Liebesbrief an dich
Einführung
Ich bin dankbar, dass meine Frau Pippa und ich, seit wir zusammen sind, nie lange getrennt waren. Vor unserer Hochzeit war ich aber einmal für drei Wochen verreist. Damals gab es weder E-Mail noch Handys. Wir konnten nur mit Briefen kommunizieren.
Ich und Pippa schrieben uns täglich. Ich kann mich noch genau an die Aufregung und Freude erinnern, die ich empfand, wenn ich ihre Handschrift auf dem Umschlag sah und wusste, dass ein Brief von ihr mich erwartete.
Schnell zog ich mich mit dem Brief an einen ruhigen Platz zurück, um ihn in Ruhe zu lesen. Der Brief an sich war nicht wertvoll, aber die Tatsache, dass er von dem Menschen geschrieben worden war, den ich liebte, machte ihn mir wertvoll.
Die Bibel ist ein Liebesbrief von Gott an dich. Was die Bibel so spannend macht, ist nicht das Buch an sich, sondern die Tatsache, dass wir durch sie die Person treffen, die wir lieben. Die ganze Bibel ist über Jesus. Das Neue Testament handelt ganz offensichtlich von Jesus, aber Jesus sagte über die Schrift, die Er zu Seinen Lebzeiten hatte (das Alte Testament): „die Schrift verweist auf mich“ (Johannes 5,39b).
Psalm 22,22–32
22 Reiß mich heraus aus dem Rachen der Löwen
und beschütze mich vor den Hörnern dieser wilden Stiere!
Und tatsächlich, Herr:
Du hast mich erhört!
23 Ich will meinen Brüdern deinen Namen bekannt machen,
vor der ganzen Gemeinde will ich dich loben.
24 Alle, die ihr den HERRN achtet, preist ihn!
Ihr Nachkommen von Jakob, ehrt ihn!
Begegnet ihm in Ehrfurcht,
ihr vom Volk Israel!
25 Denn er hat den Hilflosen nicht verachtet,
über sein Elend ging er nicht hinweg.
Nein, Gott wandte sich nicht von ihm ab,
sondern hörte auf ihn,
als er um Hilfe schrie.
26 HERR, jetzt habe ich allen Grund,
dir vor der großen Gemeinde ein Loblied zu singen.
Was ich dir in meiner Not versprochen habe,
löse ich nun ein; alle,
die Ehrfurcht vor dir haben, sind meine Zeugen.
27 Die Armen sollen sich wieder satt essen.
Alle, die nach dem HERRN fragen, sollen ihn loben.
Euer Leben lang dürft ihr euch daran freuen!
28 Auch in den fernsten Ländern werden Menschen Gott erkennen
und zu ihm umkehren, ja,
alle Völker werden sich vor ihm niederwerfen.
29 Denn der HERR ist König, er herrscht über alle Nationen.
30 Auch die Großen dieser Erde müssen vor ihm niederfallen,
sie, die immer mehr als genug zu essen hatten.
Ja, vor ihm werden einmal alle Menschen ihre Knie beugen,
alle Sterblichen, denen das Leben zwischen den Fingern zerrinnt.
31 Die kommenden Generationen werden ihm dienen,
eine wird der nächsten von ihm erzählen.
32 Selbst die Menschen, die noch nicht geboren sind,
werden von seinen gerechten Taten hören,
und man wird sagen: »Der Herr hat es vollbracht!«
Kommentar
Verkünde den Sieg Jesu
Der Psalm, der mit Verzweiflung und Leiden beginnt (22,2) und Jesu Tod ausmalt, endet mit einem lauten Siegesruf: „Der Herr hat alles vollbracht!“ (22,32; NGÜ). „Er hat die Augen nicht vor dem Leid des Bedürftigen verschlossen. Er hat sich nicht abgewandt, sondern hat seine Hilferufe gehört“ (22,25).
Dieser Sieg wird dazu führen, dass alle Welt „zum Herrn umkehren“ (22,28), alle Völker „sich vor ihm niederwerfen“ werden (22,28b). Von dem Sieg wird man sprechen: „Sie werden ihren Nachkommen von den gerechten Taten Gottes berichten, die er getan hat“ (22,32; Johannes 19,30).
