Tag 164

Veränderung ist möglich

Weisheit Psalm 73,1-5 + 11-14
Neues Testament Apostelgeschichte 7,51 + 57-60 und 8,1
Altes Testament 2. Samuel 19,1-2 + 5a + 7a + 8a

Einführung

Da war einmal eine Frau, die auf der Straße in der Nähe unserer Gemeinde lebte. Sie bettelte und wurde böse, wenn man ihr nichts gab. Als sie starb, übernahm ich die Beerdigung. Später erfuhr ich, dass sie ein großes Vermögen geerbt hatte. Sie besaß eine Luxuswohnung und viele wertvolle Gemälde, aber sie hatte sich für ein Leben auf der Straße mit ihren Plastiktüten voller Ramsch entschieden. Sie schaffte es nicht, das Leben, das ihr vertraut war, hinter sich zu lassen und ihr Erbe zu genießen.

Manche Menschen haben Angst vor Veränderung, während andere überzeugt sind, dass Veränderung überhaupt nicht möglich ist. Die wunderbare Nachricht lautet aber, dass du dich mit Gottes Hilfe ändern kannst. Diese Veränderung ist Voraussetzung für geistliches Wachstum und Verwandlung. Es geht nicht darum, dein Aussehen zu ändern oder das, was du tust. Es geht um eine innere Veränderung – du brauchst einen Sinneswandel. Aber wie geht das?

Weisheit

Psalm 73,1-5 + 11-14

1 Ein Lied von Asaf. Gott ist gut zu Israel,
  zu allen, die ein reines Herz haben.
  Das kann niemand bestreiten!
2 Ich aber wäre beinahe gestrauchelt;
  es fehlte nicht viel, und ich wäre zu Fall gekommen.
3 Denn ich beneidete die überheblichen Menschen:
  Ihnen geht es so gut,
  obwohl Gott ihnen gleichgültig ist.
4 Ihr Leben lang haben sie keine Schmerzen,
  sie strotzen vor Gesundheit und Kraft.
5 Sie müssen sich nicht abplagen wie andere Menschen,
  und die täglichen Sorgen sind ihnen ganz und gar fremd.
11 Denn diese eingebildeten Leute sagen:
  »Gott kümmert sich um nichts – wie sollte er auch?
  Er thront weit oben und weiß nicht, was sich hier unten abspielt!«
12 Selbstsicher und sorglos leben sie in den Tag hinein,
  ihr Vermögen und ihre Macht werden immer größer.
13 War es denn völlig umsonst,
  dass ich mir ein reines Gewissen bewahrte
  und mir nie etwas zuschulden kommen ließ?
14 Jeder Tag wird mir zur Qual,
  eine Strafe ist er schon am frühen Morgen!

Kommentar

Gottes Perspektive

Hast du dich je gefragt, ob sich dein Glaube auszahlt? Ob es die erfolgreichen Menschen, die zwar keinen Glauben haben, nicht besser haben als du? Beneidest du sie vielleicht sogar?

Das Herz des Psalmisten ist rein geblieben (73,1), aber sein Leben war hart. Er hatte seine Kämpfe und war „von Sorgen geplagt“ (73,5) – von Versuchung, Zweifeln, Ängsten und innerer Unruhe.

Er sieht auf die Wohlstandsgesellschaft, der es auch ohne Gott bestens zu gehen scheint. Er „wäre fast zu Fall gekommen“ (73,2): „Denn ich habe die stolzen Menschen beneidet, als ich sah, wie gut es ihnen trotz ihrer Bosheit ging“ (73,3).

Du kennst in deinem Umfeld möglicherweise auch reiche und erfolgreiche Menschen. Trotz der „Bosheit ihres Herzens“ (73,7; Hfa) scheinen sie ein sorgloses Leben zu führen (73,4a). Auch körperlich scheint es ihnen gut zu gehen (4b). Sie sind stolz, arrogant und brauchen Gott offenbar nicht (73,6-11).

