Acht Dinge, die Gott wirklich wichtig sind
Einführung
Mein Vater und meine Mutter waren wunderbare Eltern. Sie hatten feste Werte und ließen meine Schwester und mich nicht im Zweifel darüber, was ihnen wichtig war.
Meinem Vater war Aufrichtigkeit am wichtigsten. Ich erinnere mich, dass mein Vater zu sagen pflegte, „Ich erwarte, dass man mir glaubt.“ In seinen Augen war Aufrichtigkeit der höchste Wert überhaupt, und gelegentlich bemühte er sich auf geradezu absurde Weise, diesen Standard aufrecht zu erhalten.
Einmal, meine Eltern waren bereits verlobt, aber noch nicht verheiratet, waren er und meine Mutter in den falschen Bus eingestiegen. Der Schaffner weigerte sich, Geld zu kassieren, weil sie nur ein paar Meter gefahren waren. Mein Vater war unglücklich, weil er nicht hatte bezahlen können, was er glaubte, schuldig zu sein. So schickte er das Geld für die Fahrscheine an das Busunternehmen. Das schickte das Geld zurück. Es entwickelte sich ein langer Briefwechsel, den meine Mutter nur schwer nachvollziehen konnte. (Später scherzte sie, dass sie deswegen beinahe die Verlobung gelöst hätte.)
Ich kann mich an viele ähnliche Situationen in meiner Kindheit erinnern. Mein Vater mag wohl ein bisschen extrem gewesen sein, aber meine Schwester und ich hatten keinen Zweifel, was ihm wichtig war: Aufrichtigkeit. In unseren Abschnitten heute sehen wir einige der Dinge, die Gott wirklich wichtig sind.
Psalm 44,6-8
6 Mit deiner Hilfe unterwerfen wir die Feinde;
in deinem Namen bezwingen wir die Gegner.
7 Ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen,
mein Schwert garantiert mir nicht den Sieg.
8 Du allein befreist uns aus der Gewalt unserer Feinde;
du lässt alle scheitern, die uns mit ihrem Hass verfolgen.
Kommentar
Vertrauen
Worauf setzt du dein Vertrauen?
Es ist unverzichtbar, dein Vertrauen „auf das richtige Pferd“ zu setzen. Du solltest nicht in letzter Konsequenz auf deine eigene Stärke vertrauen („Sie haben das Land nicht mit ihren Schwertern erobert und nicht aus eigener Kraft gesiegt…Ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen und vertraue nicht auf mein Schwert, dass es mir hilft“; 44,4.7). Stattdessen sollst du auf den Herrn vertrauen: „Du bist es, der uns den Sieg über unsere Feinde schenkt“ (44,8).
Der Psalmist schaut sowohl zurück als auch nach vorne. Rückblickend sagt er, „Deine große Macht war es, die ihnen zum Sieg verhalf, weil du auf ihrer Seite warst und deine Liebe bei ihnen war“ (44,4b). Nach vorne schauend, sagt er, „Du bist mein König und mein Gott …Nur mit dir können wir unsere Feinde schlagen, und nur in deinem Namen können wir sie besiegen …Du bist es, der uns den Sieg über unsere Feinde schenkt“ (44,5-9.8).
Gebet
Herr, mit Blick auf das, was mich heute und in der Zukunft erwartet, danke ich Dir für die Siege, die Du schenkst. Ich verlasse mich nicht auf meine eigene Kraft, sondern setze mein Vertrauen auf Dich.
Lukas 13,31–32+34 und 14,11+13
31 Kurze Zeit später kamen einige Pharisäer zu Jesus. Sie warnten ihn: »Sieh zu, dass du schnell von hier fortkommst. König Herodes will dich töten lassen!«
32 Jesus antwortete: »Sagt diesem Fuchs: ›Heute und morgen treibe ich Dämonen aus und heile Kranke. Aber am dritten Tag werde ich mein Ziel erreicht haben.‹
34 Jerusalem! O Jerusalem! Du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die Gott zu dir schickt. Wie oft schon wollte ich deine Bewohner um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt! Aber ihr habt es nicht gewollt. 35 Und nun? Gott wird euren Tempel verlassen, und ich sage euch: Mich werdet ihr erst dann wiedersehen, wenn ihr rufen werdet: ›Gepriesen sei, der im Auftrag des Herrn kommt!‹«
11 Jeder, der sich selbst ehrt, wird gedemütigt werden; aber wer sich selbst erniedrigt, wird geehrt werden.«
13 Bitte lieber die Armen, Verkrüppelten, Gelähmten und Blinden an deinen Tisch.
Kommentar
Mut
Triffst du manchmal Entscheidungen aus Angst?
