Frieden im Unglück
Einführung
Seit 2.000 Jahren sind Jesu Nachfolger Not, Widerstand und Verfolgung ausgesetzt. In einigen Ländern, die ich mit meiner Frau Pippa bereist habe, müssen Christen mit körperlicher Gewalt und Verfolgung rechnen. Tatsächlich ist es wohl so, dass die Christenverfolgung noch nie so schlimm war wie heute.
Derzeit haben wir in der westlichen Welt zwar keine körperliche Verfolgung zu befürchten, aber wir hören immer häufiger Stimmen, die jede Form von Glauben ausmerzen wollen. Es ist also durchaus damit zu rechnen, dass Aggression und Angriffe zunehmen werden.
Wir müssen mit Opposition rechnen. „Jeder, der … ein Leben zur Ehre Gottes führen will, wird Verfolgung erleben“ (2. Timotheus 3,12). Dabei kommen die Widerstände sowohl von außen (die Philister im heutigen Abschnitt aus dem Alten Testament) als auch, und das ist besonders traurig, aus dem näheren Umfeld (die Pharisäer in unserem Abschnitt aus dem Neuen Testament). Wie findest du Frieden im Unglück?
Sprüche 12,18–27
18 Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche;
was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt.
19 Lügen haben kurze Beine,
die Wahrheit aber bleibt bestehen.
20 Wer Böses ausheckt, betrügt sich selbst damit;
denn Freude erfährt nur, wer sich für Frieden einsetzt.
21 Kein Unglück geschieht den Menschen,
die Gott gehorchen; über den Ungehorsamen
aber bricht das Unheil herein.
22 Lügner sind dem HERRN zuwider,
aber er freut sich über ehrliche Menschen.
23 Der Kluge prahlt nicht mit seinem Wissen,
ein Dummkopf aber kann seine Dummheit nicht verbergen.
24 Wer hart arbeitet, hat Erfolg und kommt nach oben;
der Faule dagegen endet als Sklave.
25 Sorgen drücken einen Menschen nieder,
aber freundliche Worte richten ihn wieder auf.
26 Wer Gott gehorcht, sucht sich die richtigen Freunde;
wer Gott missachtet, läuft in die Irre.
27 Ein fauler Jäger macht nie einen Fang,
aber ein fleißiger schafft sich reichen Gewinn.
Kommentar
Frieden fördern
Das beste Mittel gegen Opposition und Böses ist, genau das Gegenteil davon zu tun – sich nämlich für Frieden einzusetzen. Der in den Sprüchen heißt es dazu: „Betrug erfüllt die Herzen, die Böses vorhaben; Freude erfüllt die Herzen, die Frieden im Sinn haben“ (12,20). Wie geht das?
1.\tBring Heilung
Du kannst mit deinen Worten den Frieden fördern. „Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche; was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt“ (12,18; Hfa). Worte haben eine ungemeine Kraft; sie können zutiefst verletzen, aber sie können auch Heilung schenken.
2.\tSei aufrichtig
„Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit aber bleibt bestehen“ (12,19; Hfa). Wahre Worte haben nicht nur eine heilsame sondern auch eine nachhaltige Wirkung - sie bleiben „für immer bestehen“ (12,19).
3.\tÜbe dich in Zurückhaltung
„Narren aber posaunen ihren Unsinn aus“, aber „ein weiser Mensch preist sein Wissen nicht an“ (12,23). Wissen ist wie Unterwäsche – gut zu haben, aber man muss sie nicht jedem zeigen. Nur weil man die Antwort kennt, heißt das nicht, dass wir sie auch geben müssen. Ich bin immer wieder beeindruckt von der Zurückhaltung unserer Kleingruppenleiter und Helfer bei Alpha.
4.\tSei freundlich
„Sorgen drücken einen Menschen nieder“ (12,25a). Gott will, dass du das Leben genießt, anderen hilfst und dich nicht von Sorgen niederdrücken lässt. „Ein gutes Wort aber muntert einen Menschen auf“ (12,25b). Ein ermutigendes Wort kann den Tag eines Menschen vollkommen verändern, oder sogar sein ganzes Leben.
