Handbuch fürs Leben
Einführung
Meine Frau Pippa und ich sind oft in Eile. Und selbst mit Navigation haben wir Probleme, unser Ziel zu erreichen. Nicht selten fahren wir erst einmal in die falsche Richtung los. Ich verstehe selbst nicht, warum ich so lange gebraucht habe zu begreifen, wie wichtig gute Wegweiser sind – und sich dann auch an sie zu halten.
Vielen von uns geht es so mit ihrem Leben. Wir spurten in eine Richtung los und erkennen nicht, wie wichtig eine gute Gebrauchsanweisung für unser Leben ist. Wenn wir Gottes Gebrauchsanweisungen für unser Leben folgen, wird Er unser Leben segnen und wir werden anderen zum Segen werden.
Psalm 5,1–13
Gott steht auf meiner Seite
1 Ein Lied von David.
Mit Flötenbegleitung zu singen.
2 Höre doch, HERR, was ich dir sagen will,
verschließ deine Ohren nicht
vor meinem Seufzen!
3 Du bist mein König und mein Gott,
zu dir schreie ich, dich flehe ich an!
4 HERR, schon früh am Morgen hörst du mein Rufen.
In aller Frühe bringe ich meine Bitten vor dich
und warte sehnsüchtig auf deine Antwort.
5 Denn zum Unrecht kannst du nicht schweigen.
Die Gottlosen duldest du nicht in deiner Nähe:
6 Wer dich hochmütig verspottet, den stößt du von dir.
Wer deinen Willen missachtet, der ist dir verhasst.
7 Lügner, Mörder und Betrüger bringst du um,
sie ekeln dich an!
8 Ich aber darf zu dir kommen,
denn in deiner großen Gnade hast du mich angenommen.
Voller Ehrfurcht bete ich dich in deinem Heiligtum an.
9 Zeige denen, die mich verleumden, dass du zu mir stehst!
Ebne mir den Weg, den ich gehen soll!
10 Was meine Feinde von sich geben,
ist nichts als Lüge.
Schlecht und verlogen, wie sie sind,
können sie gar nicht anders:
Sie bringen Tod und Untergang,
auch wenn sie es hinter schmeichelnden Worten verbergen.
11 O Gott, rechne mit ihnen ab!
Lass sie zu Fall kommen durch ihre eigenen Pläne!
Verstoße sie wegen all des Unrechts,
das sie begangen haben – gegen dich lehnen sie sich auf!
12 Doch alle, die bei dir Zuflucht suchen, werden sich freuen.
Ihr Jubel kennt keine Grenzen,
denn bei dir sind sie geborgen.
Ja, wer dich liebt, darf vor Freude jubeln!
13 Wer nach deinem Willen lebt, den beschenkst du mit deinem Segen, deine Liebe umgibt ihn wie ein schützender Schild.
Kommentar
Jeden Morgen auf Gottes Weisungen für den Tag warten
Wenn man eine Reise antreten möchte, macht es großen Sinn, wenn man sich vor der Abreise um die Wegbeschreibung kümmert.
Dieser Psalm ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man gut in jeden Tag startet: „Herr, höre mich, wenn ich bete, vernimm meine Klage! Höre meinen Hilferuf, mein König und mein Gott, denn ich bete zu dir. Höre meine Stimme am Morgen, Herr. Früh am Morgen trage ich dir meine Bitten vor und warte voll Ungeduld [auf deine Antwort]“ (5,2-4).
Es hat etwas Besonderes, den Tag damit zu beginnen, seine Anliegen vor Gott zu bringen. Der ganze Tag erhält eine neue Dimension, wenn wir „sehnsüchtig auf [seine] Antwort“ warten“ (5,4; NGÜ).
Gebet
Herr, ich lege meine Anliegen heue vor Dich und warte, was Du mir antwortest. Beschirme mich und umgib mich mit Deiner Gnade wie mit einem Schild (8,12-12)
Matthäus 5,21–42
Versöhnung mit dem Gegner
21 »Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ›Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht gestellt werden.‹ 22 Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Mitmenschen zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu ihm sagt: ›Du Schwachkopf!‹, der gehört vor den Hohen Rat, und wer ihn verflucht, der verdient es, ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.
