Tag 342

Hat Gott wirklich die Kontrolle?

Weisheit Psalm 139,11–16
Neues Testament 3. Johannes 1,1–15
Altes Testament Sacharja 1,1–4:14

Einführung

Hast Du dich schon einmal gefragt, ob Gott wirklich die Kontrolle hat? Vielleicht bei einem gesundheitlichen Problem, einer schwierigen Situation in einer Beziehung, bei der Arbeit oder sonst etwas, und du fragst dich: Hat Gott das überhaupt mitbekommen? Ist es Ihm egal? Und was kann Er schon daran ändern?

Eine Sache, an die ich mich gut erinnere aus der Zeit, als Bischof Sandy Millar noch leitender Pastor unserer Gemeinde war: Wann immer etwas scheinbar anders gelaufen war, als erwartet, pflegte er uns zu erinnern: „Der Herr regiert.“ Gott liebt dich nicht einfach, sondern Er ist auch der souveräne Herr, der die letzte Kontrolle über dein Leben hat. Und Er hat auch die Kontrolle über alle Ereignisse und die Geschichte.

A.W. Tozer schrieb, „Gott ist Liebe und Gott ist souverän. Seine Liebe veranlasst Ihn, für uns immer nur das Beste zu wünschen, und Seine Souveränität sorgt dafür, dass es Ihm gelingt.“

Weisheit

Psalm 139,11–16

11 Wünschte ich mir: »Völlige Dunkelheit soll mich umhüllen,
  das Licht um mich her soll zur Nacht werden!« –
12 für dich ist auch das Dunkel nicht finster;
  die Nacht scheint so hell wie der Tag
  und die Finsternis so strahlend wie das Licht.

13 Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen,
  im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet.
14 Herr, ich danke dir dafür,
  dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast!
  Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!
15 Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm,
  unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter,
  da war ich dir dennoch nicht verborgen.
16 Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen.
  Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben –
  noch bevor einer von ihnen begann!

Kommentar

Von der Zeugung bis zum Tod

Du brauchst dir keine Sorgen um deinen Tod zu machen oder ihn zu fürchten. Gott hat einen guten Plan und ein gutes Ziel für dein Leben. Schon vor deiner Geburt hatte Er all deine Tage geplant (139,16). Er hat dich „herrlich und ausgezeichnet“ gemacht (14).

Menschliches Leben beginnt mit der Zeugung. Gottes souveräne Liebe schließt das ungeborene Leben im Mutterleib mit ein. Dort nahm deine persönliche Geschichte ihren Anfang:

„Du hast mich gesehen, bevor ich geboren war.
  Jeder Tag meines Lebens war in deinem Buch geschrieben.
Jeder Augenblick stand fest,
  noch bevor der erste Tag begann“ (139,16).

Gott hat die Kontrolle vom Augenblick deiner Empfängnis bis zu dem Moment deines Todes und darüber hinaus. Schenke Ihm dein Vertrauen.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Deine souveräne Liebe niemanden ausschließt. Hilf mir, alle Menschen mit derselben Liebe zu lieben, und lass mich alles Leben schützen.

Neues Testament

3. Johannes 1,1–15

Anschrift und Gruß

1 Als verantwortlicher Gemeindeleiter schreibe ich an meinen Freund Gajus, mit dem ich durch die Wahrheit verbunden bin.

2 Lieber Gajus! Ich hoffe, dass es dir gut geht und du an Leib und Seele so gesund bist wie in deinem Glauben.

Vorbildliches Verhalten und Gastfreundschaft

3 Ich habe mich sehr gefreut, als einige Brüder zu mir kamen und berichteten, wie treu du zu Gottes Wahrheit stehst und dass du dein Leben ganz von ihr bestimmen lässt. 4 Für mich gibt es keine größere Freude, als zu hören, dass alle, die durch mich Christen geworden sind, ihr Leben ganz an der Wahrheit ausrichten.