Gebet
Herr, ich möchte jemand sein, der Frieden fördert; bitte schenke mir heilsame, wahre, zurückhaltende und freundliche Worte.
Johannes 11,45–12,11
Einer soll für alle sterben
45 Viele von den Juden, die bei Maria gewesen waren, glaubten an Jesus, nachdem sie das Wunder an Lazarus gesehen hatten. 46 Aber einige liefen direkt zu den Pharisäern und berichteten ihnen alles. 47 Darauf beriefen die obersten Priester und die Pharisäer eine Sitzung des Hohen Rates ein. Sie fragten sich: »Was sollen wir bloß tun? Dieser Jesus vollbringt viele Wunder, 48 und wenn wir nichts gegen ihn unternehmen, wird bald das ganze Volk an ihn glauben. Dann werden die Römer eingreifen, den Tempel zerstören und das ganze Volk vernichten.«
49 Einer von ihnen, Kaiphas, der in diesem Jahr Hoherpriester war, sagte: »Ihr begreift gar nichts! 50 Überlegt doch einmal: Für euch alle ist es besser, wenn einer für das Volk stirbt, als dass ein ganzes Volk zugrunde geht.«
51 Kaiphas sprach damit etwas aus, was nicht aus ihm selbst kam. Gott hatte ihm diese Worte in den Mund gelegt, weil er in diesem Jahr das Amt des Hohenpriesters innehatte. Denn Jesus sollte für das Volk sterben – 52 aber nicht allein für das jüdische Volk. Alle Kinder Gottes aus allen Völkern sollten durch ihn zusammengeführt werden. 53 Von diesem Tag an waren die führenden Männer der Juden fest entschlossen, Jesus zu töten.
54 Deshalb vermied es Jesus, sich in der Öffentlichkeit sehen zu lassen. Er zog sich nach Ephraim zurück, einer Stadt am Rand der Wüste. Dort blieb er mit seinen Jüngern.
55 Es war kurz vor dem jüdischen Passahfest. Aus dem ganzen Land zogen die Leute nach Jerusalem, um schon vor Beginn des Festes die Reinigungsvorschriften zu erfüllen. 56 Sie alle wollten Jesus gern sehen und suchten ihn. Als sie im Tempel zusammenstanden, sagte einer zum anderen: »Womöglich kommt er ja gar nicht zum Fest.« 57 Inzwischen hatten die obersten Priester und die Pharisäer nämlich den Befehl erlassen, dass jeder Jesus sofort anzeigen musste, der seinen Aufenthaltsort kannte; denn sie wollten ihn unbedingt festnehmen.
Ein Vermögen für Jesus
12 1 Sechs Tage vor Beginn des Passahfestes kam Jesus wieder nach Betanien, wo er Lazarus von den Toten auferweckt hatte. 2 Jesus zu Ehren hatte man dort ein Festmahl vorbereitet. Marta half beim Bedienen, während Lazarus unter den Gästen war, die mit Jesus aßen. 3 Da nahm Maria ein Fläschchen mit reinem, kostbarem Nardenöl, goss es über die Füße von Jesus und trocknete sie mit ihrem Haar. Der Duft des Öls erfüllte das ganze Haus.
4 Aber einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, meinte entrüstet: 5 »Das Öl hätte man besser für 300 Silberstücke verkauft und das Geld den Armen gegeben.« 6 In Wirklichkeit ging es ihm aber nicht um die Armen, sondern um das Geld. Er verwaltete die gemeinsame Kasse und hatte schon oft etwas für sich selbst daraus genommen.
7 Jesus erwiderte: »Lass sie! Maria hat damit nur die Salbung für mein Begräbnis vorweggenommen. 8 Arme, die eure Hilfe nötig haben, wird es immer geben, ich dagegen bin nicht mehr lange bei euch.«
9 Als sich herumgesprochen hatte, wo Jesus war, liefen viele Menschen nach Betanien. Sie kamen nicht nur, um Jesus zu sehen, sondern auch wegen Lazarus, den Jesus von den Toten auferweckt hatte. 10 Da beschlossen die obersten Priester, auch Lazarus zu töten; 11 denn seinetwegen kamen viele Juden nach Betanien und glaubten an Jesus.
