Tag 5

Alle guten Dinge

Weisheit Psalm 4,7–8
Neues Testament Matthäus 5,3-10
Altes Testament 1. Mose 11,8-9

Einführung

Wir suchen nach Glück. Wir suchen nach Liebe. Wir sehnen uns verzweifelt nach Frieden. Aber nur allzu oft suchen wir an den falschen Orten danach.

Augustinus von Hippo betete, „Herr, Du hast uns für Dich geschaffen, und unsere Herzen finden keine Ruhe, ehe sie nicht bei Dir zur Ruhe kommen.“ Gott ist die Quelle aller guten Dinge.

Weisheit

Psalm 4,7–8

7 Viele jammern: »Wann wird es uns endlich besser gehen?
  HERR, blicke uns freundlich an, damit wir wieder aufatmen können!«
8 Und wirklich: Du hast mich wieder froh gemacht.
  Während sich andere über eine reiche Ernte freuen,
  ist meine Freude sogar noch viel größer.

Kommentar

Quelle von Freude und Frieden

So oft suchen wir an den falschen Orten nach Freude und Frieden. „Wie lange wollt ihr noch diese haltlosen Anklagen vorbringen? Wie lange wollt ihr noch Lügen verbreiten?“ (4,3b). Wir glauben Geld, Besitz oder Erfolg sei die Antwort. Aber das sind Täuschungen und Götzen. Echte Freude und wahrer Frieden, so David, finden wir in einer Beziehung zu Gott (4,4).

Uns wird kein sorgenfreies Leben versprochen; tatsächlich beginnt der Psalm mit einem Hilfeschrei: „du tröstest mich in Angst; sei mir gnädig und erhöre mein Gebet!“ (4,2b; LUT). David vertraut darauf, dass Gott ihn hören wird. „Der Herr wird mir antworten, wenn ich zu ihm rufe“ (4,4b).

Gott allein ist die wahre Quelle von Freude und Frieden. „Lass das Licht deines Angesichts über uns leuchten, Herr! Du hast mir größere Freude geschenkt als denen, die viel Wein und Korn ernten. Ich will mich in Frieden hinlegen und schlafen, denn du allein, Herr, gibst mir Geborgenheit“ (4,7b-9).

In Gottes Gegenwart finden wir größere Freude als in materiellem Reichtum und Luxus. Wohlstand und die scheinbare Sicherheit, die mit ihm einhergeht, führt nicht zwingend zu ruhigem Schlaf. Nur Gott kann uns Geborgenheit geben (4,9).

Gebet

Herr, Dein Licht scheine auf mir. Erfülle mein Herz mit der Freude Deiner Gegenwart und schenke mir, dass ich in Frieden schlafen kann.

Neues Testament

Matthäus 5,3-10

3 »Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind,
  denn ihnen gehört sein himmlisches Reich.
4 Glücklich sind, die über diese Welt trauern,
  denn sie werden Trost finden.
5 Glücklich sind, die auf Frieden bedacht sind,
  denn sie werden die ganze Erde besitzen.
6 Glücklich sind, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben,
  denn sie sollen satt werden.
7 Glücklich sind, die Barmherzigkeit üben,
  denn sie werden Barmherzigkeit erfahren.
8 Glücklich sind, die ein reines Herz haben,
  denn sie werden Gott sehen.
9 Glücklich sind, die Frieden stiften,
  denn Gott wird sie seine Kinder nennen.
10 Glücklich sind, die verfolgt werden, weil sie nach Gottes Willen leben;
  denn ihnen gehört sein himmlisches Reich.

Kommentar

Quelle von Segen und wahren Glücks

Jesus sagt, wahres Glück kommt nicht von den Dingen, die uns die Gesellschaft glauben machen will. Berühmt, schön oder reich zu sein, macht nicht glücklich. Es geht nicht darum, wie wir uns fühlen. Es hat nichts zu tun mit dem, was wir besitzen oder was wir tun.

Das griechische Wort, das in 5,3-11 verwendet wird, „makarios”, bedeutet „gesegnet“, „glücklich“, „fröhlich“ – der bevorzugte Empfänger von Gottes Zuwendung.

In den Seligpreisungen hebt Jesus acht unerwartete Situationen hervor, in denen wir mit Gottes Gunst und Segen rechnen dürfen.

1.\tGeistlicher Hunger nach Gott
„Selig sind, die da geistlich arm sind“ (5,3a; LUT). Das Wort für „arm“ bedeutet „bittend … auf die Unterstützung anderer angewiesen.“ Hier bedeutet es, so erniedrigt oder schwach zu sein, dass man erkennt, Jesus zu brauchen. „Gott segnet die, die erkennen, dass sie ihn brauchen“ (5,3a). Die Armen im Geist sind Gesegnete, „denn ihnen wird das Himmelreich geschenkt“ (5,3b).

