Wie man Streit vermeidet, mit ihm umgeht und beilegt
Einführung
Das Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU endete 2016 mit einem 52-48 Votum für den Austritt. Die erbitterte Kampagne spaltete die Nation, und auch in den großen politischen Parteien führte es zu heftigen internen Auseinandersetzungen. Das ist nur ein Beispiel für das, was wir auf der Welt beobachten. Nahezu jede neue Nachricht handelt von Auseinandersetzungen, Streitigkeiten und Kämpfen.
Mit der Sünde kamen Auseinandersetzungen, Streitigkeiten und Kämpfe in die Welt. Adam beschuldigte Eva. Kain tötete seinen Bruder. Seither dreht sich die Geschichte der Welt um Konflikte aller Art.
Wenn sich die Menschen von Gott abwenden, beginnen sie damit, sich gegenseitig zu bekämpfen. Wo man hinschaut, zerbrechen Beziehungen: Ehen, Familien, Arbeitsbeziehungen, Bürgerkriege und Kriege zwischen Nationen. Leider ist auch die Kirche nicht immun dagegen. Von Anfang an hat es Auseinandersetzungen, Streitigkeiten und Kämpfe gegeben.
Wie sollen wir mit Konflikten umgehen?
Sprüche 18,17–19,2
17 Wer als Erster vor Gericht aussagt, scheint recht zu haben;
dann aber kommt sein Gegner und zeigt die andere Seite auf.
18 Bei einem Prozess kann das Los zwischen den Gegnern entscheiden,
besonders wenn beide Seiten gleich stark sind.
19 Ein Freund, den du beleidigt hast, ist schwerer zurückzugewinnen
als eine bewachte Festung; wenn man sich entzweit, ist jede Tür verschlossen.
20 Was einmal ausgesprochen ist, fällt auf dich zurück –
sei es nun gut oder schlecht.
21 Worte haben Macht: Sie können über Leben und Tod entscheiden.
Wer sich gerne reden hört, muss mit den Folgen leben.
22 Wer eine Frau gefunden hat, der hat es gut;
es ist ein Zeichen der Güte des HERRN.
23 Wenn ein Armer etwas braucht, muss er bescheiden fragen;
ein Reicher aber antwortet hart und stolz.
24 Viele sogenannte Freunde schaden dir nur,
aber ein echter Freund steht mehr zu dir als ein Bruder.
Hilf den Armen!
19 1 Lieber arm und ehrlich
als verlogen und dumm!
2 Ein eifriger Mensch, der nicht nachdenkt, richtet nur Schaden an;
und was übereilt begonnen wird, misslingt.
Kommentar
Gehe Streit aus dem Weg
Die Sprüche sind voll praktischer Tipps, wie man Streit aus dem Weg geht.
1. Hör dir beide Seiten an
Für gewöhnlich hat jede Geschichte zwei Seiten. Es lohnt sich immer, beide anzuhören. Das Recht auf ein Kreuzverhör spielt im Justizwesen eine wichtige Rolle. „Wer als Erster vor Gericht aussagt, scheint Recht zu haben; dann aber kommt sein Gegner und zeigt die andere Seite auf“ (18,17; Hfa).
2. Bitte den Heiligen Geist um Hilfe
Wir benötigen Gottes Führung ganz besonders bei „Meinungsverschiedenheiten“ (18,18). Im Alten Testament wurde das „werfen des Loses“ eingesetzt, um Streit zu beenden (18,18). Mit der Ausgießung des Heiligen Geistes gibt es jedoch bessere Möglichkeiten, Gottes Führung bei Streitfällen zu erhalten (siehe 1. Korinther 6,1-6).
3. Vermeide unnötige Kränkungen
Tu alles in deiner Macht Stehende, um zu vermeiden, deinen Bruder oder deine Schwester zu kränken: „Sich mit einem gekränkten Bruder zu versöhnen ist schwieriger, als eine stark befestigte Stadt einzunehmen“ (19a). Ernste Auseinandersetzungen sind wie Mauern zwischen Freunden. Leicht errichtet, sind sie schwer wieder einzureißen.
4. Wähle deine Worte mit Bedacht
Deine Worte können Leben schenken, Freude bringen und Trennungen überwinden: „Worte sättigen die Seele wie Speise den Magen; das rechte Wort aus dem Mund eines Menschen stillt alle Wünsche“ (18,20).
Aber Worte können auch zerstören: „Worte … können über Leben und Tod entscheiden. Darum ist jeder für die Folgen seiner Worte verantwortlich“ (18,21; Hfa).
