Tag 109

Es ist nie zu spät

Weisheit Sprüche 10,1–10
Neues Testament Lukas 18,31–19,10
Altes Testament 5. Mose 29,1–30,10

Einführung

Ich zähle mich gern zu den jungen Menschen. Neulich aber hörte ich, dass man bei 35–58-Jährigen von „Menschen mittleren Alters“ spricht. Nach dieser Definition bin ich nicht nur nicht mehr jung, sondern gehöre nicht einmal mehr zu den Menschen mittleren Alters!

Häufig verbinden wir „mittleres Alter“ mit „Midlife-Krise“. Eine Krise in der Lebensmitte kann durch das Älterwerden selbst ausgelöst werden oder in Kombination mit Veränderungen und Problemen, oder dem Bedauern über frühere Entscheidungen in Beruf, Kariere, in Beziehungen und der Erziehung sowie den körperlichen Veränderungen, die mit dem Älterwerden einhergehen.

In einer Midlife-Krise sucht der Betroffene häufig nach einem unbestimmten Traum oder Ziel. Auch kann die Krise mit einem tiefen Bedauern über nicht erreichte Ziele einhergehen. Möglicherweise fühlt man sich durch erfolgreichere Kollegen zurückgesetzt. Oft hat man den Wunsch, sich wieder jung zu fühlen.

Die eigentliche Ursache ist das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Eine Midlife-Krise wird nicht selten von der geradezu tragischen Erkenntnis begleitet, dass Vieles, nach dem man sein Leben lang gestrebt hat, für die Leere, die man nun empfindet, verantwortlich ist (auch wenn es nicht immer in besonders kluger Weise ersetzt wird).

Ich habe mich oft gefragt, ob Zachäus, über den wir heute im Neuen Testament lesen, wohl gerade in einer Midlife-Krise steckte. In jedem Fall aber bekam er bei seiner Begegnung mit Jesus die Antwort, nach der so viele Menschen suchen.

Es ist egal, wie lange du schon in die verkehrte Richtung läufst, du kannst jederzeit umkehren. Bei Jesus ist es nie zu spät für einen Neuanfang, um deinem Lebensweg die richtige Richtung zu geben.

Weisheit

Sprüche 10,1–10

Worte, die Leben bewirken

1 Die folgenden Sprichwörter stammen
 von König Salomo:

 Ein kluger Sohn macht seinen Eltern Freude,
 ein uneinsichtiger aber bereitet ihnen Kummer.

2 Unrecht erworbener Besitz ist zu nichts nütze,
 aber Ehrlichkeit rettet vor dem Verderben.

3 Der HERR lässt niemanden Hunger leiden,
 der zu ihm gehört.
 Doch wer von ihm nichts wissen will,
 dessen Gier stillt er nicht.

4 Wer nachlässig arbeitet, wird arm;
 fleißige Hände aber bringen Reichtum.

5 Klug ist, wer im Sommer einen Vorrat anlegt.
 Wer dagegen die Erntezeit verschläft,
 bringt sich zu Recht in Verruf.

6 Ein Mensch, der Gott gehorcht,
 empfängt seinen Segen.
 Doch wer gottlos daherredet,
 erntet für seine Worte nichts als Gewalt.

7 An einen aufrichtigen Menschen erinnert man sich
 auch nach seinem Tod noch gerne;
 Gottlose dagegen sind schnell vergessen.

8 Ein verständiger Mensch lässt sich belehren,
 aber ein törichter Schwätzer richtet sich selbst
 zugrunde.

9 Wer ehrlich ist, lebt sicher und gelassen;
 wer aber krumme Wege geht, wird irgendwann ertappt.

10 Ein Betrüger bereitet Ärger und Leid,
 und ein Schwätzer rennt in sein eigenes Unglück.

Kommentar

Mach den „Schaukelstuhl-Test”

Ein erfolgreicher Geschäftsmann, der für seine außerordentliche Integrität bekannt ist, hat mir erzählt, dass er auf alle Entscheidungen den „Schaukelstuhl-Test“ anwende. Er sieht sich dabei gedanklich als Rentner im Schaukelstuhl und blickt zurück auf seine Entscheidungen. Welche wird er dann für gut, welche für schlecht betrachten? Damit will er sichergehen, dass er mit den Entscheidungen von heute später guten Gewissens leben kann.

