Zwölf Schlüssel Gott nützlich zu sein
Einführung
Ein Wasserträger in Indien hatte zwei Krüge, die er an einer Stange, links und rechts hängend, auf seinen Schultern trug. Einer dieser Krüge hatte einen Sprung. Der andere hingegen war heil, und mit ihm konnte der Wasserträger einen vollen Krug Wasser zum Haus bringen, während der beschädigte Krug dann bereits halb leer war.
Der defekte Krug schämte sich seines Mangels und dass er nicht in der Lage war, seinen Auftrag richtig zu erfüllen. Nach zwei Jahren, in denen er sich als totaler Versager gefühlt hatte, sprach er eines Tages am Fluss zu dem Wasserträger:
„Ich schäme mich, und ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich habe immer nur die halbe Wasserladung nach Hause bringen können. Wegen meines Makels hast du mehr Arbeit und bekommst nicht einmal den vollen Lohn dafür.”
Der Wasserträger aber erwiderte: „Hast du die Wildblumen am Wegrand gesehen? Ist dir nicht aufgefallen, dass sie nur auf deiner Seite des Weges wachsen, nicht aber auf der, wo ich den anderen Krug trage? Ich wusste von Anfang an, dass du einen Sprung hast. Da habe ich Wildblumen gesät, und auf jedem Gang zurück vom Fluss hast du sie gegossen. Seit zwei Jahren kann ich diese wundervollen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wärst du nicht genau so, wie du bist, gäbe es keine Schönheit und Anmut im Haus.“
Glücklicherweise musst du nicht vollkommen sein, damit Gott dich gebrauchen kann. Wir alle wollen nützlich sein. Wir wünschen uns, dass unser Leben zählt. In unseren Texten heute lesen wir über drei Personen, die Gott mächtig gebrauchte: David, Gideon und in erster Linie natürlich Jesus. Wenn wir Gott nützlich sein wollen, sind hier 12 Schlüssel dazu:
Psalm 57,8–12
8 Gott, mein Herz ist voller Zuversicht,
ja, ich bin ruhig geworden im Vertrauen auf dich.
Darum will ich singen und für dich musizieren.
9 Alles in mir soll darin einstimmen!
Harfe und Laute, wacht auf!
Ich will den neuen Tag mit meinem Lied begrüßen.
10 Herr, ich will dir danken vor den Völkern,
vor allen Menschen will ich dir singen.
11 Groß ist deine Güte, sie reicht bis an den Himmel!
Und wohin die Wolken auch ziehen:
Überall ist deine Treue!
12 Gott, zeige deine Größe,
die den Himmel überragt;
erweise auf der ganzen Welt deine Hoheit und Macht!
Kommentar
Wisse, du bist geliebt
Gott gebraucht uns, weil Er uns liebt. David sagt, „Denn deine Gnade [Liebe] ist so groß wie der Himmel und deine Treue reicht bis zu den Wolken“ (57,11). Damit beginnt alles – zu wissen, dass du von Gott geliebt bist.
Bete den Herrn in jeder Situation an
Gott sucht nach Anbetern. David sagt, „Gott, mein Herz vertraut auf dich, deshalb will ich dich preisen...Ich will den Tag mit meinem Lied aufwecken…Ich will dein Loblied singen“ (57,8-10). Auf die Erfahrung von Gottes Liebe antwortest du, indem du Ihn mit all deinen Gaben anbetest – nicht nur im stillen Kämmerlein sondern öffentlich (57,10) – nicht nur, wenn dir gerade danach ist, sondern auch in schweren Augenblicken.
Ehre Gott mit deinem Leben
Gott ehrt die, die Ihn ehren. David schreibt, „Gott, erhebe dich über die Himmel. Erfülle mit deiner Herrlichkeit die ganze Erde“ (57,12). Das ist Davids größter Wunsch. Es ist derselbe Wunsch, der in dem Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, zum Ausdruck kommt, „dein Name werde geehrt“ (Matthäus 6,9).
Gebet
Herr, ich bete, dass Dein Name heute durch alles geehrt wird, das ich tue und sage.
