Tag 111

Fünf Arten wie Gott dich führt

Weisheit Psalm 48,10+15
Neues Testament Lukas 19,45–46+20,20-25
Altes Testament 5. Mose 32,10-12a

Einführung

Gott hat Sich etwas dabei gedacht, als Er dich schuf. Gott liebt dich. Er hat mit dir etwas Besonderes, Einzigartiges und Wunderbares vor. Und Er verspricht, dich zu leiten.

Was Gott mit dir vorhat, ist größer als alle deine Fehler. Ich habe schon viele Fehler in meinem Leben begangen, aber Gott hat nie aufgehört, mich zu leiten.

Wir haben ein Navi im Auto. Wenn wir falsch abbiegen, bringt es uns auf den richtigen Weg zurück. Egal wie oft wir falsch abbiegen, es gibt nicht auf, bis wir unser Ziel erreicht haben. Man kann das Navi natürlich ignorieren oder ausschalten. Aber wenn man danach fährt, macht die Reise mehr Spaß und ist entspannter. Und irgendwann heißt es dann, „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“

Der Vergleich ist natürlich nicht perfekt. Gott ist keine Maschine sondern eine Person, die mit uns unterwegs ist. Gott möchte mit dir ins Gespräch kommen, und Er hat versprochen, dass Er dich führen will.

Im Wesentlichen führt Gott auf diese fünf Arten und Weisen. Durch:

1.\tdie Autorität der Schrift (die Bibel) 2.\teinen überzeugenden Geist (der Heilige Geist) 3.\tden Rat der Geschwister (die Kirche) 4.\tGesunden Menschenverstand (Vernunft) 5.\tdie Umstände (Vorsehung, Versorgung)

In all unseren Texten heute sehen wir, wie Gott im Allgemeinen führt, und dann ein konkretes Beispiel Seiner Führung.

Weisheit

Psalm 48,10+15

10 In deinem Tempel, o Gott,
 denken wir über deine Güte nach.
15 »So ist Gott! Er ist unser Herr
 für immer und ewig;
 allezeit wird er uns führen!«

Kommentar

Gott verspricht, dich zu führen

Gott verspricht, „*Er wird uns allezeit führen *und uns begleiten bis zum Tod“ (48,15). Wie aber erkennen wir Seine Führung?

Das Geheimnis liegt in einer engen Beziehung mit Ihm. Dazu gehört, dass wir uns Zeit nehmen, im Tempel über Seine Gnade nachzudenken (48,10).

1. Durch den Rat der Geschwister
Führung ist keine isolierte Aktivität. Es ist wichtig anzumerken, dass der Psalmist schreibt, „wir denken über deine Gnade nach, wenn wir dich in deinem Tempel anbeten“ (48,10). Im Tempel kam das Volk zusammen, um Gott anzubeten. Wir empfangen Leitung in Gemeinschaft. „Nur Narren glauben, sie bräuchten keinen Rat, weise Menschen aber hören auf andere“ (Sprüche 12,15). Gott kann zu anderen ebenso sprechen wie zu uns, und es ist immer eine gute Idee, sich vor wichtigen Entscheidungen Rat zu holen.

Gebet

Herr, danke, dass Du versprichst, mich zu führen. Danke, dass ich nicht alleine unterwegs bin, sondern dass Du mir Ratgeber zur Seite gestellt hast.

Neues Testament

Lukas 19,45–46+20,20-25

45 ; Kaum hatte Jesus den Tempel betreten, da begann er, die Händler hinauszujagen, 46 und rief ihnen zu: »Ihr wisst doch, was Gott in der Heiligen Schrift sagt: ›Mein Haus soll ein Ort des Gebets sein‹, ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!«

20 20 Die obersten Priester und die Schriftgelehrten ließen Jesus bespitzeln. Sie schickten einige Männer zu ihm, die vorgeben sollten, ihnen läge die Erfüllung des Gesetzes besonders am Herzen. Sie sollten ihn zu einer verfänglichen Aussage verleiten, damit man ihn an den römischen Statthalter ausliefern konnte. 21 Die Leute kamen also zu Jesus und fragten ihn scheinheilig: »Lehrer, was du sagst und lehrst, ist richtig; das wissen wir. Du fragst nicht danach, welches Ansehen die Leute besitzen, sondern sagst uns frei heraus, wie wir nach Gottes Willen leben sollen. 22 Deshalb sage uns: Ist es eigentlich Gottes Wille, dass wir dem römischen Kaiser Steuern zahlen, oder nicht?« 23 Jesus durchschaute ihre List und sagte: 24 »Zeigt mir ein Geldstück! Wessen Bild und Name sind hier eingeprägt?« Sie antworteten: »Die des Kaisers!« 25 Da sagte Jesus zu ihnen: »Nun, dann gebt dem Kaiser, was ihm zusteht, und gebt Gott, was ihm gehört!«

Kommentar

Wie Führung funktioniert – ein Modell

Wie in allen Bereichen unseres Lebens ist Jesus auch unser Vorbild, wenn es um Gottes Führung geht.

