Tag 88

In schwierigen Zeiten

Weisheit Psalm 38,1–13
Neues Testament Lukas 7,11–35
Altes Testament 4. Mose 23,27–26,11

Einführung

Ajay Gohill wurde als Hindu geboren und erzogen. Er arbeitete im Zeitungsgeschäft seiner Familie im Nordwesten Londons. Mit einundzwanzig Jahren bekam er erythrodermische Psoriasis, eine chronisch entzündliche Hautkrankheit, von der der ganze Körper betroffen war. Er magerte nicht nur auf 47,5kg ab, sondern verlor auch Frau, Sohn und all seine Freunde. Er wollte nur noch sterben.

Als Ajay im St. Thomas Hospital im Sterben lag, schrie er zu Gott. Er sah in seinen Schrank und fand dort eine Bibel, zog sie heraus und schlug sie bei Psalm 38 auf – unserem heutigen Psalm. Jeder Vers schien an ihn gerichtet zu sein. Er betete zu Gott, dass Er ihn heilen möge. Dann fiel er in einen tiefen Schlaf. Am nächsten Morgen war er vollkommen geheilt. Seine Haut war neu, wie die eines Babys. Sein Leben änderte sich völlig. Er söhnte sich mit seinem Sohn aus. Als ich ihn in einem Gottesdienste in unserer Gemeinde, HTB, interviewte, sagte er, „Ich lebe jeden Tag für Jesus“.

Im Leben läuft nicht immer alles rund. Es wird immer auch Probleme geben. In unseren Abschnitten heute lesen wir von Schwierigkeiten – von Fallen, Prüfungen und Versuchungen – und wie wir sie meistern.

Weisheit

Psalm 38,1–13

Zermürbt von Krankheit und Schuld

1 Ein Lied von David,
 um sich bei Gott in Erinnerung zu bringen.
2 HERR, du lässt mich deinen Zorn spüren.
 Ich flehe dich an: Strafe mich nicht länger!
3 Deine Pfeile haben sich in mich hineingebohrt,
 deine Hand drückt mich nieder.
4 Weil ich unter deinem Strafgericht leide,
 habe ich keine heile Stelle mehr am Körper.
 Weil mich die Sünde anklagt,
 sind alle meine Glieder krank.

5 Meine Schuld ist mir über den Kopf gewachsen.
 Wie schwer ist diese Last!
 Ich breche unter ihr zusammen.
6 Wie dumm war ich, dich zu vergessen!
 Das habe ich nun davon:
 Meine Wunden eitern und stinken!
7 Gekrümmt und von Leid zermürbt
 schleppe ich mich in tiefer Trauer durch den Tag.
8 Von Fieber bin ich geschüttelt,
 die Haut ist mit Geschwüren übersät.

9 Zerschlagen liege ich da, am Ende meiner Kraft.
 Vor Verzweiflung kann ich nur noch stöhnen.
10 Herr, du kennst meine Sehnsucht,
 du hörst mein Seufzen!
11 Mein Herz rast, ich bin völlig erschöpft,
 und meine Augen versagen mir den Dienst.
12 Meine Freunde und Nachbarn ziehen sich zurück
 wegen des Unglücks, das über mich hereingebrochen ist.
 Sogar meine Verwandten gehen mir aus dem Weg.
13 Meine Todfeinde stellen mir Fallen,
 sie wollen mich verleumden und zugrunde richten.
 Ja, sie bringen mich in Verruf,
 wann immer sie nur können.

Kommentar

Fallen

David kannte Krankheit: „Tief in mir fühle ich das Fieber brennen, am ganzen Körper ist kein heiler Fleck“ (38,8; GNB). Das waren einige der Worte, die bei Ajay eine Saite anklingen ließen, als er im Krankenhaus diesen Psalm las.

David wusste auch, wie sich Scheitern anfühlt. Gott überzeugte ihn von seiner Sünde: „deine Hand liegt schwer auf mir …wegen meiner Sünde. Meine Schuld überwältigt mich, sie ist mir wie eine schwere Last …weil ich so dumm gehandelt habe … meine Augen erblinden (38,3-6.9.11).