Wenn du dich auf dem unsicheren Boden von Zweifel und Verzweiflung bewegst (73,2) und dich fragst, ob du dein Herz ganz umsonst rein gehalten hast (73,13), dann sagt dir dieser Psalm, was du tun kannst.

Wir werden sehen, dass sich alles ändert, sobald wir „Gottes Heiligtum“ (73,17) betreten. Der Psalmist erlebte einen vollkommenen Sinneswandel. „Dort wurde mir auf einmal klar: entscheidend ist, wie ihr Leben endet“. Er erkannte den Unterschied zwischen ihrem und seinem Schicksal (73,17; Hfa).

Der Psalm beginnt mit den Worten, „Gott ist gut zu Israel, zu denen, die ein reines Herz haben“ (73,1) und endet mit, „Doch mir geht es gut, weil ich mich nahe an Gott halte! Ich setze meine Zuversicht auf den allmächtigen Herrn, von seinen wunderbaren Werken will ich allen erzählen“ (73,28).

Gebet

Herr, lass mich in Dein Heiligtum treten und die Dinge aus Deiner Perspektive sehen. Danke, dass Du gut zu denen bist, die ein reines Herz haben. In Deiner Nähe ist gut sein.

Neues Testament

Apostelgeschichte 7,51 + 57-60 und 8,1

51 »Ihr seid wirklich unbelehrbar!«, fuhr Stephanus fort. »Ihr habt eure Ohren für Gottes Botschaft verschlossen, und auch euer Herz gehört ihm nicht. Genau wie eure Vorfahren widersetzt ihr euch ständig dem Heiligen Geist. 57 Jetzt schrien sie ihn nieder, hielten sich die Ohren zu, um seine Worte nicht länger hören zu müssen, und stürzten sich auf ihn. 58 Sie zerrten ihn aus der Stadt und begannen, ihn zu steinigen. Die Zeugen, die daran beteiligt waren, legten ihre Obergewänder ab und gaben sie einem jungen Mann namens Saulus, der sie bewachen sollte. 59 Noch während die Steine Stephanus trafen, betete er laut: »Herr Jesus, nimm meinen Geist bei dir auf!« 60 Er sank auf die Knie und rief mit lauter Stimme: »Herr, vergib ihnen diese Schuld!« Mit diesen Worten starb er.

1 Saulus war mit der Steinigung von Stephanus völlig einverstanden. Noch am selben Tag setzte eine schwere Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem ein. Alle außer den Aposteln flohen und zerstreuten sich in die Landbezirke von Judäa und Samarien.

Kommentar

„Beschneide” dein Herz

Kennst du Menschen, die dem christlichen Glauben sehr ablehnend gegenüberstehen; bei denen du dich fragst, ob sie sich überhaupt ändern können? In unserem Abschnitt heute sehen wir, dass selbst der hartgesottenste Gegner einen Sinneswandel durchmachen kann.

Juden beschneiden in der Regel jedes männliche Kind im Alter von acht Tagen. Die körperliche Beschneidung ist zugleich eine symbolische Beschneidung des Herzens.

Am Ende seiner Rede angekommen, sagt Stephanus mutig und kühn zu seinen Anklägern, „Ihr widerspenstiges Volk, am Körper seid ihr beschnitten, aber euer Herz ist unbeschnitten, und eure Ohren sind verschlossen für Gottes Botschaft! Ständig widersetzt ihr euch dem Geist Gottes, ihr genauso wie damals eure Vorfahren!“ (7,51; GNB). Dann wirft er ihnen vor, Jesus umgebracht zu haben (den „Gerechten“; 7,52).

Das zentrale Thema in Stephanus‘ Rede ist, dass Gott nicht an einen Ort gebunden ist. „Der Höchste wohnt nicht in Häusern, die von Menschenhand errichtet wurden“ 7,48).