Dieser Abschnitt zeigt uns, was bzw. wen wir meiden sollen, z.B. „Untätige Hände“ (10,4), einen Menschen, der uns „mit den Augen zuzwinkert, [aber] andere in Schwierigkeiten bringen“ will (10,10) und „uneinsichtige Schwätzer“10,8.10; alle GNB).

Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind der Schlüssel zu einem Leben ohne Reue. Durch „Unrecht erworbener Besitz schadet nur, aber Ehrlichkeit rettet vor dem Verderben“ (10,2; Hfa). „An einen aufrichtigen Menschen erinnert man sich auch nach seinem Tod noch gerne; Gottlose dagegen sind schnell vergessen“ (10,7; Hfa).

Wenn du „ein vorbildliches Leben“ führst, lebst du sicher, „krumme Wege“ aber werden „bestraft“ (10,9).

Gebet

Herr, hilf mir heute, klug und gerecht zu handeln (10,3.7), Bosheit (10,10) und faules Geschwätz (10,8.10) zu vermeiden, „fleißig“ zu sein (10,4) und „ein vorbildliches Leben [zu] führen“ (10,9).

Neues Testament

Lukas 18,31–19,10

Jesus kündigt zum dritten Mal seinen Tod und seine Auferstehung an

31 Jesus nahm seine zwölf Jünger beiseite und sagte ihnen: »Wir gehen jetzt nach Jerusalem. Dort wird sich alles erfüllen, was die Propheten über den Menschensohn geschrieben haben. 32 Man wird ihn denen übergeben, die Gott nicht kennen. Die werden ihren Spott mit ihm treiben, ihn misshandeln, anspucken 33 und schließlich auspeitschen und töten. Aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.«

34 Die Jünger begriffen nichts. Was Jesus damit sagen wollte, blieb ihnen verborgen, und sie verstanden es nicht.

Ein Blinder wird geheilt

35 Jesus und seine Jünger waren unterwegs nach Jericho. In der Nähe der Stadt saß ein Blinder an der Straße und bettelte. 36 Er hörte den Lärm der vorbeiziehenden Menge und fragte nach, was da los sei. 37 Einige riefen ihm zu: »Jesus aus Nazareth kommt vorbei!«

38 Als er das hörte, schrie er laut: »Jesus, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!«

39 Die Leute, die der Menschenmenge vorausliefen, fuhren ihn an, er solle still sein. Aber er schrie nur noch lauter: »Du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!«

40 Jesus blieb stehen und ließ den Mann zu sich führen. Als dieser nahe herangekommen war, fragte Jesus ihn: 41 »Was soll ich für dich tun?«

»Herr«, flehte ihn der Blinde an, »ich möchte sehen können!«

42 »Du sollst sehen können!«, sagte Jesus zu ihm. »Dein Glaube hat dich geheilt.« 43 Im selben Augenblick konnte der Blinde sehen. Er folgte Jesus und lobte Gott. Und auch alle, die seine Heilung miterlebt hatten, lobten und dankten Gott.

Jesus bei Zachäus

19 1 Jesus zog mit seinen Jüngern durch Jericho. 2 Dort lebte ein sehr reicher Mann namens Zachäus, der oberste Zolleinnehmer. 3 Zachäus wollte Jesus unbedingt sehen; aber er war sehr klein, und die Menschenmenge machte ihm keinen Platz. 4 Da
rannte er ein Stück voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum, der am Weg stand. Von hier aus hoffte er, einen Blick auf Jesus werfen zu können.

5 Als Jesus dort vorbeikam, schaute er hinauf und rief: »Zachäus, komm schnell herunter! Ich soll heute dein Gast sein!« 6 Eilig stieg Zachäus vom Baum herunter und nahm Jesus voller Freude mit in sein Haus.

7 Als die Leute das sahen, empörten sie sich über Jesus: »Wie kann er das nur tun? Er lädt sich bei einem Gauner und Betrüger ein!«

8 Zachäus aber wandte sich an Jesus und sagte: »Herr, ich werde die Hälfte meines Vermögens an die Armen verteilen, und wem ich am Zoll zu viel abgenommen habe, dem gebe ich es vierfach zurück.«

9 Da entgegnete ihm Jesus: »Heute hat Gott dir und allen, die in deinem Haus leben, Rettung gebracht. Denn auch du bist ein Nachkomme von Abraham. 10 Der Menschensohn ist gekommen, Verlorene zu suchen und zu retten.«

Kommentar

Gib deinem Leben die richtige Richtung

Jesus ist gekommen, um uns zu erlösen und zu verändern.

