Tag 45

Die wichtigste Frage überhaupt

Weisheit Psalm 21,9–14
Neues Testament Matthäus 28,1–20
Altes Testament 2. Mose 15,1–16,36

Einführung

Prof. Joad, ein genialer Professor für Philosophie an der London University war kein Christ. In einer Radiosendung wurde er gefragt, „Wenn Sie eine Persönlichkeit aus der Vergangenheit treffen und ihr eine einzige Frage stellen könnten, wer würde es sein, und was würden Sie sie fragen wollen?“

Ohne zu zögern, antwortete Professor Joad: „Jesus Christus. Und ich würde ihm die wichtigste Frage überhaupt stellen – „Sind oder sind Sie nicht von den Toten auferstanden?“

Es kam eine Zeit in Professor Joads Leben, in der er alle Beweise für sich prüfte und sich zu Jesus bekehrte. Wenn Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, dann ändert das alles.

Wenn die Verfasser des Neuen Testaments von der Liebe Gottes sprechen, zeigen sie auf das Kreuz. Wenn sie von Gottes Macht sprechen, zeigen sie auf die Auferstehung: Gottes „übermächtig große Kraft, …die auch Christus von den Toten auferweckt hat“ (Epheser 1,19-20). Der auferstandene Jesus sagt zu Seinen Jüngern, „Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben“ (Matthäus 28,18).

Die Auferstehung bedeutet, dass der auferstandene Jesus jetzt hier bei dir ist. Jesus fuhr fort, „Ich bin immer bei euch“ (Matthäus 28,20).

Ergebnis bzw. Folge Seiner Auferstehung sind nicht allein Seine Macht und Gegenwart, sondern auch, dass Er für dich sorgt.

Weisheit

Psalm 21,9–14

9 Du, o König, wirst deine Feinde zur Rechenschaft ziehen,
  deine strafende Hand wird alle treffen, die dich hassen.
10 Wenn du vor sie trittst, schlägt ihnen die Gluthitze entgegen.
  Der Zorn des HERRN wird sie vernichten,
  er verzehrt sie wie ein loderndes Feuer.
11 Keiner ihrer Nachkommen wird überleben,
  du wirst diese Brut mit Stumpf und Stiel ausrotten.
12 Denn sie haben eine Verschwörung gegen dich angezettelt;
  mit hinterhältigen Plänen wollten sie dich zu Fall bringen,
  aber sie sind zum Scheitern verurteilt.
13 Kaum zielst du mit deinem Bogen auf sie,
  ergreifen sie schon die Flucht.
14 Erhebe dich, HERR, und zeig ihnen deine Macht!
  Wir wollen deine großen Siege besingen
  und dich preisen mit unserem Lied.

Kommentar

Seine Macht

Laut Neuem Testament „ist Christus Gottes Kraft“ (1. Korinther 1,24).

David lobt Gott für Seine „Macht“ und Seine „mächtigen Taten“ (21,14). Er spricht von seinem Vertrauen in Gottes „Hand“, besonders in Seine „Rechte“ (21,9a; LUT). In der Bibel gilt die Hand, und insbesondere die rechte Hand als Symbol für Macht und Autorität (s. 2. Mose 15,6.12). David spricht von Gottes mächtiger Hand beim Gericht.

Im Neuen Testament wird Jesus als „die rechte Hand Gottes“ beschrieben (z. B. Apostelgeschichte 2,33). Wenn wir sehen, wie die, die „sich gegen dich verschwören“ und „Pläne“ schmieden (21,12), Erfolg im Leben haben, müssen wir daran denken, dass ihre Macht nur von kurzer Dauer ist, denn Jesus sitzt auf dem Stuhl der höchsten Autorität und Macht – zur Rechten Gottes. Es wird die Zeit kommen, wenn Gott eingreift. Jesus ist auferstanden, und Er wird wiederkommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine große Stärke und Macht. „Herr, zeige dich in deiner Macht, wir wollen singen und deine mächtigen Taten loben!“ (21,14).

