Gott liebt mich
Einführung
In den Mooren des walisischen Hochlandes begegneten zwei Pfarrer einem Hirtenjungen. Dieser war schwerhörig und konnte weder lesen noch schreiben. Sie erklärten ihm, dass Jesus sein Hirte sein wolle, der Sich immer um ihn kümmere, so wie der Junge nach seinen Schafen sehe. Unter Zuhilfenahme der fünf Finger seiner rechten Hand brachten sie ihm die Worte „der Herr ist mein Hirte“ bei (Psalm 23). Beginnend mit dem Daumen stand jeder Finger für eines der Worte. Beim vierten Wort, „mein“, sollte er innehalten und sich erinnern, „dieser Psalm gilt mir“.
Einige Jahre später kam einer der Pfarrer wieder durch das Dorf und fragte nach dem Hirtenjungen. Im vorherigen Winter hatte es einen furchtbaren Schneesturm gegeben und der Junge war, von einer Schneewehe begraben, zu Tode gekommen. Der Dorfbewohner, der ihm die Geschichte erzählte, berichtete, „Eine Sache konnten wir nicht einordnen. Als wir den Jungen fanden, hielt er sich „den vierten Finger seiner rechten Hand“.
Diese Geschichte veranschaulicht Gottes ganz persönliche Liebe zu jedem einzelnen von uns.
Heutzutage stellen sich viele Menschen Gott als große, unpersönliche Macht vor. Aber der Gott der Bibel ist ganz anders. Sein Verhältnis zu Seinem Volk ist sehr persönlich. Der Apostel Paulus sprach vom, „Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich geopfert hat“ (Galater 2,20b); er sprach von Gott als „mein Gott“ (Philipper 4,19).
Psalm 23,1–6 (Lutherbibel)
Der gute Hirte
1 Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
2 Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
3 Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Kommentar
Mein Hirte
Gott sorgt für uns wie ein Hirte für seine Schafe. Es gibt Zeiten, in denen ich mich geistlich leer fühle, aber „Er erquicket meine Seele“ (23,3a). Schon oft habe ich in meiner Bibel Situationen notiert, in denen ich Wegweisung brauchte, und später konnte ich sagen, „Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen“ (23,3b). Gott hat mit deinem Leben etwas Großartiges vor! Lass dich von Ihm die richtige Straße entlangführen. Du musst nicht angsterfüllt durchs Leben gehen, denn Er ist mit dir (23,4).
Mein Gastgeber
Dann kommt ein Szenenwechsel, vom Hirten und seinen Schafen zum Gastgeber und seinen Gästen. Ein wunderbares Bild dafür, wie es ist, mitten im Alltagstrubel allein mit Gott zu sein: „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde“ (23,5a). Er stillt den Hunger deiner Seele mit einem Festmahl. Nimm Seine Einladung an und verbringe jeden Tag Zeit damit, den Hunger und Durst deiner Seele in Seiner Gegenwart zu stillen.
Irgendwann geht jeder von uns durch das „finstere Tal“ (23,4), sieht dem eigenen Tod oder dem Tod eines geliebten Menschen ins Auge. Aber selbst dann gibt es keinen Grund, uns zu fürchten „denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich“ (23,4b).
Ich habe diesen Psalm schon oft schwerkranken oder sterbenden Menschen vorgelesen. Es ist tröstlich zu wissen, dass uns der Herr immer nahe ist: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar“ (23,6).
Gebet
Herr, danke für Deinen Schutz und Deine Führung. Danke, Du meinen geistlichen Hunger mit Deiner Gegenwart und Liebe stillst.
