Frieden im Unglück
Einführung
Seit 2.000 Jahren sind Jesu Nachfolger Not, Widerstand und Verfolgung ausgesetzt. In einigen Ländern, die ich mit meiner Frau Pippa bereist habe, müssen Christen mit körperlicher Gewalt und Verfolgung rechnen. Tatsächlich ist es wohl so, dass die Christenverfolgung noch nie so schlimm war wie heute.
Derzeit haben wir in der westlichen Welt zwar keine körperliche Verfolgung zu befürchten, aber wir hören immer häufiger Stimmen, die jede Form von Glauben ausmerzen wollen. Es ist also durchaus damit zu rechnen, dass Aggression und Angriffe zunehmen werden.
Wir müssen mit Opposition rechnen. „Jeder, der … ein Leben zur Ehre Gottes führen will, wird Verfolgung erleben“ (2. Timotheus 3,12). Dabei kommen die Widerstände sowohl von außen (die Philister im heutigen Abschnitt aus dem Alten Testament) als auch, und das ist besonders traurig, aus dem näheren Umfeld (die Pharisäer in unserem Abschnitt aus dem Neuen Testament). Wie findest du Frieden im Unglück?
Sprüche 12,18–20 + 25
18 Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche;
was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt.
19 Lügen haben kurze Beine,
die Wahrheit aber bleibt bestehen.
20 Wer Böses ausheckt, betrügt sich selbst damit;
denn Freude erfährt nur, wer sich für Frieden einsetzt.
25 Sorgen drücken einen Menschen nieder,
aber freundliche Worte richten ihn wieder auf.
Kommentar
Frieden fördern
Das beste Mittel gegen Opposition und Böses ist, genau das Gegenteil davon zu tun – sich nämlich für Frieden einzusetzen. Der in den Sprüchen heißt es dazu: „Betrug erfüllt die Herzen, die Böses vorhaben; Freude erfüllt die Herzen, die Frieden im Sinn haben“ (12,20). Wie geht das?
1.\tBring Heilung
Du kannst mit deinen Worten den Frieden fördern. „Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche; was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt“ (12,18; Hfa). Worte haben eine ungemeine Kraft; sie können zutiefst verletzen, aber sie können auch Heilung schenken.
2.\tSei aufrichtig
„Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit aber bleibt bestehen“ (12,19; Hfa). Wahre Worte haben nicht nur eine heilsame sondern auch eine nachhaltige Wirkung - sie bleiben „für immer bestehen“ (12,19).
3.\tÜbe dich in Zurückhaltung
„Narren aber posaunen ihren Unsinn aus“, aber „ein weiser Mensch preist sein Wissen nicht an“ (12,23). Wissen ist wie Unterwäsche – gut zu haben, aber man muss sie nicht jedem zeigen. Nur weil man die Antwort kennt, heißt das nicht, dass wir sie auch geben müssen. Ich bin immer wieder beeindruckt von der Zurückhaltung unserer Kleingruppenleiter und Helfer bei Alpha.
4.\tSei freundlich
„Sorgen drücken einen Menschen nieder“ (12,25a). Gott will, dass du das Leben genießt, anderen hilfst und dich nicht von Sorgen niederdrücken lässt. „Ein gutes Wort aber muntert einen Menschen auf“ (12,25b). Ein ermutigendes Wort kann den Tag eines Menschen vollkommen verändern, oder sogar sein ganzes Leben.
Gebet
Herr, ich möchte jemand sein, der Frieden fördert; bitte schenke mir heilsame, wahre, zurückhaltende und freundliche Worte.
Johannes 11,47-52
47 Darauf beriefen die obersten Priester und die Pharisäer eine Sitzung des Hohen Rates ein. Sie fragten sich: »Was sollen wir bloß tun? Dieser Jesus vollbringt viele Wunder, 48 und wenn wir nichts gegen ihn unternehmen, wird bald das ganze Volk an ihn glauben. Dann werden die Römer eingreifen, den Tempel zerstören und das ganze Volk vernichten.« 49 Einer von ihnen, Kaiphas, der in diesem Jahr Hoherpriester war, sagte: »Ihr begreift gar nichts! 50 Überlegt doch einmal: Für euch alle ist es besser, wenn einer für das Volk stirbt, als dass ein ganzes Volk zugrunde geht.« 51 Kaiphas sprach damit etwas aus, was nicht aus ihm selbst kam. Gott hatte ihm diese Worte in den Mund gelegt, weil er in diesem Jahr das Amt des Hohenpriesters innehatte. Denn Jesus sollte für das Volk sterben – 52 aber nicht allein für das jüdische Volk. Alle Kinder Gottes aus allen Völkern sollten durch ihn zusammengeführt werden.