Kommentar
Halte Frieden
Gott ist allmächtig. Er macht selbst aus den schlimmsten Dingen etwas Gutes. Das sehen wir vor allem am Kreuz: den furchtbarsten Plan – Folter und Mord des unschuldigen Sohn Gottes – benutzte Gott, um der ganzen Menschheit die Erlösung zu bringen.
Weil das so ist, kannst du auch über die schlimmsten Situationen deines Lebens Frieden haben und Gott vertrauen, dass Er auch daraus etwas Gutes machen wird (Römer 8,28).
Sie schmiedeten böse Pläne gegen Jesus. Das Motiv war wohl Neid (eine Sünde, für die religiöse Menschen anfällig sind). Sie beneideten Jesus, weil Er so viele Anhänger hatte und weil er erfolgreicher zu sein schien als die Religionsführer. Aus diesem Grund „ließen die obersten Priester und Pharisäer den Hohen Rat einberufen, um die Lage zu erörtern“ (11,47a).
Die Sanhedrin bzw. der Hohe Rat war das höchste jüdische Gericht, das, den Hohen Priester eingerechnet, 71 Mitglieder hatte. Die obersten Priester stellten die Mehrheit, die Pharisäer eine einflussreiche Minderheit. Gemeinsam fragten sie sich, „Was sollen wir tun?“ (11,47b). Eine sehr gute Frage! Sie neideten Jesus Seine Beliebtheit und überlegten, wie sie Ihn töten könnten (11,53).
Sie hatten Böses im Sinn, aber Gott plante etwas Gutes. Kaiphas (der von 18 – 36 n.Chr. Hohe Priester war) prophezeite, „es [ist] besser, wenn nur ein Mann an Stelle des Volkes stirbt und so nicht das ganze Volk umkommt“ (11,50). Gott vermag selbst durch Ahnungslose zu sprechen.
Johannes kommentiert, „Diese prophetische Aussage, dass Jesus für das ganze Volk sterben sollte, machte Kaiphas in seiner Eigenschaft als Hoher Priester. Er hatte das nicht von sich ausgesagt, sondern Gott hatte es ihm eingegeben. Es war eine Weissagung: Jesus sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern durch seinen Tod die Kinder Gottes auf der ganzen Welt zusammenführen“ (11,51-52).
Vielleicht weil Er von der Verschwörung wusste, „hörte Jesus auf, sich öffentlich im Volk zu zeigen…und blieb dort mit seinen Jüngern“ (11,54). Aber Seine Gegner waren noch nicht fertig.
Am meisten muss Ihm Judas‘ Verrat wehgetan haben. Als Maria Seine Füße mit kostbarem Öl salbte, war es Judas, der einwandte, „Dieses Parfüm war ein kleines Vermögen wert. Man hätte es verkaufen und das Geld den Armen geben sollen“ (12,5). Ein durchaus berechtigter Einwand, aber wir lesen weiter, „Doch es ging ihm gar nicht um die Armen“ (12,6a).
Es muss Jesus großen Kummer bereitet haben, dass Sein Freund und Jünger sich an dem Geld bereicherten, dass großzügige Spender Ihm und Seinen Jüngern schenkten (Lukas 8,2-3).
Auf Judas‘ Einwand antwortet Jesus nur, „Die Armen habt ihr immer bei euch, aber ich werde nicht mehr lange bei euch sein“ (12,8).
Damit lud Jesus gewiss nicht dazu ein, die Armen zu vernachlässigen. Die Tatsache, dass wir die Armut auf der Welt niemals besiegen werden, bedeutet nicht, dass wir es nicht zumindest versuchen sollen. Schließlich war Barmherzigkeit gegenüber den Armen ein zentrales Thema in Jesu Dienst. Jesus wollte Seine Jünger damit darauf aufmerksam machen, wie wichtig das, was Maria getan hatte, war.
