Absolute Vergebung
Einführung
Bischof Sandy Millar erzählte einmal, wie er auf einem Strandspaziergang die vielen Fußspuren der Menschen im Sand aufgefallen waren, die vor ihm gegangen waren. Am nächsten Morgen waren alle Spuren vom Meer weggewischt. Er hatte den Eindruck, dass Jesus zu ihm sagte, „Das ist ein Bild für Vergebung.“
Ein anderer Vergleich für Vergebung durch Jesus Christus ist die Löschung der Datei über alles Böse in unserem Leben.
Vergebung ist nie leicht. Wir alle wissen, wie schwer es ist, anderen zu vergeben. Aber manchmal unterstellen wir, dass Gott uns automatisch vergibt. Kaiserin Katharina die Große (1729-1796) soll auf dem Sterbebett gesagt haben, „Ich bin Alleinherrscherin. Das ist mein Metier. Der liebe Herrgott wird mir vergeben: das ist Sein Metier.“
In den Textabschnitten von heute sehen wir, wie viel Gott die Vergebung gekostet hat und wie groß der Segen daraus ist. P.T. Forsyth (1848-1921) sagte darüber, man müsse erst die „Verzweiflung der eigenen Schuld“ kennen, um atemlos vor Staunen das Wunder der Vergebung schätzen zu lernen.
Psalm 32,1–11
Von Schuld befreit!
1 Ein Lied von David, zum Nachdenken.
Glücklich sind alle,
denen Gott ihr Unrecht vergeben
und ihre Schuld zugedeckt hat!
2 Glücklich ist der Mensch,
dem der HERR seine Sünden nicht anrechnet
und der mit Gott kein falsches Spiel treibt!
3 Erst wollte ich meine Schuld verheimlichen.
Doch davon wurde ich so schwach und elend,
dass ich nur noch stöhnen konnte.
4 Tag und Nacht bedrückte mich
deine strafende Hand,
meine Lebenskraft vertrocknete
wie Wasser in der Sommerhitze.
5 Da endlich gestand ich dir meine Sünde;
mein Unrecht wollte ich nicht länger verschweigen.
Ich sagte: »Ich will dem HERRN
meine Vergehen bekennen!«
Und wirklich:
Du hast mir meine ganze Schuld vergeben!
6 Darum sollen alle, die dir treu sind,
Herr, zu dir beten.
Wer dich anruft, solange noch Zeit ist,
der bleibt verschont von den Wogen des Unheils.
7 Bei dir bin ich in Sicherheit;
du bewahrst mich in aller Bedrängnis
und lässt mich jubeln über deine Rettung.
8 Du sprichst zu mir: »Ich will dich lehren
und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst;
ich berate dich, nie verliere ich dich aus den Augen.
9 Sei nicht wie ein Pferd
oder ein Maultier ohne Verstand!
Mit Zaum und Zügel musst du sie bändigen,
sonst folgen sie dir nicht!«
10 Wer Gott den Rücken kehrt,
der schafft sich Not und Schmerzen.
Wer jedoch dem HERRN vertraut,
den wird Gottes Liebe umgeben.
11 Freut euch an ihm und jubelt laut,
die ihr den Willen des HERRN tut!
Singt vor Freude,
die ihr aufrichtig mit ihm lebt!
Kommentar
Erlebe die Erleichterung absoluter Vergebung
Fällt es dir manchmal schwer, anderen oder auch dir selbst zu vergeben? Der Schlüssel dazu ist die Erkenntnis, was Gott dir alles vergeben hat. Menschen, denen vergeben ist, können vergeben.
C.S. Lewis wies darauf hin, „Christ sein bedeutet, anderen das Unentschuldbare zu vergeben, denn Gott hat das Unentschuldbare an dir vergeben.“ Was das Sich-Selbst-Vergeben betrifft, schrieb er, „Wenn Gott uns vergibt, müssen auch wir uns vergeben. Wenn wir das nicht tun, ist das fast so, als betrachteten wir uns als eine höhere Instanz als Ihn.“
Durch Jesus hat Gott dir und mir absolute Vergebung ermöglicht. Was für einen riesen Unterschied das macht, sehen wir in diesem Psalm.
