Nachfolge - nicht Widerstand gegen Gott
Einführung
Ich erinnere mich noch gut daran, als die Katholische Kirche mit Alpha begann. Bischof Ambrose von Newcastle und Hexham hatte gehört, was Alpha in einigen anglikanischen Gemeinden ausgelöst hatte und war neugierig geworden. Er wollte mehr über Alpha wissen, aber wir sollten nichts davon merken. Also entsandte er zwei katholische Priester inkognito zu einer unserer Konferenzen in London. Sie kehrten in ihre Gemeinden zurück und starteten Alpha - mit großem Erfolg.
Daraufhin lud uns Kardinal Hume ein, in der Kathedrale in Westminster eine Alphakonferenz für Katholiken abzuhalten. Die Kathedrale war rappelvoll: 450 katholische Priester und Laien. Einige standen der Idee, eine Alphakonferenz für Katholiken auszurichten, sehr kritisch gegenüber. Ein oder zwei Gemeinden kündigten sogar an, Alpha nicht mehr durchzuführen, sollten wir an unserem Vorhaben festhalten. Im Rückblick ist nicht nachvollziehbar, dass man etwas dagegen haben konnte, aber damals war es ein Thema.
Am ersten Abend der Konferenz kam es zu einer großen Ausgießung des Heiligen Geistes und Lobpreis in Sprachen, wie wir es nie zuvor erlebt hatten. Wieder daheim las ich den Abschnitt unserer heutigen Lesung: „Und wenn Gott diesen dieselbe Gabe geschenkt hat wie uns, als wir zum Glauben an den Herrn Jesus Christus gekommen waren: Wer war ich, dass ich Gott daran hätte hindern können?“ (Apostelgeschichte 11,17). Es war derselbe Heilige Geist, der über ihnen und über uns ausgegossen worden war. Da wurde mir klar, dass wir zusammenarbeiten müssen, um uns nicht gegen Gott zu stellen.
Das Dümmste was ein Mensch tun kann, ist, sich gegen Gott zu stellen. Jesus erlebte Widerstände: „Sie haben ihn umgebracht, indem sie ihn kreuzigten, aber Gott hat ihn drei Tage später wieder auferweckt“ (Apostelgeschichte 10,39-40). Das wunderbarste Vorrecht, das man als Mensch genießen kann, ist dagegen, Jesus von Nazareths nachzufolgen, den „Gott … mit dem Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat“ (10,38).
Psalm 74,10–17
10 Wie lange, Gott, willst du es dir gefallen lassen,
dass die Feinde dich schamlos verhöhnen?
Sollen sie für immer deinen Namen in den Schmutz ziehen?
11 Warum hältst du dich zurück? Warum greifst du nicht ein?
Zeige deine Macht und vernichte sie!
12 Gott, seit uralter Zeit bist du unser König,
schon oft hast du unser Land gerettet.
13 Du hast mit deiner Macht das Meer gespalten und
den Seedrachen die Schädel zerschmettert.
14 Ja, du hast dem Seeungeheuer die Köpfe abgehauen
und es den Wüstentieren zum Fraß vorgeworfen.
15 Du ließest Quellen und Bäche hervorsprudeln
und brachtes große Ströme zum Versiegen.
16 Dir gehört der Tag und auch die Nacht,
du hast die Sonne und den Mond geschaffen.
17 Du hast alle Grenzen der Erde festgelegt,
hast Sommer und Winter gemacht.
Kommentar
Gottes Macht und Stärke
Wenn du auf Widerstände stößt, ist es gut, dich an Gottes Macht zu erinnern. Der Psalmist hatte es mit Feinden zu tun, die den Namen Gottes in den Schmutz zogen (74,10). Da erinnert er sich an die gewaltigen Taten seines Gottes – sowohl ganz persönlich (74,12) als auch in der ganzen Schöpfung (74,13-17).
Dabei greift er auf die reiche Mythologie des Nahen Ostens der Antike zurück, wo die Schöpfung als Sieg der Götter über die Kräfte des Chaos und der Zerstörung betrachtet wurden, die häufig mit Bildern eines tobenden Meeres oder eines „Seeungeheuers“, auch „Leviatan“ genannt, dargestellt wurden (74,13-14). Sonne und Mond wurden als Götter verehrt. In dem Psalm fegt der Verfasser diese Mythen beiseite und verkündet, dass Gott es war, der die Welt errichtet, Ordnung aus dem Nichts, „Sternenlicht und die Sonne geschaffen“ hat (74,16).
