Tag 314

Ein für alle Mal

Weisheit Psalm 121,1–8
Neues Testament Hebräer 9,16–28
Altes Testament Hesekiel 17,1–18,32

Einführung

Ein einziges Mal, nämlich am 7. Januar 1978 stand ich als Bräutigam vor dem Altar der Holy Trinity Brompton Kirche in London. Die Braut, Pippa Hislop, schritt am Arm ihres Vaters den Gang entlang und stellte sich zu mir. Vor Gott und der Gemeinde gaben wir uns das Eheversprechen und wurden vermählt. Als „Herr und Frau Gumbel“ verließen wir die Kirche. Es war eine „einmalige“ Sache, die jedoch enorme Auswirkungen auf unser Leben hatte. Basierend auf der Liebe, die wir füreinander hatten, gingen wir die Verpflichtung ein, uns bis zum Ende unseres Lebens zu lieben.

Knappe vier Jahre zuvor, am 16. Februar 1974, hatte ich mich zu Jesus Christus bekehrt. Diese neue Beziehung veränderte mein Leben von Grund auf. Das war ein anderes „einmaliges“ Ereignis, dessen Auswirkungen jedoch ewig und allumfassend sind. Ich erfuhr Gottes Liebe zu mir und verpflichtete mich, Ihn immer zu lieben.

Im heutigen Abschnitt aus dem Neuen Testament geht es um das größte „einmalige“ Ereignis aller Zeiten. Es veränderte den Lauf der Geschichte und hat das Potential, unser aller Leben zu verändern. Jesus kam „ein für alle Mal“ (Hebräer 9,26). „Christus starb auch nur einmal als Opfer“ (Hebräer 9,28). „Er ist ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen“ (Hebräer 9,12; EÜ). „Wir sind nun ein für alle Mal von jeder Schuld gereinigt“ (Hebräer 10,10; GNB). Dieses „einmalige“ Ereignis wurde durch Gottes Liebe initiiert, und es hat enorme Auswirkungen für uns.

Weisheit

Psalm 121,1–8

Unterwegs unter Gottes Schutz

1 Ein Lied für Festbesucher,
 die nach Jerusalem hinaufziehen.
 Ich schaue hinauf zu den Bergen –
 woher kann ich Hilfe erwarten?
2 Meine Hilfe kommt vom HERRN,
 der Himmel und Erde gemacht hat!

3 Der HERR wird nicht zulassen, dass du fällst;
 er, dein Beschützer, schläft nicht.
4 Ja, der Beschützer Israels schläft
 und schlummert nicht.

5 Der HERR gibt auf dich acht;
 er steht dir zur Seite
 und bietet dir Schutz vor drohenden Gefahren.
6 Tagsüber wird dich die Sonnenglut nicht verbrennen,
 und in der Nacht wird der Mond dir nicht schaden.

7 Der HERR schützt dich vor allem Unheil,
 er bewahrt dein Leben.
8 Er gibt auf dich acht, wenn du aus dem Haus gehst
 und wenn du wieder heimkehrst.
 Jetzt und für immer steht er dir bei!

Kommentar

Gott wird dich schützen und bewahren

Wohin wendest du dich als erstes, wenn du ein Problem hast oder nicht weißt, was du tun sollst? An Freunde, deine Familie oder einen Arzt? Es ist grundsätzlich nicht verkehrt, überall dort nach Hilfe zu suchen. Der Psalmist jedoch wendet seinen Blick als erstes nach oben.

Reue schaut zurück. Angst schaut sich um. Sorge schaut nach Innen. Glaube schaut auf.

Der Psalmist schaut auf, „Ich schaue hinauf zu den Bergen - woher wird meine Hilfe kommen?“ (121,1). Deine Hilfe, Stärke und dein Schutz kommen vom Schöpfer des Universums: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“ (121,2). „Er wird nicht zulassen, dass du stolperst und fällst; der dich behütet, schläft nicht“ (121,3).