Ein Leben unter Gottes Führung bedeutet kein sorgenfreies Leben. Jesus stand unter ständigem Beschuss der „Religionshüter“ Seiner Zeit, aber Er hatte keine Angst vor Konfrontation und Auseinandersetzung.

Mit dem Gleichnis von den bösen Weingärtnern zeigt Jesus, dass Diener Gottes mit Ärger rechnen müssen. Die Diener wurden überfallen, verprügelt, mit leeren Händen zurückgeschickt, geschlagen, verspottet, verwundet und fortgejagt (20,10-12). Als der Besitzer des Weinbergs seinen Sohn schickte, „töteten [sie] ihn“ (20,15).

Göttliche Führung brachte Jesus ans Kreuz, aber sie führte auch zur Auferstehung. Dahinter verbargen sich Gottes Absicht und Sein Sieg. Jesu Weg schien gescheitert, aber tatsächlich bewirkte Er mit Seinem Leben, Seinem Tod und der Auferstehung mehr, als je eine andere Person in der Geschichte der Menschheit.

Im Neuen Testament steht viel darüber, wie Gott Jesus führte. In unserer Passage heute erkennen wir:

2.\tDurch die Autorität der Schrift
Hüte dich vor Situationen, in denen ein Dienst zum persönlichen Vorteil genutzt wird.

Als Jesus Menschen sieht, die mit ihrem geistlichen Gehabe Geld machen, konfrontiert Er sie mit dem Wort Gottes. Er sagt, „In der Schrift steht: `Mein Haus soll ein Ort des Gebets sein´, aber ihr habt eine Räuberhöhle daraus gemacht“ (19,46).

esu Verständnis vom Willen Gottes kam durch ein sorgfältiges Studium der Heiligen Schrift. Gott führt die Menschen in erster Linie durch die Bibel.

3.\tDurch einen überzeugenden Geist
Als die „Religionshüter“ Jesu Vollmacht in Zweifel ziehen, fordert Er sie mit einer Frage nach Johannes‘ Vollmacht heraus. Jesus sagt, dass Johannes der Täufer „im Auftrag Gottes“ handelte (20,4). Damit impliziert Er, dass auch Seine Vollmacht von Gott kommt. Sie kommt aus Seiner engen Beziehung zu Gott.

Selbst Seine Gegner erkannten an, „dass das, was du sagst und lehrst, richtig ist“ (20,21). Jesus war nicht bereit, Sich anzubiedern oder auf eine Seite ziehen zu lassen. Er ließ Sich von dem leiten, von dem Er wusste, dass es „richtig“ war. Er sprach furchtlos die Wahrheit aus.

Jesus hinterfragt die Grundannahme ihrer Frage: welcher irdischen Macht sollen wir loyal sein? Die Kernfrage ist, so erklärt Jesus, ob wir Gott die Loyalität, die wir Ihm schulden, vor allen anderen schenken. Ob wir uns zuerst als Bürger des Himmels und dann erst als Erdenbürger sehen? „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört. Und gebt Gott, was Gott gehört“ (20,25). Sie waren „erstaunt über seine Antwort und schwiegen“ (20,26).

„Der Geist Gottes führte ihn [Jesus]“, heißt es in Lukas 4,1. Es ist anzunehmen, dass der Heilige Geist Ihm die Antwort gab. Jesus ging in enger Gemeinschaft mit Gott durchs Leben, Er studierte die heiligen Schriften und lehrte die Wahrheit, und der Heilige Geist („Geist der Wahrheit“; Johannes 15,26) schenkte Ihm Worte außerordentlicher Weisheit.

Gebet

Himmlischer Vater, bitte hilf mir, dem Beispiel Jesu zu folgen und mich nahe bei Dir zu halten, auf Deine Stimme zu hören, während ich die Bibel lese und mich von Deinem Geist leiten zu lassen.

Altes Testament

5. Mose 32,10-12a

10 Er fand sie in der öden Wüste,
 wo nachts die wilden Tiere heulen.
 Er schloss sie fest in seine Arme,
 bewahrte sie wie seinen Augapfel.
11 Er ging mit ihnen um wie ein Adler,
 der seine Jungen fliegen lehrt:
 Der scheucht sie aus dem Nest,
 begleitet ihren Flug, und wenn sie fallen,
 ist er da, er breitet seine Schwingen unter ihnen aus
 und fängt sie auf.
12 So hat der Herr sein Volk geführt...

