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Einführung
John Newton (1725–1801) war ein kämpferischer Atheist, ein ungehobelter Klotz und Gotteslästerer; ein wütender, wilder junger Mann. Mit achtzehn Jahren in die Marine genötigt, brach er hemmungslos sämtliche Regeln und wurde öffentlich wegen Fahnenflucht ausgepeitscht. Von der Besatzung gleichermaßen gehasst wie gefürchtet, wurde er später Sklavenhändler.
Als er 23 Jahre alt war, geriet sein Schiff in einen schweren Sturm vor der Küste Irlands und wäre beinahe gesunken. Er schrie zu Gott um Hilfe, während das Schiff immer weiter voll Wasser lief. Am 10. März 1748 rettete Gott ihn. Für Newton begann ein neues Leben. Er fing an zu beten und in der Bibel zu lesen. Nach einer Weile schloss er sich der Kampagne William Wilberforces für die Abschaffung der Sklaverei an und wurde einer ihrer führenden Köpfe.
Vor allem aber kennen wir Newton heute als Verfasser des Kirchenliedes „Amazing Grace“:
Erstaunliche Gnade ! Wie süß ihr Klang
Sie rettete mich kleines Wesen!
Ich war verloren, aber jetzt bin ich gefunden
War blind, aber jetzt kann ich sehen1
Gerettet werden, bedeutet sicher zu sein, befreit, erlöst aus Gefahr, von Angriffen oder Unheil. Jesus ist der, der dich rettet und an einen „sicheren Ort“ bringt (2. Samuel 22,20).
Psalm 73,15–28
15 Hätte ich mir vorgenommen:
»Ich will genauso vermessen reden wie sie!«,
dann hätte ich dein ganzes Volk verraten.
16 Also versuchte ich zu begreifen,
warum es dem Gottlosen gut und dem Frommen schlecht geht,
aber es war viel zu schwer für mich.
17 Schließlich ging ich in dein Heiligtum,
und dort wurde mir auf einmal klar:
Entscheidend ist, wie ihr Leben endet!
18 Du stellst sie auf schlüpfrigen Boden
und wirst sie ins Verderben stürzen.
19 Ganz plötzlich wird sie das Entsetzen packen,
sie werden ein Ende mit Schrecken nehmen.
20 Wie ein Traum beim Erwachen verschwindet,
so vergehen sie, wenn du dich erhebst, o Herr.
21 Als ich verbittert war
und mich vor Kummer verzehrte,
22 da war ich dumm wie ein Stück Vieh,
ich hatte nichts begriffen.
23 Jetzt aber bleibe ich immer bei dir,
und du hältst mich bei der Hand.
24 Du führst mich nach deinem Plan
und nimmst mich am Ende in Ehren auf.
25 Herr, wenn ich nur dich habe,
bedeuten Himmel und Erde mir nichts.
26 Selbst wenn meine Kräfte schwinden und ich umkomme,
so bist du, Gott, doch allezeit meine Stärke
– ja, du bist alles, was ich brauche!
27 Eines ist sicher: Wer dich ablehnt, wird zugrunde gehen;
du vernichtest jeden, der dir die Treue bricht.
28 Ich aber darf dir immer nahe sein,
das ist mein ganzes Glück!
Dir vertraue ich, HERR, mein Gott;
von deinen großen Taten will ich allen erzählen.
Kommentar
Ein sicherer Ort für dich
Kennst du die Erfahrung, dich auf dem glitschigen Boden der Sünde zu befinden? Du rutschst immer tiefer und tiefer auf einem Weg, auf dem du eigentlich gar nicht sein möchtest.
Auf solch schlüpfrigem Boden sah sich der Psalmist: „Ich aber wäre fast zu Fall gekommen. Beinahe hätte ich den Boden unter den Füßen verloren. Denn ich habe die stolzen Menschen beneidet, als ich sah, wie gut es ihnen trotz ihrer Bosheit ging“ (73,2-3).
Du bekommst eine völlig neue Perspektive, wenn du „in Gottes Heiligtum“ kommst (73,17a): „Da erkannte ich, wie es mit ihnen ausgeht“ (17b; GNB). Es sind die stolzen und boshaften Menschen, die auf „schlüpfrige[m] Boden“ gehen (73,18). Auch wenn es äußerlich den Anschein hat, dass sie erfolgreich und wohlhabend sind, befinden sie sich doch auf dem Weg, der ins Verderben führt (73,19-20).