1.\tAus der verurteilenden Hand befreit
David beschreibt den verzweifelten Zustand der Seele, wenn einem nicht vergeben ist: „meine Gebeine verschmachteten durch mein tägliches Klagen. Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird“ (32,3-4; LUT).
2.\tKeine Geheimnisse vor Gott
Der Weg zur Vergebung ist einfach: komm ohne jede Maske oder Scheinheiligkeit zum Herrn. „Doch endlich gestand ich dir meine Sünde und gab es auf, sie zu verbergen. Ich sagte: „Ich will dem Herrn meine Auflehnung bekennen.“ Und du hast mir vergeben und meine Schuld weggenommen!“ (32,5).
3.\tEin neuer Anfang
Den großen Segen zu wissen, dass einem vergeben ist, beschreibt David so: „Glücklich ist der, dessen Sünde vergeben ist und dessen Schuld zugedeckt ist. Glücklich ist der, dem der Herr die Sünden nicht anrechnet und der ein vorbildliches Leben führt!“ (32,1-2).
Stell dir einmal vor, in unserem Kalender wären neben unseren Terminen auch all unsere Sünden festgehalten. Die ersten beiden Verse von Psalm 32 enthalten drei Bilder, die zeigen, was Gott mit unserer Schuld macht. Als erstes rechnet uns Gott unsere Sünde nicht an (32,2). Er tut und handelt so, als gäbe es sie nicht.
Zweitens ist unsere Schuld „zugedeckt“ (32,1). Es ist, als holte Gott Sein himmlisches Tipp-Ex aus der Schublade und übermalte damit alle unsere Schuld betreffenden Einträge im Kalender; alles weg.
Und drittens sind sie „vergeben“ (32,1a). Wörtlich steht hier „entfernt“ oder „weggenommen“. Die Seiten, auf denen deine Schuld und Übertretungen notiert sind, werden ausgerissen und vernichtet. Du darfst nochmal neu anfangen.
Paulus zitiert aus diesen Psalm, um zu untermauern, dass uns Gott aufgrund Jesu Tod für uns im Glauben gerecht spricht; dass wir Vergebung erhalten, die man sich nicht durch gute Werke verdienen kann (Römer 4,6-8). Durch das Kreuz stellt Gott unsere Beziehung zu Ihm wieder her. Deshalb kannst du zu Ihm beten (32,6a). Er ist dein „Schutz“ (32,7a). Er bewahrt dich vor Angst und Sorgen (32,7b). Er zeigt dir den Weg (32,8) und „Gottes Güte“ umgibt dich (32,10).
Gottes Liebe und Güte erlangt man nicht durch gute Werke. Der Mensch, der im Glauben auf Ihn vertraut, bekommt sie geschenkt. Das Verständnis des Alten Testamentes zeigt, dass der Weg zur Vergebung über Umkehr, Buße und Glauben führt.
Vergebung gibt kein Grund zu sündigen – sie ist vielmehr der Anreiz, es nicht zu tun. Wir wollen auf Gottes Wegen bleiben. Er verspricht, uns den Weg zu zeigen: „Ich will dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Ich will dir raten und dich behüten“ (32,8).
Aber „sei nicht wie ein unvernünftiges Pferd oder ein Maultier, das Gebiss und Zaumzeug braucht, damit es folgt“ (32,9). Gott will, dass du dich dem Heiligen Geist nicht widersetzt. Wenn du Seinem Flüstern folgst, ersparst du dir unnötiges Leid. Gott will, dass du täglich auf Seine Stimme hörst, Seinen Rat befolgst, auf Seinen Wegen gehst und Seiner Liebe vertraust.
Gebet
Herr, danke, dass Du für mich am Kreuz gestorben bist, damit ich voller Erleichterung Deine Vergebung erfahre. Mir tun meine Verfehlungen so leid, Herr …. Bitte vergib mir.
