Tag 8

Nichts ist dem Herrn unmöglich

Weisheit Sprüche 1,8–19
Neues Testament Matthäus 6,25–7,23
Altes Testament 1. Mose 17,1–18,33

Einführung

Stehst du vor einem unüberwindbaren Problem? Ist da eine scheinbar nicht zu kittende Beziehung? Eine Krankheit? Eine unlösbare Herausforderung bei der Arbeit? Oder kämpfst du gegen eine Gewohnheit oder Sucht und es fällt dir schwer sie aufzugeben?

Welchen Herausforderungen du auch immer im angebrochenen Jahr gegenüberstehst, dem Herrn ist nichts unmöglich.

Abraham war 100 Jahre alt, seine Frau Sara 90 Jahre, als ihnen Gott einen Sohn verhieß. Sie sagten de facto, „das ist unmöglich“. Das ist der Kontext der weitreichenden Frage: „Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“ (1. Mose 18,14). Die Antwort lautet „nein“. Wenn Sara, die „schon lange nicht mehr in dem Alter war, in dem Frauen Kinder bekommen können“ (18,11), ein Kind zur Welt bringen konnte, dann ist dem Herrn nichts unmöglich.

In allen drei Herausforderungen, von denen wir heute lesen, müssen wir uns daran denken, dass dem Herrn nichts unmöglich ist.

Weisheit

Sprüche 1,8–19

Gib dich nicht mit gewissenlosen Menschen ab!

8 Mein Sohn, hör auf deinen Vater und deine Mutter
  und schlag ihre Ermahnungen nicht in den Wind!
9 Denn was du durch ihre Erziehung lernst,
 verleiht dir Würde und Anerkennung,
 ja, es schmückt dich wie eine schöne Halskette
 oder ein prächtiger Kranz.

10 Wenn gottlose Leute dich beschwatzen,
 dann hör nicht auf sie!
11 Sie wollen dich überreden und sagen:
 »Komm, wir legen uns auf die Lauer!
 Sobald jemand vorbeikommt, schlagen wir zu
 und bringen ihn einfach so um!
12 Wir befördern sie alle ins Jenseits
 – so als hätte sie der Erdboden bei lebendigem Leib verschluckt!
13 Denk an die Beute, die uns winkt,
 damit füllen wir unsere Häuser bis unters Dach!
14 Mach doch mit,
 dann teilen wir alles unter uns auf!«
15 Mein Sohn, geh nicht mit ihnen,
 gib dich mit solchen Leuten nicht ab!
16 Denn sie haben nur Böses im Sinn
 und zögern nicht, Blut zu vergießen.
17 Es ist sinnlos, ein Fangnetz vor den Augen der Vögel auszubreiten
 – sie fliegen davon.
18 Ganz anders diese Verbrecher:
 Sie stellen sich selbst eine Falle und rennen auch noch hinein,
 ja, sie verspielen ihr eigenes Leben!
19 So geht es jedem, der darauf aus ist,
 sich an fremdem Hab und Gut zu bereichern:
 Es wird ihn das Leben kosten.

Kommentar

Den Versuchungen widerstehen

Jesus sagt an keiner Stelle, dass wir uns aus der Welt zurückziehen sollen. Die Herausforderung besteht darin „in“ der Welt aber nicht „von“ dieser Welt zu sein. Wir sind aufgefordert, den Versuchungen dieser Welt zu widerstehen.

Wie dieser Balanceakt gelingen kann, lesen wir in den Sprüchen: „Wenn Sünder dich verführen wollen, dann gib der Versuchung nicht nach! (1,10). Wenn sie sagen: „Komm doch mit uns. Wir wollen uns verstecken…“ (1,11), lass dich nicht verführen.

Als ich als Anwalt arbeitete, fiel mir auf, wie viele Menschen auf die schiefe Bahn geraten waren, weil sie dem „Komm doch mit uns“ anderer gefolgt waren.