Weder die Stiftshütte (7,44-45) noch der Tempel (7,46-47) wurden je als Wohnort Gottes im wörtlichen Sinn betrachtet: „der Höchste wohnt nicht in Häusern, die von Menschenhand errichtet wurden“ (7,48). Gott spricht durch Jesaja, „Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße“ (7,49). Jesus war gekommen, Stiftshütte und Tempel zu ersetzen. Vor Jesus gingen die Menschen in den Tempel, um Gott zu begegnen. Mit Jesu Ankunft wurde Er Selbst zu dem Ort, an dem man Gott begegnet.

Heute ist Gott durch den Heiligen Geist unter Seinem Volk (Matthäus 18,20). Gott lebt vor allem in der versammelten Gemeinschaft, der Kirche, durch Seinen Geist (Epheser 2,22). Durch Seinen Geist lebt Er in jedem einzelnen von uns. Unsere Körper sind Tempel des Heiligen Geistes (1. Korinther 6,19). Gott lebte auch in Stephanus, der „vom Heiligen Geist erfüllt“ war (7,55).

Stephanus spricht zu den Priestern eben dieses Tempels, der nun von Jesus durch den Heiligen Geist abgelöst worden ist. Es ist also durchaus nachvollziehbar, dass seine Worte „die führenden Männer des jüdischen Volkes in maßlose Wut versetzten“ (7,54). „Sie schleppten ihn hinaus vor die Stadt und steinigten ihn“ (7,58).

Einer der Leute mit „unbeschnittenem Herzen“ ist ein Mann namens Saulus. „Die amtlichen Zeugen der Hinrichtung zogen ihre Mäntel aus und legten sie zu Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus nieder“ (7,58). Er „hatte Gefallen“ daran (8,1). Dieser junge Mann, Saulus, „versuchte, die Gemeinde mit allen Mitteln zu vernichten. Er ging von Haus zu Haus und zerrte Männer und Frauen heraus und ließ sie ins Gefängnis werfen“ (8,3).

Es dürfte schwerfallen, jemand anderen in der Geschichte der Menschen zu finden, der einen krasseren Sinneswandel erlebte als dieser junge Mann. Vom Christenmörder wurde er zum großen Apostel, der auf der ganzen Welt den Gottessohn Jesus verkündete (9,20). Stell dir vor, ein ehemaliger IS Anführer würde Papst – das käme der Verwandlung nahe, die Paulus erlebte.

Wo nahm dieser Sinneswandel seinen Anfang? Möglicherweise wurde ein erstes Samenkorn gesät, als er Zeuge von Stephanus‘ Tod wurde: „Stephanus, vom Heiligen Geist erfüllt, blickte unverwandt zum Himmel hinauf, wo er die Herrlichkeit Gottes sah, und er sah Jesus auf dem Ehrenplatz zur Rechten Gottes stehen. Er sagte zu ihnen: „Schaut doch, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn auf dem Ehrenplatz zur Rechten Gottes stehen!““ (7,55-56).

„Während sie ihn steinigten, betete Stephanus: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf.“ Und kniend rief er: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Mit diesen Worten starb er“ (7,59-60).

Später sollte derselbe Saulus, den man vor allem unter dem Namen Paulus kennt, schreiben, „ein wahrer Jude ist der, dessen Herz vor Gott gerecht ist. Und die wahre Beschneidung ist keine äußere Handlung, sondern eine Veränderung des Herzens durch den Geist Gottes“ (Römer 2,29).

Beschneiden heißt zurückschneiden. Jeder echte Christ ist mit dem Heiligen Geist beschnitten. Wenn dein Herz beschnitten ist, willst du jede falsche Einstellung ablegen, die in dein Herz und deine Gedanken kommt. Lege deinen Zorn, Hass, Neid, Begierde, Habgier und jede andere falsche Herzenseinstellung ab; sag „nein“ zu allem, was dein Herz hindert, im Guten mit Gott zu sein. Lass dich, wie Stephanus, mit dem Heiligen Geist erfüllen, damit du überfließt vor Liebe, Mut und Vergebung.

Gebet

Danke, Herr, dass Deine Liebe mein Herz verändert hat. Danke, dass durch Deinen Heiligen Geist für alle Veränderung möglich ist.