Dieser wunderbare Psalm handelt davon, wie sehr dich der Herr liebt und dass Er über dein Leben wacht.

 „Der HERR gibt auf dich acht;
  er steht dir zur Seite…

 Der HERR schützt dich vor allem Unheil,
  er bewahrt dein Leben.
  Er gibt auf dich acht, wenn du aus dem Haus gehst
  und wenn du wieder heimkehrst.
  Jetzt und für immer steht er dir bei“ (5-8; Hfa).

Ich bete diesen Psalm manchmal, wenn Freunde oder Familie schwere Zeiten erleben.

Die Verheißung dieses Psalms ist, dass der Herr dich vor allem bewahren wird, was dir letztlich schadet. Der Psalmist konnte nicht wissen, dass sich das einmal durch das „einmalige“ Opfer Jesu Christi, der „nur einmal als Opfer [starb], um die Sünden vieler Menschen wegzunehmen“ erfüllen würde. „Er wird wiederkommen, … [und] all denen Rettung bringen, die sehnsüchtig auf seine Rückkehr warten“ (Hebräer 9,28).

Gebet

Herr, danke, dass Du Tag und Nacht über mich wachst. Danke, dass Du meinen Ausgang und meinen Eingang behütest (8; LUT).

Neues Testament

Hebräer 9,16–28

16 Beim neuen Bund ist es wie bei einem Testament: Ein Testament wird erst eröffnet, wenn der Tod seines Verfassers nachgewiesen ist. 17 Solange er lebt, ist es ohne jede Rechtskraft. Erst durch seinen Tod wird es gültig. 18 So wurde auch schon der alte Bund erst rechtskräftig, nachdem er mit Blut besiegelt war. 19 Als Mose dem Volk Israel alle Gebote des Gesetzes mitgeteilt hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken, vermengte es mit Wasser und besprengte mit Hilfe von Ysopzweigen und roter Wolle das Gesetzbuch und das ganze Volk. 20 Dann sagte er: »Dieses Blut besiegelt den Bund, den Gott mit euch geschlossen hat.« 21 Ebenso besprengte Mose das heilige Zelt und alle Gefäße und Werkzeuge für den Opferdienst. 22 Nach den Bestimmungen des alten Bundes wird fast alles mit Blut gereinigt. Denn ohne Blut ist eine Vergebung der Schuld nicht möglich.

Christus setzt sich für uns ein

23 Deshalb musste das heilige Zelt, das als Abbild des himmlischen Heiligtums hier auf der Erde stand, durch das Blut von Tieren gereinigt werden. Als es aber um das himmlische Heiligtum ging, war ein besseres Opfer nötig. 24 Schließlich ging Christus nicht in ein von Menschen erbautes Heiligtum, das ja nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist. Er betrat den Himmel selbst, um jetzt vor Gott für uns einzutreten. 25 Christus brauchte sich nur ein einziges Mal zu opfern. Der Hohepriester dagegen muss jedes Jahr aufs Neue ins Allerheiligste gehen und Gott das Blut eines Tieres darbringen. 26 Wie oft hätte Christus dann seit Beginn der Welt schon leiden müssen! Aber er ist jetzt, am Ende der Zeit, erschienen, um ein für alle Mal durch seinen Opfertod die Sünden zu tilgen. 27 Jeder Mensch muss einmal sterben und kommt danach vor Gottes Gericht. 28 So ist auch Christus ein einziges Mal gestorben, um alle Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Wenn er zum zweiten Mal kommen wird, dann nicht, um uns noch einmal von unserer Schuld zu befreien. Dann kommt er, um alle, die auf ihn warten, in seine neue Welt aufzunehmen.

Kommentar

Jesus opferte Sich für dich

Bist du dir im Klaren darüber, wie sehr Gott dich liebt? Weißt du, dass Jesus Sein Blut vergoss, damit dir vollkommen vergeben ist? Verstehst du, dass Er bereits den Preis für all deine Sünden gezahlt hat – für die vergangenen ebenso wie für die, die du noch begehen wirst?