Er nimmt die Zwölf beiseite (18,31) und erklärt ihnen, dass Er auf Seinem Weg zum Ziel „verspottet, gedemütigt und angespuckt“ (18,32), ausgepeitscht und getötet werden wird (18,33). Aber „am dritten Tag wird er wieder auferstehen“ (18,33). Jesu Kreuzigung und Auferstehung sind es, die jedem Menschen eine Hoffnung geben.

Der blinde Mann ist ein Beispiel für jemanden, dessen Leben vollkommen verwandelt wurde durch eine Begegnung mit Jesus. Ein Mann, dessen Leben nur noch darin bestand, bettelnd am Wegrand zu sitzen, wird verändert, als er Jesus um Gnade anruft. Jesus erwidert ihm, „Du sollst wieder sehen können. Dein Glaube hat dich gerettet“ (18,42). Die Heilung erfolgte prompt: „Und augenblicklich konnte der Mann sehen. Er folgte Jesus und lobte Gott“ (18,43).

Dann begegnet Zachäus Jesus. Zachäus war wahrscheinlich schon älter, denn als „der oberste Zolleinnehmer“ (19,2; Hfa) hatte er die Spitze der Karriereleiter erreicht. Aber er konnte noch rennen und auf Bäume klettern (19,4). Trotzdem, er wurde nicht jünger. Er hatte Wohlstand erlangt (19,2), und wahrscheinlich war seine Arbeit sein Leben. Als oberster Zolleinnehmer hatte er viele, die für ihn arbeiteten.

Oft war er befördert worden; er konnte zufrieden sein mit dem, was er erreicht hatte. Der persönliche Preis, den er als Zolleinnehmer zu zahlen hatte, waren Ausgrenzung und Ablehnung. Menschen in Zachäus‘ Lage haben häufig einen Groll auf ihren Job und fühlen sich in ihrem Leben gefangen.

Höchstwahrscheinlich hatte Zachäus Familie; wir lesen von seinem „Haus“ (19,9). Vielleicht arbeitete er hart für sie. Eine Midlife-Krise kann katastrophale Auswirkungen auf das Familienleben haben. Ein Mensch in einer Midlife-Krise kann zornig, niedergeschlagen und reizbar gegenüber denen werden, die ihm am nächsten stehen. Er hat möglicherweise das Gefühl, dass, egal wie hart er auch arbeitet, es doch niemals für die Familie reicht.

Mit großer Wahrscheinlichkeit kam Zachäus aus einer frommen Familie. Seine Eltern hatten ihm den Namen Zachäus, „der Gerechte“ gegeben. Das fromme Volk hielt ihn aber nur für einen „berüchtigten Sünder“ (19,7), weil er von den eigenen Leuten für die Römer Steuern und Zölle eintrieb und dabei einen Teil für sich selbst einstrich.

Aber „Zachäus hatte versucht, einen Blick auf Jesus zu werfen“ (19,3). Er musste erkannt haben, dass ihm etwas fehlte. Trotz allen Geldes, Erfolgs, seiner Familie und seiner Religion, fehlte etwas in seinem Leben. Zachäus wollte Jesus sehen, ohne von Ihm gesehen zu werden (19,4).

Viele Menschen meinen, dass Sich Gott wegen ihrer Schuld und Unvollkommenheit von ihnen abwenden würde. Gott aber liebt unvollkommene Menschen. Statt Sich von Dir abzuwenden, wendet Er Sich dir zu.

Zachäus war nicht klar, dass man sich vor Gott nicht verstecken kann. Jesus kannte ihn, ja Er kannte sogar seinen Namen. Zachäus war auch nicht klar, dass Jesus ihn lieb hatte und ihn kennenlernen wollte (19,5). Was immer auch du in deinem Leben getan hast, wie unvollkommen du auch sein magst, Jesus liebt dich, Er wünscht Sich, eine Beziehung mit dir. Aber du musst Ihm antworten. In dem ersten Moment ihrer dramatischen Begegnung sagt Jesus, „komm schnell herunter!“ (19,5).