Währenddessen nahm der Plan gegen Jesus Form an (12,9-11). Aus Neid kann Mord werden. Sie schmiedeten nicht nur Pläne, Jesus zu töten (11,53). Sie wollten auch Lazarus umbringen, „denn seinetwegen waren viele Leute von ihnen abgefallen und glaubten nun an Jesus“ (12,10-11).
Das Erstaunliche hier ist, dass Gott trotz aller Intrigen handelt. Trotz der Widerstände und des Unrechts erfüllt sich doch der Plan Gottes. Aus den bösen Plänen von Jesu Gegnern brachte Gott Gutes hervor.
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass ich in dem Frieden leben kann zu wissen, dass Du für die, die Dich lieben, alles zum Guten wendest.
1. Samuel 5,1–7,17
Die Bundeslade bei den Philistern
1 Die Philister brachten die erbeutete Bundeslade von Eben-Eser nach Aschdod 2 in den Tempel ihres Gottes Dagon und stellten sie neben seinem Standbild auf. 3 Als die Einwohner von Aschdod am nächsten Morgen in den Tempel kamen, lag das Standbild Dagons mit dem Gesicht nach unten vor der Bundeslade des HERRN am Boden. Sie stellten es wieder zurück auf seinen Platz. 4 Doch am nächsten Morgen lag es wieder vor der Bundeslade. Kopf und Hände der Statue lagen abgeschlagen auf der Türschwelle. Nur der Rumpf war unbeschädigt. 5 Deshalb tritt noch heute kein Priester des Gottes Dagon und kein Besucher seines Tempels in Aschdod auf diese Türschwelle.
6 Der HERR ließ die Einwohner von Aschdod und den umliegenden Dörfern seine Macht spüren, indem er sie mit einer Krankheit plagte: Viele litten plötzlich an sehr schmerzhaften Geschwülsten. 7 Als sie erkannten, warum es ihnen so schlecht ging, sagten sie: »Wir wollen die Bundeslade des Gottes Israels keinen Tag länger bei uns haben, denn wir ertragen es nicht mehr, wie er uns und unseren Gott Dagon quält.« 8 Sie riefen alle Fürsten der Philister zusammen und fragten: »Was soll mit der Bundeslade geschehen?« »Bringt sie in die Stadt Gat«, schlugen die Fürsten vor. Sofort führten die Einwohner von Aschdod diesen Beschluss aus.
9 Doch nachdem sie die Bundeslade in Gat zurückgelassen hatten, zeigte der HERR auch dort den Menschen seine Macht: Junge und Alte litten an schmerzhaften Geschwüren, die ganze Stadt geriet in Aufruhr. 10 Darum schickten sie die Bundeslade weiter nach Ekron. Als die Ekroniter sie kommen sahen, bekamen sie schreckliche Angst. »Sie haben die Bundeslade des Gottes Israels zu uns gebracht, um uns alle umzubringen!«, schrien sie durcheinander. 11 Noch einmal wurden alle Fürsten der Philister zusammengerufen. Die Ekroniter forderten: »Die Bundeslade des Gottes Israels muss unbedingt fort von hier! Schickt sie doch dorthin zurück, wo sie herkommt. Sonst bringt sie noch unser ganzes Volk um.« Gottes harte Strafe hatte die ganze Stadt in Todesangst versetzt. 12 Wer nicht starb, litt schwer an den Geschwüren. Überall war lautes Klagen und Schreien zu hören.