5. Wähle deine Wegbegleiter mit Bedacht
„Wer eine Frau gefunden hat, hat das Glück gefunden; der Herr meint es gut mit ihm“ (18,22; GNB). Es ist sicher wahr, dass mir meine Frau Pippa diesbezüglich mit ihrer Weisheit, ihrem Rat und Engagement schon oft eine große Hilfe gewesen ist. Eine guter Ehemann oder eine gute Ehefrau sind Friedenstifter.
Ob wir nun verheiratet sind oder nicht: wir brauchen ein paar wirklich enge Freude. Der zweite Teil dieses Spruchs erinnert uns, dass –wenn Freunde auch kommen und gehen mögen – „ein wahrer Freund treuer ist als ein Bruder“ (24b). Das ist die Art Freund, die wir im Leben brauchen. Der Freund, der einfach zu dir hält, treuer ist als ein Bruder oder eine Schwester, ist natürlich Jesus.
Gebet
Herr, lass meine Worte eine Quelle des Lebens für meine Mitmenschen sind.
Römer 14,1–18
Einander annehmen
14 1 Nehmt auch den ohne Vorbehalte an, dessen Glaube schwach ist und der meint, bestimmte Speisevorschriften befolgen zu müssen. Verwirrt ihn nicht noch dadurch, dass ihr über unterschiedliche Ansichten streitet. 2 So essen die einen guten Gewissens alles, während andere glauben, kein Fleisch essen zu dürfen. 3 Niemand sollte deswegen auf die verächtlich herabschauen, die bestimmte Speisen meiden. Diese wiederum dürfen niemanden verurteilen, weil er alles isst. Denn Gott hat jeden Einzelnen von ihnen in seine Gemeinschaft aufgenommen. 4 Du bist nicht der Herr des anderen. Mit welchem Recht willst du ihn also verurteilen? Ob er im Glauben standfest bleibt oder ob er fällt, ist eine Sache zwischen ihm und Gott, seinem Herrn. Und er wird im Glauben festbleiben, denn der Herr hält ihn.
5 Für manche Leute sind bestimmte Tage von besonderer Bedeutung. Für andere wieder sind alle Tage gleich. Jeder soll so leben, dass er mit voller Überzeugung dazu stehen kann. 6 Wer nämlich bestimmte Tage als heilig achtet, der will damit Gott, den Herrn, ehren. Und wer alles ohne Unterschied isst, der ehrt Gott auch, denn im Gebet dankt er ihm für das Essen. Meidet aber jemand bestimmte Speisen, dann tut er es aus Liebe zu Gott, und auch er dankt Gott im Gebet und erweist ihm dadurch die Ehre. 7 Niemand von uns lebt für sich selbst, und niemand stirbt für sich selbst. 8 Leben wir, dann leben wir für den Herrn, und sterben wir, dann sterben wir für den Herrn. Ganz gleich also, ob wir leben oder sterben: Wir gehören dem Herrn. 9 Denn Christus ist gestorben und zu neuem Leben auferstanden, um der Herr der Toten und der Lebenden zu sein.
10 Mit welchem Recht verurteilst du also einen anderen Christen? Und warum schaust du auf ihn herab, nur weil er sich anders verhält? Wir werden alle einmal vor Gott stehen, und er wird über uns urteilen. 11 Denn in der Heiligen Schrift steht:
»So wahr ich lebe, spricht der Herr:
Vor mir werden alle niederknien,
und alle werden bekennen, dass ich der Herr bin!«
12 Jeder von uns wird also für sich selbst Rechenschaft vor Gott ablegen müssen.
Füreinander verantwortlich
13 Deshalb wollen wir uns nicht länger gegenseitig verurteilen. Keiner soll durch sein Verhalten den anderen in seinem Glauben verunsichern oder ihn gar zu Fall bringen. 14 Ich weiß, und Jesus, der Herr, bestätigt es mir, dass uns keine Speise von Gott trennt, weil sie unrein wäre. Wer aber etwas für unrein hält, für den ist es tatsächlich unrein. 15 Wenn du also durch das, was du isst, einen anderen Christen verwirrst oder ihn sogar dazu verführst, gegen seine Überzeugung zu handeln, dann bist du lieblos. Wegen irgendwelcher Speisen dürft ihr auf keinen Fall den Glauben eines anderen gefährden, für den doch Christus auch gestorben ist. 16 Die Freiheit, die Gott euch geschenkt hat, soll nicht in Verruf geraten. 17 Denn wo Gottes Reich beginnt, geht es nicht mehr um Essen und Trinken. Es geht darum, dass wir ein Leben nach Gottes Willen führen und mit Frieden und Freude erfüllt werden, so wie es der Heilige Geist schenkt. 18 Wer Christus in dieser Weise dient, über den freut sich Gott und den achten die Menschen.