Und obendrauf hatte es David noch mit Widerständen zu tun. Er war umgeben von Menschen, die seinen Untergang herbeiwünschten: „Meine Feinde stellen mir Fallen und planen meinen Untergang“ (38,13).

Aber inmitten dieser Fallen, dem eigenen Scheitern und den Schwierigkeiten wandte er sich an Gott. Er wusste, dass Gott ihm vergeben, ihn retten und heilen konnte. Welche Fehler du auch begangen haben magst, welchen Problemen du dich gegenübersiehst, auch du kannst sie Gott im Gebet bringen.

Gebet

Herr, Dich rufe heute um Hilfe an – vergib meine Schuld, heile meinen Körper und rette mich aus den Fallen, die gegen mich aufgestellt sind.

Neues Testament

Lukas 7,11–35

Jesus erweckt einen Toten zum Leben

11 Kurz darauf kam Jesus in die Stadt Nain, gefolgt von seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge. 12 Als er sich dem Stadttor näherte, kam ihm ein Trauerzug entgegen. Der Verstorbene war der einzige Sohn einer Witwe gewesen. Viele Leute aus der Stadt begleiteten sie. 13 Als Jesus, der Herr, die Frau sah, war er von ihrem Leid tief bewegt. »Weine nicht!«, tröstete er sie.

14 Er ging zu der Bahre und legte seine Hand darauf. Die Träger blieben stehen. Jesus sagte zu dem Toten: »Junger Mann, ich befehle dir: Steh auf!« 15 Da setzte sich der Verstorbene auf und begann zu sprechen. So gab Jesus der Mutter ihren Sohn zurück.

16 Alle erschraken über das, was sie gesehen hatten. Dann aber lobten sie Gott: »Gott hat uns einen großen Propheten geschickt«, sagten sie. »Er wendet sich seinem Volk wieder zu!« 17 Die Nachricht von dem, was Jesus getan hatte, verbreitete sich im ganzen Land und in den angrenzenden Gebieten.

Jesus und Johannes der Täufer

18 Auch Johannes der Täufer erfuhr durch seine Jünger von allem, was geschehen war. Er rief zwei seiner Jünger zu sich 19 und schickte sie mit der Frage zu Jesus: »Bist du wirklich der Retter, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?«

20 Die beiden kamen zu Jesus und sagten: »Johannes der Täufer schickt uns und lässt dich fragen: ›Bist du wirklich der Retter, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?‹«

21 Jesus heilte gerade viele von ihren Krankheiten und Leiden. Er befreite Menschen, die von bösen Geistern geplagt wurden, und schenkte vielen Blinden das Augenlicht wieder. 22 Er antwortete den Jüngern von Johannes: »Geht zu Johannes zurück und erzählt ihm, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden geheilt, Taube hören, Tote werden wieder lebendig, und den Armen wird die rettende Botschaft verkündet. 23 Und sagt ihm: Glücklich schätzen kann sich jeder, der nicht an mir Anstoß nimmt.«

24 Als die Boten von Johannes wieder gegangen waren, wandte sich Jesus an die Menschen, die sich um ihn versammelt hatten. Dann fing er an, über Johannes zu reden: »Was habt ihr von ihm erwartet, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid?«, fragte er. »Wolltet ihr ein Schilfrohr sehen, das bei jedem Windhauch hin- und herschwankt? 25 Oder wolltet ihr einen Mann in vornehmer Kleidung sehen? Dann hättet ihr in die Königspaläste gehen müssen! Dort tragen sie prächtige Kleider und leben in Saus und Braus. 26 Oder wolltet ihr einem Propheten begegnen? Ja, Johannes ist ein Prophet, und mehr als das. 27 Er ist der Mann, von dem es in der Heiligen Schrift heißt:

 ›Ich sende dir meinen Boten voraus,
 der dein Kommen ankündigt
 und dir den Weg bereitet.‹

28 Ja, ich sage euch: Von allen Menschen, die je geboren wurden, ist keiner bedeutender als Johannes. Trotzdem ist selbst der Geringste in Gottes Reich größer als er.

