Wer ist der Herr in deinem Leben?
Einführung
Polycarp (70–156 n.Chr.) war Bischof in einer Zeit schlimmster Christenverfolgung. Im Alter von 86 Jahren wurde er verhaftet, weil er Christ war. Um Folter und Tod zu entgehen, hätte er nur sagen müssen, „Cäsar ist Herr“.
Doch er antwortete, „Ich habe 86 Jahre lang Christus gedient und Er hat mir nie Unrecht getan. Wie kann ich also den König lästern, der mich gerettet hat?“ Weil Polycarps Herr Jesus war, konnte er nicht sagen, „Cäsar ist Herr“. Er blieb bei seinem Bekenntnis zu Jesus, weigerte sich seinen Glauben zu leugnen und wurde dafür am 22. Februar 156 n.Chr. auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Das Alte Testament beschreibt Gott als „Herrn“. In unserem Abschnitt aus dem Neuen Testament heute sehen wir den Hintergrund des außerordentlichen Anspruches, dass „Jesus der Herr ist!“
Psalm 144,5a+7
5 HERR, komm vom Himmel herab...
7 Strecke mir deine Hand von oben entgegen
und reiße mich aus den tosenden Fluten!
Rette mich vor der Macht der feindlichen Völker!
Kommentar
Jesus – der Herr, der vom Himmel auf die Erde kam
Wie heißen die Schlachtfelder deines Lebens? Versuchung? Angst? Depression? Hast du Geld- oder gesundheitliche Probleme? Ist es deine Arbeit, oder sind es Beziehungen?
Dieser Psalm ist die Bitte um Hilfe vor der Schlacht. Der ursprüngliche Kontext des Psalms ist wahrscheinlich eine reale Schlacht. Durch die Brille des Neuen Testaments besehen, kann man ihn aber auch mit Bezug auf geistliche Kämpfe lesen. Es gibt Zeiten, in denen wir in einem geistlichen Kampf an Boden zu verlieren scheinen, z.B. in dem Land, in dem wir leben. Aber verliere nie den Mut!
Vielleicht stehst du gerade in oder vor einer beängstigenden Situation. David preist den Herrn: „mein schützender Fels… meine Festung, meine Burg auf unbezwingbarer Höhe, mein Erretter und mein Schild“ (1-2; Hfa).
Der Herr ist mächtig, und Er ist auch „mein treuer Helfer“ (2a). Er bezieht dich in Seine Pläne ein: „Er lehrt meine Hände zu kämpfen und zeigt mir, wie ich die Waffen gebrauchen muss“ (1b; Hfa). Du und Gott, ihr seid ein Team. Gott ist natürlich der Seniorpartner, aber auch du hast deinen Part übertragen bekommen.
David sagt weiter, „Neige den Himmel, Herr, und komm herab… Greif aus dem Himmel herab und rette mich… aus der Gewalt meiner Feinde“ (144,5a.7). Genau das hat Gott getan; das ist es, was wir an Weihnachten feiern. Der Herr Jesus kam herab vom Himmel und rettete uns.
Wie deine Kämpfe heute auch aussehen: Verbringe Zeit mit Jesus. Preise Ihn, weil Er der ist, der Er ist. Bitte Ihn um Hilfe und vertraue darauf, dass Er dich erlösen wird.
Gebet
Herr, zu Dir, meinem treuen Helfer, rufe ich. Mein schützender Fels, meine Festung, meine Burg, mein Erretter und mein Schild. Hilf mir, Herr!
Offenbarung 7,1–4+9-11+13-14+17
1 Dann sah ich in jeder der vier Himmelsrichtungen einen Engel stehen. Sie hielten die Winde und Stürme zurück. Kein Lufthauch war zu spüren, weder auf der Erde noch auf dem Meer; nicht ein Blättchen raschelte an den Bäumen. 2 Aus dem Osten, da wo die Sonne aufgeht, sah ich einen anderen Engel heraufsteigen; der brachte das Siegel des lebendigen Gottes. Den vier Engeln, die von Gott die Macht erhalten hatten, das Verderben über Land und Meer zu bringen, rief er mit lauter Stimme zu: 3 »Wartet! Bringt noch kein Unheil über das Land, das Meer und die Bäume. Erst wollen wir allen, die zu Gott gehören und ihm dienen, sein Siegel auf die Stirn drücken.« 4 Dann hörte ich, wie viele dieses Zeichen erhielten. Es waren 144.000 aus allen Stämmen Israels.
