Tag 98

Aus tiefstem Herzen

Weisheit Psalm 42,1–3+6
Neues Testament Lukas 11,33–36
Altes Testament 5. Mose 6,5+7 und 7,7+8a und 8,3b + 17-18

Einführung

Celine nahm an Alpha teil, weil sie „spirituell auf der Suche“ war. Nach dem Kurs schrieb sie, „Ich bin mir nicht ganz sicher, was passiert ist! Im Verlauf des Kurses wurde mein Durst nach Gottes Gegenwart bei mir immer größer. Wie wenn man an einem heißen Sommertag einen Schluck kühles, frisches Wasser bekommt, die Temperatur perfekt, und man bekommt einfach nicht genug davon.

„Ich bin ganz hippelig, lache und will jedem erzählen, wie wundervoll Gott ist… außerdem kommt es mir vor, als liebte ich alle Welt! Ich hatte versucht, jemandem zu vergeben, aber stattdessen wurde ich immer ablehnender und verbittert – bis ich zu Alpha kam… Jetzt ist alles weg. Ich habe der Person vollkommen vergeben und empfinde Liebe für sie!“

Celine sagt, dass sie „Christus leidenschaftlich liebt!“ Ihr innerer Durst wird gestillt. Sie hat ein neues inneres Licht und eine neue innere Liebe.

Weisheit

Psalm 42,1–3+6

1 Von den Nachkommen Korachs,
 zum Nachdenken.
2 Wie ein Hirsch nach frischem Wasser lechzt,
 so sehne ich mich nach dir, o Gott!
3 Ja, ich dürste nach Gott,
 nach dem lebendigen Gott.
 Wann darf ich in seinen Tempel kommen?
 Wann darf ich wieder vor ihn treten?

6 Warum nur bin ich so traurig?
 Warum ist mein Herz so schwer?
 Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß:
 Ich werde ihm wieder danken.
 Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!

Kommentar

Innerlich durstig

Kennst du das Gefühl, „mutlos“ und „traurig“ (42,6a) zu sein, ohne genau zu wissen, warum? Damit bist du nicht allein. Auch der Psalmist kannte dieses Gefühl: „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?“ (42,6a; LUT). Gott will nicht, dass du an diesem Ort bleibst – Er liebt dich und will dir Mut machen.

Der Psalmist spricht von einem innerlichen Durst: „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir“; und er fährt fort, „Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott“ (42,1-2a; LUT).

Nur Gott selbst kann diesen Durst stillen. Wissen über Gott stillt ihn nicht. Wie der Psalmist musst du dich nach Gottes Gegenwart ausstrecken. Komm zu Ihm (42,3) und schütte dein Herz bei ihm aus (42,5; LUT).

Anbetung ist der Schlüssel. „Da ging ich der großen Menge voran und führte sie zum Hause Gottes, da konnte ich jubeln und danken in der feiernden Menge“ (42,5). Erinnere dich an frühere Erfahrungen von Gottes Güte und Segen. Das wird dir helfen, weiter auf Ihn zu vertrauen und gibt dir die Kraft, Ihn wieder anzubeten: „eines Tages werde ich ihn wieder loben, meinen Retter und meinen Gott“ (42,6b).

Gebet

Herr, meine Seele dürstet nach Dir. Nur Deine Gegenwart, Herr, kann den Durst in mir stillen. Ich hoffe auf Dich und preise Dich, meinen Retter und meinen Gott.

Neues Testament

Lukas 11,33–36

33 »Niemand zündet eine Öllampe an und versteckt sie dann oder stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass jeder, der hereinkommt, das Licht sieht. 34 Durch die Augen fällt das Licht in deinen Körper. Wenn sie klar sehen, bist du ganz und gar vom Licht erfüllt. Wenn sie aber getrübt sind, ist es dunkel in dir. 35 Deshalb achte darauf, dass das Licht in deinem Innern nicht erlischt! 36 Wenn du es einlässt und keine Finsternis in dir ist, dann lebst du im Licht – so als würdest du von einer hellen Lampe angestrahlt.«

Kommentar

Inneres Licht

Mit der weltweiten Ausbreitung des Corona Virus wurde Händewaschen extrem wichtig. Aber Jesus sagt, ein reines Herz und Gewissen sind noch wichtiger als saubere Hände. Was in deinem Herzen und in deinen Gedanken vorgeht, ist, was wirklich zählt. Deine Augen sind wie ein Tor zu deinem Inneren. Deshalb ist auch so wichtig, was du dir ansiehst. Du lässt Dinge durch deine Augen in dein Inneres hinein. Deine Augen spiegeln auch, was in deinem Herzen vorgeht.