Markus 15,33–47
Jesus stirbt am Kreuz
33 Am Mittag wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel. Diese Finsternis dauerte drei Stunden.
34 Gegen drei Uhr rief Jesus laut: »Eli, Eli, lema sabachtani?« Das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«
35 Einige von den Umstehenden aber meinten: »Hört doch! Er ruft den Propheten Elia.«
36 Einer von ihnen holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essigwasser und steckte ihn auf einen Stab, um Jesus davon trinken zu lassen. »Wir wollen doch sehen, ob Elia kommt und ihn herunterholt!«, sagte er.
37 Aber Jesus schrie laut auf und starb.
38 Im selben Augenblick zerriss im Tempel der Vorhang vor dem Allerheiligsten von oben bis unten. 39 Der römische Hauptmann, der gegenüber vom Kreuz stand, hatte mit angesehen, wie Jesus starb, und rief: »Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn gewesen!«
40 Einige Frauen hatten das Geschehen aus der Ferne beobachtet. Unter ihnen waren Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus dem Jüngeren und von Joses, sowie Salome. 41 Sie waren schon in Galiläa bei Jesus gewesen und hatten für ihn gesorgt. Zusammen mit vielen anderen Frauen waren sie mit Jesus nach Jerusalem gekommen.
Jesus wird begraben
42-43 Am Abend ging Josef aus Arimathäa, ein geachtetes Mitglied des Hohen Rates, zu Pilatus. Josef wartete auf das Kommen von Gottes Reich. Weil am nächsten Tag Sabbat war, entschloss er sich, Pilatus schon jetzt um den Leichnam von Jesus zu bitten. 44 Pilatus war erstaunt zu hören, dass Jesus schon tot war. Darum rief er den Hauptmann und erkundigte sich: »Lebt Jesus tatsächlich nicht mehr?« 45 Als der Hauptmann das bestätigte, überließ er Josef aus Arimathäa den Leichnam. 46 Josef kaufte ein feines Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in eine Grabkammer, die in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang. 47 Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Joses, beobachteten, wohin er Jesus legte.
Kommentar
Danke Jesus, dass Er den Preis für Vergebung bezahlt hat
Nimm dir heute Zeit, Jesus dafür zu danken, dass Er für dich gestorben ist. Er hat einen sehr hohen Preis für deine Vergebung gezahlt. Vergebung ist nicht leicht, aber Jesus hat es möglich gemacht.
1.\tJesus ist tatsächlich am Kreuz gestorben – für dich
Manchmal behaupten Leute, dass Jesus nicht wirklich am Kreuz gestorben sei, sondern dass Er Sich im kühlen Grab erholt habe.
Aber Pilatus ließ überprüfen, „dass Jesus schon tot war“ (15,44a). Der Hauptmann, der die Kreuzigungen überwachte, bestätigte ihm, dass Jesus tot ist. Römische Soldaten waren Experten in der Vollstreckung von Kreuzigungen. Der Hauptmann musste außerdem mit einer schweren Strafe rechnen, hätte er einen Gefangenen entkommen lassen.
Josef von Arimathäa „nahm den Leichnam vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das aus dem Felsen gehauen war“ (15,46). Josef hätte wohl bemerkt, wenn Jesus noch gelebt und geatmet hätte. Dann hätte er Ihn gewiss nicht begraben.
2.\tJesus war von Gott verlassen – wegen unserer Schuld
„… eine Finsternis legte sich über das ganze Land“ (15,33). In diesem Augenblick war Jesus von Gott abgeschnitten; nicht wegen Seiner eigenen Sünde, sondern wegen unserer. Er rief, „Eli, Eli, lama asabtani?“ (15,34a). Markus übernimmt die original hebräischen Worte, die „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“ bedeuten (15,34b). Wie wir vor einigen Wochen in den Bibel in einem Jahr- Kommentaren gelesen haben, handelt sich dabei um ein Zitat aus Psalm 22, der mit einem großen Sieg endet (siehe Tag 46).