Lass dich nicht davon verleiten, nur weil alle anderen es tun – Steuern hinterziehen, sich betrinken, ständig den Partner wechseln. Mach nicht mit. Das Buch der Sprüche warnt, „Geh nicht mit ihnen, mein Sohn! Halte dich von ihnen fern!“ (1,15). Nur weil andere es tun, macht das eine Sache noch lange nicht richtig. Du kannst dein Verhalten nicht damit rechtfertigen, dass es gang und gäbe in der Welt ist.

Wenn wir „dabei sind, etwas Böses zu begehen“ (1,16) oder „auf krummen Wegen reich werden wollen“ (1,19a; GNB), verlieren wir am Ende unser Leben (1,19).

Herr, die Verlockungen dieser Welt sind vielfältig und groß. Aber Dir ist nichts zu schwer, Herr.

Gebet

Herr, ich bete, dass Du mir dieses Jahr die Kraft schenkst, allen Versuchungen dieser Welt zu widerstehen und mich nicht zur Sünde verführen zu lassen.

Neues Testament

Matthäus 6,25–7,23

… und ein Leben im Bewusstsein der liebevollen Fürsorge Gottes

25 »Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Nahrung und Kleidung! Bedeutet das Leben nicht mehr als Essen und Trinken, und ist der Mensch nicht wichtiger als seine Kleidung? 26 Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid? 27 Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick verlängern.

28 Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen um eure Kleidung? Seht euch an, wie die Lilien auf den Wiesen blühen! Sie mühen sich nicht ab und können weder spinnen noch weben. 29 Ich sage euch, selbst König Salomo war in seiner ganzen Herrlichkeit nicht so prächtig gekleidet wie eine von ihnen. 30 Wenn Gott sogar die Blumen so schön wachsen lässt, die heute auf der Wiese stehen, morgen aber schon verbrannt werden, wird er sich nicht erst recht um euch kümmern? Vertraut ihr Gott so wenig? 31 Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: ›Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?‹ 32 Nur Menschen, die Gott nicht kennen, lassen sich von solchen Dingen bestimmen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht. 33 Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen. 34 Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten mit sich bringt.«

Verurteilt niemanden!

7 1 »Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt. 2 Denn so wie ihr jetzt andere richtet, werdet auch ihr gerichtet werden. Und mit dem Maßstab, den ihr an andere anlegt, werdet ihr selbst gemessen werden.

3 Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Mitmenschen, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? 4 Wie kannst du zu ihm sagen: ›Komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‹, und dabei hast du selbst einen Balken im Auge! 5 Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Mitmenschen zu ziehen.

6 Werft, was heilig ist, nicht den Hunden hin! Sie werden euch angreifen und in Stücke reißen. Und werft eure Perlen nicht vor die Säue! Sie werden die Perlen nur zertreten.«

Gott erhört Gebete

7 »Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! 8 Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.

9 Würde etwa jemand von euch seinem Kind einen Stein geben, wenn es um ein Stück Brot bittet? 10 Oder eine Schlange, wenn es um einen Fisch bittet? 11 Trotz all eurer Bosheit wisst ihr Menschen doch, was gut für eure Kinder ist, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes schenken, die ihn darum bitten!«

Ein einfacher Grundsatz

12 »Behandelt die Menschen stets so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet. Denn das ist die Botschaft des Gesetzes und der Propheten.«

Zwei Wege

13 »Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und der Weg dorthin bequem. Viele Menschen gehen ihn. 14 Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal! Deshalb finden ihn nur wenige.«

Eine Warnung vor falschen Propheten

15 »Nehmt euch in Acht vor denen, die in Gottes Namen auftreten und falsche Lehren verbreiten! Sie kommen zu euch, getarnt als Schafe, aber in Wirklichkeit sind sie reißende Wölfe. 16 Wie man einen Baum an seiner Frucht erkennt, so erkennt ihr sie an dem, was sie tun. Kann man etwa Weintrauben von Dornbüschen oder Feigen von Disteln pflücken? Natürlich nicht! 17 Ein guter Baum bringt gute Früchte und ein kranker Baum schlechte. 18 Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte tragen und ein kranker Baum keine guten. 19 Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und verbrannt. 20 Ebenso werdet ihr diese falschen Propheten an ihren Taten erkennen.«

