Ein guter Plan für dein Leben
Einführung
Fast jeder von uns schmiedet Pläne. Wir planen, wie wir den Abend, das Wochenende oder unseren Urlaub verbringen wollen. Manche planen die Anzahl ihrer Kinder; sie machen Pläne für deren Ausbildung. Wir müssen unser Geld und unser Geben planen. Der Einzelne hat Pläne, Firmen haben Businesspläne. Auch Kirchengemeinden sollten planen.
Ich liebe diese Seiten meiner Bible in One Year. 1992 habe ich neben den Vers „Vertraue dein Vorhaben dem Herrn an, dann werden deine Pläne gelingen“ (Sprüche 16,3) meine Pläne für 1992/93 notiert. Gott hat diese Pläne reicher gesegnet, als wir uns erhofft oder vorzustellen gewagt hätten. Seitdem schreibe ich jedes Jahr unsere Pläne fürs nächste Jahr auf. Es ermutigt mich und stärkt meinen Glauben zurückzuschauen auf das, was der Herr über die Jahre für uns getan hat. Wie schnell vergessen wir, wie freundlich und treu Gott ist.
Sprüche 15,31–16,7
31 Wer auf hilfreiche Ermahnung hört,
den kann man klug nennen!
32 Wenn du jeden Tadel in den Wind schlägst, schadest du dir selbst.
Wenn du dir etwas sagen lässt, gewinnst du Einsicht.
33 Wer Ehrfurcht vor dem HERRN hat, erlangt Weisheit;
bevor man zu Ehren kommt, muss man Bescheidenheit lernen.
Der Mensch denkt – Gott lenkt
16 1 Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne,
das letzte Wort aber hat der HERR.
2 Der Mensch hält sein Handeln für richtig,
aber der HERR prüft seine Beweggründe.
3 Vertraue dem HERRN deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken.
4 Der HERR sorgt dafür, dass jeden das Los trifft, das er verdient –
auch für den Gottlosen kommt der Tag des Verderbens.
5 Der HERR verabscheut die Hochmütigen.
Du kannst sicher sein: Keiner entkommt seiner Strafe!
6 Wer dem HERRN treu ist und Liebe übt, dem wird die Schuld vergeben;
und wer Ehrfurcht vor dem HERRN hat, der meidet das Böse.
7 Wenn dein Handeln dem HERRN gefällt,
bewegt er sogar deine Feinde dazu, mit dir Frieden zu schließen.
Kommentar
Unsere Pläne
Wir machen nicht immer alles richtig (ich jedenfalls nicht). Aber es ist nicht verkehrt zu planen. Es ist sogar gut, im Voraus zu planen. Wir erinnern uns: als Noah die Arche baute, regnete es nicht! In Sprüche heißt es, „Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne … Vertraue Gott deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken“ (16,1.3; Hfa).
Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Mache deine Pläne nie ohne Gott. Du bist in eine Beziehung mit Ihm eingeladen. Deine Pläne müssen im Einklang mit Seinen Plänen stehen. Deine Vision und deine Pläne müssen vom Geist geleitet sein. Wenn du Gottes Führung in deinen Plänen wahrnimmst, vertraue sie Ihm an. Lege sie vor Ihn hin. Dann verspricht Er dir „Gelingen“ (16,3). Was versteht man darunter, dem Herrn seine Pläne anzuvertrauen?
1. Arbeite mit Ihm zusammen
Eine Übersetzung des hebräischen Wortes für anvertrauen ist „auf etwas zurollen“. Es gibt zwei Möglichkeiten, durchs Leben zu gehen. Die eine ist zu glauben, vollkommen in der Lage zu sein, unser Leben ohne Gott zu meistern. Wir machen unsere Pläne ohne Ihn, wie es uns gefällt. Das ist der Weg der „Stolzen“ (16,5). Sie lassen sich nichts sagen, weil sie glauben, alles besser zu wissen.
Die andere Möglichkeit ist, unsere eigenen Wünsche beiseite zu legen. Das ist der Weg des Glaubens und der Demut: „der Ehre geht Demut voraus“ (15,33).
