Wie man klug wird
Einführung
Oprah Winfrey empfiehlt, „Folge deinem Instinkt. Darin offenbart sich echte Weisheit.” Mit anderen Worten, Weisheit kommt von Innen und ist irgendwie intuitiv. Da du nach dem Bilde Gottes geschaffen bist, steckt darin ein Fünkchen Wahrheit. In unseren heutigen Textabschnitten sehen wir aber, dass echte Weisheit letztlich von Gott kommt und in erster Linie erworben wird durch deine Beziehung mit Ihm. Wissen ist horizontal, aber Weisheit ist vertikal. Sie kommt von oben. Während du in deiner Gottesbeziehung lernst, reflektierst und lebst, wirst du an Weisheit zunehmen.
Wir alle haben Weisheit bitter nötig. Im Alten Testament gibt es mehrere Bücher, die von der Weisheit handeln: Sprüche, Hiob, Prediger und das Hohelied. Darüber hinaus sind in der gesamten Bibel verstreut verschiedene Texte, die zu der so genannten „Weisheitsliteratur“ gezählt werden. Sie beschäftigen sich mit so unterschiedlichen Themen wie der Macht der Zunge, dem Segen für Treue, Warnungen vor Ehebruch, dem übermäßigen Zuspruch von Alkohol, den Ungerechtigkeiten des Lebens, dem Leid der Gerechten, der Kunst des Führens und guter Elternschaft.
Diese Weisheit ist eine Art geheiligter gesunder Menschenverstand. Sie führt zu einem besseren Selbstverständnis. Sie gibt die Fähigkeit, das Leben zu bewältigen und seine Herausforderungen gut zu meistern. Es ist die Art von Vermächtnis, die gute Eltern gern ihren Kindern weitergeben möchten. Letzten Endes ist Weisheit in Jesus Christus zu finden, der auch „Gottes Weisheit“ genannt wird (1. Korinther 1,24).
Sprüche 8,12–21
12 Ich bin die Weisheit, und zu mir gehört die Klugheit.
Ich handle überlegt und besonnen.
13 Wer Ehrfurcht vor dem HERRN hat,
der hasst das Böse.
Ich verachte Stolz und Hochmut,
ein Leben voller Bosheit
und Lüge ist mir ein Gräuel!
14 Ich stehe euch mit Rat und Tat zur Seite,
ich verleihe Klugheit und Macht.
15 Mit meiner Hilfe regieren Könige
und erlassen Staatsmänner gerechte Gesetze.
16 Alle Machthaber der Welt, alle,
die für das Recht sorgen, können nur durch mich regieren.
17 Ich liebe den, der mich liebt;
wer sich um mich bemüht,
der wird mich finden.
18 Ansehen und Reichtum biete ich an,
bleibenden Besitz und Erfolg.
19 Was ihr von mir bekommt,
ist wertvoller als das feinste Gold,
besser als das reinste Silber.
20 Wo Menschen gerecht miteinander umgehen
und nach Gottes Willen fragen, da bin ich zu Hause;
21 alle, die mich lieben, beschenke ich mit Reichtum;
ja, es fehlt ihnen an nichts!
Kommentar
Suche nach Gottes Weisheit
Weisheit ist unheimlich kostbar: „Ich biete euch Reichtum, Ehre, bleibenden Besitz und Gerechtigkeit. Meine Gaben sind kostbarer als feinstes Gold, mein Gewinn besser als reinstes Silber“ (8,18-19). Weisheit ist wertvoller als aller materielle Reichtum dieser Welt. Darüber hinaus ist sie, anders als materieller Wohlstand, von bleibendem Wert (8,18).
In diesem Abschnitt sehen wir, warum Weisheit so kostbar ist und wie wir bei Gott danach suchen können:
•\tWeisheit kommt von Gott
Weisheit beginnt mit einer Gottesbeziehung; damit „den Herrn [zu] achten“ (8,13). „Achten“ bedeutet „Respekt“ und das tiefe Bewusstsein, dass Gott die Quelle aller Weisheit ist.