21 »Nicht wer mich dauernd ›Herr‹ nennt, wird in Gottes himmlisches Reich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. 22 Am Tag des Gerichts werden viele zu mir sagen: ›Aber Herr, wir haben doch in deinem Auftrag prophetisch geredet! Herr, wir haben doch in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und viele Wunder vollbracht!‹ 23 Aber ich werde ihnen entgegnen: ›Ich habe euch nie gekannt. Ihr habt meine Gebote mit Füßen getreten, darum geht mir aus den Augen!‹«

Kommentar

Leben wie Jesus

Bessere Worte als die von Jesus wurden niemals gesagt. Gleichzeitig sind sie unheimlich herausfordernd. Beispielsweise sagt Jesus, „Geht so mit anderen um, wie die anderen mit euch umgehen sollen“ (7,12). Eine wunderbar einfache Goldene Regel, möchte man meinen, und doch scheint es geradezu unmöglich, sie umzusetzen.

Die große Herausforderung besteht darin, Jesu Worte in die Tat umzusetzen. Seine Ansprüche sind klar und deutlich formuliert, aber Sein Standard ist unfassbar hoch. Und doch ist dem Herrn nichts unmöglich.

•\tHöre auf, dich zu sorgen und beginne zu leben
Jesus sagt, wir sollen uns nicht um unser alltägliches Leben oder materielle Dinge sorgen (6,25, 28-31). Denke voraus, plane voraus, aber sorge dich nicht voraus. Vertraue darauf, dass dein himmlischer Vater für dich sorgt (6,26). Er kennt all deine Bedürfnisse (6,32). Glaube ist das Gegenmittel gegen Sorge.

Du kannst durch Sorgen dein Leben nicht um einen einzigen Tag verlängern (6,27). Corrie ten Boom drückte es folgendermaßen aus: „Sich sorgen nimmt dem Morgen nichts von seinem Leid, aber es raubt dem Heute die Kraft.“

Lebe einen Tag nach dem anderen. Mache Dir keine Gedanken über das Morgen. „Die Sorgen von heute sind für heute genug“ (6,34). Entscheide dich, dir heute keine Sorgen über morgen zu machen. Vertraue darauf, dass Gott für jeden Tag Sorge tragen wird; einen Tag nach dem anderen.

•\tKläre deine Prioritäten
Jesus möchte, dass wir unsere Ziele und Prioritäten neu festlegen. Suche Gottes Nähe, weil Er der ist, der Er ist und nicht wegen dem, was Er für dich tun kann. Gott möchte ebenso wenig wie du, dass Seine Freunde nur daran interessiert sind, was Er für sie tun kann. Er wünscht Sich, dass du Seine „Gegenwart“ und nicht Seine „Gaben“ suchst.

Lass dich auf eine Reihe neuer Verantwortlichkeiten ein, die sowohl spannend als auch herausfordernd sind: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (6,33; LUT).

•\tVerurteile andere nicht
Hab keinen Gefallen, das Verhalten anderer Menschen zu beurteilen, keine Freude an ihrem Scheitern und unterstelle ihnen keine unlauteren Motive. Wenn wir wüssten, was die betreffende Person durchgemacht hat, wenn wir ihre Sorgen und ihr Leid kennen würden, wären wir nicht so schnell mit unserem Urteil über sie. Jesus erwartet von uns, dass wir erst unser eigenes Leben auf die Reihe bekommen. Wir sollen zusehen, dass wir zuerst uns ändern, bevor wir versuchen, andere Menschen zu verändern (7,1-5). Anstatt harte Kritik auszuteilen, sollen wir vielmehr Barmherzigkeit, Freundlichkeit und Liebe säen.

•\tHab einen langen Atem beim Beten
Wiederhole dich nicht ständig, aber bete mit Ausdauer. Jesus schenkt uns wunderbare Verheißungen von erhörten Gebeten (7,7-8). Und Er verspricht uns viel Gutes, wenn wir beten (7,9-11).

•\tEntschließe dich, konsequent zu leben
Bleib auf dem schmalen Pfad, der zum Leben führt (7,13-14). Auf diesem schmalen Pfad ist kein Platz für Stolz, Unaufrichtigkeit, Zorn, Hass oder Unversöhnlichkeit.