Die Versuchung, „andere Dinge“ wichtiger zu nehmen als unsere Gottesbeziehung, ist immer da. Die Verehrung „anderer Götter“ war eine der größten Versuchungen, in der das Volk Gottes im Alten Testament stand. Dieser Psalm erinnert uns daran, wer Gott ist, und warum es dumm wäre, gegen Ihn zu rebellieren und anderen Göttern nachzulaufen.
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass Du der eine, wahre Gott bist, der die Erde erlöst. Bitte hilf mir, Versuchungen zu widerstehen, dass irgendetwas anderes in meinem Leben wichtiger wird, als Du.
Apostelgeschichte 10,23b–11,18
23 Petrus bat die Männer herein und sorgte dafür, dass sie etwas zu essen bekamen und bei Simon übernachten konnten. Bereits am nächsten Tag brach er mit ihnen nach Cäsarea auf, wobei ihn einige aus der Gemeinde von Joppe begleiteten.
24 Als sie am folgenden Tag dort ankamen, wurden sie schon von Kornelius erwartet. Er hatte seine Verwandten und engsten Freunde zu sich eingeladen. 25 Noch bevor Petrus das Haus betreten hatte, kam ihm Kornelius entgegen und warf sich ehrerbietig vor ihm nieder. 26 Doch Petrus wehrte ab: »Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch!«, und half ihm wieder auf.
27 Während sie noch miteinander redeten, betraten sie das Haus. Petrus sah die vielen Menschen, die auf ihn warteten. 28 »Ihr wisst ebenso wie ich«, begann er, »dass es einem Juden verboten ist, in das Haus eines Nichtjuden zu gehen oder sich auch nur mit ihm zu treffen. Aber Gott hat mir gezeigt: Ich darf keinen Menschen für unrein halten und ihm darum die Gemeinschaft verweigern. 29 Deshalb bin ich auch ohne Zögern zu euch gekommen, als ihr mich gerufen habt. Aber jetzt möchte ich doch gerne wissen, aus welchem Grund ihr nach mir geschickt habt.«
30 Kornelius antwortete: »Vor drei Tagen betete ich nachmittags in meinem Haus. Es war drei Uhr, ungefähr dieselbe Zeit wie heute. Da stand plötzlich ein Mann in einem leuchtenden Gewand vor mir 31 und sagte: ›Kornelius, Gott hat deine Gebete gehört, und er weiß, dass du den Armen viel Gutes tust. 32 Deshalb beauftragt er dich, Leute nach Joppe zu schicken, die Simon Petrus zu dir bringen sollen. Er wohnt am Meer im Haus des Gerbers Simon.‹ 33 Ich habe meine Boten sofort zu dir geschickt, und ich freue mich, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle hier in Gottes Gegenwart versammelt und wollen hören, was du uns im Auftrag des Herrn zu sagen hast.«
Gott liebt jeden Menschen
34 Da begann Petrus zu sprechen: »Jetzt erst habe ich wirklich verstanden, dass Gott niemanden wegen seiner Herkunft bevorzugt oder benachteiligt. 35 Alle Menschen sind ihm willkommen, ganz gleich, aus welchem Volk sie stammen, wenn sie nur Ehrfurcht vor ihm haben und so leben, wie es ihm gefällt. 36 Ihr kennt die rettende Botschaft, die Gott dem Volk Israel verkünden ließ: Er hat durch Jesus Christus Frieden gebracht, und Christus ist ja der Herr über alle! 37 Ihr wisst auch, was im ganzen jüdischen Land geschehen ist. Angefangen hat alles in Galiläa, nachdem Johannes der Täufer die Menschen dazu aufgerufen hatte, sich taufen zu lassen: 38 Jesus aus Nazareth, der von Gott versprochene Retter, ist von Ort zu Ort gezogen. Er hat überall Gutes getan und alle geheilt, die der Teufel in seiner Gewalt hatte, denn Gott selbst hatte ihm seine Macht und den Heiligen Geist gegeben. Gott stand ihm bei.