Kommentar
Umgang mit Konflikten
Diese Passage ist so wichtig für einige der Auseinandersetzungen, die in der globalen Kirche momentan stattfinden. Wenn sich die Kirche in den vergangenen 2.000 Jahren Paulus‘ Anweisungen doch zu Herzen genommen hätte. John Stott schreibt dazu, Paulus Absicht war es, „konservativen Christen (primär Juden) und weltoffeneren Christen (primär Nichtjuden) mit diesen Versen eine friedliche Koexistenz in christlicher Gemeinschaft zu ermöglichen“.
Manche Punkte waren für Paulus absolut nicht verhandelbar – die Wahrheit des Evangeliums (dass Christus für uns gestorben ist; 14,9.15); Leben, Tod und Auferstehung Jesu (14,9) und die Herrschaft Christi (14,9).
Andere Dinge sind dagegen nicht annähernd so wichtig. „Unterschiedliche Ansichten“ (14,1; Hfa) über sekundäre Themen. Als Beispiele führt Paulus den Verzicht auf Fleisch an oder die Ansicht, dass manche Tage heiliger sind als andere.
Heutzutage verzichten manche Christen auf Alkohol, andere nicht. Manche Christen sind Pazifisten, andere nicht. Und es gibt eine ganze Reihe weiterer Punkte, über die Christen leidenschaftlich streiten. Wie sollen wir damit umgehen?
1. Begrüße andere Ansichten
Er schreibt, „Nehmt den an, der im Glauben schwach ist“ (1a). „Warum verurteilst du einen anderen? Warum siehst du auf einen anderen Bruder herab? Wir alle werden einmal vor dem Richterstuhl Gottes stehen“ (14,10).
2. Urteile nicht vorschnell
„Streitet nicht mit ihm über unterschiedliche Meinungen“ (1b). Wie schnell verurteilen wir dabei den anderen.
Weiter argumentiert er, „Du bist nicht der Herr deines Mitmenschen. Mit welchem Recht willst du ihn also verurteilen?“ (4a; Hfa); „Mit welchem Recht verurteilst du also einen anderen Christen?“ (10a; Hfa); „Deshalb wollen wir uns nicht länger gegenseitig verurteilen“ (13a; Hfa). Wir müssen anderen eine andere Meinung zugestehen, ohne sie dafür zu verurteilen.
Das ist die Kernaussage. Viermal fordert Paulus in dieser Passage auf, nicht über andere zu urteilen.
3. Schau nicht auf andere herab
Wir sollen nicht auf die herabsehen, die eine andere Auffassung haben (3a), „denn Gott hat ihn angenommen“ (3b).
4. Tu, was du für richtig hältst
Wichtig bei diesen zweitrangingen Themen „ist aber, dass jeder von dem überzeugt ist, was er denkt“ (5b). „Wer alles ohne Unterschied isst, der ehrt Gott auch, denn im Gebet dankt er ihm für das Essen. Meidet aber jemand bestimmte Speisen, dann tut er es aus Liebe zu Gott, und auch er dankt Gott im Gebet und erweist ihm dadurch die Ehre.“ (14,6; Hfa). Nur weil wir uns geeinigt haben, unterschiedlicher Meinung zu sein, bedeutet es nicht, dass die Sache irrelevant ist. Wir müssen für uns entscheiden, was wir für das Richtige in der Situation halten.
5. Unterstell dem anderen die besten Absichten
„Wer einen besonderen Tag auswählt, um den Herrn anzubeten, will ihn damit ehren. Und wer ohne Ausnahme alles isst, tut das zur Ehre des Herrn, denn er dankt Gott für das Essen. Und der, der nicht alles isst, will ebenfalls dem Herrn damit Freude machen und ihm danken.“ (14,6).
Unterstelle dem anderen im Zweifelsfall, dass er tun will, was in Gottes Augen richtig ist (7-8).
