Tag 2

Erste Fragen

Weisheit Psalm 2,1–12
Neues Testament Matthäus 2,1–18
Altes Testament 1. Mose 2,18–4,16

Einführung

„Wie lautet Ihre erste Frage?” Ich bereitete mich gerade auf eines meiner ersten Kreuzverhöre vor, das ich als junger Anwalt führen sollte. Ein erfahrener Anwalt half mir bei der Vorbereitung und zeigte mir, wie wichtig diese erste Frage ist.

Weisheit

Psalm 2,1–12

Gottes Sohn: Der höchste König
1 Warum geraten die Völker in Aufruhr?
  Weshalb schmieden sie Pläne, die doch zu nichts führen?
2 Die Mächtigen dieser Welt rebellieren:
  Sie verschwören sich gegen Gott und den König,
  den er auserwählt und eingesetzt hat.
3 »Kommt, wir wollen uns befreien«, sagen sie,
  »wir schütteln ihre Herrschaft ab!«

4 Aber Gott im Himmel kann darüber nur lachen,
  nichts als Spott hat er für sie übrig.
5 Dann stellt er sie voller Zorn zur Rede
  und versetzt sie in Angst und Schrecken.
6 Er spricht: »Ich selbst habe meinem König die Herrschaft übertragen!
  Er regiert auf dem Zion, meinem heiligen Berg.«

7 Und dieser König verkündet:
  »Ich gebe den Beschluss des HERRN bekannt.
  Er hat zu mir gesagt: ›Du bist mein Sohn,
  heute bin ich dein Vater geworden.
8 Bitte nur darum, und ich gebe dir die Völker zum Besitz,
  ja, die ganze Erde soll dir gehören.
9 Du wirst sie mit eisernem Zepter zerschlagen,
  sie wie Tongeschirr zerbrechen!‹«

10 Darum, ihr Herrscher, nehmt Vernunft an,
  lasst euch warnen, ihr Mächtigen der Welt!
11 Dient dem HERRN voller Ehrfurcht!
  Jubelt ihm zu, auch wenn ihr zittert!
12 Erweist seinem Sohn die Ehre, die ihm zusteht!
  Sonst trifft euch sein Zorn, und ihr seid verloren;
  denn sein Zorn ist schnell entflammt.
  Aber glücklich sind alle, die bei ihm Zuflucht suchen.

Kommentar

Bei der ersten Frage in den Psalmen geht es um Jesus

Es geht einzig um Jesus. Der sicherste Ort im Leben ist ganz in Seiner Nähe.

Als Paulus in Antiochia predigt, zitiert er aus dem Psalm: „Und wir verkündigen euch die Verheißung, die an die Väter ergangen ist, dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus auferweckte; wie denn im zweiten Psalm geschrieben steht (2,7): „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“ (Apostelgeschichte 13,32-33; LUT).

Das hebräische Wort hier lautet „mashiah“ (Messias). Er ist der Christus, der Sohn Gottes, den wir lieben sollen: „Beugt euch vor dem Sohn Gottes“ (2,12).

Apostelgeschichte 13 ist nur eine von vielen Stellen im Neuen Testament, an denen aus Psalm 2 zitiert wird. Ursprünglich bezog sich der Psalm wahrscheinlich auf eine bestimmte Situation mit einem König Israels. Aber wenn wir ihn mit einem größeren Blickwinkel lesen, dann sehen wir, dass die allererste Frage im Buch der Psalmen in Erwartung Jesu Zukunft hindeutet. Warum „schmieden die Völker Pläne“ und „verschwören“ sich gegen Ihn (2,1-2)?

Genau das beobachten wir im Neuen Testament in Bezug auf Jesus. Wir sehen es auch in dem heutigen Abschnitt aus dem Neuen Testament. Von Jesu Geburt an, berufen Herrscher wegen Ihm „Versammlung[en]“ ein (Matthäus 2,3-4) und „schmieden vergeblich Pläne“ (2,1).

Und doch endet der Psalm mit „Glücklich sind alle, die bei ihm Schutz suchen!“ (2,12). Angesichts all der Stürme in unserem Leben und vor allem mit Blick auf den Sturm, mit dem wir bei Jesu Kommen zum Gericht rechnen müssen, ist der einzig sichere Ort „bei ihm“.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass beim Ausblick auf das vor uns liegende Jahr mit all seinen potentiellen Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten, der sicherste Ort bei Dir ist.

