Tag 17

5 Wege dein Potential auszuschöpfen

Weisheit Psalm 10,2+4
Neues Testament Matthäus 13,3-8
Altes Testament 1.Mose 35,2-3

Einführung

Viele Menschen schöpfen ihr Potential im Leben nicht aus. Wir können uns dermaßen im Alltag verlieren, dass es einfacher ist, die eingefahrenen Wege zu gehen, als uns zu ändern. Und doch haben wir alle den gottgegebenen Wunsch, unser Potential voll auszuschöpfen. Ein bekannter englischsprachiger Kinderreim erzählt in neun kurzen Sätzen auf eigentümlich unpersönliche Weise das Leben von Solomon Grundy:

Solomon Grundy … montags geboren… Dienstags getauft … mittwochs geheiratet … Donnerstag krank geworden … freitags wurde es schlimmer… Samstags starb er … sonntags wurde er beerdigt. Und das war das Ende von Solomon Grundy.

Der Reim fasst das Leben einiger Menschen treffend zusammen. Und doch wissen wir tief im Innern, dass das nicht alles sein kann. Und Jesus stimmt uns zu. Das Potential, die Möglichkeiten eines jeden einzelnen sind riesig.

Jesus möchte, dass du ein produktives Leben führst. Er möchte, dass du eine Ernte einbringst, die „dreißig, sechzig, ja hundert Mal so viel, wie [du] gesät“ (Matthäus 13,8) hast, ist. Der Schlüssel zu dem Potential liegt in deiner Beziehung zu Jesus – einer Beziehung, die so eng sein kann wie zu einem Bruder, einer Schwester oder Mutter (Matthäus 12,50). Du kannst mit deinem Leben wirklich etwas bewegen; mit dem, was du aus Seiner Hand erhältst (Matthäus 13,11-12.16).

Beim Erreichen deines Potentials geht es nicht um deine Ambitionen oder um Erfolg, sondern darum, dass du erkennst, wer du in Christus bist. Wenn du Ihn suchst und dein Leben nach Seinem Willen lebst, wirst du beginnen, Frucht zu bringen. Je mehr du dein gottgegebenes Potential ausschöpfst, desto mehr wird Er dir anvertrauen. Er möchte, dass du ein Leben in Fülle lebst (Matthäus 13,12).

Israels Potential war riesig (1. Mose 35,11). In Seinen Plänen für Israel wollte Gott das Volk nicht nur segnen, sondern sie sollten auch zum Segen für andere Völker werden. Und Sie haben die Möglichkeit, noch weitaus größeren Segen zu empfangen, als die Menschen, von denen wir im Alten Testament lesen. Jesus sagt, „Eure Augen aber sind gesegnet, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören können. Ich versichere euch: Viele Propheten und gottesfürchtige Menschen haben sich danach gesehnt, das zu sehen und zu hören, was ihr gesehen und gehört habt, aber sie konnten es nicht“ (Matthäus 13,16-17).

Doch Jesus warnt uns auch davor, dass, obwohl in uns ein großes Potential liegt, wir mit einigen Fallstricken rechnen müssen. Wie können wir diese am besten vermeiden, um unser Potential voll auszuschöpfen?

Weisheit

Psalm 10,2+4

2 Gottlose Menschen schrecken vor nichts zurück.
Auf den Schwachen und Hilflosen machen sie Jagd
und bringen ihn mit ihren hinterlistigen Plänen zur Strecke.
4 Hochnäsig behaupten sie: »Gott kümmert es nicht, was wir tun.«
Ja, sie meinen: »Es gibt überhaupt keinen Gott!«

Kommentar

Sei demütig

In seinem Buch, Suche das wahre Glück. Das Geheimnis der Mönche entdecken, definiert der Abt Christopher Jamison Stolz als Selbstherrlichkeit. Er schreibt sinngemäß, „Demut ist eine ehrliche Annäherung an die Wirklichkeit unseres Lebens und erkennt an, dass wir nicht mehr oder besser als andere Menschen sind.“

Dieser Psalm nimmt uns auf eine Reise, die mit dem Gefühl beginnt, dass Gott „fern [ist], …wenn ich dich am nötigsten habe“ (10,1ff), über die Erkenntnis (wie wir dann morgen lesen werden), dass Gott gewisslich „Kummer und Leid“ sieht, „das Verlangen der Armen“ hört, und den „Waisen und Unterdrückten“ hilft (10,14ff).

Der „Gottlose” ist es, der „die Strafe nicht [sieht], die ihn erwartet“ (10,5). Er hält sich für wichtiger als andere. „Er stürzt sich auf die Schwachen und überwältigt sie“ (10,10). Diese Verse erzählen von den Fallstricken des „Stolzes“ (10,4).