5 Mein lieber Freund! Du setzt dich sehr für die Brüder ein – sogar für solche, die in eurer Gemeinde nur Gäste sind. Damit zeigst du, wie aufrichtig und treu du in deinem Glauben bist. 6 Sie selbst haben uns vor der ganzen Gemeinde deine Liebe bestätigt. Es ist gut und richtig, wenn du ihnen auch bei ihrem nächsten Aufenthalt alles gibst, was sie für ihre Weiterreise benötigen, so wie es ihnen als Dienern Gottes zusteht. 7 Denn sie wagen diese Reisen, um die Botschaft von Jesus Christus zu verkünden. Sie wollen auf keinen Fall von denen, die Gott nicht kennen, etwas für ihren Lebensunterhalt annehmen. 8 Darum ist es unsere Aufgabe, diese Männer zu unterstützen. So helfen wir mit, dass Gottes Wahrheit weitergetragen wird.

Ein schlechtes Beispiel

9 Ich habe bereits an eure Gemeinde geschrieben. Aber Diotrephes, der bei euch gern die führende Rolle spielen möchte, will nicht auf uns hören. 10 Wenn ich zu euch komme, muss ich seine Machenschaften aufdecken, denn er bringt uns mit seinen Verdächtigungen und Lügen überall in Verruf. Doch damit nicht genug: Er ist auch nicht bereit, durchreisende Brüder aufzunehmen, und verbietet sogar anderen, das zu tun. Wenn sie die Brüder dann doch unterstützen, schließt er sie aus der Gemeinde aus.

11 Doch du, mein lieber Freund, sollst diesem schlechten Beispiel nicht folgen, sondern dem guten. Denn nur wer das Gute tut, ist ein Kind Gottes. Wer das Böse tut, kennt Gott nicht. 12 Von Demetrius aber hört man überall nur Gutes. Gottes Wahrheit wirkt sich in seinem Leben aus und ist selbst die beste Empfehlung für ihn. Auch wir können dies bestätigen. Und wie du weißt, stimmt es, was wir sagen.

13 Ich habe noch so vieles auf dem Herzen, was ich dir gerne mitteilen würde. Aber das möchte ich nicht schriftlich tun. 14 Ich hoffe, dich bald zu sehen. Dann können wir alles miteinander besprechen.

15 Ich wünsche dir Frieden. Die Freunde von hier lassen dich grüßen. Grüße auch du bitte jeden einzelnen unserer Freunde!

Kommentar

Alle Bereiche deines Lebens

Gott möchte in alle Lebensbereiche Heilung bringen. Der Apostel Johannes betet ganzheitlich für seinen lieben Freund Gaius: „Ich bete, dass es dir in jeder Hinsicht gut geht“ (1,2).

Johannes war hoch erfreut, dass Gaius geistliche Fortschritte machte: „Ich kenne keine größere Freude als zu hören, dass meine Kinder so leben, wie es der Wahrheit Gottes entspricht… Sie haben der Gemeinde hier von deiner liebevollen Freundlichkeit berichtet“ (1,4.6).

Doch Johannes‘ Gebet geht über Gaius‘ geistliche Bedürfnisse hinaus. Es ist absolut in Ordnung, für die Gesundheit deiner Freunde und „dass es [ihnen] in jeder Hinsicht gut geht“ (1,2) zu beten.

Glaube wird in der Liebe sichtbar. Liebe handelt, z.B. indem wir Gastfreundschaft üben, Menschen aufnehmen und sie im Dienst für die Wahrheit unterstützen (1,8).

Wenn du also Gastfreundschaft übst, bist du Teil einer langen christlichen Tradition, die auf das Neue Testament zurückgeht.

Johannes warnt Gaius vor Diotrephes, der „die durchreisenden Brüder nicht aufnimmt! Und wenn andere sie aufnehmen wollen, verbietet er es ihnen“ (1,10; GNB). Er „hält sich für den Wichtigsten“ und möchte mit Johannes nichts zu tun haben. „Er lügt und erzählt unglaubliche Dinge“ über Johannes (9-10; GNB). Selbst der heilige und liebenswerte Johannes war nicht bei allen beliebt.

