ABER…
Einführung
Während einer der großen Hungersnöte in Irland verfassten einige Familien einen Brief an ihren Pachtherren. Sie schilderten, dass sie absolut kein Geld hätten, die Pacht zu begleichen und beknieten ihn, dass er ihnen die Schuld erließe. Der Pachtherr war Andrew Robert Fausset, geboren 1821 in der Nähe von Enniskillen in der Grafschaft Fermnagh in Irland.
In seinem Antwortschreiben schrieb der Kleriker, dass es vollkommen unmöglich sei, diese Schuld zu erlassen. Das wäre ein schlechtes Beispiel. Die Schuldner müssten jeden einzelnen Penny bezahlen.
„Aber“, schrieb er, „ich lege etwas bei, das Ihnen möglicherweise helfen wird.“ Anders als die meisten anderen Verpächter legte er einen Scheck über einen sehr hohen Betrag bei – weit höher als alle ihre Schulden zusammengenommen.
Ihre Herzen müssen einen Sprung gemacht haben, als die das Wort „aber“ lasen. „Aber“ ist ein mächtiges Wort, wenn man in Schwierigkeiten, Prüfungen oder Versuchungen steckt.
Psalm 31,10-19
10 Erbarme dich über mich, HERR,
denn ich weiß weder aus noch ein!
Meine Augen sind vom Weinen ganz verquollen,
ich bin mit meiner Kraft am Ende.
11 Unter Kummer schwindet mein Leben dahin,
unter Seufzen vergehen meine Jahre.
Meine Schuld raubt mir alle Kraft
und lähmt meine Glieder.
12 Zum Spott meiner Feinde bin ich geworden,
selbst meine Nachbarn verhöhnen mich.
Meine Bekannten erschrecken,
wenn sie mich sehen,
und wer mir auf der Straße begegnet,
geht mir aus dem Weg.
13 Man hat mich vergessen wie einen,
der schon lange tot ist;
wie ein zerbrochenes Gefäß bin ich,
das achtlos weggeworfen wurde.
14 Ich höre viele hinter meinem Rücken tuscheln.
Von allen Seiten droht mir Gefahr!
Meine Feinde tun sich zusammen,
um mich aus dem Weg zu räumen.
15 Ich aber, HERR, vertraue dir.
Du bist mein Gott, daran halte ich fest!
16 Was die Zeit auch bringen mag,
es liegt in deiner Hand.
Rette mich vor meinen Feinden und Verfolgern!
17 Blicke mich freundlich an,
ich gehöre doch zu dir!
Sei mir gnädig und rette mich!
18 HERR, ich rufe zu dir,
lass mich nicht zum Gespött meiner Feinde werden.
Diese Gottlosen aber
sollen in Hohn und Spott enden
und im Totenreich für immer verstummen.
19 Ja, diese Lügner
sollen zum Schweigen gebracht werden!
Überheblich und voller Verachtung verleumden sie den,
der nach Gottes Willen lebt.
Kommentar
In Schwierigkeiten… „ABER ich vertraue auf dich“
Niemand geht jemals völlig sorgenfrei durchs Leben. Wenn wir von David als Beispiel ausgehen, lässt sich daraus folgern, dass jeder Mensch in leitender Position mehr Probleme bekommen wird, als die meisten anderen Menschen.
David war „verzweifelt! Mein Blick ist getrübt vor Tränen. Mein Leib ist kraftlos, meine Seele ist leer“ (31,10). Er hatte geistliche, seelische und körperliche Probleme.
Ihn quälten „Bedrängnis“, „Traurigkeit“, „Kummer“, „Stöhnen“; seine „Schuld hat [ihm] die Kraft genommen“, seine „Glieder sind wie gelähmt“; „Feinde“ und „Nachbarn“ waren gegen ihn; seine „Bekannten“ ließen ihn im Stich; er kam sich vor „wie ein ausgedientes Gefäß, ´das man zum Abfall wirft`; „viele tuscheln“ oder „schmieden .. Pläne gegen [ihn]“; sie „haben dabei nur das eine Ziel: sie wollen [ihm] das Leben nehmen“ (31,10-14; NGÜ).