•\tWeisheit ist rein und schön
Der Autor der Sprüche sagt, „Alle, die den Herrn achten, hassen das Böse. Deshalb hasse ich Hochmut, Stolz, ein Leben voller Unrecht und Lüge… Ich richte mich nach der Gerechtigkeit und gehe auf den Wegen des Rechts (8,13.20). Das ist die Nagelprobe für echte Weisheit, die von Gott kommt. Jakobus schreibt dazu, „die Weisheit, die von Gott kommt, ist vor allem rein. Sie sucht den Frieden, ist freundlich und bereit, nachzugeben. Sie zeichnet sich aus durch Barmherzigkeit und gute Taten. Sie ist unparteiisch und immer aufrichtig“ (Jakobus 3,17).
•\tWeisheit hilft dir, gut zu leiten
Besonders Leiter brauchen Weisheit. Wenn du ein guter Leiter sein möchtest, brauchst du Weisheit und gesunden Menschenverstand: „Durch mich [Weisheit] regieren Könige und erlassen Fürsten gerechte Gesetze. Mit meiner Hilfe regieren die Herrscher ihr Volk und fällen die Richter gerechte Urteile“ (8,15-16).
•\tWeisheit steht dir zur Verfügung
Gott verspricht allen Weisheit, die danach suchen: „Ich liebe alle, die mich lieben, und wer mich sucht, findet mich“ (8,17). Jakobus drückt es folgendermaßen aus: „Wenn jemand unter euch Weisheit braucht, weil er wissen will, wie er nach Gottes Willen handeln soll, kann er Gott einfach darum bitten. Und Gott, der gerne hilft, wird ihm bestimmt antworten, ohne ihm Vorwürfe zu machen“ (Jakobus 1,5). Du kannst sicher sein, dass dieses Gebet erhört wird.
Gebet
Herr, ich brauche heute dringend Deine Weisheit. Bitte schenke mir Weisheit, die vor allem rein und friedliebend ist, freundlich und bereit, nachzugeben, die sich auszeichnet durch Barmherzigkeit und gute Taten, die unparteiisch und immer aufrichtig ist.
Lukas 7,36–50
Jesus bei dem Pharisäer Simon
36 Einmal wurde Jesus von einem Pharisäer zum Essen eingeladen. Er ging in das Haus dieses Mannes und begab sich an den Tisch. 37 Da kam eine Prostituierte herein, die in der Stadt lebte. Sie hatte erfahren, dass Jesus bei dem Pharisäer eingeladen war. In ihrer Hand trug sie ein Fläschchen mit kostbarem Öl. 38 Die Frau ging zu Jesus, kniete bei ihm nieder und weinte so sehr, dass seine Füße von ihren Tränen nass wurden. Mit ihrem Haar trocknete sie die Füße, küsste sie und goss das Öl darüber.
39 Der Pharisäer hatte das alles beobachtet und dachte: »Wenn dieser Mann wirklich ein Prophet wäre, müsste er doch wissen, was für eine Frau ihn da berührt. Sie ist schließlich eine stadtbekannte Hure!«
40 »Simon, ich will dir etwas erzählen«, unterbrach ihn Jesus in seinen Gedanken.
»Ja, ich höre zu, Lehrer«, antwortete Simon.
41 »Ein reicher Mann hatte zwei Leuten Geld geliehen. Der eine Mann schuldete ihm 500 Silberstücke, der andere 50. 42 Weil sie das Geld aber nicht zurückzahlen konnten, schenkte er es beiden. Welcher der beiden Männer wird ihm nun am meisten dankbar sein?«
43 Simon antwortete: »Bestimmt der, dem er die größere Schuld erlassen hat.«
»Du hast recht!«, bestätigte ihm Jesus.