Markus 4,30–5,20
Das Gleichnis vom Senfkorn
30 »Womit sollen wir Gottes Reich noch vergleichen?«, fragte Jesus dann. »Welches Bild könnte euch helfen, es zu verstehen? 31 Mit Gottes Reich ist es wie mit einem Senfkorn, das auf ein Feld gesät wird. Es ist zwar das kleinste von allen Samenkörnern. 32 Wenn es aber in die Erde kommt, wächst es schnell heran und wird größer als die anderen Gartenpflanzen. Ja, es wird zu einem Strauch mit so ausladenden Zweigen, dass die Vögel in seinem Schatten ihre Nester bauen können.«
33 Jesus gebrauchte viele Gleichnisse dieser Art, um den Menschen Gottes Botschaft verständlich zu machen. 34 In keiner seiner Predigten fehlten sie. Wenn er aber später mit seinen Jüngern allein war, erklärte er ihnen die Bedeutung.
Herr über Wind und Wellen
35 Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Lasst uns über den See ans andere Ufer fahren!« 36 Sie schickten die Menschen nach Hause und fuhren mit dem Boot, in dem Jesus saß, auf den See hinaus. Einige andere Boote folgten ihnen. 37 Da brach ein gewaltiger Sturm los. Hohe Wellen schlugen ins Boot, es lief voll Wasser und drohte zu sinken. 38 Jesus aber schlief hinten im Boot auf einem Kissen. Da weckten ihn die Jünger und riefen: »Lehrer, wir gehen unter! Kümmert dich das denn gar nicht?«
39 Jesus stand auf, gebot dem Wind Einhalt und befahl dem See: »Sei still! Schweig!« Sofort legte sich der Sturm, und es wurde ganz still.
40 »Warum habt ihr Angst?«, fragte Jesus seine Jünger. »Habt ihr denn noch immer kein Vertrauen zu mir?«
41 Voller Entsetzen sagten sie zueinander: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«
Jesus heilt einen Besessenen
5 1 Als sie auf der anderen Seite des Sees das Gebiet der Gerasener erreichten 2 und Jesus eben aus dem Boot stieg, kam ihm ein Mann entgegen. Dieser Mensch wurde von einem bösen Geist beherrscht 3 und hauste in Grabhöhlen. Er war so wild, dass er nicht einmal mit Ketten gebändigt werden konnte. 4 Sooft man ihn auch an Händen und Füßen fesselte, jedes Mal zerbrach er die Ketten wieder und riss sich los. Niemand konnte ihn überwältigen. 5 Tag und Nacht hielt er sich in den Grabhöhlen auf oder irrte in den Bergen umher. Dabei schrie er und schlug mit Steinen auf sich ein.
6 Kaum hatte er Jesus von weitem gesehen, rannte er los, warf sich vor ihm nieder 7 und rief laut: »Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!« 8 Jesus hatte nämlich dem Dämon befohlen: »Verlass diesen Menschen, du böser Geist!«
9 Da fragte ihn Jesus: »Wie heißt du?« Der Dämon antwortete: »Mein Name ist Legion; wir sind nämlich viele.« 10 Er flehte Jesus an: »Vertreibe uns nicht aus dieser Gegend!«
11 Nicht weit entfernt an einem Abhang weidete eine große Herde Schweine. 12 »Lass uns in diese Schweine fahren!«, baten die Dämonen. 13 Jesus erlaubte es ihnen. Jetzt verließen die bösen Geister den Mann und bemächtigten sich der Schweine. Die ganze Herde – ungefähr zweitausend Tiere – stürzte den Abhang hinunter in den See und ertrank.
14 Die Schweinehirten ergriffen die Flucht und erzählten in der Stadt und in den umliegenden Dörfern, was geschehen war. Von überall her kamen die Leute gelaufen, um sich selbst zu überzeugen. 15 Sie sahen den Mann, den die vielen Dämonen gequält hatten. Er war ordentlich angezogen und bei klarem Verstand. Ganz ruhig saß er neben Jesus – und das, obwohl so viele Dämonen ihn in ihrer Gewalt gehabt hatten! Da wurde ihnen unheimlich zumute. 16 Diejenigen aber, die alles mit angesehen hatten, erzählten, wie der Besessene geheilt wurde und was mit den Schweinen geschehen war. 17 Daraufhin baten die Leute Jesus, er möge ihre Gegend wieder verlassen.