Neues Testament

Matthäus 2,1–18

Gelehrte suchen den neuen König
1 Jesus wurde in Bethlehem geboren, einer Stadt in Judäa. Herodes war damals König. Da kamen einige Sterndeuter aus einem Land im Osten nach Jerusalem 2 und erkundigten sich: »Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind aus dem Osten hierhergekommen, um ihm die Ehre zu erweisen.«

3 Als König Herodes das hörte, war er bestürzt und mit ihm ganz Jerusalem. 4 Er rief die obersten Priester und die Schriftgelehrten des jüdischen Volkes zusammen und fragte sie: »Wo soll dieser versprochene Retter denn geboren werden?« 5 Sie antworteten: »In Bethlehem in Judäa. So heißt es schon im Buch des Propheten:

  6 ›Bethlehem, du bist keineswegs die unbedeutendste Stadt in Juda.
  Denn aus dir kommt der Herrscher,
  der mein Volk Israel wie ein Hirte führen wird.‹«

7 Daraufhin ließ Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich kommen und fragte sie aus, wann sie den Stern zum ersten Mal gesehen hätten. 8 Anschließend schickte er sie nach Bethlehem: »Erkundigt euch genau nach dem Kind«, sagte er, »und gebt mir Nachricht, sobald ihr es gefunden habt. Ich will dann auch hingehen und ihm die Ehre erweisen.«

9 Nach diesem Gespräch gingen die Sterndeuter nach Bethlehem. Derselbe Stern, den sie schon beobachtet hatten, als er am Himmel aufging, führte sie auch jetzt. Er blieb über dem Haus stehen, in dem das Kind war. 10 Als sie das sahen, kannte ihre Freude keine Grenzen. 11 Sie betraten das Haus, wo sie das Kind mit seiner Mutter Maria fanden, fielen vor ihm nieder und ehrten es wie einen König. Dann packten sie ihre Schätze aus und beschenkten das Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12 Im Traum befahl ihnen Gott, nicht mehr zu Herodes zurückzugehen. Deshalb wählten sie für ihre Heimreise einen anderen Weg.

Flucht nach Ägypten
13 Nachdem die Sterndeuter fortgezogen waren, kam ein Engel des Herrn im Traum zu Josef und befahl ihm: »Steh schnell auf und flieh mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten! Bleibt so lange dort, bis ich dir etwas anderes sage, denn Herodes lässt das Kind suchen und will es umbringen.«

14 Da brach Josef noch in der Nacht mit Maria und dem Kind nach Ägypten auf. 15 Dort blieben sie mit Jesus bis zum Tod von Herodes. So erfüllte sich, was der Herr durch seinen Propheten angekündigt hatte: »Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen.«

Jesus soll getötet werden
16 Herodes war außer sich vor Zorn, als er merkte, dass die Sterndeuter ihn getäuscht hatten. Er ließ in Bethlehem und Umgebung alle Jungen, die zwei Jahre oder jünger waren, umbringen. Denn nach den Angaben der Sterndeuter musste das Kind in diesem Alter sein. 17 Auf diese Weise erfüllte sich, was Gott durch den Propheten Jeremia vorhergesagt hatte:

  18 »Laute Schreie hört man in der Stadt Rama,
  Weinen und Klagen nehmen kein Ende.
  Rahel weint um ihre Kinder, sie will sich nicht trösten lassen,
 denn ihre Kinder wurden ihr genommen.«

Kommentar

Bei der ersten Frage im Neuen Testament geht es um Jesus

Das ganze Alte Testament erfüllt sich in Jesus.

Die Sterndeuter (oft auch als „weise Männer“ bezeichnet) spürten die Bedeutung von Jesu Geburt. Sie fragten, „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (2,2) Sie suchten und fanden ihn. Und als sie das Kind sahen, „sanken [sie] vor ihm auf die Knie und beteten es an“ (2,11). Sie erkannten, dass sich in Jesus alle Hoffnungen und Träume der Menschen bis zu Seiner Geburt erfüllten.

