).
Wie sieht ein Leben aus, das Menschen ohne Worte gewinnt? Es ist geprägt von Harmonie, mitfühlender Liebe, Barmherzigkeit und Demut; wo Böses nicht mit Bösem und Kränkung nicht mit Kränkung vergolten wird, sondern mit Segnen (3,8-9): „Vergeltet nicht Böses mit Bösem noch Kränkung mit Kränkung! Stattdessen segnet; denn ihr seid dazu berufen, Segen zu erlangen“ (3,9; EÜ).
Das bedeutet, dass du deine Zunge im Zaum hältst: „hüte deine Zunge vor bösen Worten und verbreite keine Lügen“ (10b). Übe dich darin, stets positiv und wahr zu reden. „Wende dich ab vom Bösen und tue Gutes. Bemüht euch, mit anderen in Frieden zu leben“ (3,11). Das führt zu einem Leben ohne Angst (14), in dem Jesus Herr deines Herzens ist (3,15).
„Ohne Worte“ könnte der beste Weg sein, die Menschen in deiner unmittelbaren Umgebung zu gewinnen. Trotzdem sind Worte auch sehr wichtig. Schäme dich nicht, darüber zu reden: „Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn euch andere nach der Hoffnung fragen, die euch erfüllt. Begegnet ihnen freundlich und mit Respekt“ (15b-16a; Hfa).
Mit Überheblichkeit und Unfreundlichkeit gewinnt man selten Menschen für sich. Neben der verbalen Verteidigung musst du auch moralisch fest stehen – „Bewahrt euch ein reines Gewissen. Wenn dann jemand etwas Böses über euch sagt, wird er beschämt werden, weil euer vorbildliches Leben mit Christus ihn Lügen straft“ (3,16).
Wie Rick Warren so schön sagt, „Du kannst die Lügen, die die Leute über dich erzählen, nicht kontrollieren, aber du kannst die Wahrheit kontrollieren … Lebe so, dass die Leute die Geschichten erfinden müssen, die sie über dich erzählen.“ Das Kreuz und die Auferstehung machen ein reines Gewissen möglich. Jesus starb „ein für alle Mal für unsere Sünden … um uns zu Gott zurückzubringen“ (3,18).
Das ist die symbolische Bedeutung der Taufe: „keine körperliche Reinigung, sondern die Bitte an Gott um ein reines Gewissen“ (3,21).
Gebet
Herr, bitte hilf mir, mit einem reinen Gewissen zu leben.
Hesekiel 45,1+3b+9+15
1 Weiter sagte der Herr zu mir: »Wenn ihr das Land unter den Stämmen Israels durch das Los aufteilt, sollt ihr für mich ein Gebiet zurückbehalten. In seinem ganzen Umfang soll es mir geweiht sein und darum als heilig gelten. Es muss 12,5 Kilometer lang und 10 Kilometer breit sein 3 ...Darin wird mein Tempel mit dem Allerheiligsten stehen.
9 »Ich, Gott, der HERR, sage zu den Herrschern von Israel: Schluss mit euren Betrügereien! Beseitigt Gewalt und Unterdrückung! Tretet ein für Recht und Gerechtigkeit! Hört auf, mein Volk von seinem Grund und Boden zu vertreiben! Das befehle ich, Gott, der HERR!
15 Aus euren Herden sollt ihr von 200 Tieren eines aussuchen. Diese Abgaben sind für die Speise-, Brand- und Friedensopfer bestimmt, mit denen eure Schuld gesühnt werden soll. Ich, Gott, der HERR, ordne es so an.
Kommentar
Anbetung vor dem Herrn
In seiner Vision sieht Hesekiel „heiliges Land [für den] Herrn“ (45,1). Die ganze Gegend war heilig (45,1). Zu ihr gehörte ein Heiligtum, in dem Priester vor dem Herrn dienten (2-4), und Besitz für die Leviten, Prinzen und alle Menschen. Die Vision zeigt ein Volk, das im Frieden mit sich selbst ist; wo alle Gesellschaftsschichten harmonisch und gerecht miteinander leben.
Aber sie handelt nicht nur davon, wie das Volk gut miteinander auskommt – es ist ein Ort, an dem „sich das Volk… anbetend vor dem Herrn nieder[wirft]“ (46,3). Die Harmonie unter den Menschen kommt von Gott; und im Herzen des ganzen steht die Anbetung.
Es gibt zwei Voraussetzungen für Anbetung vor dem Herrn. Erstens Bußfertigkeit. Gottes Botschaft an die Anführer (die „Fürsten des Landes“) lautete, „Ihr sollt tun, was recht und gerecht ist. Hört auf, mein Volk von seinem Grund und Boden zu vertreiben… Ihr sollt richtige Waagen benutzen“ (45,9-10).
Und zweitens Sühne (45,15.17). Das „Passahfest“ symbolisiert, dass Gott wegen Jesu Opfer über deine Sünde hinwegeht. Blut musste auf die Türrahmen gestrichen werden – ein Hinweis auf Christi Blut.
Die Zahl sieben ist die vollkommene Zahl: „am siebten Tag … Sieben Tage sollt ihr feiern… An den sieben Festtagen soll er dem Herrn … sieben junge Stiere und sieben makellose Widder an jedem der sieben Tage [darbringen] …[im] siebten Monat“ (45,20.21.23.25).
Alles weist auf das eine vollkommen perfekte und ausreichende Sühneopfer hin, das Jesus Christus für dich gebracht hat, und welches dir ermöglicht, in die Gegenwart Gottes zu kommen und ein Leben in Anbetung zu führen.
Wandle auf dem Weg des Kreuzes und der Auferstehung Jesu. Führe ein Leben, mit dem du Menschen gewinnst. Halte dein Gewissen rein und lebe ohne Angst. Folge Jesu beispielhaftem Leben, und du wirst zum Vorbild für andere.
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass Du gestorben bist; der Gerechte für den Ungerechten, damit ich zu Gott kommen kann. Bitte hilf mir, ein Leben in Anbetung zu führen, Deinem vollkommenem Beispiel folgend.
Pippa fügt hinzu
1. Petrus 3,6 (Hfa)
„Sara ist ein Beispiel dafür: Sie vertraute sich Abrahams Führung an und nannte ihn ihren Herrn.“
Ich habe Nicky versehentlich schon manchmal „Herr“ genannt. Ich habe ihn auch schon „Papa“, möglicherweise sogar „Mama“ und noch einiges mehr genannt!
Thought for the Day
„Du kannst die Lügen, die die Leute über dich erzählen, nicht kontrollieren, aber du kannst die Wahrheit kontrollieren … Lebe so, dass die Leute die Geschichten erfinden müssen, die sie über dich erzählen.“ – Rick Warren
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“