Und trotzdem kann er inmitten dieser misslichen Lage sagen, „Aber ich, Herr, vertraue auf dich! Ich sage es ´und halte daran fest`: »Du bist mein Gott!« Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand“ (31,15-16a; NGÜ). David vertraut auf Gottes „Gnade“ (auch: Güte; 31,17). Manchmal, wenn die Dinge nicht so laufen, fällt es schwer zu glauben, dass Gott dich wirklich liebt. Aber Er tut es. David ruft zu Gott, weil er fest darauf vertraut, dass Gott ihn erlösen wird.
In schwierigen Zeiten wird auf die Probe gestellt, auf was du dein Vertrauen setzt. Aber, wie Henry Ford schrieb, „Wenn alles gegen dich zu laufen scheint, denk daran, dass ein Flugzeug gegen den Wind startet und nicht mit ihm.“ Verlasse dich darauf, „dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt“ (Römer 8,28).
Gebet
Herr, ich will in all den vor mir liegenden Herausforderungen auf Dich vertrauen... Ich „sage: »Du bist mein Gott!« Meine Zukunft liegt in deinen Händen. Rette mich vor meinen Feinden, die mich verfolgen. Sieh deinen Diener liebevoll an und hilf mir durch deine Gnade“ (31,15b-18a).
Markus 14,17–42
Jesus feiert mit seinen Jüngern das Passahmahl
17 Am Abend kam Jesus mit den zwölf Jüngern. 18 Beim Essen erklärte er ihnen: »Ich versichere euch: Einer von euch, der jetzt mit mir isst, wird mich verraten!«
19 Bestürzt fragte einer nach dem andern: »Du meinst doch nicht etwa mich?«
20 Jesus antwortete: »Es ist einer von euch zwölf, der mit mir das Brot in die Schüssel getaucht hat. 21 Der Menschensohn muss zwar sein Leben lassen, wie es in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist; aber wehe dem, der ihn verrät! Dieser Mensch wäre besser nie geboren worden.«
22 Während sie aßen, nahm Jesus ein Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot in Stücke und gab es ihnen mit den Worten: »Nehmt und esst! Das ist mein Leib.«
23 Anschließend nahm er einen Becher Wein, dankte Gott und reichte ihn seinen Jüngern. Sie tranken alle daraus.
24 Jesus sagte: »Das ist mein Blut, mit dem der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt wird. Es wird zur Vergebung ihrer Sünden vergossen. 25 Ich versichere euch: Von jetzt an werde ich keinen Wein mehr trinken, bis ich ihn wieder in Gottes Reich trinken werde.«
26 Nachdem sie das Danklied gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.
Jesus kündigt seine Verleugnung durch Petrus an
27 Unterwegs sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Ihr werdet euch alle von mir abwenden. Denn in der Heiligen Schrift steht:
›Ich werde den Hirten erschlagen, und die Schafe werden auseinanderlaufen.‹
28 Aber nach meiner Auferstehung werde ich nach Galiläa gehen, und dort werdet ihr mich wiedersehen.«
29 Da beteuerte Petrus: »Wenn sich auch alle anderen von dir abwenden – ich halte zu dir!«
30 Jesus erwiderte: »Ich versichere dir: Heute Nacht, noch ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du dreimal geleugnet haben, mich zu kennen.«
31 »Ausgeschlossen!«, rief Petrus. »Auch wenn es bedeutet, dass ich mit dir sterben muss, werde ich das niemals tun!« Alle anderen Jünger beteuerten dies ebenfalls.
Im Garten Gethsemane
32 Dann ging Jesus mit seinen Jüngern in einen Garten, der am Ölberg liegt und Gethsemane heißt. Dort bat er sie: »Setzt euch hier hin und wartet auf mich, bis ich gebetet habe!« 33 Petrus, Jakobus und Johannes nahm er mit. Angst und Entsetzen überfielen Jesus, 34 und er sagte zu ihnen: »Ich zerbreche beinahe unter der Last, die ich zu tragen habe. Bleibt hier und wacht mit mir!«
35 Jesus ging ein paar Schritte weiter, warf sich nieder und betete, dass Gott ihm, wenn es möglich wäre, diese schwere Stunde ersparte: 36 »Abba, Vater, alles ist dir möglich. Lass diesen bitteren Kelch des Leidens an mir vorübergehen. Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.«
37 Dann kam er zu den drei Jüngern zurück und sah, dass sie eingeschlafen waren. Er weckte Petrus. »Simon«, rief er, »du schläfst? Konntest du denn nicht eine einzige Stunde mit mir wachen? 38 Bleibt wach und betet, damit ihr der Versuchung widerstehen könnt. Ich weiß, ihr wollt das Beste, aber aus eigener Kraft könnt ihr es nicht erreichen. «
39 Noch einmal ging er ein Stück weg und betete mit den gleichen Worten wie vorher. 40 Als er zurückkam, schliefen die Jünger schon wieder. Die Augen waren ihnen zugefallen, und sie wussten vor Müdigkeit nicht, was sie Jesus sagen sollten.
