Tag 54

Gott hören

Weisheit Psalm 25,8–15
Neues Testament Markus 7,1–30
Altes Testament 2. Mose 33,7–34,35

Einführung

Immer wenn ich ihn die Straße herunterkommen sah, wechselte ich die Seite, um nicht mit ihm sprechen zu müssen. Ich hatte ihn in meiner ersten Woche an der Uni zum ersten Mal getroffen. Er hatte stets ein strahlendes Lächeln im Gesicht. Ich hatte noch ein, zwei andere Menschen dieser Art getroffen, die denselben Gesichtsausdruck hatten. Sie waren mir suspekt!

Einige Monate später kam ich zum Glauben und entdeckte, dass die Gesichter dieser Menschen strahlten, weil sie Zeit mit Jesus verbracht, weil sie Gottes Reden gehört hatten. Wie Mose, als er vom Berg hinunterkam, nachdem er Gott reden gehört hatte, so strahlten auch ihre Gesichter.

Jesus sagte, „der Mensch braucht mehr als nur Brot zum Leben. Er lebt auch von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt“ (Matthäus 4,4). So wie unser Körper Nahrung braucht, braucht auch unser Geist Nahrung. Geistliche Nahrung erhalten wir, wenn wir Gottes Worte hören.

Weisheit

Psalm 25,8–15

8 Ja, der HERR ist gut und gerecht.
 Darum führt er die auf den richtigen Weg zurück,
 die ihn verließen.
9 Allen, die ihre Schuld eingestehen, zeigt er,
 was richtig ist und wie sie nach seinem Willen leben sollen.
10 In Liebe und Treue führt er alle,
 die sich an seinen Bund und seine Gebote halten.
11 HERR, mach deinem Namen Ehre
 und vergib mir meine schwere Schuld!
12 Was ist mit dem, der Ehrfurcht vor dem HERRN hat?
 Der HERR zeigt ihm den Weg, den er gehen soll.
13 Er schenkt ihm Wohlstand und Glück,
 und seine Nachkommen werden das ganze Land erben.
14 Menschen, die den HERRN ernst nehmen,
 zieht er ins Vertrauen. Er lässt sie verstehen und erfahren,
 was sein Bund mit seinem Volk bedeutet.
15 Unermüdlich blicke ich auf den HERRN,
 denn er wird mich aus der Schlinge ziehen.

Kommentar

Auf Gottes Führung hören

Wenn wir versuchen, unsere eigene Agenda durchzudrücken oder bestrebt sind zu tun, was wir wollen, stellt sich ein Gefühl geistlichen Unbehagens ein. Joyce Meyers verwendet dafür die Analogie von Schuhen, die nicht passen.

Wenn wir Gott in unserem Leben anbeten, Seine Gebote beachten und auf Seinen Wegen gehen, verspricht Er, dass es uns „gut gehen“ wird (25,13). Das bedeutet nicht, dass alles immer gut sein wird. Aber wenn wir beginnen, Gottes Plänen für unser Leben zu folgen, ist das, als hätten wir ein Paar Schuhe gefunden, die wie angegossen passen.

In diesem Psalm werde wir immer wieder daran erinnert, wie Gott uns führt. Er zeigt uns „den richtigen Weg“ (25,8), „was richtig ist“ (9a), „lehrt sie seinen Weg“ (9b), „lässt sie wissen, wozu sein Bund mit ihnen da ist“ (14).

•\tWen Er führt
David erläutert, dass Gottes Güte erstaunlicherweise dazu führt, auch schuldige Menschen lehren zu wollen, „darum zeigt er den Sündern den richtigen Weg“ (25,8). Und obwohl Davids „Schuld“ „groß“ ist, weiß er doch, dass ihm vergeben ist und alles gut werden kann (25,11).

Glücklicherweise musst du nicht perfekt sein, um Gottes Weisung zu hören, aber eine demütige Haltung brauchst du schon: „Er zeigt den Demütigen, was richtig ist, und lehrt sie seinen Weg“ (25,9). „Die Freundschaft mit dem Herrn gebührt denen, die ihn ernst nehmen. Er lässt sie wissen, wozu sein Bund mit ihnen da ist“ (25,14).