9 Jetzt sah ich eine riesige Menschenmenge, so groß, dass niemand sie zählen konnte. Die Menschen kamen aus allen Nationen, Stämmen und Völkern; alle Sprachen der Welt waren zu hören. Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm. Alle hatten weiße Gewänder an und trugen Palmenzweige in der Hand. 10 Mit lauter Stimme riefen sie:
»Heil und Rettung kommen allein von unserem Gott,
der auf dem Thron sitzt,
und von dem Lamm!«
11 Alle Engel standen um den Thron, um die Ältesten und die vier mächtigen Gestalten. Sie fielen vor dem Thron nieder und beteten Gott an. 12 »Ja, das steht fest«, sagten sie,
»Anbetung und Herrlichkeit,
Weisheit und Dank,
Ehre, Macht und Kraft
gebühren unserem Gott für immer und ewig.
Amen!«
13 Da fragte mich einer der Ältesten: »Weißt du, wer diese Menschen mit den weißen Kleidern sind und wo sie herkommen?«
14 »Nein, Herr«, antwortete ich, »aber du weißt es bestimmt.«
Da antwortete er mir: »Sie kommen aus Verfolgung, Leid und Bedrängnis. Im Blut des Lammes haben sie ihre Kleider reingewaschen.
17 Denn das Lamm, das in der Mitte steht,
wo der Thron ist, wird ihr Hirte sein.
Er wird sie zu den Quellen führen,
aus denen das Wasser des Lebens entspringt.
Und Gott wird ihnen alle Tränen abwischen.«
Kommentar
Jesus – der Herr, den wir anbeten
Ein Höhepunkt Olympischer Spiele ist immer die Eröffnungsfeier, an der die Nationen zu einem fröhlichen Fest zusammenkommen. Und doch sieht sie blass aus neben dem, was in diesem Abschnitt beschrieben wird: wo sich eine riesige Zahl Menschen aus allen Nationen, Völkern und Sprachen vor dem Thron Gottes versammelt.
Die sechs Siegel, die wir uns gestern angesehen haben, gaben uns eine allgemeine Übersicht der Geschichte zwischen Jesu erstem und zweiten Kommen. Morgen lesen wir, wie das siebte Siegel gebrochen wird.
In dem Zwischenspiel, dem 7. Kapitel, erhalten Gottes Nachfolger eine wichtige Zusicherung: „Wartet! Zerstört nicht das Land oder das Meer oder die Bäume, bis wir den Dienern Gottes sein Siegel auf die Stirn gedrückt haben“ (7,3). Was auch um dich her passiert, deine ewige Sicherheit ist nicht in Gefahr, denn du trägst „das Siegel des lebendigen Gottes“ (7,2).
Die 144.000, von denen in den Versen 1-8 die Rede ist, und die „riesige Menschenmenge“ in den Versen 9-17 bezeichnen wahrscheinlich nicht zwei verschiedene Personengruppen sondern sind Bilder ein und derselben Menge, beschrieben von zwei verschiedenen Engeln. Im ersten Bild ist Gottes Volk auf der Erde versammelt, im zweiten sind sie vor Gott im Himmel versammelt, und ihre Kämpfe liegen hinter ihnen.
Gottes Volk wird beschrieben als die, die „ihre Kleider im Blut des Lammes gewaschen und weiß gemacht haben“ (7,14). Hierbei handelt es sich um ein Beispiel nicht wörtlich zu nehmender, bildlicher Sprache apokalyptischer Literatur, wie wir sie in der Offenbarung des Johannes und besonders im 7. Kapitel finden. Kleider werden nicht weiß, wenn man sie in Blut wäscht! Metaphorisch gesehen, bist du aber durch Jesu Blut reingewaschen.