41 Als er zum dritten Mal zu ihnen zurückkehrte, sagte er: »Ihr schlaft immer noch und ruht euch aus? Genug jetzt! Die Stunde ist gekommen: Der Menschensohn wird den gottlosen Menschen ausgeliefert. 42 Steht auf, lasst uns gehen! Der Verräter ist schon da.«
Kommentar
In Prüfungen… „DOCH dein Wille geschehe, nicht meiner“
Manchmal gerätst du auch in Schwierigkeiten, nicht weil du etwas falsch machst, sondern weil du das Richtige tust. Wir alle müssen durch Prüfungen, Probleme und Versuchungen hindurch. Damit bist du nicht alleine. Jesus war ohne Fehler und sah sich mit größeren Prüfungen, Problemen und Versuchungen konfrontiert als je ein Mensch in der Geschichte der Menschheit.
1.\tVerrat
Loyalität oder Treue sind etwas Wunderbares. Treue Freunde, loyale Kollegen machen uns Mut, bauen uns auf und geben uns Sicherheit in Zeiten von Prüfungen, Problemen und Versuchungen. Untreue dagegen macht uns fertig.
Drei Jahre hatte Jesus mit zwölf Menschen verbracht, die Ihm am Herzen lagen; Er hatte mit ihnen gelebt und sie unterwiesen. Und trotzdem musste Er zu ihnen sagen, „Einer von euch wird mich verraten“ (14,18). Egal ob von einem Feind oder Bekannten: betrogen zu werden, ist furchtbar. Aber von einem Freund verraten zu werden, ist kaum zu ertragen.
2.\tEnttäuschung
Nicht nur, dass ihn einer der Jünger verriet, alle anderen ließen Ihn im Stich (14,27). Das muss Jesus ungemein enttäuscht haben. Es waren Seine engsten Freunde, aber in Seiner schwersten Stunde fielen sie alle von Ihm ab – selbst der, der eine so starke Führungspersönlichkeit war, Petrus. Obwohl Petrus fest entschlossen war, Jesus nicht zu verleugnen, tat er es letztlich doch.
3.\tKummer und Not
Als für Jesus der schlimme Moment naht, „ergriff ihn schreckliche Furcht“ (14,33b). „[Seine] Seele ist zu Tode betrübt“ (14,34a).
4.\tTod
Vor kurzem betrachteten wir im Alten Testament den Kelch des Zorn Gottes gegen die Sünde (1. März). Als Er den Kelch herumreicht, sagt Er, „Das ist mein Blut, das für viele vergossen wird und den Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt““ (14,24). Und später im Garten Gethsemane betet Jesus, „Lass diesen Leidenskelch an mir vorübergehen“ (14,36).
Darüber hinaus klingt in dem „für viele vergossen“ (14,24b) Jesaja 53 an: „er [hat] seine Seele ausgeschüttet in den Tod“ (Jesaja 53,12; ELB). Jesus wusste, dass Ihm unfassbares Leid bevorstand, wenn Er die Sünde der Welt auf Sich nehmen und Sein Blut für uns vergießen würde.
Und wieder müssen wir im Alten Testament nachlesen, um den Hintergrund ganz zu verstehen. In unserem Abschnitt im Alten Testament von heute lesen wir zweimal, dass „das Leben eines jeden Geschöpfes in seinem Blut ist“ (3. Mose 17,11.14). „Das Blut bringt euch Wiedergutmachung, weil das Leben in ihm ist“ (3. Mose 17,11b). Anders gesagt: „Leben um Leben“ (2. Mose 21,23). Jesus gab Sein Leben für uns.
Mache dir Seine große Liebe, Sein Opfer und Seinen Tod für dich jedes Mal bewusst, wenn du Brot und Wein im Abendmahl entgegennimmst. Empfange Seine Vergebung, Gnade, Güte und Gunst neu. Schenke Ihm dein Leben neu und sprich zu Ihm, „Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen“ (14,36c; Hfa).