Jesus möchte, dass dein Inneres mit Licht erfüllt ist. „Dein Auge ist das Fenster deines Körpers. Ein klares Auge lässt das Licht bis in deine Seele dringen, doch ein schlechtes Auge sperrt das Licht aus und stürzt dich in Dunkelheit. Achte darauf, dass das Licht, das du hast, nicht Dunkelheit ist. Wenn du vom Licht erfüllt bist und keine Bereiche mehr dunkel in dir sind, dann wird dein ganzes Leben leuchten, als würde ein strahlendes Licht auf dich scheinen“ (11,34-36).

Er ruft dich in eine innige, liebvolle Beziehung mit Gott – an dem verborgenen Ort, deinem Herzen, wo der echte Austausch mit Gott stattfindet. Er fordert dich auf, darauf zu achten, dass dein Inneres rein ist, nicht nur dein Äußeres (11,39). Es nützt nichts, dich „äußerlich zu säubern, doch innerlich seid ihr alles andere als rein, sondern voller Habgier und Bosheit“ (11,39).

Das Augenmerk des inneren Lebens liegt, laut Jesus, auf den Armen: „Deshalb gebt den Bedürftigen… und ihr werdet in allem rein sein“ (11,41). Es ist ein weiteres Beispiel für Jesu Lehre, die Mutter Teresa mit den Worten, „Geben reinigt das Herz“ beschrieb.

Sichtbares Geben allein reicht nicht, fährt Jesus fort, wenn du „die Gerechtigkeit und die Liebe Gottes“ vergisst (11,42).

Pater Raniero Cantalamessa schreibt, „Es wäre ein Fehler anzunehmen, dass Beharren auf dem inneren Leben könnte unseren energischen Einsatz für das Reich Gottes und die Gerechtigkeit beeinträchtigen. Ganz im Gegenteil. Es mindert nicht die Wichtigkeit, sich für Sein Reich einzusetzen; vielmehr bildet das innere Leben die Grundlage dafür und erhält es aufrecht.“

Jesus warnt die Religionsführer vor einer falschen Herzenshaltung, in die wir allzu leicht verfallen. Seine Worte sind eine Herausforderung für jeden von uns, der in einer leitenden Funktion ist. Jesus warnt vor:

1.\tSelbstherrlichkeit
„Ihr liebt die Ehrenplätze“ (11,43).

2.\tVerlangen, im Rampenlicht zu stehen
„Die Ehrerbietung der Menschen, wenn ihr über den Markt spaziert“ (11,43).

3.\tHeuchelei
Es besteht die Gefahr, Maßstäbe zu lehren, denen wir selbst nicht gerecht werden: „Ihr ladet den Menschen unerfüllbare religiöse Forderungen auf, tut aber nicht das Geringste, um ihnen diese Last zu erleichtern“ (11,46).

Jesus hatte keine Angst, die Menschen auf ihr inneres Leben anzusprechen. Er hatte weder Angst vor Konfrontation, noch davor, Sich Feinde zu machen. Es ist nicht verwunderlich, dass die Adressaten Seiner Vorwürfe, die Religionsführer, begannen, mit aller Macht gegen Ihn vorzugehen (11,54).

Gebet

Herr, ich bete, dass meine Augen nur auf Dinge sehen, die mein Inneres hell machen. Erfülle mich heute mit Deinem Heiligen Geist. Möge mein Herz großzügig zu den Armen, gerecht und voll Deiner Liebe sein.

Altes Testament

5. Mose 6,5+7 und 7,7+8a und 8,3b + 17-18

5 Ihr sollt ihn von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Hingabe und mit all eurer Kraft....7 Prägt sie euren Kindern ein! Redet immer und überall davon, ob ihr zu Hause oder unterwegs seid, ob ihr euch schlafen legt oder aufsteht.

7 Das hat er nicht etwa getan, weil ihr zahlreicher wärt als die anderen Völker. Denn ihr seid ja das kleinste von allen Völkern. 8 Nein, aus Liebe hat er sich euch zugewandt und weil er das Versprechen halten wollte, das er euren Vorfahren gegeben hat. Darum hat er euch mit starker Hand aus der Sklaverei in Ägypten herausgeholt

3...dass der Mensch nicht allein von Brot lebt, sondern vor allem von den Worten des HERRN.
17 Wenn dieses Gute nun kommt, sagt nicht: »Das haben wir aus eigener Kraft geschafft, es ist unsere Leistung!« 18 Denkt vielmehr an den HERRN, euren Gott, von dem ihr die Kraft bekommen habt, all diesen Reichtum zu erwerben! Denn er hält sich an den Bund, den er mit euren Vorfahren geschlossen hat und der heute noch für euch gilt.

Kommentar

Innere Liebe

Im Herzen des Alten wie des Neuen Testaments steht die Liebe. „Ihr sollt den Herrn, euren Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit eurer ganzen Kraft lieben“ (6,5). Die hebräischen Worte an dieser Stelle greifen wesentlich weiter als jede Übersetzung, was möglicherweise der Grund für die Wiedergabe mit vier Worten im Neuen Testament ist (Herz, Seele, Gemüt und Kraft; Markus 12,30). Der Satz will das ganze Leben zusammenfassen, einschließlich Gedanken und Willen.

