Tag 173

Es geht um das Herz

Weisheit Sprüche 15,11 + 13
Neues Testament Apostelgeschichte 14,8-11 + 14-22 + 26-27
Altes Testament 1. Könige 8,23 + 39 + 54-55 + 58

Einführung

Paul Swala saß in Sambia wegen Hochverrats im Gefängnis. Er war der Mittäterschaft an einem Putschversuch beschuldigt. Im Gefängnis nahm er an Alpha teil. Dort begegnete er Jesus, und er flehte zu Gott, dass Er ihn retten möge. Er erzählte, „Mich überkam ein Lächeln, und mein Herz wurde erfüllt mit Frieden.“

Als einziger der neunundsechzig Angeklagten wurde er freigesprochen. 2014 erzählte er seine bewegende Geschichte an unserer Leadership Konferenz in der Royal Albert Hall. Sein Gesicht strahlte die Freude des Herrn aus. Inzwischen hat er alle Gefängnisse Sambias besucht und dort die gute Nachricht von Jesus weitergegeben und erzählt, dass Jesus selbst in hoffnungslosen Situationen Hoffnung schenken und Herzen verändern kann. Swala sagte, „Nie habe ich einen Freund wie Jesus gehabt.“ Gott hat sein Herz wahrlich mit Freude erfüllt.

In unseren heutigen Textabschnitten erscheint das Wort „Herz“ über 15 Mal. Nach hebräischem Verständnis umfasst der Begriff „Herz“ auch Gefühle, Geist, Gewissen und Willen – und damit alles, was sich in deinem Innern abspielt.

Alle Männer und Frauen, die Gott erwählte, Großes zu tun, hatten ihre Schwächen und machten Fehler. Aber Gott sah, dass ihre Herzen Ihm zugewandt waren. Es geht um das Herz. Dein Herz „[liegt] offen vor dem HERRN“ (Sprüche 15,11; LUT). Gott allein sieht und kennt das Herz jedes einzelnen Menschen (1. Könige 8,39).

Weisheit

Sprüche 15,11 + 13

11 Der HERR sieht hinab bis in den Abgrund des Totenreiches –
  erst recht durchschaut er, was in den Herzen der Menschen vorgeht!
13 Ein fröhlicher Mensch strahlt über das ganze Gesicht,
  aber einem verbitterten fehlt jede Lebensfreude.

Kommentar

Dein Gesicht spiegelt dein Herz wieder

Es gibt Menschen, deren Gesichter Liebe und Freude ausstrahlen. Ihr Lächeln entspannt uns, heitert uns auf. Andere Menschen haben eher sauertöpfische Mienen, und wir fühlen uns unwohl in ihrer Gegenwart.

Dein Gesicht ist häufig ein Spiegel deines Herzens: „Ein frohes Herz macht ein glückliches Gesicht“ (15,13a). Ich erinnere mich an die Worte eines Predigers, der sagte, dass irgendwann auf unserem Gesicht sichtbar werde, wie wir leben; und dass wir somit selbst dafür verantwortlich seien, wie wir mit vierzig plus aussehen!

Selbst wenn es dir gelingt, dein Herz vor deinen Mitmenschen zu verbergen, Gott kannst du nichts vormachen: „Gott sieht hinab bis in den Abgrund des Totenreiches - erst recht durchschaut er die innersten Gedanken und Gefühle eines Menschen“ (15,11; Hfa).

Gott interessiert Sich für dein Herz. Der Abschnitt gibt klugen Rat, wie du dein Herz nähren kannst: „Des Klugen Herz sucht Erkenntnis“ (15,14; LUT); „für ein fröhliches Herz ist jeder neue Tag ein Fest“ (15,15b).

An einem Beispiel verdeutlicht der Verfasser, dass das Innere viel wichtiger ist als das Äußere: „Lieber einen Teller Suppe mit einem geliebten Menschen als ein schönes Stück Fleisch mit einem Menschen, den du hasst“ (15,17). Liebe und Freundschaft machen den Abend zu etwas Besonderem; die Qualität des Essens ist sekundär.

Gebet

Ich danke Dir, Herr, dass Du hinter die äußere Erscheinung in mein Herz siehst. Möge mein Gesicht die Liebe und Freude wiederspiegeln, die Du in mein Herz legst, dass sie die ermutigt und stärkt, denen ich begegne.

