Tag 360

Frohe Weihnachten

Weisheit Psalm 147,12–14
Neues Testament Offenbarung 17,3-4+6a+9-14
Altes Testament Nehemia 3,38 und 4,9+13-14

Einführung

Heute feiern wir „das zentrale Ereignis der Weltgeschichte. Das, worum sich alles dreht“ (C.S. Lewis). Wir feiern die Geburt Jesu. Ein Tag zum Feiern und Anlass zu großer Freude rund um den Globus.

Aber bei all den Äußerlichkeiten rund ums Fest vergisst man schnell, warum Jesu Geburt eigentlich so wichtig für uns ist. Der Schlüssel zur Weihnacht liegt nicht in den Details; dass die Hirten das Kind in der Krippe suchten und die Waisen aus dem Morgenland anreisten, sondern in der Identität dessen, den sie kamen anzubeten. In Jesus wurde Gott „Mensch und lebte unter uns“ (Johannes 1,14).

Unser Abschnitt aus dem Neuen Testament heute hilft uns, die Ausmaße dieser Aussage besser zu begreifen. Er erinnert uns daran, dass das „Jesuskind“ auch der „Herr über alle Herren und König über alle Könige“ ist (Offenbarung 17,14b). Wir erhalten einen kleinen Einblick in den für uns unsichtbaren Kampf in der geistlichen Welt zwischen Gut und Böse, in dem sich eine Vielzahl von Mächten und Gewalten gegen Gott versammelt, und wir werden gleichzeitig daran erinnert, dass sie am Ende durch die Demut und das Opfer des „Lammes“ überwunden werden.

Jesus ließ die Herrlichkeit des Himmels hinter Sich und tauschte sie gegen einen kleinen, dreckigen Stall ein. In dem englischen Weihnachtslied, Hört der Engel große Freud, heißt es:

 Engel loben ihn von fern:
 Christus, unsern ew‘gen Herrn.
 Seht, er kommt in unsre Zeit;
 für den Heiland seid bereit!
 Als ein Mensch kommt unser Gott,
 kennt all unser Leid und Not,
 kommt uns Menschen nah zu sein:
 Jesus, ziehe bei uns ein!
 Hört der Engel große Freud:
 Christus ist geboren heut!

In allen Texten sehen wir heute, welch ein Segen es ist, diesem neugeborenen König nachzufolgen.

Weisheit

Psalm 147,12–14

12 Jerusalem, lobe den HERRN!
 Du Stadt auf dem Berg Zion, rühme deinen Gott!

13 Er gewährt dir Schutz in deinen Mauern
 und segnet die Menschen, die darin wohnen.
14 Er gibt deinem Land Frieden und Wohlstand
 und versorgt dich reichlich mit dem besten Getreide.

Kommentar

Segen, Frieden und Erfüllung

Alle Verheißungen Gottes erfüllten sich, als Jesus zu uns kam. Gott hatte Seinem Volk Segen, Frieden und Erfüllung versprochen („Er…[sättigt] dich mit bestem Weizen“; 147,14). „Er sagt nur ein Wort zur Erde, und was er befiehlt, geschieht sofort“ (147,15; Hfa).

Als den Hirten Jesu Geburt verkündet wird, sprechen die Engel von einer „gute[n] Botschaft für alle Menschen“ (Lukas 2,10). Die Himmelsboten preisen Gott für „Frieden auf Erden“ (Lukas 2,14). Jesus wurde in Bethlehem geboren (was „Haus des Brotes“ bedeutet). Er ist derjenige, der den geistlichen Hunger im Herzen eines jeden Menschen zu stillen vermag.

Gebet

Herr, wir danken Dir dafür, wie reich Du uns, Dein Volk, segnest. Danke für den Frieden, den Du schenkst – „Frieden mit Gott durch das, was Jesus, unser Herr, für uns tat“ (Römer 5,1). Danke, dass Du den Hunger und die tiefste Sehnsucht meines Herzens stillst.