Demütig leistete Zachäus Jesu Aufforderung folge, unverzüglich. Er „kletterte so schnell er konnte hinunter und geleitete Jesus voller Aufregung und Freude in sein Haus“ (19,6). Jesus störte Sich nicht an den negativen Reaktionen der Menge (19,7).

In der Folge veränderte sich Zachäus‘ Leben total (19,8ff). Er beschloss, „die Hälfte meines Reichtums den Armen [zu] geben, und wenn ich die Leute bei der Steuer betrogen habe, werde ich es ihnen vierfach erstatten“ (19,8). Seine Einstellung zum Besitz änderte sich völlig. Wir sollten uns nicht fragen, „Wie viel kann ich bekommen?“, sondern vielmehr, „Wie viel kann ich geben?“ (19,8).

Seine ganze Familie wurde verwandelt. Jesus sagte zu ihnen, „Heute hat dieses Haus Rettung erfahren“ (19,9). Die Rettung kam in Gestalt von Jesus. Rettung bedeutet Freiheit. Sie bedeutet eine lebenslange, ewige Beziehung mit Jesus. Das relativiert selbst eine Krise in der Lebensmitte.

Und schließlich kannst auch du, wie Zachäus, Teil von Gottes Veränderung der Gesellschaft werden. Die Veränderung bei Zachäus und in seinem Haus brachte den Armen Vorteile und denen, die er betrogen hatte, Gerechtigkeit.

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine Liebe. Danke, dass Du eine Krise oft dazu benutzt, mein Leben besser zu machen. Bitte hilf mir, Dir heute neu zu begegnen.

Altes Testament

5. Mose 29,1–30,10

29 1 Mose rief alle Israeliten zusammen und sagte zu ihnen: »Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, was der HERR in Ägypten mit dem Pharao, seinen Hofbeamten und seinem ganzen Land gemacht hat.

2 Ihr seid Zeugen der großen und unfassbaren Wunder, mit denen der Herr dort seine Macht gezeigt hat. 3 Und doch hat er euch bis heute noch nicht wirklich erkennen lassen, wer er ist und was er für euch getan hat. Ihr habt zwar Augen, aber ihr seht es nicht. Ihr habt Ohren, aber ihr versteht es nicht. 4 Vierzig Jahre habe ich euch durch die Wüste geführt, und eure Kleider und Schuhe sind immer noch nicht verschlissen. 5 Zwar
gab es kein Brot und keinen Wein oder sonst ein berauschendes Getränk, aber der HERR hat euch mit allem versorgt, was ihr brauchtet. Daran solltet ihr erkennen, dass er euer Gott ist. 6 Als wir hier ankamen, griffen uns die Könige Sihon von Heschbon und Og von Baschan mit ihren Truppen an. Wir schlugen sie

7 und nahmen ihr Land ein. Es gehört jetzt unseren Stämmen Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse. 8 Darum haltet euch an alle Gebote dieses Bundes, dann wird euch alles gelingen, was ihr tut.

9 Ihr steht heute alle vor dem HERRN, eurem Gott. Die Oberhäupter eurer Stämme und Sippen sind da, eure Beamten und alle anderen israelitischen Männer,
10 eure Frauen und Kinder, dazu die Ausländer, die in eurem Lager wohnen, bis hin zu den Holzfällern und Wasserträgern. 11 Ihr habt euch hier versammelt, um den Bund mit dem HERRN zu erneuern. Er schließt ihn mit euch und besiegelt ihn mit einem Schwur. 12 Damit bestätigt er heute, dass ihr zu ihm gehört. Ihr seid sein Volk, und er ist euer Gott, wie er es euch und euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob versprochen hat. 13 Er schließt diesen Bund nicht nur mit euch, 14 sondern auch mit euren Nachkommen, die noch nicht geboren sind. Sie gehören genauso zu ihm wie wir, die wir heute vor ihm stehen.«

Gott bestraft den Götzendienst

15 »Ihr wisst, wie wir in Ägypten gelebt haben, und erinnert euch auch an die Völker, denen wir auf dem Weg hierher begegnet sind.