Es ist „dumm und unwissend“ (73,22), diese Menschen zu beneiden. Aus dem richtigen Blickwinkel erkennst du, wie ungemein gesegnet du doch bist (73,23-26).
Nichts kommt diesem Wandeln in einer Beziehung mit Gott gleich, Seine Gegenwart, Führung und Kraft zu spüren und Seine Verheißung zu kennen, dass Er dich in Seine Herrlichkeit aufnehmen wird. Du hast es so viel besser als die „Gottlosen“ – sowohl in diesem Leben als auch in der Zukunft. Gott führte dich „heraus ins Weite“ (2. Samuel 22,20; ELB).
Wenn du erkannt hast, wovor Er dich gerettet hat, wird dir klar, wie gut es ist, bei Gott zu sein (73,28). Und dann willst du diese gute Botschaft weitergeben:
„Ich aber darf dir immer nahe sein, mein Herr und Gott; das ist mein ganzes Glück! Dir vertraue ich, deine wunderbaren Taten will ich weitererzählen“ (73,28; Hfa).
Gebet
Herr, danke, dass Du mich von dem schlüpfrigen Pfad gerettet hast und an einen sicheren Ort bringst.
Apostelgeschichte 9,1–31
Saulus begegnet Christus
1 Saulus verfolgte noch immer voller Hass alle, die an den Herrn glaubten, und drohte ihnen an, sie hinrichten zu lassen. Er ging zum Hohenpriester 2 und ließ sich von ihm Empfehlungsschreiben für die jüdische Gemeinde in Damaskus mitgeben. Sie ermächtigten ihn, auch dort die Anhänger der neuen Lehre aufzuspüren und sie – ganz gleich ob Männer oder Frauen – als Gefangene nach Jerusalem zu bringen. 3 Auf seiner Reise nach Damaskus, kurz vor der Stadt, umgab Saulus plötzlich ein blendendes Licht vom Himmel. 4 Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich?«
5 »Wer bist du, Herr?«, fragte Saulus.
»Ich bin Jesus, den du verfolgst!«, antwortete die Stimme. 6 »Steh auf und geh in die Stadt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.«
7 Die Begleiter von Saulus standen sprachlos da, denn sie hatten zwar die Stimme gehört, aber niemanden gesehen. 8 Als Saulus aufstand und die Augen öffnete, konnte er nicht mehr sehen. Da nahmen sie ihn an der Hand und führten ihn nach Damaskus. 9 Drei Tage lang war er blind und wollte weder essen noch trinken.
10 In Damaskus wohnte ein Jünger von Jesus, der Hananias hieß. Dem erschien der Herr in einer Vision. »Hananias«, sagte er zu ihm.
»Ja, Herr, hier bin ich«, erwiderte der Mann.
11 Der Herr forderte ihn auf: »Geh zur Geraden Straße in das Haus von Judas und frag dort nach einem Saulus aus Tarsus. Er betet gerade 12 und hat in einer Vision einen Mann gesehen, der Hananias heißt. Dieser kam zu ihm und legte ihm die Hände auf, damit er wieder sehen kann.«
13 »Aber Herr«, wandte Hananias ein, »ich habe schon von so vielen gehört, wie grausam dieser Saulus in Jerusalem die verfolgt hat, die zu dir gehören. 14 Außerdem haben wir erfahren, dass er eine Vollmacht der obersten Priester hat, auch hier alle zu verhaften, die dich anbeten.«
15 Doch der Herr sprach zu Hananias: »Geh nur! Ich habe diesen Mann als mein Werkzeug auserwählt. Er soll mich bei den nichtjüdischen Völkern und ihren Herrschern, aber auch bei den Israeliten bekannt machen. 16 Dabei wird er erfahren, wie viel er um meinetwillen leiden muss.«
17 Hananias gehorchte. Er ging in das Haus von Judas, fand dort Saulus und legte ihm die Hände auf. »Lieber Bruder Saulus«, sagte er, »Jesus, der Herr, der dir unterwegs erschienen ist, hat mich zu dir geschickt, damit du wieder sehen kannst und mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst.« 18 Im selben Moment fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen, und er konnte wieder sehen. Er stand auf und ließ sich taufen.