•\tWarum Er führt
Du kannst sicher sein, Gott verlangt von dir nur, „was richtig ist” (25,9a). Ob eine Führung von Gott ist oder nicht, lässt sich leicht prüfen. Wenn das, was du tun sollst, in „Liebe und Treue“ (10a; Hfa) getan werden soll, dann ist es von Gott. Gott wird dich nie bitten, etwas Liebloses oder Treuloses zu tun. „Die Wege des HERRN sind lauter Güte und Treue für alle“ (10a; LUT).

Gebet

Herr, ich bitte Dich um Deine Führung – dass Du mich heute lehren und mir den richtigen Weg zeigen wirst.

Neues Testament

Markus 7,1–30

Was ist rein – was unrein?

1 Eines Tages kamen Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem zu Jesus. 2 Dabei entdeckten sie, dass einige seiner Jünger mit ungewaschenen Händen aßen. Dadurch verletzten sie die jüdischen Speisevorschriften und wurden unrein. 3 Die Pharisäer und alle Juden essen nämlich erst, wenn sie sich die Hände sorgfältig gewaschen haben. So entspricht es den Überlieferungen ihrer Gesetzeslehrer. 4 Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie erst, nachdem sie sich nach bestimmten Vorschriften gewaschen haben. Es gibt noch viele solcher Bestimmungen, die sie streng beachten, zum Beispiel die Reinigung von Trinkbechern, Krügen, Töpfen und Sitzpolstern.

5 Deshalb also fragten die Pharisäer und Schriftgelehrten Jesus: »Weshalb beachten deine Jünger unsere überlieferten Speisevorschriften nicht und essen mit ungewaschenen Händen?«

6 Jesus antwortete: »Wie recht hat Jesaja, wenn er von euch Heuchlern schreibt: ›Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei.

7 Ihre Frömmigkeit ist wertlos, weil sie ihre menschlichen Gesetze als Gebote Gottes ausgeben.‹

8 Ja, ihr schenkt Gottes Geboten keine Beachtung und haltet euch stattdessen an menschliche Überlieferungen!«

9 Jesus fuhr fort: »Ihr geht sehr geschickt vor, wenn es darum geht, Gottes Gebote außer Kraft zu setzen, um eure Vorschriften aufrechtzuerhalten. 10 So hat euch Mose das Gebot gegeben: ›Ehre deinen Vater und deine Mutter!‹ Und an anderer Stelle: ›Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, der muss sterben.‹ 11 Ihr aber behauptet, dass man seinen hilfsbedürftigen Eltern die Unterstützung verweigern darf, wenn man das Geld stattdessen für ›Korban‹ erklärt, das heißt, es Gott gibt. Dann hätte man nicht gegen Gottes Gebot verstoßen. 12 In Wirklichkeit habt ihr damit aber nur erreicht, dass derjenige seinem Vater oder seiner Mutter nicht mehr helfen kann. 13 Ihr setzt also durch eure Vorschriften das Wort Gottes außer Kraft. Und das ist nur ein Beispiel für viele.«

14 Dann rief Jesus die Menschenmenge wieder zu sich. »Hört, was ich euch sage, und begreift doch: 15 Nichts, was ein Mensch zu sich nimmt, kann ihn vor Gott unrein machen, sondern das, was von ihm ausgeht.«

17 Danach ging Jesus in ein Haus und war mit seinen Jüngern allein. Hier baten sie ihn zu erklären, was er mit dieser Rede gemeint hatte. 18 »Selbst ihr habt es immer noch nicht begriffen?«, erwiderte Jesus. »Wisst ihr denn nicht, dass alles, was ein Mensch zu sich nimmt, ihn vor Gott nicht verunreinigen kann? 19 Denn was ihr esst, geht nicht in euer Herz hinein; es kommt in den Magen und wird dann wieder ausgeschieden.« Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein.