Gott hat gute Pläne für dein Leben (Jeremia 29,11; Römer 12,2: Epheser 2,10). Arbeite in Demut mit Ihm zusammen; sei bereit aufzugeben, was Seinem Willen für dich im Weg steht.
2. Zieh Ihn ins Vertrauen
Gott deine Pläne anzuvertrauen, bedeutet, dass du mit Ihm darüber sprichst – mit Ihm zusammen planst. Du kannst Gott jeden Morgen deine Pläne für den Tag anvertrauen. Ferien sind ein guter Zeitpunkt, langfristige Pläne zu schmieden und Ihm ganze Monate oder Jahre anzuvertrauen.
Ich erinnere mich an die Antwort des Schauspielers David Suchet, kurz nachdem er Christ geworden war, auf die Frage in einem Radiointerview, ob es Rollen gäbe, die er ablehnen würde. Er erwiderte, „Das ist eine schwierige Frage. Alles, was ich dazu sagen kann, ist, dass ich jetzt immer, wenn mir eine Rolle angeboten wird, darüber bete. Und wenn es sich falsch anfühlt, dann lehne ich sie ab. Früher dagegen habe ich nur gefragt, „Wieviel?“
3. Bitte andere um ihren Rat
Gott sagt, „Meinen widerspenstigen Kindern wird es sehr schlecht gehen…Sie schmieden einen Plan, der nicht von mir ausgeht … Sie machen sich auf den Weg nach Ägypten hinab, ohne mich zu fragen“ (Jesaja 30,1-2a). Sich dem Herrn anzuvertrauen, heißt, dich mit Ihm zu beraten, deine Pläne mit Ihm zu besprechen und nach Seiner Weisheit und Seinem Rat zu suchen (15,33a). Bei großen Entscheidungen wird ein weiser Mensch andere um Rat fragen, um zu prüfen, ob er Gott auch richtig verstanden hat (15,31-32).
Wenn du Ihm deine Pläne anvertraut hast, darfst du auch Seiner Zusage auf Erfolg vertrauen. Gott hat deine Pläne in Seiner Hand. „Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne, das letzte Wort aber hat Gott“ (16,1; Hfa). „Der Mensch plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seine Schritte“ (19,9; Hfa).
Gott hat dir die Freiheit und die Verantwortung gegeben, Pläne zu schmieden. Es ist also völlig legitim, dass du das tust. Und doch sieht Gott all deine Entscheidungen in Bezug auf deine Zukunft. Kein Grund deshalb passiv oder fatalistisch zu werden, sondern vielmehr eine Ermutigung: Du kannst gewiss sein, dass Gott dein Leben in Händen hält. Du brauchst keine lähmende Angst vor Entscheidungen zu haben.
Du darfst darauf vertrauen, dass Gott denen, die Ihn lieben, alles zum Guten führen wird (16,6b-7; Römer 8,28).
Gebet
Herr, ich preise Dich und ich danke Dir für die wunderbare Art und Weise, in der Du die Pläne segnest, die ich Dir anvertraue. Ich leg Dir all meine Pläne in Deine Hand.
Apostelgeschichte 19,14–41
14 Das taten auch die sieben Söhne eines gewissen Skevas. Er gehörte zu den obersten jüdischen Priestern. 15 Doch der Dämon verhöhnte sie: »Jesus kenne ich und Paulus auch. Aber wer seid ihr?« 16 Dann stürzte sich der Besessene auf sie, warf sie zu Boden und überwältigte sie, so dass sie schließlich alle nackt und verwundet aus dem Haus fliehen mussten.
17 Bald wusste ganz Ephesus – Juden wie Nichtjuden – von diesem Vorfall. Alle waren zutiefst erschrocken, und der Name des Herrn Jesus wurde nun überall gelobt. 18 Viele von denen, die zum Glauben gekommen waren, bekannten jetzt offen, dass sie früher Zauberei getrieben hatten. 19 Eine ganze Anzahl von ihnen brachten ihre Zauberbücher und verbrannten sie in aller Öffentlichkeit. Man schätzte deren Wert auf 50.000 Silberstücke. 20 So erwies die Botschaft des Herrn ihre Macht und breitete sich immer weiter aus.