18 Jesus wollte gerade in das Boot steigen, als ihn der Geheilte bat, bei ihm bleiben zu dürfen. 19 Aber Jesus erlaubte es ihm nicht. Er sagte: »Geh nach Hause zu deiner Familie und erzähle ihnen, welches große Wunder der Herr an dir getan hat und wie barmherzig er mit dir gewesen ist!« 20 Da ging der Mann weg und berichtete im ganzen Gebiet der Zehn Städte, was Jesus für ihn getan hatte. Und alle staunten.
Kommentar
Mein Herr
\t Hast du das auch schon erlebt, dass über deinem Leben, ohne jede Vorwarnung, plötzlich ein gewaltiger Sturm hereinbricht (4,37)?
Der See Genezareth ist berüchtigt für plötzlich aufziehende Stürme. Die Jünger wussten, eine starke Welle konnte ihr Boot zum Kentern bringen und sie das Leben kosten.
Aber Jesus schlief (4,38). Manchmal, wenn solche Stürme aufziehen, kommt es uns vor, als sähe Gott untätig zu; als schiene Er nicht auf deine Gebete zu antworten, ja sie vielleicht nicht einmal zu hören. In solchen Momenten wird dein Glaube auf die Probe gestellt.
Am Ende stillt Jesus den Sturm. Er redet zu der Macht, die hinter dem Sturm steckt wie mit einem kleinen Kind: „Schweig! Sei still!“ (4,39) und beweist damit, dass Er über die Natur herrscht. Für die Jünger beginnt diese Erfahrung mit Angst und endet im Glauben. Dein Glaube wird durch Krisen auf die Probe gestellt. Jesus möchte, dass du lernst, deine Ängste zu besiegen und Ihm selbst inmitten der Stürme deines Lebens zu vertrauen.
Manchmal beruhigt Gott den Sturm, manchmal lässt Er den Sturm toben und beruhigt dich.
Als nächstes demonstriert Jesus, dass Er Herr über Mächte und Gewalten ist, die dein Leben zerstören möchten. Das Leben dieses von Dämonen gepeinigte Mannes war die Hölle auf Erden; er fügte sich selbst Verletzungen zu (5,5), wurde von der Gesellschaft, die sich nicht besser zu helfen wusste, als ihn einzusperren, in Ketten gelegt (5,4). Die Möglichkeiten von Politikern, Staat und Polizei sind begrenzt. Jesus aber verurteilte den Mann nicht, noch verdammte Er ihn. Er sah in ihm nur das Potential für ein heiles Lebens. Mit einem vollmächtigen Befehl demonstrierte Jesus Seine Herrschaft und dass Er die Macht hat, uns freizusetzen und zu heilen.
Die Menschen reagierten unterschiedlich auf die Demonstration Seiner Herrschaft. Die einen waren abweisend (5,17), denn es war ihnen wirtschaftlicher Schaden entstanden. Es kann ungemütlich werden, wenn wir wahre Macht in Ausübung sehen. Andere dagegen waren neugierig geworden (5,20).
Ein faszinierender Aspekt dieser Geschichte ist, dass der Mann, nachdem ihn Jesus von den Dämonen befreit hatte, Jesus eindringlich bittet, mit Ihm gehen zu dürfen (5,18), aber Jesus schickt ihn nach Hause (5,19).
Ich hätte erwartet, eine Intensivtraining bei Jesus hätte dem Mann gut getan, aber Jesus sendet ihn gleich aus zu evangelisieren. Er sagt, „Geh nach Hause zu deiner Familie und erzähle ihnen, was der Herr für dich getan hat und wie gnädig er gewesen ist“ (5,19). Und genau das tut er dann (5,20).