23 Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und dir fällt dort ein, dass jemand dir etwas vorzuwerfen hat, 24 dann lass dein Opfer am Altar zurück, geh zu deinem Mitmenschen und versöhne dich mit ihm. Erst danach bring Gott dein Opfer dar.
25 Wenn du jemandem etwas schuldig bist, dann setz alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Sonst wird er dich dem Richter übergeben, und dieser wird dich verurteilen und vom Gerichtsdiener ins Gefängnis stecken lassen. 26 Ich versichere dir: Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Rest deiner Schuld bezahlt hast.«
Kampf gegen die Sünde
27 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹] 28 Doch ich sage euch: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen. 29 Wenn dich also dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du unversehrt in die Hölle geworfen wirst. 30 Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, so hack sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, verstümmelt zu sein, als unversehrt in die Hölle zu kommen.«
Ehescheidung
31 »Es heißt auch: ›Wer sich von seiner Frau trennen will, soll ihr eine Scheidungsurkunde geben.‹ 32 Doch ich sage euch: Wer sich von seiner Frau scheiden lässt, obwohl sie ihn nicht betrogen hat, der treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.«
Keine Beteuerungen!
33 »Ihr wisst auch, dass unseren Vorfahren gesagt wurde: ›Du sollst keinen Eid brechen und alles halten, was du dem Herrn geschworen hast.‹ 34 Doch ich sage euch: Schwört überhaupt nicht! Schwört weder beim Himmel – denn er ist Gottes Thron – 35 noch bei der Erde – denn sie ist der Schemel, auf dem seine Füße ruhen – noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt Gottes, des großen Königs. 36 Verbürge dich auch nicht mit deinem Kopf für etwas, denn du kannst ja nicht einmal ein einziges Haar darauf weiß oder schwarz werden lassen. 37 Sag einfach ›Ja‹ oder ›Nein‹. Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, dass du dich vom Bösen bestimmen lässt.«
Vergeltung durch Liebe
38 »Ihr wisst, dass den Vorfahren auch gesagt wurde: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn!‹ 39 Doch ich sage euch: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin! 40 Wenn einer dich vor Gericht bringen will, um dein Hemd zu bekommen, so lass ihm auch noch den Mantel! 41 Und wenn einer von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei Meilen mit ihm! 42 Gib jedem, der dich um etwas bittet, und weise den nicht ab, der etwas von dir leihen will.
Kommentar
Jesu Anweisungen für ein gelungenes Leben
Für eine Fahrt mit dem Auto gibt es einige allgemeine Regeln, die für alle gelten, die Straßenverkehrsordnung. Die Bergpredigt von Jesus ist eine Art „Straßenverkehrsordnung“ für ein segensreiches Leben.
Wenn wir uns an die Richtlinien halten, die Jesus in der Bergpredigt aufstellt, bedeutet das einen radikalen Lebenswandel. Er fordert uns auf, uns konsequent jeder falschen Einstellung, jedem falschen Gedanken und Wort, jeder falschen Handlung zu stellen.
Unsere Worte sollen Segen bringen und nicht Zorn. Wir sollen nicht auf unseren „Bruder oder [unsere] Schwester zornig [sein]“ (5,22; GNB). Jesus sagt deutlich, dass sich das Gebot „Du sollst nicht töten“ (5,21) schon auf unser Reden bezieht. Aber Worte vermögen auch Leben zu spenden. Entscheide dich heute für ermutigende, segnende und kluge Worte.
Vielmehr sollen wir alles in unserer Macht stehende unternehmen, die Menschen zu segnen, mit denen wir uns überworfen haben (5,23-26). Erinnern wir uns, dass ein Freund „etwas gegen euch hat“ (5,23), dann „geht zu dem Betreffenden und versöhnt euch mit ihm“ (5,24). Die Aufforderung, uns „rasch mit [unserem] Gegner [zu einigen], bevor es zu spät ist“ (5,25), meint nichts anderes, als dass wir, wenn nötig den ersten Schritt tun sollen, um mit einander ins Reine zu kommen.
Und wir müssen auf unsere Augen und Herzen Acht haben. Wenn wir zulassen, dass sie sich mit verwerflichen Dingen beschäftigen, sind wir alles andere als ein Segen für andere Menschen, sondern selbst schlecht.