Vielmehr ist Demut angesagt. Wir sollen großzügig sein, beten, uns in Selbstbeherrschung üben, zuerst nach dem Reich Gottes streben. Der Weg dorthin ist gekennzeichnet durch Reinheit, Integrität, Aufrichtigkeit und Vergebung. Es ist der Weg, auf dem du „so mit anderen umgehst, wie die anderen mit dir umgehen sollen“ (7,12). Die guten Früchte werden sichtbar an deinem Charakter, Lebensstil und Einfluss, an deiner Lehre, deinen Taten und Beziehungen (7,15-23).

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass mit Dir nichts unmöglich ist, wenn ich mir dieses Jahr vornehme, wie Jesus zu leben. Herr, bitte fülle mich heute mit Deinem Heiligen Geist und hilf mir, so zu leben, wie ich es mir im tiefsten Innern ersehne.

Altes Testament

1. Mose 17,1–18,33

Das Zeichen des Bundes: Die Beschneidung

17 1 Als Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sagte zu ihm: »Ich bin der allmächtige Gott. Geh deinen Weg mit mir und lebe so, wie es in meinen Augen recht ist. 2 Ich will zu meinem Bund mit dir stehen und dir unzählbar viele Nachkommen schenken.«

3 Da warf sich Abram zu Boden, und Gott sprach weiter zu ihm: 4-5 »Ich verspreche dir: Du wirst zum Stammvater vieler Völker werden. Darum sollst du von nun an nicht mehr Abram (›erhabener Vater‹) heißen, sondern Abraham (›Vater der Völkermenge‹). 6 Ich werde dir so viele Nachkommen geben, dass zahlreiche Völker daraus entstehen – sogar Könige sollen von dir abstammen! 7 Dieser Bund gilt für alle Zeiten, für dich und für deine Nachkommen. Es ist ein Versprechen, das niemals gebrochen wird: Ich bin dein Gott und der Gott deiner Nachkommen, 8 und ich gebe euch das ganze Land Kanaan, wo ihr bisher nur Fremde seid. Ihr werdet es für immer besitzen, und ich werde euer Gott sein.

9 Doch auch du, Abraham, musst dich bei unserem Bund zu etwas verpflichten, und deine Nachkommen sollen sich ebenfalls daran halten: 10-11 Alle Männer unter euch sollen an der Vorhaut ihres Gliedes beschnitten werden – als Zeichen dafür, dass ich mit euch einen Bund geschlossen habe und dass ihr treu dazu steht. 12-13 Bei allen männlichen Neugeborenen soll die Beschneidung am achten Tag durchgeführt werden. Das gilt auch für eure Sklaven, egal ob sie bei euch geboren wurden oder ob ihr sie aus dem Ausland gekauft habt. So tragt ihr an eurem Körper das Zeichen des Bundes, der niemals aufhören wird. 14 Wer sich nicht beschneiden lassen will, der hat sein Leben verwirkt. Er darf nicht länger zum Volk gehören, denn er hat den Bund mit mir gebrochen.«

15 Dann sagte Gott: »Auch deine Frau soll einen anderen Namen erhalten: Nenne sie nicht mehr Sarai, denn von nun an heißt sie Sara (›Fürstin‹). 16 Ich werde sie reich beschenken; auch sie wird einen Sohn von dir empfangen. Mein Segen bedeutet noch mehr: Sie soll die Stammmutter zahlreicher Völker werden, und Könige werden von ihr abstammen!«

17 Da warf Abraham sich erneut zu Boden – aber im Stillen lachte er in sich hinein. Er dachte: »Wie kann ich mit 100 Jahren noch einen Sohn zeugen? Und Sara ist schon 90, wie kann sie da noch Mutter werden?« 18 Laut sagte er dann zu Gott: »Wenn nur Ismael am Leben bleibt! Lass doch ihn deinen Segen erfahren!«