20 Und er fügte noch hinzu: »Was aus dem Inneren des Menschen kommt, das lässt ihn unrein werden. 21 Denn aus dem Inneren, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken wie sexuelles Fehlverhalten, Diebstahl, Mord, 22 Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Betrügerei, ausschweifendes Leben, Neid, Verleumdung, Überheblichkeit und Unvernunft. 23 All dieses Böse kommt von innen heraus und macht die Menschen vor Gott unrein.«

Der unerschütterliche Glaube einer nichtjüdischen Frau

24 Jesus brach von dort auf und ging mit seinen Jüngern in die Gegend von Tyrus. Dort zog er sich in ein Haus zurück, denn er wollte unerkannt bleiben. Aber es sprach sich schnell herum, dass er gekommen war. 25 Davon hatte auch eine Frau gehört, deren Tochter von einem bösen Geist beherrscht wurde. Sie kam zu Jesus, warf sich ihm zu Füßen 26 und bat ihn, den Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben. Die Frau war keine Jüdin, sondern eine Syrophönizierin.

27 Jesus antwortete ihr: »Zuerst müssen die Kinder versorgt werden, die Israeliten. Es ist nicht richtig, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden hinzuwerfen.«

28 »Ja, Herr«, erwiderte die Frau, »und doch bekommen die Hunde die Krümel, die den Kindern vom Tisch fallen.«

29 »Damit hast du recht«, antwortete Jesus, »du kannst nach Hause gehen! Ich will deiner Tochter helfen. Der Dämon hat sie bereits verlassen.«

30 Und tatsächlich: Als die Frau nach Hause kam, lag ihre Tochter friedlich im Bett. Der Dämon hatte keine Macht mehr über sie.

Kommentar

Gottes Wort hören

Jesus sagt, das Wort Gottes ist wichtiger als alle Traditionen (7,8). Traditionen sind nichts Verwerfliches, sie können sogar sehr wichtig und wertvoll sein. Aber sie sollten nie Vorrang vor dem Wort Gottes haben. Jesus attackiert die Pharisäer scharf, weil sie Traditionen vorschieben, um dem Wort Gottes nicht gehorchen zu müssen: „Sehr geschickt bringt ihr es fertig, das Gebot Gottes außer Kraft zu setzen, um eure überlieferte Vorschrift zur Geltung zu bringen!“ (7,9; GNB).

Den betagten Eltern zu helfen, kann z. B. manchmal ungelegen kommen. Da ist man schon mal versucht, nach Ausreden zu suchen, warum man nicht in der Pflicht ist. So behaupteten die Pharisäer, dass es in Ordnung wäre, die Eltern nicht finanziell zu unterstützen, wenn man das Geld Gott geschenkt habe. Jesus sagte, wenn man das tut, missachtet man Gottes Gebot, „Ehre deinen Vater und deine Mutter“ (7,10a). „Auf diese Weise brecht ihr das Gebot Gottes, um eure eigenen Vorschriften zu halten“ (7,13).

Die Pharisäer ehrten Gott mit Äußerlichkeiten (7,1-5). Es ist verhältnismäßig einfach, das Richtige zu tun und zu sagen, alle Regeln der Gemeinschaft, in der wir leben, zu befolgen, aber im Herzen sind wir weit weg von Gott (7,6-8).

Gott geht es nicht um den Anschein, sondern um unser Herz. Er sagt, „Denn von innen, aus dem Herzen eines Menschen, kommen böse Gedanken wie Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Vergnügungssucht, Neid, Verleumdung, Stolz und Unvernunft. Alle diese üblen Dinge kommen von innen heraus; sie sind es, die den Menschen unrein machen“ (7,21-23). Das sind die Dinge, die unser Leben beschmutzen und unsere Gottesbeziehung verderben.

Jesus sagt, „hört mir alle zu” (7,14; GNB). Das ist der Schlüssel zum Leben – Jesus zuhören.