Jesu Auferstehung bringt nicht nur einen großartigen Sieg mit sich, sondern führt auch zu vertraute Nähe mit Ihm. „Meine Brüder“ (und natürlich auch Schwestern) beschreibt, wie eng diese Beziehung ist. Der Verfasser des Hebräerbriefes geht besonders auf unser Verhältnis zu Jesus ein (Hebräer 2,11-12). Jesus verkündet uns, Seinem Volk, dass Er mitten unter uns ist; Als Seine Brüder und Schwestern betrachtet Er uns als Teil Seiner Familie.
Gebet
Herr, danke, dass Du meinen Hilferuf gehört hast (22,25). Heute rufe ich Dich um Hilfe an …
Markus 3,31–4,29
Wer gehört zu Jesus?
31 Noch während Jesus sprach, kamen seine Mutter und seine Geschwister. Aber weil so viele Menschen bei ihm waren, konnten sie nicht zu ihm gelangen. Sie blieben vor dem Haus stehen und baten, Jesus herauszurufen. 32 Drinnen saßen die Leute dicht um Jesus gedrängt; sie richteten ihm aus: »Deine Mutter, deine Brüder und deine Schwestern warten draußen auf dich. Sie wollen mit dir reden!«
33 Doch Jesus fragte zurück: »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Geschwister?«
34 Dann sah er seine Zuhörer an, die rings um ihn saßen, und sagte: »Das hier sind meine Mutter und meine Geschwister. 35 Denn wer Gottes Willen tut, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter!«
Das Gleichnis vom Bauern, der Getreide aussät
4 1 Wieder einmal lehrte Jesus am See. Bald hatte sich eine große Menschenmenge um ihn versammelt. Darum stieg er in ein Boot und sprach von dort zu den Menschen am Ufer. 2 Was er ihnen zu sagen hatte, erklärte er durch Gleichnisse: 3 »Hört mir zu! Ein Bauer ging aufs Feld, um Getreide zu säen. 4 Als er die Körner ausstreute, fielen ein paar von ihnen auf den Weg. Sofort kamen die Vögel und pickten sie auf. 5 Andere Körner fielen auf felsigen Boden, wo nur wenig Erde war. In der dünnen Erdschicht ging die Saat zwar schnell auf, 6 als dann aber die Sonne am Himmel hochstieg, vertrockneten die Pflänzchen. Sie hatten keine starken Wurzeln und verdorrten deshalb in der Hitze. 7 Wieder andere Körner fielen ins Dornengestrüpp, doch dieses hatte die junge Saat bald überwuchert, so dass sie schließlich erstickte. Es konnte kein Getreide wachsen. 8 Die übrigen Körner aber fielen auf fruchtbaren Boden, gingen auf, wuchsen heran und brachten das Dreißigfache, das Sechzigfache, ja sogar das Hundertfache der Aussaat als Ertrag.«
9 Und Jesus fügte hinzu: »Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!«
Warum Jesus in Gleichnissen redet
10 Später, als Jesus mit seinen zwölf Jüngern und den anderen Begleitern allein war, fragten sie ihn: »Warum verwendest du Gleichnisse?« 11 Er antwortete: »Euch lässt Gott das Geheimnis seines Reiches verstehen. Die anderen aber, die nicht zu mir gehören, erfahren das alles nur durch Gleichnisse. 12 Denn ›sie sollen sehen, aber doch nichts erkennen; sie sollen hören, aber doch nichts verstehen. Sonst würden sie zu Gott umkehren, und ihre Sünde würde ihnen vergeben.‹«
Jesus erklärt das Gleichnis von der Aussaat