Neues Testament

Matthäus 28,1–20

Jesus lebt

1 Als der Sabbat vorüber war, gingen Maria aus Magdala und die andere Maria frühmorgens hinaus an das Grab. Es war Sonntag, der erste Tag der neuen Woche, und der Morgen begann gerade erst zu dämmern.

2 Plötzlich fing die Erde an zu beben. Ein Engel des Herrn war vom Himmel herabgekommen, hatte den Stein vor dem Grab beiseitegewälzt und sich daraufgesetzt. 3 Er leuchtete hell wie ein Blitz, und sein Gewand war weiß wie Schnee. 4 Die Wachposten stürzten vor Schreck zu Boden und blieben wie tot liegen.

5 Der Engel wandte sich an die Frauen: »Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht mehr hier. Er ist auferstanden, wie er es vorhergesagt hat! Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er gelegen hat. 7 Dann beeilt euch, geht zu seinen Jüngern und sagt ihnen, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Er wird euch nach Galiläa vorausgehen, und dort werdet ihr ihn sehen. Diese Botschaft soll ich euch ausrichten.«

8 Erschrocken liefen die Frauen vom Grab weg. Gleichzeitig erfüllte sie unbeschreibliche Freude. Sie wollten sofort den Jüngern alles berichten, was sie erlebt hatten. 9 Sie waren noch nicht weit gekommen, als Jesus plötzlich vor ihnen stand. »Seid gegrüßt!«, sagte er. Da fielen sie vor ihm nieder und umklammerten seine Füße. 10 Jesus beruhigte sie: »Fürchtet euch nicht! Geht, sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa kommen! Dort werden sie mich sehen.«

Die Lüge der Wachsoldaten

11 Noch während die Frauen auf dem Weg waren, liefen einige der Wachsoldaten zu den obersten Priestern in die Stadt und berichteten alles, was geschehen war. 12 Diese berieten mit den führenden Männern des Volkes, was sie nun tun sollten. Schließlich gaben sie den Soldaten viel Geld 13 und sagten zu ihnen: »Erzählt einfach: ›In der Nacht, als wir schliefen, sind seine Jünger gekommen und haben den Toten gestohlen.‹« 14 Auch versprachen sie ihnen: »Wenn der Statthalter davon erfährt, werden wir mit ihm reden und dafür sorgen, dass euch nichts passiert.« 15 Die Soldaten nahmen das Geld und hielten sich an die Anweisung. So hat sich diese Geschichte bei den Juden herumgesprochen und wird noch heute erzählt.

Der Auftrag an die Jünger

16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa zu dem Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. 17 Als sie ihn dort sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. 18 Da ging Jesus auf seine Jünger zu und sprach: »Ich habe von Gott alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten. 19 Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! 20 Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!«

Kommentar

Seine Gegenwart

Für mich gibt es nichts Schöneres, als die Gegenwart des auferstanden Jesus zu erleben.

Der auferstandene Jesus beauftragt Seine Nachfolger, „geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern“ (28,19). Dieser Auftrag gilt jedem Einzelnen aber auch der ganzen Gemeinde. Die formulierte Vision unserer Gemeinde, Holy Trinity Brompton (HTB) hier in London, lautet „wir wollen bei der Re-Evangelisierung der Nationen und der Umwandlung der Gesellschaft mitarbeiten“. Sie basiert auf diesem Auftrag Jesu an uns.

Mit dem Auftrag einher geht die Verheißung: „Ich bin immer bei euch“ (28,20). Die Auferstehung ist nicht einfach ein historischer Fakt oder eine religiöse Idee. Sie ist eine lebensverändernde Wirklichkeit. Gott verspricht, dass die Gegenwart des auferstandenen Jesus dich begleitet.