39 Wir Apostel sind Augenzeugen für alles, was er in Israel und in Jerusalem getan hat. Diesen Jesus haben sie ans Kreuz genagelt und getötet. 40 Doch am dritten Tag hat Gott ihn wieder zum Leben erweckt. Danach ist er im Auftrag Gottes als Auferstandener erschienen, 41 zwar nicht dem ganzen Volk, aber uns, seinen Jüngern, die Gott schon im Voraus als Zeugen bestimmt hatte. Ja, wir haben nach seiner Auferstehung sogar mit ihm gegessen und getrunken. 42 Jesus gab uns den Auftrag, dem ganzen jüdischen Volk zu sagen und zu bezeugen, dass Gott ihn als Richter über die Lebenden und die Toten eingesetzt hat. 43 Schon die Propheten haben alle über ihn gesprochen. Durch ihn – so haben sie es vorausgesagt – werden jedem Menschen seine Sünden vergeben, der an ihn glaubt.« Menschen aus anderen Völkern werden in die Gemeinde aufgenommen
44 Petrus hatte seine Rede noch nicht beendet, da kam der Heilige Geist auf alle, die ihm zuhörten. 45 Die jüdischen Christen, die mit Petrus gekommen waren, konnten es kaum fassen, dass Gott auch Nichtjuden den Heiligen Geist schenkte. 46 Denn sie hörten, wie die Menschen in fremden Sprachen redeten und Gott lobten.
Da wandte sich Petrus an seine Begleiter: 47 »Wer könnte ihnen jetzt noch die Taufe verweigern, wo sie genau wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?« 48 Und er ließ alle auf den Namen von Jesus Christus taufen. Danach baten sie Petrus, er möge noch einige Tage bei ihnen bleiben.
Petrus rechtfertigt die Taufe von Nichtjuden
11 1 Bald darauf erfuhren die Apostel und die Gläubigen überall in Judäa, dass nun auch Nichtjuden Gottes Botschaft angenommen hatten. 2 Als Petrus nach Jerusalem zurückkehrte, warfen ihm die Gemeindeglieder dort vor: 3 »Du hast das Haus von Nichtjuden betreten und sogar mit ihnen gegessen!«
4 Nun berichtete ihnen Petrus der Reihe nach, was geschehen war: 5 »Während ich in der Stadt Joppe war, zeigte mir Gott während des Gebets eine Vision: Ich sah etwas wie ein großes Leinentuch. Es wurde an seinen vier Ecken zusammengehalten und so vom Himmel auf die Erde heruntergelassen. 6 Als ich genau hinsah, entdeckte ich darin die unterschiedlichsten Arten von vierfüßigen und wilden Tieren, von Kriechtieren und Vögeln. 7 Ich hörte eine Stimme, die mich aufforderte: ›Petrus, steh auf, schlachte diese Tiere und iss davon!‹
8 ›Niemals, Herr‹, widersprach ich. ›Noch nie in meinem Leben habe ich etwas gegessen, was in Moses Gesetz als unrein bezeichnet wird und verboten ist.‹
9 Aber die Stimme vom Himmel sprach noch einmal: ›Wenn Gott etwas für rein erklärt hat, dann nenne du es nicht unrein.‹ 10 Dreimal wiederholte sich dieser Vorgang. Dann wurde das Tuch mit den Tieren darin wieder in den Himmel gehoben.
11 Genau in diesem Augenblick standen drei Männer vor dem Haus, in dem ich mich befand. Sie kamen aus Cäsarea und waren zu mir geschickt worden. 12 Der Heilige Geist forderte mich auf, ich solle ohne Bedenken mit den Männern gehen, und diese sechs Brüder hier begleiteten mich. Bald trafen wir im Haus des Mannes ein, der die Boten geschickt hatte. 13 Er erzählte, dass ihm in seinem Haus ein Engel erschienen war. Der hatte plötzlich vor ihm gestanden und befohlen: ›Schick Boten nach Joppe und lass Simon Petrus holen. 14 Was er dir zu sagen hat, wird dir und allen, die zu dir gehören, Rettung bringen.‹
15 Ich war noch gar nicht lange bei ihnen und hatte gerade zu reden angefangen, da kam der Heilige Geist auf sie, genauso wie es bei uns am Pfingsttag gewesen war. 16 In diesem Augenblick fiel mir ein, was uns der Herr einmal gesagt hatte: ›Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden.‹ 17 Gott schenkte diesen Nichtjuden dieselbe Gabe wie vorher uns, als wir begannen, an den Herrn Jesus Christus zu glauben. Wer bin ich, dass ich Gott daran hätte hindern können?«
18 Diese Worte überzeugten sie. Sie lobten Gott und sagten: »Gott hat nun also auch den Nichtjuden den Weg zur Umkehr eröffnet, den einzigen Weg, der zum Leben führt.«
Kommentar
Gottes Geist
Der Heilige Geist hatte Petrus durch eine Vision zum Haus des Kornelius geführt. Als er entdeckte, dass Gott auch in einer Vision zu Kornelius gesprochen hatte, brach die gute Nachricht förmlich aus ihm heraus, „Gottes Botschaft … von dem Frieden durch Jesus Christus, der Herr über alle ist.“ (10,36).
