Ein für alle Mal
Einführung
Ein einziges Mal, nämlich am 7. Januar 1978 stand ich als Bräutigam vor dem Altar der Holy Trinity Brompton Kirche in London. Die Braut, Pippa Hislop, schritt am Arm ihres Vaters den Gang entlang und stellte sich zu mir. Vor Gott und der Gemeinde gaben wir uns das Eheversprechen und wurden vermählt. Als „Herr und Frau Gumbel“ verließen wir die Kirche. Es war eine „einmalige“ Sache, die jedoch enorme Auswirkungen auf unser Leben hatte. Basierend auf der Liebe, die wir füreinander hatten, gingen wir die Verpflichtung ein, uns bis zum Ende unseres Lebens zu lieben.
Knappe vier Jahre zuvor, am 16. Februar 1974, hatte ich mich zu Jesus Christus bekehrt. Diese neue Beziehung veränderte mein Leben von Grund auf. Das war ein anderes „einmaliges“ Ereignis, dessen Auswirkungen jedoch ewig und allumfassend sind. Ich erfuhr Gottes Liebe zu mir und verpflichtete mich, Ihn immer zu lieben.
Im heutigen Abschnitt aus dem Neuen Testament geht es um das größte „einmalige“ Ereignis aller Zeiten. Es veränderte den Lauf der Geschichte und hat das Potential, unser aller Leben zu verändern. Jesus kam „ein für alle Mal“ (Hebräer 9,26). „Christus starb auch nur einmal als Opfer“ (Hebräer 9,28). „Er ist ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen“ (Hebräer 9,12; EÜ). „Wir sind nun ein für alle Mal von jeder Schuld gereinigt“ (Hebräer 10,10; GNB). Dieses „einmalige“ Ereignis wurde durch Gottes Liebe initiiert, und es hat enorme Auswirkungen für uns.
Psalm 121,1–3+7-8
1 Ein Lied für Festbesucher,
die nach Jerusalem hinaufziehen.
Ich schaue hinauf zu den Bergen –
woher kann ich Hilfe erwarten?
2 Meine Hilfe kommt vom HERRN,
der Himmel und Erde gemacht hat!
3 Der HERR wird nicht zulassen, dass du fällst;
er, dein Beschützer, schläft nicht.
7 Der HERR schützt dich vor allem Unheil,
er bewahrt dein Leben.
8 Er gibt auf dich acht, wenn du aus dem Haus gehst
und wenn du wieder heimkehrst.
Jetzt und für immer steht er dir bei!
Kommentar
Gott wird dich schützen und bewahren
Wohin wendest du dich als erstes, wenn du ein Problem hast oder nicht weißt, was du tun sollst? An Freunde, deine Familie oder einen Arzt? Es ist grundsätzlich nicht verkehrt, überall dort nach Hilfe zu suchen. Der Psalmist jedoch wendet seinen Blick als erstes nach oben.
Reue schaut zurück. Angst schaut sich um. Sorge schaut nach Innen. Glaube schaut auf.
Der Psalmist schaut auf, „Ich schaue hinauf zu den Bergen - woher wird meine Hilfe kommen?“ (121,1). Deine Hilfe, Stärke und dein Schutz kommen vom Schöpfer des Universums: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“ (121,2). „Er wird nicht zulassen, dass du stolperst und fällst; der dich behütet, schläft nicht“ (121,3).
Dieser wunderbare Psalm handelt davon, wie sehr dich der Herr liebt und dass Er über dein Leben wacht.
„Der HERR gibt auf dich acht;
er steht dir zur Seite…
Der HERR schützt dich vor allem Unheil,
er bewahrt dein Leben.
Er gibt auf dich acht, wenn du aus dem Haus gehst
und wenn du wieder heimkehrst.
Jetzt und für immer steht er dir bei“ (5-8; Hfa).
Ich bete diesen Psalm manchmal, wenn Freunde oder Familie schwere Zeiten erleben.
Die Verheißung dieses Psalms ist, dass der Herr dich vor allem bewahren wird, was dir letztlich schadet. Der Psalmist konnte nicht wissen, dass sich das einmal durch das „einmalige“ Opfer Jesu Christi, der „nur einmal als Opfer [starb], um die Sünden vieler Menschen wegzunehmen“ erfüllen würde. „Er wird wiederkommen, … [und] all denen Rettung bringen, die sehnsüchtig auf seine Rückkehr warten“ (Hebräer 9,28).
Gebet
Herr, danke, dass Du Tag und Nacht über mich wachst. Danke, dass Du meinen Ausgang und meinen Eingang behütest (8; LUT).