Als die Frauen das leere Grab sehen, sagt der Engel zu ihnen, „Er ist nicht hier! Er ist von den Toten auferstanden, … ihr werdet ihn sehen” (28,6-7).

„Außer sich vor Freude“ rannten sie zu den Jüngern, um ihnen davon zu erzählen. „Unterwegs begegneten sie Jesus“ (28,9). Sie erlebten die Gegenwart des auferstandenen Jesus (28,8-10), sie beteten Ihn als Gott an (28,9b-17a).

Die Versuche, das leere Grab weg zu erklären, begannen schon sehr früh (28,13), und trotz aller Beweise, glaubten nicht alle daran (28,17b). Es wurde behauptet, dass „die Jünger … in der Nacht, während [die Soldaten] schliefen, …seinen Leichnam gestohlen“ hätten (28,13). Es gibt immer noch Menschen, die diese Behauptung verfechten. Aber sie passt nicht zu den Beweisen.

1.\tDie Jünger waren entmutigt und hatten Angst. Nur das Wunder der Auferstehung konnte sie verwandelt haben.

2.\tSie hatten nicht damit gerechnet, dass Jesus von den Toten aufersteht. Sie hatten kein Motiv, den Leichnam zu stehlen.

3.\tDas Grab wurde schwer bewacht.

4.\tSie waren nicht die einzigen, die Jesus sahen. Er wurde nach Seiner Auferstehung über einen Zeitraum von vierzig Tagen auch von vielen anderen gesehen (Apostelgeschichte 1,3; 1. Korinther 15,6).

5.\tHätten die Jünger den Leichnam gestohlen, hätte ihr ganzes restliches Leben auf einer Lüge basiert. Mein Freund Ian Walker, ein Wissenschaftler in Cambridge, wurde Christ, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass die Jünger sich hätten foltern und umbringen lassen für etwas, von dem sie wussten, dass es eine Lüge war.

Es ist wirklich wahr: Jesus ist auferstanden. Tod und Beerdigung sind nicht das Ende. Auch du wirst in Christus von den Toten auferweckt werden.

Es waren Frauen, denen die Nachricht von Jesu Auferstehung als erstes anvertraut wurde. Das ist besonders erwähnenswert, denn Frauen waren damals nicht berechtigt, vor Gerichten Zeugnis zu geben. Sie sind eines von vielen Beispielen in der Bibel für Frauen in Leitungspositionen (Miriam in unserem Text aus dem Alten Testament heute ist ein weiteres Beispiel dafür).

Das Matthäusevangelium beginnt mit der Aussage, dass Jesus der „Gott ist mit uns“ (Matthäus 1,23) ist. Im letzten Vers desselben Evangeliums bestätigt Jesus Seinen Nachfolgern Seine ewige Gegenwart mit ihnen. Wer an Ihn glaubt und Seinen Worten gehorcht, denen verspricht Er „Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit“ (28,20).

Gebet

Danke, Herr, dass Du mich aussendest, alle Völker in Deine Nachfolge zu rufen, und für Dein Versprechen, dass Jesu Gegenwart mich überallhin begleiten wird.

Altes Testament

2. Mose 15,1–16,36

Das Lied Moses

1 Damals sangen Mose
 und die Israeliten dieses Lied zu Ehren des HERRN:

 »Ich will dem HERRN singen, denn er ist mächtig
 und erhaben, Pferde und Reiter warf er ins Meer!

2 Der HERR ist meine Rettung und Kraft,
 er lässt mich fröhlich singen. Er ist mein Gott,
 ihn will ich preisen!
 Er ist der Gott meines Vaters, ihn allein will ich ehren.
3 Der HERR ist ein mächtiger Kämpfer;
 sein Name ist ›der HERR‹.
4 Die Streitwagen des Pharaos
 und sein Heer hat er ins Meer geschleudert.
 Die besten Wagenkämpfer ließ er im Schilfmeer ertrinken.
5 Wasserfluten haben sie bedeckt,
 wie Steine sind sie in der Tiefe versunken.
6 HERR, deine Hand tut große Wunder,
 ja, deine gewaltige Hand zerschmettert den Feind!