13 Dann sagte er zu seinen Jüngern: »Ihr versteht schon dieses Gleichnis nicht? Wie wollt ihr dann all die anderen begreifen? 14 Was der Bauer im Gleichnis aussät, ist die Botschaft Gottes. 15 Die Menschen, bei denen die Saatkörner auf den Weg fallen, haben die Botschaft zwar gehört. Aber dann kommt der Satan und nimmt alles wieder weg, was in ihr Herz gesät war. 16 Andere Menschen wiederum sind wie der felsige Boden, auf den die Körner fallen: Sie hören die Botschaft und nehmen sie sofort mit Begeisterung an. 17 Aber ihr Glaube hat keine starken Wurzeln und deshalb keinen Bestand. Wenn solche Menschen wegen ihres Glaubens in Schwierigkeiten geraten oder gar verfolgt werden, wenden sie sich gleich wieder davon ab. 18 Noch andere Menschen gleichen dem von Dornengestrüpp überwucherten Boden: Sie hören die Botschaft zwar, 19 doch dann kommen die Sorgen des Alltags, die Verlockungen des Reichtums und die Gier nach all den Dingen dieses Lebens und ersticken Gottes Botschaft, so dass keine Frucht daraus entstehen kann. 20 Aber dann gibt es auch Menschen, die wie der fruchtbare Boden sind, auf den die Saatkörner fallen: Sie hören Gottes Botschaft, nehmen sie an und bringen Frucht, dreißig-, sechzig- oder hundertfach.«
Das Beispiel von der Öllampe
21 Dann fragte Jesus die Zuhörer: »Holt man etwa eine Öllampe herbei, um sie dann unter einen Eimer oder unters Bett zu stellen? Im Gegenteil! Eine brennende Lampe stellt man auf den Lampenständer, damit sie den ganzen Raum erhellt. 22 So soll alles, was jetzt noch verborgen ist, eines Tages ans Licht kommen, und was jetzt noch ein Geheimnis ist, soll jeder verstehen. 23 Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!« 24 Dann fuhr Jesus fort: »Achtet sorgfältig auf das, was ich euch sage! In dem Maß, wie ihr auf meine Worte hört, wird euch Gott Verständnis schenken, ja noch weit darüber hinaus. 25 Denn wer meine Worte begreift, der wird noch mehr Einsicht bekommen. Doch wer sich dafür verschließt, dem wird selbst das Wenige, was er hat, noch genommen.«
Das Gleichnis von der aufwachsenden Saat
26 Jesus erklärte weiter: »Gottes Reich kann man vergleichen mit einem Bauern und der Saat, die er auf sein Feld gesät hat. 27 Nach getaner Arbeit legt er sich schlafen, steht wieder auf, und das tagaus, tagein. Währenddessen wächst die Saat ohne sein Zutun heran. 28 Ganz von selbst lässt die Erde die Frucht aufgehen: Zuerst kommt der Halm, dann die Ähre und schließlich als Frucht die Körner. 29 Sobald aus der Saat das reife Getreide geworden ist, lässt der Bauer es abmähen, denn die Erntezeit ist da.«
Kommentar
Höre Jesu Worte und nimm sie an
Jesus betrachtet dich als Teil der Familie. Er wünscht Sich, mit uns allen die engst mögliche Beziehung zu haben – wie Bruder oder Schwester oder Mutter (3,31-35).
In diesem Abschnitt sehen wir, dass diese Beziehung durch das Wort Gottes genährt wird – sowohl durch das Hören, als auch das Tun: „Wer den Willen Gottes tut, ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter“ (3,35).
Jesus spricht von der Kraft, die Seine Worte haben; es sind Worte Gottes. Er vermittelt uns große Teile Seiner Lehre in Geschichten. Wer hört nicht gerne eine gute Geschichte? Bei einer abstrakten Predigt schlafen die Menschen ein, aber bei einer guten Geschichte sind sie hellwach. Eine Geschichte dringt zu uns durch, bevor wir in Abwehrhaltung gehen können.
Das Gleichnis vom Bauern, der die Saat ausstreute zeigt, dass Worte Leben verändern können. Wenn wir „Gottes Botschaft hören und annehmen“ (4,20), „ist es wie bei dem Samen, der auf guten Boden fällt. Sie hören die Botschaft … und bringen Frucht, manche dreißigfach, andere sechzigfach, wieder andere hundertfach“ (4,20; GNB).