Die Bundeslade kommt nach Israel zurück
6 1 Die Bundeslade war nun schon sieben Monate bei den Philistern. 2 Schließlich riefen die Philister alle ihre Priester und Wahrsager zusammen und fragten sie: »Was sollen wir nun mit der Bundeslade des Gottes Israels machen? Sagt uns doch, wie wir sie wieder in ihr Land zurückschaffen können!«
3 »Wenn ihr sie wirklich loswerden wollt«, antworteten die Priester und Wahrsager, »dann dürft ihr sie auf keinen Fall allein zurückschicken. Ihr müsst unbedingt eine Opfergabe dazulegen, die eure Schuld wiedergutmachen soll. Wenn ihr dann wieder gesund werdet, wisst ihr, dass der Gott der Israeliten euch durch diese Plagen bestraft hat.«
4 »Was für ein Sühnegeschenk sollen wir ihm denn geben?«, fragten sie. Da schlugen die Priester und Wahrsager vor: »Fünf Fürsten stehen an der Spitze der Philister. Stellt also fünf goldene Abbilder der Geschwülste, die euch quälen, und fünf goldene Feldmäuse her. Denn ihr alle, Fürsten und Volk, habt unter der gleichen Plage gelitten. 5 Sendet dann die Nachbildungen eurer Geschwüre und der Mäuse, die euer ganzes Land kahl fressen, dem Gott der Israeliten. Damit erweist ihr ihm die Ehre. Vielleicht wird er euch und euren Gott dann nicht mehr quälen. 6 Seid nicht so verbohrt wie damals die Ägypter und der Pharao. Es nützt ja doch nichts! Sie mussten die Israeliten schließlich ziehen lassen, weil der HERR ihnen durch schreckliche Plagen keine andere Möglichkeit ließ.
7 Baut nun einen Wagen und spannt zwei säugende Kühe davor, die noch nie ein Joch getragen haben. Ihre Kälber nehmt ihnen weg und bringt sie in den Stall zurück. 8 Stellt dann die Bundeslade des HERRN auf den Wagen. Legt die goldenen Geschenke, mit denen ihr eure Sünde wiedergutmachen wollt, in ein Kästchen daneben. Dann lasst die Kühe laufen, wohin sie wollen. 9 Laufen sie nach Israel hinüber, in Richtung Bet-Schemesch, dann hat wirklich der Herr so viel Unglück und Leid über uns gebracht. Laufen sie aber in eine andere Richtung, dann hat nicht der Gott der Israeliten uns bestraft, sondern alles war nur ein Zufall.«
10 Die Philister befolgten den Rat ihrer weisen Männer. Sie spannten zwei Kühe, deren Kälber sie eingesperrt hatten, vor einen neuen Wagen 11 und luden die Bundeslade und das Kästchen mit den goldenen Geschwüren und Mäusen darauf. 12 Die Kühe zogen geradewegs in Richtung Bet-Schemesch los. Sie wichen nie vom Weg ab, brüllten aber die ganze Zeit. Die Fürsten der Philister folgten ihnen von weitem bis zur Grenze in der Nähe von Bet-Schemesch.
13 Die Einwohner von Bet-Schemesch waren gerade unten im Tal bei der Weizenernte. Als sie die Bundeslade kommen sahen, freuten sie sich sehr. 14 Der Wagen fuhr bis zu einem Feld, das einem Mann namens Joschua aus Bet-Schemesch gehörte. Neben einem großen Felsblock hielt er an. Dort zerhackten die Leute den Wagen und schichteten das Holz auf. Dann schlachteten sie die Kühe und verbrannten sie als Opfer für den HERRN. 15 Einige Männer aus dem Stamm Levi hatten die Bundeslade und das Kästchen mit den goldenen Gegenständen vom Wagen genommen und stellten sie nun auf den Felsblock. An diesem Tag schlachteten die Leute von Bet-Schemesch noch viele Tiere, um sie dem HERRN als Opfer darzubringen. 16 Nachdem die Fürsten der Philister den Israeliten eine Weile zugesehen hatten, kehrten sie noch am selben Tag nach Ekron zurück.
17 Nach der Zahl ihrer Hauptstädte hatten die Philister dem HERRN zur Wiedergutmachung fünf goldene Abbilder ihrer Geschwüre geschenkt: je eines für Aschdod, Gaza, Aschkelon, Gat und Ekron. 18 Außerdem hatten sie ihm für jede Stadt und jedes Dorf in ihrem Land je eine goldene Maus als Sühnegeschenk mitgegeben. Der große Felsblock, auf den damals die Bundeslade gestellt wurde, ist noch heute auf dem Feld Joschuas von Bet-Schemesch zu sehen.
