Tag 362

Halleluja

Weisheit Psalm 148,1–5a
Neues Testament Offenbarung 18,21+23-24 + 19,1-4+6-9
Altes Testament Nehemia 8,3b+6

Einführung

Mehr als 50 Mio. Menschen haben inzwischen den YouTube Clip eines Flashmobs angeklickt, der zeigt, wie nichts ahnende Menschen in einem Einkaufszentrum beim Essen überrascht wurden. Eine junge Frau, die wie alle anderen ihr Essen zu genießen scheint, erhebt sich. Sie scheint am Handy zu sein. Dann stimmt dann das „Halleluja“ aus Händels Messias an. Um sie herum stehen über 100 weitere Opernsänger (eindeutig geplant) auf und stimmen mit ein.

Der „Messias“ ist Georg Friedrich Händels berühmtestes Werk. Es erzählt die Geschichte von Jesus, dem Messias. Teil zwei handelt von Seinem Tod am Kreuz, Seiner Auferstehung und von Seiner Auffahrt in den Himmel; er endet mit dem vom Chor gesungenen „Halleluja“. Bei der Premiere im Frühjahr 1742 erhob sich König Georg II bei den ersten Klängen des triumphalen „Hallelujas“. Das königliche Protokoll verlangt noch heute, dass sich alle Anwesenden erheben, sobald der Monarch steht. Folglich erhoben sich das gesamte Publikum sowie das Orchester. König Georg II erkannte an, dass er unter der Herrschaft des Herrn der Herrn und König der Könige stand.

Das Wort Halleluja lädt zum Lobpreis Gottes ein – wörtlich bedeutet es „Lobet (Hallal) den Herrn (Jahwe)“. Im Alten Testament steht es es 23 Mal (ausschließlich in den Psalmen), im Neuen Testament viermal – alle in unserem heutigen Abschnitt.

Weisheit

Psalm 148,1–5a

1 Halleluja – lobt den HERRN!
Lobt den HERRN im Himmel,
 lobt ihn dort in der Höhe!
2 Lobt ihn, alle seine Engel, lobt ihn,
 ihr himmlischen Heere!
3 Lobt ihn, Sonne und Mond, lobt ihn,
 ihr leuchtenden Sterne!
4 Lobt ihn auch im fernsten Weltall, lobt ihn,
 ihr Wassermassen über dem Himmel!

5 Sie alle sollen den HERRN loben...

Kommentar

Die Halleluja Psalmen

Auf Rockkonzerten, bei Fußballspielen und anderen großen Sportveranstaltungen kommt es immer wieder zu ausgelassenen Jubelszenen. Doch sie sind kein Vergleich mit unserem überschwänglichen Lobpreis Gottes später einmal im Himmel.

Der heutige Psalm beginnt mit den Worten, „Halleluja! Lobt den Herrn im Himmel!“ (148,1). Die letzten fünf Psalmen des Psalters (Psalmen 146-150) beginnen alle mit „Halleluja“. Die Psalmen ebenso wie das Neue Testament und damit die ganze Bibel enden mit ausgelassenem Lobpreis, Segen und Freude.

„Halleluja! Lobt den Herrn im Himmel! Lobt ihn in der Höhe! Lobt ihn, all seine Engel!“ (1-2a).

Selbst die Engel preisen Gott. Das sehen wir auch in unserem Abschnitt aus dem Neuen Testament. Als Johannes einen der Engel sieht, fiel er ihm zu Füßen und lobte ihn (den Engel). Aber der Engel sagte zu Johannes, „Nein, bete nicht mich an! Denn ich bin ein Diener Gottes, genau wie du und alle anderen, die ihr an der Botschaft von Jesus festhaltet. Bete Gott an!“ (Offenbarung 19,10).

Wie alle Psalmen kannst du auch diesen zu deinem persönlichen Gebet machen:

Gebet

„Lobt ihn, ihr himmlischen Heerscharen! Lobt ihn, Sonne und Mond! Lobt ihn, ihr funkelnden Sterne! Lobt ihn, alle Himmel! Lobt ihn, ihr Wasser, die ihr über dem Himmel seid! Sie sollen den Namen des Herrn loben“ (2b-5a).