29 Alle, die Johannes zuhörten, selbst die von allen verachteten Zolleinnehmer, unterwarfen sich dem Urteil Gottes und ließen sich von Johannes taufen. 30 Nur die Pharisäer und Gesetzeslehrer lehnten Gottes Plan zu ihrer Rettung hochmütig ab; sie wollten sich nicht von Johannes taufen lassen.«

Das Urteil von Jesus über seine Zeitgenossen

31 »Wie soll ich also die Menschen von heute beschreiben? Wem gleichen sie? 32 Sie sind wie Kinder, die sich auf dem Marktplatz streiten und einander vorwerfen:

 ›Wir haben fröhliche Lieder
  auf der Flöte gespielt,
  und ihr habt nicht getanzt.
 Dann haben wir Klagelieder gesungen,
  und ihr habt nicht geweint.‹

33 Johannes der Täufer kam, fastete oft und trank keinen Wein. Da habt ihr gesagt: ›Der ist ja von einem Dämon besessen!‹ 34 Nun ist der Menschensohn gekommen, isst und trinkt wie jeder andere, und ihr wendet ein: ›Er frisst und säuft, und seine Freunde sind die Zolleinnehmer und Sünder!‹ 35 Doch wie recht die Weisheit Gottes hat, zeigt sich an denen, die sie annehmen.«

Kommentar

Prüfungen

Jeder Mensch, den du triffst, jede Situation, die du erlebst, ist im Grunde genommen eine Prüfung. Wie reagierst du auf die Bedürfnisse deiner Menschen? Wie auf die Situationen?

1.\tBedürfnisse anderer Menschen
Bei der Beerdigung eines jungen Mannes, der im Alter von 30 Jahren an Krebs gestorben war, sah ich die Mutter (eine langjährige Freundin von uns), wie sie am Grab ihres einzigen Sohnes stand. Ich verstehe, dass Jesus „großes Mitleid für sie [empfand]“ (7,13), als Er die Frau aus unserem heutigen Text sah, die sich in einer ganz ähnlichen Situation befand.

Jesus hatte Kraft und Vollmacht, ihren Sohn von den Toten aufzuerwecken, aber Er musste trotzdem den Mut zusammennehmen und es im Glauben tun.

Wir können alle nur innerhalb der Grenzen unseres eigenen Glaubens agieren. Auf eine solche Situation zu reagieren, stellt einen auf eine harte Probe. Hier das Falsche zu tun, kann aus seelsorgerlicher Sicht katastrophale Folgen haben. Ich empfehle sicher nicht, dasselbe wie Jesus zu tun, wenn du dir nicht absolut sicher bist, dass du Seine Vollmacht, Kraft, Glauben und den direkten Auftrag von Gott dazu hast. Aber wir müssen um die richtigen Worte ringen, um die richtigen Antworten auf alle Nöte. Was wir auch tun, alles soll von „Mitgefühl“ (7,13; NGÜ) motiviert sein.

Jesus kann sagen, „Kehrt zu Johannes zurück und berichtet ihm, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden geheilt, Taube hören, Tote werden auferweckt und den Armen wird die gute Botschaft verkündet“ (7,22). Vielleicht kannst du nicht all diese Dinge sagen, aber du kannst für die Kranken beten und ganz bestimmt kannst du den Armen das Evangelium verkünden.

2.\tKritik
Obwohl Jesus so viele außergewöhnliche, wundervolle und lebensverändernde Dinge tat, wurde Er nicht von allen angenommen. Die religiösen Führer Seiner Zeit „lehnten den Plan, den Gott für sie hatte, ab“ (7,30) und brachten falsche Anschuldigungen gegen Johannes den Täufer und gegen Jesus vor.