In Jesus erfüllen sich alle Verheißungen Gottes. Heute kommen wir zu drei weiteren Beispielen dafür:

1.\tder Ort seiner Geburt Matthäus erkannte, dass der Ort von Jesu Geburt schon in Micha 5,1-3 vorhergesagt worden war. Aus Bethlehem sollte der kommen, der zum „Herrscher“ und „Hirten“ werden sollte, „denn [so hat es] der Prophet geschrieben“ (2,6).

2.\tExil in Ägypten Als Herodes versuchte, Jesus zu töten, floh die Familie nach Ägypten (2,13). Matthäus schreibt, „Auf diese Weise erfüllte sich, was der Herr durch den Propheten gesagt hatte: „Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen““ (2,15, s. auch Hosea 11,1).

3.\tdie Ermordung der Kinder Als Herodes die Ermordung aller Jungen unter zwei Jahren anordnete (2,16), erfüllte sich damit die Prophetie aus Jeremia 31,15 (2,17-18) (s. Noch ein Gedanke meiner Frau).

Gebet

Herr, ich will mich heute vor Dir verbeugen, Dich anbeten. Ich will Dir alles hinreichen – mein Leben, einfach alles.

Altes Testament

1. Mose 2,18–4,16

2 18 Gott, der HERR, sagte: »Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm jemanden zur Seite stellen, der zu ihm passt!«

19 Er brachte alle Landtiere und Vögel, die er aus dem Erdboden geformt hatte, zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genau so sollten sie dann heißen. 20 Der Mensch betrachtete die Tiere und benannte sie.

Für sich selbst aber fand er niemanden, der zu ihm passte und ihm eine Hilfe sein könnte. 21 Da ließ Gott, der HERR, einen tiefen Schlaf über ihn kommen, entnahm ihm eine Rippe und verschloss die Stelle wieder mit Fleisch. 22 Aus der Rippe formte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen.

23 Da rief dieser:

  »Endlich gibt es jemanden wie mich!
  Sie wurde aus einem Teil von mir gemacht
  – wir gehören zusammen!«

24 Darum verlässt ein Mann seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.

25 Der Mann und die Frau waren nackt, sie schämten sich aber nicht.

Der Mensch zerstört die Gemeinschaft mit Gott
3 1 Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der HERR, gemacht hatte. »Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?«, fragte sie die Frau.

2 »Natürlich dürfen wir«, antwortete die Frau, 3 »nur von dem Baum in der Mitte des Gartens nicht. Gott hat gesagt: ›Esst nicht von seinen Früchten, ja – berührt sie nicht einmal, sonst müsst ihr sterben!‹«

4 »Unsinn! Ihr werdet nicht sterben«, widersprach die Schlange, 5 »aber Gott weiß: Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet – ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist.«

6 Die Frau schaute den Baum an. Er sah schön aus! Es wäre bestimmt gut, von ihm zu essen, dachte sie. Seine Früchte wirkten verlockend, und klug würde sie davon werden! Sie pflückte eine Frucht und biss hinein. Dann reichte sie die Frucht ihrem Mann, der bei ihr stand, und auch er aß davon. 7 Plötzlich gingen beiden die Augen auf, und ihnen wurde bewusst, dass sie nackt waren. Hastig flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich daraus einen Lendenschurz.

8 Am Abend, als ein frischer Wind aufkam, hörten sie, wie Gott, der HERR, im Garten umherging. Ängstlich versteckten sie sich vor ihm hinter den Bäumen. 9 Aber Gott, der HERR, rief: »Adam, wo bist du?«

10 Adam antwortete: »Ich hörte dich im Garten und hatte Angst, weil ich nackt bin. Darum habe ich mich versteckt.«

11 »Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den Früchten gegessen, die ich euch verboten habe?«

12 Adam versuchte, sich zu rechtfertigen: »Die Frau, die du mir gegeben hast, ist schuld daran! Sie reichte mir eine Frucht von dem Baum – deswegen habe ich davon gegessen.«

13 »Was hast du bloß getan?«, wandte der HERR sich an die Frau.

»Die Schlange hat mich dazu verführt! Nur wegen ihr habe ich die Frucht genommen«, verteidigte sie sich.