Von Nelson Mandela stammt der Ausspruch, „Ich habe gelernt, dass Mut nicht die Abwesenheit von Furcht ist, sondern der Triumph darüber. Der mutige Mann ist keiner, der keine Angst hat, sondern der, der die Furcht besiegt.“
Menschlich gesehen, überrascht es nicht, dass Jesus nach drei Jahren Seines Dienstes gekreuzigt wurde. Er war ein mutiger Mann. Als sie zum Ihm sagten, „Wenn dir dein Leben lieb ist, dann sieh zu, dass du schnell von hier fortkommst. König Herodes will dich töten lassen!“ (13,31; Hfa), antwortete Er, „Sagt diesem Fuchs…“ (13,32; Hfa). Wir sehen hier, dass Jesus den Mut hatte, es mit einem der mächtigsten (und bösesten) Männern Seiner Zeit aufzunehmen.
Auch hatte Jesus keine Angst vor der Konfrontation mit den Pharisäern. Er ging ihnen nicht aus dem Weg. Er verbrachte viel Zeit mit ihnen. Es muss wohl verlockend gewesen sein, mit denen Zeit zu verbringen, die Ihn mochten und annahmen, statt mit jenen, die Ihm mit Misstrauen und Kritik begegneten – die genau beobachteten, was Er sagte und tat (14,1).
Es erforderte Mut, den „Mann, dessen Gliedmaßen geschwollen waren“ (14,2) am Sabbat zu heilen und dann die Pharisäer nach ihrer Meinung dazu zu fragen.
Mitgefühl
Berühren dich die Menschen, denen du begegnest?
Jesus hatte nicht nur Mitgefühl für den Einzelnen (z.B. den Kranken, den Er heilte; 14,4), sondern auch für die Stadt Jerusalem. Er nimmt hier ein mütterliches Bild, um Seine Liebe zu der Stadt Gottes zu beschreiben: „Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, wie eine Henne ihre Küken unter ihren Flügeln birgt“ (13,34). (Interessanterweise stellt Er Sich ganz selbstverständlich an den Platz Gottes, der in der Bibel sowohl mit männlichen als auch weiblichen Bildern beschrieben wird.)
Das stärkste Zeichen Seines Mitgefühls gab uns Jesus, indem Er am Kreuz für uns gestorben ist.
Einmal, nach einem Waldbrand im Yellowstone National Park, als ein Ranger versuchte, den Schaden zu beziffern, entdeckte er am Fuß eines Baumes einen toten, schwarzen, verkohlten Vogel. Ein trauriger Anblick. Deshalb drehte er den Vogel mit einem Stock auf den Rücken. Da krochen plötzlich drei Babyvögel unter den Flügeln der toten Mutter hervor. Weil die Mutter aus Mitgefühl für ihre Jungen bereit war zu sterben, hatten die Küken überlebt. So ist es auch mit Jesus – Er starb, um uns zu bewahren.
Demut
Machst du dir Sorgen um dein Ansehen im Vergleich mit anderen?
Als Jesus über Demut spricht, sagt Er, „Setz dich .. zunächst ans untere Tischende“ (14,10). „Strebe nicht nach dem besten Platz… Denn die Stolzen werden gedemütigt, die Demütigen aber geehrt werden (14,8.10).
In der englischen *The Message Bibel *heißt es hier , „wenn du mit hocherhobener Nase herumstolzierst, wirst du bald auf die Schnauze fallen. Wenn du dich aber damit zufrieden gibst zu sein, wer du bist, wirst du über dich hinauswachsen“ (14,11; aus dem Englischen übersetzt).
Armut
Bist du versucht, deine Zeit mit wohlhabenden und einflussreichen Menschen zu verbringen, die dir nützlich sein können?
Immer wieder kommt die Bibel auf „die Armen“ zurück. Heute in den Texten aus dem Alten und Neuen Testament gleichermaßen. Gott ist deine Einstellung zu bedürftigen Menschen wichtig.
Jesus sagte, „Wenn du mittags oder abends Gäste zum Essen einlädst, dann lade … die Armen, die Krüppel, die Gelähmten und die Blinden ein“ (14,12-13).
Jesus will uns bewegen, unsere Zeit mit Menschen zu verbringen, „die es dir nicht vergelten konnten“ (14,14).
Mose sagte, „Eigentlich sollte es keine Armen unter euch geben“ (5. Mose 15,4). Er sagte auch, „Es wird immer Arme im Land geben“ (15,11). Jesus sagte etwas ganz Ähnliches: „Die Armen werdet ihr immer bei euch haben“ (Matthäus 26,11). Die Tatsache, dass es immer Bedürftige geben wird, bedeutet nicht, dass wir gar nicht erst versuchen sollen, die Armut auszulöschen.