Im Angesicht von Verrat, Enttäuschung, Kummer, Not und Tod legt Jesus Sein ganzes Vertrauen in Seinen liebenden himmlischen Vater und spricht, „Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen“ (14,36c; Hfa). Er kennt Gott als Seinen vollkommenen Vater, den Er mit „Abba, Vater“ (14,36a) anreden kann – einer vertrauten Anrede, wie unser „Papa“.
Er weiß, dass Gott allmächtig ist. Und wenn Er „diesen Leidenskelch“ (14,36b) auch am liebsten an Sich vorübergehen sähe, vertraut Er doch, dass Gott weiß, was das Beste ist, und Er ist bereit, Sich Seinem Willen unterzuordnen. Er ist uns das perfekte Vorbild, wenn wir uns vor dem fürchten, was uns erwartet.
Wären die Umstände nicht so dramatisch, wäre der Kontrast zwischen Jesus und Seinen Jüngern fast amüsant. Was sie erwartet, ist nicht im Mindesten mit dem, was Jesus bevorsteht zu vergleichen. Und trotzdem schaffen sie es nicht einmal, wach zu bleiben und Ihn ihm Gebet zu unterstützen; immer wieder schlafen sie ein. Ich muss sagen, ich habe Verständnis für sie. Mir fällt es auch oft schwer, wach zu bleiben.
Jesus sagt, „Seid wachsam und betet, sonst wird euch die Versuchung überwältigen. Denn der Geist ist zwar willig, aber der Körper ist schwach“ (14,38). Ich gestehe, dass das sehr häufig auf mich zutrifft – wenn ich gefordert bin, mehr zu beten, dann ist „der Geist zwar willig, aber der Körper ist schwach“.
Gebet
Danke, Vater, dass auch ich Dich mit „Abba“ nennen und mein ganzes Vertrauen in Dich setzen kann. Für all meine Pläne bete ich, „nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen“ (14,36). Bitte hilf mir, Deinen Willen über den meinen zu stellen.
3. Mose 17,1–18,30
Alle Opfer gehören dem Herrn
1 Der HERR befahl Mose: 2 »Gib die folgenden Anweisungen an Aaron, seine Söhne und das ganze Volk weiter: 3-4 Jeder Israelit, der mir, dem HERRN, ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege als Gabe darbringen möchte, soll das Tier am Eingang des heiligen Zeltes schlachten. Wer es stattdessen irgendwo innerhalb oder außerhalb des Lagers tut, der ist nicht besser als ein Mörder und lädt große Schuld auf sich. Er hat unerlaubt Blut vergossen und darum sein Leben verwirkt. Er muss aus dem Volk ausgeschlossen werden. 5 Diese Weisung dient dazu, dass die Israeliten ihre Opfertiere, die sie bis jetzt auf freiem Feld geschlachtet haben, von nun an mir, dem HERRN, darbringen. Sie sollen die Tiere zu meiner Ehre am Eingang des heiligen Zeltes dem Priester übergeben und sie dann als Friedensopfer für mich schlachten. 6 Der Priester sprengt das Blut an den Brandopferaltar vor dem Eingang des heiligen Zeltes und verbrennt anschließend die Fettstücke auf dem Altar. Solch ein wohlriechendes Opfer gefällt mir, dem HERRN. 7 Kein Israelit soll mir die Treue brechen, indem er weiterhin den Dämonen sein Schlachtopfer darbringt! Diese Ordnung gilt für alle Zeiten.
8-9 Jeder Israelit und auch jeder Fremde, der bei euch wohnt, muss aus dem Volk ausgeschlossen werden und sterben, wenn er seine Brand- oder Schlachtopfer nicht zum Eingang des heiligen Zeltes führt, um sie dort mir, dem HERRN, zu weihen.«
Verbot von Blutgenuss
10 »Wenn ein Israelit oder ein Fremder unter euch Fleisch verzehrt, das nicht völlig ausgeblutet ist, werde ich, der Herr, mich gegen ihn wenden! Ich selbst verstoße ihn aus seinem Volk und töte ihn. 11 Denn im Blut ist das Leben, und ich habe angeordnet, dass es auf dem Altar dargebracht wird, um euch von eurer Schuld zu befreien. Weil im Blut das Leben ist, darum werdet ihr durch das Blut mit mir, dem Herrn, versöhnt. 12 Niemand darf es also verzehren, weder ein Israelit noch ein Ausländer, der bei euch lebt!