Wenn alles reibungslos läuft, sind wir versucht zu sagen, „Mir wird nichts geschehen und kein Unglück wird mir jemals zustoßen!“ (10,6). Es mag sich für uns anfühlen, als bräuchten wir Gott nicht. „Der gottlose Mensch meint in seinem Stolz, Gott würde nicht danach fragen. Er denkt, Gott gibt es nicht” (10,4). Es ist so leicht, stolz zu werden (10,2) und zu prahlen (10,3). Dieser Psalm will uns davor warnen und erinnert uns daran, wie sehr wir Gott brauchen.

Gebet

Herr, bewahre mich vor Stolz und Hochmut. Hilf mir, dass ich mich selbst nicht zu wichtig nehme. Ich will Dich von ganzem Herzen suchen und mich immer daran erinnern, wie sehr ich Dich brauche und dass Du mich nie vergessen wirst.

Neues Testament

Matthäus 13,3-8

3 Was er ihnen zu sagen hatte, erklärte er durch Gleichnisse: »Ein Bauer ging aufs Feld, um Getreide zu säen. 4 Als er die Körner ausstreute, fielen ein paar von ihnen auf den Weg. Sofort kamen die Vögel und pickten sie auf. 5 Andere Körner fielen auf felsigen Boden, wo nur wenig Erde war. In der dünnen Erdschicht ging die Saat zwar schnell auf, 6 als dann aber die Sonne am Himmel hochstieg, vertrockneten die Pflänzchen. Sie konnten keine starken Wurzeln bilden und verdorrten deshalb in der Hitze. 7 Wieder andere Körner fielen ins Dornengestrüpp, doch dieses hatte die junge Saat bald überwuchert, so dass sie schließlich erstickte. 8 Die übrigen Körner aber fielen auf fruchtbaren Boden und brachten das Hundert-, Sechzig- oder Dreißigfache der Aussaat als Ertrag.

Kommentar

Suche Seine Nähe

Einige gefährliche Sekten haben Jesu Worte derart verdreht (12,50), dass sie lehren, Christ sein bedeute, jeglichen Kontakt mit der Familie zu kappen. Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch unbiblisch. Das fünfte Gebot fordert auf, Vater und Mutter zu ehren (2. Mose 20,12). Darüber hinaus lehrt die Bibel, „Diejenigen jedoch, die nicht für ihre eigenen Verwandten sorgen - besonders wenn sie im selben Haushalt leben -, haben damit verleugnet, was wir glauben. Solche Leute sind schlimmer als Ungläubige“ (1. Timotheus 5,8).

Und doch zeigt Jesus hier, dass es etwas Wichtigeres gibt, als selbst die engsten Beziehungen innerhalb der Familie. Deine höchste Berufung ist eine vertrauensvolle Beziehung mit Jesus, in der du „den Willen meines Vaters im Himmel“ (12,50) tust.

„Wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt, ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter!“ (12,50), sagt Jesus. Seine Worte drücken Vertrautheit, Beständigkeit und Angenommen Sein aus – so eng wie eine Beziehung nur sein kann also. Du kannst diese unfassbare Nähe erfahren. Halte dich jeden Tag eng an Ihn, und du wirst dein Potential entfalten.

Schlage Wurzeln

Erlebnisse, die uns geistlich auf Wolke Sieben heben, sind wichtige Erfahrungen, aber wenn sie nicht einhergehen mit tiefen geistlichen Wurzeln, dann besteht die Gefahr von Oberflächlichkeit, die auch zu einem Wegdriften führen kann. Dieser Gefahr müssen wir uns bewusst sein. Wir alle können in unserem Herzen vom Glauben abfallen, selbst während wir die richtigen Dinge tun.

Jesus spricht in diesem Zusammenhang von Samen, der auf eine „dünne Erdschicht” (13,5) oder „felsigen Boden” (13,5; LUT) fällt. Die Saat geht schnell auf, vertrocknet aber ebenso schnell, weil sie keine Wurzeln hat (13,6). Wenig später erklärt Jesus, dass ein Mensch, dessen Glaube keine Wurzeln hat, nicht lange durchhält, denn sie fallen in schweren Zeiten schnell ab vom Glauben (13,21).

Deine geistlichen Wurzeln sind die Teile deines Lebens, die niemand sieht, dein verborgenes Leben mit Gott. Dazu gehören deine Gebete, was du gibst und deine Gedanken. Wenn du dein Potential ausschöpfen möchtest, sieh zu, dass deine Beziehung zu Gott tiefe und starke Wurzeln bekommt.

Schütze dein Herz

Wie leicht lassen wir uns von der Geschäftigkeit des Lebens ablenken. Wir können unser Leben mit so Vielem füllen, dass uns Zeit für Gott, Gemeinde und andere Dinge, die uns dabei helfen, unsere geistlichen Wurzeln wachsen zu lassen, raubt. Auch das ist eine Gefahr.

