Tag 343

Sehnsucht

Weisheit Psalm 139,17–18
Neues Testament Judas 1,1+3-4+12+16+20-21a+24-25
Altes Testament Sacharja 7,9-10 + 8,23

Einführung

Du bist für eine enge Beziehung mit Gott geschaffen. Jesus kam, um das zu ermöglichen. Manchmal lasse ich mich ablenken, von anderen Dingen vereinnahmen – selbst meine Arbeit für Gott kann mich von meiner Beziehung mit Gott ablenken. Ein andermal sehne ich mich geradezu verzweifelt nach Gottes Gegenwart, Seiner Barmherzigkeit und Gnade. Wenn wir an so einem Ort sind, kann uns einzig Gottes Gegenwart helfen.

Weisheit

Psalm 139,17–18

17 Wie überwältigend sind deine Gedanken für mich,
  o Gott, es sind so unfassbar viele!
18 Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer;
  wollte ich sie alle zählen, ich käme nie zum Ende!

Kommentar

Sehnsucht, Gottes Gedanken zu kennen

Es ist ein großer Segen, jeden Morgen aufzuwachen und zu wissen, dass Gott bei dir ist und mit dir reden möchte: „wenn ich am Morgen erwache, bin ich immer noch bei dir“ (139,18). Deshalb liebe ich es, gleich morgens Bibel zu lesen. Ich möchte unbedingt wissen, was Gott denkt.

David braucht Gott verzweifelt. Er möchte Gottes Gedanken kennen: „Wie kostbar sind deine Gedanken über mich, Gott! Es sind unendlich viele. Wollte ich sie zählen, so sind sie zahlreicher als der Sand! Und wenn ich am Morgen erwache, bin ich immer noch bei dir“ (17-18).

David möchte Gott auch unter keinen Umständen verletzen:

„Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz,
  prüfe mich und erkenne meine Gedanken.
Zeige mir, wenn ich auf falschen Wegen gehe
  und führe mich den Weg zum ewigen Leben“ (23-24).

Gebet

Herr, ich möchte Deine Gedanken kennen und Deine Stimme hören. Bringe mich heute in Deine Gegenwart. Ziehe mich ganz nah zu Dir.

Neues Testament

Judas 1,1+3-4+12+16+20-21a+24-25

Anschrift und Gruß

1 Judas, der Jesus Christus dient, ein Bruder von Jakobus,

schreibt diesen Brief an alle, die Gott zum Glauben berufen hat. Gott, der Vater, liebt euch, und Jesus Christus wird euch sicher ans Ziel bringen.

Warnung vor falschen Lehren

3 Liebe Freunde! Eigentlich wollte ich euch über die Rettung schreiben, die Gott uns gemeinsam geschenkt hat. Das liegt mir sehr am Herzen. Doch nun muss ich in meinem Brief ermahnen und warnen. Setzt euch entschlossen für den Glauben ein, wie er denen, die zu Gott gehören, ein für alle Mal überliefert ist. 4 Denn bei euch haben sich einige Leute eingeschlichen, über die Gott schon längst sein Urteil gefällt hat. Sie wollen von Gott nichts wissen und missbrauchen seine Gnade als Freibrief für ihr ausschweifendes Leben; ja, sie verraten damit Jesus Christus, der doch allein unser Herr und Herrscher ist.

12 Wenn ihr euch zu euren gemeinsamen Mahlzeiten versammelt, feiern sie unverfroren mit und haben dabei nur sich selbst und ihr Wohl im Blick. Ein Schandfleck sind sie für eure Gemeinde! Sie sind wie Wolken, die vom Sturm vertrieben werden, ohne dass sie den ersehnten Regen bringen, wie verdorrte Bäume, auf denen man zur Erntezeit die Früchte vergeblich sucht. Sie sind vollkommen tot und entwurzelt.

16 Diese Leute sind ständig unzufrieden und beklagen voller Selbstmitleid ihr Schicksal. Sie lassen sich von ihren Begierden antreiben, schwingen einerseits große Reden und kriechen andererseits vor den Leuten, wenn sie nur irgendeinen Vorteil davon haben.