19 Aber der HERR bestrafte die Einwohner von Bet-Schemesch, weil sie die Bundeslade ohne die nötige Ehrfurcht angeschaut hatten. Viele von ihnen mussten sterben. Im ganzen Volk löste es große Trauer aus, dass Gott so hart mit ihnen ins Gericht gegangen war. 20 »Kann überhaupt jemand in der Nähe des HERRN, dieses heiligen Gottes, leben?«, fragten sie. »Wir können die Bundeslade nicht länger hier bei uns behalten. Doch zu wem sollen wir sie schicken?«
21 Schließlich sandten sie Boten nach Kirjat-Jearim und ließen den Einwohnern dieser Stadt ausrichten: »Stellt euch vor, die Philister haben die Bundeslade des HERRN zurückgebracht! Kommt doch und holt sie zu euch!«
7 1 Da kamen die Männer von Kirjat-Jearim nach Bet-Schemesch und holten die Bundeslade. Sie stellten sie im Haus von Abinadab auf, das auf einem Hügel stand. Seinen Sohn Eleasar beauftragten sie, die Bundeslade zu bewachen. Sie weihten ihn feierlich für diesen besonderen Dienst.
Die Israeliten wollen wieder dem Herrn dienen
2 Zwanzig Jahre waren vergangen, seit die Bundeslade nach Kirjat-Jearim gebracht worden war. In dieser Zeit litten die Israeliten große Not und schrien zu Gott um Hilfe. 3 Da sagte Samuel zum Volk: »Wenn ihr euch wirklich von ganzem Herzen wieder dem HERRN zuwenden wollt, dann werft erst einmal die anderen Götter und Göttinnen weg. Richtet euer ganzes Leben nach dem HERRN aus und gehorcht ihm allein, so wird er euch von der Herrschaft der Philister befreien.« 4 Da warfen die Israeliten ihre Götterfiguren von Baal und Astarte weg und verehrten nur noch den HERRN.
5 Danach rief Samuel alle Israeliten nach Mizpa zu einer Volksversammlung zusammen und kündigte an: »Dort will ich für euch zum HERRN um Hilfe beten.« 6 Da kamen sie alle in Mizpa zusammen. Als Zeichen ihrer Reue schöpften sie Wasser aus einem Brunnen und schütteten es vor dem HERRN aus. Auch fasteten sie den ganzen Tag und bekannten: »Wir haben mit unserem Götzendienst gegen den HERRN gesündigt.« Dort in Mizpa stand Samuel den Israeliten als Richter vor.
7 Die Philister erfuhren, dass sich die Israeliten in Mizpa versammelt hatten. Ihre fünf Fürsten riefen schnell das ganze Heer zusammen und rückten gegen Israel aus. Als die Israeliten in Mizpa davon hörten, packte sie die Angst. 8 »Bete doch, Samuel!«, baten sie eindringlich. »Hör nicht auf, den HERRN, unseren Gott, anzuflehen und ihn zu bitten, dass er uns vor den Philistern rettet!« 9 Da nahm Samuel ein Lamm und verbrannte es vollständig als Opfer für den HERRN. Dabei rief er zu ihm um Hilfe für Israel, und der HERR erhörte sein Gebet.
10 Während Samuel das Opfer darbrachte, waren die Philister schon nahe an Israel herangerückt und wollten den Kampf beginnen. Doch plötzlich versetzte der HERR die Philister mit einem lauten Donner in Angst und Schrecken. Und so schlugen die Israeliten sie in die Flucht 11 und verfolgten sie von Mizpa bis hinter Bet-Kar. Die Philister erlitten eine große Niederlage.
12 Nach diesem Sieg stellte Samuel zwischen Mizpa und Schen einen großen Stein als Denkmal auf. »Bis hierher hat der HERR geholfen!«, sagte er und nannte den Stein Eben-Eser (»Stein der Hilfe«).
13 Nachdem die Philister so gedemütigt worden waren, fielen sie nicht mehr ins Gebiet der Israeliten ein. Der HERR hielt sie davon ab, solange Samuel lebte. 14 Die Israeliten eroberten alle Städte zurück, die die Philister ihnen abgenommen hatten, von Ekron bis Gat samt den umliegenden Gebieten. Auch mit den Amoritern lebte Israel zu dieser Zeit in Frieden.