Kommentar

Ein Beispiel für Führung

Vor etwa hundert Jahren zerschellte an der Küste Cornwalls, am südöstlichen Zipfel Englands ein Schiff in einem Sturm. Ein fünfzehn Jahre alter Matrose konnte sich auf einen im Meer gelegenen Felsen retten. Er wartete die ganze Nacht, bis er schließlich am nächsten Morgen gerettet wurde. Ein Reporter, der ihn später interviewte, fragte ihn, „Sie müssen doch die ganze Nacht am ganzen Leib gezittert haben, während Sie sich an den Fels klammerten?“ „Das habe ich“, erwiderte der Matrose und fügte hinzu, „Aber der Fels hat nicht ein einziges Mal gewackelt.“

Am Ende seines Lebens angekommen, reflektiert Mose, wie Gott Sein Volk zu seinen Lebzeiten geführt hat, wie Er ihr Fels gewesen war (32,4a.15.18.30.37). Er ist auch dein Fels. Er ist fest, unveränderlich, verlässlich, immer derselbe und absolut zuverlässig; Er hat keine „Hochs“ und „Tiefs“ wie wir. Du kannst dich auf Seine unerschütterliche Treue verlassen. Er wird immer für dich da sein.

Gott ist nicht nur „ein Fels“, sondern auch „euer Vater“ (32,6b).

Mose beschreibt, wie Gott Sein Volk (Israel) mit väterlicher Liebe führte: „Er fand sie in einem öden Land, in der weiten, einsamen Wüste. Er umgab sie und wachte über sie, er behütete sie wie seinen Augapfel. Wie ein Adler, der seinen Jungen das Fliegen beibringt, über ihnen schwebt und sie auffängt, seine Schwingen ausbreitet und sie auf seinen Flügeln in die Höhe trägt, so führte der Herr sie“ (32,10-12a).

4.\tDurch die Umstände
Er fährt fort und beschreibt, wie Sich Gott in Seiner Vorsehung um Sein Volk kümmerte: „Er gab ihnen Honig … Öl … Rahm … Widder und Ziegen … den allerbesten Weizen…Saft edelster Trauben“ (32,13-14). Alles Zeichen Seiner Versorgung durch Seine Gegenwart auf ihrem Weg.

Doch das Volk Gottes, hier „Jeschurun“ („der Aufrichtige“, Israel), sie „verließen den Gott, der sie geschaffen hatte, und verachteten den Fels ihrer Rettung“ (32,15). Diese Ablehnung veranlasste Gott zu den Worten: „Ich will mich vor ihnen verbergen“ (32,20).

Manchmal ist es unsere Sünde, die verhindert, dass wir Gottes Stimme hören. Sünde kann ins Verderben führen (32,23-27). Wir haben heute durch Jesu Tod und Auferstehung ein Mittel dagegen: „das Blut von Jesus, seinem Sohn, reinigt uns von jeder Schuld…wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt“ (1. Johannes 1,7.9).

5.\tDurch gesunden Menschenverstand
Wenn wir hinfallen, was uns allen passiert, ist es das Vernünftigste, gleich wieder aufzustehen. Eine Form von Führung ist auch, das Naheliegende zu tun. Das war Moses Klage: „Israel ist ein Volk ohne Verstand, Klugheit sucht man bei ihnen vergeblich. O wären sie doch weise und könnten dies verstehen, dann würden sie begreifen, was für ein Schicksal sie erwartet!“ (32,28-29). Gott hat uns einen Verstand gegeben. Er lenkt deine Gedanken, wenn du in großer Nähe mit Ihm gehst. Sei dabei nicht über-geistlich und erwarte nicht, dass eine innere Stimme dir bis ins kleinste Detail sagt, was du tun sollst.

Am Ende seines Lieds kommt Mose wieder auf das Wort Gottes zurück, „Nehmt euch die Worte, mit denen ich euch heute ermahnt habe, zu Herzen. Schärft sie euren Kindern ein, damit sie jedes Wort dieses Gesetzes gewissenhaft befolgen. Diese Anweisungen sind nicht nur leere Worte - sie sind euer Leben!“ (32,46-47).

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du mich in unterschiedlichen Situationen auf verschiedene Art und Weise leitest. Danke für Deine Barmherzigkeit. Bitte hilf mir, Deine Gebote zu beherzigen und zu halten. Hilf mir, mein Ziel zu erreichen.

Pippa fügt hinzu

Lukas 20,20–26

Manchmal wird mir ein Rabatt angeboten, wenn ich bar bezahle. Es kann ja sein, dass alles legal ist, aber vielleicht wollen sie ihre Einnahmen auch am Finanzamt vorbeischmuggeln. Wenn Jesus also sagt, „bezahlt eure Steuern“, dann sollten wir das besser tun – egal wie weh es tut.

Thought for the Day

Was Gott mit dir vorhat, ist größer als alle deine Fehler.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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