Tag 18

Dein Reich komme

Weisheit Psalm 10,16–18
Neues Testament Matthäus 13,19+23
Altes Testament 1. Mose 37,10-11

Einführung

Ihre Majestät Königin Elizabeth II. regiert seit mehr als 65 Jahren das Vereinigte Königreich von England und ist damit die mit Abstand am längsten herrschende Monarchin Großbritanniens. In ihrer alljährlichen Weihnachtsansprache im britischen Fernsehen sagte sie 2018, „Nur wenige erkannten Jesus, als Er geboren wurde. Heute folgen Ihm Millionen nach. Seine Botschaft verliert nie ihre Gültigkeit. Wir brauchen sie heute mehr denn je.“

Einige Jahre zuvor sagte sie in einer solchen Ansprache über Jesus, „Millionen von Menschen versuchen nach Seinen Worten zu leben. Er ist das Licht auf ihrem Weg. Und ich bin eine von ihnen.“

Die Königin des Vereinigten Königreiches sprach von einem anderen Königreich; einem Königreich, das Jesus kam zu errichten und das Er regieren wird, wenn Er wiederkommt. Jesus lehrte uns zu beten, „dein Reich komme“ (Matthäus 6,10). Im Reich Gottes regiert und herrscht Gott.

Weisheit

Psalm 10,16–18

16 Der HERR ist König für immer und ewig!
  Die gottlosen Völker müssen aus seinem Land verschwinden.
17 Die Hilflosen bestürmen dich mit ihren Bitten.
  Du, HERR, hörst ihr Rufen und schenkst ihnen neuen Mut.
18 Du sorgst für das Recht der Unterdrückten und Waisen,
  jeder Gewaltherrschaft auf Erden machst du ein Ende.

Kommentar

Bitte Gott, die Gesellschaft zu verändern

Der Herr ist König für immer und ewig! (10,16a). Gott hat die Herrschaft über das Universum. Trotzdem ruft der Psalmist Gott an: „Steh auf, Herr! Greif doch ein, Gott!“ (10,12a; GNB). Er betet quasi, dass Gottes Reich komme. Wenn Gott eingreift, dann macht Er „aller Gewalt auf Erden ein Ende“ (10,18b).

Der Verfasser des Psalms betet für unterschiedliche Personengruppen, nämlich für: \t •\tdie Hilflosen (10,12)
•\tdie Kummer haben (10,14)
•\tTrauernde (v.14)
•\tLeidtragende (10,14)
•\tWaise (10,14.18)
•\tdie Unterdrückten (10,18)

Wenn du sehen willst, dass Gottes Reich kommt und sich unsere Gesellschaft verändert, dann sind es genau diese Menschen, um die du dich kümmern musst.

Gebet

Herr, danke, dass Du mein König bist. Ich bete für die, die in Not sind… Dein Reich komme, Herr.

Neues Testament

Matthäus 13,19+23

19 Manche Menschen hören zwar die Botschaft von Gottes Reich, verstehen sie aber nicht. Dann kommt der Teufel und reißt die Saat aus ihrem Herzen. Bei solchen Menschen ist es also wie bei den Körnern, die auf den Weg fallen.

23 Aber dann gibt es auch Menschen, die sind wie der fruchtbare Boden, auf den die Saat fällt: Sie hören Gottes Botschaft, verstehen sie und bringen Frucht, hundert-, sechzig- oder dreißigfach.«

Kommentar

Erzähle den Menschen von Jesus

Jedes Mal, wenn du jemandem von Jesus und Seiner guten Nachricht erzählst, säst du in ihre Herzen. Nicht alle Saat, die wir säen, bringt Früchte. Manche Samen schlagen keine Wurzeln (13,19), andere werden nur kurzfristig Frucht bringen. „Schwierigkeiten“ oder die „alltäglichen Sorgen und Verlockungen des Reichtums“ ziehen Menschen von Gott weg (13,21-22).

Wenn der Same aber Wurzeln schlägt, dann, so zeigt uns das Gleichnis, kann das enorme Auswirkungen haben. „Der gute Boden steht für die Herzen derer, die die Botschaft Gottes annehmen und eine große Ernte einfahren - dreißig, sechzig, ja hundert Mal so viel, wie gesät wurde“ (13,23).

Wenn ich an Menschen denke, die vor fünf, zehn oder fünfzehn Jahren Alpha besucht haben, staune ich, was für einen großen Einfluss sie haben. Einige von ihnen haben eigene Dienstbereiche aufgebaut, die teilweise global agieren.