7 Du bist mächtig und erhaben.
 Du stürzt diejenigen zu Boden, die sich gegen dich erheben.
 Dein glühender Zorn trifft sie und verbrennt sie wie Stroh.
8 Zornerfüllt hast du aufs Meer geblasen,
 da türmten sich die Wassermassen,
 die Fluten standen wie ein Wall,
 die Meerestiefen wie eine Mauer!
9 Der Feind prahlte: ›Los, wir verfolgen sie!
 Wir holen sie ein und machen reiche Beute!
 Jeder bekommt, was er haben will.
 Wir ziehen das Schwert und zwingen sie in die Knie!‹
10 Aber als dein Atem blies, verschlang sie das Meer.
 Wie Blei versanken sie in den mächtigen Wogen.
11 HERR, wer unter allen Göttern ist dir gleich?
 Wer ist wie du, herrlich und heilig?
 Wer vollbringt so große, furchterregende Taten?
 Wer tut Wunder – so wie du?

12 Als du deinen rechten Arm ausstrecktest,
 verschlang die Erde unsere Feinde.
13 Voller Liebe führst du uns, dein Volk, das du gerettet hast!
 Mit großer Macht leitest du uns bis zu dem heiligen Ort,
 an dem du wohnst.
14 Wenn die anderen Völker hören,
 was geschehen ist, erschrecken sie.
 Angst überfällt die Philister,
15 und die Fürsten Edoms sind entsetzt.
 Moabs Herrscher fangen an zu zittern,
 und die Bewohner Kanaans verlieren allen Mut.
16 Furcht und Schrecken packt sie.
 Sie sehen deine große Macht, HERR,
 und stehen wie versteinert da, bis dein Volk vorbeigezogen ist,
 ja, bis das Volk, das du freigekauft hast, vorbeigezogen ist!
17 Du bringst sie zu deinem Berg
 und pflanzt sie dort ein, an dem Ort,
 den du dir als Wohnung gewählt hast.
 Dort ist dein Heiligtum, o HERR,
 das du mit eigener Hand errichtet hast!

18 Der HERR ist König für immer und ewig!«

19 Die Soldaten des Pharaos waren den Israeliten mit Pferden
 und Streitwagen ins Meer gefolgt.
 Da hatte der HERR das Wasser zurückfluten lassen,
 und die Wogen hatten sie verschlungen.
 Die Israeliten aber waren trockenen Fußes mitten durchs Meer gezogen.
20 Die Prophetin Mirjam, Aarons Schwester,
 nahm ihr Tamburin zur Hand.
 Auch die anderen Frauen schlugen ihr Tamburin,
 und zusammen tanzten sie im Reigen.

21 Mirjam sang ihnen vor:

 »Singt dem HERRN,
 denn er ist mächtig und erhaben!
 Pferde und Reiter warf er ins Meer!«

Ich bin der Herr, der euch heilt!

22 Mose ließ die Israeliten vom Schilfmeer aufbrechen. Sie zogen los und kamen in die Wüste Schur. Drei Tage lang waren sie hier unterwegs, ohne Wasser zu finden. 23 Als sie endlich die Oase von Mara erreichten, war das Wasser dort so bitter, dass sie es nicht trinken konnten. Darum heißt dieser Ort Mara (»Bitterkeit«). 24 »Was sollen wir nun trinken?«, fragten die Leute Mose vorwurfsvoll.

