Tag 13

Göttliche Beschleunigung

Weisheit Psalm 9,4-5a
Neues Testament Matthäus 10,38-39
Altes Testament 1.Mose 28,10 + 11-13 + 15-17

Einführung

Vor einigen Jahren waren meine Frau Pippa und ich zu einer Konferenz in Somerset im Südwesten Englands eingeladen. Die Anreise hätte eigentlich nur drei Stunden dauern sollen, aber es war ein wirklich heißer Tag, und vor uns war ein Heuwagen in Brand geraten. Die brennende Ladung lag auf der Straße, und die Hitze des Feuers ließ den Asphalt schmelzen. Wir kamen fünf Stunden lang nicht vom Fleck, und es war eine riesige Erleichterung, als endlich Zeit war, Gas zu geben.

Auch in unserem eigenen Leben, in der Gemeinde und in unserem Dienst für die Gemeinde gibt es immer wieder Zeiten, in denen wir scheinbar feststecken und nicht weiterkommen. Und dann gibt es wieder Zeiten, in denen sich Türen öffnen und es „Zeit zum Gas geben“ ist.

Gott ist ein Gott der Beschleunigung. Er kann Dinge viel schneller beschleunigen als menschlich möglich.

Weisheit

Psalm 9,4-5a

4 Denn du schlägst meine Feinde in die Flucht,
 sie stürzen und kommen um!
5 Durch dein Eingreifen hast du mir Recht verschafft,

Kommentar

Rechne mit Widerständen

Wenn man die Dinge beschleunigt, führt das nicht selten dazu, dass der Widerstand zunimmt. Je größer dein Bekanntheitsgrad, mit desto mehr Kritik musst du rechnen. Das Volk Gottes hatte schon immer mit Opposition und Widerständen zu kämpfen. David hatte viele „Feinde“ (Ps 9,4-10). Opposition und Feindschaft tun weh und sind schwer auszuhalten. Aber in Christus ist dir verheißen, dass du beides letztendlich überwinden wirst.

Einen Vorgeschmack darauf bekommen wir in unserem heutigen Psalm. David preist Gott für den Sieg: „Herr, ich will dir von ganzem Herzen danken und von deinen Wundern erzählen. Ich will mich über dich freuen und deinen Namen loben, du Höchster. Meine Feinde fliehen, sie stürzen und kommen um vor dir“ (Ps 9,2-4).

Wir leben in einer feindseligen Welt. Jesus warnte uns, als Er sagte, „Glaubt nicht, dass ich gekommen bin, um der Welt Frieden zu bringen!“ (Mt 10,34). Damit sagt Er, „wundert euch nicht, wenn ihr auf Widerstand stoßt“.

Stifte vielmehr Frieden (Mt 5,9.38-48). Unterbrich den Kreislauf nicht enden wollender Vergeltung. Trotzdem müssen wir mit Opposition selbst aus unserem engsten Umfeld rechnen (Mt. 10,34-36).

Millionen Nachfolger Christi weltweit sind heute allein aufgrund ihres Glaubens physischer Verfolgung ausgesetzt. Sie erleben auf nationaler oder lokaler Ebene Opposition, Repressionen und Diskriminierung durch ihre Regierungen.

Solchen Widerständen magst du dich zwar nicht ausgesetzt sehen, aber auch du musst mit Opposition in irgendeiner Form rechnen – sei es durch die Medien, durch Freunde und Familie, die deinen Glauben nicht nachvollziehen können, oder durch Arbeitskollegen, die dem widersprechen, für das du eintrittst.

Gebet

Herr, im Angesicht von Widerständen will ich Dich aus der Tiefe meines Herzens preisen. Von Deinen Wundern will ich erzählen und mich an Dir freuen.

Neues Testament

Matthäus 10,38-39

38 Und wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir nachzufolgen, der kann nicht zu mir gehören. 39 Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich aufgibt, der wird es für immer gewinnen.«

Kommentar

Bringe bereitwillig Opfer

Jesus macht Seinen Jüngern klar, dass sie bereit sein sollen, alles um Seinetwillen zu opfern: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, zu mir zu gehören“ (10,37). Du sollst Jesus mehr lieben als selbst die Menschen, die dir am nächsten stehen.

Jesus sagt weiter, „Wer sich weigert, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir nachzufolgen, ist es nicht wert, zu mir zu gehören. Wer an seinem Leben hängt, wird es verlieren; aber wer es für mich aufgibt, wird es finden“ (10,38-39). Vielleicht meint Paulus das, wenn er uns drängt, uns „[Jesus] als ein* lebendiges und heiliges Opfer“* hinzugeben (Römer 12,1; NGÜ).