Hebräer 9,18+22+24-28
18 So wurde auch schon der alte Bund erst rechtskräftig, nachdem er mit Blut besiegelt war.
22 Nach den Bestimmungen des alten Bundes wird fast alles mit Blut gereinigt. Denn ohne Blut ist eine Vergebung der Schuld nicht möglich.
24 Schließlich ging Christus nicht in ein von Menschen erbautes Heiligtum, das ja nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist. Er betrat den Himmel selbst, um jetzt vor Gott für uns einzutreten. 25 Christus brauchte sich nur ein einziges Mal zu opfern. Der Hohepriester dagegen muss jedes Jahr aufs Neue ins Allerheiligste gehen und Gott das Blut eines Tieres darbringen. 26 Wie oft hätte Christus dann seit Beginn der Welt schon leiden müssen! Aber er ist jetzt, am Ende der Zeit, erschienen, um ein für alle Mal durch seinen Opfertod die Sünden zu tilgen. 27 Jeder Mensch muss einmal sterben und kommt danach vor Gottes Gericht. 28 So ist auch Christus ein einziges Mal gestorben, um alle Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Wenn er zum zweiten Mal kommen wird, dann nicht, um uns noch einmal von unserer Schuld zu befreien. Dann kommt er, um alle, die auf ihn warten, in seine neue Welt aufzunehmen.
Kommentar
Jesus opferte Sich für dich
Bist du dir im Klaren darüber, wie sehr Gott dich liebt? Weißt du, dass Jesus Sein Blut vergoss, damit dir vollkommen vergeben ist? Verstehst du, dass Er bereits den Preis für all deine Sünden gezahlt hat – für die vergangenen ebenso wie für die, die du noch begehen wirst?
Warum musste Jesus sterben? Der Verfasser des Briefes weist darauf hin, dass sowohl ein Testament als auch ein Bund (im Griechischen benutzt hierfür dasselbe Wort) erst wirksam werden, wenn jemand gestorben ist. Der Tod ist Grundlage, dass jemand erbt.
„Der erste Bund musste mit Blut als Beweis für den Tod besiegelt werden“ (9,18). Im Folgenden beschreibt er, mit welchem Blut der alte Bund besiegelt wurde und schließt, „Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung der Sünden“ (19-22).
Dann führt der Verfasser drei Dingen auf, in denen sich Jesu Opfer und die geringeren Opfer unter dem Gesetz unterscheiden:
1.\tJesus betrat das echte Heiligtum
„Christus ging in den Himmel selbst, um nun für uns vor Gott einzutreten. Er betrat nicht das irdische Heiligtum, denn dies war nur ein Abbild des wahren Tempels im Himmel“ (9,24).
2.\tJesu Opfer galt „ein für alle Mal“
„Er ging auch nicht in den Himmel, um sich immer wieder selbst zu opfern, wie die irdischen Priester, die Jahr für Jahr das Heiligtum betreten“ (9,25). Sondern „So wie jeder Mensch nur einmal sterben muss, danach kommt er vor Gottes Gericht, so wurde auch Christus nur einmal geopfert, um die Sünden aller Menschen wegzuschaffen… um alle, die auf ihn warten, endgültig zu retten“ (27-28; GNB).
3.\tJesus vergoss Sein eigenes Blut
Jesus opferte kein „fremdes Blut“ (25; LUT) wie die Hohepriester, sondern „sein eigenes Blut“ (9,12).
Es ist kein weiteres Opfer nötig. Im Gebetbuch der anglikanischen Kirche heißt es, das einmalige Opfer Jesu war „ein umfassendes, vollkommenes und ausreichendes Opfer, eine Opfergabe und die Begleichung für die Sünden der ganzen Welt“. Und Jesus rief am Kreuz aus, „Es ist vollbracht“ (Johannes 19,30).
Wenn Jesus wiederkommt, dann nicht „noch einmal wegen unserer Schuld“ sondern um „all denen Rettung [zu] bringen, die sehnsüchtig auf seine Rückkehr warten“ (9,28).
Gebet
Ich danke Dir, Herr, für Jesus. Danke für Sein einmaliges Opfer, das vollkommene Vergebung für mich erwirkt hat. Bitte erinnere mich daran, dass es „vollbracht“ ist.
Hesekiel 18,30+31b+32
30 Darum sage ich, Gott, der HERR: Ich gehe mit euch ins Gericht, ihr vom Volk Israel; ich spreche jedem Einzelnen das Urteil, das er verdient. Kehrt um, wendet euch ab von allem Unrecht, das ihr getan habt, damit ihr euch nicht weiter in Schuld verstrickt! 31 ...Ändert euch von Grund auf, ja, erneuert euer Herz und euren Geist! Warum wollt ihr sterben, ihr Israeliten? 32 Mir macht es doch keine Freude, wenn ein Gottloser sterben muss. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort. Kehrt um von euren falschen Wegen, dann werdet ihr leben!«
Kommentar
Zieh einen klaren Schlussstrich!