Warum musste Jesus sterben? Der Verfasser des Briefes weist darauf hin, dass sowohl ein Testament als auch ein Bund (im Griechischen benutzt hierfür dasselbe Wort) erst wirksam werden, wenn jemand gestorben ist. Der Tod ist Grundlage, dass jemand erbt.

„Der erste Bund musste mit Blut als Beweis für den Tod besiegelt werden“ (9,18). Im Folgenden beschreibt er, mit welchem Blut der alte Bund besiegelt wurde und schließt, „Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung der Sünden“ (19-22).

Dann führt der Verfasser drei Dingen auf, in denen sich Jesu Opfer und die geringeren Opfer unter dem Gesetz unterscheiden:

1.\tJesus betrat das echte Heiligtum
„Christus ging in den Himmel selbst, um nun für uns vor Gott einzutreten. Er betrat nicht das irdische Heiligtum, denn dies war nur ein Abbild des wahren Tempels im Himmel“ (9,24).

2.\tJesu Opfer galt „ein für alle Mal
„Er ging auch nicht in den Himmel, um sich immer wieder selbst zu opfern, wie die irdischen Priester, die Jahr für Jahr das Heiligtum betreten“ (9,25). Sondern „So wie jeder Mensch nur einmal sterben muss, danach kommt er vor Gottes Gericht, so wurde auch Christus nur einmal geopfert, um die Sünden aller Menschen wegzuschaffen… um alle, die auf ihn warten, endgültig zu retten“ (27-28; GNB).

3.\tJesus vergoss Sein eigenes Blut
Jesus opferte kein „fremdes Blut“ (25; LUT) wie die Hohepriester, sondern „sein eigenes Blut“ (9,12).

Es ist kein weiteres Opfer nötig. Im Gebetbuch der anglikanischen Kirche heißt es, das einmalige Opfer Jesu war „ein umfassendes, vollkommenes und ausreichendes Opfer, eine Opfergabe und die Begleichung für die Sünden der ganzen Welt“. Und Jesus rief am Kreuz aus, „Es ist vollbracht“ (Johannes 19,30).

Wenn Jesus wiederkommt, dann nicht „noch einmal wegen unserer Schuld“ sondern um „all denen Rettung [zu] bringen, die sehnsüchtig auf seine Rückkehr warten“ (9,28).

Gebet

Ich danke Dir, Herr, für Jesus. Danke für Sein einmaliges Opfer, das vollkommene Vergebung für mich erwirkt hat. Bitte erinnere mich daran, dass es „vollbracht“ ist.

Altes Testament

Hesekiel 17,1–18,32

Das Gleichnis vom Weinstock und den Adlern

17 1 Da empfing ich wieder eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir: 2 »Du Mensch, gib dem Volk Israel ein Rätsel auf, erzähl ihnen ein Gleichnis! 3 Richte ihnen aus, was ich, Gott, der HERR, ihnen zu sagen habe: Ein großer Adler mit mächtigen Schwingen und dichtem, buntem Gefieder flog auf den Libanon. Dort riss er den Wipfel einer Zeder ab, 4 brachte den obersten Zweig in ein Land, in dem es viele Kaufleute gab, und dort in eine Händlerstadt.

5 Dann holte er einen Steckling aus dem Land Israel und flog damit zu einem fruchtbaren Feld, das an einem Fluss lag. Nahe am Wasser pflanzte der Adler den Steckling ein. 6 Aus ihm sollte ein breit wuchernder, aber niedrig wachsender Weinstock werden. Seine Ranken sollte er dem Adler entgegenstrecken und seine Wurzeln tief in die Erde wachsen lassen. So wurde aus dem Steckling tatsächlich ein Weinstock, der kräftige Ranken und immer neue Triebe bildete.