Paulus trifft Vorbereitungen für seine Weiterreise
21 Nach all diesen Ereignissen beschloss Paulus – geleitet durch den Heiligen Geist –, über Mazedonien und Achaja nach Jerusalem zu reisen. »Und wenn ich in Jerusalem gewesen bin«, so sagte er, »muss ich weiter nach Rom.« 22 Er schickte zwei seiner Mitarbeiter, Timotheus und Erastus, voraus nach Mazedonien, während er selbst noch einige Zeit in der Provinz Asia blieb.
Aufruhr der Silberschmiede von Ephesus
23 Etwa zur selben Zeit kam es in Ephesus zu heftigen Unruhen wegen der neuen Lehre, die Paulus verkündete. 24 In der Stadt lebte ein Silberschmied mit Namen Demetrius, der kleine Nachbildungen vom Tempel der griechischen Göttin Artemis herstellte. Nicht nur er selbst, sondern auch die anderen Kunsthandwerker in der Stadt verdienten sehr gut daran. 25 Eines Tages rief Demetrius diese Künstler und alle, die für sie arbeiteten, zusammen und sagte: »Ihr wisst ebenso gut wie ich, dass unser Wohlstand von den kleinen Nachbildungen des Tempels abhängt. 26 Wie ihr sicher schon gehört habt, behauptet nun dieser Paulus, von Menschen angefertigte Götter seien nichts wert. Damit verführt er nicht nur Leute in Ephesus, sondern in der ganzen Provinz Asia. Und viele Leute glauben ihm schon. 27 Aber es geht ja nicht nur darum, dass unsere Arbeit nicht mehr anerkannt wird! Auch der Tempel der herrlichen Göttin Artemis, die man nicht nur in Kleinasien, sondern in der ganzen Welt verehrt, wird bedeutungslos werden; ja, sie selbst wird in Vergessenheit geraten!«
28 Wutentbrannt schrien jetzt die Zuhörer: »Groß ist die Artemis der Epheser!« 29 In kürzester Zeit war die Bevölkerung der ganzen Stadt auf den Beinen; alle drängten ins Amphitheater. Auch die beiden Mazedonier Gajus und Aristarch, die Paulus begleitet hatten, wurden von der Menge mitgerissen. 30 Paulus wollte sich zum Amphitheater begeben, um dort dem Volk Rede und Antwort zu stehen, aber die anderen Christen ließen das nicht zu. 31 Auch einige hohe Beamte der Provinzverwaltung, die Paulus schätzten, ließen ihn durch Boten davor warnen, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen.
32 Bei der versammelten Volksmenge herrschte das größte Durcheinander; der eine schrie dies, der andere das. Die meisten wussten nicht einmal, warum sie sich überhaupt versammelt hatten. 33 Die Juden schickten einen Mann namens Alexander nach vorn, und einige aus der Menge erklärten ihm, was der Anlass des Aufruhrs war. Alexander sollte bezeugen, dass sie mit der Sache nichts zu tun hätten. Er versuchte, die Menschen mit einer Handbewegung zum Schweigen zu bringen. 34 Doch als sie merkten, dass er Jude war, schrien sie zwei Stunden lang in Sprechchören: »Groß ist die Artemis der Epheser!«
35 Schließlich gelang es einem der höchsten Beamten der Stadt, die Menge zu beruhigen und sich verständlich zu machen. »Leute von Ephesus!«, rief er. »Jeder weiß doch, dass unsere Stadt die Hüterin des Tempels der großen Artemis ist und ihres vom Himmel gefallenen Bildes. 36 Das ist eine Tatsache, und dem wird niemand widersprechen. Deshalb bleibt ruhig und tut nichts Unüberlegtes. 37 Ihr habt diese Männer hierhergeschleppt, obwohl sie weder den Tempel beraubt noch unsere Göttin gelästert haben. 38 Sollten Demetrius und die anderen Kunsthandwerker irgendwelche Anklagen gegen sie vorbringen wollen, so gibt es dafür ordentliche Gerichte und Behörden. Sollen sie dort ihren Streit austragen! 39 Und wenn ihr noch andere Anliegen habt, die über die Anklage von Demetrius hinausgehen, dann müssen sie in einer ordentlich einberufenen Volksversammlung vorgebracht werden. 40 Ich fürchte nämlich, dass uns die römische Regierung sonst wegen dieses Aufruhrs zur Rechenschaft ziehen wird, und wir können wirklich keinen triftigen Grund dafür nennen.« Danach löste er die Versammlung auf.
