Es geht um das Herz
Einführung
Paul Swala saß in Sambia wegen Hochverrats im Gefängnis. Er war der Mittäterschaft an einem Putschversuch beschuldigt. Im Gefängnis nahm er an Alpha teil. Dort begegnete er Jesus, und er flehte zu Gott, dass Er ihn retten möge. Er erzählte, „Mich überkam ein Lächeln, und mein Herz wurde erfüllt mit Frieden.“
Als einziger der neunundsechzig Angeklagten wurde er freigesprochen. 2014 erzählte er seine bewegende Geschichte an unserer Leadership Konferenz in der Royal Albert Hall. Sein Gesicht strahlte die Freude des Herrn aus. Inzwischen hat er alle Gefängnisse Sambias besucht und dort die gute Nachricht von Jesus weitergegeben und erzählt, dass Jesus selbst in hoffnungslosen Situationen Hoffnung schenken und Herzen verändern kann. Swala sagte, „Nie habe ich einen Freund wie Jesus gehabt.“ Gott hat sein Herz wahrlich mit Freude erfüllt.
In unseren heutigen Textabschnitten erscheint das Wort „Herz“ über 15 Mal. Nach hebräischem Verständnis umfasst der Begriff „Herz“ auch Gefühle, Geist, Gewissen und Willen – und damit alles, was sich in deinem Innern abspielt.
Alle Männer und Frauen, die Gott erwählte, Großes zu tun, hatten ihre Schwächen und machten Fehler. Aber Gott sah, dass ihre Herzen Ihm zugewandt waren. Es geht um das Herz. Dein Herz „[liegt] offen vor dem HERRN“ (Sprüche 15,11; LUT). Gott allein sieht und kennt das Herz jedes einzelnen Menschen (1. Könige 8,39).
Sprüche 15,11–20
11 Der HERR sieht hinab bis in den Abgrund des Totenreiches –
erst recht durchschaut er, was in den Herzen der Menschen vorgeht!
12 Ein Lästermaul will nicht ermahnt werden,
darum geht er klugen Menschen aus dem Weg.
13 Ein fröhlicher Mensch strahlt über das ganze Gesicht,
aber einem verbitterten fehlt jede Lebensfreude.
14 Vernünftige Menschen wollen ihr Wissen vergrößern,
Dummköpfe haben nur am Unsinn ihren Spaß.
15 Für den Niedergeschlagenen ist jeder Tag eine Qual,
aber für den Glücklichen ist das Leben ein Fest.
16 Lieber arm und Gott gehorsam
als reich und voller Sorgen.
17 Lieber eine einfache Mahlzeit
mit guten Freunden als ein Festessen mit Feinden!
18 Ein Hitzkopf schürt Zank und Streit,
aber ein besonnener Mensch schlichtet ihn.
19 Der Weg eines Faulpelzes ist dornenreich,
dem Zuverlässigen aber stehen alle Wege offen.
20 Ein kluger Sohn macht seinen Eltern Freude,
ein Dummkopf zeigt ihnen keinen Respekt.
Kommentar
Dein Gesicht spiegelt dein Herz wieder
Es gibt Menschen, deren Gesichter Liebe und Freude ausstrahlen. Ihr Lächeln entspannt uns, heitert uns auf. Andere Menschen haben eher sauertöpfische Mienen, und wir fühlen uns unwohl in ihrer Gegenwart.
Dein Gesicht ist häufig ein Spiegel deines Herzens: „Ein frohes Herz macht ein glückliches Gesicht“ (15,13a). Ich erinnere mich an die Worte eines Predigers, der sagte, dass irgendwann auf unserem Gesicht sichtbar werde, wie wir leben; und dass wir somit selbst dafür verantwortlich seien, wie wir mit vierzig plus aussehen!
Selbst wenn es dir gelingt, dein Herz vor deinen Mitmenschen zu verbergen, Gott kannst du nichts vormachen: „Gott sieht hinab bis in den Abgrund des Totenreiches - erst recht durchschaut er die innersten Gedanken und Gefühle eines Menschen“ (15,11; Hfa).