Das griechische Wort für „Frieden“ entspricht dem hebräischen „shalom“ und bedeutet viel mehr, als nur das Nichtvorhandensein von Feindschaft. Es bedeutet: „Vollständigkeit“, „Unversehrtheit“, „jede Art von Segen“. Es bedeutet Harmonie und Eintracht zwischen den Menschen; geistliche Gesundheit und Leben mit Gottes Wohlgefallen.
Die gute Nachricht ist, dass du durch Jesus Christus Frieden mit Gott hast. Jesu Tod am Kreuz hat dich mit Gott versöhnt. Jesus hat den Frieden geschlossen, und du hast ihn geschenkt bekommen.
Du sollst ein Friedenstifter sein, der versucht, andere in einen Frieden mit Gott zu führen, während du Frieden in dein Heim, an deinen Arbeitsplatz, in deine Nachbarschaft und dein Land bringst.
Petrus erzählt weiter, wie „Gott Jesus von Nazareth mit dem Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat. Er zog umher, tat Gutes und heilte alle, die vom Teufel bedrängt waren, denn Gott war mit ihm“ (10,38). Er berichtete ihnen vom Kreuz und der Auferstehung, von Glaube und Vergebung der Sünden (10,43).
Während Petrus noch die gute Nachricht verkündete, kam der Heilige Geist auf alle, die die Botschaft hörten (10,44). „Die jüdischen Gläubigen, die mit Petrus gekommen waren, staunten, dass Gott auch Nichtjuden den Heiligen Geist schenkte“ (10,45).
Sie wussten, dass es sich um die Ausgießung des Heiligen Geistes handelte, denn hier passierte dasselbe, wie an Pfingsten – „sie hörten sie in anderen Sprachen reden und Gott loben‘“ (10,46).
Und Petrus fragte, „Wer könnte jetzt noch etwas dagegen einwenden, dass sie getauft werden, nun, da sie den Heiligen Geist empfangen haben, genau wie wir!“ (10,47).
Die Nachricht verbreitete sich schnell, und jüdische Nachfolger machten sich Sorgen, wozu diese Kumpanei mit Nichtjuden führen würde.
Jene, die nicht dabei gewesen waren, „kritisierten ihn“ (11,2), doch Petrus erklärt es ihnen (11,4). Er erzählt, wie der Heilige Geist ihn geleitet hatte – „der Heilige Geist sagte mir…“ (11,12).
Er fährt fort, „Als ich begann, zu ihnen zu reden, kam der Heilige Geist genauso auf sie, wie er am Anfang auf uns gekommen ist. … Und wenn Gott diesen dieselbe Gabe geschenkt hat wie uns, als wir zum Glauben an den Herrn Jesus Christus gekommen waren: Wer war ich, dass ich Gott daran hätte hindern können?“ (11,15-17).
„Als die anderen das hörten, beruhigten sie sich und fingen an, Gott zu loben. Sie sagten: „Also schenkt Gott allen Menschen die Möglichkeit zur Umkehr, damit sie leben können““ (11,18). Petrus‘ Erklärung war die richtige Antwort auf die Kritik. Manchmal reicht eine Erklärung, wenn du kritisiert wurdest.
Gebet
Danke, Herr, dass wir dieselbe Gabe des Heiligen Geistes bei allen sehen, die an Dich glauben, ganz unabhängig davon, welchem Teil Deiner Kirche oder welcher Denomination sie angehören. Ich bete, dass wir uns nie gegen Dich stellen, sondern stets Deinem Heiligen Geist folgen.
