Tag 14

Entspann dich und lass Gott Gott sein

Weisheit Psalm 9, 8+11
Neues Testament Matthäus 11,28–30
Altes Testament 1. Mose 30,22

Einführung

Joyce Meyer twitterte, „Entspann dich und lass Gott Gott sein.” Es tut so gut zu wissen, dass letzten Endes ein liebender Gott über alles herrscht, was passiert.

Bischoff Sandy Millar sagt im Angesicht eines Unglücks oder wenn etwas wirklich schief gelaufen ist, oft: „Der Herr regiert“.

In der Bibel wird von Gott häufig als dem allmächtigen Gott oder Herrn gesprochen. Sowohl Joyce Meyer als auch Sandy Millar drücken damit ihr absolutes Vertrauen in die Souveränität Gottes aus.

Wenn Gott allmächtig ist und alles Seiner Kontrolle unterliegt, heißt das dann, dass du von jeglicher Verantwortung für dein Handeln entbunden bist? Heißt das, du hast doch keinen „freien Willen“? Die Bibel lehrt beides – die Allmacht Gottes und die Verantwortung des Menschen und sein freier Wille.

Weisheit

Psalm 9, 8+11

8 Aber der HERR regiert für immer und ewig,
 sein Richterstuhl steht schon bereit.
11 HERR, wer dich kennt, der vertraut dir gern.
 Denn wer sich auf dich verlässt, der ist nie verlassen.

Kommentar

Schenke dem allmächtigen Gott Dein Vertrauen

Gott herrscht über das Universum: der Herr regiert (9,8). „Er wird die Welt gerecht richten und in Gerechtigkeit über die Völker herrschen“ (9,9). Das zu wissen, stimmt zuversichtlich. Bei manchen Sachen werden wir in diesem Leben wohl nie verstehen, warum Gott sie zulässt.

Vertraue auf die Allmacht Gottes und halte daran fest, dass Er dich niemals aufgeben wird: „Die deinen Namen kennen, vertrauen auf dich, denn du, Herr, verlässt keinen, der dich sucht“ (9,11).

In der Zwischenzeit halte dich an die folgenden drei Dinge:

1.\tLoben
„Lobt den Herrn“ (9,12a).

2.\tVerkünden
„Erzählt der Welt von seinen Taten (9,12b)

3.\tBeten
„Die Unterdrückten finden beim Herrn Zuflucht. In schweren Zeiten beschützt er sie“ (9,10); „[Er] vergisst ihren Hilferuf nicht“ (9,13b).

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du mein Rufen nicht ignorierst und ich voller Zuversicht auf Dich vertrauen kann. Danke, dass ich mich entspannen und Dich einfach Deine Arbeit tun lassen kann.

Neues Testament

Matthäus 11,28–30

28 Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben. 29 Vertraut euch meiner Leitung an und lernt von mir, denn ich gehe behutsam mit euch um und sehe auf niemanden herab. Wenn ihr das tut, dann findet ihr Ruhe für euer Leben. 30 Das Joch, das ich euch auflege, ist leicht, und was ich von euch verlange, ist nicht schwer zu erfüllen.«

Kommentar

Nimm Jesu Einladung an, mit Ihm zu gehen

Was Jesus lehrt ist faszinierend. Im ersten Teil unseres heutigen Abschnitts scheint Er zu sagen, „du kannst nicht gewinnen“. Da war auf der einen Seite Johannes der Täufer, der asketisch lebte und von dem sie doch sagten, „er sei von einem Dämon besessen“ (11,18). Jesus auf der anderen Seite feierte mit den unterschiedlichsten Leuten und schloss Freundschaft mit eher fragwürdigen Personen. Ihn schimpften sie einen „Vielfraß und Säufer, diesen Kumpan der Zolleinnehmer und Sünder“ (11,19; GNB).

Was du auch tust, es kann dir alles falsch ausgelegt werden. Doch Jesus ergänzt, „aber die Weisheit Gottes wird bestätigt durch die Taten, die sie vollbringt“ (11,19; GNB). Ich lese daraus, dass wir einfach das, was wir für richtig halten tun und uns keinen Kopf machen sollen, wie andere darüber denken.