Immer wieder werden wir bei Alpha Zeuge, wie außergewöhnlich kraftvoll Jesu Worte sind. Sie sind lebensverändern und bringen große Frucht. Sein Wort wird multipliziert, denn die Menschen bringen dann ihre Freunde mit, damit auch sie Jesu Worte hören.
Wenn Jesu Worte wirkungslos bleiben, liegt es an dem, der sie hört. Manchmal ist mein Leben so oberflächlich, dass Sein Wort keine Wurzeln schlagen kann (4,4-6). Ein andermal führen meine Probleme oder Widerstände mich von Jesus weg (4,17). Oder „aber sie verlieren sich in ihren Alltagssorgen, lassen sich vom Reichtum verführen und leben nur für ihre Wünsche. Dadurch wird die Botschaft erstickt und bleibt wirkungslos“ (4,19; GNB).
Es steckt eine enorme Kraft in der Schwäche. Jesus sagt, „Alles, was jetzt noch verborgen ist, wird ans Licht kommen, und was jetzt noch geheim ist, wird aufgedeckt werden“ (4,22). Wir sollen nichts in unserem Leben verbergen. Die Menschen mögen wir mit unseren Stärken beeindrucken, aber wir unsere Schwächen schafft eine Verbindung zu ihnen.
Immer wieder betont Jesus in diesem Abschnitt, wie wichtig es ist, Seine Worte zu hören. „Achtet auf das, was ich euch sage! Nach dem Maß eures Zuhörens wird Gott euch Verständnis geben, ja noch über das Maß eures Zuhörens hinaus!“ (4,24; GNB).
Je mehr Zeit du dir nimmst, Gottes Wort zu studieren und anzuwenden, desto reicher wird dein persönlicher Gewinn sein. Räume dem Wort Gottes eine hohe Priorität ein. Nimm dir Zeit, Gottes Wort zu hören und anzunehmen. Du wirst es nicht bereuen!
Das Gleichnis vom Bauern, der die Saat ausstreute, zeigt, dass du, sobald Jesu Worte in dein Leben gepflanzt wurden, damit rechnen darfst, Frucht zu bringen. Geerntet wird später. Vielleicht brauchst du auch Geduld, bis die Zeit für die Ernte kommt. Aber du darfst gewiss sein: wenn du immer weiter säst, wird es eine Ernte geben (4,29).
Gebet
Herr, bitte hilf mir, Deine Worte nicht nur zu hören, sondern sie auch anderen weiterzusagen, damit ich sehen kann, wie viel lebensverändernde Kraft in Deinen Worten steckt.
2. Mose 23,1–24,18
Gerechtigkeit vor Gericht und Feindesliebe
1 »Verbreite kein falsches Gerücht! Weißt du aber sicher, dass jemand Unrecht getan hat, dann darfst du ihn nicht durch eine falsche Aussage entlasten.
2 Folge nicht der Mehrheit, wenn sie im Unrecht ist! Musst du vor Gericht aussagen, sollst du nicht der Mehrheit nach dem Mund reden und so ein gerechtes Urteil verhindern. 3 Du darfst aber auch einen Armen vor Gericht nicht begünstigen!
4 Wenn du ein Rind oder einen Esel deines Feindes umherirren siehst, dann bring das Tier auf jeden Fall zurück! 5 Wenn der Esel eines Menschen, der dich hasst, unter einer Last zusammengebrochen ist, dann geh nicht einfach vorüber! Hilf deinem Feind, das Tier wieder auf die Beine zu bringen.
6 Verweigere einem Armen vor Gericht nicht sein Recht! 7 Wenn vor Gericht gelogen wird, beteilige dich nicht daran! Verurteile den Unschuldigen nicht zum Tode, denn ich spreche niemanden frei, der ein solches Unrecht begeht.