20 Doch für euch, meine lieben Freunde, ist der Glaube, den Gott euch selbst geschenkt hat, wie ein festes Fundament: Baut euer Leben darauf! Betet und lasst euch dabei vom Heiligen Geist leiten! 21 Bleibt fest in der Liebe Gottes...

Lob Gottes

24 Gott allein kann euch davor bewahren, vom rechten Weg abzuirren. So könnt ihr von Schuld befreit und voller Freude vor ihn treten und ihn in seiner Herrlichkeit sehen. 25 Ihm, dem alleinigen Gott, der uns durch Jesus Christus, unseren Herrn, gerettet hat, gebühren Ehre, Ruhm, Stärke und Macht. So war es schon immer, so ist es jetzt und wird es in alle Ewigkeit sein. Amen.

Kommentar

Sehnsucht nach Gottes Wahrheit

Vor einiger Zeit wurde ich aufmerksam auf eine gefährliche, hinterhältige Sekte aus Südkorea namens Shincheonji. Sie versuchte sich weltweit in Gemeinden einzuschleichen, auch in unsere. Diese falschen Lehrer laden junge Menschen zu angeblichen „Bibelkursen“ ein, bringen sie vom rechten Weg ab und sie lehren sie, andere zu täuschen.

Judas wünscht sich verzweifelt, dass seine Leser an Gottes Wahrheit festhalten und sich nicht von falschen Lehren in die Irre führen lassen: „Doch nun muss ich in meinem Brief ermahnen und warnen. Setzt euch entschlossen für den Glauben ein, wie er denen, die zu Gott gehören, ein für alle Mal überliefert ist“ (1,3; Hfa).

Er macht ihnen Mut, an der ursprünglichen Lehre festzuhalten und „für die Wahrheit der Botschaft zu kämpfen“ (1,3). Die Wahrheit ist wirklich wichtig. Sie wurde dir anvertraut. Du musst dich für sie einsetzen – gegen falsche Lehrer und falsche Lehre. Warum?

Erstens, weil wir wissen, dass sie Gottes Gericht erwartet – und das ist eine ernste Angelegenheit (5-10). Zweitens, weil wir wissen, was für einen Schaden solche Menschen anrichten können; was ebenfalls eine ernste Sache ist (11-16): „Sie spalten die Gemeinde. Ihr ganzes Tun und Denken ist auf diese Welt ausgerichtet“ (1,19; Hfa).

Judas beschreibt, woran man falsche Lehrer und falsche Lehre erkennt. Üblicherweise sehen wir bei Sekten wenigstens eines der folgenden Merkmale:

•\tSie täuschen. Sie „schleichen sich in die Gemeinde ein“ (1,4).
•\tSie lehnen jegliche Autorität ab und „verkehren die Gnade unseres Gottes ins Gegenteil“ (1,4; LUT).
•\tSie leugnen Jesus Christus als „unseren einzigen Herrn und Herrscher“ (1,4).
•\tSie „spotten und fluchen über die Dinge, die sie nicht verstehen“ (10a).
•\tSie „tun, wonach ihnen ist“ (10b; nach The Message Bible).
•\tSie sind unmoralisch: „schamlos sind sie nur auf ihr eigenes Wohl bedacht“ (1,12).
•\tSie haben an allem etwas auszusetzen (1,16).
•\tSie versuchen stets, „sich Vorteile zu verschaffen“ (1,16).
•\tSie sind ehrgeizig und „schmeicheln den Menschen aus Eigennutz.“ (16; EÜ).

In Gottes Volk soll die Sehnsucht nach Seiner Wahrheit geschürt werden. Der Brief beginnt und endet damit, von großer Vertrautheit mit Gott zu sprechen und wie Menschen leben, die sich nach Gottes Wahrheit sehnen.

Mir gefällt, wie Judas den Brief beginnt. Er sieht sich als „Diener von Jesus Christus“ (1a). Es gibt keine höhere Berufung oder schönere Aufgabe, als in jedem neuen Tag die Möglichkeit zu sehen, Jesus Christus zu dienen.