Wie wir mit Kritik umgehen, ist eine andere Prüfung. Jesus sagte, „Johannes der Täufer trank keinen Wein und fastete oft, und von ihm sagt ihr: „Er ist von einem Dämon besessen.“ Der Menschensohn feiert und trinkt, und von ihm sagt ihr: „Er ist ein Schlemmer und Säufer, und die schlimmsten Leute sind seine Freunde““ (7,33-34).

Jesus sagt, dass es nahezu unmöglich ist, nicht kritisiert zu werden. Aristoteles sagte, „Um Kritik zu vermeiden, sage nichts, mache nichts und sei nichts“. Egal, was du tust, irgendjemand wird immer etwas daran auszusetzen haben. Und Jesus sagt, „Doch die Weisheit erweist sich als richtig im Leben derer, die sie befolgen“ (7,35). Vielleicht meint Er damit, dass am Ende die Wahrheit (und Jesu Handeln) am Ergebnis sichtbar werden wird; oder wie es auch heißt, dass die Ergebnisse für sich selbst sprechen werden.

Gebet

Herr, bitte hilf mir heute für alle Menschen, denen ich begegne, die richtigen Worte zu finden, ihnen das Evangelium weiterzusagen, ein mitfühlendes Herz für sie zu haben und ihnen so zu dienen, wie Jesus es tat.

Altes Testament

4. Mose 23,27–26,11

27 Balak antwortete: »Komm, ich bringe dich an einen anderen Ort. Vielleicht gefällt er Gott besser, und er lässt dich den Fluch endlich aussprechen.« 28 Er nahm Bileam mit auf die Spitze des Berges Peor, von wo aus man die Jordan-Ebene überblicken konnte.

29 Auch hier forderte Bileam den König auf, sieben Altäre zu bauen und ebenso viele Stiere und Schafböcke bereitzustellen. 30 Balak gehorchte und opferte die Tiere.

Der dritte Segen

24 1 Bileam wusste nun, dass der HERR Israel segnen wollte. Deshalb versuchte er nicht, ihn durch Zauberei zu befragen, wie er es vorher getan hatte. Stattdessen wandte er sich der Steppe zu 2 und richtete seinen Blick auf die Israeliten, die dort nach Stämmen geordnet lagerten. Der Geist Gottes kam über ihn, und er begann seine Rede:

 3 »Dies sagt Bileam, der Sohn von Beor,
  dies sagt der, dem Gott die Augen öffnet,
 4 der Gottes Worte hört.
  Der Allmächtige gibt ihm Visionen,
  und er fällt zu Boden
  und sieht verborgene Dinge.

 5 Wie schön sind eure Zelte,
  ihr Nachkommen von Jakob!
  Wie prächtig sind eure Wohnungen, ihr Israeliten!

 6 Wie weite Täler liegen sie da,
  wie Gärten am Fluss, sie stehen wie Aloebäume
  die der HERR gepflanzt hat,
  und wie Zedern am Bach.
 7 Eure Brunnen werden stets voll Wasser sein,
  eure Saat wird auf fruchtbaren Feldern gedeihen.

 Euer König wird mächtiger sein als Agag,
  er herrscht über ein gewaltiges Reich.

 8 Gott hat euch aus Ägypten hierhergeführt,
  er macht euch stark wie einen wilden Stier.
  Ihr verschlingt die Völker, die sich euch entgegenstellen;
  ihr zerbrecht ihnen die Knochen
  und tötet sie mit euren Pfeilen.
 9 Israel liegt da wie ein Löwe,
  es ruht wie eine Löwin.
  Wer wagt es, sie zu reizen?