Im weiteren Verlauf entlockt Jesus dem Herzen einer nichtjüdischen Frau ihre Motive. Johannes Calvin sagte darüber: „Jesus will mit seinen hart klingenden Worten nicht den Glauben der Frau auslöschen, sondern vielmehr ihren Eifer locken und ihre Leidenschaft entzünden.“

Jesus kam erst für die Juden und dann für die Nichtjuden (7,27-29; siehe Jesaja 49,6; Römer 1,16). Wie groß der Glaube dieser Frau war, erweist sich in der Tatsache, dass sie nicht nur erkannte, wer Er war und welche himmlische Macht Er besaß, sondern darin, dass sie unbeirrt, gegen alle Widerstände den eingeschlagenen Weg weiterverfolgte. Sie ist ein gutes Beispiel für beharrlichen Glauben ohne Zynismus.

Gebet

Herr, danke, dass die Kraft von Gottes Wort mein Herz und meine Haltung auf den Prüfstein stellt. Bitte reinige mein Herz von allem Bösen, das von innen kommt und mich unrein macht. Schenke mir leidenschaftlichen, nicht zynischen und beharrlichen Glauben.

Altes Testament

2. Mose 33,7–34,35

Das Zelt der Begegnung

7 Wenn die Israeliten irgendwo ihr Lager aufschlugen, stellte Mose jedes Mal außerhalb des Lagers ein Zelt auf. Er nannte es: »Zelt der Begegnung«. Jeder Israelit, der den HERRN befragen wollte, musste dorthin gehen. 8 Immer wenn Mose das Lager verließ und zum Zelt ging, traten alle Israeliten an die Eingänge ihrer Zelte und blieben dort stehen. Sie schauten Mose nach, bis er im Zelt der Begegnung verschwunden war. 9 Kaum hatte Mose es betreten, kam die Wolkensäule herab und blieb am Eingang stehen, während Gott mit Mose sprach. 10 Sobald die Israeliten die Wolkensäule beim Zelteingang sahen, warfen sie sich vor ihren Zelten nieder. 11 Der HERR sprach von Angesicht zu Angesicht mit Mose, so wie Freunde miteinander reden. Danach kehrte Mose wieder ins Lager zurück. Doch sein junger Diener Josua, der Sohn Nuns, verließ das Zelt der Begegnung nicht.

Mose tritt für sein Volk ein

12 Mose sagte zum HERRN: »Du befiehlst mir, dieses Volk nach Kanaan zu bringen, aber du hast mir noch nicht gezeigt, wen du mit mir senden willst. Du hast gesagt, dass du mich ganz genau kennst und ich deine Gunst gefunden habe. 13 Wenn du nun wirklich zu mir stehst, dann lass mich deine Pläne erkennen! Ich möchte dich besser verstehen, damit du auch in Zukunft an mir Gefallen hast. Denke doch daran: Dieses Volk ist dein Volk!«

14 Der HERR antwortete: »Ich selbst werde dir vorangehen und dich zur Ruhe kommen lassen!«

15 Mose erwiderte: »Wenn du nicht selbst voranziehst, dann schick uns nicht von hier fort! 16 Woran soll man denn erkennen, dass du zu mir und diesem Volk hältst? Doch nur daran, dass du mit uns gehst! Was sonst sollte uns unterscheiden von allen Völkern auf der Erde?«

17 Der HERR antwortete Mose: »Auch diesen Wunsch, den du gerade ausgesprochen hast, will ich erfüllen, denn ich habe dich gnädig angenommen und kenne dich ganz genau!«

18 Mose bat: »Lass mich dich in deiner Herrlichkeit sehen!«

19 Der Herr erwiderte: »Ich will an dir vorüberziehen, damit du sehen kannst, wie gütig und barmherzig ich bin. Meinen eigenen Namen ›der HERR‹ werde ich vor dir aussprechen. Ich erweise meine Gnade, wem ich will. Und über wen ich mich erbarmen will, über den werde ich mich erbarmen. 20 Mein Gesicht darfst du nicht sehen, denn kein Mensch, der mich gesehen hat, bleibt am Leben!