Johannes 5,16–30
16 Von da an lauerten sie Jesus auf, weil er sogar am Sabbat Kranke heilte. 17 Aber Jesus sagte ihnen: »Zu jeder Zeit ist mein Vater am Wirken, und ich folge nur seinem Beispiel.« 18 Nach dieser Antwort waren sie erst recht entschlossen, ihn umzubringen. Denn Jesus hatte nicht nur ihre Sabbatvorschriften missachtet, sondern sogar Gott seinen Vater genannt und sich dadurch Gott gleichgestellt.
Woher nimmt Jesus das Recht für sein Handeln?
19 Auf diese Anschuldigungen der führenden Juden entgegnete Jesus: »Ich sage euch die Wahrheit: Von sich aus kann der Sohn gar nichts tun, sondern er tut nur das, was er den Vater tun sieht. Was immer aber der Vater tut, das tut auch der Sohn! 20 Denn weil der Vater den Sohn liebt, zeigt er ihm alles, was er selbst tut. Der Sohn wird noch viel größere Wunder tun, weil der Vater sie ihm zeigt. Ihr werdet staunen! 21 So wie der Vater Tote auferweckt und ihnen neues Leben gibt, so hat auch der Sohn die Macht dazu, neues Leben zu geben, wem er will. 22 Denn nicht der Vater spricht das Urteil über die Menschen, er hat das Richteramt vielmehr dem Sohn übertragen, 23 damit alle den Sohn ehren, genauso wie den Vater. Wer aber den Sohn nicht anerkennen will, der verachtet auch die Herrschaft des Vaters, der ja den Sohn gesandt hat.
24 Ich sage euch die Wahrheit: Wer meine Botschaft hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Ihn wird das Urteil Gottes nicht treffen, er hat die Grenze vom Tod zum Leben schon überschritten. 25 Ich versichere euch: Die Zeit wird kommen, ja, sie hat schon begonnen, in der die Toten die Stimme von Gottes Sohn hören werden. Und wer diesen Ruf hört, der wird leben. 26 Denn in meinem Vater ist das Leben, und nach seinem Willen hat auch der Sohn dieses Leben in sich. 27 Er hat ihm die Macht gegeben, die ganze Menschheit zu richten, weil er der Menschensohn ist.
28 Wundert euch nicht darüber! Der Tag wird kommen, an dem die Toten in ihren Gräbern die Stimme von Gottes Sohn hören werden. 29 Dann werden alle Menschen ihre Gräber verlassen: Die Gutes getan haben, werden auferstehen, um ewig zu leben, die aber Böses getan haben, um verurteilt zu werden. 30 Dabei kann ich nicht eigenmächtig handeln, sondern ich entscheide so, wie Gott es mir sagt. Deswegen ist mein Urteil auch gerecht. Denn mir geht es nicht darum, meinen eigenen Willen zu tun, sondern ich erfülle den Willen Gottes, der mich gesandt hat.«
Kommentar
Tu, was „der Vater” tut
Anstatt eigene Pläne zu machen und Gott zu bitten, dass Er sie segnet, versuche vielmehr, Seine Pläne für dein Leben zu erkennen und dich auf sie einzulassen.
Jesus ist Gott: „hatte er doch … auch Gott als seinen Vater bezeichnet und sich damit Gott gleichgestellt“ (5,18). Aber Jesus ist auch der gehorsame Sohn Seines Vaters. Denen, die nach Seinem Leben trachteten, erwiderte Er, „Ich versichere euch: Der Sohn kann nichts aus sich heraus tun. Er tut nur, was er den Vater tun sieht. Was immer der Vater tut, das tut auch der Sohn“ (5,19).
Hör auf Gott
Das Volk Gottes brachte sich selbst in Schwierigkeiten, weil es nicht auf Gott hörte, wie wir in unserem Abschnitt aus dem Alten Testament von heute sehen (Richter 6,10). Jesus sagt, der Schlüssel zum Leben ist, auf Ihn zu hören und an Ihn zu glauben: „Ich versichere euch: Wer meine Botschaft hört und an Gott glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Er wird nicht für seine Sünden verurteilt werden, sondern ist bereits den Schritt vom Tod ins Leben gegangen“ (5,24).