Altes Testament

2. Samuel 19,1-2 + 5a + 7a + 8a

1 Diese Worte gaben David einen Stich ins Herz. Er stieg hinauf ins Turmzimmer des Stadttors und weinte. Dabei klagte er ununterbrochen: »Mein Sohn Absalom! Mein Sohn, mein Sohn, ach, Absalom! Wäre ich doch an deiner Stelle gestorben! Ach, Absalom, mein Sohn, mein Sohn!«

2 Jemand meldete Joab: »Der König weint und trauert um Absalom.«

5 David aber saß noch immer im Turmzimmer, er hatte sein Gesicht verhüllt und klagte laut: »Mein Sohn Absalom! Ach, Absalom, mein Sohn, mein Sohn!«...
7 Du liebst alle, die dich hassen, und hasst alle, die dich lieben...
8 Du musst dich jetzt zusammennehmen und zu deinen Männern hinausgehen, um sie wieder zu ermutigen. Sonst laufen sie dir alle noch heute Nacht davon.

Kommentar

Geistlich Reifen durch Leid

Machst du gerade eine Zeit des Leides oder der Trauer durch? Gott nutzt diese Zeiten häufig, um dein Herz zu verändern und dein Mitgefühl wachsen zu lassen.

Davids Herz wurde durch Leid und Trauer geläutert. Als hätte er bis dahin noch nicht genug gelitten, erhält er nun auch noch die Nachricht, dass sein Sohn Absalom tot ist. Er wurde „von seinen Gefühlen überwältigt… Noch im Gehen klagte er: „Mein Sohn Absalom! Mein Sohn, mein Sohn Absalom! Wäre ich doch nur an deiner Stelle gestorben! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!““ “ (18,1).

Das veranlasst Joab, ihn mit sehr deutlichen Worten aufzufordern, er möge sich gefälligst zusammenreißen, zu seinen Truppen gehen, die soeben eine große Schlacht für ihn gegen seine Feinde gewonnen hätten und ihnen Mut zusprechen (19,2-8). Er sagt zu David, „Geh hinaus und rede zum Herzen deiner Knechte!“ (19,8; ELB).

David ändert seine Einstellung. Er stand auf und tat genau das, wozu er aufgefordert worden war (19,9). „Er neigte das Herz aller Männer von Juda wie das eines Mannes“ (19,15; ELB).

Nicht nur David änderte seinen Sinn, sondern auch Schimi. Er warf sich vor dem König zu Boden: „Mein Herr und König, vergib mir…Vergiss das Schlimme, das ich getan habe, als du Jerusalem verlassen musstest. Ich weiß jetzt, wie groß meine Sünde war. Deshalb bin ich heute hierher gekommen, um dich als erster vom ganzen Haus Josef zu begrüßen“ (19,20-21).

Geläutert durch sein Leid, strahlt er wie ein helles Licht. Er ist gnädig mit Schimi und handelt weise mit Mefi-Boschet, Ziba und Barsillai (19,25-40).

Doch David stehen weitere Schlachten bevor, als ein Wortgefecht zwischen Israel und Juda ausbricht (19,42-44).

Gebet

Herr, ich danke Dir, wie Du Zeiten des Leids und der Trauer in meinem Leben nutzt, um Veränderung zu bringen. Reinige mein Herz und lass mein Mitgefühl für andere zunehmen.

Pippa fügt hinzu

Apostelgeschichte 7,56

„Schaut doch, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn auf dem Ehrenplatz zur Rechten Gottes stehen!“

Zu Tode gesteinigt zu werden muss eine schreckliche Art zu sterben sein, und dennoch haftet der Szene etwas Erstaunliches an. Ich weiß nicht, wie viele von euch, den Vater und den Sohn schon einmal zusammen gesehen haben. Es geht weniger darum, dass die Menge Stephanus tötet, sondern dass Gott der Vater und Jesus, Sein Sohn, ihn nach Hause holen.

Thought for the Day

Dein Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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