2.\tTraurig über die Umstände
„Freuen dürfen sich alle, die unter dieser heillosen Welt leiden“ (5,4a; GNB). Wir leiden unter unserer eigenen Sünde und dem Chaos, das in der Welt um uns herrscht. Wir weinen mit denen, die weinen. Es ist in Ordnung, den Verlust eines geliebten Menschen zu beweinen und zu betrauern. Jesu verspricht, dass „die, die traurig sind… getröstet werden“ (5,4). Gottes Trost übersteigt unsere Vorstellung von Trost. Joyce Meyers schreibt zu dem Thema, „Es lohnt sich beinahe, ein Problem zu haben, einfach um [Gottes Trost] mal zu erleben.“

3.\tZufrieden damit, wer wir sind
„Gott segnet die Freundlichen und Bescheidenen“ (5,5a). Das griechische Wort, das hier mit „Bescheidenheit” übersetzt ist, bedeutet außerdem „sanftmütig“, „freundlich“, „nicht anmaßend“; also anderen freundlich und liebevoll begegnend. Es ist das Gegenteil von arrogant und egoistisch. Es bedeutet „gebrochen“, aber nicht im Sinne von kaputt (wie etwa ein zerbrochenes Glas), sondern wie man ein Pferd zureitet – gezähmte, kontrollierte Kraft. Durch Jesus werden die Freundlichen gesegnet – „ihnen wird die ganze Erde gehören“ (5,5b).

„Gesegnet, wenn du zufrieden bist, wer und was du bist – nicht weniger und nicht mehr” (5,5a; nach The Message Bible).

4.\tNach Gott hungern
„Gott segnet die, die nach Gerechtigkeit hungern“, (5,6a). „Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden“ (5,6; EÜ). Eine Beziehung mit Gott muss unser höchstes Ziel im Leben sein. Alles andere, nach dem wir streben, wird uns nicht ausfüllen, sondern eine Leere in uns hinterlassen. Der Segen, der auf einem Hungern nach Gott und Seiner Gerechtigkeit folgt, ist, dass wir „im Überfluss erhalten“ werden (5,6b).

5.\tVergebung empfangen und barmherzig sein
„Gott segnet die Barmherzigen“ (5,7a). Gib den Menschen nicht, was sie „verdienen“, sondern was sie nicht verdienen. Oder wie C.S. Lewis es ausdrückte, „Christ zu sein, bedeutet, das Unentschuldbare zu vergeben, weil Gott dir das Unentschuldbare vergibt.“ Die Barmherzigen sind gesegnet, „denn sie werden Barmherzigkeit erfahren” (5,7b).

6.\tAbsolut ehrlich
„Glücklich zu preisen sind die, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott sehen“ (5,8; NGÜ). „Gott segnet die, die ein reines Herz haben“, (5,8a). Hier geht es nicht (nur) um äußere Reinheit, sondern um Integrität, Offenheit, Ehrlichkeit und Authentizität. Diese Art von Reinheit lässt uns „Gott [wirklich] sehen“ (5,8b). Ein reines Herz beginnt mit unseren Gedanken, denn unsere Gedanken werden zu unseren Worten und unseren Taten; sie formen unseren Charakter.

Ein entscheidender Schritt zu einem reinen Herzen ist, andere uns so sehen zu lassen, wie wir sind – verletzlich und zerbrochen.

7.\tFriedenstifter
„Gott segnet die, die sich um Frieden bemühen“ (5,9a). Gieß kein Öl ins Feuer, sondern stifte Frieden. Jesus, der Sohn Gottes, kam, um uns am Kreuz den Frieden zu bringen (Kolosser 1,20). Gesegnet sind die Friedenstifter, „denn sie werden Kinder Gottes genannt werden“ (5,9b).

„Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen“ (5,9; LUT).

8.\tMit Verfolgung rechnen
„Freuen dürfen sich alle, die verfolgt werden, weil sie tun, was Gott will“ (5,10a; GNB). Erwarte von der Welt nichts als Kritik. Doch Gott ist bei Seiner verfolgten Kirche: „das Himmelreich wird ihnen gehören“ (5,10b).

„Glücklich zu preisen sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich“ (5,10; NGÜ).