Selbst Jesus sagt, „Dabei kann ich nicht eigenmächtig handeln, sondern ich entscheide so, wie Gott es mir sagt“ (5,30; Hfa).
Tu so viel Gutes, wie du nur kannst
Du kannst dir deine Erlösung nicht verdienen, indem du „Gutes tust”. Und trotzdem ist das Zeugnis eines aus dem Glauben gelebten Lebens, ein Leben, das davon geprägt ist, Gutes zu tun. Wir wissen, Jesus „zog umher, tat Gutes“ (Apostelgeschichte 10,38). Er selbst sagte, „Die Zeit wird kommen, in der die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes Gottes hören und auferstehen werden. Diejenigen, die Gutes getan haben, werden zum ewigen Leben auferstehen, und diejenigen, die Schlechtes getan haben, werden zum Gericht auferstehen“ (5,28-29).
Wie John Wesley schon sagte, „Tu so vielen Menschen so viel Gutes, wie du kannst, mit allen Mitteln, die du hast, auf alle erdenkliche Weise, überall und immer, wenn du kannst, so lange es dir möglich ist.“
Versuche, Gott zu gefallen
Das finde ich persönlich am schwierigsten umzusetzen. Viel natürlicher scheint es doch zu schauen, dass es mir selbst gut geht. Jesus sagt aber, „ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat‘“ (5,30; LUT). Gott mit unserem Leben gefallen zu wollen, erfordert eine totale Kehrtwende. Und nicht nur einmal, sondern mehrmals täglich. Es ist nicht leicht!
Gebet
Vater, bitte hilf mir so zu leben, dass ich Dir damit Freude bereite und nicht das Meine dabei suche.
Richter 6,1–7,8a
Die Midianiter unterdrücken Israel
1 Die Israeliten taten, was dem HERRN missfiel. Da ließ er die Midianiter sieben Jahre lang über sie herrschen. 2 Die Israeliten wurden von ihnen so schwer unterdrückt, dass sie sich in Felsklüften, in Höhlen und auf den Bergen verstecken mussten. 3 Immer wenn sie ihre Felder in der Ebene bestellt hatten, kamen die Midianiter, die Amalekiter und andere Völker aus dem Osten, 4 machten sich im Land breit und vernichteten die ganze Ernte bis nach Gaza am Mittelmeer. Sie ließen nichts übrig, wovon das Volk Israel sich ernähren konnte, und raubten auch alle Schafe, Ziegen, Rinder und Esel. 5 Mit ihren Herden und Zelten fielen sie wie ein Heuschreckenschwarm über Israel her. Niemand konnte sie und ihre Kamele zählen. So drangen sie immer wieder ins Land ein und verwüsteten es.