6. Nimm Rücksicht auf das Gewissen des anderen
Paulus schreibt, „Deshalb…lebt so, dass ihr niemanden behindert und keinen vom Weg Gottes abbringt“ (13b). Wenn also jemand beispielsweise den Konsum von Alkohol ablehnt, dann wäre es unsensibel, Alkohol in seiner Gegenwart zu trinken. Wir wollen nicht, dass „das Gewissen eines anderen belastet wird“ (15a).
7. Helft und ermutigt euch gegenseitig
„Deshalb wollen wir uns mit allen Kräften darum bemühen, in Frieden miteinander zu leben und einander im Glauben zu stärken“ (14,19; Hfa).
8. Handele immer aus Liebe
„Wenn durch das, was du isst, das Gewissen eines anderen belastet wird, so handelst du nicht aus Liebe“ (15a). „Es ist deshalb gut, wenn du … alles meidest, was einen anderen in Gewissenskonflikte bringen könnte“ (14,21).
Streitbare Fragen sind wichtig, aber nicht so wichtig, wie das, was uns eint: „Denn im Reich Gottes ist nicht entscheidend, was man isst oder trinkt, sondern dass man ein Leben führt in Gerechtigkeit und Frieden und in der Freude im Heiligen Geist“ (14,17). Darum geht es wirklich. Wir wollen uns nicht in streitbaren Fragen verzetteln, die die Kirche spalten und Außenstehende abstoßen.
Lasst uns die Worte des mittelalterlichen Dichters Rupertus Meldenius beherzigen: „Einheit in den notwendigen Dingen, Freiheit in den nicht notwendigen und in beiden die Liebe bewahren.“
Gebet
Herr, ich bete für eine neue Einheit in der Kirche. Bitte hilf uns, dass wir uns ab heute auf das konzentrieren, was im Reich Gottes wirklich wichtig ist: Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist.
1. Chronik 9,1b–10,14
Einwohner Jerusalems nach der Verbannung
9 1 So wurden die Namen aller Bewohner Israels festgehalten und in die Chronik der Könige von Israel geschrieben. Weil die Bewohner von Juda sich vom Herrn abwandten und andere Götter verehrten, wurden sie nach Babylonien verbannt.
2 Die Ersten, die zurückkehrten und wieder ihren Grund und Boden in den Städten erhielten, waren Leute aus dem Volk sowie Priester, Leviten und Tempeldiener.
3 In Jerusalem ließen sich Angehörige der Stämme Juda, Benjamin, Ephraim und Manasse nieder.
4 Von Judas Nachkommen lebten dort folgende Sippenoberhäupter: Utai, ein Sohn von Ammihud, seine Vorfahren reichten über Omri, Imri, Bani und Perez bis auf Juda zurück;
5 Asaja, der älteste Sohn
von Schela, und seine Söhne;
6 Jëuël und seine Brüder, die Nachkommen
von Serach. Zu all diesen Sippen gehörten 690 Männer mit ihren Familien.
7-9 Von Benjamins Nachkommen lebten folgende Sippenoberhäupter in Jerusalem:
Sallu, der Sohn von Meschullam, er stammte über Hodawja von Senua ab;
Jibneja, der Sohn von Jeroham; Ela, der Sohn von Usi, der von Michri abstammte; Meschullam, der Sohn von Schefatja, zu seinen Vorfahren gehörten Reguël und Jibnija.
Die Sippen der Benjaminiter bestanden aus 956 Männern mit ihren Familien, die in Geschlechtsregistern aufgeführt waren.
10 Die Priester, die nach der Verbannung in Jerusalem lebten, hießen
Jedaja, Jojarib, Jachin
11 und der oberste Priester Asarja, ein Sohn von Hilkija; unter seinen Vorfahren waren Meschullam, Zadok, Merajot und Ahitub.
12 Außerdem Adaja, der Sohn von Jeroham, er stammte über Paschhur von Malkija ab; sowie Masai, der Sohn von Adiël, seine Vorfahren reichten über Jachsera, Meschullam und Meschillemot bis auf Immer zurück.
13 Zu den Sippen dieser Priester gehörten insgesamt 1760 Männer mit ihren Familien. Es waren fähige Männer, die den Tempeldienst verrichteten.
14 Von den Leviten lebten folgende Sippenoberhäupter in Jerusalem:
Schemaja, der Sohn von Haschub, zu seinen Vorfahren gehörten Asrikam, Haschabja und Merari.
