Gott macht etwas Gutes daraus
Einführung
Mitte des 19. Jahrhunderts logierte Lord Radstock in einem Hotel in Norwegen. Er hörte, wie ein kleines Mädchens auf dem Klavier in der Lobby herumklimperte. Es war nicht schön anzuhören: „Plink ... plonk ... plink ...” Es machte ihn wahnsinnig! Dann setzte sich ein Mann zu dem Mädchen und fing an, es auf dem Klavier zu begleiten, spielte in die Pausen hinein. Das Resultat war ein Musikgenuss. Später entdeckte Radstock, dass der Mann, der Vater des kleinen Mädchens, Alexander Borodin war, der Komponist der Oper Fürst Igor.
Gott ruft dich in eine Beziehung, die deine Zusammenarbeit mit Ihm verlangt. Im christlichen Glauben geht es in erster Linie um das, was durch Gott in Christus für uns getan wurde. Aber du bist dabei nicht nur Zuschauer oder Statist. Du bist aufgefordert mitzumachen. Gott bezieht dich in Seine Pläne ein. Gott kommt und setzt Sich zu dir und „führt alles zum Guten” (Römer 8,28). Er nimmt unsere „Plinks“ und „Plonks“ und macht etwas Wunderschönes daraus.
Sprüche 4,20–27
20 Mein Sohn, hör gut zu und pass auf,
was ich dir sage!
21 Verachte meine Worte nicht,
sondern präg sie dir fest ein!
22 Sie sind der Schlüssel zum Leben
und erhalten deinen ganzen Körper gesund.
23 Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere:
Achte auf deine Gedanken,
denn sie entscheiden über dein Leben!
24 Verbreite keine Lügen,
vermeide jede Art von falschem Gerede!
25 Halte dir immer vor Augen, was gut und richtig ist,
und geh geradlinig darauf zu.
26 Wähle sorgsam deine Schritte
und weiche nicht vom rechten Weg ab!
27 Schau weder nach rechts noch nach links
und halte dich vom Bösen fern.
Kommentar
Wähle deinen Weg mit Bedacht
Du hast eine aktive Rolle, wie du auf Gottes Ruf antwortest. Indem du auf Seinen Wegen bleibst und klug lebst, kannst du etwas Großartiges aus deinem Leben machen. In diesem Abschnitt geht es um vier Bereiche, auf die du Acht haben musst, wenn du als Sieger über die Versuchungen des Lebens hervorgehen willst:
1.\tDeine Gedanken
Du entscheidest, worüber du nachdenkst. Wie du lebst, entspringt deinem Herzen. „Vor allem aber behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben“ (4,23). Mit guten Dingen sollst dir dein Herz füllen, besonders mit Gottes Wort (4,20-21). Es schenkt dir „Leben und Gesundheit“ (4,22). Denke über Dinge nach, die „wahr und anständig und gerecht … rein und liebenswert und bewunderungswürdig [sind, an] Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen“ (Philipper 4,8).
2.\tDeine Worte
Deine Worte haben Macht. Gehe vorsichtig damit um. „Lass deinen Mund keine Unwahrheit aussprechen; über deine Lippen soll keine Verleumdung oder Täuschung kommen“ (4,24; GNB). Es heißt, was über unsere Lippen geht, soll drei Wächter haben: „Ist es wahr? Ist es freundlich? Ist es nötig?“
3.\tDeine Augen
Hüte deine Augen. Überlege dir gut, was du dir ansiehst (besonders im Zeitalter von Internet und sozialen Medien). „Lass deine Augen geradeaus schauen, richte deine Blicke genau auf deinen Weg!“ (4,25). Jesus warnt, dass unsere „ganze Erscheinung finster“ wird, wenn wir unsere Blicke auf das Falsche richten (Matthäus 6,22-23).
4.\tDeine Schritte
Vielen Versuchungen kannst du aus dem Weg gehen, wenn du dir gründlich überlegst, wohin du gehst. „Wähle den geraden Weg …und folge nicht dem Bösen“ (4,26-27). Der Verfasser des Hebräerbriefes zitiert diesen Vers und mahnt, „den Wettlauf bis zum Ende durch[zu]halten, für den wir bestimmt sind… unsere Augen auf Jesus gerichtet … Schafft gerade Wege für eure Füße“ (Hebräer 12,1-2.13).