Daher ist auch die Zahl 144.000 nicht wörtlich zu nehmen, sondern symbolisch zu sehen für Gottes gesamtes Volk über die ganze Menschheitsgeschichte. Johannes sieht eine „riesige Menschenmenge - viel zu groß, um sie zählen zu können - aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen vor dem Thron und vor dem Lamm stehen“ (7,9a).
Im Himmel ist Vielfalt nicht abgeschafft, sondern wird gefeiert!
„Sie waren mit weißen Gewändern bekleidet und hielten Palmzweige in ihren Händen“ (9b). Mit Liedern beten sie den Herrn an (7,10). Die Engel stimmen in den Lobpreis ein (11-12). Und schließlich betet die ganze Kirche zusammen mit allen Engeln Jesus an. Chöre und Orchester hier auf Erden proben für dieses himmlische Konzert.
„Das Lamm, das in der Mitte auf dem Thron ist, wird ihr Hirte sein“ (17a). Was für eine Umkehrung der Rollen! Das Lamm ist zum Hirten geworden! Nie wieder wirst du hungern oder dürsten. Du wirst aus Quellen trinken, „aus denen das Wasser des Lebens strömt. Und Gott wird alle ihre Tränen abwischen“ (17b). Es wird keine Schmerzen, kein Leid, keinen Verlust und kein Unglück mehr geben.
Gebet
Danke, Herr, dass ich mich auf eine Ewigkeit in Jesu Gegenwart freuen darf. Danke, dass Du all meinen Hunger und meinen Durst stillen und jede einzelne Träne abwischen wirst.
Maleachi 3,1+3+8+10
1 Der HERR, der allmächtige Gott, antwortet: »Ich schicke meinen Boten voraus, der mein Kommen ankündigt und mir den Weg bereitet. Noch wartet ihr auf den Herrn, ihr wünscht euch den Boten herbei, der meinen Bund mit euch bestätigt. Ich sage euch: Er ist schon unterwegs! Ganz plötzlich werde ich, der Herr, in meinen Tempel einziehen.
3 So wie man Gold und Silber schmilzt, um es zu läutern, so werde ich Levis Nachkommen von ihrer Schuld reinigen. Dann werden sie wieder zu mir gehören und mir in rechter Weise Opfer darbringen.
8 Ich antworte euch: Findet ihr es etwa richtig, wenn ein Mensch Gott betrügt? Doch genau das tut ihr die ganze Zeit!
Ihr entgegnet: ›Womit haben wir dich denn betrogen?‹
Nun, ihr habt mir nicht den zehnten Teil eurer Ernte gegeben, und ihr habt den Priestern ihren Anteil an den Opfergaben verweigert.
10 Ich, der HERR, der allmächtige Gott, fordere euch nun auf: Bringt den zehnten Teil eurer Erträge in vollem Umfang zu meinem Tempel, damit in den Vorratsräumen kein Mangel herrscht! Stellt mich doch auf die Probe und seht, ob ich meine Zusage halte! Denn ich verspreche euch, dass ich dann die Schleusen des Himmels wieder öffne und euch überreich mit meinem Segen beschenke.
Kommentar
Jesus – der Herr, der uns läutert und segnet
Das Buch Maleachi ist das letzte Buch des Alten Testaments der Bibel und endet mit der Erwartung, dass der, der den Weg für den Herrn bereiten wird, kommt: „Doch bevor der große und schreckliche Tag des Herrn kommt, sende ich euch den Propheten Elia. Er wird die Herzen der Väter ihren Kindern und die Herzen der Kinder ihren Vätern zuwenden“ (3,23-24).
So wird Johannes der Täufer beschrieben (Lukas 1,17). Jesus sagte, dass er der Elia sei, der kommen würde (Matthäus 11,14; s.a. Matthäus 17,12-13; Markus 9,12-13).