Hier sind radikale Maßnahmen gefordert; es geht nicht nur um den körperlichen Akt des Ehebruches. Nicht mit der Person ins Bett zu steigen, erfüllt nicht den Anspruch. Jesus sagt, „Wer eine Frau auch nur mit einem Blick voller Begierde ansieht, hat im Herzen schon mit ihr die Ehe gebrochen“ (5,28).
Jesus weiß, dass Ehebruch mit den Augen beginnt. Damit uns das nicht passiert, müssen wir streng mit uns selbst sein (5,29-30). Hiob mag uns ein Vorbild sein, der sagte, „Mit meinen Augen schloss ich den Vertrag, niemals ein Mädchen lüstern anzusehen“ (Hiob 31,1; GNB).
Die Ehe soll ein Ort gegenseitigen Segens sein und eine Quelle des Segens für andere. Das bedeutet absolute Treue in der Ehe (5,31-32). Ehescheidung nur für den Fall, dass einer untreu war. Aus jedem anderen Grund ist sie nur ein vorgeschobener Vorwand für die eigene Sprunghaftigkeit und Launen (5,32a).
Wir sollen sagen, was wir meinen und meinen, was wir sagen. Absolute Integrität. „Sagt einfach 'Ja' oder 'Nein'. Jedes Wort darüber hinaus ist vom Bösen“ (5,37).
Und andere segnen, meint, auch die zu segnen, die uns Böses getan haben (5,38-42). „Wehrt euch nicht … Gebt denen, die euch bitten“ (5,39.42); will heißen, zahlt euren Gegnern nicht mit gleicher Münze heim, sondern seid großzügig. Gutes mit Bösem zu vergelten, ist teuflisch. Gutes mit Gutem zu vergelten, ist menschlich. Böses mit Gutem zu vergelten, ist wie Jesus handelt.
Gebet
Herr, bitte hilf mir in diesem Jahr dabei, deinen Maßstäben fürs Leben zu folgen und wo ich auch hingehe, anderen ein Segen zu sein.
1. Mose 11,10–13,18
Von Sem bis Abram
10 Dies ist das Verzeichnis von Sems Nachkommen:
Sem war 100 Jahre alt, als er Arpachschad zeugte. Das war zwei Jahre nach der Sintflut. 11 Danach lebte er noch 500 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
12 Arpachschad war 35 Jahre alt, als er Schelach zeugte. 13 Danach lebte er noch 403 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
14 Schelach war 30 Jahre alt, als er Eber zeugte. 15 Danach lebte er noch 403 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
16 Eber war 34 Jahre alt, als er Peleg zeugte. 17 Danach lebte er noch 430 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
18 Peleg war 30 Jahre alt, als er Regu zeugte. 19 Danach lebte er noch 209 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
20 Regu war 32 Jahre alt, als er Serug zeugte. 21 Danach lebte er noch 207 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
22 Serug war 30 Jahre alt, als er Nahor zeugte. 23 Danach lebte er noch 200 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
24 Nahor war 29 Jahre alt, als er Terach zeugte. 25 Danach lebte er noch 119 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
26 Terach war 70 Jahre alt, als er Abram, Nahor und Haran zeugte.
27 Dies ist das Verzeichnis von Terachs Nachkommen:
Terachs Söhne waren Abram, Nahor und Haran. Haran war der Vater Lots, 28 er starb noch vor seinem Vater Terach in seiner Heimat Ur im Land der Chaldäer. 29 Abram heiratete Sarai, und Nahor heiratete Milka, die Tochter Harans und Schwester Jiskas. 30 Sarai war unfruchtbar und konnte keine Kinder bekommen.
31 Terach verließ die Stadt Ur, die von den Chaldäern bewohnt wurde. Gemeinsam mit seinem Sohn Abram, seinem Enkel Lot und seiner Schwiegertochter Sarai wollte er in das Land Kanaan auswandern. Sie kamen nach Haran und schlugen dort ihre Zelte auf.
32 Dort starb Terach im Alter von 205 Jahren.
Gott erwählt Abram
12 1 Der HERR sagte zu Abram: »Geh fort aus deinem Land, verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!