Neues Testament

Apostelgeschichte 14,8-11 + 14-22 + 26-27

8 In Lystra lebte ein Mann, dessen Füße von Geburt an gelähmt und kraftlos waren. Noch nie hatte er einen Schritt gehen können. 9 Dieser Mann hörte Paulus predigen. Paulus wurde auf ihn aufmerksam und sah, dass der Mann glaubte, er könne geheilt werden. 10 Laut rief er ihm zu: »Steh auf, stell dich auf deine Füße!« Da sprang der Mann auf und konnte gehen. 11 Als die Leute erkannten, was Paulus getan hatte, riefen sie in ihrer Muttersprache: »Die Götter sind als Menschen zu uns herabgekommen!«

14 Als Paulus und Barnabas begriffen, was sie vorhatten, zerrissen sie ihre Kleider, liefen unter die Menge und riefen entsetzt: 15 »Ihr Leute, was macht ihr da? Wir sind nur Menschen aus Fleisch und Blut wie ihr. Wir verkünden euch doch die rettende Botschaft, damit ihr euch von diesen toten Götzen abwendet und an den lebendigen Gott glaubt. Er hat den Himmel, die Erde, das Meer und alles, was darin ist, erschaffen! 16 Bisher hat er die nichtjüdischen Völker ihre eigenen Wege gehen lassen. 17 Aber er zeigte ihnen immer wieder, dass er lebt; denn er hat euch viel Gutes getan. Ihm verdankt ihr den Regen und die guten Ernten; er gibt euch zu essen und macht euch glücklich.« 18 Mit diesen Worten konnten Paulus und Barnabas die Leute nur mit Mühe davon abhalten, ihnen zu opfern. 19 Dann aber kamen Juden aus Antiochia und Ikonion. Sie hetzten die Volksmenge gegen die Apostel so sehr auf, dass Paulus gesteinigt wurde. Weil die Leute Paulus für tot hielten, schleiften sie ihn zur Stadt hinaus. 20 Doch als die Jünger ihn umringten, kam Paulus wieder zu sich, stand auf und ging in die Stadt zurück. Am folgenden Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe. 21 Nachdem Paulus und Barnabas in Derbe die rettende Botschaft gepredigt hatten und viele dort Christen geworden waren, machten sich die beiden auf den Rückweg und kamen wieder durch Lystra, Ikonion und Antiochia. 22 Dort stärkten sie die jungen Christen und ermutigten sie, in ihrem Glauben festzubleiben. Sie erinnerten sie noch einmal daran: »Der Weg in Gottes Reich führt durch viel Leid und Verfolgung.«

26 segelten sie wieder nach Antiochia in Syrien, dem Ausgangspunkt ihrer Reise. Dort hatte man sie der Gnade Gottes anvertraut für die Aufgabe, die sie nun erfüllt hatten. 27 Unmittelbar nach ihrer Ankunft riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten, was Gott durch sie getan und wie er auch den Nichtjuden den Weg zum Glauben gezeigt hatte.

Kommentar

Freude im Herzen trotz widriger äußerer Umstände

Paulus stand vor enormen Herausforderungen. Trotzdem war er mit Freude erfüllt, weil er das Richtige tat und damit einen großen Unterschied in der Welt machte.

Freude entspringt im Herzen und hat nicht notwendigerweise etwas mit deinen äußeren Umständen zu tun. Gott liebt dich. Er ist für dich. Natürlich haben wir alle unsere Schwächen und machen Fehler, aber Gott sieht auf dein Herz.

Paulus führte die allererste Evangelisations-Kampagne unter Nichtjuden überhaupt durch. Ihm ist zu verdanken, dass das Christentum nicht bloß eine jüdische Sekte blieb, sondern zu einer Weltreligion wurde. Gott gebrauchte sie, um „auch den Nichtjuden die Tür des Glaubens [zu öffnen]“ (14,27).