Es war von Anfang an Gottes Absicht, dass Liebe etwas Innerliches sein soll – im Herzen: „Bewahrt die Gebote, die ich euch heute gebe, in eurem Herzen. Schärft sie euren Kindern ein. Sprecht über sie, wenn ihr zu Hause oder unterwegs seid, wenn ihr euch hinlegt oder wenn ihr aufsteht“ (6,6-7).

Deine Liebe zu Gott kommt von Seiner Liebe zu dir. Seine Liebe hängt nicht von irgendeiner inneren Moralität ab, die du besitzt. Es ist Gnade, dass Er uns trotz all unserer Schuld, Schwäche und unseres Scheiterns liebt. „Der Herr hat euch nicht erwählt und hält an euch fest, weil ihr größer oder bedeutender wärt als die anderen Völker - ihr seid sogar das unbedeutendste aller Völker -, sondern weil er euch liebt“ (7,7-8a). er liebt dich, weil Er dich liebt!

Gott überschüttet dich mit Seiner Liebe, weil Er liebevoll und treu ist: „der Herr, euer Gott, wird zu seinem Bund mit euch stehen und euch mit seiner beständigen Liebe begegnen… Er wird euch lieben und segnen und zu einem großen Volk machen“ (7,12-13).

Du wirst in diese innige, liebevolle Beziehung zu Gott gerufen. Trotzdem stehen in Kapitel 6 drei Warnungen:

1.\tDie Gefahr, dich wegen der Abgötterei in deinem Umfeld von Gott abzuwenden – „Lauft nicht den Göttern eurer Nachbarvölker hinterher“ (6,14). Die Versuchung besteht, uns der Kultur anzupassen und ihre Götter zu übernehmen. Aber Gott möchte, dass du Ihm treu bleibst, und dich nicht anpasst.

2.\tDie Gefahr, in Nöten an Gott zu zweifeln – „Fordert den Herrn, euren Gott, nicht heraus“ (6,16) Das Leben wird nicht immer so idyllisch sein, wie in 6,10-12 ausgemalt. Wenn dann eine Not über dich kommt, kommt mit ihr die Versuchung anzunehmen, dass du Gott nicht mehr wichtig bist. Aber du musst an Gottes Treue und an Seinem Wort festhalten.

Gott lässt Prüfungen in deinem Leben zu, damit du aus der Erfahrung lernen kannst, dass es zum Besten für dich ist, die Dinge auf Seine Art zu tun. Wenn du in harten Zeiten (den Tälern) nicht bereit bist, Ihm zu dienen und ihn anzubeten, dann tust du es womöglich auch nicht in guten Zeiten (auf den Gipfeln). Denk daran: Gipfel ermutigen uns, aber Täler lassen uns wachsen.

3.\tDie Gefahr, Gott im Überfluss zu vergessen – „vergesst den Herrn nicht“ (6,12) Bei der Freude über das Geschenk vergisst man leicht mal den, der es dir geschenkt hat. „Erinnert euch vielmehr daran, dass es der Herr, euer Gott, ist, der euch die Kraft gibt, Reichtum zu erwerben“ (8,6-20).

Diesen drei Warnungen liegt die Erkenntnis zugrunde, dass materielle Dinge allein – egal ob persönlicher Besitz oder „Götzen“ – keine Genugtuung bringen: „der Mensch [braucht] mehr als nur Brot zum Leben. Er lebt auch von jedem Wort, das aus dem Mund des Herrn kommt“ (8,3).

Jesus zitierte diesen Vers, als Er in der Wüste vom Teufel versucht wurde, Seinen körperlichen Hunger auf falsche Weise zu stillen. Mit Seiner Antwort sagte Er zum Teufel, dass das innere Leben – der innere Hunger – viel wichtiger ist als materielle Dinge. Dieser innere Hunger kann allein durch jedes einzelne Wort, das aus dem Munde Gottes kommt, gestillt werden.

Ob du in materieller Hinsicht gut dastehst oder nicht, der Fokus deines Lebens sollte niemals auf den materiellen Dingen sondern auf dem inneren Leben liegen, das allein die tiefe innere Sehnsucht zu stillen vermag, die Gott in jedes menschliche Herz hineingelegt hat.

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine unglaubliche Liebe, mit der Du mich liebst. Danke, dass Du versprichst, mich zu lieben und zu segnen. Bitte hilf mir, Dich von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all meiner Kraft zu lieben.

Pippa fügt hinzu

5. Mose 6,12; 8,1.11

„Passt auf … vergesst nicht”

Wie viele tausend Male habe ich das wohl über die Jahre zu meinen Kindern gesagt? Und ich tue es immer noch! Meistens meine ich damit körperliche Gefahren, dabei ist die geistliche Sicherheit viel wichtiger.

Thought for the Day

Er liebt dich, weil Er dich liebt!

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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