1.Könige 1,1–2,12
Adonijas Verschwörung
1 König David war sehr alt geworden. Obwohl seine Diener ihn in viele Decken hüllten, fror er ständig. 2 Da schlugen sie ihm vor: »Gestatte uns, dass wir für unseren Herrn, den König, eine junge, unberührte Frau suchen. Sie soll immer bei ihm sein und ihn liebevoll pflegen. Bestimmt wird dem König wieder warm, wenn sie in seinen Armen liegt.«
3 So suchte man in ganz Israel nach einem schönen Mädchen. Schließlich wurde Abischag, eine sehr schöne junge Frau aus Schunem, ausgewählt und zum König gebracht. 4 Abischag blieb von nun an immer bei ihm und pflegte ihn. Doch David schlief nicht mit ihr.
5-6 Von seiner Frau Haggit hatte David einen Sohn namens Adonija. Er war ein Halbbruder von Absalom und nach dessen Tod Davids ältester Sohn. Er war ein schöner junger Mann. Von Kind auf hatte sein Vater ihn nie getadelt oder zurechtgewiesen. So war Adonija stolz und überheblich geworden, und er beschloss: »Ich werde der nächste König sein – ich und kein anderer!« Er beschaffte sich einen Wagen mit Pferden und eine fünfzig Mann starke Leibwache.
7 Es gelang ihm, Joab, den Sohn von Davids Schwester Zeruja, und den Priester Abjatar für seine Pläne zu gewinnen, und die beiden unterstützten ihn. 8 Aber der Priester Zadok, Benaja, ein Sohn von Jojada, und der Prophet Nathan schlossen sich ihm nicht an, und auch Schimi, Reï und Davids Elitetruppe standen nicht auf seiner Seite.
9 Dann veranstaltete Adonija ein Opferfest bei der Quelle Rogel am Soheletstein. Er ließ Schafe, Rinder und gemästete Kälber schlachten. Alle Königssöhne und die Hofbeamten des Königs aus dem Stamm Juda hatte er eingeladen, 10 aber nicht seinen Bruder Salomo, den Propheten Nathan, Benaja und die Elitesoldaten von David.
David ernennt Salomo zum Nachfolger
11 Da eilte Nathan zu Salomos Mutter Batseba und fragte sie: »Hast du schon gehört? Adonija, der Sohn von Haggit, ist König geworden! Und David, unser Herr, weiß es nicht einmal! 12 Dein Leben ist in Gefahr und auch das deines Sohnes Salomo. Darum folge jetzt meinem Rat: 13 Geh zu König David und sag ihm: ›Mein Herr und König, du hast mir doch geschworen, dass mein Sohn Salomo dein Nachfolger wird. Du hast gesagt: Ich will, dass er einmal auf meinem Königsthron sitzt! Aber warum ist Adonija nun König geworden?‹ 14 Und dann, während du noch mit dem König sprichst, komme ich dazu und bestätige deine Worte.«
15 Sofort ging Batseba zum König, der sich jetzt meistens im innersten Zimmer des Palasts aufhielt. Er war ja inzwischen sehr alt geworden, und Abischag aus Schunem pflegte ihn. 16 Batseba betrat den Raum, verneigte sich und warf sich vor dem König zu Boden.
Er fragte sie: »Was hast du auf dem Herzen?«
17 Da brachte sie ihr Anliegen vor: »Mein Herr, du selbst hast mir doch beim HERRN, deinem Gott, geschworen, dass mein Sohn Salomo dein Nachfolger wird. Du hast gesagt: ›Ich will, dass er einmal auf meinem Königsthron sitzt!‹ 18 Aber was ist nun geschehen? Adonija ist König geworden, und du, mein Herr und König, weißt es nicht einmal! 19 Er ließ sehr viele Stiere, gemästete Kälber und Schafe schlachten und hat alle Königssöhne zu einem Fest eingeladen. Auch der Priester Abjatar und dein Heerführer Joab sind dabei, nicht aber dein Sohn Salomo, der treu zu dir steht. 20 Und nun, mein Herr und König, wartet ganz Israel gespannt darauf, dass du öffentlich deinen Nachfolger bestimmst. 21 Wenn du jetzt nichts unternimmst, dann werden mein Sohn Salomo und ich als Hochverräter behandelt werden, sobald du gestorben bist. Denn der neue König wird seine Herrschaft durch uns bedroht sehen.«
22-23 Während Batseba noch mit David sprach, meldete man dem König den Besuch des Propheten Nathan. Der Prophet betrat den Raum und verneigte sich vor dem König, bis sein Gesicht den Boden berührte.