Dann versichert er seinen Lesern, dass sie von Gott, dem Vater „berufen“ und „geliebt“ und „von Jesus Christus bewahrt“ sind (1,1). Das gilt für jeden Christen. Judas wünscht sich für sie „Erbarmen, Frieden und Liebe … in Fülle“ (1,2; EÜ). Wären das die einzigen Verse, hätten wir doch damit die ganze Bibel und wir könnten bis zum Ende unseres Lebens über sie nachdenken.

Er endet mit eindringlichen Bitten, dass sie:

•\tdie Wahrheit studieren: „der Glaube, den Gott euch selbst geschenkt hat, ist wie ein festes Fundament: Baut euer Leben darauf“ (20a; Hfa).
•\tbeten: „Betet und lasst euch dabei vom Heiligen Geist leiten“ (20b; Hfa).
•\tnahe bei Gott bleiben: „Bleibt in der Liebe Gottes“ (21a).
•\tbarmherzig sind: „Begegnet allen Menschen mit Güte. Aber nehmt euch dabei in Acht, dass ihr euch nicht von ihrem gottlosen Lebensstil anstecken lasst“ (23; Hfa).

Gebet

Herr, bitte hilf mir, dass ich mich nach Deiner Wahrheit sehne und für den Glauben eintrete (1,3).

Altes Testament

Sacharja 7,9-10 + 8,23

9-10 »Durch die Propheten schärfte ich euren Vorfahren ein: ›Fällt gerechte Urteile! Geht liebevoll und barmherzig miteinander um! Die Witwen und Waisen, die Armen und die Ausländer sollt ihr nicht unterdrücken! Schmiedet keine bösen Pläne gegeneinander! Das befehle ich, der HERR, der allmächtige Gott!‹

23 Ich, der HERR, der allmächtige Gott, sage euch: In jener Zeit werden sich zehn Männer aus den verschiedensten Ländern einem Juden anschließen wollen. Sie werden ihn an seinem Gewand festhalten und bitten: ›Lass uns doch mit dir gehen, denn wir haben gehört, dass Gott auf eurer Seite ist.‹«

Kommentar

Sehnsucht nach Gottes Gerechtigkeit und Segen

Sacharja warnt vor Gottes Gericht und erklärt, dass Gottes Urteil nötig ist (Kapitel 5). Es macht auch große Hoffnung, denn der Prophet sieht den Wiederaufbau des Tempels und den Einzug von Gottes Gegenwart unter Sein Volk vorher.

Der Hohepriester Jeschua ist eine Andeutung Christi. Er trägt eine Krone (6,11) und wird als „Spross“ (6,12) bezeichnet. Er wird den Tempel des Herrn wiederaufbauen und „hohes Ansehen genießen, wenn er den Thron besteigt, um über sein Volk zu regieren. Der Hohepriester wird an seiner Seite sein“ (6,13; Hfa). Wie bei Melchisedek vereinigen sich hier Königsrolle und Priesteramt. Das erfüllte sich in Jesus, dem König der Könige (Offenbarung 17,14) und unserem großen Hohepriester (Hebräer 4,14).

Wie Gottes Volk bist auch du aufgefordert, dein Leben aufzuräumen und nach Gerechtigkeit für alle zu streben: „Fällt gerechte Urteile und begegnet einander mit Barmherzigkeit und Güte. Fügt den Witwen, Waisen, Fremden und Armen kein Unrecht zu. Und schmiedet keine bösen Pläne gegeneinander“ (7,9-10).

Gottes Herz ist so leidenschaftlich, dass man fast sagen könnte, es grenzt an Sehnsucht: „Meine Liebe zu Zion ist ungebrochen; voller Leidenschaft setze ich mich für die Stadt ein und verfolge ihre Feinde mit glühendem Zorn… Ich kehre auf den Berg Zion zurück und wohne wieder mitten in Jerusalem. Dann wird Jerusalem ›die Stadt der Treue‹ heißen und der Berg, auf dem mein Tempel steht, ,der heilige Berg‘“ (8,2-3; Hfa).