16 Ihr habt die abscheulichen Götzen gesehen, die diese Menschen verehren, ihre Statuen aus Holz, Stein, Silber und Gold. 17 Aber aus eurem Volk soll sich von heute an niemand mehr vom HERRN, unserem Gott, abwenden und den Göttern dieser Völker nachlaufen – kein Mann, keine Frau, keine Sippe und kein Stamm. Wer so etwas tut, ist wie eine giftige Pflanze unter euch, die bittere Früchte trägt. 18 Vielleicht hört mancher von euch heute von den Strafen, die der Herr androht, und redet sich ein: ›Es wird mir weiterhin gut gehen, auch wenn ich nicht bereit bin, die Gebote des Herrn zu befolgen.‹ Doch er irrt sich! Er wird sterben und das ganze Volk mit sich ins Verderben reißen.

19 Der HERR ist nicht bereit, diesem Menschen zu vergeben; seinen ganzen Zorn wird er an ihm auslassen. Alle Fluchworte, die in diesem Buch stehen, werden ihn treffen. Der HERR wird jede Spur von ihm auslöschen. 20 Er wird ihn aus der Gemeinschaft der Israeliten verstoßen und ins Unglück stürzen. Alle Flüche des Bundes, die in diesem Gesetzbuch stehen, werden diesen Menschen treffen.

21 Vielleicht werden eines Tages eure Nachkommen und Menschen aus fremden Völkern sehen, wie euer Land völlig verwüstet und von Seuchen heimgesucht worden ist. 22 Der Boden wird dann ganz verbrannt sein, bedeckt mit Schwefel und Salz. Man wird nichts mehr dort aussäen können, weil nichts mehr wächst, nicht einmal Unkraut. Es sieht aus wie nach dem Untergang der Städte Sodom und Gomorra, Adma und Zebojim, die der HERR voller Zorn in Schutt und Asche gelegt hat. 23 Die Völker werden sich fragen: ›Warum hat der HERR das getan? Was hat ihn so zornig gemacht?‹

24 Und man wird ihnen antworten: ›Die Menschen dieses Landes haben den Bund gebrochen, den der HERR, der Gott ihrer Vorfahren, mit ihrem Volk schloss, als er es aus Ägypten herausführte. 25 Sie verehrten Götter, die sie vorher nicht kannten, und beteten sie an, obwohl der Herr es ihnen nicht erlaubt hatte.
26 Deshalb wurde er sehr zornig auf sie und setzte alle Fluchandrohungen in die Tat um, die in diesem Buch aufgeschrieben sind. 27 In seinem großen Zorn verstieß er sie aus ihrer Heimat und vertrieb sie in ein anderes Land, wo sie heute noch leben.‹

28 Vieles, was der HERR, unser Gott, tut, bleibt uns verborgen. Doch was er von uns erwartet, das hat er uns eindeutig mitgeteilt. Er hat uns seine Gebote gegeben, die in diesem Gesetzbuch aufgeschrieben sind. Ihnen sollen wir und unsere Nachkommen für alle Zeiten gehorchen.«

Ihr könnt zum Herrn zurückkehren

30 1 »Was ich euch gesagt habe, lässt euch die Wahl zwischen Segen und Fluch. Wenn der HERR, euer Gott, euch straft und euch in fremde Länder vertreibt, kommt ihr dort vielleicht zur Besinnung 2 und kehrt zu ihm zurück. Wenn ihr wieder auf das hört, was er euch heute durch mich sagt, wenn ihr und eure Kinder ihm von ganzem Herzen und mit aller Hingabe gehorcht,
3 dann wird der HERR euer Schicksal zum Guten wenden. Er wird sich über euch erbarmen und euch aus allen Ländern zurückbringen, in die er euch vertrieben hat. 4 Selbst wenn ihr bis zum Ende der Welt verschleppt worden seid, wird der HERR, euer Gott, euch von dort zurückholen. 5 Dann bringt er euch wieder in das Land, das euren Vorfahren gehört hat, und ihr könnt es neu in Besitz nehmen. Er tut euch Gutes und lässt euch zahlreicher werden als je zuvor. 6 Der HERR, euer Gott, wird euch und eure Kinder im Herzen verändern. Er wird euch fähig machen, ihn aufrichtig und mit ganzer Hingabe zu lieben. Dann bleibt ihr am Leben. 7 Und alles, was der HERR euch angedroht hat, lässt er über eure Feinde hereinbrechen, die euch hassen und euch verfolgt haben. 8 Denn ihr werdet zu ihm zurückkehren und ihm gehorchen. Ihr werdet euch an alle seine Gebote halten, die ich euch heute gebe. 9 Dann segnet der HERR, euer Gott, euch bei eurer Arbeit und schenkt euch alles im Überfluss. Ihr werdet viele Kinder haben und große Herden besitzen. Eure Felder werden beste Erträge bringen, und es wird euch gut gehen. Der HERR wird euch beschenken, weil er sich über euch wieder genauso freut wie über eure Vorfahren. 10 Dies alles wird geschehen, wenn ihr wieder auf den HERRN, euren Gott, hört und euch an seine Gebote und Ordnungen haltet, die in diesem Buch aufgeschrieben sind, ja, wenn ihr aufrichtig und von ganzem Herzen zu ihm zurückkehrt.