44 Dann wandte er sich der Frau zu und sagte zu Simon: »Sieh diese Frau an! Ich kam in dein Haus, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben, was doch sonst selbstverständlich ist. Aber sie hat meine Füße mit ihren Tränen gewaschen und mit ihrem Haar getrocknet. 45 Du hast mich nicht mit einem Kuss begrüßt. Aber seit ich hier bin, hat diese Frau gar nicht mehr aufgehört, meine Füße zu küssen. 46 Du hast meinen Kopf nicht mit Öl gesalbt, während sie dieses kostbare Öl sogar über meine Füße gegossen hat. 47 Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind ihr vergeben; und darum hat sie mir so viel Liebe erwiesen. Wem aber wenig vergeben wird, der liebt auch wenig.«
48 Zu der Frau sagte Jesus: »Deine Sünden sind dir vergeben.«
49 Da tuschelten die anderen Gäste untereinander: »Was ist das nur für ein Mensch? Er vergibt sogar Sünden!«
50 Jesus aber sagte zu der Frau: »Dein Glaube hat dich gerettet! Geh in Frieden.«
Kommentar
Sieh die Menschen mit weisen Augen an
Hast du schon einmal jemanden nur aufgrund seiner äußeren Erscheinung falsch eingeschätzt?
Im heutigen Abschnitt treffen wir auf eine Frau mit Vergangenheit, die ihre Liebe stundenweise verkaufte, und die hier Jesu Füße mit ihrem Haar wäscht, sie küsst und duftendes Öl darüber ausgießt. Die Reaktion des Pharisäers war durchaus normal: „Das beweist, dass Jesus kein Prophet ist. Wäre er wirklich von Gott gesandt, dann wüsste er, was für eine Frau ihn da berührt. Eine Sünderin!“ (7,39).
Aber Jesus, von frühester Kindheit an „mit Weisheit erfüllt“ (2,40), sah unter die Oberfläche. Er erkannte, dass die Frau ihre enorme Liebe zu Ihm ausdrückte, weil sie wusste, wie viel ihr vergeben worden war. Sie mag wohl eine schlechte Vergangenheit gehabt haben, aber vor ihr lag eine gute und gesegnete Zukunft.
Jesu Weisheit wird sichtbar, sowohl in Seiner Kenntnis von den Menschen als auch in der Art, wie Er lehrte. Er erzählt ein Gleichnis von einem exzentrischen Bankmanager, der zwei Kunden hat. Der eine schuldet der Bank 5.000 Euro, der andere 50.000 Euro. Beiden erlässt er die Schulden. Kein menschlicher Bankmanager wird das je tun, aber genau so äußert sich Jesu Liebe. Sie wischt all unsere Sünde und Schuld fort. Dir ist vollkommen vergeben. Je größer die Schuld, desto dankbarer wirst du sein und desto mehr wirst du Ihn lieben.
Durch dieses Gleichnis konnte Simon, der Pharisäer, unwissentlich sein eigenes Anliegen beantworten (7,43). Auf freundliche Art weist Jesus darauf hin, dass Simon Ihn weder besonders herzlich noch liebevoll empfangen hatte. Simons Problem bestand darin, dass er nicht erkannte, wie sehr er Vergebung nötig hatte.
Die Frau auf der anderen Seite liebte Jesus so sehr, weil sie wusste, dass ihr vergeben war (7,47). Sie war bereit, Ablehnung zu riskieren und in dreierlei Hinsicht zu geben: praktisch, emotional und finanziell.
Sie weinte „und ihre Tränen fielen auf seine Füße“ (7,38). Um sie Ihm zu trocknen, öffnete sie in aller Öffentlichkeit ihr Haar (was damals als schändlich galt). Sie war beherrscht von ihren Gefühlen und ihr war egal, was andere von ihr dachten. In tiefer Verehrung hörte sie nicht auf, Jesu Füße zu küssen.
Dann goss sie ein seltenes und teures Parfüm (das gewöhnlich dem Kopf vorbehalten war) auf Seine Füße. Sie liebte Jesus von ganzem Herzen. Und Jesus sah ihr Herz und nicht ihre Vergangenheit. So sagte Er zu ihr, „Dein Vertrauen hat dich gerettet. Geh in Frieden“ (7,50). Deine Liebe ist die Folge deines Glaubens. Paulus schrieb, „Entscheidend ist der Glaube, der sich in der Liebe zeigt“ (Galater 5,6).