Gott interessiert Sich für dein Herz. Der Abschnitt gibt klugen Rat, wie du dein Herz nähren kannst: „Des Klugen Herz sucht Erkenntnis“ (15,14; LUT); „für ein fröhliches Herz ist jeder neue Tag ein Fest“ (15,15b).
An einem Beispiel verdeutlicht der Verfasser, dass das Innere viel wichtiger ist als das Äußere: „Lieber einen Teller Suppe mit einem geliebten Menschen als ein schönes Stück Fleisch mit einem Menschen, den du hasst“ (15,17). Liebe und Freundschaft machen den Abend zu etwas Besonderem; die Qualität des Essens ist sekundär.
Gebet
Ich danke Dir, Herr, dass Du hinter die äußere Erscheinung in mein Herz siehst. Möge mein Gesicht die Liebe und Freude wiederspiegeln, die Du in mein Herz legst, dass sie die ermutigt und stärkt, denen ich begegne.
Apostelgeschichte 14,8–28
Heilung eines Gelähmten in Lystra
8 In Lystra lebte ein Mann, dessen Füße von Geburt an gelähmt und kraftlos waren. Noch nie hatte er einen Schritt gehen können. 9 Dieser Mann hörte Paulus predigen. Paulus wurde auf ihn aufmerksam und sah, dass der Mann glaubte, er könne geheilt werden. 10 Laut rief er ihm zu: »Steh auf, stell dich auf deine Füße!« Da sprang der Mann auf und konnte gehen.
11 Als die Leute erkannten, was Paulus getan hatte, riefen sie in ihrer Muttersprache: »Die Götter sind als Menschen zu uns herabgekommen!« 12 Sie nannten Barnabas »Zeus« und Paulus »Hermes«, weil er der Wortführer war. 13 Der Priester des Zeustempels vor den Toren der Stadt brachte Stiere und Kränze zum Stadttor, um den Aposteln zusammen mit dem ganzen Volk ein Opfer zu bringen.
14 Als Paulus und Barnabas begriffen, was sie vorhatten, zerrissen sie ihre Kleider, liefen unter die Menge und riefen entsetzt: 15 »Ihr Leute, was macht ihr da? Wir sind nur Menschen aus Fleisch und Blut wie ihr. Wir verkünden euch doch die rettende Botschaft, damit ihr euch von diesen toten Götzen abwendet und an den lebendigen Gott glaubt. Er hat den Himmel, die Erde, das Meer und alles, was darin ist, erschaffen! 16 Bisher hat er die nichtjüdischen Völker ihre eigenen Wege gehen lassen. 17 Aber er zeigte ihnen immer wieder, dass er lebt; denn er hat euch viel Gutes getan. Ihm verdankt ihr den Regen und die guten Ernten; er gibt euch zu essen und macht euch glücklich.« 18 Mit diesen Worten konnten Paulus und Barnabas die Leute nur mit Mühe davon abhalten, ihnen zu opfern.
19 Dann aber kamen Juden aus Antiochia und Ikonion. Sie hetzten die Volksmenge gegen die Apostel so sehr auf, dass Paulus gesteinigt wurde. Weil die Leute Paulus für tot hielten, schleiften sie ihn zur Stadt hinaus. 20 Doch als die Jünger ihn umringten, kam Paulus wieder zu sich, stand auf und ging in die Stadt zurück. Am folgenden Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe.
Paulus und Barnabas kehren nach Antiochia in Syrien zurück
21 Nachdem Paulus und Barnabas in Derbe die rettende Botschaft gepredigt hatten und viele dort Christen geworden waren, machten sich die beiden auf den Rückweg und kamen wieder durch Lystra, Ikonion und Antiochia. 22 Dort stärkten sie die jungen Christen und ermutigten sie, in ihrem Glauben festzubleiben. Sie erinnerten sie noch einmal daran: »Der Weg in Gottes Reich führt durch viel Leid und Verfolgung.« 23 Paulus und Barnabas setzten in jeder Gemeinde Leiter ein. Für sie fasteten und beteten die Apostel und stellten sie unter den Schutz des Herrn, auf den sie ihr Vertrauen gesetzt hatten. 24 Dann reisten sie durch Pisidien und Pamphylien 25 und verkündeten in der Stadt Perge Gottes Botschaft. Von der Hafenstadt Attalia aus
26 segelten sie wieder nach Antiochia in Syrien, dem Ausgangspunkt ihrer Reise. Dort hatte man sie der Gnade Gottes anvertraut für die Aufgabe, die sie nun erfüllt hatten. 27 Unmittelbar nach ihrer Ankunft riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten, was Gott durch sie getan und wie er auch den Nichtjuden den Weg zum Glauben gezeigt hatte. 28 Paulus und Barnabas blieben längere Zeit bei den Christen in Antiochia.Hoffnung für alle TM
Kommentar
Freude im Herzen trotz widriger äußerer Umstände
Paulus stand vor enormen Herausforderungen. Trotzdem war er mit Freude erfüllt, weil er das Richtige tat und damit einen großen Unterschied in der Welt machte.