Neues Testament

Offenbarung 17,3-4+6a+9-14

3 Jetzt nahm mich der Engel und versetzte mich im Geist in die Wüste. Dort sah ich eine Frau auf einem grellroten Tier, das sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Es war überall beschrieben mit Namen, durch die Gott verhöhnt wurde. 4 Die Frau trug purpur- und scharlachrote Kleider, dazu kostbaren goldenen Schmuck mit wertvollen Edelsteinen und Perlen. In ihrer Hand hielt sie einen Becher aus Gold, der bis an den Rand gefüllt war mit ihrer Bosheit, ihrer Verführung und ihrem Götzendienst.

6 Und ich sah, wie sie sich berauschte an dem Blut all der Menschen, die Gott gehörten und getötet wurden, weil sie an ihrem Bekenntnis zu Jesus festhielten.

9 Um das zu begreifen, ist Weisheit und Verständnis nötig: Die sieben Köpfe bedeuten sieben Hügel, von denen aus die Frau ihre Macht ausübt. Zugleich sind sie auch ein Bild für sieben Könige. 10 Fünf von ihnen sind schon gefallen. Der sechste regiert jetzt, und der siebte ist noch nicht in Erscheinung getreten. Aber wenn er kommt, wird seine Regierungszeit nur kurz sein; so hat Gott es bestimmt. 11 Das Tier, das früher da war und jetzt nicht mehr da ist, dieses Tier ist ein achter König; und er gehört zu den sieben anderen. Auch sein Weg führt in den Untergang.

12 Die zehn Hörner, die du gesehen hast, bedeuten zehn Könige, die noch nicht an die Macht gekommen sind. Aber wie Könige werden sie mit dem Tier herrschen, wenn auch nur für kurze Zeit. 13 Diese zehn Könige ziehen an einem Strang, haben ein gemeinsames Ziel und stellen sich mit ihrer Macht und ihrem Einfluss dem Tier zur Verfügung. 14 Gemeinsam werden sie gegen das Lamm kämpfen. Aber das Lamm wird sie besiegen. Denn es ist der Herr über alle Herren, der König über alle Könige. Und mit ihm siegen alle, die von ihm berufen und auserwählt wurden und ihm treu sind.«

Kommentar

Berufen, auserwählt und treu

Weihnachten ist nicht einfach nur eine schöne Geschichte, sondern ein entscheidender Moment in der Menschheitsgeschichte. In dem geistlichen Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und Satan, ist Jesus die entscheidende Figur. Der Kampf und die zentrale Rolle, die Jesus dabei für den Sieg spielt, ist Thema unseres Abschnitts aus dem Neuen Testament heute.

Manchmal hat es den Anschein, als kämpfte die Kirche auf verlorenem Posten. Die Zahl der Gottesdienstbesucher in Westeuropa ist seit langem rückläufig. Der Säkularismus scheint die Oberhand zu gewinnen. Das Buch der Offenbarung aber offenbart, was sich hinter den Kulissen abspielt und wie alles ausgehen wird.

Wenn wir uns auf der Welt umschauen, ist das, was wir sehen einerseits unheimlich gewaltig, attraktiv und verführerisch. Andererseits sehen wir unter der Oberfläche so viel Böses und sehr großen Widerstand gegen das Lamm.

Der Widerstand gegen Jesus ist personifiziert in „Babylon, [der] Große[n], [der] Mutter aller Huren und aller Abscheulichkeiten auf der Erde“ (17,5). So wird die Frau beschrieben, die auf einem Tier reitet.

Im ursprünglichen Kontext stand „Babylon“ für das Alte Rom. Wie wir schon weiter vorne gesehen haben, stehen „die sieben Berge, auf denen die Frau sitzt“ (17,9) für die sieben Hügel Roms.