Neues Testament

Offenbarung 18,21+23-24 + 19,1-4+6-9

21 Dann hob ein mächtiger Engel einen Stein auf, so groß wie ein Mühlstein. Den warf er ins Meer und rief:

 »So wie dieser Stein wird auch das große Babylon
  gewaltsam in die Tiefe gestürzt werden und untergehen.
  Nichts wird davon übrig bleiben.

 23 Alle Lichter werden verlöschen,
  und die fröhlichen Hochzeitsfeste sind für alle Zeiten vorbei.
  Du hattest die erfolgreichsten Kaufleute,
 sie beherrschten die ganze Erde.
  Durch deine Zauberei hast du alle Völker verführt.
 24 In dir wurde das Blut der Propheten
  und der Menschen vergossen, die zu Gott gehören.
 Ja, du bist verantwortlich für den Tod aller Menschen,
  die auf der Erde umgebracht wurden.«

19 1 Danach hörte ich im Himmel viele Stimmen wie von einer großen Menschenmenge. Sie riefen:

 »Halleluja – lobt den Herrn!
  In ihm allein ist alles Heil,
  unserem Gott gehört alle Macht und Herrlichkeit!
 2 Er ist der unbestechliche und gerechte Richter.
  Er hat sein Urteil über die große Hure vollstreckt,
 die mit ihren Verführungskünsten
  die ganze Welt verdorben hat.
 Für das Blut seiner Diener, das an ihren Händen klebte,
  zog er sie zur Rechenschaft.«

3 Und wieder riefen sie:

 »Halleluja – lobt den Herrn!
  Bis in alle Ewigkeit wird der Rauch
  dieser brennenden Stadt zum Himmel aufsteigen.«

4 Da fielen die vierundzwanzig Ältesten und die vier mächtigen Gestalten vor dem Thron Gottes nieder. Sie beteten Gott an und riefen:

 »Amen! Lobt den Herrn. Halleluja!«

6 Und wieder hörte ich viele Stimmen wie von einer großen Menschenmenge: gewaltig wie das Tosen einer mächtigen Brandung und wie lautes Donnergrollen. Sie riefen:

 »Halleluja – lobt den Herrn!
  Denn der allmächtige Gott,
 unser Herr,
  hat seine Herrschaft angetreten.
 7 Wir wollen uns freuen,
  jubeln und Gott ehren.
 Jetzt ist der große Hochzeitstag
  des Lammes gekommen;
  seine Braut hat sich dafür bereitgemacht!
 8 In reines, strahlend weißes Leinen
  durfte sie sich kleiden.«

Das Leinen ist ein Bild für die gerechten Taten der Menschen, die zu Gott gehören.

9 Dann befahl mir der Engel: »Schreib: ›Glücklich, wer zum Hochzeitsfest des Lammes eingeladen ist!‹« Und er fügte hinzu: »Gott selbst hat das gesagt, und seine Worte sind zuverlässig!«

Kommentar

Die Halleluja Party

Mein Vater war deutscher Jude. Viele aus seiner Familie litten und starben unter der Schreckensherrschaft des Dritten Reichs in Konzentrationslagern. Das Reich war bald gefallen. Kurz darauf erstarkte ein anderes Reich des Bösen. In Stalins Russland wurden mindestens 20 Mio. Menschen umgebracht. Fromme Christen wurden eingesperrt, gefoltert und getötet. Das Böse ist geblieben, nur die Namen haben sich geändert. Heute sind es der IS, Nordkorea, und andere Unrechtsstaaten.

Der heutige Abschnitt aus dem Neuen Testament beginnt mit der totalen Zerstörung „Babylons“, der großen Stadt. Wir haben bereits festgestellt, dass das eine Beschreibung nicht nur der Zerschlagung des Römischen Reiches (die Johannes im Sinn hatte) sondern aller „Babylons“, die im Lauf der Geschichte groß geworden sind, darstellt.