Jesus erzählt viele Gleichnisse vom Reich Gottes. Matthäus bevorzugt den Ausdruck Himmelreich und folgt damit der jüdischen Tradition, die ehrfurchtsvoll lieber „Himmel“ als „Gott“ sagt.

Das Reich ist sowohl „jetzt“ als auch „noch nicht“. Jesu Gleichnis vom „Unkraut im Weizenfeld“ zeigt uns den Zukunftscharakter des Himmelreiches. Momentan wachsen Weizen und Unkraut zusammen auf. Irgendwann kommen Ernte und Gericht. Wenn Jesus wiederkommt, wird Gottes Reich in vollem Umfang aufgerichtet werden (13,24-30).

Weiter sagt Jesus: „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf sein Feld sät“ (13,31; NGÜ). Obwohl es das kleinste aller Saatkörner ist, wächst es zur größten Pflanze heran und wird schließlich ein Baum, in dem Vögel Schutz finden (13,31-32).

Das Bild von in Bäumen nistenden Vögeln kommt mehrmals, auch im Alten Testament, vor. Dort steht es für Menschen aus allen Völkern und Nationen, die Teil von Gottes Familie werden (Hesekiel 17,22-24 und 31,3-14; Daniel 4,9-23). Damit wollte Jesus Seine Zuhörer daran erinnern, dass das Himmelreich nicht nur für ein Volk sondern für alle Welt bestimmt ist.

Gesät und gepflanzt wird auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Da gründet eine Kleingruppe eine neue und sie „wächst“ (13,32). Es gibt „Gemeindepflanzungen“, so genannte Church Plants, wo Gemeinden aus einer bestehenden Gemeinde heraus neu gegründet werden mit dem Ziel, eine eigenständige Gemeinde zu werden. Gepflanzt wird oft etwas sehr Kleines – wie ein Senfkorn. Aber wenn es „gesät wird … wächst es“ (13,31-32).

Wenn ich mir einige „Church Plants” unserer Londoner Gemeinde und die Wirkung, die sie auf ihre Umgebung haben, betrachte – wie „die Vögel sich niederlassen und in dessen Zweigen .. nisten“ (13,32; NGÜ) – dann sehe ich Menschen in Gottes Reich kommen, die man dort nicht erwarten würde, so wie damals das jüdische Volk nicht mit Nichtjuden rechnete. Die Auswirkungen von „Gemeindepflanzungen“ lassen sich weltweit beobachten. Der Experte für Gemeindewachstum, Peter Wagner, drückt es so aus: „Gemeindepflanzung“ ist die wirksamste Form der Evangelisation, die es auf der Welt gibt.

Als nächstes vergleicht Jesus das Himmelreich mit einem Sauerteig, der schließlich den ganzen Teig durchdringt (13,33). Du kannst großen Einfluss haben – zu Hause, in der Familie, im Büro, in der Schule, an der Uni oder im Betrieb. So findet gesellschaftlicher Wandel statt.

Gebet

Herr, bitte hilf mir dabei, so viele Samen wie möglich auszusäen; ich möchte die gute Nachricht von Jesus in die Welt bringen. Möge Dein Reich in meine Stadt, in mein Land und in die ganze Welt kommen!

Altes Testament

1. Mose 37,10-11

10 Diesmal erzählte er den Traum auch seinem Vater. »Was soll das?«, schimpfte der. »Bildest du dir etwa ein, dass wir alle – dein Vater, deine Mutter und deine Brüder – uns dir unterwerfen?« 11 Josefs Brüder waren eifersüchtig auf ihn, aber seinem Vater ging der Traum nicht mehr aus dem Kopf.

Kommentar

Verneige dich vor dem König der Könige

Heute kommen wir zu der Geschichte von Josef. Sein Vater liebte ihn mehr geliebt als anderen Söhne (37,3). Und seine Brüder neideten es ihm (37,4). Josef war berühmt für seine Träume. In einem davon sah er, wie sich seine Brüder vor ihm verneigten (37,7.9).

Gott spricht ohne jeden Zweifel manchmal durch Träume zu den Menschen – ganz sicher redete Er so zu Josef (37,5.9). Durch die Träume erhielt Josef einen kurzen Blick auf das, was Gott mit ihm und seinem Leben vorhatte.