6-7 Die Israeliten gerieten dadurch tief ins Elend. Als sie zum HERRN um Hilfe schrien, 8 sandte er einen Propheten zu ihnen, der verkündete: »So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe euch aus der Sklaverei in Ägypten befreit und hierhergebracht. 9 Aus der Gewalt der Ägypter und aller anderen Unterdrücker habe ich euch gerettet. Ich vertrieb sie und gab euch ihr Land. 10 Damals sagte ich zu euch: Ich bin der HERR, euer Gott. Verehrt nicht die Götter der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. – Aber ihr habt nicht auf mich gehört!«
Der Herr beruft Gideon
11 Der Engel des HERRN kam nach Ofra und setzte sich unter eine Eiche auf dem Grundstück, das Joasch gehörte, einem Mann aus der Sippe Abiëser. Joaschs Sohn Gideon drosch gerade Weizen in einer Kelter, um das Getreide vor den Midianitern in Sicherheit zu bringen. 12 Da erschien ihm der Engel des HERRN und sagte: »Der HERR steht dir bei, du starker Kämpfer!«
13 Gideon erwiderte: »Ach, mein Herr, wenn Gott uns wirklich beisteht, warum geht es uns dann so schlecht? Wo sind all die Wunder, von denen unsere Eltern uns erzählt haben? Sie sagen, der HERR habe uns aus Ägypten befreit. Aber was ist jetzt? Er hat uns verlassen und den Midianitern ausgeliefert!«
14 Der HERR sah Gideon an und sagte: »Ich gebe dir einen Auftrag: Geh und rette Israel aus der Gewalt der Midianiter! Du hast die Kraft dazu!«
15 »Aber wie soll ich Israel denn retten?«, rief Gideon. »Meine Sippe ist die kleinste in Manasse, und ich bin der Jüngste in unserer Familie.«
16 Der HERR versprach: »Ich stehe dir bei! Du wirst die Midianiter schlagen, als hättest du es nur mit einem einzigen Mann zu tun.«
17 Gideon entgegnete: »Wenn du wirklich zu mir stehst, dann erlaube mir eine Bitte: Gib mir doch ein Zeichen, dass du, der jetzt mit mir spricht, wirklich Gott bist. 18 Ich möchte dir eine Gabe holen. Bitte geh nicht weg, bis ich wiederkomme.« Der Herr antwortete: »Ich bleibe, bis du zurück bist.«
19 Gideon ging ins Haus, nahm gut zehn Kilogramm Mehl und backte ungesäuerte Brote. Danach schlachtete er einen jungen Ziegenbock und bereitete ihn zu; das Fleisch legte er in einen Korb, und die Brühe goss er in einen Topf. Nun brachte er das Essen hinaus zur Eiche und bot es seinem Gast an.
20 Doch der Engel Gottes sagte zu ihm: »Nimm das Fleisch und das Brot und leg es auf den Felsen hier! Die Brühe gieß aus!« Gideon gehorchte. 21 Der Engel des HERRN streckte seinen Stab aus und berührte damit das Fleisch und das Brot. Da kam Feuer aus dem Felsen und verzehrte das Essen. Zugleich verschwand der Engel des HERRN. 22 Nun hatte Gideon keinen Zweifel mehr, er rief: »HERR, mein Gott, ich muss sterben! Denn ich habe den Engel des HERRN von Angesicht zu Angesicht gesehen!«
23 Da sprach der HERR zu ihm: »Hab keine Angst! Du wirst nicht sterben. Mein Friede ist mit dir.«
24 Da baute Gideon an dieser Stelle einen Altar und gab ihm den Namen: »Der HERR ist Friede«. Er steht bis heute bei Ofra, der Stadt der Abiësriter.
Gideon zerstört den Altar Baals
25 In der folgenden Nacht sprach der HERR zu Gideon: »Nimm den siebenjährigen Stier deines Vaters, das zweitbeste Tier aus seiner Herde! Reiß den Altar Baals nieder, der deinem Vater gehört, und hau den Pfahl der Göttin Aschera um, der dort steht! 26 Dann bau für mich, den HERRN, deinen Gott, einen Altar an der höchsten Stelle eurer Bergfestung. Schichte das Holz des Pfahles darauf und bring den Stier als Brandopfer dar!«
27 Gideon nahm zehn seiner Knechte mit und führte aus, was der HERR ihm befohlen hatte. Er tat es jedoch nicht am Tag, sondern in der Nacht, weil er Angst vor der Familie seines Vaters und vor den Männern der Stadt hatte.
28 Am frühen Morgen entdeckten die Bewohner der Stadt, dass der Altar Baals niedergerissen und der Pfahl der Aschera umgehauen war. Sie sahen auch den neuen Altar, auf dem Gideon den Stier geopfert hatte.