Der allmächtige Herr spricht von einer erstaunlichen Zukunft für Sein Volk, in der Frieden, Eintracht, Wohlstand, Freude und Wahrheit herrschen werden. Einige dieser Segnungen gelten damals wie heute, auf andere warten wir noch. Gott spricht, „jetzt will ich mit dem Rest dieses Volkes nicht mehr so umgehen wie bisher“ (8,11) und „so plane ich jetzt wieder, Jerusalem und den Menschen von Juda Gutes zu tun“ (8,15).

Durch deine Verbindung mit Jesus kommst du jetzt schon in den Genuss vieler dieser Segnungen, aber einige Segnungen wirst du erst in der Zukunft in vollem Umfang erleben, in dem neuen Himmel und der neuen Erde.

Jetzt aber sollen wir uns dafür einsetzen, dass diese Segnungen Wirklichkeit werden: „Ich wende euer Schicksal zum Guten, und dann wird der Segen, den ihr erlebt, bei den anderen Völkern sprichwörtlich sein. Darum habt keine Angst und fasst neuen Mut“ (8,13b; Hfa).

So ist Gott beispielsweise jeder einzelne wichtig, egal wie alt er ist. Und auch wir sollen alte und junge Menschen gleichermaßen im Blick haben: „Alte Männer und Frauen werden wieder auf den Plätzen Jerusalems zusammensitzen, jeder mit dem Stock in der Hand, wegen ihres hohen Alters. Und die Plätze der Stadt werden voller Jungen und Mädchen sein, die dort spielen“ (8,4-5).

Wieder liegen Gott Wahrheit und Frieden auf dem Herzen. Deshalb müssen auch wir uns dafür einsetzen: „Sagt einander die Wahrheit. Fällt an euren Gerichtshöfen gerechte Urteile, die für Frieden sorgen. Schmiedet keine bösen Pläne gegeneinander und schwört keine Meineide… Doch ihr sollt die Wahrheit und den Frieden lieben“ (8,16-19).

Vor allem aber ist Gott wichtig, dass so viele Menschen wie möglich, den Segen Seiner Gegenwart erleben. Du sollst ein Segen für deine Mitmenschen, die Gott noch nicht kennen, sein. Wenn sie sehen, was für einen Unterschied Gott macht, werden sie sich von Ihm angezogen fühlen. „So spricht der Herr, der Herrscher der Welt: „Zu jener Zeit wird man es erleben, dass zehn Männer aus Völkern mit ganz verschiedenen Sprachen sich an einen Juden hängen, seinen Gewandzipfel ergreifen und sagen: ‚Lasst uns mit euch nach Jerusalem ziehen! Wir haben gehört, dass Gott auf eurer Seite steht‘“ (8,23; GNB).

Wenn du dich danach sehnst, ein Kanal für Gottes Liebe, Gerechtigkeit und für Seinen Segen zu sein, werden andere durch dich in Seine Gegenwart kommen.

Gebet

Herr, wir sehnen uns nach Dir. Bitte erfülle Deine Kirche mit Deiner Gegenwart. Hilf uns, ein Ort zu sein, der armen und bedürftigen Menschen dient; ein Ort der Wahrheit und des Friedens, an den die Leute ihre Familie und Freunde mitbringen, weil sie gehört haben, dass Gott mit uns ist.

Pippa fügt hinzu

Psalm 139,23–24

„Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz,
  prüfe mich und erkenne meine Gedanken.
Zeige mir, wenn ich auf falschen Wegen gehe
  und führe mich den Weg zum ewigen Leben.“

Lassen wir Gott unsere Herzen erforschen, damit wir uns nicht selbst betrügen. Ich habe viele ängstliche Gedanken, aber Gott kennt sie alle. Ich muss sie Ihm anvertrauen, sie loslassen und Ihm erlauben, dass Er mich leitet.

Thought for the Day

Es gibt keine höhere Berufung oder schönere Aufgabe, als in jedem neuen Tag die Möglichkeit zu sehen, Jesus Christus zu dienen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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