15 Samuel war sein ganzes Leben lang Israels Führer und Richter. 16 Jedes Jahr besuchte er der Reihe nach die Orte Bethel, Gilgal und Mizpa und kümmerte sich dort um die Angelegenheiten der Israeliten. 17 Dann kehrte er wieder in seine Heimatstadt Rama zurück, von wo aus er sonst sein Richteramt ausübte. Dort hatte er auch einen Altar gebaut, um dem HERRN Opfer darzubringen.
Kommentar
Bete für Frieden
Gott vergisst kein einziges deiner Gebete, auch wenn du es vielleicht selbst vergessen hast. Was heute passiert, ist vielleicht die Antwort auf eines deiner Gebete, dass du schon vor Jahren gebetet und inzwischen ganz vergessen hast. Aber Gott hat Sein eigenes Timing. Bete weiter. Anhaltendes Gebet führt zum Erfolg.
Im Alten Bund war die Bundeslade der Ort, an dem Sich Gott aufhielt, wo sich Seine Herrlichkeit befand. Gestern lasen wir, dass „Die Herrlichkeit von Israel gewichen ist, denn die Lade Gottes ist erbeutet worden“ (4,22).
Manchmal musst du vielleicht sehr lange darauf warten, dass Gott aktiv wird und deine Gebete erhört. „Zwanzig Jahre waren vergangen… In dieser Zeit litten die Israeliten große Not …Laut schrien sie zu ihm um Hilfe“ (7,2; Hfa). Wir meinen ja schon nach einer Woche, lange für etwas gebetet zu haben, aber sie beteten zwanzig Jahre für ihr Land, bis Gott endlich handelte.
Rettung oder Erlösung nehmen oft erst ihren Anfang, wenn wir uns Gott wieder von ganzem Herzen zuwenden. Samuel sagte, „„Wenn ihr wirklich von ganzem Herzen zum Herrn zurückkehren wollt, dann trennt euch von euren fremden Göttern und den Bildern der Astarte. Nehmt euch vor, von nun an allein dem Herrn zu gehorchen und ihm allein zu dienen; dann wird er euch vor den Philistern retten.“ Da zerstörten die Israeliten ihre Bilder von Baal und Astarte und dienten nur noch dem Herrn“ (7,3-4).
Das erste, was du tun musst, wenn du Gottes Gegenwart und Hilfe suchst, ist, alles aus deinem Leben zu entfernen, das deine Aufmerksamkeit von Gott ablenkt.
Nachdem sie zu Gott zurückgekehrt waren, brauchte das Volk eine Zeit, um seine Schuld zu bekennen und umzukehren. Das Volk fastete: „An jenem Tag fasteten sie und bekannten: „Wir haben gegen den Herrn gesündigt““ (7,6).
Es war Samuels ausdauernde Fürbitte, die dem Volk Gottes nach zwanzig Jahren den Sieg brachte. Samuel sagte, „Ich will für euch zum Herrn beten“ (7,5). „„Bitte den Herrn, unseren Gott, uns vor den Philistern zu retten!“, flehten sie Samuel an“ (7,8). Und Samuel „flehte den Herrn an, Israel zu helfen, und der Herr erhörte ihn“ (7,9).
Sie erkannten, dass es sich um eine erstaunliche Gebetserhörung handelte. „Bis hierher hat der Herr uns geholfen“ (7,12). Sie wurden aus der Hand der Philister befreit, und es herrschte Frieden im Land (7,13).
Gebet
Herr, ich erneuere mein Versprechen, nur dir dienen zu wollen. Bitte vergib mir meine Schuld und die Schuld Deines Volkes. Ich flehe Dich um Rettung und Frieden an. Ich bete, dass viele Menschen in unserem Land ihr Vertrauen auf Jesus setzen und Frieden im Unglück finden.
Pippa fügt hinzu
1. Samuel 5,4
„Doch am nächsten Morgen lag es wieder vor der Bundeslade. Kopf und Hände der Statue lagen abgeschlagen auf der Türschwelle. Nur der Rumpf war unbeschädigt.” (Hfa)
Wenn Gott gegenwärtig ist, wird die Kraft Gottes freigesetzt und falsche Götter fallen um wie die Fliegen.
App
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“