Freude entspringt im Herzen und hat nicht notwendigerweise etwas mit deinen äußeren Umständen zu tun. Gott liebt dich. Er ist für dich. Natürlich haben wir alle unsere Schwächen und machen Fehler, aber Gott sieht auf dein Herz.
Paulus führte die allererste Evangelisations-Kampagne unter Nichtjuden überhaupt durch. Ihm ist zu verdanken, dass das Christentum nicht bloß eine jüdische Sekte blieb, sondern zu einer Weltreligion wurde. Gott gebrauchte sie, um „auch den Nichtjuden die Tür des Glaubens [zu öffnen]“ (14,27).
Paulus spricht davon, „was Gott alles durch sie getan hatte“ (14,27a; GNB). Äußerlich betrachtet, sprach alles gegen ihn. Es hat den Anschein, dass er äußerlich wenig hermachte (2. Korinther 10,10). Ein Dokument aus dem 2. Jh. beschreibt Paulus als „Mann von kleiner Gestalt, mit schütterem Haar und krummen Beinen, in gutem körperlichen Zustand, zusammengewachsenen Augenbrauen und einer leichten Hakennase, voll der Gnade: denn manchmal schien er ein Mensch zu sein, und manchmal hatte er das Gesicht eines Engels“ (aus den „Akten des Paulus und der Thekla“).
Paulus war nicht nur nicht von beeindruckender Gestalt, er litt auch unter einem körperlichen Gebrechen (Galater 4,13). Darüber hinaus muss sein Körper bei all der Verfolgung, die er erlebte, verletzt und geschunden gewesen sein. Einmal wurde „die Menge so sehr auf[gehetzt], dass sie Paulus steinigten und ihn vor die Stadt schleppten. Dort ließen sie ihn liegen, denn sie dachten, er sei tot“ (14,19).
Wie bei so vielen Menschen, die in Paulus‘ Fußstapfen getreten sind, war auch sein Herz voller Freude, trotz all seines körperlichen Leids; und Gott wirkte durch ihn. Das macht uns Mut zu glauben, dass Gott auch durch und in unserer Schwachheit wirken kann.
Ein Herz voller Freude ist eines von einer Reihe unterschiedlicher Herzen, die wir in diesem Abschnitt sehen:
1. Mit Glauben erfüllte Herzen
Paulus folgte Jesu Beispiel und sah auf die Herzen der Menschen. Er begegnete „einem Mann mit verkrüppelten Füßen. Der Mann war von Geburt an gelähmt und hatte noch nie gehen können“ (14,8). Paulus sah im Herzen des Mannes, „dass er fest daran glaubte, dass er geheilt werden konnte“ (14,9).
Manchmal erlaubt uns Gott einen Blick in das Herz eines Menschen – dass wir sehen, ob er den Glauben hat, geheilt zu werden; mit dem Geist erfüllt zu werden; oder eine Gabe zu empfangen. Ein paar Verse weiter lesen wir, „wie [Gott] auch den Nichtjuden die Tür des Glaubens geöffnet hatte“ (14,27). Glaube ist der Schlüssel zur Rettung.
2. Wankelmütige Herzen
Als die Menschen sahen, dass Paulus den Mann geheilt hatte, begannen sie, ihn und Barnabas wie Götter zu behandeln. Die beiden betonten, „Wir sind nur Menschen wie ihr! Wir sind gekommen, um euch die Botschaft zu bringen“ (14,15). Im Herzen aber waren sie wankelmütig, und bald schon liefen sie den Gegnern von Paulus nach. Im Nu schlug ihr Verhalten um: erst opferten sie ihnen, dann steinigten sie sie (14,18-19).