29 »Wer hat das getan?«, fragten sie einander. Man forschte nach und fand schließlich heraus: »Gideon, der Sohn von Joasch, war es!«
30 Da forderten die Männer der Stadt von Joasch: »Liefere uns deinen Sohn aus! Er muss sterben, weil er den Altar Baals niedergerissen und den geweihten Pfahl umgehauen hat.«
31 Joasch antwortete den Versammelten: »Wollt ihr etwa Baal verteidigen? Wollt ihr ihn retten? Wer für Baal kämpft, wird noch in dieser Nacht getötet! Wenn Baal wirklich ein Gott ist, dann soll er sich doch selbst dafür rächen, dass sein Altar zerstört worden ist.« 32 Weil Gideon den Altar Baals niedergerissen hatte, nannte man ihn von da an Jerubbaal (»Baal soll sich an ihm rächen«).
Gideon bittet Gott um ein Zeichen
33 Alle Midianiter, Amalekiter und die Völker aus dem Osten versammelten sich, überquerten den Jordan und schlugen ihr Lager in der Jesreel-Ebene auf. 34 Da wurde Gideon vom Geist des HERRN ergriffen. Er blies das Horn und rief die Männer der Sippe Abiëser auf, ihm zu folgen. 35 Er sandte auch Boten zum ganzen Stamm Manasse und zu den Stämmen Asser, Sebulon und Naftali. Sie folgten dem Aufruf und schlossen sich Gideons Truppe an.
36 Gideon betete: »Bitte gib mir ein Zeichen, dass du Israel wirklich durch mich befreien willst, wie du es angekündigt hast. 37 Ich lege frisch geschorene Wolle auf den Dreschplatz. Lass doch morgen früh die Wolle vom Tau nass sein, den Boden ringsum aber trocken! Dann weiß ich, dass du Israel durch mich retten möchtest, wie du es gesagt hast.« 38 Was Gideon erbeten hatte, geschah. Als er am nächsten Morgen früh aufgestanden war, presste er den Tau aus der Wolle. Das Wasser füllte eine ganze Schale.
39 Da sagte Gideon zu Gott: »Sei nicht zornig, wenn ich dich noch einmal um etwas bitte! Ich möchte es nur noch dies eine Mal mit der Wolle versuchen. Lass sie trocken bleiben und den ganzen Boden nass vom Tau sein.« 40 In der folgenden Nacht erhörte Gott wieder sein Gebet: Die Wolle allein blieb trocken, und auf dem Boden ringsum lag Tau.
Gott wählt Gideons Soldaten aus
7 1 In aller Frühe führte Gideon, den man auch Jerubbaal nannte, sein Heer zur Quelle Harod. Dort schlugen sie ihr Lager auf. Nördlich von ihnen im Tal lagerten die Midianiter am Fuß des Hügels More. 2 Der HERR sprach zu Gideon: »Du hast zu viele Soldaten! Diesem großen Heer will ich nicht den Sieg über die Midianiter schenken! Sonst werden die Israeliten mir gegenüber prahlen: ›Wir haben uns aus eigener Kraft befreit!‹ 3 Ruf deshalb im Lager aus, dass alle, die Angst haben, umkehren sollen!« So verkleinerte Gideon sein Heer. 22.000 Mann machten kehrt, und 10.000 blieben zurück.
4 Doch der HERR sagte zu Gideon: »Es sind immer noch zu viele! Führ sie zur Quelle hinab. Ich will sie dort selbst noch einmal prüfen und dir dann sagen, wer mit dir ziehen soll und wer nicht.« 5 Gideon ging mit den Männern an die Quelle. Der HERR befahl ihm: »Alle, die das Wasser auflecken wie ein Hund, stell auf die eine Seite! Auf die andere Seite lass alle gehen, die sich zum Trinken hingekniet haben.« 6 300 Mann führten das Wasser mit der Hand zum Mund und leckten es dann auf, alle anderen knieten zum Trinken nieder.
7 Da sprach der HERR zu Gideon: »Durch die 300 Männer, die das Wasser aus der Hand getrunken haben, werde ich Israel befreien und die Midianiter in deine Gewalt geben! Alle anderen sollen nach Hause gehen.« 8 Gideon entließ die Männer und behielt nur die 300 bei sich. Sie übernahmen die Vorräte und die Signalhörner der anderen. All dies geschah oberhalb der Talebene, in der die Midianiter lagerten.