3.\tJesus macht den Weg frei für Vergebung und Zutritt in Gottes Gegenwart
Der Vorhang im Tempel (s. 3. Mose 24,3), der die Menschen von der Gegenwart Gottes trennte, wurde auf wundersame Weise von Gott von oben nach unten durchtrennt. Er war um die vierzig Meter lang und 2-3 cm dick. Die Tatsache, dass er von oben (wo kein Mensch hinkam) nach unten riss, unterstreicht, dass es Gott war, der ihn zerriss.
Dies ist ein Zeichen dafür, dass du durch Jesu Tod Zugang zu Gott hast, weil dir deine Schuld vergeben ist. Gott spricht dich gerecht und schenkt dir und mir das ungeheure Vorrecht einer vertrauensvollen Beziehung mit Ihm.
Gebet
Herr Jesus, danke, dass Du „mich geliebt und [dich] selbst für mich geopfert“ hast (Galater 2,20). Danke, dass ich jetzt mutig und voller Zuversicht in Deinem Namen in die Gegenwart Gottes treten kann.
3. Mose 23,1–24,23
Der Sabbat
1 Der HERR befahl Mose, 2 den Israeliten Folgendes weiterzusagen: »Dies sind die heiligen Feste, an denen sich das ganze Volk zu meiner Ehre versammeln soll.
3 Sechs Tage sollt ihr arbeiten, aber der siebte Tag ist ein ganz besonderer Ruhetag. Dann sollt ihr euch zum Gottesdienst versammeln. Es ist der Sabbat, der mir, dem HERRN, geweiht ist. An diesem Tag dürft ihr keinerlei Arbeit verrichten, wo immer ihr auch wohnt.«
Das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote
4 »Auch an den folgenden Festen, die ihr einmal im Jahr zu meiner Ehre feiert, sollt ihr zu einer heiligen Versammlung zusammenkommen: 5 Am 14. Tag des 1. Monats in der Abenddämmerung wird das Passahfest für mich, den HERRN, gefeiert. 6 Am darauffolgenden Tag beginnt das Fest der ungesäuerten Brote. Feiert es mir zu Ehren! Sieben Tage lang sollt ihr Brot essen, das ohne jeden Sauerteig gebacken wurde! 7 Am ersten dieser sieben Tage sollt ihr nicht eure alltäglichen Arbeiten verrichten, sondern euch versammeln und gemeinsam mich, den Herrn, anbeten. 8 Bringt mir sieben Tage lang Opfer dar! Am letzten Tag sollt ihr euch wieder zum Gottesdienst versammeln; auch dann dürft ihr nicht wie sonst arbeiten.«
Das Fest der ersten Garbe
9 Der HERR trug Mose auf, 10 den Israeliten seine Worte weiterzugeben: »Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und dort die Getreideernte einbringt, sollt ihr die erste Garbe dem Priester geben. 11 Dieser schwingt sie am Tag nach dem folgenden Sabbat vor dem heiligen Zelt hin und her. So weiht er eure Garbe mir, dem HERRN, und ich werde sie gnädig annehmen. 12 Am selben Tag müsst ihr mir ein fehlerloses einjähriges Lamm als Brandopfer darbringen, 13 dazu als Speiseopfer zweieinhalb Kilogramm feines Weizenmehl, mit Öl vermengt. Verbrennt alles für mich auf dem Altar, denn solche wohlriechenden Opfer gefallen mir gut. Gebt als Trankopfer noch einen Liter Wein dazu. 14 Erst wenn ihr mir, eurem Gott, diese Gaben dargebracht habt, dürft ihr die frischen Körner rösten, Brot daraus backen und von dem Getreide essen. Diese Ordnung gilt für alle Generationen, wo immer ihr auch wohnt.«
Das Wochenfest
15 »Vom Tag nach dem Sabbat, an dem ihr die ersten Ähren mir, dem Herrn, geweiht habt, zählt ihr genau sieben Wochen. 16 Am 50. Tag, nach dem siebten Sabbat, sollt ihr mir ein Speiseopfer von der neuen Ernte darbringen. 17 Jede Familie gibt zwei Brote, die jeweils aus zweieinhalb Kilogramm feinem Weizenmehl mit Sauerteig gebacken wurden. Diese Opfergaben, die ihr mir weihen sollt, müssen vom ersten Getreide genommen werden. 18 Zusätzlich bringt ihr sieben fehlerlose einjährige Lämmer, einen Jungstier und zwei Schafböcke als Brandopfer dar. Dazu kommen noch die üblichen Speise- und Trankopfer. Solche wohlriechenden Gaben erfreuen mich, den HERRN. 19 Sucht auch einen Ziegenbock für das Sündopfer und zwei einjährige Lämmer für das Friedensopfer aus! 20 Der Priester weiht mir alle diese Opfergaben, zusammen mit dem Brot der ersten Ernte und den beiden Lämmern, indem er sie vor dem Heiligtum hin- und herschwingt. Sie gehören mir, und der Priester darf sie als seinen Anteil am Opfer behalten. 21 An diesem Tag sollt ihr euch versammeln, um mich anzubeten. Ihr dürft dann keinerlei alltägliche Arbeit verrichten! Diese Ordnung gilt für alle künftigen Generationen, wo immer ihr auch wohnt.