25 Mose flehte den HERRN um Hilfe an, und der HERR zeigte ihm ein Stück Holz. Als Mose es ins Wasser warf, wurde das Wasser genießbar. In Mara gab Gott seinem Volk Gesetze und Regeln, nach denen sie leben sollten, und stellte sie auf die Probe. 26 Er sagte zu ihnen: »Hört auf mich, den HERRN, euren Gott, und lebt so, wie es mir gefällt! Haltet euch an meine Gebote und Weisungen! Wenn ihr das tut, werdet ihr keine der Krankheiten bekommen, mit denen ich die Ägypter bestraft habe. Denn ich bin der HERR, der euch heilt!«

27 Dann brachen die Israeliten wieder auf und erreichten Elim, eine Oase mit zwölf Quellen und siebzig Palmen. Dort schlugen sie ihr Lager auf.

Gott sorgt für sein Volk

16 1 Alle, die zur Gemeinschaft der Israeliten gehörten, zogen von Elim aus weiter. Am 15. Tag des 2. Monats nachdem sie Ägypten verlassen hatten, erreichten sie die Wüste Sin, die zwischen Elim und dem Berg Sinai liegt. 2 Bald fingen die Leute wieder an, sich über Mose und Aaron zu beschweren. 3 Sie stöhnten: »Ach, hätte der HERR uns doch in Ägypten sterben lassen! Dort hatten wir wenigstens Fleisch zu essen und genug Brot, um satt zu werden. Ihr habt uns doch nur in diese Wüste gebracht, damit wir alle verhungern!«

4 Da sprach der HERR zu Mose: »Du wirst sehen: Ich lasse Brot vom Himmel für euch regnen! Die Israeliten sollen morgens losgehen und so viel einsammeln, wie sie für den Tag brauchen, mehr nicht. Denn ich will sie auf die Probe stellen und herausfinden, ob sie mir gehorchen. 5 Aber am sechsten Tag sollen sie doppelt so viel einsammeln wie sonst, um es für sich zuzubereiten.«

6 Darauf sagten Mose und Aaron zu den Israeliten: »Heute Abend werdet ihr erfahren, dass der HERR es war, der euch aus Ägypten herausgeführt hat, 7 und morgen früh werdet ihr mit eigenen Augen seine Herrlichkeit sehen. Er hat eure Vorwürfe gehört. Denn wer sind wir schon, dass ihr euch über uns beschwert? Damit lehnt ihr euch nicht gegen uns auf, sondern gegen den HERRN! 8 Trotzdem wird er euch abends Fleisch zu essen geben und am Morgen Brot genug. Er hat gehört, wie ihr ihn anklagt! Euer Murren richtet sich ja nicht gegen uns, sondern gegen den HERRN!«

9 Mose beauftragte Aaron: »Ruf die ganze Gemeinschaft der Israeliten zusammen! Sie sollen vor den HERRN treten, denn er hat ihre Vorwürfe gehört.«

10 Aaron richtete dies den Israeliten aus. Als sie sich versammelt hatten und zur Wüste hinüberschauten, erschien dort der HERR in seiner Herrlichkeit, mitten in einer Wolke.

11 Der HERR sprach zu Mose: 12 »Ich habe die Klagen der Israeliten gehört. Darum sag ihnen: Heute Abend, wenn es dämmert, werdet ihr Fleisch zu essen bekommen und morgen früh so viel Brot, wie ihr braucht. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin!«

13 Am selben Abend zogen Schwärme von Wachteln heran und ließen sich überall im Lager nieder. Und am nächsten Morgen lag Tau rings um das Lager. 14 Als er verdunstet war, blieben auf dem Wüstenboden feine Körner zurück, die aussahen wie Reif. 15 Die Israeliten entdeckten sie und fragten sich: »Was ist das bloß?« Nie zuvor hatten sie so etwas gesehen. Mose erklärte ihnen: »Dies ist das Brot, das euch der HERR zu essen gibt. 16 Der HERR hat angeordnet: Jeder von euch soll so viel sammeln, wie er für seine Familie braucht, einen Krug von zweieinhalb Litern für jede Person, die in seinem Zelt lebt.«

17 Die Israeliten hielten sich daran und lasen die Körner auf, einer mehr, der andere weniger. 18 Doch als sie es zu Hause maßen, hatte der nicht zu viel, der viel eingesammelt hatte, und wer nur wenig aufgelesen hatte, dem fehlte nichts. Jeder hatte genauso viel mitgenommen, wie er für seine Familie brauchte.