24 Dann sagte er: »Mein Herr und König, du hast nun wohl entschieden, wer dein Nachfolger wird. Sicher hast du angeordnet, dass Adonija auf deinem Königsthron sitzen soll! 25 Auf jeden Fall ist er heute zur Quelle Rogel hinuntergegangen und ließ dort sehr viele Stiere, gemästete Kälber und Schafe schlachten. Er hat alle Prinzen, alle Heerführer und den Priester Abjatar zu einem Opferfest eingeladen. Und nun feiern sie dort ein rauschendes Fest. Sie essen und trinken und rufen: ›Hoch lebe König Adonija!‹ 26 Mich aber, deinen ergebenen Knecht, Priester Zadok, Benaja, den Sohn von Jojada, und deinen Sohn Salomo, der treu zu dir hält, hat er nicht eingeladen. 27 Hast du, mein Herr und König, das wirklich so befohlen? Hast du über die Köpfe deiner engsten Vertrauten hinweg deinen Nachfolger bestimmt?«
28 Bevor der König antwortete, ließ er Batseba wieder hereinrufen. Sie kam und trat vor den König.
29-30 Er sagte zu ihr: »Ja, ich habe dir versprochen, dass dein Sohn Salomo mein Nachfolger wird. Ich habe gesagt: Ich will, dass er einmal auf meinem Königsthron sitzt. Dies habe ich dir sogar mit einem Eid vor dem HERRN, dem Gott Israels, bekräftigt. Heute noch will ich dieses Versprechen einlösen, so wahr der HERR lebt, der mich aus jeder Not gerettet hat!«
31 Da verneigte sich Batseba vor dem König, warf sich vor ihm nieder und berührte mit ihrem Gesicht den Boden. »Lang lebe mein Herr, der König David!«, rief sie.
32 Darauf befahl David: »Ruft den Priester Zadok, den Propheten Nathan und Benaja, den Sohn von Jojada, her!« Bald standen die drei vor dem König. 33 Er sagte zu ihnen: »Nehmt meine Leibwache mit und begleitet meinen Sohn Salomo hinunter zur Quelle Gihon! Salomo soll auf meinem eigenen Maultier reiten. 34 Zadok und Nathan, ihr beide werdet ihn dort unten zum König über Israel salben. Und dann blast die Signalhörner und ruft: ›Hoch lebe König Salomo!‹ 35 Danach geleitet ihn wieder zurück zum Palast! Er soll sich auf meinen Thron setzen, denn er ist mein Nachfolger. Ihn habe ich zum neuen Herrscher über Israel und Juda bestimmt.«
36 »Ja, so soll es geschehen«, antwortete Benaja, der Sohn von Jojada, »möge der HERR, der Gott unseres Königs, seinen Segen dazu geben. 37 So wie der HERR unserem König David beigestanden hat, so möge er nun Salomo beistehen; ja, er möge ihn noch mächtiger machen als meinen Herrn, den König David!«
38 So geleiteten der Priester Zadok, der Prophet Nathan, Benaja, der Sohn von Jojada, und die königliche Leibgarde Salomo hinunter zur Quelle Gihon. Salomo ritt auf dem Maultier des Königs. 39 Vorher hatte Zadok das Horn mit Öl aus dem Heiligtum geholt. Er salbte Salomo zum neuen König. Sie bliesen die Hörner, und das Volk jubelte: »Hoch lebe König Salomo!« 40 Danach zogen sie wieder hinauf zum Palast, und viele Menschen folgten ihnen; sie spielten auf Flöten und jubelten vor Freude so laut, dass die Erde bebte.