21 Aber du kannst hier bei mir auf dem Felsen stehen. 22 Wenn ich dann in meiner Herrlichkeit vorüberziehe, stelle ich dich in eine Felsspalte und halte meine Hand schützend über dich, bis ich vorübergegangen bin. 23 Dann ziehe ich meine Hand zurück, und du kannst mir hinterherschauen; mein Gesicht aber darf niemand sehen!«

Gott erneuert den Bund mit seinem Volk

34 1 Der HERR befahl Mose: »Meißle dir zwei Steintafeln zurecht wie die ersten beiden, die du zerschmettert hast! Dann will ich noch einmal dieselben Worte darauf schreiben. 2 Mach dich bereit, morgen früh auf den Berg Sinai zu steigen! Stell dich dort auf dem Gipfel vor mich hin! 3 Keiner darf dich begleiten, auf dem ganzen Berg darf sich niemand sonst sehen lassen. Auch keine Schafe, Ziegen oder Rinder dürfen am Fuß des Berges weiden.«

4 Mose fertigte zwei neue Steintafeln an, die wie die ersten aussahen. Früh am Morgen stand er auf und stieg auf den Berg Sinai, wie der HERR es ihm befohlen hatte. In seinen Händen hielt er die beiden Steintafeln. 5 Da kam der HERR in der Wolke herab, trat zu Mose und rief seinen Namen »der HERR« aus. 6 Er zog an Mose vorüber und verkündete: »Ich bin der HERR, der barmherzige und gnädige Gott. Meine Geduld ist groß, meine Liebe und Treue kennen kein Ende! 7 Ich lasse Menschen meine Liebe erfahren über Tausende von Generationen. Ich vergebe Schuld, Unrecht und Sünde, doch ich lasse nicht alles ungestraft. Wenn jemand an seiner Schuld festhält, dann muss er die Folgen tragen, und nicht nur er, sondern auch seine Kinder, Enkel und Urenkel!«

8 Schnell warf Mose sich zu Boden und betete den Herrn an: 9 »Herr, wenn ich wirklich in deiner Gunst stehe, dann zieh bitte mit uns, obwohl dieses Volk so starrsinnig ist! Vergib uns unsere Schuld und lass uns wieder zu dir gehören!«

10 Der HERR antwortete: »Ich verspreche dir: Ich werde noch einmal einen Bund mit euch schließen. Vor den Augen deines ganzen Volkes will ich Wunder vollbringen, wie sie bisher bei keinem Volk auf der Welt geschehen sind. Wenn die Israeliten sehen, was ich mit dir tue, werden sie große Ehrfurcht vor mir haben! 11 Halte dich genau an das, was ich dir und deinem Volk heute befehle! Ich werde die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vertreiben und euch ihr Gebiet geben. 12 Auf keinen Fall dürft ihr euch mit den Bewohnern des Landes verbünden, in das ihr kommt! Sonst wird euch das zum Verhängnis. 13 Darum reißt ihre Altäre nieder, zertrümmert ihre heiligen Steinsäulen und schlagt die Pfähle ihrer Göttin Aschera um! 14 Betet keinen anderen Gott an, denn ich, der HERR, dulde keinen neben mir! Ihr sollt mir allein gehören.

15 Schließt niemals einen Bund mit den Bewohnern des Landes! Denn sie haben sich ihren Götzen an den Hals geworfen und bringen ihnen Opfer dar. Sie könnten euch einladen, an ihren Opfermahlzeiten teilzunehmen. 16 Ihr würdet vielleicht eure Söhne mit ihren Töchtern verheiraten, und diese Frauen würden eure Söhne dazu verführen, auch den anderen Göttern nachzulaufen.

17 Gießt euch keine Götterfiguren aus Metall!«

Die jährlichen Feste

18 »Feiert das Fest der ungesäuerten Brote! Sieben Tage im Monat Abib sollt ihr Brot essen, das ohne Sauerteig gebacken wurde, wie ich es euch befohlen habe. Denn in diesem Monat seid ihr aus Ägypten fortgezogen.