Auf diesem Weg entdecken wir Gottes Willen für unser Leben, „es ist das, was gut ist und ihn freut und seinem Willen vollkommen entspricht“ (Römer 12,2). Wenn du dir wünschst, dass Gott dich mehr gebraucht, wenn du Gas geben willst, dann musst du auch bereit sein, diese Art von Opfer zu bringen.

Nichts, was du im Dienst Jesu tust, ist jemals vergeblich. Jesus sagt, „wer dem geringsten meiner Nachfolger auch nur ein Glas kaltes Wasser reicht, darf sicher sein, dafür belohnt zu werden“ (10,42).

Martin von Tours (316-397 n. Chr.), uns besser bekannt als Sankt Martin, war Bischof in Tours, Frankreich (ab 371 n. Chr.). Als er in einer kalten Nacht an einem Bettler vorbeiritt, stieg er ab, riss seinen Mantel entzwei und gab die eine Hälfte dem Bettler. Nachts hatte Sankt Martin einen Traum, in dem er Jesus sah, der den zerteilten Mantel über Seinen Schultern trug. Als er Ihn fragte, wo Er ihn herhabe, erwiderte Jesus, „Mein Diener Martin hat ihn mir gegeben“.

Im unmittelbaren Kontext von Matthäus bezieht sich das Opfer, von dem Jesus spricht, möglicherweise einfach darauf, sich in einer feindseligen Welt zu Ihm zu bekennen. Er sagt, „Wer sich hier auf der Erde öffentlich zu mir bekennt, den werde ich auch vor meinem Vater im Himmel bekennen. Aber wer mich hier auf der Erde verleugnet, den werde ich auch vor meinem Vater im Himmel verleugnen“ (10,32-33).

Uns zu Jesus zu bekennen, kann bereits Opposition und Probleme nach sich ziehen. Für viele der ersten Jünger bedeutete es jedoch im ganz wörtlichen Sinn, „Sein Kreuz auf sich zu nehmen und Ihm nachzufolgen“ (10,38) bis in den Tod. Der Preis, den wir für unsere Nachfolge zahlen müssen, mag anders aussehen, aber wir sind zu demselben radikalen Bekenntnis zu Jesus aufgerufen.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, mein Kreuz auf mich zu nehmen und Dir nachzufolgen. Ich will Dir heute meinen Körper als lebendiges Opfer schenken.

Altes Testament

1.Mose 28,10 + 11-13 + 15-17

10 Jakob verließ Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran. 11 Als die Sonne unterging, blieb er an dem Ort, wo er gerade war, um zu übernachten. Unter seinen Kopf legte er einen der Steine, die dort herumlagen. 12 Während er schlief, hatte er einen Traum: Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte. Engel Gottes stiegen hinauf und herab. 13 Oben auf der Treppe stand der HERR und sagte zu ihm: »Ich bin der HERR, der Gott Abrahams und Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, werde ich dir und deinen Nachkommen geben! 15 Du wirst sehen: Ich stehe dir bei! Ich behüte dich, wo du auch hingehst, und bringe dich heil wieder in dieses Land zurück. Niemals lasse ich dich im Stich; ich stehe zu meinem Versprechen, das ich dir gegeben habe.«

16-17 Jakob erwachte. Erschrocken blickte er um sich. »Tatsächlich – der HERR wohnt hier, und ich habe es nicht gewusst!«, rief er. »Wie furchterregend ist dieser Ort! Hier ist die Wohnstätte Gottes und das Tor zum Himmel!«

Kommentar

Nimm die Herausforderung an

Formel 1 Fahrer müssen wegen der Kräfte, die während des Rennens auf sie einwirken, außerordentlich fit und körperlich stark sein.

Wenn wir Tempo machen wollen, damit das Himmelreich rasch näherkommt, sagt Jesus, braucht es „Menschen, die versuchen, gewaltsam hineinzudrängen“ (Mt 11,12). Er meint damit Menschen, denen es nichts ausmacht, wenn sie dabei auf Widerstände stoßen oder dafür Opfer bringen müssen, sondern die vielmehr Spaß an der Herausforderung haben.