7 Doch dann kam ein anderer großer Adler mit weiten Schwingen und dichtem Gefieder. Und siehe da: Der Weinstock drehte seine Wurzeln diesem Adler zu und streckte ihm seine Ranken entgegen. Er hoffte, der Adler würde ihm Wasser geben – mehr als das Feld, in das er gepflanzt worden war. 8 Dabei hatte er doch guten Boden und reichlich Wasser. Er hätte Zweige treiben und Früchte tragen können und wäre zu einem prächtigen Weinstock geworden.

9 Ich, Gott, der HERR, frage euch Israeliten: Wird der Weinstock jetzt noch gedeihen? Wird man ihn nicht mitsamt den Wurzeln ausreißen und seine Trauben abpflücken, so dass alle grünen Triebe verdorren? Dazu braucht man nicht viel Kraft, und nicht viele Menschen müssen mit anpacken! 10 Der fruchtbare Boden hilft dann auch nichts mehr! Der Weinstock wird dort vertrocknen, sobald der heiße Ostwind ihn trifft, ja, völlig verdorren wird er.«

11 Weiter sprach der HERR zu mir: 12 »Frag das widerspenstige Volk, ob sie dieses Gleichnis denn nicht verstehen. Dann erklär du es ihnen: Gemeint ist der babylonische König, der mit seinem Heer in Jerusalem einfiel. Er nahm den König von Juda und seine Beamten gefangen und verschleppte sie in sein Land. 13 Mit einem Nachkommen der königlichen Familie schloss er ein Bündnis und ließ ihn die Treue schwören. Die mächtigen und einflussreichen Männer des Volkes nahm er gefangen, 14 um das Land Juda mit dem neuen König klein und schwach zu halten. Er wollte verhindern, dass man einen Aufstand gegen ihn anzettelte und den Treueeid brach. 15 Aber der König von Juda lehnte sich gegen den König von Babylonien auf und schickte Boten nach Ägypten, um von dort Pferde und Soldaten zu bekommen. Wird ihm das gelingen? Soll er ungestraft davonkommen? Nein! Er kann sich nicht über seinen Treueeid hinwegsetzen und dann ohne Strafe bleiben!

16 Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Weil er seinen Schwur gebrochen hat, wird er in Babylon sterben, am Hof des Königs, der ihm die Herrschaft über Juda anvertraut hatte. 17 Auch der Pharao aus Ägypten wird ihm nicht mit einem großen Heer zu Hilfe kommen, wenn die Babylonier einen Belagerungswall um Jerusalem aufschütten und Angriffsrampen bauen, um die vielen Menschen in der Stadt zu vernichten. 18 Denn der König von Juda hat sein Versprechen nicht gehalten, obwohl er sich mit Handschlag dazu verpflichtet hatte. Er wird nicht mit dem Leben davonkommen.

19 Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Weil er sich über den Bund hinwegsetzt, den er vor mir geschlossen hat, weil er den Eid bricht, den er in meinem Namen geschworen hat, darum lasse ich ihn die Folgen tragen. 20 Ich werfe mein Netz über ihn, und er wird sich darin verfangen. Ich bringe ihn nach Babylon, und dort halte ich Gericht über ihn, weil er mir die Treue gebrochen hat. 21 Auch wenn seine Soldaten versuchen zu fliehen, werden doch die meisten von ihnen durchs Schwert fallen, und die Überlebenden werden in alle Winde zerstreut. Dann erkennt ihr, dass ich euch nicht umsonst gewarnt habe.

22 Aber nun verkünde ich, Gott, der HERR: Ich selbst werde einen zarten Zweig aus dem Wipfel einer hohen Zeder brechen und ihn auf einem Berg einpflanzen, der alles rundherum überragt. 23 Ja, auf Israels erhabenstem Berg setze ich ihn in die Erde. Dort treibt er neue Zweige, trägt Früchte und wird zu einer prächtigen Zeder. Vögel aller Art werden in seinen Zweigen wohnen und dort Schatten finden. 24 Dann werden alle Bäume in Israel erkennen, dass ich, der HERR, den hohen Baum niedrig mache, den niedrigen aber hoch. Ich lasse den grünen Baum verdorren, den dürren aber lasse ich grün werden.