„Babylon“ steht für das Römische Reich, das Dritte Reich, Stalins Russland, den IS und für alle anderen totalitären Systeme und Regime. Ganze Nationen wurden verführt (18,23) und Gottes Volk verfolgt: „In den Straßen Babylons wurde das Blut der Propheten vergossen und das Blut derer, die zu Gott gehören“ (18,24a).

Deshalb ist die Erleichterung so riesig, wenn ihrer Macht ein Ende gesetzt wird. Die Riesenchöre des Himmels singen „Halleluja“:

„Danach hörte ich eine große Menge im Himmel rufen: ‚Halleluja!‘“ (19,1a). Sie loben Gott, weil Gerechtigkeit geübt wird. Gottes Urteile sind wahr und gerecht: „Aber du, Himmel, freue dich… Gott hat sie um euretwillen gerichtet“ (18,20).

Das „Halleluja“ wird wiederholt (19,3). Die ganze Gemeinde und alle Schöpfung fallen vor Gott, der auf dem Thron sitzt, nieder und beten Ihn an (19,4). Und ein drittes Mal rufen sie, „Amen. Halleluja!“ (19,4).

Und schließlich ein viertes Mal: „Dann hörte ich das Rufen einer großen Menge. Es klang wie das Tosen des Meeres und wie lautes Donnerrollen. Sie riefen: »Halleluja – Preist den Herrn!“ (19,6; GNB).

Und dann geht die Party erst richtig los:

 „‘Wir wollen uns freuen, jubeln und Gott ehren.
  Jetzt ist der große Hochzeitstag des Lammes gekommen;
  seine Braut hat sich dafür bereitgemacht!‘
  In reines, strahlend weißes Leinen durfte sie sich kleiden.
  Das Leinen ist ein Bild für die gerechten Taten der Menschen,
  die zu Gott gehören“ (19,7-8; Hfa).

Die Hochzeit zweier Menschen ist dagegen nur ein leises Flüstern. Irdische Hochzeiten weisen hin auf etwas noch Wundervolleres und Ewiges – deine Beziehung mit Jesus Christus.

Die Hochzeit des Lammes ist die Vermählung Christi mit Seiner Kirche (s. Epheser 5,32; Offenbarung 21,2). Im Kontrast zu den grellen Kleidern des untreuen, promiskuitiven Babylon (18,23b) ist die Kirche „in strahlend weißes Leinen“ (19,8) gekleidet. Du bist gekleidet in Christi Gerechtigkeit.

Das ist das großartige und ewige „Hochzeitsmahl des Lammes“ (19,9). Dazu „eingeladen“ zu sein (9), ist der größte Segen überhaupt. Das restliche Neue Testament sagt, dass du eingeladen bist, doch du musst dich entscheiden, die Einladung anzunehmen.

Es verwundert nicht, dass Johannes dem Engel zu Füßen fällt und ihn anbeten möchte. Wir sollen aber nicht den Boten sondern nur den, von dem die Botschaft kündet, anbeten: „Bete Gott an!“ (19,10). Und du sollst es anderen weitersagen: „Denn das Wesen der prophetischen Rede besteht in der Botschaft von Jesus“ (10).

Gebet

Danke, Herr, dass die Geschichte unseres Universums mit einem „Halleluja!“, mit Lob und Dank und Anbetung enden wird. Danke, dass wir uns auf das Hochzeitsmahl des Lammes freuen dürfen. „Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihn ehren“ (19,7a).

Altes Testament

Nehemia 8,3b+6

3 Da las der Priester Esra das Gesetz vor den Männern und Frauen und vor den Kindern, die alt genug waren, um es verstehen zu können.

6 Esra pries den HERRN, den großen Gott, und alle riefen mit erhobenen Händen: »Amen, so soll es sein!« Dann warfen sie sich vor dem HERRN nieder, mit dem Gesicht zum Boden.