Sei also nicht überfürsorglich mit Menschen, die erst kürzlich zum Glauben gekommen sind. Manchmal ist es sogar gut, wenn sie gleich in öffentlich über ihren neuen Glauben sprechen. Als Jesus das nächste Mal in das „Gebiet der zehn Städte“ kam, versammelten sich 4.000 Menschen, um Ihm zuzuhören. Das Zeugnis dieses einen Mannes hat offenbar großen Eindruck gemacht.
Vielleicht hat Markus diese Begebenheit deshalb kurz hinter dem Gleichnis vom Senfkorn eingeordnet. Der ehemals Besessene wird angenommen haben, dass er nur wenig zu bieten hat, aber seine Geschichte hatte große Wirkung. Jesus sagt, Gott kann viel aus einem kleinen Samen – einem Senfkorn – machen (4,31). „Ist es einmal gesät, so geht es auf“ (4,32; GNB).
Es geht nicht darum, wie viel du besitzt, sondern was du damit machst. Ein Senfkorn will sofort gepflanzt werden, sonst ist es verloren. Wenn es eingepflanzt ist, wächst es zu einer kräftigen Pflanze heran, die sogar Beton durchbricht. Die Lektion ist simpel: wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Setze ein, was du hast und Gott wird es um ein Vielfaches vermehren.
Gebet
Danke, dass Du Herr über alles bist. Danke, dass ich mich in Krisenzeiten auf Dich verlassen kann und keine Angst haben muss.
2. Mose 25,1–26,37
Gott will bei seinem Volk wohnen
1 Der HERR sprach zu Mose: 2-3 »Sag den Israeliten, sie sollen für mich eine Abgabe entrichten! Jeder, dem es am Herzen liegt, soll etwas von den folgenden Dingen für mich geben: Gold, Silber und Bronze, 4 violette, purpurrote und karmesinrote Wolle, feines Leinen, Ziegenhaar, 5 rot gefärbte Felle von Schafböcken, Tachasch-Leder, Akazienholz, 6 Öl für den Leuchter, wohlriechende Gewürze für das Salböl und die Weihrauchmischung, 7 Onyx-Steine und andere Edelsteine, die auf dem Schurz und der Brusttasche des Priesters eingesetzt werden können.
8 Die Israeliten sollen mir aus diesen Materialien ein Heiligtum bauen, denn ich will bei ihnen wohnen. 9 Fertigt das Heiligtum und alles, was dazugehört, genau so an, wie ich es dir jetzt zeigen werde!«
Die Bundeslade
10 »Die Israeliten sollen einen Kasten aus Akazienholz bauen, eineinviertel Meter lang, einen Dreiviertelmeter breit und ebenso hoch. 11 Innen und außen sollen sie ihn mit reinem Gold überziehen und auf der Oberseite ringsum eine goldene Zierleiste anbringen. 12 Lass vier Ringe gießen, die ebenfalls aus Gold bestehen. Sie werden an den vier unteren Ecken des Kastens befestigt, je zwei Ringe an jeder Längsseite. 13 Dann sollen Tragstangen aus Akazienholz angefertigt und mit Gold überzogen werden. 14 Sie werden durch die Ringe an den Längsseiten des Kastens gesteckt, damit man ihn daran tragen kann. 15 Die Tragstangen müssen stets an ihrem Ort bleiben und dürfen nicht mehr aus den Ringen herausgezogen werden. 16 In die Bundeslade sollst du die beiden Steintafeln legen, die ich dir geben werde. Auf ihnen sind meine Gebote und Weisungen niedergeschrieben.