8 Nimm keine Bestechungsgeschenke an, denn sie machen die Sehenden blind und verleiten dazu, das Recht zu beugen.
9 Unterdrückt die Fremden nicht! Ihr wisst ja, wie ihnen zumute sein muss, denn ihr seid selbst einmal Fremde in Ägypten gewesen.«
Sabbatgebote
10 »Sechs Jahre lang sollt ihr eure Felder bewirtschaften und die Ernte einbringen. 11 Aber im siebten Jahr lasst sie brachliegen, sät und erntet nicht! Was dann noch auf ihnen wächst, soll den Armen gehören, und den Rest mag das Wild fressen. Dasselbe gilt für eure Weinberge und Olivenhaine.
12 Sechs Tage lang sollt ihr eure Arbeit tun, aber am siebten Tag sollt ihr ruhen, damit eure Rinder und Esel sich erholen und auch eure Sklaven und die Fremden bei euch sich ausruhen können.
13 Haltet euch an alles, was ich euch befohlen habe! Betet nicht zu anderen Göttern, ich will ihre Namen aus eurem Mund nicht hören!«
Die drei Jahresfeste
14 »Dreimal im Jahr sollt ihr mir zu Ehren ein Fest feiern:
15 Feiert als erstes das Fest der ungesäuerten Brote! Sieben Tage im Monat Abib sollt ihr Brot essen, das ohne Sauerteig gebacken wurde, wie ich es euch befohlen habe. Denn in diesem Monat seid ihr aus Ägypten fortgezogen. Keiner soll mit leeren Händen zu meinem Heiligtum kommen!
16 Feiert dann das Erntefest, bei dem ihr mir den ersten Ertrag von dem Getreide darbringt, das ihr ausgesät habt. Als drittes sollt ihr das Fest der Wein- und Obsternte am Ende des Jahres feiern, wenn ihr die Früchte aus den Weinbergen und Gärten geerntet habt.
17 Dreimal im Jahr sollen alle Männer Israels zum Heiligtum kommen und sich dort vor mir, dem HERRN, versammeln.
18 Wenn ihr ein Tier schlachtet und opfert, dürft ihr sein Blut nicht zusammen mit Speisen darbringen, die Sauerteig enthalten! Vom Fett der Tiere, die ihr mir an den Festtagen opfert, darf nichts bis zum nächsten Morgen übrig bleiben.
19 Bringt das Beste vom ersten Ertrag eurer Felder als Gabe in mein Heiligtum! Kocht ein Ziegenböckchen nicht in der Milch seiner Mutter!«
Der Engel des Herrn wird Israel führen
20 »Ich verspreche euch: Ich werde einen Engel vor euch hersenden, der euch auf dem Weg bewahrt und in das Land bringt, das ich für euch bestimmt habe. 21 Achtet ihn und hört auf seine Worte! Widersetzt euch ihm nicht! Er wird euch nicht vergeben, wenn ihr euch gegen ihn auflehnt, denn ich selbst bin in ihm gegenwärtig. 22 Wenn ihr aber bereitwillig auf das hört, was ich euch durch ihn mitteile, dann werden eure Feinde auch meine Feinde sein und eure Gegner meine Gegner. 23 Denn mein Engel wird vor euch herziehen und euch in das Land bringen, in dem jetzt noch die Amoriter, Hetiter, Perisiter, Kanaaniter, Hiwiter und Jebusiter leben. Alle diese Völker rotte ich aus. 24 Werft euch nicht vor ihren Göttern nieder und betet sie nicht an! Übernehmt auch nicht die heidnischen Bräuche dieser Völker! Ihr müsst ihre Götterfiguren zerstören und ihre heiligen Steinsäulen kurz und klein schlagen. 25 Dient mir, dem HERRN, eurem Gott! Dann werde ich euch reichlich Essen und Trinken geben und Krankheiten von euch fernhalten. 26 In eurem Land wird keine Frau Fehlgeburten haben, keine wird unfruchtbar sein; ich werde euch ein langes Leben schenken.