Wenn wir auf die Kirchengeschichte zurückblicken, finden wir Beispiele vieler Männer und Frauen, deren leidenschaftliches, kraftvolles und proaktives Leben uns inspiriert. Mit ihnen hat Gott die Welt verändert. Durch die gesamte Kirchengeschichte hindurch ist das Himmelreich immer ein Stück näher gekommen, wenn energische, vom Heiligen Geist erfüllte Menschen hineingedrängt haben.

Jesus sagt, „Seit Johannes der Täufer predigt und tauft, ist das Himmelreich mit Macht näher gerückt, und es gibt genügend Menschen, die versuchen, gewaltsam hineinzudrängen“ (11,12). Der Zusammenhang, in dem Jesus diese Worte sagt, ist folgender: Johannes der Täufer ist im Gefängnis und fragt, ob Jesus der ist, von dem die Prophetien sprechen. Mit Seiner Antwort sagt Jesus de facto, „schaut euch doch die Beweise an“ (11,4-5).

Jesus fährt fort, indem Er sagt, dass Johannes der Täufer der bedeutendste Mensch sei, der je vor Jesus und Seiner Kirche gelebt habe (11,11). Johannes der Täufer war der letzte Prophet im alten Bund (11,13). Viele der in Vers 12 gemeinten „Menschen, die versuchen, gewaltsam hineinzudrängen“ kennen wir aus dem Alten Testament.

Jakob war so ein Mann. Später werden wir noch lesen, wie er in positiver Weise „gewaltsam“ war, nämlich wild entschlossen, von Gott gesegnet zu werden (1. Mose 32,22-32). Heute aber sehen wir, wie seine energische Art ihn dazu verleitete, ein Verbrechen zu begehen. Er war fest entschlossen, den Segen seines Vaters zu erhalten. Er wusste, wie wichtig so ein Segen ist, und beging dafür einen Betrug, um diesen Segen zu bekommen (Kapitel 27).

Auch Jakobs Mutter, Rebekka, war eine energische Frau. Sie zog Jakob nicht einfach nur vor, sondern sie wirkte auch aktiv bei dem Komplott mit, Isaak hinters Licht zu führen – was das spektakuläre Auseinanderbrechen der Familie mit jahrhundertelangen Folgen nach sich zog.

Es handelt sich um eine wenig rühmliche Geschichte, über die wir uns nur wundern können. Sie ist definitiv nicht nachahmenswert!

Trotz alledem entwickeln sich die Pläne, die Gott hat, Seine Verheißung an Abraham, weiter. Sie gehen so auf Jakob über (28,13-15), wie Gott es vor der Geburt der Brüder versprochen hatte (25,23). Manchmal frage ich mich, wie es weitergegangen wäre, wenn alle offen und ehrlich miteinander gewesen wären. Ich denke, allen wäre viel Kummer und Leid erspart worden.

Fast alles an diesen Geschichten und den Menschen, von denen sie handeln, hat seine Macken – und doch schafft es Gott durch sie zu wirken. Ich bin immer wieder erleichtert, dass ein vollkommener Gott mit unvollkommenen Menschen arbeiten kann.

Gott segnete Jakob. Sein Vater, Isaak, gab ihm seinen Segen (1. Mose 28,3-4). Später redete Gott zu Jakob in einem Traum. Er sieht eine Leiter, die von der Erde bis in den Himmel reicht, auf der Engel Gottes herauf- und heruntersteigen (28,12). Es gibt einen freien Weg zwischen dem Himmel und der Erde für uns alle. Gott erklärt Jakob, „Durch dich und deine Nachkommen sollen alle Sippen der Erde gesegnet werden. Mehr noch, ich werde bei dir sein und dich beschützen, wo du auch hingehst“ (28,14,b-15a).

Gott gebrauchte diese energischen Männer und Frauen: Abraham und Sara, Isaak und Rebekka, Jakob und Rahel. Aber Jesus sagt, von ihnen „war keiner größer als Johannes der Täufer. Und doch ist noch der Geringste im Himmelreich größer als er!“ (Mt 11,11).

Gebet

Herr, danke, dass Du bei mir bist und mich beschützt, wo ich auch hingehe. Ich möchte zu diesen energischen Menschen gezählt werden, die Freude an den Herausforderungen haben, die ein Leben in Jesu Nachfolge versprechen.

Pippa fügt hinzu

1.\tMose 27

Lug und Betrug sind einem harmonischen Familienleben nicht zuträglich.

Thought for the Day

Ein vollkommener Gott kann mit unvollkommenen Menschen arbeiten.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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