3. Mit Freude erfüllte Herzen
Das war nur eine der vielen „Bedrängnisse“ (14,22), die Paulus und seine Begleiter durchmachten. Trotzdem spricht Paulus davon, dass Gott „fröhliche Herzen“ schenkt (14,17). Wieder sagt er, dass das Innere viel wichtiger ist als die äußere Erscheinung.
In „Lystra, Ikonion und Antiochia … stärkten und ermutigten sie die Gläubigen, am Glauben festzuhalten“ (14,21-22). Paulus ermutigte sie nicht, indem er ihnen vorgaukelte, als Christ zu leben, sei einfach. Er erklärt ihnen, dass auch wenn sie ihre Sünden hinter sich gelassen hätten, Probleme vor ihnen lägen. „Der Weg in Gottes neue Welt führt durch viel Leid" (14,22; Hfa). Jesus kam nicht, um uns das Leben zu erleichtern; Er kam, um die Menschen über sich hinauswachsen zu lassen.
Gebet
Herr, ich danke Dir für inspirierende Vorbilder wie Paulus. Möge mein Herz mit Freude erfüllt sein, egal wie meine Umstände aussehen. Lass mich die Menschen nicht nach ihrer äußeren Erscheinung beurteilen, sondern immer nach ihrem Herz suchen.
1. Könige 8,22–9,9
Salomos Gebet zur Einweihung des Tempels
22 Dann trat Salomo vor den Augen der versammelten Israeliten an den Altar des HERRN, erhob seine Hände zum Himmel 23 und betete:
»HERR, du Gott Israels! Es gibt keinen Gott wie dich – weder im Himmel noch auf der Erde. Du hältst den Bund, den du mit deinem Volk geschlossen hast, und erweist allen deine Liebe, die dir dienen und von ganzem Herzen mit dir leben. 24 Und so hast du auch deine Zusage eingehalten, die du meinem Vater David gegeben hast. Was du ihm damals versprachst, hast du nun in die Tat umgesetzt, wie wir alle es heute sehen.
25 HERR, du Gott Israels, ich bitte dich: Halte auch das andere Versprechen, das du meinem Vater David gegeben hast. Du sagtest zu ihm: ›Immer wird einer deiner Nachkommen König über Israel sein, solange sie mir dienen, wie du mir gedient hast.‹ 26 Ja, du Gott Israels, bitte erfülle alles, was du meinem Vater David, deinem Diener, versprochen hast!
27 Doch wirst du, Gott, wirklich auf der Erde wohnen? Ist nicht sogar der weite Himmel noch zu klein, um dich zu fassen, geschweige denn dieses Haus, das ich gebaut habe? 28 Trotzdem bitte ich dich, HERR, mein Gott: Höre mein Rufen und weise meine Bitten nicht zurück! Erhöre das Gebet, das ich heute in aller Demut an dich richte! 29 Bitte, wache Tag und Nacht über dieses Haus! Es ist ja der Ort, von dem du selbst gesagt hast: ›Hier will ich wohnen.‹ Darum erhöre das Gebet, das ich, dein ergebener Diener, an diesem Ort an dich richte. 30 Nimm meine Gebete an und auch die deines Volkes, wenn wir zum Tempel gewandt mit dir reden. Hör unser Rufen im Himmel, dort, wo du thronst, und vergib uns!
31 Wenn jemand beschuldigt wird, einem anderen etwas angetan zu haben, und er hier vor deinem Altar schwören muss, dass er unschuldig ist, 32 dann höre du im Himmel, was er sagt, und sorge für Recht: Entlarve und bestrafe ihn, wenn er schuldig ist; wenn er aber unschuldig ist, verschaffe ihm Gerechtigkeit!
33-34 Wenn die Israeliten von Feinden besiegt werden, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie dann ihre Schuld einsehen und dich wieder als ihren Gott loben, so höre sie im Himmel! Vergib deinem Volk Israel die Schuld, wenn sie hier im Tempel zu dir beten und dich um Hilfe anflehen! Bring sie wieder zurück in das Land, das du einst ihren Vorfahren geschenkt hast!