17 Lass auch eine Deckplatte aus reinem Gold für den Kasten herstellen, eineinviertel Meter lang und einen Dreiviertelmeter breit. 18-19 Dann sollen zwei Keruben aus massivem Gold geschmiedet werden, die an den beiden Enden der Deckplatte stehen. Die Platte und die beiden Figuren sollen aus einem Stück gearbeitet sein. 20 Die Keruben breiten ihre Flügel nach oben aus und beschirmen die Deckplatte, die Gesichter sind einander zugewandt und ihre Augen auf die Platte gerichtet. 21 Die Deckplatte soll die Bundeslade verschließen, in der die beiden Steintafeln mit den Geboten liegen, die ich dir geben werde. 22 An dieser Stelle, über der Bundeslade zwischen den beiden Keruben, will ich mich dir offenbaren und dir alles sagen, was du den Israeliten weitergeben sollst.«
Der Tisch für die Gott geweihten Brote
23 »Lass einen Tisch aus Akazienholz anfertigen, einen Meter lang, einen halben Meter breit und einen Dreiviertelmeter hoch. 24 Er soll mit reinem Gold überzogen sein und ringsum eine goldene Zierleiste haben. 25 Auf die Tischplatte soll eine 8 Zentimeter hohe Umrandung aus Gold aufgesetzt werden, die auch wieder ringsum mit einer goldenen Leiste verziert wird. 26 Lass vier Ringe aus massivem Gold gießen und sie an den vier Seiten anbringen, wo die Tischbeine anfangen. 27 Die Ringe sollen dicht unter der Goldumrandung befestigt sein; sie müssen die Stangen halten, mit denen man den Tisch trägt. 28 Auch die Stangen sollen aus Akazienholz gefertigt und mit Gold überzogen sein. 29 Lass Schüsseln und Schalen, Kannen und Opferschalen machen, alles aus reinem Gold. Aus ihnen soll man das Trankopfer ausgießen. 30 Auf dem Tisch sollen stets die Brote liegen, die mir geweiht sind.«
Der siebenarmige Leuchter
31 »Lass einen Leuchter aus reinem Gold anfertigen. Fuß und Schaft sollen geschmiedet sein, und am Schaft sollen sich Kelche in Form von Knospen und Blüten befinden. Sie werden nicht aufgesetzt, sondern aus einem Stück mit dem Leuchter gearbeitet. 32 Vom Schaft gehen sechs Seitenarme aus, drei nach jeder Seite. 33 Jeder Arm soll mit drei Kelchen verziert sein, die wie die Knospen und Blüten des Mandelbaums aussehen, 34 der Schaft selbst mit vier solchen Kelchen. 35 Drei davon sollen jeweils unter den Ansätzen der Seitenarme angebracht werden. 36 Die Seitenarme und Kelche sollen wie der ganze Leuchter aus einem einzigen Stück reinem Gold geschmiedet sein.
37 Lass sieben Lampen anfertigen und sie mit dem Docht nach vorne auf die Arme des Leuchters setzen, damit sie den Raum erhellen. 38 Die dazugehörigen Dochtscheren und Schalen sollen ebenfalls aus reinem Gold sein. 39 Aus 35 Kilogramm reinem Gold sollst du den Leuchter und alle diese Gegenstände herstellen lassen. 40 Achte genau darauf, dass alles nach dem Vorbild angefertigt wird, das ich dir hier auf dem Berg zeige!«
Decken und Wände für das heilige Zelt
26 1 »Für meine heilige Wohnung sollst du zehn Bahnen Zelttuch weben lassen. Verwendet dazu violette, purpurrote und karmesinrote Wolle sowie feines Leinen. Auf den Zeltbahnen sollen Bilder von Keruben gestickt sein. 2 Die Bahnen müssen alle gleich groß sein, nämlich 14 Meter lang und 2 Meter breit. 3 Jeweils fünf von ihnen sollen an den Längsseiten aneinandergenäht werden, so dass zwei große Zeltdecken entstehen. 4 Um diese beiden Decken verbinden zu können, müssen an einer Längsseite jeder Decke 50 Schlaufen aus violett gefärbter Wolle angebracht werden, 5 also 50 Schlaufen an der einen und ebenso viele an der anderen Zeltdecke. Legt die beiden Decken so aneinander, dass die Schlaufen einander gegenüberstehen. 6 Dann lass 50 goldene Haken schmieden, die jeweils zwei gegenüberliegende Schlaufen verbinden und so die beiden Decken zu einem Stück zusammenfügen.