Hier sehen wir, wie Jesus noch auf eine dritte Weise die Erfüllung des Alten Testamentes ist. Dass Er die Geschichte des Alten Testaments erfüllt, haben wir bei Matthäus 1,1-17 gesehen. Wie Er die Verheißungen aus dem Alten Testament erfüllt, haben wir in Matthäus 1,18-4,16 gelesen. In der Bergpredigt nun erfüllt Jesus das Gesetz, indem Er uns vollumfänglich erklärt, wie weitreichend und tief es greift: „Versteht nicht falsch, warum ich gekommen bin. Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz oder die Schriften der Propheten abzuschaffen. Im Gegenteil, ich bin gekommen, um sie zu erfüllen“

Der amerikanische Pastor und ehemalige Rockmusiker, John Wimber, sagte, „Jesus ist unersättlich. Alles, was wir tun, erfreut Ihn, aber nichts wird Ihm gerecht. Ich werde Ihm nicht gerecht. Er hängt ständig die Messlatte höher. Er wandelt an höheren Orten.“

In der Bergpredigt hat Jesus die Messlatte bis zum Himmel hochgehängt. Nicht, um uns zu deprimieren, sondern um uns zu erheben, „Man stellt [die Öllampe] auf den Lampenständer, so dass sie allen im Haus Licht gibt“ (5,15; Hfa)

Gebet

Herr, hilf mir, nach den Maßstäben, die Du in der Bergpredigt gesetzt hast zu leben, dass ich ein Licht für meine Mitmenschen werde.

Altes Testament

1. Mose 11,8-9

8 So zerstreute der HERR die Menschen von diesem Ort über die ganze Erde; den Bau der Stadt mussten sie abbrechen. 9 Darum wird die Stadt Babylon (»Verwirrung«) genannt, weil der HERR dort die Sprache der Menschheit verwirrte und sie in alle Himmelsrichtungen zerstreute.

Kommentar

Quelle von Liebe und Einheit

Die Liebe deckt zu und beschützt. Sie will die Schwächen und Fehler anderer nicht aufdecken. Sie hat keine Freude am Unglück anderer Menschen.

Unser heutiger Abschnitt beginnt mit dem seltsam anmutenden Bericht davon, wie Noah sich betrank. Dass er ein rechtschaffener Mann war, hieß nicht, dass er perfekt war. Als er „nackt in seinem Zelt lag“ (9,21), deckten seine Söhne Sem und Jafet Noahs Blöße mit einer Decke zu. Diese Tat wird lobend erwähnt.

Liebe und Einheit gehen Hand in Hand. Der Turm in Babel ist ein Symbol für Uneinigkeit (11,1-9). „„Auf“, sagten sie [die Menschen], „wir wollen eine Stadt errichten mit einem Turm, der bis in den Himmel reicht - ein Denkmal unserer Erhabenheit! Es wird verhindern, dass wir uns über die ganze Welt zerstreuen““ (11,4). Dieser Akt von Stolz und Machtgier führte zu Uneinigkeit und manifestiert sich in dem Sprachengewirr. „Denn dort [Babel] hat der Herr die Sprache der Menschen verwirrt und von dort aus die Menschheit über die ganze Erde zerstreut“ (11,9; GNB).

Pfingsten ist die Umkehr von Babel. Der Heilige Geist ließ die Menschen ausrufen, „Wie kommt es, dass jeder von uns sie in seiner Muttersprache reden hört?“ (Apostelgeschichte 2,8; GNB). Die Gabe der Zungenrede unterstreicht die Tatsache, dass der Heilige Geist die Uneinigkeit von Babel aufgehoben und alle Nationen und Sprachen wieder vereint hat.

Diese Erfahrung machen wir heute immer wieder, wenn wir beobachten, wie durch den Heiligen Geist Liebe und Einheit in Gemeinden, Sprachräumen und Nationen einziehen.

Gebet

Herr, ich bete, dass wir unserer Gemeinde, Denomination oder Glaubensrichtung niemals einen Namen machen wollen. Stattdessen wollen wir Deinem Namen Ehre geben. Herr, gieße Deinen Geist über Deiner Kirche aus, wie einst an Pfingsten. Lass uns die Umkehr von Babel erleben. Bitte mach der Uneinigkeit ein Ende, Herr. Und möge Dein Geist die Werte, die in Deinem Reich zählen – Liebe, Freude, Frieden, wahres Glück und Einheit – bringen.

Pippa fügt hinzu

Matthäus 4,24

„Bald strömten die Kranken … ganz gleich, welche Krankheit und welche Beschwerden sie quälten [herbei]… - er heilte sie.“

Heute will ich für alle Kranken an Leib und Seele beten, von denen ich weiß.

Thought for the Day

„Christ zu sein, bedeutet, das Unentschuldbare zu vergeben, weil Gott dir das Unentschuldbare vergibt.“ – C.S. Lewis

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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