2 Ich werde dich zum Stammvater eines großen Volkes machen
und dir viel Gutes tun;
dein Name wird überall berühmt sein.
Durch dich werden auch andere Menschen am Segen teilhaben.
3 Wer dir Gutes wünscht,
den werde ich segnen.
Wer dir aber Böses wünscht,
den werde ich verfluchen
Alle Völker der Erde sollen durch dich gesegnet werden.«
4 Abram gehorchte und machte sich auf den Weg. Er war 75 Jahre alt, als er Haran verließ. 5 Mit ihm kamen seine Frau Sarai, sein Neffe Lot sowie alle Knechte und Mägde, die sie in Haran in den Dienst genommen hatten. Mit ihrem ganzen Besitz brachen sie in Richtung Kanaan auf. Als sie schließlich dort ankamen,
6 durchzogen sie das Land, das damals von den Kanaanitern bewohnt wurde. Bei Sichem ließen sie sich nieder, in der Nähe der Eiche von More. 7 An dieser Stätte zeigte der HERR sich Abram und versprach ihm: »Ich werde dieses Land deinen Nachkommen geben!« Abram schichtete Steine auf als Altar für den HERRN, dort, wo Gott ihm erschienen war.
8 Dann zog er weiter nach Süden zu dem Gebirge östlich von Bethel. Zwischen Bethel im Westen und Ai im Osten schlugen Abram und die Seinen ihre Zelte auf. Auch hier baute er einen Altar und betete zum HERRN.
9 Dann setzte Abram seine Reise immer weiter nach Süden fort.
Abram fürchtet um sein Leben
10 Im Land Kanaan brach eine schwere Hungersnot aus. Abram zog nach Ägypten, um während dieser Zeit dort Zuflucht zu suchen. 11 Kurz vor der ägyptischen Grenze sagte er zu seiner Frau Sarai: »Ich befürchte, du wirst bei den Männern Aufsehen erregen, weil du so schön bist. 12 Wenn dich die Ägypter sehen, sagen sie bestimmt: ›Das ist seine Frau.‹ Dir werden sie nichts tun, aber mich werden sie umbringen, um an dich heranzukommen. 13 Sag doch einfach, du seist meine Schwester, dann werden sie mich bestimmt am Leben lassen und deinetwegen gut behandeln!«
14 Tatsächlich zog Sarai die Aufmerksamkeit der Ägypter auf sich.
15 Selbst die Beamten des Pharaos waren beeindruckt und lobten Sarais Schönheit vor ihm. Da ließ er Sarai in seinen Palast holen 16 und überhäufte Abram ihretwegen mit Geschenken: Diener, Schafe, Ziegen, Rinder, Esel und Kamele.
17 Aber der HERR bestrafte den Pharao und seine Familie mit Krankheiten, weil er sich an Abrams Frau Sarai vergriffen hatte. 18 Da rief der Pharao Abram zu sich und stellte ihn zur Rede: »Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie deine Frau ist? 19 Warum hast du behauptet, sie sei deine Schwester, so dass ich sie mir zur Frau nahm? Hier, nimm sie zurück! Macht, dass ihr wegkommt!« 20 Er beauftragte Soldaten, die Abram und seine Frau mit ihrem ganzen Besitz zur ägyptischen Grenze zurückbrachten.
Abram und Lot trennen sich
13 1 Abram kehrte in den Süden des Landes Kanaan zurück und mit ihm seine Frau und sein Neffe Lot. Ihren ganzen Besitz führten sie mit sich. 2 Abram war sehr reich. Er besaß viele Viehherden, dazu Silber und Gold.
3 Sie blieben aber nicht im Süden, sondern zogen in Tagesmärschen nach Bethel – zu jener Stelle, wo sie ihr Zelt zuerst aufgeschlagen hatten, zwischen Bethel und Ai. 4 Bei dem Altar, den Abram damals aus Steinen erbaut hatte, betete er nun zum HERRN.
5 Auch Abrams Neffe Lot, der sich ihm angeschlossen hatte, war zu einem reichen Mann geworden: Er besaß Schafe, Ziegen und Rinder und eine große Anzahl von Zelten für sein Gefolge. 6 Darum gab es nicht genug Weideplätze für alle Viehherden. Sie konnten unmöglich zusammenbleiben, 7 zumal die Kanaaniter und die Perisiter noch im Land wohnten. Immer wieder gerieten Abrams und Lots Hirten aneinander.