Kommentar
Paulus’ Pläne
Paulus dachte strategisch und plante gründlich. „Danach beschloss Paulus, über Mazedonien und Achaja nach Jerusalem zu reisen und von dort aus nach Rom. Er schickte zwei seiner Mitarbeiter, Timotheus und Erastus, voraus nach Mazedonien, während er selber noch einige Zeit in der Provinz Asia blieb“ (19,21-22; Hfa).
Paulus‘ Vision, Auftrag und Pläne drehten sich um die Evangelisation der ganzen damals bekannten Welt. Seine Strategie konzentrierte sich auf die Städte Jerusalem, Rom, Korinth und Ephesus.
Er verwandte viel Zeit darauf, in diesen Städten so vielen Menschen wie irgend möglich das Evangelium zu predigen. Das tat er in Synagogen ebenso wie in Auditorien.
Es war nicht so, dass er keine Gegner gehabt hätte. In Ephesus waren die Widerstände interessanterweise weder dogmatischer noch ethischer Natur, sondern wirtschaftlicher. Weil Demetrius infolge von Paulus‘ Predigen finanzielle Einbußen befürchtete, organisierte er den Widerstand (19,24-29).
Aber auch Gott hatte einen Plan. Ein anderer Spruch von heute lautet, „Alles hat der Herr zu einem bestimmten Zweck geschaffen“ (Sprüche 16,4). In diesem Fall handelte Gott durch den Stadtschreiber (19,35). Auch wenn er nicht an Gott zu glauben schien (19,35-36), beendete sein Handeln dennoch den Aufruhr. Gott wirkt oft durch Menschen, die nicht glauben, um Seine Pläne zu vollenden.
Gebet
Herr, danke für das Vorbild, das uns Paulus hinsichtlich Planung, Strategie und Mut im Angesicht großer Widerstände ist. Danke, dass Du alles zu einem Zweck geschaffen hast. Ich bitte Dich, leite mich in all meinen Vorhaben. Hilf mir, strategisch klug und mutig zu handeln.
1. Könige 22,1–53
Wer sagt die Wahrheit – Ahabs Propheten oder Micha?
1 Der Krieg zwischen Syrien und Israel war vorbei. Schon seit mehr als zwei Jahren herrschte Frieden. 2 Im dritten Jahr erhielt Ahab Besuch von Joschafat, dem König von Juda. 3 Kurz vorher hatte Ahab mit seinen Beratern gesprochen: »Seid ihr nicht auch der Meinung, dass die Stadt Ramot im Gebiet von Gilead uns gehört? Warum unternehmen wir eigentlich nichts? Warum erobern wir sie nicht von den Syrern zurück?«
4 Er legte Joschafat diesen Plan vor und fragte ihn, ob er mit ihm in den Kampf ziehen wolle.
Joschafat antwortete: »Ja, du kannst auf mich zählen! Ich stelle dir meine Truppen und meine Pferde zur Verfügung. 5 Doch bitte frag zuerst den HERRN, was er zu diesem Feldzug sagt.«
6 Da ließ König Ahab von Israel seine Propheten zu sich rufen – es waren etwa 400 – und fragte sie: »Soll ich Ramot in Gilead angreifen oder nicht?«
»Geh nur«, ermutigten sie ihn, »der Herr wird dir zum Sieg über diese Stadt verhelfen.«
7 Aber Joschafat gab sich noch nicht zufrieden. »Gibt es hier in Israel keinen echten Propheten, der für uns den HERRN befragen könnte?«, wollte er wissen.