 Wer euch segnet, wird selbst gesegnet,
  und wer euch verflucht, wird selbst verflucht.«

10 Als er das hörte, geriet Balak außer sich vor Wut. Er ballte die Fäuste und schrie Bileam an: »Ich habe dich hierhergeholt, damit du meine Feinde verfluchst! Und was tust du? Du segnest sie, und das gleich dreimal! 11 Verschwinde, mach, dass du nach Hause kommst! Ich hatte versprochen, dich reich zu belohnen. Doch daraus wird nichts. Der HERR hat es nicht gewollt.«

12 Bileam erwiderte: »Du weißt, dass ich schon zu deinen Boten gesagt habe: 13 ›Selbst wenn Balak mir seinen eigenen Palast voller Gold und Silber gibt, kann ich nichts tun, was der HERR mir verbietet. Ich kann nicht eigenmächtig einen Segen oder einen Fluch aussprechen, sondern nur das sagen, was der HERR mir aufträgt.‹ 14 So kehre ich jetzt wieder in meine Heimat zurück. Aber vorher will ich dir noch zeigen, was Israel schließlich mit deinem Volk machen wird. Komm und hör zu!«

Die vierte Rede Bileams

15 Dann begann Bileam noch einmal:

 »Dies sagt Bileam, der Sohn Beors,
 dies sagt der, dem Gott die Augen öffnet,
 16 der Gottes Worte hört und den Höchsten kennt.
 Der Allmächtige gibt ihm Visionen,
 und er fällt zu Boden und sieht verborgene Dinge:

 17 Ich sehe jemanden in weiter Ferne.
  Noch ist er nicht da, aber ich kann ihn schon erkennen.
  Ein Stern steigt auf bei den Nachkommen von Jakob,
  ein Zepter erhebt sich in Israel.
  Es zerschmettert Moab den Schädel
  und zerschlägt sein wildes Kriegsvolk.
 18 Es unterwirft seine edomitischen Feinde
  und nimmt ihr Land Seïr in Besitz,
  ja, Israel vollbringt Gewaltiges!
 19 Ein Herrscher steht auf unter den Nachkommen
  von Jakob und vertreibt den Rest der Edomiter
  aus ihren Städten.«

20 Dann sah Bileam die Amalekiter vor sich und sagte:

 »Als erstes Volk trat Amalek den Isra eliten entgegen,
  am Ende jedoch wird es für immer untergehen.«

21 Nun sah Bileam die Keniter. Über sie sagte er:

 »Eure Städte sind sicher wie ein Adlernest
  hoch oben in den Felsen.
 22 Und doch werdet ihr vernichtet werden,
  wenn die Assyrer euch gefangen fortschleppen!«

23 Zuletzt sagte Bileam:

 »Lasst euch warnen! Wer wird am Leben bleiben,
  wenn Gott das alles tut?
 24 Kriegsschiffe kommen vom Mittelmeer,
  sie unterwerfen die Assyrer
  und die Nachkommen Ebers
  und werden dann selbst vernichtet.«

25 Nach diesen Worten brach Bileam in seine Heimat auf, und auch Balak ging davon.

Die Moabiter und Midianiter verleiten Israel zum Götzendienst

25 1 Als die Israeliten in Schittim lagerten, ließen sie sich mit moabitischen Frauen ein. 2-3 Sie wurden von ihnen zu Opferfesten eingeladen, aßen dort das Fleisch der Opfertiere und beteten Baal-Peor an, den Gott der Moabiter. Ganz Israel verehrte ihn und warf sich vor ihm nieder. Da wurde der HERR zornig auf sein Volk.

4 Er sprach zu Mose: »Nimm die Anführer des Volkes gefangen und häng sie am helllichten Tag auf! Nur so könnt ihr meinen glühenden Zorn von euch abwenden.«

5 Mose befahl den Richtern Israels: »Tötet jeden von euren Leuten, der Baal-Peor als seinen Gott verehrt hat!«

6 Das Volk hatte sich inzwischen bei Mose vor dem heiligen Zelt versammelt. Alle weinten und klagten. Da kam ein Israelit mit einer midianitischen Frau ins Lager. Vor aller Augen brachte er sie zu den Zelten seiner Sippe. 7 Als Pinhas, der Sohn von Eleasar und Enkel des Priesters Aaron, das sah, stand er auf, verließ die versammelte Menge und nahm sich eine Lanze. 8 Er folgte den beiden in den hinteren Teil des Zeltes, in dem sie verschwunden waren; dort stieß er ihnen die Lanze durch den Unterleib. Da griff die Seuche nicht mehr weiter um sich, die unter den Israeliten ausgebrochen war. 9 24.000 Menschen waren bereits tot.