35-36 Wenn es einmal lange Zeit nicht regnet, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie dann zu diesem Tempel gewandt beten und dich wieder als ihren Gott loben, so höre sie im Himmel! Wenn sie von ihren falschen Wegen umkehren, weil du sie bestraft und zur Einsicht gebracht hast, dann vergib deinem Volk und seinen Königen ihre Schuld! Denn du zeigst ihnen, wie sie ein Leben führen können, das dir gefällt. Lass es wieder regnen auf das Land, das du deinem Volk als bleibenden Besitz gegeben hast!
37 Wenn im Land Hungersnot herrscht oder die Pest wütet, wenn das Getreide durch Glutwind, Pilzbefall oder Ungeziefer vernichtet wird, wenn Feinde kommen und israelitische Städte belagern – wenn also das Land von irgendeinem Unglück oder einer Seuche heimgesucht wird –, 38-39 dann höre auf jedes Gebet, das an dich gerichtet wird, sei es von einzelnen Menschen oder vom ganzen Volk! Erhöre im Himmel, wo du thronst, die Bitten aller, die dich in ihrer Not suchen und die Hände flehend zu diesem Tempel hin ausstrecken. Gib jedem, was er verdient, denn du kennst sein Herz! Vergib ihm und handle so mit ihm, wie es seinen Taten entspricht! Denn du allein kennst alle Menschen durch und durch. 40 Darum sollen sie dich als ihren Gott achten und ehren, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vorfahren gegeben hast.
41 Wenn Ausländer, die nicht zu deinem Volk Israel gehören, deinetwegen aus fernen Ländern hierherkommen, 42 weil sie von deinem Ruhm und deinen mächtigen Taten gehört haben, 43 dann erhöre auf deinem Thron im Himmel auch ihre Gebete, die sie vor diesem Tempel sprechen! Erfülle die Bitten dieser Menschen, damit alle Völker auf der Erde dich als den wahren Gott erkennen! Sie sollen dich achten und ehren, wie dein Volk Israel es tut, und sollen erkennen, dass du in diesem Tempel wohnst, den ich gebaut habe.
44 Wenn die Israeliten Krieg führen und auf deinen Befehl gegen ihre Feinde ausziehen, wenn sie dann zu der Stadt blicken, die du erwählt hast, und zu dem Tempel, den ich für dich gebaut habe, 45 dann höre im Himmel ihr Flehen und verhilf ihnen zum Recht!
46 Wenn sie sich aber von dir abwenden – es gibt ja keinen Menschen, der nicht sündigt – und du zornig wirst und sie an ihre Feinde auslieferst, die sie als Gefangene in ihr Land verschleppen, sei es fern oder nah, 47-49 dann höre sie doch im Himmel, wo du wohnst, wenn sie dort in der Fremde ihre Schuld bereuen und zu dir umkehren! Wenn sie dann zu dir um Hilfe flehen und dir bekennen: ›Wir haben Schuld auf uns geladen und gegen dich gesündigt, als wir dir den Rücken kehrten‹, dann erhöre ihr Flehen, wenn sie sich wieder von ganzem Herzen dir zuwenden! Hilf ihnen, wenn sie im Gebiet ihrer Feinde zu dir beten und zu dem Land blicken, das du ihren Vorfahren gegeben hast, zu der Stadt, die du für dich erwählt hast, und zu dem Tempel, den ich für dich gebaut habe. 50 Vergib deinem Volk alles, was sie dir angetan haben, auch ihre Auflehnung gegen dich! Lass ihre Unterdrücker Erbarmen mit ihnen haben! 51 Denn trotz allem sind sie noch dein Volk, dein Eigentum, das du aus Ägypten herausgeholt hast wie aus dem Feuer eines Schmelzofens.