Kommentar

Das Halleluja Volk

So wie Gott Nehemia und Sein Volk zum Wiederaufbau der Stadtmauern Jerusalems aufrief, so ruft Er uns heute auf, die Kirche zu bauen, wiederaufzubauen. Das tut Gott unter anderem, indem Er dir Ideen aufs Herz legt. Nehemia sprach, „Mein Gott gab mir den Gedanken ein, die Männer der ersten Familien, die Ratsherren und das ganze Volk zusammenzurufen, um sie nach ihren Sippen in Listen einzutragen“ (7,5; GNB). Nehemia erstellte eine Liste der Rückkehrer aus dem Exil (7,6-73).

Als die Stadtmauern fertig waren, versammelte sich das Volk um Esras Auslegungen der Schrift zu lauschen. „[Esra] verlas das Gesetzbuch… und das ganze Volk hörte gespannt auf die Worte des Buches“ (8,3; GNB). „Als er [die Schriftrolle] öffnete, standen alle auf“ (8,5). Aus Respekt vor Gottes Wort erhoben sie sich.

„Esra lobte den Herrn, den großen Gott, und das ganze Volk antwortete: »Amen! Amen!« und alle hoben die Hände zum Himmel. Dann knieten sie sich nieder, und mit dem Gesicht zur Erde beteten sie den Herrn an“ (8,6).

Wir drücken mit unserem Körper aus, was wir im Herzen fühlen. Deshalb knie ich, wenn ich alleine in der Bibel lese, gern aus Respekt und Ehrfurcht vor Gott nieder. Ich bin gekommen, um Ihn anzuhören und anzubeten.

Die Hände anbetend zu erheben war Gang und Gäbe sowohl bei den Juden als auch in der frühchristlichen Kirche („mit erhobenen Händen“; 8,6; Hfa). „Die älteste Gebetshaltung der Christenheit sind weit geöffnete Arme“, schrieb der frühere Papst Benedikt. Diese Geste ist „die radikalste Anbetungsform“. Einerseits öffnen wir uns für Gott, und gleichzeitig öffnen wir uns in Liebe dem Nächsten.

Alle unsere Lobpreis- und Anbetungsgottesdienste sind eine Vorfreude auf und die Teilnahme an dem großartigen Lobpreis im Himmel – den ewigen Halleluja Chören. Hier bei Nehemia sehen wir ein Beispiel dafür; ein Echo und die Vorfreude des großartigen Lobpreises in Offenbarung 19.

„Der Statthalter Nehemia, der Priester und Schriftgelehrte Esra und die Leviten“ lehrten das Volk. Als die Worte aus dem Gesetz hörten, kamen ihnen die Tränen (8,9).

Doch Nehemia sagte, dass die Zeit gekommen war, zu jubeln und zu feiern: „Geht und feiert ein Fest… Seid nicht traurig, denn die Freude am Herrn ist eure Zuflucht“ (8,10). Und dann gab es ein großes „Freudenfest“ (8,12).

Joyce Meyer schreibt, „Jeder Tag aus Gottes Hand ist ein heiliges, wertvolles Geschenk von Ihm. Wir sollten es ganz auskosten. Freude ist mächtig. Nichts setzt übernatürliche Freude stärker frei, als ein Segen für andere Menschen zu sein.”

Gebet

Ich danke Dir, Herr, dass Christus am Weihnachtstag zum ersten Mal gekommen ist. Danke, dass wir jetzt voller Vorfreude darauf warten, dass Er wiederkommt. Dann steigt das Hochzeitsmahl des Lammes und großer Lobpreis und Anbetung werden für immer im Himmel sein. Halleluja!

Pippa fügt hinzu

Nehemia 8,10–18

Es ist gut „mit köstlichem Essen und süßen Getränken“ zu feiern, aber wenn wir niemandem davon abgeben, sind wir ganz schön egoistisch. Bei Nehemia „teilten [sie] ihre Speisen miteinander“, während sie Gottes Wort lauschten. Das gab dem Ganzen eine neue Dimension und Tiefe.

Thought for the Day

„Nichts setzt übernatürliche Freude stärker frei, als ein Segen für andere Menschen zu sein.” – Joyce Meyer

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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