Vielleicht ist dein Leben bis heute nicht gut gelaufen, aber das heißt nicht, dass es nicht ein gutes Ende nehmen kann. Wie auch immer deine Vergangenheit aussieht, mit Jesus kannst du vollkommen neu anfangen und eine tolle Zukunft haben. Du musst nicht gebeugt von der Schuld alter Beziehungen oder Vorfälle durchs Leben gehen. Alle deine Sünden sind in dem Augenblick weggewischt, in dem du bereust und dein ganzes Vertrauen in Jesus legst. Wichtig ist, dass das, was du im Kopf weißt, den Weg in dein Herz findet.
Jesus will, dass du eingestehst, ein Sünder zu sein. Du kannst deine eigene Schuld nicht bezahlen, aber Jesus vergibt dir. Bitte den Heiligen Geist, dich heute mit überfließender Liebe zu Gott und zu anderen Menschen zu erfüllen.
Gebet
Herr, gib mir die Weisheit, nicht nach dem äußeren Anschein zu urteilen, sondern das Herz zu sehen. Bitte fülle mich heute mit Deinem Heiligen Geist, dass ich überfließe mit Liebe zu Dir und anderen Menschen.
4. Mose 26,12–27,11
12-14 Der Stamm Simeon zählte 22.200 Männer und teilte sich in die Sippen
der Jemuëliter, Jaminiter, Jachiniter, Serachiter und Schauliter.
Sie waren die Nachkommen von Simeons Söhnen Jemuël, Jamin, Jachin, Serach und Schaul.
15-18 Der Stamm Gad hatte 40.500 Männer und bestand
aus den Sippen
der Zifjoniter, Haggiter, Schuniter, Osniter, Eriter, Aroditer und Areliter.
Sie waren die Nachkommen von Gads Söhnen Zifjon, Haggi, Schuni, Osni, Eri, Arod und Areli.
19-22 Zum Stamm Juda gehörten 76.500 Männer.
Er setzte sich aus den Sippen
der Schelaniter, Pereziter und Serachiter zusammen.
Sie stammten von Judas Söhnen Schela, Perez und Serach ab.
Juda hatte noch zwei andere Söhne gehabt,
Er und Onan. Sie waren noch in Kanaan gestorben.
Perez hatte zwei Söhne gehabt, Hezron und Hamul, die Vorfahren der Hezroniter und Hamuliter.
23-25 Der Stamm Issachar zählte 64.300 Mann.
Er bestand aus den Sippen
der Tolaiter, Puwaniter, Jaschubiter und Schimroniter,
den Nachkommen von Issachars Söhnen Tola, Puwa, Jaschub und Schimron.
26-27 Der Stamm Sebulon umfasste 60.500 Männer und setzte sich aus den Sippen
der Serediter, Eloniter und Jachleeliter zusammen.
Sie waren die Nachkommen von Sebulons Söhnen Sered, Elon und Jachleel.
28 Josef hatte zwei Söhne gehabt:
Manasse und Ephraim. Ihre Nachkommen bildeten zwei Stämme:
29-34 Der Stamm Manasse zählte 52.700 Mann und bestand aus den Sippen
der Machiriter, Gileaditer, Iëseriter, Helekiter, Asriëliter, Sichemiter, Schemidaiter und Heferiter.
Machir war der Sohn Manasses und Vater Gileads gewesen.
Gileads Söhne hießen Iëser, Helek, Asriël, Sichem, Schemida und Hefer.
Hefer war der Vater von Zelofhad.
Dieser hatte keinen Sohn, sondern fünf Töchter:
Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza.
35-37 Zum Stamm Ephraim gehörten 32.500 Männer. Er setzte sich aus den Sippen
der Schutelachiter, Becheriter, Tahaniter und Eraniter zusammen.
Schutelach, Becher und Tahan waren Söhne Ephraims gewesen,
Eran war der Sohn von Schutelach.
38-41 Der Stamm Benjamin zählte 45.600 Mann. Er bestand aus den Sippen
der Belaiter, Aschbeliter, Ahiramiter, Schufamiter, Hufamiter, Arditer und Naamaniter.
Bela, Aschbel, Ahiram, Schufam und Hufam waren Söhne Benjamins gewesen, Ard und Naaman Söhne Belas.