22 Wenn ihr in eurem Land die Getreideernte einbringt, sollt ihr eure Felder nicht ganz bis an den Rand abmähen und auch keine Nachlese halten. Überlasst die Reste den Armen und Fremden! Ich bin der HERR, euer Gott.«
Das Neujahrsfest
23-24 Weiter ließ der HERR den Israeliten durch Mose ausrichten: »Der 1. Tag des 7. Monats soll ein Ruhetag für euch sein, an dem ihr euch mir zu Ehren versammelt. Zur Erinnerung daran sollen die Posaunen laut geblasen werden. 25 Lasst an diesem Tag alle gewöhnliche Arbeit ruhen und bringt mir, dem HERRN, eure Opfer auf dem Altar dar!«
Der große Versöhnungstag
26 Der HERR sagte zu Mose: 27 »Der 10. Tag des 7. Monats ist der Tag der Versöhnung. Dann sollt ihr fasten und euch vor mir beugen. Zu meiner Ehre sollt ihr euch versammeln und eure Opfer auf dem Altar verbrennen. 28 Ihr dürft keinerlei Arbeit verrichten, denn an diesem Tag werdet ihr mit mir, dem HERRN, eurem Gott, versöhnt und von all euren Sünden befreit. 29 Wer an diesem Tag nicht fastet und in Demut vor mich tritt, hat sein Leben verwirkt und muss aus dem Volk ausgeschlossen werden. 30 Ich selbst lasse jeden umkommen, der an diesem Tag irgendeine Arbeit verrichtet. 31 Arbeitet auf keinen Fall am Versöhnungstag! Diese Ordnung gilt für alle künftigen Generationen, wo immer ihr auch wohnt. 32 Der Versöhnungstag ist ein ganz besonderer Feiertag, an dem ihr euch vor mir demütigen und alle Arbeit ruhen lassen sollt. Er dauert vom Abend des 9. Tages bis zum folgenden Abend.«
Das Laubhüttenfest
33-34 Auch das Folgende sollte Mose den Israeliten vom HERRN mitteilen: »Am 15. Tag des 7. Monats beginnt das Laubhüttenfest, das sieben Tage dauert. Feiert es zu meiner Ehre! 35 Am ersten Tag sollt ihr euch versammeln, um mich, den Herrn, anzubeten. Dann dürft ihr nicht euren gewöhnlichen Arbeiten nachgehen. 36 Sieben Tage lang bringt ihr mir eure Opfer dar; am achten Tag kommt ihr wieder zu einem Festgottesdienst zusammen und opfert mir eure Gaben. Auch an diesem Tag dürft ihr keine alltägliche Arbeit verrichten.
37 Dies sind die jährlichen Feste zu meiner Ehre, an denen ihr euch zum Gottesdienst versammelt und mir eure Brand-, Speise-, Schlacht- und Trankopfer darbringt, wie es für den jeweiligen Tag vorgeschrieben ist. 38 Dazu kommen die wöchentlichen Sabbatfeiern, eure Abgaben sowie die versprochenen und freiwilligen Opfer, die ihr mir, dem HERRN, bringt.
