Was Gott für dich bereithält
Einführung
Sam, dreiundzwanzig, war ein militanter Atheist. Er war Anhänger der Lehren leidenschaftlicher Gegner von Glaube und Religion. Eines Abends entdeckte er online, dass bald ein Alphakurs in seiner Nähe beginnen sollte. Er kam in unserer Gemeinde mit dem Gedanken, „Ich werde diese weltfremden Christen mal einiger ihrer Illusionen berauben.“
Seine Erfahrungen mit der Lehre Jesu und die Begegnung mit Ihm entwickelten sich jedoch anders, als erwartet.
In seinem Fragenbogen nach Abschluss des Kurses schrieb er: „Ich konnte Jesu ausgestreckte Hand nicht ausschlagen. Aus dem Menschen ohne jeglichen Glauben wurde ich zu einer Person mit großer Hoffnung. Der Wandel von einem Leben ohne Wahrheit zu einem Leben in Wahrheit ist für mich wie der Unterschied zwischen gefesselt sein und absoluter Freiheit.“
Drei Monate später ließ er sich taufen. Zu mir sagte er, „Ich bin befreit von meinem alten Leben. Ich war vielen Dingen ein Knecht. Ein Knecht der Gesellschaft, Knecht von meinesgleichen… Aber jetzt bin ich frei; frei, mein eigenes Leben zu leben. Ich bin gespannt darauf, was Gott mit mir vorhat.“ Erlösung bedeutet Freiheit. Sam erlebte, wie Jesus Christus uns frei macht.
Psalm 34,17-19
17 Allen jedoch, die Böses tun,
stellt sich der HERR entgegen
und löscht jede Erinnerung an sie aus.
18 Wenn aber rechtschaffene Menschen zu ihm rufen,
hört er sie und rettet sie aus jeder Not.
19 Der HERR ist denen nahe, die verzweifelt sind,
und rettet diejenigen, die alle Hoffnung verloren haben.
Kommentar
Leben in Freiheit
Stehst du vor großen Herausforderungen – finanzieller Art, in Beziehungen, bezüglich deiner Gesundheit, Familie oder einer anderen schwierigen Situation? Dieser Psalm enthält so viel Weisung und wunderbare Verheißungen für die, die „viele Nöte“ haben (34,20; GNB).
Der Apostel Petrus zitiert diesen Psalm in einem seiner Briefe, um zu untermauern, wie wir unser Leben führen sollen – ein Leben als Kinder Gottes, das diese neue Freiheit wiederspiegelt.
Petrus leitet den Gedanken von Davids Berufung zu einem gerechten Leben mit der Erklärung ein, „denn Gott hat euch dazu berufen“ (1. Petrus 3,9; GNB). „Wer nach dem wahren Leben verlangt und glückliche Tage sehen will, der nehme seine Zunge gut in Acht, dass er nichts Schlechtes und Hinterhältiges sagt. Er kehre sich vom Bösen ab und tue das Gute. Er mühe sich mit ganzer Kraft darum, mit allen Menschen in Frieden zu leben. Denn der Herr hat ein offenes Auge für die, die das Rechte tun, und ein offenes Ohr für ihre Bitten. Aber er wendet sich gegen alle, die Böses tun“ (1. Petrus 3,10-12; GNB, vgl. 34,13-17a).
“Der Herr … rettet” (34,19). Du kannst dich nicht selbst retten. Gott ist es, der dich befreit.
Unser Gott rettet uns. Er wacht über uns, in Erwartung unserer Gebete: „er wird ihre Hilferufe hören“ (34,16b). Wenn wir rufen, hat Er „ein offenes Ohr“ (16b; GNB) und rettet uns „aus aller Not“ (34,18b). Ich schreibe seit vielen Jahren meine konkreten „Nöte“ auf. Es ist erstaunlich, wie oft und auf welche Art Gott mich aus diesen Nöten gerettet hat. Das gibt mir den Mut, Ihn immer wieder um Hilfe zu bitten.
Gott sagt nicht, dass wir nicht keine Nöte bekämen (34,20a), aber Er verspricht, dass Er uns aus aller Bedrängnis befreien wird (20b). Gerade in schweren Zeiten ist Er uns besonders nahe, „Der Herr ist allen nahe, die verzweifelt sind; er rettet die, die den Mut verloren haben“ (34,19). Wenn du also eine schwere Zeit durchmachst, hast du vielleicht nicht das Gefühl, dass Gott dir nah ist, aber Er ist es: „der Herr errettet ihn aus aller Not“ (34,20); d.h. Er ist da.
„Der HERR erlöst das Leben seiner Knechte“ (34,23a; LUT). Er verspricht, dass es für die, die bei Ihm Schutz suchen, keine Verdammnis gibt (34,23b; siehe Römer 8,1). Durch Christus bist du vor Gott gerecht, deshalb darfst du dich zu den „Gerechten“ (34,18.20.22.; LUT) zählen.