Adonija gibt auf
41 Adonija und seine Gäste hatten gerade ihr Festmahl beendet, da drangen auch schon die Jubelrufe aus der Stadt an ihre Ohren. Als auch noch die Hörner zu hören waren, fragte Joab erstaunt: »Was soll dieser Lärm in der Stadt?«
42 Joab hatte noch nicht ausgeredet, da erschien Jonatan, der Sohn des Priesters Abjatar. »Komm, setz dich zu uns!«, lud Adonija ihn ein. »Du bist ein zuverlässiger Mann; bestimmt bringst du uns gute Nachrichten!«
43 »Nein, leider nicht!«, entgegnete Jonatan. »Unser Herr, König David, hat Salomo als seinen Nachfolger eingesetzt! 44 Er hat ihn auf seinem Maultier reiten lassen, und der Priester Zadok, der Prophet Nathan, Benaja, der Sohn von Jojada, und die ganze königliche Leibwache begleiteten ihn. 45 Unten bei der Quelle Gihon haben Zadok und Nathan ihn zum König gesalbt. Dann sind sie alle mit lautem Jubel wieder zum Palast hinaufgezogen. Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Das ist der Lärm, den ihr hört. 46 Und stellt euch vor, Salomo hat sich bereits auf den Königsthron gesetzt! 47 Alle Getreuen des Königs sind zu unserem Herrn, dem König David, hineingegangen, um ihn zu dieser Entscheidung zu beglückwünschen: ›Dein Gott mache Salomo noch berühmter als dich‹, haben sie gesagt. ›Möge er noch mächtiger werden als du!‹ Der König aber hat seinen Kopf geneigt und auf seinem Bett den Herrn angebetet. 48 ›Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels!‹, hat er gerufen. ›Heute hat er einen meiner Söhne als meinen Nachfolger auf den Thron gesetzt. Dem Herrn sei Dank, dass ich diesen Augenblick noch erleben darf!‹«
49 Da packte Adonijas Gäste der Schreck. Sie sprangen auf und liefen in alle Richtungen davon. 50 Auch Adonija bekam es mit der Angst zu tun. Er fürchtete Salomos Rache. Darum flüchtete er zum Brandopferaltar und hielt sich an dessen Hörnern fest. 51 Jemand ging zu Salomo und berichtete ihm: »Adonija hat große Angst vor dem König Salomo. Darum hält er sich an den Hörnern des Altars fest und ruft: ›Hier bleibe ich, bis König Salomo mir schwört, dass er mich nicht hinrichten lässt.‹«
52 Salomo versprach: »Solange Adonija mir treu ergeben ist, soll ihm kein Haar gekrümmt werden. Doch sobald er sich etwas zuschulden kommen lässt, wird er hingerichtet!« 53 Darauf ließ der König Adonija vom Altar wegholen. Adonija ging sogleich zu Salomo und warf sich ihm zu Füßen. Salomo aber sagte zu ihm: »Geh jetzt nach Hause!«
Davids letzte Anweisungen an Salomo und sein Tod
2 1 Als David merkte, dass er bald sterben würde, gab er seinem Sohn Salomo noch einige Anweisungen mit auf den Weg:
2 »Ich weiß, dass ich bald sterben werde, so wie jedes Leben einmal zu Ende geht. Jetzt musst du deinen Mann stehen. Sei stark, mein Sohn! 3 Richte dein ganzes Leben nach dem HERRN, deinem Gott, aus und lebe, wie es ihm gefällt! Befolge das Gesetz Gottes, achte auf jedes Gebot, jeden Befehl und jede Weisung, die im Gesetzbuch von Mose aufgeschrieben sind. Dann wird dir alles gelingen, was du unternimmst; Gott wird dir Erfolg schenken, wohin du auch gehst. 4 Dann wird der HERR auch sein Versprechen einlösen, das er mir gegeben hat. Er hat nämlich zu mir gesagt: ›Wenn deine Nachkommen ihr Leben in Verantwortung vor mir führen und mir von ganzem Herzen die Treue halten, wird immer einer von ihnen König über Israel sein.‹
5 Nun habe ich noch einige Bitten an dich: Du kennst Joab, den Sohn meiner Schwester Zeruja, und du weißt auch, was er mir angetan hat. Die beiden israelitischen Heerführer Abner, den Sohn von Ner, und Amasa, den Sohn von Jeter, hat er mitten im Frieden kaltblütig ermordet. Dadurch hat er seine Kleider mit unschuldigem Blut besudelt. 6 Du bist doch ein weiser Mann, Salomo. Joab ist inzwischen recht alt geworden. Sorge du nun dafür, dass er für seine Verbrechen hingerichtet wird, bevor er eines natürlichen Todes stirbt!
7 Die Nachkommen von Barsillai aus Gilead dagegen sollst du freundlich behandeln! Lass sie immer als Gäste an deinem Tisch essen. Denn sie haben mich damals versorgt, als ich vor deinem Bruder Absalom fliehen musste.