27 Den Völkern, zu denen ihr kommt, werde ich Angst und Schrecken einjagen; aus lauter Verwirrung werden eure Feinde Hals über Kopf vor euch fliehen. 28 Ich lasse Hornissen ausschwärmen, um die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter davonzujagen. 29 Aber ich werde sie nicht alle auf einmal vertreiben, sonst ist das Land menschenleer und öde, und die wilden Tiere vermehren sich so sehr, dass sie euch schaden. 30 Ich werde die Bewohner des Landes nach und nach vertreiben, bis euer Volk so groß geworden ist, dass ihr ganz Kanaan in Besitz nehmen könnt. 31 Euer Land wird vom Roten Meer bis zum Mittelmeer reichen und von der Wüste im Süden bis zum Euphrat; so habe ich es bestimmt. Die Menschen, die jetzt dort wohnen, gebe ich in eure Hand. Ihr werdet sie vertreiben, während ihr immer weiter vordringt.
32 Schließt keinen Bund mit ihnen und ihren Göttern! 33 Sie dürfen nicht in eurem Land bleiben, sonst verführen sie euch noch dazu, mir untreu zu werden. Denn wenn ihr ihre Götter verehrt, wird euch das zum Verhängnis!«
Der Herr schließt einen Bund mit Israel
24 1 Gott sagte zu Mose: »Steig zu mir auf den Berg, zusammen mit Aaron, seinen Söhnen Nadab und Abihu sowie siebzig von den Sippenoberhäuptern Israels. Bleibt in einiger Entfernung stehen und werft euch vor mir nieder! 2 Nur du allein darfst dich mir nähern, die anderen müssen sich fernhalten. Das Volk darf auf keinen Fall mit dir den Berg besteigen!«
3 Mose trat vor die Israeliten und teilte ihnen die Gebote und Bestimmungen des HERRN mit. Sie antworteten einmütig: »Wir wollen alles tun, was der HERR befohlen hat!« 4 Danach schrieb Mose die Worte des HERRN auf. Früh am nächsten Morgen errichtete er einen Altar am Fuß des Berges, dazu zwölf Gedenksteine, je einen für jeden Stamm Israels. 5 Dann rief er einige junge Israeliten zu sich und trug ihnen auf, dem HERRN zu opfern. Sie brachten Brandopfer dar und schlachteten junge Stiere für das Friedensopfer. 6 Mose fing die Hälfte des Blutes der Opfertiere in Schalen auf, die andere Hälfte sprengte er an den Altar. 7 Dann nahm er die Schriftrolle, in der er die Gesetze des Bundes aufgeschrieben hatte, und las sie den Israeliten vor. Sie antworteten: »Alles, was der HERR befohlen hat, wollen wir tun! Wir werden ihm gehorchen!«
8 Da besprengte Mose das Volk mit dem Blut aus den Schalen und sagte: »Das Blut besiegelt den Bund zwischen dem HERRN und euch. Dieser Bund beruht auf all den Geboten, die ich euch in seinem Namen weitergegeben habe.« 9 Mose, Aaron, Nadab, Abihu und die siebzig Sippenoberhäupter stiegen auf den Berg Sinai, 10 und sie sahen den Gott Israels. Der Boden unter seinen Füßen leuchtete wie mit Saphiren bedeckt, blau und klar wie der Himmel. 11 Die ausgewählten Männer, die mit Mose auf dem Berg waren, durften Gott sehen, ohne dass er sie tötete. Dann aßen und tranken sie in seiner Gegenwart.
Gott spricht mit Mose auf dem Berg
12 Nachdem sie wieder hinabgestiegen waren, sagte der HERR zu Mose: »Komm noch einmal zu mir auf den Berg und bleib einige Zeit hier! Ich will dir zwei Steintafeln geben, auf denen meine Gebote stehen. Ich selbst habe das Gesetz aufgeschrieben, um Israel zu unterweisen.« 13 Mose und sein Diener Josua machten sich auf den Weg, und Mose bestieg den Berg Gottes. 14 Vorher hatte er zu den Sippenoberhäuptern Israels gesagt: »Wartet hier auf uns, bis wir zu euch zurückkehren! Aaron und Hur bleiben bei euch. Wer einen Streitfall hat, soll sich an sie wenden!«
15-16 Als Mose hinaufstieg, kam der HERR in seiner Herrlichkeit auf den Berg Sinai herab. Sechs Tage lang bedeckte Gottes Wolke den Berg. Am siebten Tag rief der Herr aus der Wolke Mose zu sich. 17 Die Erscheinung des HERRN auf dem Berg sah für die Israeliten aus wie ein loderndes Feuer. 18 Mose aber ging weiter hinauf zum Gipfel, mitten in die Wolke hinein. Vierzig Tage und Nächte blieb er dort.