19 »Nein, so habe ich es nicht gemeint«, entgegnete Gott, »sondern deine Frau Sara wird einen Sohn bekommen! Gib ihm den Namen Isaak (›Gelächter‹)! Mit ihm werde ich meinen Bund aufrechterhalten, und für seine Nachkommen wird der Bund ebenfalls gelten. In alle Ewigkeit bleibt er bestehen. 20 Aber auch deine Bitte für Ismael will ich erfüllen. Ja, ich werde ihn segnen und ihm unzählige Nachkommen schenken. Zwölf Fürsten sollen von ihm abstammen, und er wird der Stammvater eines großen Volkes werden. 21 Trotzdem werde ich meinen Bund mit Isaak schließen; nächstes Jahr um diese Zeit wird Sara Mutter werden.« 22 Nachdem Gott dies gesagt hatte, erhob er sich zum Himmel.

23 Kurz darauf, noch am selben Tag, beschnitt Abraham seinen Sohn Ismael und alle männlichen Sklaven, die bei ihm geboren oder von Ausländern gekauft worden waren – so wie Gott es ihm aufgetragen hatte. 24 Auch Abraham selbst ließ sich beschneiden. Er war zu dem Zeitpunkt 99 Jahre alt 25 und Ismael 13 Jahre. 26 Beide wurden am selben Tag beschnitten, 27 zusammen mit allen, die bei ihnen wohnten.

18 »Nächstes Jahr wirst du einen Sohn haben«1 Abraham wohnte bei den Eichen von Mamre, da erschien ihm der HERR wieder. Es war um die heißeste Zeit des Tages, und Abraham saß gerade am Eingang seines Zeltes. 2 Als er aufblickte, bemerkte er plötzlich drei Männer, die ganz in der Nähe standen. Sofort sprang er auf, lief zu ihnen hinüber, verneigte sich bis zur Erde und bat:

3-5 »Herr, bitte schenk mir deine Aufmerksamkeit und geh nicht einfach weiter! Ich lasse Wasser holen für eure Füße, ruht euch solange unter dem Baum aus; ich sorge für das Essen, damit ihr gestärkt weitergehen könnt! Ihr sollt nicht umsonst bei mir vorbeigekommen sein!« »Einverstanden«, sagten die drei, »tu, was du dir vorgenommen hast!«

6 Abraham lief ins Zelt zurück und rief Sara zu: »Schnell! Nimm 15 Kilo vom besten Mehl, das wir haben, rühr einen Teig an und backe Fladenbrote!«

7 Er lief weiter zu seiner Rinderherde, wählte ein zartes, gesundes Kalb aus und befahl seinem Knecht, es so schnell wie möglich zuzubereiten. 8 Den fertigen Braten bot er dann seinen Gästen mit Sauerrahm und Milch an. Sie saßen im Schatten des Baums, und während sie aßen, stand Abraham daneben und bediente sie.

9 »Wo ist denn deine Frau Sara?«, fragten sie ihn.

»Hier im Zelt«, antwortete Abraham.

10 Da sagte einer der Männer: »Glaub mir, nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu euch, und dann wird Sara einen Sohn haben.« Sara stand hinter ihnen im Zelteingang und lauschte. 11-12 Sie lachte heimlich. Denn Abraham und sie waren beide hochbetagt, und Sara konnte gar keine Kinder mehr bekommen. Darum dachte sie: »Ich bin alt und verbraucht, und meinem Mann geht es genauso. Wir werden uns wohl nie mehr über ein Kind freuen können. Nein, die Zeiten sind längst vorbei!«

13 Da sagte der HERR zu Abraham: »Warum lacht Sara? Warum zweifelt sie an meinen Worten, dass sie noch ein Kind bekommen wird? 14 Für mich ist nichts unmöglich! Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu euch – dann wird Sara einen Sohn haben.«