15 Weiter Bakbukja, Heresch, Galal und Mattanja, ein Sohn von Micha, der über Sichri von Asaf abstammte. 16 Außerdem Abda, der Sohn von Schammua, unter seinen Vorfahren waren Galal und Jedutun; sowie Berechja, der Sohn von Asa, der von Elkana abstammte und mit seiner Familie in den Dörfern der Netofatiter wohnte.
17 Dazu kamen folgende Torwächter:
Schallum, Akkub, Talmon und Ahiman. Schallum war ihr Befehlshaber. 18 Bis heute hat seine Familie die Aufsicht über die Wachen am Königstor auf der Ostseite des Tempels. Ihre Vorfahren zur Zeit der Wüstenwanderung hatten die Zelte der Leviten rings um das heilige Zelt bewacht. 19-20 Damals war Pinhas, der Sohn von Eleasar, ihr Vorsteher. Der HERR stand ihm bei. Schallum war ein Sohn von Kore, er stammte über Abiasaf von Korach ab und gehörte mit seinen Brüdern zur Sippe der Korachiter. Sie hatten die Aufgabe, den Eingang zum heiligen Zelt zu bewachen, so wie schon ihre Vorfahren den Eingang zum Lager des Volkes Gottes bewacht hatten. 21 Auch Secharja, ein Sohn von Meschelemja, stand am Eingang zum heiligen Zelt.
22 Insgesamt hatte man 212 Männer für den Wachdienst am Eingang zum Heiligtum ausgewählt. Ihre Namen wurden in ihren Wohnorten in Listen eingetragen. David und der Seher Samuel hatten schon ihre Vorfahren in dieses Amt eingesetzt. 23 Nun sollten die ausgewählten Männer und ihre Nachkommen die Eingänge zum Tempel des HERRN bewachen, so wie man es einst am heiligen Zelt getan hatte. 24 Die Wachen standen an den Toren auf jeder Seite des Tempels. 25 Die meisten Korachiter wohnten nicht in Jerusalem. Doch von Zeit zu Zeit musste jeder für eine Woche aus seinem Dorf nach Jerusalem kommen, um beim Tempel Wache zu halten. 26 Nur die vier Aufseher über die Wache waren ständig in Jerusalem. Auch sie waren Leviten. Sie verwalteten außerdem die Vorratsräume und Schatzkammern des Tempels. 27 Auch nachts blieben sie im Tempelbereich, denn sie mussten jeden Morgen die Tempeltüren aufschließen.
28 Einige Leviten hatten die Aufsicht über die Gegenstände für den Opferdienst. Sie trugen sie abgezählt zum Altar und hinterher wieder zurück. 29 Andere verwalteten die Gegenstände, die im Heiligtum gebraucht wurden, sowie die Vorräte an feinem Weizenmehl, Wein, Öl, Weihrauch und wohlriechenden Balsamölen. 30 Aber das Mischen der Balsamöle zu einer Salbe war Aufgabe der Priester. 31 Der Levit Mattitja, der älteste Sohn von Schallum aus der Sippe der Korachiter, war für das Backwerk verantwortlich, das für die Speiseopfer gebraucht wurde. 32 Einige Leviten aus der Sippe der Kehatiter mussten dafür sorgen, dass an jedem Sabbat frische Brote, die Gott geweiht waren, in das Heiligtum gebracht wurden.
33 Auch die Sänger stammten aus den levitischen Sippen. Ihre Leiter waren von allen anderen Diensten befreit, denn sie mussten Tag und Nacht einsatzbereit sein. Deshalb wohnten sie in Kammern direkt am Tempel.
34 Alle genannten Sippenoberhäupter der Leviten waren in den Geschlechtsregistern aufgeführt. Sie wohnten in Jerusalem.
Sauls Familie in Gibeon
35 Jeïël gründete die Stadt Gibeon und ließ sich mit seiner Frau Maacha dort nieder.
36 Ihr ältester Sohn hieß Abdon, dann folgten Zur, Kisch, Baal, Ner, Nadab, 37 Gedor, Achjo, Secher und Miklot, 38 der einen Sohn mit Namen Schima hatte. Sie ließen sich in Jerusalem nieder und wohnten dort bei anderen Familien ihres Stammes.
39 Ners Sohn hieß Abner, und Kischs Sohn hieß Saul. Sauls Söhne waren Jonatan, Malkischua, Abinadab und Eschbaal.
40 Jonatans Sohn hieß
Merib-Baal, Merib-Baals Sohn Micha.
41 Michas Söhne waren
Piton, Melech, Tachrea und Ahas.