42-43 Der Stamm Dan hatte 64.400 Mann.
Sie stammten alle von Dans Sohn Schuham ab und bildeten die Sippe der Schuhamiter.
44-47 Der Stamm Asser besaß 53.400 Männer und setzte sich aus den Sippen
der Jimniter, Jischwiter, Beriiter, Heberiter und Malkiëliter zusammen.
Jimna, Jischwi und Beria waren Söhne Assers gewesen.
Er hatte auch eine Tochter namens Serach gehabt.
Beria war der Vater von Heber und Malkiël.
48-50 Zum Stamm Naftali gehörten 45.400 Mann. Er bestand aus den Sippen
der Jachzeeliter, Guniter, Jezeriter und Schillemiter.
Sie waren die Nachkommen von Naftalis Söhnen Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem.
51 Die Gesamtzahl der wehrfähigen Männer Israels betrug 601.730.
52 Der HERR sprach zu Mose: 53 »Diese Zahlen sollst du zugrunde legen, wenn du das Land unter den Israeliten aufteilst. 54 Gib den großen Stämmen mehr Grundbesitz als den kleinen! Jeder Stamm soll so viel Land erhalten, wie es seiner Größe entspricht. 55-56 In welchem Gebiet ein Stamm Land erhält, soll das Los entscheiden. Aber die Ausdehnung des Gebiets soll sich nach der Größe des Stammes richten.«
Auch die Leviten werden gezählt
57 Der Stamm Levi bestand aus den Sippen der Gerschoniter, Kehatiter und Merariter
– sie waren die Nachkommen von Gerschon, Kehat und Merari –
58 und aus den Sippen
der Libniter, Hebroniter, Machliter, Muschiter und Korachiter.
Kehat war ein Vorfahre von Amram.
59 Dieser heiratete Jochebed, eine Levitin, die in Ägypten geboren worden war. Sie brachte drei Kinder zur Welt: Aaron, Mose und deren Schwester Mirjam. 60 Aarons Söhne hießen Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar. 61 Nadab und Abihu mussten sterben, weil sie dem HERRN eigenmächtig ein Räucheropfer dargebracht hatten.
62 Die Zahl aller männlichen Leviten, die mindestens einen Monat alt waren, betrug 23.000. Sie wurden unabhängig von den anderen Israeliten gezählt, weil sie kein eigenes Stammesgebiet erhalten sollten.
Die erste Generation aus Ägypten ist tot
63 Mose und der Priester Eleasar zählten die Israeliten in der moabitischen Ebene östlich des Jordan, gegenüber von Jericho. 64 Dabei stellte sich heraus, dass niemand mehr lebte, der bei der ersten Volkszählung aufgeschrieben worden war. Alle Männer, die Mose und der Priester Aaron damals in der Wüste Sinai gemustert hatten, 65 waren inzwischen gestorben, wie der HERR es ihnen angekündigt hatte. Nur Kaleb, der Sohn von Jefunne, und Josua, der Sohn von Nun, lebten noch.
Wer erbt, wenn kein Sohn da ist?
27 1-2 Als sich das Volk beim heiligen Zelt versammelte, kamen auch die Töchter von Zelofhad. Sie gehörten zur Sippe Machir vom Stamm Manasse und hießen Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza. Ihr Vater war ein Sohn von Hefer und Enkel von Gilead gewesen. Die Frauen traten vor Mose, den Priester Eleasar und die Stammesoberhäupter und sagten: 3 »Unser Vater ist in der Wüste gestorben. Er war nicht an dem Aufstand beteiligt, den Korach mit seinen Leuten gegen den HERRN angezettelt hat, und er war nicht schlechter als jeder andere. Nun hat unser Vater aber keine Söhne gehabt. 4 Soll unsere Familie deshalb kein Land erhalten und der Name unseres Vaters in Vergessenheit geraten? Wir möchten auch Land bekommen, so wie die Männer aus unserer Sippe.«
5 Da trug Mose dem HERRN ihr Anliegen vor, 6 und der HERR antwortete ihm: 7 »Die Töchter von Zelofhad haben recht. Sie sollen auf jeden Fall Grundbesitz erhalten, genauso wie die Männer aus ihrer Sippe. Ein Stück Land soll auf den Namen ihres Vaters eingetragen werden und ihnen als seinen Erben gehören.