19 Mose befahl: »Hebt nichts davon bis zum nächsten Morgen auf!«

20 Einige Israeliten aber hielten sich nicht daran und ließen etwas übrig. Am nächsten Morgen war es voller Würmer und stank. Mose wurde zornig auf sie.

21 So lasen die Israeliten jeden Morgen die Körner auf, jeder so viel, wie er zum Essen brauchte. Später, wenn es heiß wurde, schmolz der Rest am Boden und verschwand. 22 Am sechsten Tag kam doppelt so viel Nahrung zusammen wie sonst – fünf Liter für jeden. Die führenden Männer Israels gingen zu Mose und sprachen ihn darauf an. 23 Mose erklärte ihnen: »Der HERR hat angeordnet: Morgen sollt ihr den Sabbat feiern, den Ruhetag, der ganz dem HERRN geweiht ist. Backt heute aus den Körnern Brot, oder kocht sie, ganz wie ihr wollt. Was übrig bleibt, hebt für morgen auf!«

24 Das taten die Israeliten. Und diesmal war die Speise nicht verdorben wie sonst und enthielt auch keine Würmer. 25 Mose befahl: »Esst heute, was von gestern übrig ist, denn heute halten wir den Ruhetag, der dem HERRN geweiht ist. In der Wüste werdet ihr nichts finden! 26 Sechs Tage lang könnt ihr die Körner sammeln, aber am siebten Tag, dem Sabbat, wird nichts da sein.«

27 Trotzdem versuchten einige Israeliten, am siebten Tag Körner zu sammeln. Doch sie fanden nichts. 28 Da sagte der HERR zu Mose: »Wie lange weigert ihr euch noch, meine Gebote und Weisungen zu befolgen? 29 Denkt daran, dass ich euch den siebten Tag als Ruhetag gegeben habe; darum versorge ich euch am sechsten Tag mit der doppelten Menge Nahrung. Geht also am Sabbat nicht los, um Körner zu sammeln, sondern bleibt in euren Zelten!« 30 Daraufhin hielt das Volk den siebten Tag als Ruhetag ein.

31 Die Israeliten nannten die Körner »Manna«. Sie waren weiß wie Koriandersamen und schmeckten gebacken wie Honigkuchen. 32 Mose sagte zu den Israeliten: »Der HERR hat befohlen, einen Krug voll Manna für eure Nachkommen aufzubewahren. Sie sollen sehen, womit er euch in der Wüste ernährt hat, nachdem er euch aus Ägypten befreit hatte.«

33 Dann wies Mose Aaron an: »Füll zweieinhalb Liter Manna in einen Krug und bewahre es im Heiligtum des HERRN auf, damit es für die kommenden Generationen erhalten bleibt!«

34 Aaron gehorchte und stellte den Krug mit dem Manna ins Heiligtum vor die Bundeslade. 35 Die Israeliten lebten vierzig Jahre lang von Manna, bis sie an der Grenze Kanaans besiedeltes Land erreichten.

36 Damals benutzte man als Hohlmaß ein Fass von 25 Litern und einen Krug, in den ein Zehntel davon passte – zweieinhalb Liter.

Kommentar

Seine Versorgung

Machst du dir Gedanken um deine Zukunft – deine Gesundheit, deinen Job, deine Familie oder deine Finanzen? Entscheide dich heute dafür, dir keine Sorgen mehr zu machen. Corrie ten Boom sagte, „Sich sorgen nimmt dem Morgen nichts von seinem Leid, aber es raubt dem Heute die Kraft.“ Vertrau Gott und lerne, einen Tag nach dem anderen zu leben.