Aus dem Verfolger wird ein Verfolgter
19 Nachdem er gegessen hatte, erholte er sich schnell. Einige Tage blieb Saulus bei der Gemeinde in Damaskus. 20 Gleich nach seiner Taufe begann er, in den Synagogen zu predigen und zu verkünden, dass Jesus der Sohn Gottes ist. 21 Seine Zuhörer waren fassungslos. Ungläubig fragten sie: »Ist das nicht der, von dem alle in Jerusalem, die sich zu Jesus bekennen, so erbarmungslos verfolgt wurden? Und ist er nicht hergekommen, um die Anhänger dieses Mannes auch hier in Damaskus zu verhaften und an die obersten Priester in Jerusalem auszuliefern?« 22 Saulus aber konnte immer überzeugender beweisen, dass Jesus der versprochene Retter ist, so dass die Juden in Damaskus dem schließlich nichts mehr entgegenzusetzen hatten.
23 Deshalb beschlossen sie nach einiger Zeit, Saulus zu töten. 24 Der aber erfuhr von ihren Plänen; Tag und Nacht bewachten sie die Stadttore, damit er ihnen nicht entkam. 25 Da ließen ihn einige aus der Gemeinde, die durch ihn zum Glauben gefunden hatten, nachts in einem großen Korb die Stadtmauer hinunter, und so konnte er fliehen.
Saulus bei der Gemeinde in Jerusalem
26 Nachdem Saulus in Jerusalem angekommen war, versuchte er, sich dort der Gemeinde anzuschließen. Aber alle hatten Angst vor ihm, weil sie nicht glauben konnten, dass er wirklich ein Jünger von Jesus geworden war. 27 Endlich nahm sich Barnabas seiner an. Er brachte ihn zu den Aposteln und berichtete dort, wie Saulus auf der Reise nach Damaskus den Herrn gesehen hatte. Er erzählte, dass Jesus zu Saulus geredet und dieser dann in Damaskus furchtlos im Auftrag von Jesus die rettende Botschaft verkündet hatte. 28 Nun erst wurde Saulus von der Gemeinde in Jerusalem herzlich aufgenommen. Er ging bei ihnen aus und ein und predigte in der Öffentlichkeit unerschrocken im Namen des Herrn. 29 Mit den Griechisch sprechenden Juden führte er Streitgespräche. Bald trachteten auch sie ihm nach dem Leben. 30 Als die anderen Gläubigen davon erfuhren, brachten sie Saulus nach Cäsarea. Von dort reiste er in seine Heimatstadt Tarsus.
31 Die Gemeinde, die sich in Judäa, Galiläa und Samarien weiter ausbreitete, hatte nun Frieden und wuchs beständig. Die Gläubigen lebten in Ehrfurcht vor dem Herrn, und durch das Wirken des Heiligen Geistes schlossen sich immer mehr Menschen der Gemeinde an.
Kommentar
Ein sicherer Ort für die Kirche
Kennst du jemanden, der Christen und dem christlichen Glauben sehr ablehnend gegenübersteht? Saulus war so jemand. Und John Newton. Und ich war wie sie. Der Bericht über Saulus’ Bekehrung macht uns Hoffnung, dass Gott auch die Menschen verändern kann, von denen wir es am wenigsten erwarten.
Unser heutiger Abschnitt birgt eine doppelte Rettung: Die Kirche wird von Saulus‘ Angriffen und Saulus aus seiner inneren Dunkelheit befreit. Die lebensverändernde Kraft Gottes verwandelte einen der schlimmsten Verfolger der Kirche in einen ihrer größten Anführer, Evangelisten und Apostel: Paulus.
Saulus kam aus privilegierten Verhältnissen. Er war römischer Bürger aus Tarsus und hoch gebildet. Er war ein kompetenter Anwalt, zudem tief religiös mit einem starken Glauben an Gott.
Und dennoch lebte er in völliger Dunkelheit auf der Straße, die ins Verderben führte. Er „setzte alles daran, sie [Jesu Nachfolger] zu vernichten“ (9,1). Er wollte sie verhaften und ins Gefängnis bringen. Er hatte einen schrecklichen Ruf bei den Christen, denn „dieser Mann hat den Gläubigen in Jerusalem viel Schlimmes angetan“ (9,13).
Auf der Straße nach Damaskus „umstrahlte ihn plötzlich vom Himmel her ein blendend helles Licht“ (9,3). Jesus erschien ihm und sprach, „Saul, Saul! Warum verfolgst du mich?“ (9,4). Aber wie konnte Saul Jesus verfolgen, war er Ihm doch nie begegnet? In diesem Moment muss er begriffen haben: Jesus ist die Kirche. Die Kirche ist Sein Leib. Indem er die Kirche verfolgte, verfolgte er Jesus. Später prägte er diesen Gedanken, dass die Kirche der Leib Christi ist (s. 1. Korinther 12-14).