Gebet
Herr, ich bitte Dich, bewahre meine Zunge und mein Herz. Lass mich meine Schritte klug wählen.
Matthäus 27,45–66
Jesus stirbt am Kreuz
45 Am Mittag wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel. Diese Finsternis dauerte drei Stunden. 46 Gegen drei Uhr schrie Jesus laut: »Eli, Eli, lema sabachtani?« Das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«
47 Einige von den Umstehenden aber meinten: »Der ruft den Propheten Elia.«
48 Einer von ihnen holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essigwasser und steckte ihn auf einen Stab, um Jesus davon trinken zu lassen. 49 Aber die anderen sagten: »Lass doch! Wir wollen sehen, ob Elia kommt und ihm hilft.«
50 Da schrie Jesus noch einmal laut auf und starb.
51 Im selben Augenblick zerriss im Tempel der Vorhang vor dem Allerheiligsten von oben bis unten. Die Erde bebte, und die Felsen zerbarsten. 52 Gräber öffneten sich, und viele Verstorbene, die nach Gottes Willen gelebt hatten, erwachten vom Tod. 53 Nach der Auferstehung von Jesus verließen sie ihre Gräber, gingen in die heilige Stadt Jerusalem hinein und erschienen dort vielen Leuten.
54 Der römische Hauptmann und die Soldaten, die Jesus bewachten, erschraken sehr bei diesem Erdbeben und allem, was sich sonst ereignete. Sie sagten: »Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn gewesen!«
55 Viele Frauen aus Galiläa waren mit Jesus zusammen nach Jerusalem gekommen. Sie hatten für ihn gesorgt, und jetzt beobachteten sie das Geschehen aus der Ferne. 56 Unter ihnen waren Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus und Josef, sowie die Mutter von Jakobus und Johannes, den beiden Söhnen von Zebedäus.
Jesus wird begraben
57 Am Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa. Er hieß Josef und war ein Jünger von Jesus. 58 Er ging zu Pilatus und bat ihn um den Leichnam von Jesus. Pilatus befahl, diese Bitte zu erfüllen. 59 Josef nahm den Toten, wickelte ihn in ein neues Leinentuch 60 und legte ihn in eine unbenutzte Grabkammer, die er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Dann wälzte er einen großen Stein vor den Eingang des Grabes. 61 Maria aus Magdala und die andere Maria blieben gegenüber vom Grab sitzen.
Die Wache am Grab
62 Am nächsten Tag, es war der Sabbat, kamen die obersten Priester und die Pharisäer miteinander zu Pilatus 63 und sagten: »Herr, uns ist eingefallen, dass dieser Verführer einmal behauptet hat: ›Drei Tage nach meinem Tod werde ich von den Toten auferstehen!‹ 64 Lass darum das Grab bis zum dritten Tag bewachen, sonst stehlen seine Jünger noch den Leichnam und erzählen jedem, Jesus sei von den Toten auferstanden. Das aber wäre ein noch größerer Betrug.«
65 »Ich will euch eine Wache geben«, antwortete Pilatus. »Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt!« 66 Da versiegelten sie den Stein, der den Eingang des Grabes verschloss, und stellten Wachposten auf.
Kommentar
Gib großzügig
Gott wirkt in erster Linie durch das Kreuz und Jesu Auferstehung zu deinem Besten. Jesus erlitt entsetzliches Leid und echte Trennung von Gott, damit du in Gottes Gegenwart kommen kannst.
Jesus wurde von den religiösen Führern, seiner eigenen Familie, von den Menschen, Seinen Jüngern und schließlich „rief Jesus mit lauter Stimme: „Eli, Eli, lama asabtani?“, das bedeutet: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?““ (27,46).
Seine qualvollen Worte bringen zum Ausdruck, wie schlimm das Gefühl für Jesus war, von Gott getrennt zu sein. Er zitiert Psalm 22,2, der ein Aufschrei des Leids, der Klage und des von Gott Verlassenseins ist. Im Buch Hiob haben wir gesehen, wie schwierig und komplex menschliches Leid ist. Am Kreuz nun sehen wir Gottes endgültige Antwort auf das Leid – Er entschließt Sich einzugreifen und es auf Sich zu nehmen.