In diesem Abschnitt sehen wir Gottes Zusage, uns zu versorgen, aber immer nur einen Tag nach dem anderen. Jesus lehrte uns beten, „schenke uns heute unser tägliches Brot“ (Matthäus 6,11). Vertrau Gott, dass Er dir alles Nötige zur rechten Zeit geben wird.

Das Lied von Moses und Miriam in Kapitel 15 bringt dieses Vertrauen wunderbar zum Ausdruck. Sie lobten Gott für Seinen Charakter (15,1-5), dann lobten sie Gott für alles, was Er in der Vergangenheit getan hatte – Erlösung, Rettung und Versorgung (15,6-12), und schließlich lobten sie Ihn für alles, was Er in der Zukunft tun würde – Führung, Erlösung, Schutz und Versorgung (15,13-18).

Gott verspricht Seine Versorgung in materiellen Nöten. Er verspricht „Brot vom Himmel regnen [zu] lassen“ (16,4), das wir als „Manna“ kennen (16,31). Jeden Tag versorgte Er sein Volk mit allem Nötigen, mit ihrem „täglichen Brot“. Jeder sammelte davon, so viel er brauchte (16,18c.21a). Aber sie sollten nichts für später aufbewahren: „Niemand soll etwas davon bis zum anderen Morgen aufheben!“ (16,19; GNB).

Das ist auch unsere Erfahrung als Gemeinde. Gott versorgt uns mit allem, was wir brauchen, aber Er gibt uns nicht mehr als das. Wir können keine Reserven bilden, sondern wir vertrauen Gott immer wieder aufs Neue, dass Er Monat für Monat, Jahr für Jahr schenken wird, was wir benötigen.

Die Versuchung ist groß, Reserven als Sicherheitspolster für später zurückzulegen – anstatt Gott zu vertrauen, dass Er es schenken wird, wenn wir es brauchen. Das gilt auch für unsere geistlichen Bedürfnisse – wir können uns nicht auf vergangenen Segen verlassen.

Es ist traurig zu sehen, wie schnell das Gottesvolk Gottes Güte und Versorgung aus der Vergangenheit vergessen zu haben scheint; wie schnell sie anfangen, über gegenwärtige Schwierigkeiten zu murren. Auch ich laufe oft Gefahr, in dieselbe Falle zu tappen. Der Abschnitt ist eine Erinnerung daran, dass wir Vertrauen in Gottes Versorgung haben sollen – in guten wie in schlechten Zeiten.

Jesus selbst sagt uns, dass Er die höchste Form der Fürsorge Gottes ist. Er sagt, „ich bin das Brot des Lebens! Eure Vorfahren aßen Manna in der Wüste, doch sie sind alle gestorben. Dieses aber ist das Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer davon isst, wird nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben; dieses Brot ist mein Fleisch, ich gebe es, damit die Welt leben kann“ (Johannes 6,48-51).

Die Auferstehung Jesu verleiht dieser Versorgung eine Ewigkeitskomponente. Weil Jesus zum Leben auferstanden ist, werden alle, die von diesem Brot essen, ewig leben.

Gebet

Ich danke Dir, Herr, für die Verheißung, dass Du uns „aus [deinem] großen Reichtum, den wir in Christus Jesus haben, alles geben [wirst], was [wir brauchen]“ (Philipper 4,19). So wie ich dankbar zurücksehe, schaue ich auch erwartungsvoll nach vorne und vertraue darauf, dass Du weiterhin alle Bedürfnisse aus Deinem großen Reichtum heraus in Christus Jesus stillen wirst.

Pippa fügt hinzu

Matthäus 28,1–8

In einer Kultur, in der Frauen als Bürger zweiter Klasse betrachtet wurden, waren es zwei Frauen, denen Jesus zuerst erschien. Er erwählte zwei einfache Frauen und vertraute ihnen die wichtigste Neuigkeit der Geschichte an.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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