Seine körperliche Blindheit war ein Symbol der geistlichen Dunkelheit seines damaligen Lebens. Als Ananias ihm die Hände auflegte, bekam er sein Augenlicht zurück und wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt (9,17): „Im gleichen Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen, und er konnte wieder sehen. Da stand er auf und ließ sich taufen“ (9,18). Er wurde sowohl von körperlicher als auch geistlicher Blindheit befreit.
Jesus rettete Saulus aber nicht nur aus seiner Dunkelheit, sondern erklärte ihn zu Seinem „auserwählten Werkzeug“. Zu Ananias sagt Er, „Geh und tu, was ich sage. Saulus ist mein auserwähltes Werkzeug. Er soll meine Botschaft den Völkern und Königen bringen und auch dem Volk Israel“ (9,15).
Jedoch versprach Gott Paulus kein einfaches Leben. Die großen Privilegien gingen einher mit Leiden, „Ich werde ihm zeigen, wie sehr er für meinen Namen leiden muss“ (9,16).
Sofort begann Paulus Jesus als den Gottessohn zu predigen (9,20). Er „predigte immer überzeugender,… weil er bewies, dass Jesus der Christus ist“ (9,22). Wie ein Anwalt brachte er Beweise vor, dass Jesus wahrhaftig gekreuzigt und von den Toten auferstanden war, dass Er wirklich der Christus ist.
Mit Paulus‘ Rettung war auch die Kirche gerettet: „In der nun folgenden Zeit lebte die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samarien in Frieden. Die Gläubigen wurden gestärkt durch die Hingabe zu Gott und die Gemeinde vergrößerte sich durch das Wirken des Heiligen Geistes“ (9,31). Gott machte die Kirche zu einem sicheren Ort und sie erfuhr eine friedliche und gesegnete Zeit.
Gebet
Herr, ich bete für Deine Kirche in unserem Land, dass sie ein sicherer Ort werden möge. Dass sie gestärkt und ermutigt vom Heiligen Geist friedliche Zeiten und Wachstum erleben darf.
2. Samuel 22,1–23,7
Davids Danklied
1 David sang das folgende Danklied, nachdem der HERR ihn aus der Gewalt aller Feinde und auch aus der Hand von Saul befreit hatte:
2 Der HERR ist mein Fels, meine Festung und mein Erretter,
3 mein Gott, meine Zuflucht, mein sicherer Ort.
Er ist mein Schild, mein starker Helfer,
meine Burg auf unbezwingbarer Höhe.
Du, Gott, bewahrst mich vor den Angriffen meiner Feinde.
4 Gepriesen seist du, HERR! Wenn ich zu dir um Hilfe rufe,
dann werde ich vor meinen Feinden gerettet.
5 Ich war schon umgeben von den Fluten des Todes,
er drohte mich zu verschlingen wie eine mächtige Woge.
6 Hilflos musste ich zusehen,
wie die tödliche Falle zuschnappte.
7 In äußerster Bedrängnis schrie ich zum HERRN.
Ja, zu meinem Gott rief ich um Hilfe.
Da hörte er mich in seinem Tempel,
mein Schreien drang durch bis an sein Ohr.
8 Plötzlich erbebte die Erde,
selbst der Himmel geriet ins Wanken,
denn glühender Zorn hatte Gott gepackt.
9 Schwarzer Rauch quoll aus seiner Nase,
aus seinem Mund loderten Flammen,
und glühende Kohlen wurden herausgeschleudert.
10 Er riss den Himmel auf und kam
auf dunklen Wolken zur Erde herunter.
11 Auf einem Kerub flog er daher und schwebte herab,
vom Sturm getragen.
12 Er hüllte sich in Finsternis,
verbarg sich in dichten, dunklen Regenwolken.
13 Dann ging ein Lichtglanz von ihm aus,
und glühende Kohlen prasselten nieder.
14 Der HERR ließ einen Donnerschlag auf den anderen folgen,
vom Himmel dröhnte die Stimme des höchsten Gottes.
15 Er schoss seine Pfeile ab,
und die Feinde stoben auseinander.
Grelle Blitze zuckten und verwirrten das feindliche Heer.
16 Sogar den Meeresboden konnte man sehen;
offen lagen die Fundamente der Erde da,
als der HERR meine Feinde bedrohte und vor Entrüstung schnaubte.
17 Er streckte mir seine Hand von oben entgegen
und riss mich aus den tosenden Fluten.