15 Sara fürchtete sich und log: »Ich habe nicht gelacht!«

Aber Gott erwiderte ihr: »Doch, du hast gelacht!«

Abraham bittet für Sodom und Gomorra

16 Danach brachen die drei auf, und Abraham begleitete sie noch ein Stück. Als sie auf die Stadt Sodom hinabblickten, 17 fragte sich der HERR: »Soll ich wirklich vor Abraham verbergen, was ich mit Sodom und Gomorra vorhabe? 18 Nein, ich will es ihm nicht vorenthalten, schließlich wird er durch mich zum Stammvater eines großen und mächtigen Volkes. Und nicht nur das, alle Völker der Erde sollen durch ihn am Segen teilhaben. 19 Ich selbst habe ihn dazu auserwählt, dass er auch seine Familie und seine Nachkommen so zu leben lehrt, wie es mir gefällt. Sie sollen das Recht achten und Gerechtigkeit üben, damit ich meine Zusage einlösen kann, die ich Abraham gegeben habe.«

20 Darum sagte der HERR zu Abraham: »Die Klagen über die Menschen von Sodom und Gomorra nehmen kein Ende; ihre Schuld schreit zum Himmel! 21 Ich gehe jetzt dorthin, um selbst nachzusehen. Ich will wissen, ob die Vorwürfe stimmen und die Leute es wirklich so schlimm treiben, wie ich gehört habe.«

22 Die beiden Begleiter gingen weiter in Richtung Sodom, nur der HERR blieb noch mit Abraham zurück. 23 Abraham trat näher heran und fragte: »Willst du wirklich rechtschaffene und gottlose Menschen zusammen vernichten? 24Vielleicht findest du ja fünfzig Leute in der Stadt, die nichts Böses getan haben und dir dienen. Willst du die Stadt nicht um ihretwillen verschonen? 25 Lass nicht zu, dass der Schuldlose genauso sterben muss wie der Schuldige! Es wäre nicht recht, beide gleich zu behandeln. Du bist der Richter der ganzen Welt und kannst doch nicht gegen die Gerechtigkeit verstoßen!«

26 Da erwiderte der HERR: »Wenn ich in Sodom fünfzig Menschen finde, die so leben, wie es mir gefällt, werde ich um ihretwillen den ganzen Ort verschonen.«

27 Abraham aber ließ nicht locker: »Ich habe es nun einmal gewagt, mich einzumischen, obwohl ich nur ein vergänglicher Mensch bin, nicht viel mehr als Staub und Asche. 28 Angenommen, es gibt bloß fünfundvierzig Menschen, die kein Unrecht getan haben. Willst du wegen der fehlenden fünf die ganze Stadt zerstören?«

»Nein«, bekam er zur Antwort, »wenn ich fünfundvierzig finde, verschone ich die Stadt.«

29 Abraham tastete sich noch weiter vor: »Und wenn es nur vierzig sind?«

Gott versprach: »Auch dann vernichte ich die Stadt nicht.«

30 »Bitte werde nicht zornig, wenn ich weiterrede«, bat Abraham, »vielleicht gibt es nur dreißig dort?«

»Selbst dann werde ich es nicht tun.«

31 Abraham setzte zum fünften Mal an: »Ich habe es nun einmal gewagt, Herr, mich einzumischen! Angenommen, es sind nur zwanzig?«

G6ott antwortete: »Dann werde ich die Stadt trotzdem verschonen.«

32 »Mein Herr«, sagte Abraham, »bitte werde nicht zornig, wenn ich zum Schluss noch einmal spreche: Was wirst du tun, wenn dort nur zehn unschuldige Menschen wohnen?«

Wieder versprach Gott ihm: »Die zehn werden verschont bleiben und ebenso die ganze Stadt.«

33 Nachdem er dies gesagt hatte, ging er weiter, und Abraham kehrte zu seinem Zelt zurück.

Kommentar

In schweren Zeiten auf Gott vertrauen

Was Gott von Abraham verlangte, war eine enorme Herausforderung: „Ich bin Gott, der Allmächtige; diene mir treu und lebe so, wie es mir gefällt“ (17,1). Dann gibt Er ihm ein wundervolles Versprechen; „Ich will zu meinem Bund mit dir stehen und dir unzählbar viele Nachkommen schenken.“ (17,2a; Hfa). Kein Wunder, dass sich Abram vor Gott niederwarf (17,3).