Er bittet Gaius eindringlich: „lass dich von diesem schlechten Beispiel nicht beeinflussen. Halte dich vielmehr an das Gute!“ (1,11) Und er betet für Ihn, „Ich wünsche dir den Frieden Gottes“ (15a).

Johannes schreibt absichtlich nicht alles auf (13-14). Manches hebt man sich besser für das persönliche Gespräch auf.

Gebet

Herr, ich bete heute für meine Familie und Freunde; dass es ihnen gesundheitlich und in allen Dingen gut gehen möge.

Altes Testament

Sacharja 1,1–4:14

Kehrt um!

1 1 Im 2. Regierungsjahr des persischen Königs Darius, im 8. Monat, empfing der Prophet Sacharja, der Sohn von Berechja und Enkel von Iddo, eine Botschaft vom HERRN. Gott sprach zu ihm:

2 »Ich, der HERR, war voller Zorn über eure Vorfahren und musste sie hart bestrafen. 3 Darum richte dem Volk von mir, dem allmächtigen Gott, aus: Kehrt um, kommt zu mir zurück! Dann wende auch ich mich euch wieder zu. Denn ich bin der HERR, und mein Wort gilt! 4 Seid nicht wie eure Vorfahren, die nicht auf mich hören wollten, als ich ihnen durch die Propheten zurufen ließ: ›So spricht der HERR, der allmächtige Gott: Kehrt um von euren falschen Wegen; hört endlich auf, Böses zu tun!‹ Sie schenkten meinen Worten keine Beachtung. 5 Und wo sind sie nun? Eure Vorfahren sind längst gestorben, und auch die Propheten leben nicht mehr. 6 Doch was ich durch meine Diener, die Propheten, ankündigen ließ, das hat sich an euren Vorfahren erfüllt.

Da kehrten sie von ihren falschen Wegen um und gaben zu: ›Der HERR, der allmächtige Gott, hat uns für unsere Taten bestraft, genau wie er es angedroht hatte.‹«

Die erste Vision: Reiter

7 Im 2. Regierungsjahr des Königs Darius, am 24. Tag des 11. Monats, des Monats Schebat, empfing der Prophet Sacharja, der Sohn von Berechja und Enkel von Iddo, wieder eine Botschaft vom HERRN. Er berichtet:

8 In jener Nacht hatte ich eine Vision. Ich sah einen Mann auf einem rotbraunen Pferd, der zwischen den Myrtensträuchern im Tal Halt machte. Hinter ihm waren noch andere Reiter auf rotbraunen, fuchsroten und weißen Pferden.

9 »Mein Herr, wer sind diese Reiter?«, fragte ich den Engel, der mir alles erklären sollte.

Er antwortete: »Das wirst du gleich erfahren.«

10 Da sagte der Mann, der zwischen den Myrtensträuchern gehalten hatte: »Diese Reiter hat Gott, der HERR, ausgesandt, um durch alle Länder der Welt zu ziehen.«

11 Nun wandten sich die Reiter an den Engel des HERRN, der zwischen den Myrtensträuchern stand, und berichteten: »Wir haben die ganze Erde durchstreift, und überall herrscht Ruhe.«

12 Da rief der Engel des HERRN: »HERR, du allmächtiger Gott, wie lange soll das noch so weitergehen? Wann endlich hast du Erbarmen mit den Menschen in Jerusalem und in den anderen Städten Judas? Schon siebzig Jahre lang lastet dein Zorn auf ihnen!« 13 Der HERR antwortete dem Engel, mit dem ich geredet hatte. Er tröstete ihn und machte ihm Mut.

14 Dann wandte sich der Engel wieder an mich und befahl: »Verkünde den Menschen: ›So spricht der HERR, der allmächtige Gott: Meine Liebe zu Jerusalem und zum Berg Zion ist ungebrochen; voller Leidenschaft werde ich mich wieder für sie einsetzen. 15 Doch die Völker, die sich jetzt noch so sicher fühlen, werden meinen gewaltigen Zorn zu spüren bekommen. Ich wollte mein Volk bloß eine kurze Zeit lang bestrafen, doch sie haben es ganz ins Unglück gestürzt.