7-8 Lass außerdem elf Zeltbahnen aus Ziegenhaar weben, jede davon 15 Meter lang und 2 Meter breit! Sie sollen über das erste Zelt gelegt werden und es überdachen. 9 Fünf dieser Bahnen werden an den Längsseiten zu einem Stück verbunden, die übrigen sechs zu einem zweiten. Die sechste Bahn des zweiten Zeltstücks soll doppelt gelegt werden. Sie bildet später an der Vorderseite des Zeltes die Überdachung des Eingangs. 10 Um die beiden Zeltstücke verbinden zu können, müssen jeweils an einer Längsseite 50 Schlaufen angebracht werden. 11 Dann lass 50 Bronzehaken herstellen und mit ihnen die beiden Zeltstücke zusammenfügen. 12 Diese zweite Zeltdecke reicht an der Rückwand des Heiligtums einen Meter über die erste Decke hinaus. 13 An den Längsseiten überragt die Ziegenhaardecke die darunterliegende wollene Decke jeweils um einen halben Meter, so dass diese vollständig bedeckt ist. 14 Als Schutz für die beiden Zeltdecken sollst du ein Dach aus rot gefärbten Fellen von Schafböcken nähen lassen und darüberlegen. Über dieses Felldach muss noch eine Schutzdecke aus Tachasch-Leder gespannt werden.
15 Lass Platten aus Akazienholz fertigen, die – aufrecht gestellt – die Wände des Heiligtums bilden sollen. 16 Jede Platte soll 5 Meter lang und einen Dreiviertelmeter breit sein. 17 Alle Platten müssen an der kurzen Seite zwei Zapfen haben, die parallel angeordnet sind. 18 Es werden 20 Platten für die südliche Längsseite des Zeltes benötigt, 19 dazu 40 silberne Sockel, auf denen die Platten stehen. Zwei Sockel gehören unter jede Platte, für jeden Zapfen einer. 20 Für die nördliche Längsseite des Zeltes werden ebenfalls 20 Platten benötigt 21 und 40 silberne Sockel, auf denen die Platten stehen, je zwei Sockel unter jeder Platte. 22 Für die schmale Rückseite im Westen sollst du sechs Platten fertigen lassen, 23 zwei weitere Wandteile werden für die Ecken an der Rückseite des Zeltes gebraucht. 24 Sie sollen auf ganzer Länge gewinkelt und an ihrem oberen Ende durch einen Ring befestigt sein, um so die Eckkonstruktion der Wände zu bilden. 25 Die Rückseite besteht also insgesamt aus acht Platten mit sechzehn silbernen Sockeln, jeweils zwei Sockeln unter einer Platte. 26-27 Lass außerdem Querbalken aus Akazienholz anfertigen, jeweils fünf Stück für jede Längsseite und die westliche Querseite. Diese Balken sollen die aufrecht stehenden Platten zusammenhalten. 28 Der mittlere Balken soll auf halber Höhe an der ganzen Wand entlanglaufen, von vorn bis hinten. 29 Die Querbalken werden durch goldene Ringe gesteckt, die in den Platten verankert sind. Platten und Querbalken müssen vollständig mit Gold überzogen sein.
30 Aus diesen Teilen sollst du meine heilige Wohnung errichten, ganz so, wie ich es dir hier auf dem Berg zeige.«
Vorhänge für das heilige Zelt
31 »Lass einen Vorhang weben aus violetter, purpurroter und karmesinroter Wolle und feinem Leinen, kunstvoll verziert mit Bildern von Keruben. 32 Er soll mit goldenen Haken an vier Pfosten aus Akazienholz aufgehängt werden. Die Pfosten müssen mit Gold überzogen sein und auf silbernen Sockeln stehen. 33 Der Vorhang trennt den heiligen Vorraum vom Allerheiligsten, in dem die Bundeslade stehen soll. Sobald der Vorhang an den Haken aufgehängt ist, bring die Bundeslade mit den Steintafeln hinein. 34 Wenn sie im Allerheiligsten steht, dann lass die Deckplatte darauflegen. 35 Der Tisch mit den Broten, die mir geweiht sind, soll vor dem Vorhang im heiligen Vorraum an der Nordseite des Zeltes aufgestellt werden. Gegenüber, an der Südseite im Vorraum, hat der goldene Leuchter seinen Platz.