8 Ahab antwortete: »Doch, es gibt noch einen, durch den man den HERRN befragen kann. Aber ich hasse ihn, denn er kündigt mir immer nur Unglück an, nie etwas Gutes! Es ist Micha, der Sohn von Jimla.« Joschafat entgegnete:
»So solltest du als König nicht sprechen!«
9 Da rief König Ahab einen Hofbeamten und befahl ihm: »Hol sofort Micha, den Sohn von Jimla, zu uns!«
10 In ihren königlichen Gewändern setzten sich Ahab und Joschafat auf zwei Thronsessel, die man für sie auf einem großen Platz beim Stadttor von Samaria aufgestellt hatte. Dorthin kamen die 400 Propheten von Ahab. Ohne Ausnahme sagten sie den Königen einen erfolgreichen Ausgang des Feldzugs voraus. 11 Einer von ihnen, Zedekia, der Sohn von Kenaana, hatte sich eiserne Hörner gemacht und rief: »Höre, was der HERR dir sagen lässt: ›Wie ein Stier mit eisernen Hörnern wirst du die Syrer niederstoßen und nicht eher ruhen, bis du sie in Grund und Boden gestampft hast!‹«
12 Die anderen Propheten redeten ähnlich: »Geh nur nach Ramot in Gilead! Der HERR wird die Stadt in deine Gewalt geben, und dann kommst du als Sieger zurück!«
13 Der Hofbeamte, der Micha holen musste, forderte ihn unterwegs auf: »Alle Propheten haben dem König nur Gutes angekündigt. Du weißt also, was du zu tun hast: Sag auch du dem König den Sieg voraus!«
14 Doch Micha widersprach: »So wahr der HERR lebt: Ich werde nur das sagen, was der HERR mir aufträgt!«
15 Als Micha vor Ahab stand, fragte ihn der König: »Micha, sollen wir gegen Ramot in Gilead in den Kampf ziehen oder nicht?«
»Natürlich, greif nur an!«, antwortete der Prophet. »Bestimmt wird der HERR die Stadt in deine Gewalt geben, und du kommst als der große Sieger zurück!«
16 Doch der König hakte nach: »Wie oft muss ich dich beschwören, damit du mir nur die reine Wahrheit sagst? Was hat der HERR dir gezeigt?«
17 Da antwortete Micha: »Ich sah das Heer der Israeliten über alle Berge verstreut wie Schafe, die keinen Hirten mehr haben. Der HERR sprach zu mir: ›Diese Soldaten haben keinen Herrn mehr, der sie führt. Sie können getrost nach Hause zurückkehren.‹«
18 »Siehst du?«, wandte der König von Israel sich nun an Joschafat. »Ich habe es doch gleich gesagt, dass er mir immer nur Unglück prophezeit und nie etwas Gutes!«
19 Micha aber fuhr fort: »Hör zu! Ich will dir erzählen, was der HERR mir gezeigt hat: Ich sah ihn auf seinem Thron sitzen, umgeben von seinem himmlischen Hofstaat.
20 Er fragte: ›Wer will Ahab dazu verleiten, gegen Ramot in Gilead zu kämpfen? Der König soll dort ums Leben kommen.‹ Die Versammelten machten diesen und jenen Vorschlag,
21 bis schließlich ein Geist vor den HERRN trat und sagte: ›Ich werde ihn dazu bringen!‹ ›Wie willst du das tun?‹, fragte der HERR.
22 ›Ich lasse alle Propheten von Ahab Lügen erzählen‹, antwortete er. ›Ich rede durch sie als ein Lügengeist.‹ Da sagte Gott zu dem Geist: ›Du bist der Rechte, um Ahab in die Irre zu führen! Es wird dir auch gelingen. Geh und mach es so, wie du vorgeschlagen hast!‹
23 Ahab, der HERR hat beschlossen, Unheil über dich zu bringen, darum hat er diesen Lügengeist zu deinen Propheten geschickt. Dieser Geist spricht nun aus ihrem Mund.«
24 Jetzt kam Zedekia, der Sohn von Kenaana, nach vorne, gab Micha eine Ohrfeige und rief: »So, du behauptest, der Geist Gottes habe mich und die anderen Propheten verlassen, damit er mit dir reden kann? Beweis es, wenn du kannst!«
25 »Warte nur«, sagte Micha, »bald kommt der Tag, an dem du dich vor den Feinden in die hinterste Kammer deines Hauses verkriechst. Dann wirst du an meine Worte denken!«