14 Da sagte Gott, der HERR, zur Schlange: »Das ist deine Strafe:

  Verflucht sollst du sein
  – verstoßen von allen anderen Tieren!
  Du wirst auf dem Bauch kriechen
  und Staub fressen, solange du lebst!
  15 Von nun an werden du und die Frau Feinde sein,
  auch zwischen deinem und ihrem Nachwuchs
  soll Feindschaft herrschen.
  Er wird dir auf den Kopf treten,
  und du wirst ihn in die Ferse beißen!«

16 Dann wandte Gott sich zur Frau:

»Ich werde dir in der Schwangerschaft viel Mühe auferlegen.
  Unter Schmerzen wirst du deine Kinder zur Welt bringen.
Du wirst dich nach deinem Mann sehnen,
  aber er wird dein Herr sein!«

17 Zu Adam sagte er: »Statt auf mich hast du auf deine Frau gehört und von den Früchten gegessen, die ich euch ausdrücklich verboten hatte.

  Deinetwegen soll der Ackerboden verflucht sein!
  Dein ganzes Leben lang wirst du dich abmühen,
  um dich von seinem Ertrag zu ernähren.
  18 Du bist auf ihn angewiesen, um etwas zu essen zu haben,
  aber er wird immer wieder mit Dornen und Disteln übersät sein.
  19 Du wirst dir dein Brot mit Schweiß verdienen müssen, bis du stirbst.
  Dann wirst du zum Erdboden zurückkehren,
  von dem ich dich genommen habe.
  Denn du bist Staub von der Erde,
  und zu Staub musst du wieder werden!«

20 Adam gab seiner Frau den Namen Eva (»Leben«), denn sie sollte die Stammmutter aller Menschen werden.

21 Gott, der HERR, machte für die beiden Kleider aus Fell und legte sie ihnen an. 22 Dann sagte er: »Nun ist der Mensch geworden wie wir, weil er Gut und Böse erkennen kann. Auf keinen Fall darf er noch einmal zugreifen und auch noch von dem Baum essen, dessen Frucht Leben schenkt – sonst lebt er ewig!« 23 Darum schickte er ihn aus dem Garten Eden fort und gab ihm den Auftrag, den Ackerboden zu bebauen, aus dem er ihn gemacht hatte. 24 So kam es also, dass die Menschen aus dem Garten vertrieben wurden. An dessen Ostseite stellte Gott Keruben mit flammenden Schwertern auf. Sie sollten den Weg zu dem Baum bewachen, dessen Frucht Leben schenkt.

Neid und seine Folgen
4 1 Adam schlief mit seiner Frau Eva, sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. »Mit der Hilfe des HERRN habe ich einen Sohn bekommen!«, rief sie aus. Darum nannte sie ihn Kain (»Gewinn«). 2 Ihren zweiten Sohn nannte sie Abel. Die beiden wuchsen heran;

Abel wurde ein Hirte, Kain ein Bauer. 3 Eines Tages nahm Kain etwas von dem Ertrag seines Feldes und brachte es dem HERRN als Opfer dar. 4 Auch Abel wählte eine Gabe für Gott aus: Er schlachtete einige von den ersten Lämmern seiner Herde und opferte die besten Fleischstücke mitsamt dem Fett daran. Der HERR blickte freundlich auf Abel und nahm sein Opfer an, 5 Kain und seinem Opfer hingegen schenkte er keine Beachtung. Darüber wurde Kain sehr zornig und starrte mit finsterer Miene vor sich hin.

6 »Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?«, fragte ihn der HERR. 7 »Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen. Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde schon vor deiner Tür. Sie will dich zu Fall bringen, du aber beherrsche sie!«

8 Kain forderte seinen Bruder auf: »Komm, wir gehen zusammen aufs Feld!« Als sie dort ankamen, fiel er über Abel her und schlug ihn tot.

9 Da fragte der HERR: »Wo ist dein Bruder Abel?«

Woher soll ich das wissen?«, wich Kain aus. »Ist es etwa meine Aufgabe, ständig auf ihn aufzupassen?«

10 Aber Gott entgegnete: »Was hast du bloß getan? Das vergossene Blut deines Bruders schreit von der Erde zu mir! 11 Darum bist du von nun an verflucht: Weil du deinen Bruder umgebracht und den Acker mit seinem Blut getränkt hast, musst du von diesem fruchtbaren Land fort. 12 Wenn du ein Feld bebauen willst, wird es dir kaum noch Ertrag einbringen. Ruhelos musst du von Ort zu Ort ziehen!«