52 Bitte, verschließ deine Ohren nicht vor meinem Flehen und vor den Gebeten deines Volkes Israel! Erhöre uns, wann immer wir zu dir um Hilfe rufen! 53 Denn du, HERR, hast Israel aus allen anderen Völkern der Erde zu deinem Volk erwählt. Dies hast du durch deinen Diener Mose schon unseren Vorfahren versprochen, als du sie aus Ägypten herausführtest, HERR, du großer Gott.«
Schlussgebet und Segen
54 Als Salomo sein Gebet beendet hatte, stand er wieder auf. Er war zum Beten vor dem Altar des HERRN auf die Knie gefallen und hatte die Hände flehend zum Himmel erhoben. 55 Nun trat er vor die versammelten Israeliten und segnete sie. Mit lauter Stimme rief er der Versammlung zu:
56 »Lasst uns den HERRN preisen! Denn er hat sein Versprechen gehalten und seinem Volk Israel eine Heimat gegeben, in der es in Ruhe und Frieden leben kann. Was er damals unseren Vorfahren durch seinen Diener Mose sagen ließ, ist eingetroffen. Jede einzelne seiner Zusagen ist in Erfüllung gegangen. 57 Der HERR, unser Gott, stehe uns bei, wie er schon unseren Vorfahren beigestanden hat! Möge er uns nie verlassen oder gar verstoßen! 58 Er möge unser Herz ganz nach ihm ausrichten, damit wir seine Gebote befolgen und auf alle Weisungen und Gesetze achten, die er unseren Vorfahren gegeben hat! 59 Möge der HERR, unser Gott, dieses Gebet nie mehr vergessen; ja, Tag und Nacht soll er an meine Bitten denken. Er möge mir, seinem Diener, und auch seinem Volk Israel zum Recht verhelfen und uns jeden Tag geben, was wir brauchen. 60 Daran sollen alle Völker erkennen, dass der HERR Gott ist und dass es außer ihm keinen Gott gibt. 61 Ihr aber, haltet dem HERRN, unserem Gott, von ganzem Herzen die Treue; lebt immer nach seinen Weisungen und befolgt seine Gebote, so wie ihr es heute tut!«
Ein Opferfest zur Einweihung des Tempels
62-63 Mit einem großen Opferfest weihte der König und mit ihm ganz Israel den Tempel des HERRN ein. Salomo ließ 22.000 Rinder und 120.000 Schafe als Friedensopfer schlachten. 64 Am ersten Tag des Festes wurde die Mitte des Tempelvorhofs zur Opferstätte geweiht, weil der bronzene Altar viel zu klein war für die vielen Opfer. Denn unzählige Brand- und Speiseopfer wurden dargebracht, und auch das Fett der Tiere, die man für das Opfermahl schlachtete, wurde verbrannt. 65 Vierzehn Tage lang feierten König Salomo und die Israeliten: in der ersten Woche die Einweihung des Tempels und in der zweiten Woche das Laubhüttenfest. Sehr viele Israeliten nahmen daran teil. Von weit her waren sie nach Jerusalem gekommen, vom äußersten Norden des Landes aus Lebo-Hamat bis zu dem Bach, der im Süden die Grenze nach Ägypten bildet. 66 Nach diesen zwei Wochen beendete Salomo das Fest. Die Israeliten jubelten ihrem König zu und zogen wieder nach Hause. Voller Freude und Dankbarkeit dachten sie an das Gute, das der HERR seinem Diener David und seinem Volk Israel erwiesen hatte.
Gott spricht mit Salomo
9 1 Als Salomo den Tempel des HERRN und den Königspalast vollendet und alle seine Ziele erreicht hatte, 2 da erschien ihm der HERR erneut, wie schon in Gibeon. 3 Er sagte zu Salomo:
»Ich habe dein Flehen erhört. Diesen Tempel, den du gebaut hast, habe ich als einen heiligen Ort erwählt, an dem ich selbst für immer wohnen will. Mein Blick wird stets auf ihm ruhen, denn mein Herz hängt an ihm.
4 Und du, Salomo, lebe wie dein Vater David, aufrichtig und ohne Falschheit! Befolge alles, was ich dir befohlen habe! Lebe nach meinen Geboten und achte auf meine Weisungen! 5 Dann wird immer ein Nachkomme von David auf dem Thron Israels sitzen, so wie ich es deinem Vater versprochen habe. Ich selbst werde dein Königtum für alle Zeiten sichern.