16 Darum will ich Erbarmen haben und mich Jerusalem aufs Neue zuwenden. Mein Tempel soll wieder aufgebaut werden, ja, die ganze Stadt soll neu erstehen. Das verspreche ich, der HERR, der allmächtige Gott!‹

17 Und auch das sollst du verkünden: ›Mit lauter Gutem werde ich mein Volk beschenken; in ihren Städten soll es an nichts fehlen. Zion werde ich trösten, und Jerusalem wird wieder meine auserwählte Stadt sein. Mein Wort gilt, denn ich bin der HERR, der allmächtige Gott!‹«

Die zweite Vision: Hörner und Schmiede

2 1 Als ich aufschaute, sah ich vier Hörner. 2 Ich fragte den Engel, der mit mir gesprochen hatte: »Was bedeuten diese Hörner?«

Er antwortete: »Das sind die Mächte, die Juda, Israel und Jerusalem besiegt und die Bevölkerung in fremde Länder verschleppt haben.«

3 Dann ließ mich der HERR vier Schmiede sehen. 4 »Was haben diese Männer vor?«, fragte ich. Der Engel erwiderte: »Sie sollen die Hörner abschlagen, denn diese haben Juda unterworfen und seine Bewohner in die Verbannung geführt. Ja, die Völker, die Juda überfallen haben, werden nun selbst in Furcht und Schrecken versetzt, und ihre Macht wird zerschlagen.«

Die dritte Vision: Der Mann mit der Messschnur

5 Als Nächstes sah ich einen Mann mit einer Messschnur in der Hand. 6 »Wohin gehst du?«, fragte ich ihn.

Er antwortete: »Ich gehe nach Jerusalem, um auszumessen, wie lang und breit die Stadt werden soll.«

7 Da trat der Engel vor, der bis jetzt mit mir gesprochen hatte. Ein anderer Engel kam ihm entgegen 8 und gab ihm den Auftrag: »Lauf und sag dem jungen Mann mit der Messschnur: Jerusalem soll keine Mauer mehr haben, damit der Platz für die vielen Menschen und Tiere ausreicht. 9 Der HERR verspricht: ›Ich selbst werde die Stadt ringsum wie eine Mauer aus Feuer beschützen. Mit meiner ganzen Macht und Herrlichkeit will ich wieder mitten in Jerusalem wohnen.‹«

10 Der HERR sagt: »Los, schnell! Flieht aus dem Land im Norden! Ich, der HERR, hatte euch in alle Himmelsrichtungen zerstreut.

11 Doch jetzt rettet euch, ihr Israeliten, die ihr noch in Babylonien seid!« 12 Um seine Macht und Herrlichkeit zu zeigen, hat mich der HERR, der allmächtige Gott, zu den Völkern gesandt, die euch ausgeplündert haben. Er sagt: »Wer sich an euch Israeliten vergreift, der verletzt, was mir am kostbarsten ist. 13 Darum erhebe ich jetzt meine Hand und schlage eure Feinde nieder. Bisher musstet ihr ihnen als Sklaven dienen, doch dann werdet ihr sie ausplündern.« Wenn das eintrifft, werdet ihr erkennen, dass der HERR, der allmächtige Gott, mich gesandt hat.

14 Er ruft: »Freut euch und jubelt, ihr Einwohner von Zion! Denn ich werde kommen und mitten unter euch wohnen! 15 An jenem Tag werden sich viele Völker mir zuwenden. Dann gehören auch sie zu meinem Volk, und ich wohne in eurer Mitte.« Wenn das geschieht, werdet ihr erkennen, dass der HERR, der allmächtige Gott, mich zu euch gesandt hat. 16 In seinem Heiligen Land gehört Juda dann in besonderer Weise dem HERRN, und Jerusalem wird wieder seine auserwählte Stadt sein. 17 Seid still vor dem HERRN, all ihr Bewohner der Erde! Denn er hat sich aufgemacht und kommt aus seiner heiligen Wohnung!