Ich, der HERR, habe es angekündigt und werde es auch so eintreffen lassen!«

Jeder ist für sich selbst verantwortlich!

18 1 Wieder empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er sprach: 2 »Was denkt ihr euch dabei, wenn ihr Israeliten dieses Sprichwort verwendet:

›Die Väter essen saure Trauben,
 und den Söhnen werden die Zähne davon stumpf‹?

3 Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Keiner von euch soll dieses Sprichwort jemals wieder gebrauchen! 4 Begreift doch, dass alle Menschen mir gehören – die Väter wie die Söhne! Ich habe jeden Einzelnen in der Hand. Und so lege ich Folgendes fest: Nur wer Schuld auf sich lädt, soll sterben!

5 Stellt euch einen Menschen vor, der mir dient
 und für Recht und Gerechtigkeit eintritt.
6 Bei den Götzen, die das Volk Israel verehrt,
 sucht er keine Hilfe. Auch an den Opfermahlzeiten,
die ihnen zu Ehren auf den Bergen veranstaltet werden,
 beteiligt er sich nicht.
Er vergreift sich nicht an der Frau eines anderen Mannes
 und schläft auch nicht mit einer,
  während sie ihre Tage hat.
7 Er unterdrückt und beraubt niemanden.
 Wenn er von einem Menschen,
der ihm etwas schuldet, ein Pfand nimmt,
 gibt er es auch wieder zurück.
Den Hungrigen gibt er zu essen,
 und er versorgt die mit Kleidung,
 die kaum etwas anzuziehen haben.
8 Wenn er Geld verleiht,
 nimmt er keine Wucherzinsen.
Er beteiligt sich nicht am Unrecht
 und fällt ein gerechtes Urteil
 zwischen zwei Streitenden.
9 Er richtet sich nach meinen Geboten
 und befolgt gewissenhaft,
was ich angeordnet habe.
 Solch ein rechtschaffener Mensch
kann vor mir bestehen – ja, er wird leben!
 Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort.

10 Nun hat dieser Mann einen gewalttätigen Sohn, der vor keiner Bluttat zurückschreckt und genau das tut, 11 wovon sein Vater sich ferngehalten hat.

Er beteiligt sich an den Opfermahlzeiten,
 die auf den Bergen für die Götzen veranstaltet werden.
 Er bricht die Ehe mit einer verheirateten Frau,
12 er unterdrückt und beraubt
 die Armen und Bedürftigen.
Das Pfand, das er von einem Schuldner verlangt hat,
 gibt er nicht wieder zurück.
Bei den Götzen sucht er seine Hilfe
 und tut, was mir zuwider ist.
13 Wenn er Geld verleiht,
 nimmt er Wucherzinsen.

Soll dieser Mann leben? Nein, er muss getötet werden! Weil er diese abscheulichen Dinge getan hat, ist er selbst schuld an seinem Tod!

14 Nun stellt euch vor, dieser zweite Mann hat wiederum einen Sohn. Der sieht alle Sünden mit an, die sein Vater begeht, aber er folgt dem schlechten Vorbild nicht.

15 Bei den Götzen, die das Volk Israel verehrt,
 sucht er keine Hilfe. Auch an den Opfermahlzeiten,
die ihnen zu Ehren auf den Bergen veranstaltet werden,
 beteiligt er sich nicht.
Er vergreift sich nicht an der Frau
 eines anderen Mannes,
16 er unterdrückt und beraubt niemanden.
 Wenn ihm ein Mensch etwas schuldet,
verlangt er dafür kein Pfand.
 Den Hungrigen gibt er zu essen,
und er versorgt die mit Kleidung,
 die kaum etwas anzuziehen haben.
17 Er tut den Armen kein Unrecht,
 und wenn er Geld verleiht,
nimmt er keine Wucherzinsen.
 Er befolgt, was ich angeordnet habe,
 und richtet sich nach meinen Geboten.