Aus John Stotts Gedanken über das Kreuz: „Ich könnte nicht an einen Gott glauben, wenn da nicht das Kreuz wäre…wie könnte man einen Gott anbeten, der immun wäre gegen die Realität von Schmerz und Leiden?“
Aber dass Jesus unser Leid am Kreuz auf Sich nimmt, geht weit über reine Solidarität hinaus. In Seinen Worten hallt wieder, dass Er gekommen ist „sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben“ (20,28). Er starb, damit du in Freiheit leben kannst. Jesus wurde von Gott verlassen, damit Gott dich und mich annehmen kann.
Dass Er uns wirklich angenommen hat, wissen wir, denn in dem Moment, als Jesus starb, „zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Teile“ (27,51). Die Symbolik wird uns im Hebräerbrief erklärt. Der Vorhang trennte die Menschen vom „Allerheiligsten“ – das ist die Gegenwart Gottes (Hebräer 9,3).
Durch Jesus kannst du die Gegenwart Gottes und eine innige Freundschaft mit Ihm erleben. Dass der Vorhang „von oben“ nach unten zerriss, will uns daran erinnern, dass du es Gott zu verdanken hast, in Seine Gegenwart kommen zu dürfen, und nicht den Menschen. Du weißt dich von Gott in Seiner Gegenwart angenommen aufgrund von Jesu Leiden und Verlassensein. Gott hat es für dich getan.
Und während Gott durch das Kreuz und Jesu Auferstehung entschlossen in der Menschengeschichte handelte, bezog er die Menschen doch aktiv in Seine Pläne mit ein. Er gebrauchte Josef, einen reichen Mann aus Arimathäa, der ein Nachfolger Jesu geworden war. Josef kaufte das Grab, in dem Jesus begraben wurde und in dem das größte Wunder aller Zeiten stattfand – die Auferstehung Jesu (27,57-60).
Es geht nicht so sehr darum, ob du arm oder reich bist, sondern darum, wie du auf das antworten, was Jesus für dich getan hat und was du mit dem tust, was dir zur Verfügung steht. Josef gebrauchte seinen Reichtum für gute Zwecke. Er gab großzügig. Weil er dazu bereit war, machte Gott etwas Großartiges aus seinem Leben, wofür man sich allezeit an ihn erinnert.
Gebet
Herr, danke, dass Du das alles für mich auf Dich genommen. Danke, dass Du mir nicht nur vergibst, sondern dass Du mich in Deine Pläne einbeziehst.
2. Mose 13,1–14,31
Ein Fest zur Erinnerung an die Befreiung
1 Der HERR sprach zu Mose: 2 »Die Israeliten sollen mir ihre ältesten Söhne weihen und jedes männliche Tier, das zuerst geboren wird. Sie gehören mir!«
3 Mose sagte zum Volk: »Behaltet diesen Tag in Erinnerung, denn heute werdet ihr aus der Sklaverei in Ägypten befreit! Der HERR führt euch mit starker Hand hinaus. Esst darum kein Brot, das mit Sauerteig gebacken wurde! 4 Heute, im Monat Abib, zieht ihr aus Ägypten fort. 5 Der HERR hat euren Vorfahren geschworen, euch das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter zu geben. Wenn er euch in dieses fruchtbare Land gebracht hat, in dem es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt, sollt ihr auch weiterhin im ersten Monat diesen Brauch beibehalten: 6 Esst sieben Tage lang nur Brot, das ohne Sauerteig gebacken wurde, und am siebten Tag feiert ein Fest zu Ehren des HERRN. 7 Ja, sieben Tage lang sollt ihr nur ungesäuertes Brot essen! Im ganzen Land darf es kein Sauerteigbrot und keinen Sauerteig mehr geben! 8 Erklärt zu Beginn des Festes euren Kindern, dass ihr es feiert, weil der HERR euch geholfen und euch aus Ägypten herausgeführt hat. 9 Das Fest soll euch wie ein Zeichen an eurer Hand oder ein Band um eure Stirn daran erinnern, dass ihr stets die Weisungen des HERRN befolgen und weitergeben sollt. Denn er hat euch mit starker Hand aus Ägypten befreit. 10 Feiert das Fest Jahr für Jahr zur festgesetzten Zeit und haltet euch dabei an diese Vorschriften!«
Die Erstgeborenen gehören dem Herrn
11 »Der HERR wird euch ins Land der Kanaaniter bringen und es euch schenken, so wie er es euch und euren Vorfahren geschworen hat. Wenn ihr in dem Land seid, 12 dann sollt ihr dem HERRN eure ältesten Söhne weihen und ihm jedes männliche Tier opfern, das von seiner Mutter als erstes zur Welt gebracht wird. 13 Anstelle jedes zuerst geborenen Esels sollt ihr ein Lamm opfern und ihn so auslösen. Wollt ihr das nicht, dann brecht dem jungen Esel das Genick! Eure ältesten Söhne aber müsst ihr auf jeden Fall auslösen.