Kommentar

Von ganzem Herzen

Jüngst saß ich beim Lunch neben einer 86-jährigen Dame im Rollstuhl. Mir wurde schnell klar, dass ihr Geist, im Gegensatz zu ihrem Körper, sie nicht im Stich gelassen hatte. Sie sprach einige schwierige theologische Fragen an. Als ich danach fragte, wie sie denn über diese Themen denke, antwortete sie mit einem Vers aus unserem heutigen Abschnitt: „Seinen verborgenen Plan kennt der Herr, unser Gott, allein; aber seinen Willen hat er uns und unseren Nachkommen für alle Zeiten klar und deutlich verkündet“ (29,28; GNB).

Sie sagte, ihr sei klar geworden, dass es Fragen gebe, auf die wir die Antwort kennen, aber auf andere (solche, die sie angesprochen hatte) würden wir unser Leben lang keine Antwort bekommen. Sie gehörten zum „verborgenen Plan“, den nur „der Herr, unser Gott, kennt“.

Aber Teile „seines Willens“ hat Er uns verkündet. Gott zeigt uns den Weg zu einem erfolgreichen, fruchtbringenden Leben (30,9). Wir dürfen uns nicht „dazu verleiten [lassen], anderen Göttern zu dienen“ (30,17), „dann werdet ihr mit Sicherheit zugrunde gehen“ (30,18).

Der beste Weg zu wissen, dass du einmal in deinem Schaukelstuhl Frieden haben wirst, ist, auf Gott zu hören und „den Geboten, die ich euch heute gegeben habe, *mit ganzem Herzen und mit aller Kraft *zu gehorchen…Er wird sich euer erbarmen und euch wieder aus allen Völkern sammeln, unter die er euch verstreut hat …Dann werdet ihr dem Herrn wieder gehorchen und alle seine Gebote halten… Der Herr, euer Gott, wird euch Erfolg schenken bei allem, was ihr tut… wenn ihr seiner Stimme gehorcht und seine Gebote und Anordnungen befolgt …und wenn ihr euch aufrichtig und mit aller Kraft wieder dem Herrn, eurem Gott, zuwendet (30,2-10).

Es ist nie zu spät, mit einem aufrichtigen Leben zu beginnen.

Gebet

Herr, bitte hilf mir von heute an, Dir *mit ganzem Herzen und mit aller Kraft *zu gehorchen. Lass den heutigen Tag einen Neuanfang sein. Hilf mir, Dir mit ganzem Herzen und mit aller Kraft nachzufolgen.

Pippa fügt hinzu

Lukas 19,1–10

Einmal an Karfreitag besuchte ich die Passionsspiele am Trafalgar Square. Es waren unglaublich viele Menschen dort, sodass ich kaum etwas sehen konnte, zumal ich eher klein bin. Ich fühlte mich wie Zachäus bei seinem Versuch, Jesus näher zu kommen. Hätte es einen Baum gegeben, ich wäre hinaufgeklettert!

Ich habe es damit versucht, auf Bänke und Mülleimer zu steigen. Zweimal wurde ich vom Ordnungsdienst heruntergeholt! Es war ungemein frustrierend. Ich wollte Jesus sehen (auch wenn es natürlich nicht der echte war!). Wie aufregend, wie ungeheuer spannend muss es für Zachäus gewesen sein, dass Jesus ihn in der Menge sah. Jesus sieht uns, und Er kommt zu uns, selbst wenn wir uns unwürdig fühlen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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