26 Da befahl König Ahab dem Hofbeamten: »Bring Micha zu Amon, dem Stadtobersten, und zu meinem Sohn Joasch!
27 Melde ihnen: ›Befehl des Königs: Steckt diesen Mann ins Gefängnis und gebt ihm eine gekürzte Ration Brot und Wasser! Dort soll er bleiben, bis ich, König Ahab, unversehrt als Sieger aus dem Feldzug zurückkomme.‹«
28 Da sagte Micha zum König: »Alle sollen es hören: Wenn du je wohlbehalten zurückkehrst, so hat heute nicht der HERR durch mich gesprochen.«
König Ahab fällt in der Schlacht bei Ramot
29 König Ahab von Israel und König Joschafat von Juda zogen gemeinsam in den Kampf gegen die Stadt Ramot in Gilead. 30 Vor der Schlacht sagte Ahab zu Joschafat: »Ich werde mich als einfacher Soldat verkleiden. Du aber kämpfe ruhig in deiner königlichen Rüstung!« Er zog sich einfache Soldatenkleider an und ging in die Schlacht.
31 Der syrische König aber hatte seinen 32 Wagenkämpfern befohlen: »Greift in der Schlacht einzig und allein den König von Israel an. Lasst euch von keinem ablenken – weder vom Fußvolk noch von den hohen Offizieren!« 32 Bald hatten die syrischen Wagenkämpfer König Joschafat entdeckt. Sie hielten ihn für den König von Israel und griffen ihn von allen Seiten an. Joschafat schrie laut um Hilfe. 33 Da merkten die Syrer, dass es gar nicht König Ahab war, und ließen ihn in Ruhe.
34 Einer ihrer Soldaten schoss auf gut Glück einen Pfeil ab und traf den König von Israel genau an einer ungeschützten Stelle zwischen den Trägern seines Panzers. Ahab befahl dem Lenker seines Streitwagens: »Dreh um und bring mich vom Schlachtfeld; ich bin schwer verwundet!« 35 Aber der Kampf tobte an diesem Tag immer heftiger. Um den Syrern die Stirn zu bieten, blieb Ahab doch noch auf dem Schlachtfeld und hielt sich aufrecht in seinem Wagen, während sein Blut darin zu Boden floss. Gegen Abend starb er. 36 Bei Sonnenuntergang ertönte der Ruf durch das Lager der Israeliten: »Geht alle nach Hause!«
37 Der tote König wurde nach Samaria gebracht und dort begraben. 38 Als man Ahabs Streitwagen am Teich von Samaria reinigte, wo die Prostituierten badeten, kamen Hunde und leckten sein Blut auf. So traf genau ein, was der HERR vorausgesagt hatte. 39 Alles Weitere über Ahabs Leben steht in der Chronik der Könige von Israel. Man kann dort nachlesen, wie er seinen Elfenbeinpalast gebaut und welche Städte er gegründet hat. 40 Nach seinem Tod wurde sein Sohn Ahasja zum Nachfolger bestimmt.
König Joschafat von Juda
41 Joschafat, Asas Sohn, wurde König von Juda im 4. Regierungsjahr König Ahabs von Israel. 42 Er war zu diesem Zeitpunkt 35 Jahre alt und regierte 25 Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba und war eine Tochter von Schilhi. 43 Er folgte in allem dem Beispiel seines Vaters Asa und tat wie er, was dem HERRN gefiel, 44 nur die Opferstätten blieben auch unter seiner Herrschaft bestehen. Das Volk brachte dort weiterhin seine Opfer dar. 45 Zwischen Joschafat und dem König von Israel herrschte Frieden. 46 Alles Weitere über Joschafats Leben ist in der Chronik der Könige von Juda festgehalten. Man kann dort nachlesen, welche Kriege er geführt und welche Erfolge er erzielt hat. 47 Von den Männern und Frauen, die bei den Heiligtümern der Prostitution nachgingen, jagte Joschafat auch die Letzten noch aus dem Land, die sein Vater nicht mehr hatte vertreiben können. 48 Das Land Edom hatte immer noch keinen eigenen König. Ein Statthalter aus Juda führte die Regierungsgeschäfte. 49 Joschafat ließ einige große Handelsschiffe bauen, die Gold aus Ofir holen sollten. Doch die ganze Flotte erlitt schon kurz nach ihrem Auslaufen aus dem Hafen von Ezjon-Geber Schiffbruch. 50 König Ahasja von Israel, Ahabs Sohn, hatte Joschafat gefragt, ob nicht einige seiner Kaufleute mit nach Ofir reisen könnten. Doch Joschafat hatte abgelehnt. 51 Als Joschafat starb, wurde er in der »Stadt Davids«, einem Stadtteil von Jerusalem, im Grab der königlichen Familie beigesetzt. Sein Sohn Joram wurde sein Nachfolger.