13 Wer auf der Jagd ein Stück Wild oder einen Vogel erlegt – ein Tier, das man essen darf –, der soll es ausbluten lassen und das Blut mit Erde bedecken. 14 Denn im Blut ist das Leben eines jeden Tieres. Deshalb habe ich euch verboten, Blut zu verzehren. Alles Leben ist im Blut, und wer davon isst, muss getötet werden!
15 Jeder, der Fleisch von einem verendeten oder gerissenen Tier isst, wird dadurch unrein. Er soll sich und seine Kleider waschen und bis zum Abend warten; dann ist er wieder rein. 16 Wer sich nicht daran hält, muss die Folgen seiner Schuld tragen!«
Verbotene sexuelle Beziehungen
18 1 Der HERR befahl Mose, 2 den Israeliten dies weiterzusagen: »Ich bin der HERR, euer Gott. 3 Lebt nicht nach den Sitten der Ägypter, in deren Land ihr gewohnt habt! Richtet euch auch nicht nach den Bräuchen der Bewohner Kanaans, wohin ich euch bringen werde! Nehmt sie nicht zum Vorbild! 4 Handelt nach meinen Weisungen, lebt nach meinen Ordnungen! Ich bin der HERR, euer Gott. 5 Richtet euch nach meinen Geboten! Jedem, der sie erfüllt, bringen sie Leben. Ich bin der HERR.
6 Keiner von euch darf mit einer nahen Verwandten schlafen. Dies sage ich, der HERR.
7 Du sollst nicht mit deiner Mutter schlafen, denn dadurch entehrst du deinen Vater. Darum tu es nicht, denn sie ist deine Mutter!
8 Du sollst auch nicht mit einer anderen Frau deines Vaters schlafen, denn auch damit entehrst du deinen Vater.
9 Schlaf nicht mit deiner Schwester oder Halbschwester – egal ob sie in deiner Familie aufgewachsen ist oder aus einer anderen Ehe stammt!
10 Du darfst nicht mit deiner Enkelin schlafen, dem Kind deines Sohnes oder deiner Tochter, denn dadurch entehrst du dich selbst.
11 Auch sollst du nicht mit deiner Halb- oder Stiefschwester schlafen, die von einer Frau deines Vaters geboren wurde.
12-13 Das Gleiche gilt für enge Verwandte deiner Eltern: Schlafe nie mit der Schwester deines Vaters oder der Schwester deiner Mutter!
14 Du sollst einen Bruder deines Vaters nicht entehren, indem du mit seiner Frau schläfst, denn sie ist deine Tante.
15 Auch mit deiner Schwiegertochter darfst du nicht schlafen, denn sie ist die Frau deines Sohnes.
16 Du sollst nicht mit deiner Schwägerin schlafen, sonst entehrst du deinen Bruder.
17 Wenn du mit einer Frau schläfst, darfst du nicht auch noch mit ihrer Tochter oder ihrer Enkelin schlafen. Dies wäre eine Schande, weil sie ihre Verwandten sind.
18 Das Gleiche gilt für die Schwester deiner Frau: Du darfst sie nicht heiraten und mit ihr schlafen, solange deine Frau lebt.
19 Genauso wenig ist es erlaubt, mit einer Frau zu schlafen, während sie ihre monatliche Blutung hat, denn in dieser Zeit ist sie unrein.
20 Schlafe nicht mit der Frau eines anderen Mannes, sonst machst du dich selbst unrein!
21 Lass keines deiner Kinder für den Götzen Moloch als Opfer verbrennen, denn damit entweihst du meinen Namen! Ich bin der HERR, dein Gott.
22 Ein Mann darf nicht mit einem anderen Mann schlafen, denn das verabscheue ich.
23 Kein Mann und keine Frau darf mit einem Tier verkehren. Wer es tut, macht sich unrein und lädt große Schande auf sich.
24 Macht euch nicht unrein, indem ihr gegen diese Gebote verstoßt! Denn so haben sich die Völker Kanaans verunreinigt. Darum werde ich sie vertreiben und euch das Land geben. 25 Sie haben ihr Land unrein gemacht; doch ich lasse sie nicht ungestraft davonkommen, sondern sorge dafür, dass das Land seine Bewohner geradezu ausspuckt. 26 Lebt nach meinen Weisungen und Geboten und tut nichts von all dem, was mir zuwider ist! Das gilt für euch Israeliten und auch für alle Ausländer, die dann bei euch wohnen. 27 Die Bewohner des Landes, die vor euch dort lebten, haben alle diese abscheulichen Dinge getan und so das Land unrein gemacht. 28 Wenn auch ihr dies tut, werdet ihr aus diesem Land verstoßen – so wie die Völker, die vor euch dort wohnten.