Die vierte Vision: Der Hohepriester Jeschua

3 1 Als Nächstes ließ Gott mich den Hohenpriester Jeschua sehen. Er stand vor dem Engel des HERRN, und rechts von ihm stand der Satan und wollte ihn anklagen. 2 Aber der Engel sagte zu ihm: »Schweig, Satan! Der HERR verbietet dir das Wort. Er steht zu Jerusalem, seiner auserwählten Stadt, und zu Jeschua, den er wie ein brennendes Holzscheit aus dem Feuer gerettet hat.«

3 Jeschuas Kleider stanken vor Dreck, als er vor dem Engel stand. 4 »Zieht ihm die verschmutzten Kleider aus!«, befahl der Engel den anderen Engeln, die ihm zu Diensten waren.

Zu Jeschua sagte er: »Sieh, ich nehme alle Schuld von dir und lasse dir festliche Kleider anziehen.«

5 Dann bat ich: »Setzt ihm auch einen sauberen Turban auf!« Die Engel folgten meiner Bitte und zogen Jeschua frische Kleider und einen sauberen Turban an.

Der Engel des HERRN sah dabei zu 6 und sagte dann feierlich zum Hohenpriester Jeschua: 7 »So spricht der HERR, der allmächtige Gott: Wenn du so lebst, wie es mir gefällt, und wenn du dich an meine Weisungen hältst, dann wirst du als oberster Priester die Dienste in meinem Tempel und in den Vorhöfen beaufsichtigen. Ich gewähre dir zusammen mit den Engeln, die mir dienen, freien Zutritt zu meinem Thron.

8 Höre, Jeschua, Hoherpriester! Du und die anderen Priester, die mit dir zusammen den Dienst tun, ihr seid ein Zeichen für das, was ich vorhabe: Ich werde einen Mann aus der Nachkommenschaft von David hervorgehen lassen, der mir in besonderer Weise dienen wird. 9 Seht, vor Jeschua habe ich einen Stein hingelegt. Auf diesem einen Stein sind sieben Augen. Ich, der HERR, der allmächtige Gott, werde auf ihm eine Inschrift einmeißeln. Durch sie bürge ich dafür, dass ich an einem einzigen Tag die Menschen dieses Landes von ihrer Schuld befreien werde.

10 Wenn diese Zeit gekommen ist, werdet ihr euch gegenseitig einladen, ihr werdet in Frieden und Sicherheit unter den Zweigen eurer Feigenbäume und Weinstöcke beieinandersitzen. Das verspreche ich, der HERR, der allmächtige Gott!«

Die fünfte Vision: Der goldene Leuchter und die Ölbäume

4 1 Der Engel, der mir alles erklärte, kam wieder zu mir. Er rüttelte mich auf, als ob er mich aus dem Schlaf wecken wollte. 2 Dann fragte er: »Was siehst du?«

Ich antwortete: »Einen Leuchter aus reinem Gold, darauf eine Ölschale und ringsum sieben Lampen mit jeweils sieben Röhrchen für die Dochte. 3 Rechts und links von dem Leuchter steht je ein Ölbaum.

4 Aber was soll dies alles bedeuten, mein Herr?«

5 Der Engel erwiderte: »Das weißt du nicht?«

Ich verneinte, und er sagte:

Eine Botschaft für Serubbabel

6 Dann gab mir der HERR folgende Botschaft für Serubbabel: »Was du vorhast, wird dir nicht durch die Macht eines Heeres und nicht durch menschliche Kraft gelingen: Nein, mein Geist wird es bewirken! Das verspreche ich, der HERR, der allmächtige Gott.

7 Ein Berg von Hindernissen wird sich vor dir auftürmen, aber ich räume sie aus dem Weg. Wenn der Tempel wieder aufgebaut ist, wirst du den Schlussstein einsetzen – unter dem Jubel des Volkes!«

8 Weiter sprach der HERR zu mir: 9 »Serubbabel hat den Grundstein zu diesem Tempel gelegt, und er wird den Bau auch vollenden! Wer über die kleinen Anfänge enttäuscht war, der wird sich noch von Herzen freuen, wenn er den Schlussstein in Serubbabels Hand sieht!« Wenn dies eintrifft, werdet ihr erkennen, dass der HERR, der allmächtige Gott, mich zu euch gesandt hat.