Paulus spricht davon, „was Gott alles durch sie getan hatte“ (14,27a; GNB). Äußerlich betrachtet, sprach alles gegen ihn. Es hat den Anschein, dass er äußerlich wenig hermachte (2. Korinther 10,10). Ein Dokument aus dem 2. Jh. beschreibt Paulus als „Mann von kleiner Gestalt, mit schütterem Haar und krummen Beinen, in gutem körperlichen Zustand, zusammengewachsenen Augenbrauen und einer leichten Hakennase, voll der Gnade: denn manchmal schien er ein Mensch zu sein, und manchmal hatte er das Gesicht eines Engels“ (aus den „Akten des Paulus und der Thekla“).

Paulus war nicht nur nicht von beeindruckender Gestalt, er litt auch unter einem körperlichen Gebrechen (Galater 4,13). Darüber hinaus muss sein Körper bei all der Verfolgung, die er erlebte, verletzt und geschunden gewesen sein. Einmal wurde „die Menge so sehr auf[gehetzt], dass sie Paulus steinigten und ihn vor die Stadt schleppten. Dort ließen sie ihn liegen, denn sie dachten, er sei tot“ (14,19).

Wie bei so vielen Menschen, die in Paulus‘ Fußstapfen getreten sind, war auch sein Herz voller Freude, trotz all seines körperlichen Leids; und Gott wirkte durch ihn. Das macht uns Mut zu glauben, dass Gott auch durch und in unserer Schwachheit wirken kann.

Ein Herz voller Freude ist eines von einer Reihe unterschiedlicher Herzen, die wir in diesem Abschnitt sehen:

1. Mit Glauben erfüllte Herzen
Paulus folgte Jesu Beispiel und sah auf die Herzen der Menschen. Er begegnete „einem Mann mit verkrüppelten Füßen. Der Mann war von Geburt an gelähmt und hatte noch nie gehen können“ (14,8). Paulus sah im Herzen des Mannes, „dass er fest daran glaubte, dass er geheilt werden konnte“ (14,9).

Manchmal erlaubt uns Gott einen Blick in das Herz eines Menschen – dass wir sehen, ob er den Glauben hat, geheilt zu werden; mit dem Geist erfüllt zu werden; oder eine Gabe zu empfangen. Ein paar Verse weiter lesen wir, „wie [Gott] auch den Nichtjuden die Tür des Glaubens geöffnet hatte“ (14,27). Glaube ist der Schlüssel zur Rettung.

2. Wankelmütige Herzen
Als die Menschen sahen, dass Paulus den Mann geheilt hatte, begannen sie, ihn und Barnabas wie Götter zu behandeln. Die beiden betonten, „Wir sind nur Menschen wie ihr! Wir sind gekommen, um euch die Botschaft zu bringen“ (14,15). Im Herzen aber waren sie wankelmütig, und bald schon liefen sie den Gegnern von Paulus nach. Im Nu schlug ihr Verhalten um: erst opferten sie ihnen, dann steinigten sie sie (14,18-19).

3. Mit Freude erfüllte Herzen
Das war nur eine der vielen „Bedrängnisse“ (14,22), die Paulus und seine Begleiter durchmachten. Trotzdem spricht Paulus davon, dass Gott „fröhliche Herzen“ schenkt (14,17). Wieder sagt er, dass das Innere viel wichtiger ist als die äußere Erscheinung.

In „Lystra, Ikonion und Antiochia … stärkten und ermutigten sie die Gläubigen, am Glauben festzuhalten“ (14,21-22). Paulus ermutigte sie nicht, indem er ihnen vorgaukelte, als Christ zu leben, sei einfach. Er erklärt ihnen, dass auch wenn sie ihre Sünden hinter sich gelassen hätten, Probleme vor ihnen lägen. „Der Weg in Gottes neue Welt führt durch viel Leid" (14,22; Hfa). Jesus kam nicht, um uns das Leben zu erleichtern; Er kam, um die Menschen über sich hinauswachsen zu lassen.

Gebet

Herr, ich danke Dir für inspirierende Vorbilder wie Paulus. Möge mein Herz mit Freude erfüllt sein, egal wie meine Umstände aussehen. Lass mich die Menschen nicht nach ihrer äußeren Erscheinung beurteilen, sondern immer nach ihrem Herz suchen.