Dieser Sohn wird nicht wegen der Schuld seines Vaters sterben – nein, er wird leben! 18 Sein Vater aber hat andere erpresst und beraubt. Dem ganzen Volk war er ein schlechtes Vorbild. Darum muss er wegen seiner Schuld sterben!

19 Ihr aber fragt: ›Warum soll nicht auch der Sohn für die Schuld seines Vaters bestraft werden?‹, und ich antworte euch: Weil er für Recht und Gerechtigkeit eingetreten ist! Er hat auf alle meine Gebote geachtet und sie befolgt, darum wird er am Leben bleiben. 20 Nur wer sündigt, muss sterben. Ein Sohn soll nicht für die Schuld seines Vaters zur Rechenschaft gezogen werden und ein Vater nicht für die Schuld seines Sohnes. Wer mir dient, kann vor mir bestehen, und wer mir den Rücken kehrt, wird seine Strafe bekommen.

21 Wenn sich aber ein Mensch, der mich verachtet hat, von allen seinen Sünden abwendet, wenn er von da an auf meine Weisungen achtet und für Recht und Gerechtigkeit eintritt, dann wird er nicht sterben, sondern sein Leben behalten. 22 Alle Schuld, die er vorher auf sich geladen hat, rechne ich ihm nicht mehr an. Weil er nun tut, was in meinen Augen gut und richtig ist, wird er leben. 23 Ich, Gott, der HERR, frage euch: Meint ihr, es würde mir Freude machen, wenn ein Gottloser sterben muss? Nein, ich freue mich, wenn er von seinen falschen Wegen umkehrt und lebt!

24 Wenn aber ein rechtschaffener Mensch von mir nichts mehr wissen will, wenn er die gleichen bösen und abscheulichen Dinge treibt wie jemand, der mich verachtet, sollte ich ihn dann etwa verschonen? Nein, alles Gute, was er bisher getan hat, soll vor mir nichts mehr gelten! Weil er mir die Treue gebrochen und Schuld auf sich geladen hat, wird er sterben.

25 Ihr aber sagt: ›Was der Herr tut, ist nicht gerecht!‹ Hört doch, ihr vom Volk Israel: Wer handelt ungerecht, ich oder ihr? 26 Wenn ein rechtschaffener Mensch nichts mehr von mir wissen will und Unrecht tut, dann muss er sterben, und zwar wegen seiner eigenen Schuld. 27 Wenn aber ein Mensch, der mich verachtet hat, sich von seinem gottlosen Leben abwendet und von nun an für Recht und Gerechtigkeit eintritt, dann rettet er sein Leben. 28 Ja, wenn er seine Schuld einsieht und die alten Wege verlässt, wird er nicht sterben, sondern sein Leben behalten. 29 Und da behauptet ihr Israeliten: ›Der Herr handelt nicht gerecht!‹ Bin wirklich ich ungerecht, oder seid nicht vielmehr ihr es?

30 Darum sage ich, Gott, der HERR: Ich gehe mit euch ins Gericht, ihr vom Volk Israel; ich spreche jedem Einzelnen das Urteil, das er verdient. Kehrt um, wendet euch ab von allem Unrecht, das ihr getan habt, damit ihr euch nicht weiter in Schuld verstrickt! 31 Werft alles Böse von euch ab! Ändert euch von Grund auf, ja, erneuert euer Herz und euren Geist! Warum wollt ihr sterben, ihr Israeliten? 32 Mir macht es doch keine Freude, wenn ein Gottloser sterben muss. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort. Kehrt um von euren falschen Wegen, dann werdet ihr leben!«

Kommentar

Zieh einen klaren Schlussstrich!

Obwohl Jesu Tod für uns eine „einmalige“ Sache war, bereitete Gott Sein Volk jahrhundertelang darauf vor. Er lehrte sie die harten Konsequenzen von Sünde und kündigte einen Erlöser an.