Es ist allerdings nicht immer ratsam, jedem von den Träumen und Visionen für unser Leben zu erzählen. Josef war gerade mal 17 Jahre alt (37,2) und völlig unerfahren. Sein Fehler war, dass er allen von seinen Träumen erzählte. Das führte zu Hass (37,5.8) und noch mehr Neid (37,11). Seine Brüder sagten schließlich, „Du willst also König werden und über uns herrschen?!“ (37,8a). Der Gedanke, dass Josef über sie herrschen könnte, war ihnen ein Greuel.

In einem anderen Traum sah Josef, wie sie sich alle „[vor ihm] verneigten“ (37,9). Sein Vater ging behutsamer damit um und „dachte über den Traum nach“ (37,11) und „behielt die Sache im Gedächtnis“ (GNB). Wenn du dir unsicher ist, wie du auf einen Traum reagieren sollst, von der du annimmst, dass er von Gott sein könnte, dann ist es am vernünftigsten, ihn im Herzen zu bewegen und darüber nachzudenken (Lukas 2,19).

Unvernünftigerweise erzählt Josef wieder der ganzen Familie davon. Die Eifersucht seiner Brüder wird noch größer (37,11). Sie schmieden Mordpläne (37,18) und verkaufen Josef schließlich an ismaelitische Sklavenhändler, die ihn wiederum nach Ägypten verkaufen; an Potifar, „einen hohen Bediensteten des Pharaos, den Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache“ (37,36). Josef kommt unter die Herrschaft eines anderen ägyptischen Königs.

Weil er so dumm war, seinen Brüdern von seinen Träumen zu erzählen, machte Josef viele Jahre voller Entbehrungen und Strapazen durch. Gott nutzte diese Zeit, um seinen Charakter zu schleifen und ihn auf sein eigentliches Lebenswerk vorzubereiten.

Die Königsherrschaft, von der wir im Alten Testament lesen, ist eine Vorwegnahme, ein Hinweis auf das Königreich Gottes im Neuen Testament. In unserer heutigen Passage lernen wir eine ganze Reihe irdischer Herrscher kennen – von den Königen und Fürsten in Edom (36,31-43) bis hin zum Pharao in Ägypten (37,36). Die Kernbotschaft dieser abschließenden Kapitel des 1. Buch Mose ist, dass Gott letzten Endes über und hinter allen menschlichen Herrschern steht. Das wird besonders deutlich in Josefs Geschichte.

Die unerwarteten Wendungen dieser Geschichte kommen uns gelegentlich seltsam und willkürlich vor, und doch lesen wir immer, dass Gott Seine Hand im Spiel hat, (zum Beispiel in Josefs Träumen). Und schließlich erkennen wir, dass Gott die ganze Zeit Seinen Plan weiterverfolgt (50,20).

Josef ist eine „Art“ Christus; soll heißen, sein Leben ist eine Vorahnung von Jesus (wie wir in den kommenden Tagen sehen werden). Hier, am Anfang der Geschichte, sehen wir aber einen Unterschied: Auch Jesus wusste, dass Gott Ihn gebrauchen würde, aber Er sprach nur mit wenigen Menschen darüber.

Wir können in dem Abschnitt schon erste Parallelen zwischen Josef und Jesus entdecken. Eines Tages würden sich die Menschen vor Josef verneigen (37,7.9), und eines Tages werden sich alle Knie vor dem König Jesus beugen (Philipper 2,10; Offenbarung 19,4.6).

Wenn du heute dein Knie aus freien Stücken vor Jesus beugst und Ihn als höchsten König in deinem Leben anerkennst, dann verlieren die Machtkämpfe mit anderen in deinem Leben an Bedeutung (z. B. mit dem Lehrer, dem Vorgesetzten oder mit der Regierung).

Gebet

Herr Jesus Christus, König der Könige, danke, dass meine Nachfolge mich unter Deine Herrschaft bringt. Ich verneige mich heute vor Dir und bekenne, dass Du Herr bist. Dein Reich komme.

Pippa fügt hinzu

1.Mose 36,1–37,36

Jakob hätte ein Exemplar von Eltern auf Kurs: Wie das Leben mit Kindern gelingt gut gebrauchen können. Aber Gott kann selbst unsere Fehler für Seine Absichten verwenden.

Thought for the Day

Nur wenige erkannten Jesus, als Er geboren wurde. Heute folgen Ihm Millionen nach. – Königin Elisabeth II (Weihnachtsansprache 2018)

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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