14 Wenn eure Kinder eines Tages fragen, was dieser Brauch bedeutet, dann erklärt ihnen: ›Der HERR hat uns mit starker Hand aus der Sklaverei in Ägypten befreit. 15 Als der Pharao sich hartnäckig weigerte, uns ziehen zu lassen, hat der HERR jeden ältesten Sohn und jedes erstgeborene männliche Tier in Ägypten getötet. Darum opfern wir dem HERRN unsere erstgeborenen männlichen Tiere, unsere ältesten Söhne aber kaufen wir frei. 16 Dieser Brauch soll uns wie ein Zeichen an der Hand oder ein Band um die Stirn daran erinnern, dass der HERR uns mit starker Hand aus Ägypten befreit hat.‹«
Der Herr führt sein Volk
17 Nachdem der Pharao die Israeliten hatte ziehen lassen, führte Gott sie nicht auf der Straße in Richtung des Philisterlandes, obwohl das der kürzeste Weg gewesen wäre. Gott dachte: »Das Volk könnte seinen Entschluss ändern und nach Ägypten zurückkehren, wenn es merkt, dass ihm Kämpfe bevorstehen!« 18 Darum ließ Gott sie einen Umweg machen, auf der Wüstenstraße, die zum Schilfmeer führt. So zogen die Israeliten wie eine Armee geordnet aus Ägypten fort.
19 Mose nahm den Sarg mit den Gebeinen Josefs mit. Josef hatte nämlich den Israeliten ein Versprechen abgenommen und gesagt: »Gott wird euch bestimmt eines Tages zu Hilfe kommen und euch aus Ägypten herausführen. Dann nehmt auch meine Gebeine von hier mit!«
20 Nachdem die Israeliten von Sukkot aufgebrochen waren, lagerten sie bei Etam am Rand der Wüste. 21 Tagsüber zog der HERR in einer Wolkensäule vor ihnen her, um ihnen den Weg zu zeigen, und nachts war er in einer Feuersäule bei ihnen, die ihren Weg erhellte. So konnten sie bei Tag und Nacht wandern. 22 Tagsüber hatten sie immer die Wolkensäule vor sich und nachts die Feuersäule.
Gott bahnt einen Weg durchs Meer
14 1 Der HERR sprach zu Mose: 2 »Sag den Israeliten, sie sollen ihre Richtung ändern und bei Pi-Hahirot Halt machen, zwischen Migdol und dem Meer. Schlagt das Lager direkt am Ufer des Schilfmeers auf, gegenüber von Baal-Zefon! 3 Der Pharao wird denken, ihr habt euch verlaufen und findet nicht mehr aus der Wüste heraus. 4 Ich werde dafür sorgen, dass er es sich anders überlegt und euch in seiner Starrsinnigkeit verfolgt. Doch dann werde ich ihn und sein Heer besiegen und zeigen, wie mächtig und erhaben ich bin. Daran sollen die Ägypter erkennen, dass ich der HERR bin!« Die Israeliten hielten sich genau an diese Anweisung. 5 Als der König von Ägypten erfuhr, dass die Israeliten wirklich geflohen waren, änderten er und seine Hofbeamten ihre Meinung: »Was haben wir bloß getan? Warum haben wir die Israeliten aus der Sklaverei entlassen?« 6 Der Pharao ließ seine Streitwagen anspannen und zog mit seinen Soldaten los. 7 600 seiner besten Streitwagen bot er auf, dazu noch zahlreiche andere aus ganz Ägypten. Auf jedem Wagen fuhr neben dem Wagenlenker und dem Bogenschützen auch noch ein Schildträger mit. 8 Der HERR hatte den König wieder starrsinnig gemacht. Darum jagte der Pharao den Israeliten nach, die Ägypten voller Zuversicht verlassen hatten. 9 Die Soldaten des Pharaos mit ihren Pferden und Streitwagen holten die Israeliten ein, während diese bei Pi-Hahirot am Meer, gegenüber von Baal-Zefon, lagerten.