Kommentar
Sei ein treuer Diener des neuen Bundes
Das Verhältnis von Gott zu Seinem Volk war durch den Bund definiert, den sie auf dem Berg Sinai miteinander geschlossen hatten. Gott verpflichtete Sich durch diesen Bund zu Seinem Volk. Umgekehrt verlangte Er von Seinem Volk, dass es sich an Ihn band. Er forderte sie zu einem Leben in einer engen Beziehung mit Ihm auf.
Im Besonderen sehen wir, wie weit oben auf Gottes Agenda Gerechtigkeit und Armut stehen (23,1-12). Es gibt heutzutage so viel Ungerechtigkeit auf der Welt. Menschen kommen unter falschen Anschuldigungen ins Gefängnis und erfahren keine oder nur wenig Wiedergutmachung. Ganze Justizsysteme basieren auf Bestechung. Wenn man sich doch nur überall an diese Worte hielte: „du darfst niemand sein Recht vorenthalten, nur weil er arm ist … Verweigere deine Mitwirkung bei einem betrügerischen Prozess … Nimm von den Prozessierenden keine Geschenke an“ (23,6-8a; GNB).
Es ist echt schwer, gegen den Strom zu schwimmen. Aber es ist auch keine Entschuldigung zu sagen, „Das ist halt unsere Kultur – alle machen das so. Was soll ich machen?“ Gott sagt, „Schließt euch nicht der Mehrheit an, wenn sie Böses plant … verdreht nicht das Recht, weil ihr euch von der Meinung der Mehrheit beirren lasst“ (23,2).
In der Antike wurde Bündnisse eigentlich immer bei einem gemeinsamen Mahl ratifiziert („sie aßen und tranken“; 24,11). Der Bund wurde mit dem Vergießen von Blut besiegelt. Mose nahm das Blut und versprengte es mit den Worten, „das ist das Blut des Bundes“ (24,8: EÜ).
Die Propheten sagten voraus, dass es eines Tages einen neuen Bund geben würde, der nicht auf Stein sondern in unsere Herzen geschrieben sein würde (z. B. Jeremia 31,31-34). Jesus erklärte Seinen Jüngern, wie dieser neue Bund durch Sein Blut zustande kommen sollte (Markus 14,24). Du feierst diesen neuen Bund bei jedem Abendmahl und jedes Mal, wenn du die Worte, „Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird“ hörst (Lukas 22,20; LUT; 1. Korinther 11,25).
In diesem Bund ist dir all deine Schuld vergeben (Vers 15) und wir leben für immer in einer Beziehung mit Jesus.
Durch Jesus bist auch du ein Diener des neuen Bundes (2. Korinther 3,6). Der alte Bund „begann mit einer solchen Herrlichkeit“ (Vers 7). „Die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf dem Berg Sinai nieder und … sah für die Israeliten aus wie ein loderndes Feuer auf dem Berggipfel“ (24,16-17). Paulus schreibt dazu, „Können wir da nicht noch weit größere Herrlichkeit erwarten, wenn der Heilige Geist Leben schenkt? … Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln“ (2. Korinther 3,8.18).
Gebet
Ich danke Dir, Herr, dass ich beim Lesen der Bibel Jesus begegne. Bitte lass meine Beziehung mit Dir dabei immer mehr von Liebe durchdrungen sein; damit ich Deine Herrlichkeit wiederspiegele.
Pippa fügt hinzu
Markus 3,31–35
Auf den ersten Blick finde ich diesen Abschnitt schwierig. Es hört sich so an, als sage Sich Jesus von Seiner echten Familie los. Was Er aber tatsächlich meint, ist, dass jeder, der glaubt, Teil Seiner Familie wird. Seine leibliche Mutter und seine Familie glaubten an Ihn und folgte Ihm bis zum Schluss nach.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“