10 »Die sieben Lampen sind die Augen des HERRN, die unermüdlich umherschweifen und alles sehen, was in der Welt geschieht.«

11 Ich fragte weiter: »Was bedeuten denn die zwei Ölbäume rechts und links vom Leuchter?

12 Und was hat es mit den beiden Zweigen neben den zwei goldenen Röhren auf sich, die das kostbare Öl von den Bäumen herableiten?«

13 Der Engel entgegnete: »Weißt du es nicht?«

Als ich wieder verneinte,

14 erklärte er mir: »Das sind die beiden Männer, die der Herr der ganzen Welt mit Öl gesalbt hat. Er hat sie dazu erwählt, ihm zu dienen.«

Kommentar

Über alle Ereignisse der Geschichte

Es muss nicht erst in deinem eigenen Leben etwas schief gehen, um dich daran zweifeln zu lassen, ob Gott wirklich die Kontrolle hat. Wenn wir auf die weltweiten Ereignisse und Entwicklungen sehen, fragen wir uns, was um alles in der Welt da los ist. „Regiert“ der Herr tatsächlich über dieses Chaos.

Sacharja musste seine Zuhörer daran erinnern, dass „der Herr regiert“. Er war Priester und Prophet, der dem nach vielen Jahren im Exil nach Jerusalem zurückgekehrten Volk prophezeite. Mit Botschaften der Hoffnung und Erlösung hob Sacharja ihren Blick zu Gott. Gott regiert – und Er ist noch nicht fertig mit Seinem Volk.

Im Kern dieser erneuerten Hoffnung stehen Verheißungen einer erneuerten Gottesbeziehung, die sich endgültig in Jesus erfüllten. Immer wieder erhalten wir in diesen Visionen kurze Hinweise auf Jesus:

1.\tGott wird wiederkommen (Kapitel 1)
Das Buch eröffnet mit einem Aufruf zur Buße. Neben der Aufforderung zur Umkehr steht die Verheißung des Allmächtigen, „dann werde ich mich auch wieder zu euch hinwenden“ (1,3). Sich Gott wieder zuwenden, bedeutet Schuldeingeständnis und Reue.

Gottes Verheißung Seiner Wiederzuwendung wird durch die Vision eines Mannes versinnbildlicht, der auf einem roten Pferd reitet (1,8). Gott verspricht: „ich bin der HERR, und mein Wort gilt!“ (1,11; Hfa). Der Herr regiert, und Er liebt dich. Die Myrtenbäume scheinen dabei für das Volk Israel und die Kirche heute zu stehen und symbolisieren damit auch Jesus (der Mann auf dem roten Pferd), der inmitten Seiner Kirche steht.

Wenn das der Fall ist, tritt Jesus für die Kirche ein (1,12). Seine Fürbitte wird beantwortet: „Mein Tempel soll wieder aufgebaut werden“ (1,16). Dies erfüllte sich wörtlich historisch mit dem Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem, aber es bezieht sich auch auf die Kirche heute.

2.\tGott wird beschützen (Kapitel 2)
Als nächstes sah Sacharja einen Mann mit einem Maßband in der Hand (2,5). Wieder die Frage, ob es sich dabei um Jesus handelt? Gott verheißt, dass Jerusalem eine Stadt ohne Mauern sein wird, aber Er selbst werde „eine Mauer aus Feuer um Jerusalem bilden“ und „die Stadt mit [S]einer Herrlichkeit erfüllen“. Die Kirche ist das neue Jerusalem – eine Stadt ohne Mauern (2,8). Sein „Augapfel“ (2,12). Und Gott wohnt unter uns (2,14).

Er versichert dem Volk, „Wer euch antastet, tastet meinen kostbarsten Besitz an“ (2,12). Er verspricht: „Ich komme und wohne mitten unter euch“ (2,14; GNB).