Dann prangert Jesus die Städte an, die Er zwar besucht hat und die Seine Wunder gesehen haben, aber deren Einwohner trotzdem an ihrem alten Lebensstil festhielten und weiterhin ohne Gott lebten. In Seinen Augen ist das eine schlimmere Sünde als die von Sodom (11,24). Möglicherweise ist die Sünde, ohne Gott zu leben, die schlimmste von allen.

Während Jesus weiter lehrt, wird deutlich, dass Er sowohl an die Vorbestimmung Gottes (dass Gott alle Ereignisse vorherbestimmt hat) als auch an die Existenz des freien Willens glaubte. Er lehrte beides nebeneinander. Das ist paradox. Zwei sich scheinbar widersprechende Aussagen, die beide gleichermaßen gelten.

Es ist keine Rechnung von 50% „Vorbestimmung” und 50% „freiem Willen”. Jesus sagt, unser Leben ist zu 100% vorbestimmt und wir haben einen hundertprozentig freien Willen. Das mag unmöglich klingen, aber Gott steht über den Ereignissen und muss die Freiheit der Menschen nicht begrenzen. Das beste Beispiel hierfür ist die Menschwerdung Gottes: Jesus ist zu 100% Gott und zu 100% Mensch – ganz Gott und ganz Mensch.

• Vorbestimmung
„Mein Vater hat mir Vollmacht über alles gegeben. Niemand außer dem Vater kennt den Sohn wirklich, und niemand kennt den Vater außer dem Sohn und jenen, denen der Sohn den Vater offenbaren will“ (11,27).

Warum Sich Gott einigen offenbart und anderen nicht, ist ein Rätsel. Es hat sicher nichts mit Weisheit und Wissen zu tun. Manchmal erkennen gerade gebildete Menschen nicht, weil Gott es „den Klugen und Gelehrten verborgen“ hat (11,25; GNB). Und Menschen mit geringer oder keiner Bildung oder auch Kinder („Unmündige“, „Unwissende“; je nach Übersetzung) haben dagegen ein tiefes Verständnis von Jesus. „[Du] hast [es] den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unwissenden hast du es offenbar gemacht“ (11,25; GNB).

•\tFreier Wille
Jesus sagt, „Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken“ (11,28). Die Einladung, zu Ihm zu kommen gilt allen Menschen. Keiner ist ausgeschlossen, alle sind eingeladen. Und wir haben alle die freie Wahl, ob wir Seine Einladung annehmen oder ausschlagen.

Ich finde dieses Paradoxon schwer zu verstehen. Hilfreich finde ich folgende Veranschaulichung: Stell dir einen Raum vor. Außen auf dem Türrahmen steht, „Kommt her zu mir alle…“ (11,28). Es sind also alle eingeladen hineinzukommen. Und wenn du dann in dem Raum stehst, liest du von innen, „niemand kennt den Vater außer dem Sohn und jenen, denen der Sohn den Vater offenbaren will“ (11,27b).

Anders ausgedrückt, gilt die Lehre über den freien Willen allen Menschen. Niemand kann von sich sagen, „Ich werde nicht Christ, weil ich nicht erwählt worden bin“. Alle sind eingeladen. Andererseits ist die Lehre der Vorbestimmung eine Versicherung für die, die Christen sind. Wenn du die Einladung einmal angenommen und den Raum betreten hast, erlebst du, dass Gott dich erwählt hat und nicht mehr loslassen wird.

Ich liebe die Tatsache, dass uns Jesus in einer Welt, in der so viele Menschen „müde [sind] und schwere Lasten“ mit sich herumtragen, Ruhe verspricht. Er bietet dir an, dir deine Last abzunehmen im Tausch gegen Seine.

Mit einem Joch, einem Gerät für den Ackerbau, das Jesus in Seinem Beruf als Zimmermann in der Werkstatt herstellte, einem Gespann aus Holz, wurden zwei Tiere, gewöhnlich Ochsen, zusammen vor einen Wagen oder Pflug gespannt, um ihn zu ziehen. Der Sinn eines Joches ist es, die zu ziehende Last leichter zu machen. Mir gefällt das Bild, mit Jesus im Gleichschritt die Last zu teilen; dadurch lassen sich Prüfungen besser ertragen und die Kämpfe, die durchzustehen sind, kommen uns vergleichsweise „sanft“ und „leicht“ (11,30; LUT) vor.