36 Ein weiterer Vorhang wird für den Zelteingang benötigt, ebenfalls aus violetter, purpurroter und karmesinroter Wolle sowie aus feinem Leinen, bunt und kunstvoll gewebt. 37 Lass diesen Vorhang mit goldenen Haken an fünf Akazienholzpfosten aufhängen, die mit Gold überzogen sind und auf gegossenen Bronzesockeln stehen.«
Kommentar
Mein Wegweiser
Großzügigkeit ist eine bewusste Entscheidung. Wenn dein Herz leidenschaftlich für Gott brennt, wirst du großzügig geben, weil du Ihm Ehre geben willst. Durch eine „freiwillige Abgabe“ (25,2) brachte das Volk Gottes das nötige Geld für Sein Werk auf. Sie gaben freiwillig (25,2b). Die Liebe Gottes zwingt nie. Gott möchte, dass du aus dem Herzen antwortest.
Die Stiftshütte („Zelt der Zusammenkunft”) war ein provisorischer Treffpunkt, an dem sich das Gottesvolk versammelte. Theologisch betrachtet, ist die Stiftshütte als der Aufenthaltsort Gottes auf Erden ein ungeheuer wichtiger Ort. Sie ist der erste von einer Reihe von Orten, an denen Gott wohnt: Stiftshütte, Tempel, Jesus selbst, der Leib des einzelnen Gläubigen, die Kirche.
Gott gab Seinem Volk genaue Anweisungen - bis ins kleinste Detail: „Das Heiligtum und seine Einrichtung sollt ihr genauso anfertigen, wie ich es dir zeigen werde“ (25,9).
Mein Retter
Der Verfasser des Hebräerbriefes erklärt, dass das hier beschriebene Heiligtum (25,10-26,37) „nur ein Abbild, nur ein Schatten des wahren Heiligtums im Himmel ist. Denn als Mose daran ging, die Stiftshütte zu errichten, warnte Gott ihn: „Achte darauf, dass du alles ganz genau nach dem Entwurf machst, der dir hier auf dem Berg gezeigt worden ist““ (Hebräer 8,5).
Alle Anweisungen für Heiligtum und Allerheiligstes dienten der Vorbereitung für Christi Erlösungswerk. „So ist Christus nun der Hohe Priester für all das Gute geworden, das gekommen ist. Er hat das große, vollkommene Heiligtum im Himmel betreten, das nicht von Menschen erbaut wurde und nicht Teil dieser Schöpfung ist. Ein einziges Mal brachte er Blut in jenes Allerheiligste, aber nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigenes Blut, durch das er uns die Rettung brachte, die für alle Zeiten gilt“ (Hebräer 9,11-12).
Durch Jesu Sühneopfer haben du und ich Zugang zum Allerheiligsten. Jesus ist dein Retter.
Gebet
Herr, danke, dass Du mein Hirte, mein Gastgeber, mein Herr, meine Wegweisung und mein Retter bist.
Pippa fügt hinzu
Lebensstürme kommen oft wie aus dem Nichts; häufig, wenn alles gerade ganz entspannt läuft. Da passiert es leicht, dass wir den Glauben über Bord werfen. Die Jünger haben es richtig gemacht, sie wandten sich an Jesus. Auch wenn Er sie für ihre Kleingläubigkeit rügte, hat Er sich doch der Lage angenommen. Mir gefällt der Gedanke, dass es vollkommen still war, nachdem Er den Wind gestillt hatte. (Markus 4,39).
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“