König Ahasja von Israel
52 Ahasja, Ahabs Sohn, wurde König von Israel im 17. Regierungsjahr König Joschafats von Juda. Zwei Jahre regierte er in Samaria über Israel. 53 Er tat, was dem HERRN missfiel, und folgte dem schlechten Vorbild seines Vaters und seiner Mutter. Wie Jerobeam, der Sohn von Nebat, verführte er die Israeliten zur Sünde.
Kommentar
Gottes Pläne
Gott überlisten zu wollen, ist keine gute Idee. Das war Ahabs Fehler. Er versuchte, Menschen und Ereignisse zu manipulieren, um Gottes Pläne zum Scheitern zu bringen.
Joschafat legte ihm nahe, bevor er gegen Aram in den Krieg zöge, „frag zuerst, was der Herr dazu sagt“ (22,5). Es ist ein weiteres Beispiel eines wichtigen Prinzips: Wenn du Erfolg mit deinen Plänen haben willst, musst du Gott nach Seiner Meinung dazu fragen.
Die 400 „Propheten“ wurden dafür bezahlt, ihm nach dem Mund zu reden.
Joschafat weiß, dass sie nicht wirklich Prophetien verkünden. Deshalb fragt er, „Ist hier nicht noch ein Prophet des Herrn, den wir befragen können?“ (22,7). Der König antwortet, „Es gibt noch einen, um den Herrn zu befragen, aber ich hasse ihn. Er hat nichts als schlechte Nachrichten für mich: Micha, der Sohn von Jimla“ (22,8).
Micha, ein wahrer Prophet, gibt ihnen die Worte Gottes weiter. Während die 400 Propheten populäre Ansichten verbreiten, ist Micha der einzige, der tatsächlich Gottes Gedanken kennt. Wir dürfen uns nicht von weit verbreiteten Ansichten beeinflussen lassen, wenn sie nicht von Gott sind. Die Tatsache, dass wir in der Minderheit sein könnten, ist nicht entscheidend.
Micha ist mutig genug, die Wahrheit auszusprechen: „So wahr der Herr lebt, ich werde nur sagen, was der Herr zu mir redet“ (22,14). Er warnt sie davor, gegen Gottes Pläne zu handeln. Seine Ehrlichkeit wird ihm mit Gefängnis bei Wasser und Brot gedankt (22,27).
Ahab ist entschlossen, nicht auf Gottes Stimme zu hören. Er manipuliert weiter und glaubt, er könne Gott überlisten, wenn er sich verstellt (22,30). Aber, wie wir gelesen haben, „Alles hat der Herr zu einem bestimmten Zweck geschaffen“ (Sprüche 16,4).
Was Gott hieraus macht? „Ein Mann aber schoss aufs Geratewohl einen Pfeil ab und traf den König von Israel zwischen den Scharnieren und dem Brustpanzer… So starb der König…und Hunde kamen und leckten das Blut des Königs auf, wie der Herr es vorausgesagt hatte“ (22,34a.37-38).
Gebet
Herr, danke, dass Du der souveräne Gott bist, der alle Ereignisse dieser Welt kontrolliert.
Pippa fügt hinzu
Sprüche 16,2
„Der Mensch hält sich selbst für rein, aber der Herr prüft seine Absichten.“
Unsere Absichten sind manchmal alles andere als rein.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“