10 Der HERR sprach zu Mose: 11 »Pinhas, der Sohn von Eleasar und Enkel des Priesters Aaron, hat meine Strafe von den Israeliten abgewendet. Er hat sich mit aller Kraft für mich eingesetzt und so verhindert, dass ich die Israeliten in meinem Zorn vernichte. 12 Darum richte ihm aus: Ich will einen Bund mit ihm schließen und ihm meinen Frieden gewähren. 13 Er und seine Nachkommen sollen für immer meine Priester sein. Das verspreche ich ihm, weil er sich für mich, seinen Gott, eingesetzt und das Volk Israel mit mir versöhnt hat.«

14 Der Israelit, der zusammen mit der Midianiterin getötet worden war, hieß Simri. Er war ein Sohn von Salu und das Oberhaupt einer Sippe vom Stamm Simeon. 15 Die Frau hieß Kosbi und war eine Tochter von Zur, dem Oberhaupt einer midianitischen Sippe.

16 Der HERR befahl Mose: 17 »Greift die Midianiter an und vernichtet sie! 18 Sie haben euch heimtückisch in die Falle gelockt mit ihrem Götzen Peor und ihrer Fürstentochter Kosbi, die getötet wurde, als ich euch wegen Peor ausrotten wollte.«

Die Israeliten werden zum zweiten Mal gezählt

19 Als die Seuche vorüber war,

26 1 sprach der HERR zu Mose und zum Priester Eleasar, dem Sohn von Aaron: 2 »Zählt das ganze Volk Israel, alle wehrfähigen Männer ab 20 Jahren, und schreibt sie nach Sippen geordnet auf.« 3-4 Mose und Eleasar berichteten den Israeliten, was der HERR ihnen befohlen hatte. In der moabitischen Steppe östlich des Jordan, gegenüber von Jericho, zählten sie alle wehrfähigen Männer ab 20 Jahren. Dies sind die Nachkommen der Israeliten, die einst aus Ägypten fortgezogen waren:

5-7 Der Stamm Ruben umfasste 43.730 Männer und bestand aus den Sippen der Henochiter, Palluiter, Hezroniter
und Karmiter.

Sie waren die Nachkommen von Rubens Söhnen Henoch, Pallu, Hezron und Karmi.

Ruben war der erstgeborene Sohn Israels gewesen.

8 Rubens Sohn Pallu war der Vater von Eliab gewesen,
9 dessen Söhne Nemuël, Datan und Abiram hießen. Datan und Abiram waren die Männer, die vom Volk zu Anführern ernannt worden waren und einen Aufruhr gegen Mose und Aaron angezettelt hatten. Als sie sich gemeinsam mit Korachs Leuten gegen den HERRN auflehnten, 10 öffnete sich die Erde und verschlang sie zusammen mit Korach. Die 250 Männer, die den Aufstand unterstützt hatten, verbrannten. Sie alle wurden für Israel zu einem abschreckenden Beispiel. 11 Die Söhne von Korach jedoch überlebten.

Kommentar

Versuchungen

Die Ereignisse, von denen wir heute lesen, sind als „eine Warnung” (26,10) zu verstehen. Als Paulus in 1. Korinther 10 über Versuchungen schreibt, bezieht er sich auf diesen Abschnitt im 4. Buch Mose und nennt, was hier steht, eine „Warnung“.

„All diese Ereignisse, die ihnen widerfuhren, dienen uns als Beispiel … als Warnung … Wer sich für standhaft hält, soll aufpassen, dass er nicht auf die gleiche Weise sündige“ (1. Korinther 10,10-11).

Vor was werden wir nun also gewarnt? Vor welchen Versuchungen?