Oberflächlich betrachtet, war das Römische Reich sehr attraktiv. Es stand für alles, was die Welt zu bieten hatte: Sie „trug purpurne und scharlachrote Kleidung und Schmuck aus Gold und kostbaren Edelsteinen und Perlen“ (17,4).

Unter dem reizvollen Mantel verbargen sich jedoch Gewalt und Laster: „Die Mächtigen dieser Welt haben sich mit ihr eingelassen. Alle Menschen waren berauscht von dem Wein der Verführung, den sie ihnen eingoss“ (17,2; Hfa).

Langsam wird deutlich, dass sich die zunächst willkürlich wirkenden Angriffe, Gewalt und Laster gezielt gegen Gott und Sein Volk richten. Die verschiedenen Gestalten im ersten Teil unseres Abschnittes „haben ein gemeinsames Ziel…Gemeinsam werden sie gegen das Lamm kämpfen“ (13-14a; Hfa).

Die gute Nachricht dieser Passage ist, dass das Lamm siegen wird. Nicht nur das Lamm wird siegen, sondern auch du wirst Anteil an diesem Sieg haben: „Gemeinsam werden sie gegen das Lamm Krieg führen, aber das Lamm wird sie besiegen, weil es Herr über alle Herren und König über alle Könige ist; und die, die zu ihm gehören, werden die Berufenen und die Auserwählten und die Treuen genannt“ (17,14). Angesichts der Angriffe, denen die Kirche ausgesetzt ist, und der säkularen Kräfte, die weiter auf dem Vormarsch zu sein scheinen, ist mir dieser Vers sowohl Trost als auch Ermutigung.

Mutter Teresa sagte, „Gott hat mich nicht berufen, erfolgreich zu sein; Er hat mich berufen, treu zu sein.“ Wenn du Gott treu bist, wirst du letztlich auch erfolgreich sein, denn Jesus wird am Ende den Sieg erringen.

Feire heute das Vorrecht, zu den berufenen, auserwählten und treuen Nachfolgern Jesu zu gehören. Jesus, das an Weihnachten geborene Kind, wurde erwachsen, starb als Lamm Gottes und wurde wieder zum Leben erweckt.

Das Lamm wird am Ende überwinden, weil es „Herr über alle Herren und König über alle Könige“ ist (14b). Lasst uns diese wunderbare Botschaft dieses Weihnachten feiern. In einem alten englischen Weihnachtslied heißt es, „Der gegen den allbösen Feind (Satan) an uns’rer Seite ficht. Hört die Botschaft von Freude und Trost“.

Gebet

Herr, danke, dass Du Herr aller Herren und König aller Könige bist. Danke, das Du herrschst und regierst. Danke, dass am Ende das Lamm alle Mächte des Bösen überwinden wird. Bitte hilf mir, mich eng an Jesus und Seine Nachfolger zu halten.

Altes Testament

Nehemia 3,38 und 4,9+13-14

38 Trotz allem besserten wir die Mauer weiter aus, und schon bald waren ihre Lücken bis zur halben Höhe geschlossen. Denn das Volk arbeitete mit ganzer Kraft.

9 Als unsere Feinde hörten, dass wir alles wussten und dass Gott ihre Pläne vereitelt hatte, konnten wir wieder an die Arbeit gehen, jeder an seinen Platz.

13 Den führenden Männern und dem übrigen Volk hatte ich eingeschärft: »Die Mauerabschnitte, die wieder aufgebaut werden müssen, sind sehr lang. Darum sind auch wir weit voneinander entfernt. 14 Sobald ihr irgendwo das Horn blasen hört, lauft sofort dorthin! Unser Gott wird für uns kämpfen!«

Kommentar

Wiederherstellen, erneuern, reparieren

Weihnachten ist in erster Linie ein Tag, an dem Jesu Name weltweit geehrt werden soll. Das ist aber leider oft nicht mehr der Fall. Wie können wir dazu beitragen, dass sich das ändert?