Gott redete zu Seinem Volk durch ein Rätsel und ein Gleichnis (17,2). Vordergründig ging es dabei um einen „großen Adler“ (17,3), der den König von Juda nach Babylon führte (597 v.Chr.). Die Bedeutung war aber weitreichender.

Es gibt zwei Arten zarte Zweige, zwei Arten Reben und zwei Arten Königreiche. Es gibt ein Königreich dieser Welt – von Menschen erschaffen, scheinbar stark, das sich alle Ressourcen zunutze macht; es floriert offensichtlich, doch am Ende wird es völlig bedeutungslos sein. Und dann ist da das Reich Gottes, das entgegen aller Erwartungen klein anfängt, aber immer weiter wächst und beständig Frucht bringt (s. Matthäus 13,31-32 und Offenbarung 22).

Wenn wir diesen Abschnitt vor dem Hintergrund von Jesus lesen, sehen wir Anzeichen für das „einmalige“ Opfer für unsere Sünde. Der „zarte Zweig“ (17,22) passt zur Sprache Jesajas, mit der er den Messias ankündigt („Spross“; Jesaja 53,2). Dieser ist es, der „wegen unserer Vergehen durchbohrt wurde“ (Jesaja 53,5), den „der Herr die Schuld von uns allen treffen ließ“ (Jesaja 53,6). Er ist es, der Sich als „einmaliges“ Opfer für unsere Sünden hergab.

Hesekiel erklärt weiter, „Sterben muss derjenige, der die Sünde begeht“ (18,20a). „Nur wer sich schuldig macht, muss sterben“ (18,4b.20a; GNB). Im Kapitel zuvor sprach Hesekiel von kollektiver Verantwortung (17,12). Wir alle müssen die Verantwortung für unser eigenes Leben übernehmen. Du wirst nicht für die Sünden deiner Eltern oder Kinder verurteilt werden (18,20), sondern für deine eigenen.

Gott liebt alle Menschen. Er will nicht, dass einer unter das Gericht kommt: „Meint ihr, ich hätte Freude daran, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss? ... Nein, ich freue mich, wenn er von seinem falschen Weg umkehrt und am Leben bleibt“ (18,23; GNB).

Er schließt diesen Abschnitt mit der Aussage: „Deshalb werde ich jeden Einzelnen von euch nach seinem Verhalten richten…Kehrt um und hört auf zu sündigen! Lasst nicht zu, dass ihr Schuld auf euch ladet! Trennt euch von euren Verfehlungen, die ihr begangen habt, und erneuert eure Herzen und euren Geist“ (18,30-31). Ganz zum Schluss die Erinnerung, wie das möglich ist – „Kehrt also um, damit ihr am Leben bleibt“ (32b).

Das ist eine wunderbare Botschaft. Wie tief du auch gefallen sein magst – in welchem Schlamassel du dich befindest – du kannst einen klaren Schlussstrich unter deine Vergangenheit ziehen. Kehre einfach um – lass die bösen Wege hinter dir und wende dich Jesus zu. Du bekommst vollkommene Vergebung, ein neues Herz und einen neuen Geist; durch Sein Opfer für deine Sünden ist dir eine gesunde Beziehung mit Gott möglich.

Gebet

Herr, danke, dass ich umkehren und leben kann. Danke, dass Du mir ein neues Herz und einen neuen Geist versprichst. Bitte hilf mir, einen klaren Schlussstrich zu ziehen und meine Gottesbeziehung zu genießen. Du hast sie möglich gemacht durch Dein „einmaliges“ Opfer für all meine Sünden.

Pippa fügt hinzu

Psalm 121,7–8

„Der Herr behütet dich vor allem Unheil und bewahrt dein Leben. Der Herr behütet dich, wenn du kommst und wenn du wieder gehst, von nun an bis in Ewigkeit.“

So oft schon habe ich diese Verse für mich, meine Familie und Freunde gebetet. Es sind enorm tröstliche und Mut machende Worte!

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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