18 Er befreite mich von der Übermacht meiner Feinde,
von allen, die mich hassten und so viel stärker waren als ich.
19 Sie hatten mich überfallen,
als ich schon im Unglück steckte. Aber der HERR gab mir sicheren Halt
20 und führte mich aus der Not hinaus in die Freiheit.
Er rettete mich. So viel bedeute ich ihm!
21 Der HERR tat mir Gutes für meine Treue,
meine Rechtschaffenheit hat er belohnt.
22 Denn stets bin ich dem HERRN gefolgt
und habe meinem Gott nie den Rücken gekehrt.
23 Seine Gebote hielt ich mir immer vor Augen,
und seine Befehle schlug ich nicht in den Wind.
24 Ich lebte vollkommen nach seinem Willen
und ging jedem Unrecht aus dem Weg.
25 Ja, der HERR belohnte meine Treue,
meine Rechtschaffenheit übersah er nicht.
26 Wer zu dir steht, HERR, dem stehst auch du zur Seite;
wer nach deinem Willen lebt, den enttäuschst du nicht.
27 Wer ein reines Herz hat, kann sich ganz auf dich
verlassen, doch falsche Menschen führst du hinters Licht.
28 Du hilfst denen, die sich selbst nicht überschätzen.
Die Überheblichen aber stößt du von ihrem Thron.
29 HERR, du machst die Finsternis um mich hell,
du bist mein Licht.
30 Mit dir kann ich die Feinde angreifen;
mit dir, mein Gott, kann ich über Mauern springen.
31 Was für ein Gott! Sein Handeln ist vollkommen,
und was er sagt, ist durch und durch wahr.
Er beschützt alle, die zu ihm flüchten.
32 Der HERR allein ist Gott!
Wer außer ihm ist so stark und unerschütterlich wie ein Fels?
33 Gott allein ist meine Burg, in der ich Zuflucht finde.
Er ebnet mir meinen Weg.
34 Er beflügelt meine Schritte,
lässt mich laufen und springen wie ein Hirsch.
Selbst auf steilen Felsen gibt er mir festen Halt.
35 Er lehrt mich, die Waffen zu gebrauchen,
und zeigt mir, wie ich auch den stärksten Bogen spannen kann.
36 Herr, deine Hilfe war für mich wie ein schützender Schild.
Du beugst dich zu mir herab und machst mich groß.
37 Du räumst mir alle Hindernisse aus dem Weg,
noch nie bin ich beim Laufen gestürzt.
38 Ich jagte meinen Feinden nach und überwältigte sie,
ich kehrte erst um, als auch der Letzte von ihnen gefallen war.
39 Mit Wucht schlug ich sie nieder,
bis sie nicht mehr aufstehen konnten und tot zu meinen Füßen lagen.
40 Du, Herr, hast mich mit Kraft für diesen Kampf ausgerüstet,
du hast mir zum Sieg über meine Gegner verholfen.
41 Dass sie fliehen mussten, verdanke ich dir; alle,
die mich hassten, konnte ich umbringen.
42 Sie suchten nach Hilfe, doch weit und breit war kein Retter.
Sie schrien zum HERRN, aber er hörte nicht auf sie.
43 Ich rieb sie auf, zermalmte sie zu Staub,
ich zertrat sie wie Dreck auf der Straße.
44 Als ein Aufstand meines Volkes mich bedrohte,
hast du mir geholfen,
und mich zum Herrscher über viele Nationen gemacht.
Sogar Völker, die ich nicht kannte, haben sich mir unterworfen.
45 Fremde ergaben sich, sobald sie nur von mir hörten,
und gingen gehorsam vor mir auf die Knie.
46 Zitternd kamen sie aus ihren Festungen heraus
und hatten keine Kraft mehr zum Widerstand.
47 Der HERR lebt! Er ist mein schützender Fels
– ich preise ihn! Ihn allein will ich rühmen,
denn er ist mein Gott, mein Fels, bei dem ich Rettung fand.
48 Er ist es, der sich an meinen Feinden gerächt hat;
ganze Völker hat er mir unterworfen
49 und mich der Gewalt meiner grausamen Gegner entrissen.
Du, Gott, gabst mir den Sieg über meine Feinde,
von diesen brutalen Menschen hast du mich befreit.
50 Darum will ich dich loben, HERR.
Alle Völker sollen es hören!
Deinen Namen will ich preisen mit meinem Lied.
51 Du hast deinen auserwählten König
aus großen Gefahren errettet.