39 Am 15. Tag des 7. Monats, wenn ihr die Ernte eingebracht habt, sollt ihr sieben Tage lang das Laubhüttenfest zu meiner Ehre feiern. Der erste und der achte Tag sind Ruhetage. 40 Am ersten Tag sammelt ihr die schönsten Früchte eurer Bäume sowie Palmwedel, Zweige von Bachpappeln und anderen dicht belaubten Bäumen. Feiert sieben Tage lang ein fröhliches Fest für mich, den HERRN, euren Gott. 41 Jedes Jahr sollt ihr im siebten Monat eine Woche lang feiern! Diese Ordnung gilt für alle Generationen, wo auch immer ihr lebt. 42 Während der Festwoche sollt ihr in Laubhütten wohnen; das gilt für alle Israeliten im Land. 43 So behalten eure Nachkommen für alle Zeiten im Gedächtnis, dass ich euch Israeliten in Laubhütten wohnen ließ, als ich euch aus Ägypten führte. Ich bin der HERR, euer Gott!«
44 Mose gab den Israeliten alle Anweisungen für die jährlichen Feste weiter, die zur Ehre des HERRN gefeiert werden sollten.
Der Leuchter und die Gott geweihten Brote
24 1 Der HERR sprach zu Mose: 2 »Sag den Israeliten, sie sollen dir reines Olivenöl von bester Qualität für den Leuchter bringen, damit die Lampen ständig brennen. 3 Aaron soll den Leuchter im heiligen Zelt aufstellen – vor dem Vorhang zum Allerheiligsten, in dem die Bundeslade steht. Vom Abend bis zum Morgen soll das Licht brennen und mein Heiligtum erhellen. Diese Weisung gilt für euch und alle kommenden Generationen. 4 Aaron muss dafür sorgen, dass die Lampen auf dem goldenen Leuchter im Heiligtum nicht verlöschen!
5 Backt zwölf Fladenbrote, jedes aus zweieinhalb Kilogramm Weizenmehl, 6 und legt sie in zwei Stapeln zu je sechs Broten auf den goldenen Tisch in meinem Heiligtum! 7 Dann sollt ihr reinen Weihrauch dazulegen und ihn – anstelle der Brote – zu meinem Gedenken auf dem Altar verbrennen. 8 An jedem Sabbat werden neue Brote im Heiligtum aufgeschichtet. Dazu sind die Israeliten in unserem Bund für alle Zeiten verpflichtet! 9 Nur Aaron und seine Söhne dürfen von den Broten im Bereich des Heiligtums essen. Sie stehen ihnen für alle Zeiten als Anteil an den besonders heiligen Gaben zu.«
Strafen für Gotteslästerung, Mord und Körperverletzung
10-11 Im Lager der Israeliten lebte ein Mann, der eine israelitische Mutter und einen ägyptischen Vater hatte. Seine Mutter hieß Schelomit, sie war eine Tochter Dibris und gehörte zum Stamm Dan. Dieser Mann geriet eines Tages mit einem Israeliten in Streit. Dabei fluchte er und verhöhnte den Herrn. Man brachte ihn zu Mose 12 und nahm ihn dann in Gewahrsam, um auf eine Weisung des HERRN zu warten.
13 Der HERR sprach zu Mose: 14 »Führe den Mann, der mich verhöhnt hat, aus dem Lager hinaus! Alle Zeugen, die sein Fluchen gehört haben, sollen ihm die Hand auf den Kopf legen. Dann müssen alle Versammelten ihn steinigen. 15 Sag den Israeliten: Jeder, der seinen Gott verflucht, muss die Folgen seiner Sünde tragen. 16 Wer den Namen des HERRN verhöhnt, muss mit dem Tod bestraft werden. Die ganze Gemeinschaft der Israeliten soll ihn steinigen, ganz gleich ob er ein Fremder oder ein Einheimischer ist!