Gebet
Herr, danke für die vielen Hilferufe, auf die Du geantwortet und mich gerettet hast. Hilf mir heute, meine Zunge vor bösen Worten zu bewahren, Gutes zu tun und Frieden zu suchen. Hilf mir, harmonisch mit meinen Mitmenschen zu leben: Böses nicht mit Bösem zu vergelten, Beleidigungen nicht mit Beleidigungen sondern indem ich sie segne. Ich danke Dir, dass mich Christus zu einem Leben in Freiheit befreit hat.
Lukas 1,62-68
62 Sie fragten den Vater durch Handzeichen: »Wie soll dein Sohn heißen?« 63 Zacharias ließ sich eine Tafel geben und schrieb darauf: »Sein Name ist Johannes.« Darüber wunderten sich alle. 64 Im selben Augenblick konnte Zacharias wieder sprechen, und er fing an, Gott zu loben. 65 Ehrfürchtiges Staunen ergriff alle, die in dieser Gegend wohnten, und im ganzen Bergland von Judäa sprachen die Leute über das, was geschehen war. 66 Nachdenklich fragten sie sich: »Was wird aus diesem Kind noch werden?« Denn es war offensichtlich, dass Gott etwas Besonderes mit ihm vorhatte. 67 Zacharias, der Vater von Johannes, wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündete, was Gott ihm eingegeben hatte: 68 »Gelobt sei der Herr, der Gott Israels!
Kommentar
So weit reicht deine Freiheit
Das Volk Gottes wurde zu dieser Zeit von Rom unterdrückt. Es fühlte sich von Dunkelheit und Tod umgeben. Die Menschen sehnten sich nach einem Befreier, der sie von der Trübsal und dem Schmerz erlösen würde. Sie waren auf der Suche nach jemandem, der die Dinge wieder in Ordnung bringen würde. Sie warteten schon sehr lange.
Das neunmonatige Schweigen von Zacharias, dem Vater Johannes des Täufers, kann man auch als Symbol für die lange Zeit der prophetischen Stille sehen, die bald zu Ende gehen sollte. Dann „konnte Zacharias mit einem Mal wieder reden. Seine Zunge war gelöst [befreit]“ (1,64; NGÜ) und er „wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und begann, prophetisch zu reden“ (1,67; NGÜ).
Die Geburt Johannes des Täufers war ein Grund zum Feiern, zu großer Freude und für große Erwartungen (1,57-66). „Er ließ sich eine Schreibtafel bringen [weil er ja nicht sprechen konnte] und schrieb zur Überraschung aller: »Sein Name ist Johannes!« Im gleichen Augenblick konnte Zacharias wieder sprechen, und er fing an, Gott zu loben“ (1,63-64).
Schon der Name Johannes war Ausdruck von Gottes Segen, denn er bedeutet, „Der Herr gibt großzügig“.
Über Johannes den Täufer sagte man, „dass die Hand des Herrn mit ihm war“ (1,66). Das ist ein gutes Gebet für dich, deine Familie und dein Umfeld: dass Gottes Hand mit dir und euch ist.
Zacharias wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und weissagte, dass die Erlösung nahe war: „Einen mächtigen Retter aus dem königlichen Geschlecht seines Knechtes David hat er uns gesandt“ (1,69). Johannes der Täufer sollte „seinem Volk verkünden, wie es Rettung finden kann durch die Vergebung seiner Sünden“ (1,77).
Zacharias sieht, dass Gott Seinem Volk Erlösung bringen wird. Aber seine Prophetie geht weit über politische Befreiung hinaus. Es handelt sich um etwas viel Tieferes und Weiteres, durch das sich die Verheißungen aus dem Alten Testament erfüllen sollen. Es geht um „Erlösung“ (1,68b; NGÜ), Rettung vor dem Feind (74a) und Vergebung der Sünden (77b). Erlösung ist der „Weg des Friedens“ (79b). Zacharias erwähnt viele Arten von Freiheit, die uns Jesus bringt:
•\tFreiheit von Angst (1,75)
•\tFreiheit, Gott zu dienen (1,75)
•\tFreiheit, heilig zu sein (1,75b)
•\tFreiheit, gerecht zu sein (1,75b)
•\tFreiheit vom Tod (1,79b)
Gebet
Gelobt seist Du, Herr, denn Du hast mich aus der Sklaverei gerettet. und mir Barmherzigkeit gezeigt. Danke, dass Du mich befreist von Tod und Angst. Dass Du mich freisetzt, damit ich Dir dienen kann. Hilf mir, Dir heute furchtlos zu dienen, in Heiligkeit und Gerechtigkeit; leite mich auf dem Weg des Friedens. Möge Deine Hand mit mir sein.