Jesus ist kein Sklaventreiber. Wenn du Seine Agenda für dein Leben verfolgst, trägst du zwar eine Last, aber Sein „Joch passt .. genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht“ (11,30). Wenn du tust, worum Er dich bittet, gibt Er dir Kraft und Weisheit dazu, und du trägst Seine Last mit Ihm. Natürlich wird es viele Herausforderungen und Schwierigkeiten geben, aber eben auch Sanftheit und Leichtigkeit.

In unsere heutige Sprache übertragen, sagt Jesus: „Bist du müde? Ausgelaugt? Ausgebrannt vom Glauben? Komm mit mir. Geh mit mir und du wirst das Leben wiedererlangen. Ich zeige dir, wie du wieder zu Kräften kommst. Geh und arbeite mit mir – tue es mir einfach nach. Ich will dir den natürlichen Rhythmus der Gnade zeigen und dir nichts Schweres oder Unpassendes auflegen. Leiste mir Gesellschaft und lerne ein Leben in Freiheit und Leichtigkeit kennen“ (11,28-29 – nach der englischen *The Message *Übersetzung). Entspann dich und lass Gott Gott sein.

Gebet

Danke, dass Du meiner Seele Ruhe versprichst, dass ich heute zu Dir kommen und Dir meine Lasten geben darf …

Altes Testament

1. Mose 30,22

22 Gott dachte nun auch an Rahel und erhörte ihre Gebete.

Kommentar

Sieh zu, wie Gott Seine Ziele erreicht

Gott erreicht Seine Ziele trotz unserer Schwachheit, Verletzlichkeit und Sündhaftigkeit. Jakob war ein Betrüger. Wir ernten, was wir säen. Er säte Betrug und erntete Betrug von Laban (29,25b). Und er blieb auf der Betrugsschiene (30,37-43). Das ist eine unglaubliche Geschichte von Betrug, aber auch von Untreue und Illoyalität.

Und dennoch schaffte es Gott irgendwie, Seine Pläne mit den Beteiligten, mit Israel, für die Geburt Seines Sohnes Jesus und die Zukunft Seines Volkes zu erreichen.

Die Geburt von Jakobs Kindern gingen mit viel menschlicher Schuld und Enttäuschung einher (29,31-3,21). Trotzdem verfolgte Gott beharrlich Seine Pläne für die zwölf Stämme Israels weiter. Mit der Geburt Josefs wird Rahels Gebet endlich erhört (30,22).

So wie Gott ihr Leben beherrschte, beherrscht Er auch dein Leben – da kannst du ganz sicher sein. Und, „dass [Er] für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt“ (Römer 8,28). Also Entspann dich und lass Gott Gott sein.

Gebet

Herr, danke, dass Du selbst schwache, verletzliche und schuldige Menschen, dass Du mich gebrauchen kannst. Danke, dass, auch wenn Du mich so liebst, wie ich bin, Du mich zu sehr liebst, um mich so zu lassen, wie ich bin.

Hilf mir, Verantwortung für mein Leben zu übernehmen und gleichzeitig mit Zuversicht Deinem souveränen Handeln zu vertrauen.

Pippa fügt hinzu

1.Mose 29–30

Diese Kapitel im 1.Buch Mose sind wirklich unterhaltsam, besser als jede Netflix Serie. Was passiert wohl als nächstes?

Ich finde es interessant, dass Sara, Rebekka und Rahel alle Probleme hatten, schwanger zu werden (ein altes Problem also). Und jedes lang ersehnte Kind, das dann geboren wurde, spielte eine wichtige Rolle in Gottes Plänen für Sein Volk Israel. Wartete Gott nur auf den richtigen Augenblick, oder musste Er die Eltern irgendwie vorbereiten?

Die meisten von Jakobs Kindern scheinen das Ergebnis von Geschwisterrivalität und Eifersucht zu sein. Doch Gott gab sie nicht verloren und schaffte es trotzdem, Seine Ziele mit ihnen zu erreichen.

Thought for the Day

Entspann dich und lass Gott Gott sein. – Joyce Meyer

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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