42 Der Sohn von Ahas hieß Joadda, Joaddas Söhne waren Alemet, Asmawet und Simri. Simris Sohn hieß Moza, 43 auf ihn folgten in direkter Linie Bina, Refaja, Elasa und Azel.
44 Azel hatte sechs Söhne. Sie hießen
Asrikam, Bochru, Ismael, Schearja, Obadja und Hanan.
Sauls Ende
10 1 Auf dem Gilboagebirge kam es zur Schlacht zwischen den Philistern und den Israeliten. Die Israeliten versuchten zu fliehen, aber viele von ihnen kamen um. 2 Die Philister hatten Saul und seine Söhne eingekesselt. Jonatan, Abinadab und Malkischua waren bereits getötet worden, 3 um Saul tobte noch ein erbitterter Kampf. Er wurde von den Pfeilen der Bogenschützen getroffen und verwundet.
4 Da flehte er seinen Waffenträger an: »Zieh dein Schwert und töte mich! Sonst kommen diese unbeschnittenen Heiden und treiben ihren Spott mit mir.«
Doch der Waffenträger weigerte sich. Er wagte es nicht, den König umzubringen. Da nahm Saul selbst sein Schwert und stürzte sich hinein. 5 Als der Diener sah, dass sein Herr tot war, ließ auch er sich in sein Schwert fallen und starb. 6 So fielen an diesem Tag Saul und seine drei Söhne, und keiner seiner Nachkommen wurde je wieder König.
7 Als die israelitischen Bewohner der Jesreel-Ebene hörten, dass das Heer geflohen und Saul und seine Söhne gefallen waren, ergriffen auch sie die Flucht. Die Philister nahmen die verlassenen Städte in Besitz und wohnten darin.
8 Am Tag nach der Schlacht kehrten die Philister noch einmal zum Schlachtfeld auf dem Gilboagebirge zurück, um die Gefallenen auszuplündern. Dabei fanden sie die Leichen von Saul und seinen Söhnen, die immer noch dort lagen. 9 Sie plünderten Saul aus; dann zeigten sie seinen Kopf und seine Rüstung durch Boten im ganzen Land herum und verkündeten allen Bewohnern und den Götzen die Nachricht vom Sieg. 10 Schließlich legten sie Sauls Waffen im Tempel ihres Gottes nieder. Seinen Kopf nagelten sie an die Wand des Tempels, der dem Götzen Dagon geweiht war.
11 Als die Einwohner von Jabesch-Gilead hörten, was die Philister mit Sauls Leiche getan hatten, 12 machten sich sofort alle wehrfähigen Männer der Stadt auf den Weg und holten die Leichen von Saul und seinen Söhnen nach Jabesch. Sie begruben sie dort unter der großen Eiche. Danach trauerten und fasteten sie eine Woche lang.
13 So kam Saul ums Leben, weil er dem HERRN untreu geworden war und seine Weisungen missachtet hatte. Auch hatte er den Geist eines Verstorbenen befragt, 14 anstatt bei dem HERRN Rat zu suchen. Darum ließ Gott ihn sterben und übertrug David, dem Sohn von Isai, die Herrschaft.
Kommentar
Lass das Streiten
„Die Philister griffen Israel an …Um Saul tobte der Kampf besonders heftig“ (10,1.3). Saul starb bei den Angriffen der Philister. Den Bericht können wir in 1. Samuel 31 nachlesen. Der Chronist ergänzt um eine Erklärung: „Saul starb, weil er dem Herrn untreu geworden war. Er wollte dem Wort des Herrn nicht gehorchen“ (10,13).
Wenn wir nochmal zu den Büchern Samuel zurückgehen, sehen wir, dass Sauls eigentliches Problem sein Neid auf David war. David tat alles, was er konnte, um sich Saul unterzuordnen und gut mit ihm auszukommen. Daran hatte Saul kein Interesse. Er hatte es auf David abgesehen. Dieser interne Streit schwächte Saul und machte ihn verletzlich für Angriffe von außen.
Wir haben heute gesehen, wie interne Streitigkeiten innerhalb Gottes Volkes uns verletzlich für Angriffe von außen machen. Jesus betete, „dass [wir] vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst“ (Johannes 17,23).
Gebet
Herr, bitte hilf uns, Frieden zu stiften, Grabenkämpfe zu beenden und die Einheit zu suchen, damit die Welt glaubt.
Pippa fügt hinzu
Sprüche 18,22
„Der Mann, der eine Frau findet, hat einen Schatz gefunden.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“