Kommentar
Ruf den Herrn um Hilfe an
Wieder einmal steckte das Volk Gottes in Schwierigkeiten. Sie hatten „in den Augen des Herrn [Böses getan]“ (6,1a), und „der Herr lieferte sie für sieben Jahre den Midianitern aus“ (6,1b). Sie wurden schwer unterdrückt (6,2).
Die Wende kam, wie so oft auch bei uns, als „die Israeliten zum Herrn um Hilfe [schrien]“ (5,6).
Mach dir bewusst, dass Gott mit dir ist
Gott erwählte Gideon und sagte zu ihm, „Der Herr ist mit dir, tapferer Held“ (6,12). Und Gideon erwiderte, „Aber mein Herr…womit kann ich Israel retten? Meine Sippe ist die schwächste im ganzen Stamm Manasse und ich bin der Jüngste in meiner Familie! Der Herr sagte zu ihm: „Ich werde mit dir sein““ (6,15-16).
Jesus hat uns zugesichert, „Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit“ (Matthäus 28,20).
Kenne deine Schwächen
Zum Glück hat Gott Verwendung für Gefäße mit einem Makel. Gideon fragt, „Womit kann ich Israel retten? Meine Sippe ist die schwächste im ganzen Stamm Manasse und ich bin der Jüngste in meiner Familie“ (6,15). Ich denke oft, dass Gott mich aufgrund meiner Schwächen nicht gebrauchen kann. Aber manchmal kann Gott besser durch unsere Schwächen als durch unsere Stärken wirken.
Ich persönlich finde diesbezüglich Paulus‘ Worte tröstlich, „Und nun bin ich zufrieden mit meiner Schwäche, damit die Kraft von Christus durch mich wirken kann…Denn wenn ich schwach bin, bin ich stark“ (2. Korinther 12,9-10).
Hab keine Angst, Gott gehorsam zu sein
Gideon „befolgte die Anweisungen des Herrn“ (6,27), obwohl er damit seinen Tod riskierte (6,30). Ich nehme mich häufig sehr zurückhaltend wahr im Angesicht von Opposition. Unsere Gegner sind aber nicht mit Gideons Widersachern und schon gar nicht mit denen von Jesus zu vergleichen. Wie sagt Joyce Meyer so schön? „Wenn die Angst anklopft, lass den Glauben die Tür öffnen!“
Hab Gottvertrauen
Das Geheimnis seiner Kraft, lag darin, dass „Gideon vom Geist des Herrn ergriffen [wurde]“ (6,34; Hfa). Nicht Selbstvertrauen, sondern Gottvertrauen.
Gott braucht keine großen Mengen. Tatsächlich sagte Er zu Gideon, „Du hast* zu viele* Leute bei dir“ (7,2). Er möchte nicht, dass die Leute meinen, sie hätten sich aus eigener Kraft gerettet. Er strich das Heer von 22.000 auf 300 Männer zusammen (7,1-7).
Es braucht keine riesengroße Anzahl Menschen, eine Nation zu verändern. Was es braucht, ist, dass wir den Heiligen Geist haben. Wenn du Gottvertrauen besitzt, kann Er durch dich genauso wirken wie durch Gideon.
Gebet
Herr, ich brauche Deinen Heiligen Geist, um meine Berufung von Dir zu erfüllen. Gieße Deinen Heiligen Geist heute über mir aus. Komm Heiliger Geist…
Pippa fügt hinzu
Richter 6
Ich kann Gideon gut verstehen. Er hatte Angst, fühlte sich der Aufgabe nicht gewachsen. Das macht ihn für mich zu einem noch größeren Helden. Es zeigt, wie mutig er war, sich gegen alle zu stellen (6,27). Es ist auch vernünftig, dass er sich versichert, ob er alles richtig verstanden hat. Wenn du etwas Drastisches vorhast, musst du dir sicher sein, dass du Gott richtig gehört hast. Als Gideon Gottes Willen sicher kannte, konnte ihn nichts mehr aufhalten.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“