17 Wer einen anderen Menschen umbringt, muss ebenfalls sterben. 18 Wer ein Stück Vieh tötet, muss es ersetzen. Es gilt der Grundsatz: Leben für Leben! 19 Wenn jemand seinem Mitmenschen Schaden zufügt und ihn verletzt, soll er dasselbe am eigenen Leib zu spüren bekommen. 20 Bei der Festlegung jeder Strafe sollt ihr euch nach dem Grundsatz richten: Auge um Auge, Zahn um Zahn, Knochenbruch um Knochenbruch. Was jemand einem anderen angetan hat, muss ihm selbst zugefügt werden. 21 Wer ein Stück Vieh tötet, soll es ersetzen. Wer einen Menschen umbringt, muss sterben. 22 Für die Einheimischen wie für die Fremden, die sich eurem Volk angeschlossen haben, soll das gleiche Recht gelten. Denn ich bin der HERR, euer Gott!«
23 Mose richtete den Israeliten diese Worte aus. Daraufhin führten sie den Mann, der den Herrn verhöhnt hatte, aus dem Lager hinaus und steinigten ihn. So befolgten sie die Weisung, die Mose vom HERRN bekommen hatte.
Kommentar
Vergebung wurde nicht durch uns sondern für dich erlangt
Wie ernst Sünde genommen wird, sehen wir im Alten Testament. Es ist keine triviale Angelegenheit. Und Vergebung darf nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet werden.
Wiedergutmachung erforderte etwas Vergleichbares: „Leben für Leben“ (24,18; GNB); einen Knochen für einen Knochen, ein Auge für ein Auge, ein Zahn für einen Zahn (24,20). Das war nie für persönliche Beziehungen als Selbstjustiz gedacht, sondern sollte den Gerichten helfen, eskalierender Gewalt vorzubeugen.
Es zeigte die Notwendigkeit angemessener Strafe für Sünde. (Jesus wurde übrigens nach dem Gesetz wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt (24,10-16), wie wir in Markus 14,64 gesehen haben).
Wieder sehen wir einen Hinweis auf Jesu Tod. Sündenvergebung erfordert ein Opfer, ein Lamm. Das Lamm muss „fehlerlos“ sein (23,12). Paulus beschreibt Jesus als „Passahlamm“, das für uns geopfert worden ist (1. Korinther 5,7).
Vergebung kann man sich nicht verdienen. Am Versöhnungstag „wird Wiedergutmachung für euch geschaffen“ (23,28) – nicht durch, sondern *für dich. *Diese Lehre, die die ganze Bibel durchzieht, ist rigoros und revolutionär. Wenn du verstanden hast, wie Jesus dir Vergebung ermöglicht hat, verändert das dein Leben von Grund auf. Und wenn du einmal verstanden hast, dass Gott dir absolut vergeben hat, musst du anderen und dir selbst einfach vergeben.
Gebet
Herr, danke, dass Du mich von all den Gesetzen des Alten Testaments befreit hast. Danke, dass Du „das Lamm Gottes [bist], das die Sünde der Welt wegnimmt“ (Johannes 1,29). Danke, dass Du für mich Buße getan hast. Danke für das Wunder Deiner Vergebung, das mein Leben bis in alle Ewigkeit verändert.
Pippa fügt hinzu
Markus 15,40–41
In einem solch entscheidenden Moment der Geschichte, als Jesus die Mächte der Dunkelheit besiegte, wurde Er von all Seinen Jüngern und vielen Seiner Nachfolger im Stich gelassen. Aber die Frauen waren bei Ihm am Kreuz. Wie mutig, wie loyal! In einer Kultur, in der Frauen nahezu ignoriert wurden, gab Jesus ihnen Vollmacht: „einige Frauen … unter ihnen waren Maria von Magdala, Maria (die Mutter von Jakobus dem Jüngeren und von Josef) und Salome…. und viele andere Frauen[, die] zusammen mit ihm nach Jerusalem gegangen [waren]“ (15,40-41). Frauen, die von Jesus bevollmächtigt sind, können die Welt verändern.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“