Gott schließt mit Abraham einen Bund. Er verspricht ihm das Land Kanaan und dass viele Nachkommen und Nationen aus seinem Geschlecht hervorgehen werden (17,4-8). Gott unterstreicht diese Verheißung, indem Er Abrams Namen in Abraham ändert; denn Abraham bedeutet „Vater vieler Völker“ (17,5). Auch Sarais Name wird in Sara geändert, was „Mutter ganzer Völker“ bedeutet (17,16). Die Beschneidung gilt als Zeichen dieses Bundes (17,9ff).

Gott sagt nicht nur einmal zu Abraham, dass er einen Sohn haben werde, sondern bestätigt es ihm immer wieder (15.4; 17,16; 18,10). Wir dürfen gewiss sein, dass Gott über wichtige Dinge in unserem Leben mit uns sprechen und sie immer wieder bestätigen wird.

Abraham hat eine sehr enge, vertraute Beziehung mit Gott. Gott unterhält Sich mit Abraham. Abraham setzt sich bei Ihm für Ismael ein, und Gott antwortet „Nein! Deine Frau Sara wird dir einen Sohn gebären … Doch auch deine Bitte für Ismaël will ich erfüllen“ (17,19-20a; GNB). Nicht nur wird Er Abrahams Gebet für Ismael erhören; Er hat weit mehr, als Abraham je zu bitten oder sich vorzustellen vermochte, vor (17,19-21).

Als Gott Abraham zum dritten Mal Seine Verheißung gibt, schickt Er „drei Männer“ vorbei (18,1-15). Wenn wir diesen Abschnitt vor dem Hintergrund des Neuen Testaments lesen, können wir darin den dreieinen Gott erkennen. Es sind eindeutig drei Männer (18,2) und doch sprechen sie als einer: „Da sagte der Herr zu Abraham“ (18,13).

Eine berühmte Darstellung hiervon ist das Gemälde von Andrej Rublev aus dem Jahr 1410 (s. u.). Es zeigt die Verbundenheit der drei Engel, die Abraham besuchten und stellt sie als dreieinen Gott dar (ein Gott in drei Personen), dessen zentraler Wesenszug liebevolle Gemeinschaft ist. Bezeichnenderweise heißt das Bild Heilige Dreifaltigkeit.

Gott verspricht, „Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich zurückkehren. Dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben” (18,10). Sara lacht amüsiert und denkt, „Jetzt, nachdem ich verwelkt bin, sollte ich noch an Liebeslust denken?!“ (18,12).

Es ist doch ermutigend zu sehen, dass Sara dieselben menschlichen Schwächen hat wie wir. Gott fragt Abraham, „Warum hat Sara gelacht und gedacht: „Sollte ich wirklich noch ein Kind bekommen, obwohl ich schon so alt bin?““ (18,13). „Sara hatte Angst und behauptete: »Ich habe nicht gelacht“ (18,15). Auch wir sind immer wieder versucht, unseren Hals mithilfe einer Lüge aus der Schlinge zu ziehen. Mit Ausnahme von Jesus beschreibt die Bibel keine der großartigen Männer und Frauen als fehlerlos.

Und wie reagiert Gott? Er wiederholt Seine Zusage, „Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“ (18,14).

Gebet

Herr, bitte hilf mir in diesem Jahr, weiter auf Dich zu vertrauen. Danke, dass Dir dabei nichts unmöglich ist.

Pippa fügt hinzu

Matthäus 6,25

„Macht euch keine Sorgen um euer Leben“ (GNB)

Ich habe in meinem Leben viel zu viel Zeit damit verbracht, mir Sorgen zu machen – um die Familie, wegen Krankheit oder vor dem Kleiderschrank! … Es fällt mir schwer, mir überhaupt keine Sorgen zu machen. Mir keine Sorgen zu machen, ist fast so, als wäre es mir vollkommen egal.

Ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen großer Beunruhigung und Sorgenlast, die mich beten lässt, auf der einen Seite und ängstlicher Sorge auf der anderen Seite. Ich denke, die Antwort liegt darin, Gott wirklich zu vertrauen, dass Er unsere Gebete hört und handeln wird. Und hoffentlich macht es Ihm nichts aus, wenn wir Ihn immer wieder um dasselbe bitten!

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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