Und Jesus warnt vor den Dornen, die die Pflänzchen ersticken (13,7). Dazu erklärt Er später, dass die Dornen für „die alltäglichen Sorgen und Verlockungen des Reichtums“ (13,22) stehen.

Gebet

Herr, danke, dass Du mich in eine enge Beziehung mit Jesus gerufen hast. Hilf mir, tiefe Wurzeln auszubilden und meine Augen fest auf Dich gerichtet zu halten. Hilf mir, diese Beziehung zu bewahren und nicht zuzulassen, dass irgendetwas, auch keine guten Dinge, sich zwischen uns drängen und mein Leben zu ersticken drohen.

Altes Testament

1.Mose 35,2-3

2 Jakob befahl seiner Familie und denen, die zu ihm gehörten: »Werft alle Götterfiguren weg, die ihr noch bei euch habt! Wascht euch und zieht saubere Kleidung an, um rein vor Gott zu treten! 3 Wir gehen jetzt nach Bethel. Dort will ich für Gott einen Altar bauen, denn er ist es, der in der Not meine Gebete erhört hat. Während meiner ganzen Reise bis hierher ist er immer bei mir gewesen!«

Kommentar

Heilige dich

Dieser Abschnitt warnt vor eskalierender Rache (siehe 1. Korinther 10,11). Ein furchtbares Verbrechen (die Vergewaltigung Dinas; 34,2) führte zum nächsten. Die Vergeltung stand in keinem Verhältnis zur Tat. Männer Gottes „drangen überraschend in die Stadt ein und brachten alles Männliche um …alle ihre Kinder und Frauen nahmen sie gefangen“ (34,25-29; SLA).

Es endete in einem Desaster. Jakob sagte, „Ihr habt mich ins Unglück gestürzt! Jetzt bin ich allen Bewohnern dieses Landes … verhasst. Wir sind nur wenige. Wenn sie sich gegen uns zusammentun, werden sie uns vernichten. Sie werden uns alle umbringen!“ (24,30). Die Taten von Levi und Simeon werden mit deutlichen Worten wegen ihrer Gewalt, Grausamkeit und Brutalität verurteilt (siehe 49,5-7).

Rachegelüste wurden nicht nur Simeon und Levi zum Fallstrick; sie sind auch für uns eine Versuchung. Wenn mein Stolz verletzt wird, will ich Rache. Im Alten Testament wurde Vergeltung proportional zur Tat geregelt: „Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß“ (2. Mose 21,23-24). Durch Seinen Tod und Auferstehung setzt Jesus den Standard für unsere Beziehungen zu den Menschen noch höher. Liebe deine Feinde und vergib ihnen.

Joyce Meyer, die häufig von ihrem eigenen Missbrauch erzählt, schreibt, „Warst du schon einmal, wie Dina ein unschuldiges Opfer? Ich versichere dir, dass Gott uns auch unter den schlimmsten Umständen die Gnade zur Vergebung schenkt, damit wir mit unserem Leben weitermachen können.“

Zu seinem Haus sagte Jakob, „Werft alle Götterfiguren fort, die ihr noch bei euch habt, reinigt euch“ (35,2). Gott erschien Jakob, der in Vers 10 den Namen Israel erhalten hat, und sagt, „Ich bin Gott, der Allmächtige. Vermehre dich und werde zu einem großen Volk! Von dir werden viele Völker abstammen“ (35,11).

Das Potential ist groß. Rick Warren sagt, „Im Dienst ist persönliche Reinheit die Voraussetzung für öffentliche Vollmacht“. Das gilt für uns alle, unabhängig davon, ob wir in der Familie, bei der Arbeit, in der Gesellschaft oder Gemeinde dienen. Wenn unser Tun eine starke Auswirkung auf das Reich Gottes haben soll, dann müssen wir „gereinigte“, integre Menschen sein.

Gebet

Herr, ich danke Dir für das große Potential in meinem Leben. Möge meine Ernte dreißig, sechzig, ja hundert Mal so reich ist, wie das, was gesät worden ist.

Pippa fügt hinzu

„Warum verbirgst du dich, wenn ich dich am nötigsten habe?“ (Psalm 10,1) Gott scheint häufig weit weg zu sein, wenn die Dinge schwierig sind. Aber in 1. Mose 35,3 spricht Jakob von dem „Gott, der mich in der Not gehört hat und mir auf dem ganzen Weg zur Seite gestanden ist“ (35,3; GNB). Auch wenn es sich manchmal anders anfühlt: Gott ist da. Er steht uns auf all unseren Wegen zur Seite.

Thought for the Day

Halte dich jeden Tag eng an Jesus, und du wirst dein Potential entfalten.

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Verweise

Suche das wahre Glück. Das Geheimnis der Mönche entdecken (Christopher Jamison; Vier Türme Verlag, 2012)

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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