19 Eure ältesten Söhne sollt ihr mir weihen, ebenso jedes männliche Tier, das zuerst geboren wird – ob Rind, Schaf oder Ziege. 20 Anstelle jedes zuerst geborenen Esels sollt ihr ein Lamm opfern und ihn so auslösen. Wollt ihr dies nicht, dann brecht dem jungen Esel das Genick. Eure ältesten Söhne aber müsst ihr auf jeden Fall auslösen. Zum Fest soll keiner mit leeren Händen zu meinem Heiligtum kommen!

21 Ihr sollt sechs Tage arbeiten und am siebten Tag ruhen! Das gilt auch für die Zeit, in der ihr pflügt und erntet.

22 Feiert das Wochenfest, wenn ihr den ersten Weizen einbringt, und schließlich das Fest der Wein- und Obsternte am Ende des Jahres! 23 Dreimal im Jahr sollen sich alle Männer Israels vor mir, dem HERRN, eurem Gott, versammeln. 24 Ich will ganze Völker vertreiben und euer Gebiet immer größer werden lassen. Niemand wird in euer Land einfallen, während ihr dreimal jährlich zum Heiligtum kommt, um mir, dem HERRN, eurem Gott, zu begegnen.

25 Wenn ihr ein Tier schlachtet und opfert, dürft ihr sein Blut nicht zusammen mit Speisen darbringen, die Sauerteig enthalten! Vom Fleisch der Tiere, die ihr am Passahfest opfert, darf nichts bis zum nächsten Morgen übrig bleiben. 26 Bringt das Beste vom ersten Ertrag eurer Felder als Gabe in mein Heiligtum! Kocht ein Ziegenböckchen nicht in der Milch seiner Mutter!«

Der Glanz auf Moses Gesicht

27 Der HERR befahl Mose: »Schreib dir meine Worte genau auf, denn sie sind die Grundlage für den Bund, den ich mit dir und den Israeliten schließe!« 28 Vierzig Tage und Nächte blieb Mose auf dem Berg in der Gegenwart des HERRN. Während dieser Zeit aß und trank er nichts. Er schrieb auf die Steintafeln die Zehn Gebote, auf die sich Gottes Bund mit den Israeliten gründete.

29 Als Mose mit den beiden Tafeln in der Hand vom Berg Sinai herabstieg, lag ein Glanz auf seinem Gesicht, weil er mit Gott gesprochen hatte; Mose selbst merkte nichts davon. 30 Aaron und die anderen Israeliten aber sahen sein leuchtendes Gesicht und fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen. 31 Doch Mose rief sie zu sich. Da traten Aaron und die führenden Männer des Volkes zu ihm, und Mose redete mit ihnen. 32 Danach kamen auch die anderen Israeliten, und Mose gab ihnen alle Gebote weiter, die ihm der HERR auf dem Berg Sinai mitgeteilt hatte.

33 Als Mose ihnen alles gesagt hatte, verhüllte er sein Gesicht mit einem Tuch. 34 Immer wenn Mose ins Zelt der Begegnung ging, um mit dem HERRN zu reden, nahm er das Tuch ab, bis er das Zelt wieder verließ. Draußen teilte er den Israeliten mit, was ihm der Herr aufgetragen hatte, 35 und sie sahen den Glanz auf seinem Gesicht. Dann verhüllte er sich wieder mit dem Tuch, bis er das nächste Mal das Lager verließ, um mit dem Herrn zu reden.

Kommentar

Gottes Pläne hören

Du kannst ein Freund Gottes sein. Jesus betrachtet Seine Nachfolger als Freunde (Johannes 15,15). Mose war ein Freund Gottes. Wenn es Mose möglich war, dann –so lehrt uns das Neue Testament- ist es dir heute auch möglich.

Gott offenbarte Mose Seine Pläne für Sein Volk. Die Beziehung, die Mose mit Gott hatte, war außergewöhnlich. Er ging in das Zelt der Begegnung und fragte den Herrn. „Eine Wolkensäule ließ sich … nieder und lagerte vor dem Eingang, während der Herr mit Mose sprach“ (33,9). „Der Herr sprach mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie einer, der mit seinem Freund redet“ (11a). Das beschreibt, wie eng sich Gott uns Moses standen, dass er Seine Stimme hörte. Moses betete, „zeig mir doch, was du vorhast“ (13).