8 Abram besprach das mit Lot: »Es soll kein böses Blut zwischen unseren Hirten geben! Wir sind doch Verwandte und sollten uns nicht streiten! 9 Es ist besser, wenn wir uns trennen. Das Land ist groß genug. Entscheide du, wo du dich niederlassen möchtest! Wenn du das Land auf der linken Seite wählst, gehe ich nach rechts. Wenn du lieber nach rechts ziehst, gehe ich nach links.«
10 Lot betrachtete das Land genau und sah die fruchtbare Jordan-Ebene – überall reich bewässert, bis nach Zoar hin. Später veränderte sich die Landschaft, nachdem der HERR Sodom und Gomorra vernichtet hatte. Jetzt aber sah die Jordan-Ebene aus wie der Garten Eden oder das Nildelta in Ägypten. 11 Darum wählte Lot diese Gegend. Er verabschiedete sich von Abram und machte sich auf den Weg nach Osten. 12 Abram blieb im Land Kanaan, während Lot sich bei den Städten in der Jordan-Ebene aufhielt und mit seinen Zelten umherzog, bis er an die Stadt Sodom herankam. 13 Die Menschen in dieser Stadt waren voller Bosheit und lebten in ständiger Auflehnung gegen den HERRN.
Gott wiederholt seine Zusage
14 Nachdem die beiden sich getrennt hatten, sagte der HERR zu Abram: »Schau dich nach allen Seiten um! 15 Das ganze Land, alles, was du jetzt siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben – für immer! 16 Ich will dir so viele Nachkommen schenken, dass sie unzählbar sind wie der Staub auf der Erde! 17 Mach dich auf den Weg und durchziehe das Land nach allen Richtungen, denn dir will ich es geben!«
18 Abram zog also weiter und schlug seine Zelte bei den großen Eichen von Mamre auf, nahe bei Hebron. Dort baute er aus Steinen einen Altar für den HERRN.
Kommentar
Gottes Anweisungen folgen, einen Schritt nach dem anderen
Auf einer langen Autofahrt ist ein Mitfahrer, der weiß, wo es langgeht und der mir Schritt für Schritt sagt, wo ich entlangfahren muss, noch besser als ein Navi. Auf deiner Reise durchs Leben bietet dir Gott Seine Begleitung an; Er will uns, einen Schritt nach dem anderen, in ein segensreiches Leben führen.
Wir sind an einer der Schlüsselstellen der Bibel angekommen. Gott startet Seinen Rettungsplan für die Menschen. In den vorherigen Kapiteln nahmen die Sündhaftigkeit des Menschen und seine Trennung von Gott immer weiter zu. In den Versen von heute ändert sich mit einem Mal alles, als Gott Seine Lösung präsentiert – Abraham!
Gott verheißt Abraham: „Von dir wird ein großes Volk abstammen. Ich will dich segnen und du sollst in der ganzen Welt bekannt sein. Ich will dich zum Segen für andere machen. Wer dich segnet, den werde ich auch segnen…Alle Völker der Erde werden durch dich gesegnet werden“ (12,2-3).
Gott sucht Sich einen Menschen und segnet ihn, und dann eine Nation und segnet sie – aber von Anfang an ist es Sein Plan, dass sie zum Segen für andere werden (12,3). Dies ist ein zentraler Punkt für unser Verständnis des Alten Testaments. Hier finden wir die Erklärung, wozu Gott das Volk Israel erwählte – nämlich damit durch sie alle Völker der Erde gesegnet würden.
Diese Verheißung wird schließlich durch Jesus erfüllt. Er ist die Erfüllung aller Verheißungen für Israel und all seiner Hoffnungen. Durch Ihn ist es möglich, dass „alle Völker“ gesegnet werden.