10 Als die Israeliten den Pharao und seine Truppen heranziehen sahen, packte sie das Entsetzen, und sie schrien zum HERRN um Hilfe. 11 Zugleich machten sie Mose bittere Vorwürfe: »Gibt es etwa in Ägypten nicht genug Gräber für uns? Warum führst du uns hierher? Wir sollen wohl hier in der Wüste sterben! Was hast du uns nur angetan! Warum hast du uns aus Ägypten herausgeholt? 12 Haben wir dir nicht schon dort gesagt, du solltest uns in Ruhe lassen? Wir hätten bleiben und den Ägyptern dienen sollen. Lieber wären wir ihre Sklaven geblieben, als hier in der Wüste umzukommen!«
13 Doch Mose antwortete: »Habt keine Angst! Verliert nicht den Mut! Ihr werdet erleben, wie der HERR euch heute rettet. Denn die Ägypter, die euch jetzt noch bedrohen, werdet ihr nie wiedersehen! 14 Der HERR selbst wird für euch kämpfen, wartet ihr nur ruhig ab!«
15 Der HERR aber sagte zu Mose: »Warum schreist du zu mir um Hilfe? Sag den Israeliten lieber, dass sie aufbrechen sollen! 16 Heb deinen Stab hoch und streck ihn aus über das Meer! Es wird sich teilen, und ihr könnt trockenen Fußes mitten hindurchziehen. 17 Ich werde die Ägypter so starrsinnig machen, dass sie euch auch dort noch verfolgen. Ich will meine Macht und Herrlichkeit zeigen, indem ich den Pharao und sein Heer mit den Streitwagen und Reitern vernichte. 18 Die Ägypter sollen erkennen, dass ich der HERR bin. Ja, mein Sieg über den Pharao, seine Streitwagen und Reiter wird mir Ehre bringen!«
19 Der Engel Gottes, der bisher den Israeliten vorangezogen war, stellte sich nun ans Ende des Zuges. Auch die Wolkensäule, die sonst vor ihnen herzog, stand jetzt hinter ihnen, 20 genau zwischen den Ägyptern und den Israeliten. Sie versperrte dem ägyptischen Heer wie eine dunkle Wand die Sicht, für die Israeliten aber leuchtete sie die ganze Nacht. So kamen die Ägypter während der Nacht nicht an die Israeliten heran.
21 Mose streckte seine Hand über das Wasser aus; da ließ der HERR einen starken Ostwind aufkommen, der das Meer die ganze Nacht hindurch zurücktrieb und den Meeresboden zu trockenem Land machte. Das Wasser teilte sich, 22 und die Israeliten konnten trockenen Fußes mitten durchs Meer ziehen. Links und rechts von ihnen türmten sich die Wassermassen wie Mauern auf.
23 Die Ägypter jagten den Israeliten nach. Mit allen Streitwagen, Pferden und Reitern stürmten sie ins Meer hinein. 24 Kurz vor Tagesanbruch blickte der HERR aus der Wolken- und Feuersäule auf das ägyptische Heer hinab und stiftete Verwirrung in ihren Reihen. 25 Er ließ die Räder ihrer Streitwagen abspringen, so dass sie nur mühsam vorankamen. »Der HERR steht auf der Seite der Israeliten«, riefen die Ägypter, »er kämpft gegen uns! Kehrt um! Flieht!«
26 Da sprach der HERR zu Mose: »Streck deine Hand noch einmal über das Meer aus, damit das Wasser zurückkehrt und die Wagen und Reiter der Ägypter überflutet!« 27 Mose gehorchte: Bei Tagesanbruch streckte er seine Hand über das Meer aus. Da strömte das Wasser wieder zurück, den fliehenden Ägyptern entgegen. So trieb der HERR die Ägypter mitten ins Meer hinein. 28 Die Wassermassen flossen zurück und überfluteten die Streitwagen und Reiter des Pharaos, die den Israeliten ins Meer hinein gefolgt waren. Kein einziger Ägypter blieb am Leben!
29 Die Israeliten aber waren trockenen Fußes durchs Meer gezogen, während das Wasser wie eine Mauer zu beiden Seiten stand. 30 So rettete der HERR die Israeliten an diesem Tag vor den Ägyptern; sie sahen, wie die Leichen ihrer Feinde ans Ufer geschwemmt wurden. 31 Als die Israeliten erkannten, dass der HERR die Ägypter mit großer Macht besiegt hatte, wurden sie von Ehrfurcht ergriffen. Sie vertrauten ihm und seinem Diener Mose.