1.\tHexerei
„Zauberei“ (manchmal auch übersetzt mit Wahrsagerei) bedeutet, sich an übernatürliche, magische Kräfte zu wenden, die nicht von Gott sind, um etwas herauszufinden oder geschehen zu lassen. Heute geht es um den Einsatz von Horoskopen, Tarot Karten, Wahrsagerei, Oujda Bretter, Handlesen usw. Der Mensch will wissen, wie es weitergehen wird. Besonders in Krisen zieht er die falschen Methoden heran.

Bileams Leben war seltsam inkonsequent. Manchmal handelte er inspiriert vom „Geist Gottes“ (24,2). Er sprach eine der großen messianischen Prophetien aus: „Ein Stern geht auf aus Jakob; ein Zepter kommt aus Israel hervor …Ein Herrscher wird kommen aus Jakob und wird die Überlebenden aus den Städten vernichten“ (24,17-19). Diese Worte liefern den Hintergrund für Matthäus 2,1-10 und Jesus selbst beschreibt Sich als „den glänzenden Morgenstern“ (Offenbarung 22,16).

Und doch wird Bileam im Neuen Testament verdammt. Und hier sehen wir den Grund dafür. Er war ein Zauberer. Für gewöhnlich erhielt er „Geld“ als „Bezahlung“ (22,7) und wurde reich belohnt (24,11). Dass er unter der Wirkung von Gottes Geist handelte, war die Ausnahme. Es gab Situationen, da „versuchte er nicht, ihn durch Zauberei zu befragen“ (24,1; Hfa).

2.\tUnzucht
„Das Volk fing an Unzucht zu treiben mit den Töchtern Moabs“ (24,1; ELB). Sie wurden alle „dazu verführt“ (25,18; ELB). Gottes Gericht kam auf sie, besonders aber auf einen ihrer Anführer, Simri, den „Anführer einer Sippe aus dem Stamm Simeon“ (25,14). Unzucht ist keine Versuchung, vor der Leiter aus dem kirchlichen Umfeld gefeit sind. Wenn sie aber an dieser Stelle versagen, ist der Schaden größer, u.a. auch wegen ihres Vorbildcharakters.

3.\tErsatzgötter
Das Volk war Gott untreu. Sie verehrten andere Götter, fielen vor ihnen nieder. „Ganz Israel [verehrte] den Baal-Peor“, betete ihn an (25,3.5). Götzen sind viel weiter verbreitet, als andere Götterstatuen. Götzen sind Ersatzgötter. Wir erschaffen sie, um ihnen statt unserem Schöpfer mit höchster Priorität in unserem Leben zu dienen (siehe Römer 1,25).

Paulus warnt uns vor den Gefahren, denselben Versuchungen zu erliegen und endet mit folgenden ermutigenden Worten:

„Vergesst nicht, dass die Prüfungen, die ihr erlebt, die gleichen sind, vor denen alle Menschen stehen. Doch Gott ist treu. Er wird die Prüfung nicht so stark werden lassen, dass ihr nicht mehr widerstehen könnt. Wenn ihr auf die Probe gestellt werdet, wird er euch eine Möglichkeit zeigen, trotzdem standzuhalten“ (1. Korinther 10,13).

Gebet

Vater, hilf mir, standhaft gegen die Versuchungen des Teufels zu bleiben. Hilf mir, nichts zu tun, das dem Namen Jesu Unehre macht. Dein Name soll geehrt sein durch alles, was ich tue.

Pippa fügt hinzu

Lukas 7,11–35

Wir werden hier Zeugen von Jesu außerordentlichem Mitgefühl und Kraft. Diese Mutter, deren Sohn gestorben war, war bereits Witwe. Das heißt, sie hatte schon tiefe Trauer nach dem Verlust ihres Ehemannes durchgemacht. Der Tod ihres Sohnes hätte sie mit großer Wahrscheinlichkeit in die Armut gestürzt, da sie keine weitere Familie hatte, die für sie sorgen würde. Es gab damals noch keine staatliche Sozialhilfe.

Wie unfassbar groß muss ihre Freude gewesen sein, als ihr Sohn von den Toten auferweckt und ihr von Jesus zurückgegeben wurde.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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