Gebet
Herr Jesus, bitte hilf mir, mehr wie Du zu sein – mutiger, barmherziger und demütiger. Gib mir Dein Herz für die Bedürftigen, Deine Augen, sie wahrzunehmen und Dein Herz, ihnen zu dienen.
5. Mose 15,4+7–8+15 und 16,20
4 damit keiner von euch verarmt. Der HERR, euer Gott, will euch in dem Land, das er euch für immer gibt, reich beschenken.
7 Seid nicht hartherzig gegenüber den armen Israeliten, die mit euch in dem Land leben, das der HERR, euer Gott, euch schenkt. Sie sind doch eure Nachbarn und Landsleute! Verschließt euch nicht vor ihrer Not! 8 Stattdessen seid großzügig und leiht ihnen, so viel sie
brauchen
15 Denkt daran, dass auch ihr einmal Sklaven in Ägypten wart und der HERR euch von dort erlöst hat. Deshalb gebe ich euch heute diese Anweisung.
20 Bringt sie stattdessen jedes Jahr an den Ort, den der HERR auswählen wird! Dort, in seiner Gegenwart, sollt ihr sie mit euren Familien essen.
Kommentar
Großzügigkeit
Erwischst du dich manchmal dabei, knauserig zu sein?
Großzügigkeit ist ein Thema, das die ganze Bibel durchzieht. Sei nicht „hartherzig und geizig“ (15,7), wenn du Armut und Bedürftigkeit begegnest, sondern „großzügig“ (15,8) – gib jedem, der eine Not hat. Du sollst „leihen, was sie brauchen“ (15,8). Und wenn sich jemand etwas von dir leiht, berechne keine Zinsen. Gib immer „freigiebig“ (15,11).
Dein Geben ist deine Antwort auf Gottes Großzügigkeit zu dir: „Lasst ihn an dem Reichtum teilhaben, mit dem der Herr, euer Gott, euch gesegnet hat“ (15,14).
Gedenken
Vergisst du schnell, was Gott für dich alles tut?
„Denkt daran, dass ihr Sklaven in Ägypten wart“ (15,15). „Erinnert euch] an den Tag, an dem ihr aus Ägypten ausgezogen seid“ (16,3; GNB). Beim Passahfest (16,1-8), Erntefest (16,9-12) und Laubhüttenfest (16,13-17) ging es immer um das Gedenken.
Ein Aspekt beim Feiern des Abendmahls ist die stete Erinnerung an Jesu Tod und Auferstehung – an deine Rettung aus der Knechtschaft von Sünde und Tod. Dass wir befreit sind zu einem Leben, in dem wir Gott kennen und Leben in Fülle geschenkt bekommen – zu ewigem Leben.
Gerechtigkeit
Ist dir Gerechtigkeit wichtig?
Bei Gott hat Gerechtigkeit einen hohen Stellenwert. Aufrichtigkeit ist Gott wichtig (da hatte mein Vater Recht!). „Ernennt …Richter …Sie sollen das Volk gerecht richten. Beugt nicht das Recht, seid unparteiisch und unbestechlich“ (16,18-19a).
Rechtsstaatlichkeit ist wichtig. Wenn wir uns in der Welt umschauen, sehen wir schreckliches Unrecht und Leid dort, wo es entweder keine Richter gibt, oder wo sie nicht gerecht richten. In vielen Ländern dieser Erde halten Polizei und Richter die Hand auf. Daher die Relevanz des Gebotes, „seid unparteiisch und unbestechlich. Denn Bestechungsgelder machen die Augen der Weisen blind und verdrehen die Aussagen der Gerechten“ (16,19). Wo es keinen starken Rechtsstaat gibt, kann der Unschuldige verhaftet und eingesperrt werden, nur weil jemand sich hat kaufen lassen.
Gebet
Herr, ich bete, dass meine Werte mehr wie Deine Werte, dass meine Gedanken und Wege Deinen ähnlicher werden. Ich bete, dass mir wichtig wird, was Dir wichtig ist.
Pippa fügt hinzu
Lukas 13,34
„Jerusalem, Jerusalem, du Stadt, die Propheten tötet und die Boten Gottes steinigt! Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, wie eine Henne ihre Küken unter ihren Flügeln birgt, aber du wolltest es nicht zulassen.“
Es muss Jesus immer noch das Herz brechen zu sehen, was im Nahen Osten und in vielen anderen Teilen der Welt passiert.
Thought for the Day
„Ich habe gelernt, dass Mut nicht die Abwesenheit von Furcht ist, sondern der Triumph darüber. Der mutige Mann ist keiner, der keine Angst hat, sondern der, der die Furcht besiegt.“ – Nelson Mandela
App
Hol dir die "The Bible with Nicky and Pippa Gumbel" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.
Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.
Podcast
Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.
Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“