4. Mose 4,46-49+5,5-8
46-48 Insgesamt zählten Mose, Aaron und die führenden Männer Israels 8580 Leviten, die im Heiligtum dienen und es tragen sollten, wenn das Volk unterwegs war.
49 Unter Moses Aufsicht erfuhr jeder Einzelne genau, was er zu tun hatte und was er tragen sollte. So hatte der HERR es Mose befohlen.
5 5 Der HERR sprach zu Mose: 6 »Ich gebe dir eine Anweisung, die für alle Israeliten gelten soll, ganz gleich ob Männer oder Frauen: Wer einen anderen Menschen auf irgendeine Weise betrügt, lehnt sich gegen mich, den HERRN, auf und macht sich schuldig. 7 Er soll sein Vergehen zugeben und alles zurückerstatten, was er dem anderen schuldet, ja sogar noch ein Fünftel des Wertes hinzufügen. 8 Wenn der Geschädigte aber inzwischen gestorben ist und keine Erben hat, die sein Eigentum an seiner Stelle zurücknehmen können, fällt es mir, dem HERRN, zu. Es soll den Priestern gehören, so wie der Schafbock, den der Priester für den Schuldigen opfern muss, damit ich seine Sünde vergebe.
Kommentar
Freiheit ist nicht selbstverständlich
Arbeitest du in irgendeiner Art und Weise in deiner Ortsgemeinde mit? Bist du Unterstützer, oder empfängst du nur? Gott hat eine Aufgabe und eine Verantwortung für dich.
Heute sehen wir eine Andeutung und Vorahnung der Kirche, in der jedes Glied eine andere Aufgabe hat (Epheser 4,7.11-13). Wenn wir über die 30- bis 50-jährigen Kehatiter, Gerschoniter und Merariter lesen, die kamen, um zu dienen, sehen wir, dass Gott jedem Einzelnen eine spezifische Aufgabe gab (4,3-4.24-25.31-32). Auch heute hat Gott für jeden eine spezifische Aufgabe in Seiner Kirche.
Im alten Israel drehte sich der Dienst um das Zelt der Begegnung bzw. die Stiftshütte – den Ort, wo Gottes Gegenwart wohnte. Heute wohnt Gott unter Seinem Volk im Leib Christi. Das ist eine Art, wie du heute Gottes Gegenwart erleben kannst. Gottes Gegenwart ist nicht auf einen einzigen Ort beschränkt, sondern sie lässt sich überall erfahren, wo Seine Gläubigen sind.
In diesem Abschnitt sehen wir, dass wir Freiheit nicht für selbstverständlich erachten dürfen. Wir werden an Gottes Heiligkeit erinnert und an die Tatsache, dass es etwas ganz Unglaubliches erfordert hat, dass du in Beziehung mit diesem heiligen Gott treten kannst.
Gott erinnert Moses daran, dass jede Sünde tatsächlich ein Akt der Untreue gegen Gott ist: „Wenn jemand, sei es ein Mann oder eine Frau, auf die eine oder andere Weise sündigt und dadurch dem Herrn untreu wird, lädt er Schuld auf sich“ (5,6). Die schuldig gewordene Person muss ihre Sünde bekennen, Schadenersatz leisten und ein Sühneopfer bringen (5,7-8).
Wir können nicht für uns selbst sühnen. Sühne (Wiedergutmachung) muss für uns geschehen. Und das ist, was Jesus für uns am Kreuz getan hat. Eine vereinfachte Definition von Sühne ist „Wieder-gut-machung“ – mit anderen Worten: Gott hat dir ermöglicht, dass deine Gottesbeziehung wieder gut gemacht ist. Die Schuld, die dich von Gott getrennt hat, hat Jesus weggenommen, damit du sagen kannst, „Ich war versklavt. Jetzt bin ich frei“.
Gebet
Ich danke Dir, Herr, dass Du mich zu einem Leben in Freiheit befreit hast. Ich bete, dass ich diese Freiheit nie als selbstverständlich betrachte. Hilf mir, meine Verantwortung auf eine Art anzunehmen, die Dich ehrt und erfreut.
Pippa fügt hinzu
Psalm 34,19
„Der Herr ist allen nahe, die verzweifelt sind; er rettet die, die den Mut verloren haben.“
Ich durfte schon oft erleben, wie Gott in Seiner Liebe die Menschen getragen hat, die durch extrem schwere Zeiten gingen: „Wer auf den Herrn vertraut, erleidet zwar vieles, doch der Herr errettet ihn aus aller Not“ (34,20). Mir wäre natürlich lieber, es hieße, dass die auf den Herrn vertrauen, nicht viel erleiden müssen. Aber wenn wir nicht in manche schwere Lage kämen, würden wir Gott nicht als Retter erkennen, auf den wir in solchen Zeiten vertrauen können.
Thought for the Day
Wenn du also eine schwere Zeit durchmachst, hast du vielleicht nicht das Gefühl, dass Gott dir nah ist, aber Er ist es.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“