Natürlich standen sie sich nicht physisch gegenüber (33,20). Gottes Gegenwart war so herrlich und heilig, dass niemand Ihn von Angesicht zu Angesicht sehen und leben konnte. Es ist eine Metapher für die enge ihrer Beziehung und ihre Gemeinschaft. Das ist es, was wir täglich brauchen. Wir müssen Gott von Angesicht zu Angesicht reden hören und in unserer Freundschaft zu Ihm wachsen.

Mose war die „Gegenwart Gottes“ wichtiger als alles andere. Der Herr verspricht ihm, „Ich selbst werde mit dir gehen, Mose. Ich will dir Ruhe verschaffen“ (33,14). Das ist, was wir alle so sehr in unserem Leben brauchen – Seine Gegenwart und Seinen Frieden. Und Gott verspricht auch dir beides.

Mose sagt, „Wenn du nicht selbst mit uns gehst, dann führe uns nicht von hier weg“ (33,15). Die Gegenwart Gottes unterschied das Volk Gottes von allen anderen Völkern (16b). Seine Gegenwart ist auch, was uns vom Rest der Welt unterscheidet.

Wenn Mose Zeit in der Gegenwart Gottes verbracht hatte, „leuchtete sein Gesicht, weil er mit dem Herrn gesprochen hatte“ (34,29b). Das ist der Hintergrund, als Paulus in 2. Korinther 3 sagt, dass wir in den Genuss von etwas viel Größerem kommen können, als was Mose erlebte.

„Die erste Herrlichkeit war überhaupt nicht herrlich im Vergleich zu der überwältigenden Herrlichkeit des neuen Bundes. Wenn also schon der alte Bund… voller Herrlichkeit war, dann besitzt der neue Bund, der in Ewigkeit bleiben wird, unermesslich viel größere Herrlichkeit“ (2. Korinther 3,10-11).

Du kannst noch mutiger als Mose sein, „der sein Gesicht verhüllte, damit das Volk Israel nicht sah, wie der Glanz der Herrlichkeit Gottes darauf verging“ (2. Korinther 3,13). Paulus fährt fort, „Doch wenn sich jemand dem Herrn zuwendet, wird der Schleier weggenommen. Der Herr aber ist der Geist, und wo immer der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln“ (2. Korinther 3,16-18).

Es ist ein unglaubliches Vorrecht, mit dem Heiligen Geist zusammenarbeiten zu dürfen. An jedem Alpha-Wochenende werden wir Zeuge, wie Menschen in Gottes Gegenwart kommen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Mir ist schon oft das Strahlen ihrer Gesichter am Ende des Wochenendes aufgefallen. Aber hier geht es nicht um einen einmalige Erfahrung, die wie bei Mose wieder verblasst.

Durch den Heiligen Geist kannst du die „Gegenwart Gottes“ erleben. „Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen“ (2. Korinther 3,18; Hfa).

Gebet

Herr, danke für Deine Zusage, dass Du „selbst mit mir gehen wirst und dass Du mir Ruhe verschaffen willst“ (33,14). Bitte hilf mir, Deine Stimme zu hören, wie mit einem Freunde von Angesicht zu Angesicht mit Dir zu reden und Deine Herrlichkeit widerzuspiegeln, „damit wir Dir immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an Deiner Herrlichkeit bekommen“.

Pippa fügt hinzu

2. Mose 33,7–34,35

Was für ein tolles Training das für Josua gewesen sein muss! Er hatte das Privileg, von Mose zu lernen, dem größten Mann des Alten Testaments. Gute christliche Vorbilder, von denen wir lernen können und die uns auf unserem Glaubensweg helfen und ermutigen, sind so wichtig.

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Verweise

John Calvin: Originalzitat aus The Cambridge Greek Testament Commentary, Ed. CDF Moule (frei übersetzt).

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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