Ja, du erweist mir, David, deine Liebe,
und auch meine Nachkommen dürfen für alle Zeit darauf zählen.
Davids letzte Worte
23 1 Die letzten Worte von David lauteten:
»Dies sagt David, Isais Sohn, der Mann,
den der Gott Jakobs mit großer Ehre bedacht
und zum König erwählt hat, der Mann,
der in Israel für seine schönen Lieder berühmt ist.
2 Der Geist des HERRN hat durch mich geredet
und mir seine Worte in den Mund gelegt.
3 Der Gott Israels, der schützende Fels meines Volkes,
hat zu mir gesprochen:
Ein König, der gerecht regiert
und Gott mit Ehrfurch begegnet,
4 gleicht der Morgensonne,
die nach einem Regenschauer am wolkenlosen Himmel steht:
Unter ihren warmen Strahlen sprießen
die Pflanzen aus der Erde hervor.
5 So sieht Gott mich und mein Königshaus an:
Er hat einen Bund mit mir geschlossen,
den er niemals brechen wird,
seine Zusage gilt für alle Zeiten.
Ja, er rettet mich und schenkt mir alles,
was man sich nur wünschen kann.
6 Aber alle, die von Gott nichts wissen wollen,
sind wie entwurzeltes Dornengestrüpp,
das der Wind wegweht:
Niemand rührt es mit bloßen Händen an.
7 Mit Schaufel und Speer sammelt man es ein
und wirft die Dornen an Ort und Stelle ins Feuer.«
Kommentar
Für immer an einem sicheren Ort
An seinem Lebensende angekommen, preist David Gott dafür, dass Er ihn immer und immer wieder aus der Hand seiner Feinde, vor Tod und Verderben errettet hat (Kapitel 22 – auch Psalm 18).
„In meiner Not betete ich zum Herrn und schrie zu meinem Gott um Hilfe. Da erhörte er mich in seinem Heiligtum, mein Schreien drang durch bis an sein Ohr“ (22,7).
Viele Male schrie David zu Gott und sein Schreien drang bis an Sein Ohr. „Er streckte seine Hand aus vom Himmel und rettete mich; er zog mich aus tiefem Wasser herauf. Er befreite mich von meinen mächtigen Feinden“ (22,17-18). Er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Gefallen an mir hatte.“ (22,20; ELB; s.a. 22,49).
Wenn Gott dich rettet, will Er nicht, dass du stehenbleibst, sondern dass du dich änderst, neu anfängst. Er wünscht Sich, dass du ein Leben „ohne Schuld“ lebst, dich „von der Sünde fern“ hältst (22,24). „Treu“ (22,26), „rein“ (22,27) und demütig (22,28) sollst du sein.
Mit Gottes Hilfe kannst du „ganze Heere zerschlagen, mit [Gott] überwinde ich jede Mauer“ (22,30). Gott „stärkt [dich] mit Kraft“ (22,33; LUT) und stellt dich auf die Höhen (22,34). Er ebnet deinen Weg, damit du nicht hinfällst (22,37).
Vor welcher Situation du auch stehst – einem schwierigen Vorgesetzten, einer schwierigen Ehe, ein schwieriges Kind – Gott schenkt dir die Kraft durchzuhalten.
An seinem Lebensabend fasst David seine Erfahrungen mit Gott und sein Leben zusammen (Kapitel 23). Gott hatte ihn gerettet und gesalbt (23,1): „Der Geist des Herrn spricht durch mich; seine Worte liegen auf meiner Zunge“ (23,2).
Gott hatte ihn bereits gerettet. Aber das war noch nicht alles: „Für immer wird er mir Erfolg und Wohlergehen schenken“ (23,5). Bei Luther finden wir den Gedanken des Wachstums: „All mein Heil und all mein Begehren wird er gedeihen lassen“ (23,5). Gottes Rettungsplan wird eines Tages gediehen (vollendet) sein, und du wirst für immer an einem sicheren Ort sein.
Gebet
Herr, danke, dass Du uns durch Jesu Tod am Kreuz und Seine Auferstehung gerettet hast. Danke, dass die Rettung am Tag Seiner Rückkehr vollendet sein wird und wir dann für immer mit Ihm an einem sicheren Ort sein werden.
Pippa fügt hinzu
2. Samuel 22,33
„Gott ist meine feste Burg und macht meinen Weg sicher.“
Diese Worte machen mir Mut, denn ich fühle mich oft unvorbereitet und überrumpelt.
App
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“