Kommentar
Halte Frieden
Gott ist allmächtig. Er macht selbst aus den schlimmsten Dingen etwas Gutes. Das sehen wir vor allem am Kreuz: den furchtbarsten Plan – Folter und Mord des unschuldigen Sohn Gottes – benutzte Gott, um der ganzen Menschheit die Erlösung zu bringen.
Weil das so ist, kannst du auch über die schlimmsten Situationen deines Lebens Frieden haben und Gott vertrauen, dass Er auch daraus etwas Gutes machen wird (Römer 8,28).
Sie schmiedeten böse Pläne gegen Jesus. Das Motiv war wohl Neid (eine Sünde, für die religiöse Menschen anfällig sind). Sie beneideten Jesus, weil Er so viele Anhänger hatte und weil er erfolgreicher zu sein schien als die Religionsführer. Aus diesem Grund „ließen die obersten Priester und Pharisäer den Hohen Rat einberufen, um die Lage zu erörtern“ (11,47a).
Die Sanhedrin bzw. der Hohe Rat war das höchste jüdische Gericht, das, den Hohen Priester eingerechnet, 71 Mitglieder hatte. Die obersten Priester stellten die Mehrheit, die Pharisäer eine einflussreiche Minderheit. Gemeinsam fragten sie sich, „Was sollen wir tun?“ (11,47b). Eine sehr gute Frage! Sie neideten Jesus Seine Beliebtheit und überlegten, wie sie Ihn töten könnten (11,53).
Sie hatten Böses im Sinn, aber Gott plante etwas Gutes. Kaiphas (der von 18 – 36 n.Chr. Hohe Priester war) prophezeite, „es [ist] besser, wenn nur ein Mann an Stelle des Volkes stirbt und so nicht das ganze Volk umkommt“ (11,50). Gott vermag selbst durch Ahnungslose zu sprechen.
Johannes kommentiert, „Diese prophetische Aussage, dass Jesus für das ganze Volk sterben sollte, machte Kaiphas in seiner Eigenschaft als Hoher Priester. Er hatte das nicht von sich ausgesagt, sondern Gott hatte es ihm eingegeben. Es war eine Weissagung: Jesus sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern durch seinen Tod die Kinder Gottes auf der ganzen Welt zusammenführen“ (11,51-52).
Vielleicht weil Er von der Verschwörung wusste, „hörte Jesus auf, sich öffentlich im Volk zu zeigen…und blieb dort mit seinen Jüngern“ (11,54). Aber Seine Gegner waren noch nicht fertig.
Am meisten muss Ihm Judas‘ Verrat wehgetan haben. Als Maria Seine Füße mit kostbarem Öl salbte, war es Judas, der einwandte, „Dieses Parfüm war ein kleines Vermögen wert. Man hätte es verkaufen und das Geld den Armen geben sollen“ (12,5). Ein durchaus berechtigter Einwand, aber wir lesen weiter, „Doch es ging ihm gar nicht um die Armen“ (12,6a).
Es muss Jesus großen Kummer bereitet haben, dass Sein Freund und Jünger sich an dem Geld bereicherten, dass großzügige Spender Ihm und Seinen Jüngern schenkten (Lukas 8,2-3).
Auf Judas‘ Einwand antwortet Jesus nur, „Die Armen habt ihr immer bei euch, aber ich werde nicht mehr lange bei euch sein“ (12,8).
Damit lud Jesus gewiss nicht dazu ein, die Armen zu vernachlässigen. Die Tatsache, dass wir die Armut auf der Welt niemals besiegen werden, bedeutet nicht, dass wir es nicht zumindest versuchen sollen. Schließlich war Barmherzigkeit gegenüber den Armen ein zentrales Thema in Jesu Dienst. Jesus wollte Seine Jünger damit darauf aufmerksam machen, wie wichtig das, was Maria getan hatte, war.
Währenddessen nahm der Plan gegen Jesus Form an (12,9-11). Aus Neid kann Mord werden. Sie schmiedeten nicht nur Pläne, Jesus zu töten (11,53). Sie wollten auch Lazarus umbringen, „denn seinetwegen waren viele Leute von ihnen abgefallen und glaubten nun an Jesus“ (12,10-11).
Das Erstaunliche hier ist, dass Gott trotz aller Intrigen handelt. Trotz der Widerstände und des Unrechts erfüllt sich doch der Plan Gottes. Aus den bösen Plänen von Jesu Gegnern brachte Gott Gutes hervor.
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass ich in dem Frieden leben kann zu wissen, dass Du für die, die Dich lieben, alles zum Guten wendest.