3.\tGott wird vergeben (Kapitel 3)
Ich habe die dumme Angewohnheit, Stifte in meine hinteren Hosentaschen zu stecken und mich dann draufzusetzen, was unweigerlich bleibende Flecken hinterlässt, egal wie oft die Hose gewaschen wird.

Du kannst den Makel deiner Sünde nicht aus deinem Leben entfernen, aber Jesus kann es.

Der Engel des Herrn erscheint und kündet von Jesus. „Als Nächstes ließ Gott [Sacharja] den Hohenpriester Jeschua sehen. Er stand vor dem Engel des HERRN, und rechts von ihm stand der Satan und wollte ihn anklagen“ (3,1; Hfa). Der Name „Satan“ bedeutet Ankläger (s. Offenbarung 12,10).

Doch Jesus ist mächtiger als Satan. Der Herr weist Satan zurecht und sagt über Jeschua, „Dieser Mann ist wie ein Holzscheit, das aus dem Feuer gerissen wurde“ (3,2). Dieses Bild passt für alle, die von Jesus gerettet sind.

„Jeschua trug schmutzige Kleider, als er vor dem Engel [Jesus] stand“ (3,3). Zu den anderen Engeln sagt Er: „Zieht ihm die schmutzigen Kleider aus… Hiermit habe ich deine Sünde von dir genommen und lasse dir jetzt festliche Kleider anziehen“ (3,4). Durch das Kreuz reinigt Jesus dich und kleidet dich neu.

Der Allmächtige spricht, „Ich werde meinen Knecht, den Spross, auftreten lassen“ (3,8; s. Jeremia 23,5ff). Und weiter sagt Er, „ich nehme die Sünde dieses Landes an einem einzigen Tag weg“ (3,9) – das geschah am ersten Karfreitag, als Jesus an einem einzigen Tag alle Sünde der Welt wegnahm.

Das hat zur Folge, dass „ihr euch an jenem Tag … gegenseitig einladen und in Frieden und Sicherheit die Früchte eurer Weinstöcke und Feigenbäume miteinander genießen werdet“ (3,10). Symbole für Frieden, Sicherheit und Wohlstand.

4.\tGott wird euch Seinen Geist geben (Kapitel 4)
„So spricht der Herr zu Serubbabel: ´Nicht durch Gewalt und Kraft wird es geschehen, sondern durch meinen Geist´, spricht der Herr, der Allmächtige“ (4,6).

Stehst du vor einer vermeintlich unmöglichen Situation? Mit reiner Willenskraft wirst du sie nicht überwinden. Bitte den Heiligen Geist, dir zu helfen.

Verachte nicht „die kleinen Anfänge“ (4,10). Halte das Erreichen scheinbar kleiner Ziele nicht für irrelevant. Das Reich Gottes fängt mit einem Senfkorn an, das zu einem großen Baum heranwächst. Kleine Zahlen sind Gott egal. Wenn Gott dabei ist, ist nichts klein. Alles fängt klein an. Nichts, das du für Gott tust, bleibt unbemerkt oder unbelohnt. Vielleicht siehst du die Früchte nicht, trotzdem dienst du Gott damit. Gib deine Träume nicht auf.

Der Herr regiert. Er steht über den historischen Ereignissen. In Seiner souveränen Liebe wurde durch Seinen Geist der Tempel wieder aufgebaut. Es fing klein an. Du kannst heute darauf vertrauen, dass Er Seine Kirche durch Seinen Geist von klein auf aufbauen wird.

Gebet

Danke, Herr, dass Du meine Sünde weggenommen und mir Frieden, Sicherheit und geistlichen Reichtum gibst. Ich bete, dass Du Deinen Heiligen Geist ausgießt und Deine Kirche wieder aufbaust.

Pippa fügt hinzu

3. Johannes 1,2

„Ich bete, dass es dir in jeder Hinsicht gut geht, und dass dein Körper so gesund ist…“

Das hört sich nach einem guten Gebet für Familie und Freunde diese Weihnachten an.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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