6 Doch wenn ihr oder eure Nachkommen mir den Rücken kehrt und meine Gebote und Weisungen nicht mehr befolgt, wenn ihr anderen Göttern nachlauft, sie anbetet und ihnen dient, 7 dann werde ich euch aus diesem Land vertreiben, das ich euch gegeben habe. Israels Unglück wird sprichwörtlich sein. Alle Völker werden euch verspotten. Auch von dem Tempel, den ich jetzt zu einer heiligen Stätte erklärt habe, werde ich mich wieder abwenden. 8 Nur ein Trümmerhaufen wird von ihm übrig bleiben. Wer an ihm vorübergeht, wird verächtlich lachen und zugleich entsetzt sein über das, was er sieht. Erstaunt wird er fragen: ›Warum hat der HERR dieses Land und diesen Tempel so furchtbar zerstört?‹ 9 Und man wird ihm antworten: ›Weil die Israeliten den HERRN, ihren Gott, verlassen haben. Er hat ihre Vorfahren aus Ägypten herausgeführt, und doch sind sie fremden Göttern nachgelaufen, haben sie angebetet und ihnen gedient. Darum hat der HERR nun dieses Unglück über sie hereinbrechen lassen.‹«
Kommentar
Mit ganzem Herzen für den Herrn
Anlässlich der Tempelweihe betet Salomo: „es gibt keinen Gott, der dir gleicht… Du erfüllst deine Versprechen und bist all denen mit deiner großen Liebe treu, die dir gehorchen und bereit sind, von ganzem Herzen deinen Willen zu tun“ (8,23).
Das Herz Gottes schlägt für Sein Volk. Er sieht und kennt die Herzen aller Menschen: „du allein kennst das menschliche Herz“ (8,29).
In seinem Gebet erkennt Salomo die Tatsache an, dass wir alle versagen. Wir sündigen. Er betet nicht „falls sie sündigen“, sondern „wenn sie gegen dich sündigen - denn welcher Mensch wäre ohne Sünde?“ (8,46; s. Römer 3,23).
Zum Glück gibt es Hoffnung. „Vielleicht kommen sie zur Einsicht und wenden sich dir zu“ (8,47; GNB). Es ist möglich, unser Herz Gott neu zuzuwenden (8,48). Salomo betet, dass Gott „in uns den Wunsch wecke, in allem seinen Willen zu tun“ (8,58). Gott ist voller Erbarmen und Vergebung (8,28.30.34.36.39.50). Er liebt uns unablässig und steht zu Seinem Wort (8,23).
Je besser du Gott kennenlernst – Sein Herz, Seinen Charakter und Seine Liebe zu dir – desto leichter wird es dir fallen, von ganzem Herzen Seinen Willen zu tun.
Gib dich nie mit dem Zweitbesten zufrieden. Oder wie Salomo es ausdrückt, „Ihr aber sollt dem Herrn, unserem Gott, von ganzem Herzen treu sein“ (8,61). Gott möchte, dass du „mit rechtschaffenem Herzen und aufrichtig“ mit Ihm gehst (9,4; LUT). Das Volk entschloss sich, so zu leben; sie gingen heim „und alle freuten sich und waren glücklich“ (8,66). Ihre Herzen waren mit Freude erfüllt wie die der Jünger.
Wir haben alle Schwächen und machen Fehler. Aber Gott sieht auf dein Herz. Er liebt dich. Er ist für dich. Lass dich heute mit Seiner Freude erfüllen.
Gebet
Herr, mein Herz ist Dir zugewandt. Du weißt, wie oft ich fehle. Bitte vergib und sei mir gnädig. Danke, dass Du mir erlaubst, jeden Tag zu Dir umzukehren. Danke, dass Du mein Herz mit Freude erfüllst. Bitte hilf mir, Dir heute von ganzem Herzen nachzufolgen.
Pippa fügt hinzu
Sprüche 15,13
„Ein frohes Herz macht ein glückliches Gesicht …“
Ein Lächeln verwandelt in der Tat ein Gesicht. Zu lächeln fällt schwer, wenn das Leben hart ist. Was mir aber immer wieder auffällt, wenn wir Townships in Afrika besuchen: es ist das Lachen in den Gesichtern der Kinder. Sie besitzen meist nichts und haben doch das schönste Lächeln im Gesicht.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“