Die Menschen sollen sich vorbereiten auf den Tag, an dem der Herr wiederkommt, denn „er wird sein wie das Feuer im Schmelzofen“ (3,2). Gott möchte dich verändern: deine Einstellungen, Wünsche, Gedanken und Gespräche, damit du deinen Egoismus und deine Ichbezogenheit ablegst. Joyce Meyer schreibt dazu, „Glaub mir, Ichbezogenheit abzulegen, erfordert Feuer (schwere Zeiten) – und für gewöhnlich eine Menge davon – aber am Ende ist es die Sache wert.“
Höre auf Gottes Ruf und kehre um zum Herrn (3,7). Kümmere dich insbesondere darum, dass du ordentlich gibst (8-12). Deine Haltung zum Geld spiegelt deine ganze Lebenseinstellung wieder.
Der „Zehnte“ war eine Art kirchliche Einkommensteuer, die für den Unterhalt und die Diener des Tempels verwendet wurde. Darüber hinaus gaben die Menschen auf verschiedene andere Weisen – in Form von Gastfreundschaft, Geschenken an die Armen und freiwillige Spenden.
Der Prophet beschuldigt sie, Gott zu betrügen, weil sie den Zehnten nicht ordentlich entrichten. Das sollten sie schleunigst ändern. „‚Bringt den kompletten zehnten Teil eurer Ernte ins Vorratshaus, damit es in meinem Tempel genügend Nahrung gibt. Stellt mich doch damit auf die Probe‘, spricht der allmächtige Herr, ‚ob ich nicht die Fenster des Himmels für euch öffnen und euch mit unzähligen Segnungen überschütten werde‘“ (3,10).
Hier wird deutlich, wie wichtig in Gottes Augen das Geben ist. Mach es dir zur Priorität, deine Gemeinde finanziell zu unterstützen – sie ist das Äquivalent zum Tempel. Wenn du nicht großzügig dabei bist, betrügst du Gott. Wenn aber die ganze Gemeinde großzügig gibt, kannst du damit rechnen, dass Er „die Schleusen des Himmels öffne[n] und Segen im Übermaß auf euch herabschütte[n]“ wird (3,10; EÜ).
Es hat den Anschein, als hätten sie ihr Geben auf die Reihe bekommen: „Da unterhielten sich die, die den Herrn achteten, miteinander, und der Herr bemerkte es und hörte ihnen zu. Und er ließ alle, die Ehrfurcht vor ihm hatten und seinen Namen achteten, in ein Buch eintragen, um sich an sie zu erinnern“ (3,16). Ich liebe diesen Vers. Manchmal habt ihr vielleicht keine Zeit zu beten, wenn ihr zusammenkommt, und trotzdem „horchte der Herr auf und hörte hin“, weil ihr „Seinen Namen achtet“ (3,16; EÜ).
Denen aber, „die ihr meinen Namen achtet“ verspricht Er, „wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Strahlen werden Heilung bringen. Ihr werdet hinausgehen und vor Freude hüpfen wie Kälber, die auf die Weide gelassen werden“ (3,20). Wie deine Wunden, Verletzungen und Gebrechen auch aussehen, Gott verspricht Heilung und Wiederherstellung in dein Leben zu bringen.
Gebet
Herr, bitte mache uns zu einer großzügigen Gemeinde. Ich danke Dir, dass Du uns bei unseren täglichen Kämpfen zur Seite stehst und dass wir eines Tages mit der riesigen Menschenmenge anbeten werden: „Jesus ist der Herr!“
Pippa fügt hinzu
Offenbarung 7,17b
„Und Gott wird alle ihre Tränen abwischen.“
Ich bin so froh, dass Gott am Ende alles gut macht.
Thought for the Day
Wie deine Kämpfe heute auch aussehen: Verbringe Zeit mit Jesus. Preise Ihn, weil Er der ist, der Er ist. Bitte Ihn um Hilfe und vertraue darauf, dass Er dich erlösen wird.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“