29 Jeder, der eine dieser abscheulichen Sünden begeht, hat sein Leben verwirkt. Er darf nicht länger zur Gemeinschaft eures Volkes gehören. 30 Richtet euch nach meinen Geboten, und hütet euch davor, diese abscheulichen Bräuche zu übernehmen, die bei den anderen Völkern in diesem Land üblich sind. Verunreinigt euch nicht durch sie! Ich bin der HERR, euer Gott!«
Kommentar
In Versuchung… ABER…’
Die Israeliten sahen sich angesichts der sexuellen Morallosigkeit der Völker, von denen sie umgeben waren, großen Versuchungen ausgesetzt. Aber Gott sprach zu Seinem Volk, wie es leben sollte: „*aber ihr sollt euch an alle meine Gesetze und Vorschriften halten“ (18,26).
Ich erinnere mich an eine wahre Begebenheit: Eine Frau wurde gefragt, „Was ist das Beste daran 104 Jahre alt zu sein?“ „Kein Gruppenzwang“, antwortete sie.
Die Versuchung, dem Druck der Gruppe nachzugeben, mitzumachen bei dem, was die Norm der anderen zu sein scheint, ist oft groß. Ein Bereich, in dem dieser Druck besonders groß ist, ist die Sexualmoral.
In diesem Zusammenhang sagt Gott zu Seinem Volk, „Verhaltet euch nicht wie die Leute in Ägypten, wo ihr einst gelebt habt, oder wie die Leute in Kanaan, wo ich euch hinführen werde! Lebt nicht nach ihren Bräuchen! Ihr sollt vielmehr meine Vorschriften befolgen und meine Gesetze einhalten und dementsprechend leben; denn ich bin der Herr, euer Gott“ (18,3-4).
Wie schon die alten Israeliten leben auch wir in einer Kultur, deren Sexualethik eine ganz andere ist, als die von Gott. Gott möchte, dass du Sein wunderbares Geschenk sexueller Intimität gut bewahrst und dich nicht dazu hinreißen lässt, es allen anderen nachzutun. Nimm es dir zu Herzen, Seine Gebote zu achten. Wenn du das tust, wirst du nichts verpassen; ganz im Gegenteil – du wirst das Leben finden; „Haltet euch an meine Gesetze und Vorschriften, denn wer sie befolgt, wird durch sie leben“ (18,5).
Das Volk Gottes ist dazu berufen, anders zu sein. Paulus schreibt, „Deshalb orientiert euch nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt“ (Römer 12,2a). Diese Aufforderung lässt sich zurückverfolgen bis in die frühesten Tage Seines Volkes (3. Mose 18).
Im Neuen Testament zählt Paulus eine Reihe, einschließlich sexueller Aktivitäten auf, bei denen Christen vor ihrer Bekehrung mitgemacht haben. Auch er greift zu diesem mächtigen Wort, „aber“. „Aber ihr“, schreibt er, „seid reingewaschen und Gott hat euch zu seinem heiligen Volk gemacht, zu Menschen, die vor seinem Urteil als gerecht bestehen können. Das ist geschehen, als ihr Jesus Christus, dem Herrn, übereignet worden seid und den Geist unseres Gottes empfangen habt“ (1. Korinther 6,11; GNB). Deshalb sollst du anders leben.
Gebet
Herr, bitte hilf mir, mich nicht den gesellschaftlichen Normen um mich herum anzupassen. Sondern hilf mir, Deine Gebote und Satzungen zu halten. Hilf mir, Dich mit meinem ganzen Sein zu ehren – mit Leib, Seele und Herzen.
Pippa fügt hinzu
Markus 14,34
Ihr Anführer und Freund, Jesus, hatte den Jüngern gerade gesagt, wie verzweifelt Er ist. Aber sie kapierten es nicht. Ich würde gerne von mir glauben, dass ich es besser gemacht hätte, aber wahrscheinlich auch nicht. Der Geist ist oft willig, aber das Fleisch ist sehr schwach. Und manchmal ist nicht einmal der Geist willig. Zum Glück hat der Heilige Geist die Jünger verändert – und Er kann auch mich verändern.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“