Jerusalem war die Stadt Gottes, der Ort, an dem Gott wohnte. Gott rief Nehemia und das Volk auf, die Stadtmauern Jerusalems wieder aufzubauen. Das ist ein wunderbares Bild für die Aufgabe, die die Kirche heute hat. Wir sind aufgefordert aufzubauen und zu reparieren, damit der Name Jesu in unserer Gesellschaft wieder geehrt wird.

Fragst du dich auch manchmal, „Werde ich überhaupt gebraucht?“ „Macht, was ich tue, überhaupt einen Sinn oder Unterschied?“

Heute sehen wir, dass jeder gebraucht wurde. Alle arbeiteten Schulter an Schulter. Seite an Seite stellten sie die Mauer wieder her, erneuerten und reparierten sie. Jedem wurde ein anderer Abschnitt zugewiesen. Wichtig ist, dass du dich nicht ständig mit anderen vergleichst, sondern einfach tust, was Gott dir aufträgt.

Gott sieht, was du tust, und Er schätzt es wert. Auch 2.500 Jahre später noch lesen wir, was das Volk Gottes damals tat. Selbst ihre Namen sind uns überliefert.

Alle arbeiteten freiwillig. Keiner schien gelernter Handwerker zu sein. Kaufleute, Unternehmer, Hohe Priester und Priester, Goldschmiede und Parfumeure, Menschen jeden Alters und Standes. Niemand war sich zu schade, alle packten mit an (3,1-32).

Leicht hätten sie versucht sein können zu glauben, was sie tun, sei unwichtig. Malkija, einem der Oberen, war das Misttor zugewiesen worden! Er beklagte sich nicht, dass das unter seiner Würde sei, sondern erledigte seinen Auftrag. Alle zusammen waren sie Teil einer großen Sache. Sie bauten Jerusalem wieder auf und brachten Gottes Namen Ehre.

Widerstand und Spott kamen von außen (3,33-4,2), Entmutigung von innen (4,4.6). Dasselbe galt für Jesus. Die Botschaft Seiner Geburt wurde nicht von allen mit Freude aufgenommen. Herodes versuchte, Ihn zu töten. Widerstand gegen Jesus und Seine Kirche gibt es bis heute.

Mit einer Mischung aus Gebet und Handeln ist Erfolg jedoch möglich. Wenn dir ein harscher Wind entgegenbläst, mach es wie Nehemia (4,3). Oder wie Joyce Meyer es ausdrückt, „Bete noch intensiver und sei noch wachsamer.“ Sie waren allezeit bereit, sich zu verteidigen (4,17).

Die Kernaussage: „Unser Gott wird für uns kämpfen!“ (4,14b). Wenn Gott für uns kämpft, lässt sich ein Land verändern; Kirchen können gefüllt, Familien gestärkt und Ehen geachtet, die Verbrechensrate gesenkt und die Gesellschaft verändert werden. Am wichtigsten aber ist, dass dem Namen Jesu wieder Ehre gegeben wird.

Also pack mit an. Mach mit bei der Erneuerung der Kirche. Sei bereit mitzuarbeiten und lass dich nicht von Widerständen abhalten.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass der Sieg immer dem Lamm gehört – dass der, dessen Geburt wir heute feiern, am Ende siegreich ist, weil Er der „Herr über alle Herren und König über alle Könige“ ist (Offenbarung 17,14b).

Pippa fügt hinzu

Psalm 147,14

„Er hat deinem Volk Frieden geschenkt.“ Oder wie Jesaja sagt, „Er heißt: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst. Seine Herrschaft ist groß und der Frieden auf dem Thron Davids und in seinem Reich wird endlos sein“ (Jesaja 9,5-6a).

Und das brauchen wir diese Weihnachten so sehr.

Thought for the Day

Heute feiern wir „das zentrale Ereignis der Weltgeschichte. Das, worum sich alles dreht“ (C.S. Lewis).

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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