Das ist nun Gottes Bestimmung für uns. Der Apostel Paulus schreibt, „Die wahren Kinder Abrahams sind also die, die an Gott glauben. Doch nicht nur das: Die Schrift wies bereits auf die Zeit voraus, in der Gott auch die Völker wegen ihres Glaubens annehmen würde. Gott hat Abraham diese gute Botschaft schon vor langer Zeit verheißen, als er sagte: „Alle Völker werden durch dich gesegnet werden.“ Deshalb werden alle, die aus dem Glauben an Christus leben, an demselben Segen Anteil erhalten, den Abraham durch seinen Glauben empfangen hat (Galater 3,7-9).
Die Kirche ist, wie Abraham und Israel, nicht um ihrer selbst willen gesegnet, sondern damit alle Völker durch sie gesegnet werden. Wenn du Segen empfangen hast, dann nicht für deinen persönlichen Genuss oder zur Selbstbeweihräucherung, sondern damit du anderen zum Segen werden kannst.
Gott befiehlt Abraham, seine Heimat, seine Familie und das Haus seines Vaters zu verlassen und in ein Land zu gehen, dass Gott ihm beizeiten zeigen würde (1. Mose 12,1). Und Abraham tat, was Gott ihm gesagt hatte (12,4). Er vertraute darauf, dass Gott ihn Schritt für Schritt leiten würde. Auch wenn er die nächsten Schritte nicht kannte, vertraute er auf Gottes Verheißung.
Diese Erfahrung mache ich auch immer wieder ganz persönlich in meinem Leben. Gott schenkt uns eine allgemeine Vorstellung, von dem, was Er mit uns vorhat. Was aber die Einzelheiten betrifft, führt Er uns einen Schritt nach dem anderen. Ein Leben aus dem Glauben heraus verlangt, Seinen Anweisungen einen Schritt nach dem anderen zu folgen.
Der Weg ist nicht immer ganz einfach. Abraham war ein Mann, der wie wir seine Fehler und Schwächen hatte. Und doch segnete Gott ihn mit großem Besitz (13,1) und einer Frau, deren „Schönheit in aller Munde“ war (12,14). Aber in einem Moment der Schwäche und Täuschung ließ er zu, dass Pharao „sie in seinen Harem bringen“ ließ (12,10-20).
Als „Streit zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots [ausbricht]“ (13,7), beschließt Abraham, dass es an der Zeit ist, getrennte Wege zu gehen (13,8-11). Tatsächlich hatten nicht Abraham und sein Neffe Lot Streit miteinander, sondern – wie so häufig, ihre Gefolgschaft. Dass Reibereien zur Realität zwischenmenschlicher Beziehungen gehören, lässt sich nicht leugnen.
Lot pickte sich das beste Land heraus und überließ Abraham, was nach dem schlechteren Deal aussah. Aber wieder gibt Gott Abraham eine Anweisung, „Hebe deine Augen auf“ (13,14; LUT).
Gott sagt ihm, „ich werde deine Nachkommen so zahlreich machen wie den Staub auf der Erde, den niemand zählen kann. Durchzieh das Land nach allen Richtungen; dir und keinem anderen gebe ich es“ (13,16-17; GNB).
Wenn dich etwas oder jemand enttäuscht hat, widerstehe dem Drang zornig oder bitter zu werden. Stattdessen „Schau dich nach allen Seiten um“ (13,14), halte deine Augen fest auf Gott. Betrachte die Situation aus Seiner Perspektive, anstatt dich auf dich selbst zu verlassen. Er will dich mit Seinem Plan segnen. Abraham hat es allein Gottes Gnade zu verdanken, dass ihm dieser erstaunliche Segen verheißen wird. Die Absicht dahinter war, dass er der ganzen Welt zum Segen werden sollte. Dasselbe gilt dir. Du bist berufen, unter Gottes Segen zu leben und deinen Mitmenschen zum Segen zu werden.
Gebet
Herr, bitte hilf mir Deiner Wegweisung in diesem Jahr Schritt für Schritt zu folgen meinen Mitmenschen so viel Segen wie möglich zu bringen.
Pippa fügt hinzu
Wir brauchen doch alle Anleitung, jeden Tag, bei all den schwierigen Entscheidungen, die wir im Leben zu treffen haben. Einen geraden Weg vor uns zu sehen, bewahrt uns davor, unnötig Zeit und Energie durch Umwege zu verplempern: „HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeit …; ebne vor mir deinen Weg!“ (Psalm 5,9).
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“