1. Samuel 7,5+8-9+14
5 Danach rief Samuel alle Israeliten nach Mizpa zu einer Volksversammlung zusammen und kündigte an: »Dort will ich für euch zum HERRN um Hilfe beten.«
8 »Bete doch, Samuel!«, baten sie eindringlich. »Hör nicht auf, den HERRN, unseren Gott, anzuflehen und ihn zu bitten, dass er uns vor den Philistern rettet!« 9 Da nahm Samuel ein Lamm und verbrannte es vollständig als Opfer für den HERRN. Dabei rief er zu ihm um Hilfe für Israel, und der HERR erhörte sein Gebet.
14 Die Israeliten eroberten alle Städte zurück, die die Philister ihnen abgenommen hatten, von Ekron bis Gat samt den umliegenden Gebieten. Auch mit den Amoritern lebte Israel zu dieser Zeit in Frieden.
Kommentar
Bete für Frieden
Gott vergisst kein einziges deiner Gebete, auch wenn du es vielleicht selbst vergessen hast. Was heute passiert, ist vielleicht die Antwort auf eines deiner Gebete, dass du schon vor Jahren gebetet und inzwischen ganz vergessen hast. Aber Gott hat Sein eigenes Timing. Bete weiter. Anhaltendes Gebet führt zum Erfolg.
Im Alten Bund war die Bundeslade der Ort, an dem Sich Gott aufhielt, wo sich Seine Herrlichkeit befand. Gestern lasen wir, dass „Die Herrlichkeit von Israel gewichen ist, denn die Lade Gottes ist erbeutet worden“ (4,22).
Manchmal musst du vielleicht sehr lange darauf warten, dass Gott aktiv wird und deine Gebete erhört. „Zwanzig Jahre waren vergangen… In dieser Zeit litten die Israeliten große Not …Laut schrien sie zu ihm um Hilfe“ (7,2; Hfa). Wir meinen ja schon nach einer Woche, lange für etwas gebetet zu haben, aber sie beteten zwanzig Jahre für ihr Land, bis Gott endlich handelte.
Rettung oder Erlösung nehmen oft erst ihren Anfang, wenn wir uns Gott wieder von ganzem Herzen zuwenden. Samuel sagte, „„Wenn ihr wirklich von ganzem Herzen zum Herrn zurückkehren wollt, dann trennt euch von euren fremden Göttern und den Bildern der Astarte. Nehmt euch vor, von nun an allein dem Herrn zu gehorchen und ihm allein zu dienen; dann wird er euch vor den Philistern retten.“ Da zerstörten die Israeliten ihre Bilder von Baal und Astarte und dienten nur noch dem Herrn“ (7,3-4).
Das erste, was du tun musst, wenn du Gottes Gegenwart und Hilfe suchst, ist, alles aus deinem Leben zu entfernen, das deine Aufmerksamkeit von Gott ablenkt.
Nachdem sie zu Gott zurückgekehrt waren, brauchte das Volk eine Zeit, um seine Schuld zu bekennen und umzukehren. Das Volk fastete: „An jenem Tag fasteten sie und bekannten: „Wir haben gegen den Herrn gesündigt““ (7,6).
Es war Samuels ausdauernde Fürbitte, die dem Volk Gottes nach zwanzig Jahren den Sieg brachte. Samuel sagte, „Ich will für euch zum Herrn beten“ (7,5). „„Bitte den Herrn, unseren Gott, uns vor den Philistern zu retten!“, flehten sie Samuel an“ (7,8). Und Samuel „flehte den Herrn an, Israel zu helfen, und der Herr erhörte ihn“ (7,9).
Sie erkannten, dass es sich um eine erstaunliche Gebetserhörung handelte. „Bis hierher hat der Herr uns geholfen“ (7,12). Sie wurden aus der Hand der Philister befreit, und es herrschte Frieden im Land (7,13).
Gebet
Herr, ich erneuere mein Versprechen, nur dir dienen zu wollen. Bitte vergib mir meine Schuld und die Schuld Deines Volkes. Ich flehe Dich um Rettung und Frieden an. Ich bete, dass viele Menschen in unserem Land ihr Vertrauen auf Jesus setzen und Frieden im Unglück finden.
Pippa fügt hinzu
1. Samuel 5,4
„Doch am nächsten Morgen lag es wieder vor der Bundeslade. Kopf und Hände der Statue lagen abgeschlagen auf der Türschwelle. Nur der Rumpf war unbeschädigt.” (Hfa)
Wenn Gott gegenwärtig ist, wird die Kraft Gottes freigesetzt und falsche Götter fallen um wie die Fliegen.
Thought for the Day
Gott vergisst kein einziges deiner Gebete, auch wenn du es vielleicht selbst vergessen hast.
App
Hol dir die "The Bible with Nicky and Pippa Gumbel" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.
Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.
Podcast
Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.
Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
\t
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“