Altes Testament

1. Könige 8,23 + 39 + 54-55 + 58

23 »HERR, du Gott Israels! Es gibt keinen Gott wie dich – weder im Himmel noch auf der Erde. Du hältst den Bund, den du mit deinem Volk geschlossen hast, und erweist allen deine Liebe, die dir dienen und von ganzem Herzen mit dir leben.
39 Erhöre im Himmel, wo du thronst, die Bitten aller, die dich in ihrer Not suchen und die Hände flehend zu diesem Tempel hin ausstrecken. Gib jedem, was er verdient, denn du kennst sein Herz! Vergib ihm und handle so mit ihm, wie es seinen Taten entspricht! Denn du allein kennst alle Menschen durch und durch.
54 Als Salomo sein Gebet beendet hatte, stand er wieder auf. Er war zum Beten vor dem Altar des HERRN auf die Knie gefallen und hatte die Hände flehend zum Himmel erhoben.
55 Nun trat er vor die versammelten Israeliten und segnete sie. Mit lauter Stimme rief er der Versammlung zu:
58 Er möge unser Herz ganz nach ihm ausrichten, damit wir seine Gebote befolgen und auf alle Weisungen und Gesetze achten, die er unseren Vorfahren gegeben hat!

Kommentar

Mit ganzem Herzen für den Herrn

Anlässlich der Tempelweihe betet Salomo: „es gibt keinen Gott, der dir gleicht… Du erfüllst deine Versprechen und bist all denen mit deiner großen Liebe treu, die dir gehorchen und bereit sind, von ganzem Herzen deinen Willen zu tun“ (8,23).

Das Herz Gottes schlägt für Sein Volk. Er sieht und kennt die Herzen aller Menschen: „du allein kennst das menschliche Herz“ (8,29).

In seinem Gebet erkennt Salomo die Tatsache an, dass wir alle versagen. Wir sündigen. Er betet nicht „falls sie sündigen“, sondern „wenn sie gegen dich sündigen - denn welcher Mensch wäre ohne Sünde?“ (8,46; s. Römer 3,23).

Zum Glück gibt es Hoffnung. „Vielleicht kommen sie zur Einsicht und wenden sich dir zu“ (8,47; GNB). Es ist möglich, unser Herz Gott neu zuzuwenden (8,48). Salomo betet, dass Gott „in uns den Wunsch wecke, in allem seinen Willen zu tun“ (8,58). Gott ist voller Erbarmen und Vergebung (8,28.30.34.36.39.50). Er liebt uns unablässig und steht zu Seinem Wort (8,23).

Je besser du Gott kennenlernst – Sein Herz, Seinen Charakter und Seine Liebe zu dir – desto leichter wird es dir fallen, von ganzem Herzen Seinen Willen zu tun.

Gib dich nie mit dem Zweitbesten zufrieden. Oder wie Salomo es ausdrückt, „Ihr aber sollt dem Herrn, unserem Gott, von ganzem Herzen treu sein“ (8,61). Gott möchte, dass du „mit rechtschaffenem Herzen und aufrichtig“ mit Ihm gehst (9,4; LUT). Das Volk entschloss sich, so zu leben; sie gingen heim „und alle freuten sich und waren glücklich“ (8,66). Ihre Herzen waren mit Freude erfüllt wie die der Jünger.

Wir haben alle Schwächen und machen Fehler. Aber Gott sieht auf dein Herz. Er liebt dich. Er ist für dich. Lass dich heute mit Seiner Freude erfüllen.

Gebet

Herr, mein Herz ist Dir zugewandt. Du weißt, wie oft ich fehle. Bitte vergib und sei mir gnädig. Danke, dass Du mir erlaubst, jeden Tag zu Dir umzukehren. Danke, dass Du mein Herz mit Freude erfüllst. Bitte hilf mir, Dir heute von ganzem Herzen nachzufolgen.

Pippa fügt hinzu

Sprüche 15,13

„Ein frohes Herz macht ein glückliches Gesicht …“

Ein Lächeln verwandelt in der Tat ein Gesicht. Zu lächeln fällt schwer, wenn das Leben hart ist. Was mir aber immer wieder auffällt, wenn wir Townships in Afrika besuchen: es ist das Lachen in den Gesichtern der Kinder. Sie besitzen meist nichts und haben doch das schönste Lächeln im Gesicht.

Thought for the Day

Wir haben alle Schwächen und machen Fehler. Aber Gott sieht auf dein Herz. Er liebt dich. Er ist für dich.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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