3 »Meine Strafe ist zu hart – ich kann sie nicht ertragen!«, erwiderte Kain. 14 »Ach, Gott, du verstößt mich von dem Land, das ich zum Leben brauche. Noch dazu muss ich mich vor dir verstecken! Heimatlos werde ich von nun an umherirren, und wenn mich jemand findet, wird er mich umbringen!«

15 »Damit dies nicht geschieht«, sagte der HERR, »lege ich Folgendes fest: Wer dich tötet, wird dafür siebenfach bestraft werden!« Er machte ein Zeichen an Kain, damit jeder, der ihm begegnete, wusste: Kain darf man nicht töten. 16 Dann verließ Kain die Nähe des HERRN und wohnte im Land Nod (»Land des ruhelosen Lebens«), östlich von Eden.

Kommentar

Bei der ersten Frage der Bibel geht es um die Güte Gottes

Hast du manchmal auch so deine Zweifel, ob Gottes Weg wirklich immer der beste ist? Fragst du dich manchmal, ob es eine Sache nicht vielleicht doch wert sein könnte, sie mal auszuprobieren, obwohl Gott sagt, dass es falsch ist?

Gott gab den Menschen alles, was sie sich nur wünschen konnten. Die ganze Erde hat Er erschaffen für uns zum Genießen. Für jedes nur erdenkliche Bedürfnis war gesorgt. Die Krönung von Gottes Schöpfung war der Mensch. Das Bedürfnis nach Gemeinschaft wurde durch die Erschaffung anderer Menschen gestillt: „Es ist nicht gut für den Menschen allein zu sein“ (2,18).

Es begann mit dem wunderbaren Geschenk der Ehe: „Das erklärt, warum ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlässt und sich an seine Frau bindet und die beiden zu einer Einheit werden“ (2,24). Ehe ist die lebenslange Verbindung eines Mannes und einer Frau, von der sexuelle Intimität, ein weiteres wunderbares Geschenk Gottes, in intimer Zweisamkeit und Freiheit ohne Schuld oder Scham ein wunderbarer Teil ist (2,24-25).

Doch obwohl sie alle guten Dinge im Übermaß hatten, wollten die Menschen mehr, und sie erlagen der Versuchung und aßen von der verbotenen Frucht.

Die Anfechtung nahm ihren Anfang mit Zweifeln an Gott. Und hier kommt die erste Frage in der Bibel: „Hat Gott wirklich gesagt, …dass ihr keine Früchte von den Bäumen des Gartens essen dürft?“ (3,1). Hinter der Frage verbirgt sich die teuflische Lüge, dass Gott uns etwas wirklich Tolles vorenthält.

Der erste Fehler, den Eva beging, war, dass sie sich überhaupt auf ein Gespräch mit der Schlange einließ. Wir sind geschaffen, um mit Gott zu reden, nicht mit dem Teufel.

Der Teufel, in Form der Schlange, macht Eva glauben, dass ihre Sünde keine Konsequenzen haben würde – „Ihr werdet nicht sterben“ (3,4). Er unterstellt Gott unlautere Motive, „Gott weiß, dass eure Augen geöffnet werden, wenn ihr davon esst. Ihr werdet sein wie Gott und das Gute vom Bösen unterscheiden können“ (3,5). Nicht selten geht dem Essen einer verbotenen Frucht das Schlucken einer Lüge über Gott voraus.

Die Früchte sahen „so frisch, lecker und verlockend“ aus, und „sie würden sie klug machen“ (3,6). So kommt Verlockung oft daher. Adam und Eva sündigten und taten, was dann für gewöhnlich kommt: sie versuchten, ihre Sünde zu verbergen: „Sie bemerkten auf einmal, dass sie nackt waren. Deshalb flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze“ (3,7).

Bei Gottes erster Frage in der Bibel geht es um dich

Die Freundschaft von Adam und Eva mit Gott hatte Schaden genommen. Als sie Gott kommen hörten, „versteckten“ sie sich (3,8). Aber Gott begann sofort, sie zu suchen. Und die erste Frage, die Gott in der Bibel stellt, lautet: „Wo bist du?“ (3,9). Gott hatte die beiden nicht aufgegeben.

Immer wenn du dich von Gott entfernst, sucht Er nach dir, um die Beziehung wiederherzustellen.