Kommentar
Volles Vertrauen
Gottes Erlösung durch Jesus wird im Alten Testament angedeutet. So, wie Gott den Weg in Seine Gegenwart freimachte, indem Er den Vorhang zerriss, so machte Gott den Weg frei, indem Er das Meer teilte.
Gottes Initiative, Sein Volk aus der Knechtschaft in Ägypten zu erlösen, ist die ganze Zeit erkennbar: „Erinnert euch immer an den Tag, an dem ihr aus Ägypten, dem Ort eurer Sklaverei, weggezogen seid… An diesem Tag sollt ihr euren Söhnen Folgendes erklären: „Wir feiern diesen Tag zur Erinnerung an das, was der Herr für uns getan hat…Dieser Brauch soll euch … immer daran erinnern … Denn der Herr hat uns mit großer Macht aus Ägypten geführt““ (13,3-16).
Den ganzen Weg führte Gott Sein Volk, obwohl Er ihnen interessanterweise nicht den kürzesten Weg wies (13,17). Manchmal lässt Gott uns einen längeren und schwereren Weg gehen, um uns so auf bevorstehende Auseinandersetzungen vorzubereiten. Auch wenn sie inzwischen aus Ägypten herausgekommen waren, mussten sie einen Kampf nach dem anderen austragen. Sie mussten lernen, sich vollkommen auf Gottes Stärke und Führung zu verlassen.
Tagsüber führte Er sie in einer Wolkensäule, nachts zog Er ihnen als Feuersäule voran (13,21). Wir brauchen Seine Wegweisung ganz persönlich und als Gemeinde Christi.
Manchmal kommen wir in Situationen, aus denen es scheinbar keinen Ausweg gibt. Die Ägypter waren dem Volk Israel auf den Fersen, vor ihnen lag das Rote Meer; sie hatten „große Angst“ (14,10). Aber Mose hatte volles Vertrauen in Gott, dass Er sie erlösen würde und sprach: „Habt keine Angst! Wartet ab und seht, wie der Herr euch heute retten wird …Der Herr selbst wird für euch kämpfen. Bleibt ganz ruhig!“ (14,13-14). Ich komme gerne zu diesen Versen zurück, wenn ich in einer Situation feststecke, aus der ich keinen Ausweg sehe.
Moses musste seinen Teil übernehmen („Halte deinen Hirtenstab hoch, strecke ihn über das Meer aus und teile es“; 14,16a). Gottes Part war deutlich schwieriger: Er teilte das Meer. Wenn wir zum Beispiel dafür beten, dass jemand mit dem Heiligen Geist erfüllt wird, dann gebraucht uns Gott. Du streckst deine Hand aus und betest, aber Gott ist es, der die Person mit Seinem Geist erfüllt – Er übernimmt den schwierigen Teil; und trotzdem bezieht Er dich in Seine Pläne ein.
Gottes Anteil war es, Rettung und Erlösung zu bringen: „So rettete der Herr Israel“ (14,30). Deine Aufgabe ist es, Gott zu vertrauen: „sie fassten festes Vertrauen zu ihm“ (14,31; GNB).
Gott tut alles zu deinem Besten. Er möchte, dass du mit Ihm zusammenarbeitest. Die ganze Schöpfung ist darauf ausgerichtet – sowohl in der natürlichen Welt (in der wir pflanzen und Gott das Wachstum schenkt) als auch im Himmelreich (wo Gott Sein Reich aufrichtet, und du trotzdem mitarbeiten sollst).
Gebet
Herr, danke, dass Du in allem, was Du tust, mein Bestes willst und mich einbindest. Bitte nimm mein „Plink ... plonk ... plink ...” und mache etwas Wunderbares daraus.
Pippa fügt hinzu
Matthäus 27,52-53
„Die…Gräber öffneten sich und die Leiber vieler gottesfürchtiger Männer und Frauen … wurden von den Toten auferweckt. Nachdem Jesus auferstanden war, … gingen [sie] in die heilige Stadt Jerusalem und erschienen dort vielen Menschen.“
Die Leute müssen zu Tode erschrocken sein! Und was ist dann aus den Menschen geworden? Kehrten sie in ihre Gräber zurück? Es war ein Zeichen, dass an jedem Tag etwas Außerordentliches geschehen war.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“