Obwohl Jesu Tod für uns eine „einmalige“ Sache war, bereitete Gott Sein Volk jahrhundertelang darauf vor. Er lehrte sie die harten Konsequenzen von Sünde und kündigte einen Erlöser an.
Gott redete zu Seinem Volk durch ein Rätsel und ein Gleichnis (17,2). Vordergründig ging es dabei um einen „großen Adler“ (17,3), der den König von Juda nach Babylon führte (597 v.Chr.). Die Bedeutung war aber weitreichender.
Es gibt zwei Arten zarte Zweige, zwei Arten Reben und zwei Arten Königreiche. Es gibt ein Königreich dieser Welt – von Menschen erschaffen, scheinbar stark, das sich alle Ressourcen zunutze macht; es floriert offensichtlich, doch am Ende wird es völlig bedeutungslos sein. Und dann ist da das Reich Gottes, das entgegen aller Erwartungen klein anfängt, aber immer weiter wächst und beständig Frucht bringt (s. Matthäus 13,31-32 und Offenbarung 22).
Wenn wir diesen Abschnitt vor dem Hintergrund von Jesus lesen, sehen wir Anzeichen für das „einmalige“ Opfer für unsere Sünde. Der „zarte Zweig“ (17,22) passt zur Sprache Jesajas, mit der er den Messias ankündigt („Spross“; Jesaja 53,2). Dieser ist es, der „wegen unserer Vergehen durchbohrt wurde“ (Jesaja 53,5), den „der Herr die Schuld von uns allen treffen ließ“ (Jesaja 53,6). Er ist es, der Sich als „einmaliges“ Opfer für unsere Sünden hergab.
Hesekiel erklärt weiter, „Sterben muss derjenige, der die Sünde begeht“ (18,20a). „Nur wer sich schuldig macht, muss sterben“ (18,4b.20a; GNB). Im Kapitel zuvor sprach Hesekiel von kollektiver Verantwortung (17,12). Wir alle müssen die Verantwortung für unser eigenes Leben übernehmen. Du wirst nicht für die Sünden deiner Eltern oder Kinder verurteilt werden (18,20), sondern für deine eigenen.
Gott liebt alle Menschen. Er will nicht, dass einer unter das Gericht kommt: „Meint ihr, ich hätte Freude daran, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss? ... Nein, ich freue mich, wenn er von seinem falschen Weg umkehrt und am Leben bleibt“ (18,23; GNB).
Er schließt diesen Abschnitt mit der Aussage: „Deshalb werde ich jeden Einzelnen von euch nach seinem Verhalten richten…Kehrt um und hört auf zu sündigen! Lasst nicht zu, dass ihr Schuld auf euch ladet! Trennt euch von euren Verfehlungen, die ihr begangen habt, und erneuert eure Herzen und euren Geist“ (18,30-31). Ganz zum Schluss die Erinnerung, wie das möglich ist – „Kehrt also um, damit ihr am Leben bleibt“ (32b).
Das ist eine wunderbare Botschaft. Wie tief du auch gefallen sein magst – in welchem Schlamassel du dich befindest – du kannst einen klaren Schlussstrich unter deine Vergangenheit ziehen. Kehre einfach um – lass die bösen Wege hinter dir und wende dich Jesus zu. Du bekommst vollkommene Vergebung, ein neues Herz und einen neuen Geist; durch Sein Opfer für deine Sünden ist dir eine gesunde Beziehung mit Gott möglich.
Gebet
Herr, danke, dass ich umkehren und leben kann. Danke, dass Du mir ein neues Herz und einen neuen Geist versprichst. Bitte hilf mir, einen klaren Schlussstrich zu ziehen und meine Gottesbeziehung zu genießen. Du hast sie möglich gemacht durch Dein „einmaliges“ Opfer für all meine Sünden.
Pippa fügt hinzu
Psalm 121,7–8
„Der Herr behütet dich vor allem Unheil und bewahrt dein Leben. Der Herr behütet dich, wenn du kommst und wenn du wieder gehst, von nun an bis in Ewigkeit.“
So oft schon habe ich diese Verse für mich, meine Familie und Freunde gebetet. Es sind enorm tröstliche und Mut machende Worte!
Thought for the Day
Reue schaut zurück.
Angst schaut sich um.
Sorge schaut nach Innen.
Glaube schaut auf.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“