8 Sag den Israeliten: Wenn jemand stirbt und keinen Sohn hinterlässt, soll seine Tochter das Erbe bekommen. 9 Hat er überhaupt keine Nachkommen, geht sein Eigentum auf seine Brüder über. 10 Sind auch keine Brüder da, so sollen die Brüder seines Vaters ihn beerben. 11 Hat der Vater keine Brüder, soll der nächste leibliche Verwandte aus der Sippe das Erbe erhalten.« Diese Vorschrift, die der HERR den Israeliten durch Mose mitgeteilt hatte, war von nun an geltendes Recht.
Kommentar
Weisheit in praktischen Entscheidungen
Bei der Landaufteilung in Kapitel 26 beweist Mose sehr praktische Weisheit, als er die Größe des Landes nach der Größe des Stammes bemisst (26,54).
Unglücklicherweise waren nicht alle so klug wie Mose. Als sie in der Wildnis waren, lehnten sie sich gegen Gott auf und murrten. In der Folge sagte Gott, dass sie das verheißene Land nicht einnehmen würden. Und genau das passierte dann auch. „Unter den Gezählten befand sich keiner mehr von denen, die Mose und Aaron bei der früheren Zählung in der Wüste Sinai gezählt hatten… außer Kaleb, dem Sohn Jefunnes, und Josua, dem Sohn Nuns“ (26,64-65).
Auch Zelofhads Töchter bewiesen große Weisheit, als sie sich mutig für die Rechte der Frauen stark machten (24,1-11). Hätten das diese Frauen nicht getan, wäre alles vielleicht ganz anders ausgegangen. Sie taten gut daran, mutig ihre Meinung zu sagen.
Mose ging mit großer Weisheit mit der Situation um. Er hielt sich nicht einfach an die Sitten der Zeit, sondern war erstaunlich offen. Er besaß die Weisheit, keine übereilte Entscheidung aus eigener Kraft zu fällen oder Gottes Willen mit alten Traditionen gleichzusetzen.
Der Kern von Moses Weisheit lag jedoch in der Erkenntnis, dass echte Weisheit von Gott kommt. Immer wieder sehen wir, wie Mose die Probleme und Sorgen des Volkes vor Gott brachte. Er suchte nach Gottes Hilfe und Führung; das machte ihn zu einem weisen Mann.
Gebet
Herr, ich brauche Deine Weisheit in allen Entscheidungen, die ich täglich treffen muss. Bitte hilf mir, nicht allein auf meinen Instinkt zu vertrauen, sondern nach Deiner Weisheit zu suchen, die von oben kommt. Ich will dem Beispiel Jesu nacheifern und mich vom Heiligen Geist leiten lassen, der mir Weisheit in mein Herz gibt.
Pippa fügt hinzu
Lukas 7,36–50
Ein vorschnelles Urteil ist so leicht gefällt. Ich erinnere mich, als ich einmal mit meiner damals noch sehr kleinen Tochter in der Londoner U-Bahn unterwegs war. Als wir durch die Sperre gingen, sah ich eine junge Frau, die mit einem Kontrolleur diskutierte und fällte in Sekunden mein Urteil.
Vor der Rolltreppe nahm ich, wie vorgeschrieben, meine Tochter aus dem Buggy und fuhr mit ihr hinunter. Die junge Frau war vor uns. Meine Tochter stand auf der Stufe unter mir und fiel hin. Buggy und Einkaufstaschen in den Händen musste ich tatenlos zusehen. Mit Schrecken sah ich das Ende der Rolltreppe immer näher kommen und war sicher, sie würde darin einklemmt werden.
Es waren noch andere Leute da, aber es war diese Frau, die sich umdrehte, herbeistürzte, mein Kind noch rechtzeitig aufhob und es mir heil überreichte. Ich war zutiefst beschämt über mein früheres Urteil und ihr sehr dankbar – und Gott, weil Er diese freundliche Fremde geschickt hatte.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“