Zur Schlange sagte Er, dass ein Nachkomme Evas „dir den Kopf zertreten [wird] und du wirst ihn in seine Ferse beißen“ (3,15b). Damit ist Jesus gemeint. Er wird der Schlange den Kopf zertreten. Aber das wird seinem Preis haben – „du wirst ihn in seine Ferse beißen“. Wir sehen hier einen ersten Hinweis darauf, was es kosten würde, diese Beziehung wieder zu heilen. Am Kreuz zertrat Jesus Satan, aber Er bezahlte dafür mit Seinem Leben. Sein Blut wurde vergossen, damit uns vergeben und unsere Beziehung zu Gott wieder heil werden konnte.

Bei der ersten Frage des Menschen geht es um Verantwortung

„Soll ich etwa ständig auf ihn aufpassen?“ (4,9). Das ist die entscheidende Frage für heute. Haben wir eine Verantwortung für andere?

Infolge des Sündenfalls zerbrach die Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Adam und Eva beschuldigten sich gegenseitig (3,11-12), und in Kapitel vier lesen wir, dass sich auch ihre Kinder überworfen hatten. Auseinandersetzungen, Streitigkeiten, Zerwürfnisse – hier liegen ihre Wurzeln. Und seither machen sie uns das Leben schwer. Versuche, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen; nur selten wirst du als Sieger daraus hervorgehen, und sie machen so viel kaputt.

Kain war sauer auf seinen Bruder Abel. Gott hakte nach: „Warum bist du so zornig? Warum blickst du so grimmig zu Boden? Ist es nicht so: Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du frei umherschauen. Wenn du jedoch Böses planst, lauert die Sünde dir auf. Sie will dich zu Fall bringen. Du aber sollst über sie herrschen!” (4,6-7).

Entweder herrschst du über die Sünde (heute durch die Kraft des Kreuzes und der Auferstehung und mit Hilfe des Heiligen Geistes), oder die Sünde wird dich beherrschen. In Kains Fall beherrschte die Sünde ihn, und er tötete seinen Bruder (4,8). Gott stellte ihm noch eine weitere Frage: „Wo ist dein Bruder Abel?“ (4,9a).

Kain antwortete mit einer Gegenfrage, der ersten von einem Menschen gestellten Frage in der Bibel: „Soll ich etwa ständig auf ihn aufpassen?“ (4,9b). Kain wollte sich vor der Verantwortung drücken. Was er damit sagen wollte, ist „Habe ich wirklich eine Verantwortung für andere?“

Die biblische Antwort lautet, dass wir sehr wohl eine Verantwortung für andere haben. Wir können uns nicht der Verantwortung für das entziehen, was um uns herum geschieht - in unserer Stadt, unserem Land und in der Welt. Wir können es z. B. nicht einfach hinnehmen, dass jeden Tag tausende von Kindern infolge extremer Armut sterben, und behaupten, es gehe uns nichts an.

Wir haben nicht nur eine Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen, sondern es ist unser ausgesprochenes Vorrecht, Freunden, Familie und unseren Mitmenschen ein Segen zu sein und im Leben möglichst vieler Menschen, einen Unterschied zu machen.

Gebet

Herr, danke, dass Du dieses wunderbare Universum erschaffen hast, damit wir darin eine Beziehung mit Dir leben können. Bitte hilf mir dieses Jahr dabei, mein Potential, einen Unterschied im Leben anderer Menschen zu machen, auszuschöpfen.

Pippa fügt hinzu

Matthäus 2,16

„Herodes war außer sich vor Zorn, als er erfuhr, dass die Sterndeuter ihn hintergangen hatten. Er schickte Soldaten aus, die in Bethlehem und der ganzen Umgebung alle Jungen im Alter von zwei Jahren und jünger umbringen sollten. Denn die weisen Männer hatten ihm erzählt, dass sie den Stern vor etwa zwei Jahren zum ersten Mal gesehen hatten.“

Es erschüttert mich immer wieder zutiefst aufs Neue, wenn ich diese Verse lese. Wie grausam sich Herodes an den Schwächsten verging, nur weil er Angst um seine eigene Stellung hatte. Läufst du auch manchmal Gefahr, andere niederzumachen, um deine eigene Position zu stärken?

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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