8 Dann ist da noch Schimi, der Sohn von Gera, aus Bahurim im Stammesgebiet von Benjamin. Als ich damals nach Mahanajim floh, hat er mich mit schrecklichen Flüchen beschimpft. Doch bei meiner Rückkehr kam er mir bis an den Jordan entgegen und flehte um Gnade. Da schwor ich ihm bei dem HERRN, dass ich ihn nicht mit dem Schwert umbringen würde. 9 Deshalb bestrafe du ihn nun für seine Untat! Du bist ein weiser Mann und wirst schon Mittel und Wege finden. So alt er auch ist, er soll eines blutigen Todes sterben!«
10 Kurze Zeit später starb David. Er wurde in seiner Stadt, in Jerusalem, begraben. 11 Insgesamt hatte er 40 Jahre lang als König über Israel geherrscht, davon sieben Jahre in Hebron und 33 Jahre in Jerusalem. 12 Salomo wurde der Nachfolger seines Vaters David und konnte seine Macht immer mehr festigen.
Kommentar
Göttliche Salbung
Salomo war Gottes gesalbter Nachfolger Davids. Der Priester Zadok und der Prophet Nathan salbten ihn zum König über Israel (1,34).
Adonija beging den Fehler, den Thron ohne Gott für sich zu beanspruchen. Er wurde „überheblich und sagte: „Ich will jetzt König werden!““ (1,5). Es ist töricht, Gottes Willen zu ignorieren. Und in diesem Fall war es gleichzusetzen mit Widerstand gegen Gottes Pläne für Salomo. Er hatte keinen Erfolg damit.
David gab seinem gesalbten Nachfolger folgende Worte mit auf den Weg: „Ich weiß, dass ich bald sterben werde. Jetzt musst du deinen Mann stehen. Sei stark, mein Sohn! Richte dein ganzes Leben nach dem Herrn, deinem Gott, aus, und lebe, wie es ihm gefällt! Befolge das Gesetz Gottes, achte auf jedes Gebot, jeden Befehl und jede Weisung, die im Gesetzbuch des Mose aufgeschrieben sind. Dann wird dir alles, was du unternimmst, gelingen; wohin du auch gehst - der Erfolg ist dir sicher!“ (2,2-3; Hfa).
Seine Worte sind eine hervorragende Erinnerung für uns. Dass alle Gläubigen von Gott mit dem Heiligen Geist gesalbt sind, bedeutet nicht, dass wir Sein Wort nicht befolgen bräuchten. Gottes Wort befolgen (2,3a) gehört zur Salbung (3b). Du bekommst den Heiligen Geist, damit Er dir hilft, Gottes Wort zu befolgen.
Weder David noch Salomo noch sonst ein König Israels schaffte es je, alle Gesetze und Gebote Gottes vollkommen zu halten. Allein Jesus, der letzte König aus dem Geschlecht Davids, ist der vollkommen gehorsame, ewige, gesalbte König. Er ist der Eine, der Gott „von ganzem Herzen und mit ganzer Seele“ treu nachfolgt (2,4).
Das Buch der Könige ist, wie Eugene Peterson es ausdrückt, „eine erbarmungslose Zurschaustellung des Versagens“. Und trotzdem verfolgt Gott weiter unbeirrt Seine souveränen Ziele – oft im Stillen und Verborgenen. Gottes Souveränität kann auch nicht vom noch so mit Sünde behafteten König untergraben werden. Deshalb kannst du auch in deinem Leben, deiner Gemeinde und deinem Kulturkreis ganz auf Seine Souveränität vertrauen.
Gebet
Herr, hilf mir, Jesus, den Gott mit dem Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat, nachzufolgen. Wenn ich Widerständen und Feinden gegenüberstehe, brauche ich die Kraft und die Salbung Deines Heiligen Geistes. Bitte hilf mir, Dir treu zu folgen und von ganzem Herzen und mit ganzer Seele, so zu leben, dass es Dir gefällt (2,4).
Pippa fügt hinzu
1. Könige 1,1–2
„König David war mittlerweile sehr alt geworden. Ihm wurde überhaupt nicht mehr warm, obwohl sie viele Decken auf ihn häuften. Da meinten seine Diener zu ihm: „Lass uns für dich ein unberührtes junges Mädchen suchen, das dich bedienen und pflegen soll. Es kann in deinen Armen liegen, damit dir warm wird.““
Ich habe großes Verständnis für David – ich bin selbst eine rechte Frostbeule. Aber ob das wirklich eine gute „Lösung“ war, die sie für David gefunden haben? Ich glaube, mir wäre eine Wärmflasche lieber.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“