Machtbegegnungen
Einführung
Vor einigen Jahren war David (Name geändert), ein junger Rechtsanwalt, in unserer Alpha Kleingruppe. Am ersten Abend erklärte er, er sei Atheist und nur hier, um die Kleingruppe aufzumischen, was er auch jedes Mal tat, wenn er da war. Anders als die meisten anderen, die mit dieser Einstellung kommen, hielt er das bis zum Ende durch.
Nach dem Vortrag „Wie kann ich dem Bösen widerstehen?“ sagte eine junge Frau, Sarah (Name geändert), sie glaube definitiv nicht an die Macht des Bösen. Das sei das große Hindernis für sie, Christ zu werden.
Im Laufe des Abends wurde David aus unersichtlichem Grund unheimlich zornig, so als habe eine teuflische Macht von ihm Besitz ergriffen. Er bedrohte in furchterregender Weise einen unserer Kleingruppenhelfer körperlich. Sarah wurde Zeugin dieses Vorfalls. Sie erkannte, wie Gottes Kraft in der freundlichen, zurückhaltenden Reaktion des Helfers wirkte. In diesem Moment wurden ihr die Augen für die geistliche Welt geöffnet. An diesem Abend übergab sie Jesus ihr Leben.
John Wimber definierte „Machtbegegnungen“ als das Aufeinandertreffen vom Reich Gottes auf das Reich Satans.
Der Apostel Paulus schreibt, „Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern … gegen jene Mächte der Finsternis“ (Epheser 6,12).
Psalm 78,34-38a
34 Immer wenn Gott einige von ihnen tötete,
fragten sie wieder nach ihm,
von Reue ergriffen suchten sie Gott.
35 Dann erinnerten sie sich, dass er ihr Beschützer war,
dass er, der Höchste, sie befreit hatte.
36 Aber ihre Reue war nicht echt:
Jedes ihrer Worte war eine Lüge,
nichts von dem, was sie sagten, war ehrlich.
37 Ihr Vertrauen auf Gott war schwach und unbeständig;
sie standen nicht treu zu dem Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.
38 Trotzdem blieb er barmherzig,
vergab ihre Schuld und vernichtete sie nicht.
Kommentar
Das Wesen des Bösen verstehen
Gott möchte, dass wir aus unseren Fehlern lernen und uns nicht immer wieder derselben Sünde schuldig machen. Die Geschichte von Gottes Volk ist eine andere, „Trotzdem hörten die Leute nicht auf zu sündigen“ (78,32a).
In Seiner Liebe respektiert Gott unsere Freiheit. Obwohl Er die Macht hat, unsere Freiheit aufzuheben, tut Er es nicht. Er intervenierte auf übernatürliche Art und Weise für Sein Volk, doch „Sie vertrauten ihm nicht, obwohl er all diese Wunder vollbracht hatte“ (78,32; Hfa).
Er strafte sie, und sie kehrten um zu Ihm (78,34). „Aber ihre Reue war nicht echt: Jedes ihrer Worte war eine Lüge, nichts von dem, was sie sagten, war ehrlich“ (78,36; Hfa). Trotzdem hatte Gott immer wieder Erbarmen mit ihnen, war ihnen gnädig und „vergab ihnen ihre Sünden“ (78,38).
Warum aber scheint das Böse trotz der Macht Gottes so häufig zu siegen? Möglicherweise liefern uns diese Verse teilweise eine Antwort auf die Frage. Es ist nicht einfach ein Aufeinandertreffen von Gottes übernatürlicher Macht und der übernatürlichen Macht des Bösen. Der Mensch und sein freier Wille sind ein Teil der Gleichung. Wie der Apostel Jakobus schreibt, „Jeder Mensch wird durch seine eigenen Begierden dazu verleitet, Böses zu tun“ (Jakobus 1,14).
Denk beim Lesen des Psalms daran, dass durch den Heiligen Geist Gottes Kraft jetzt in dir lebt.
Gebet
Herr, ich danke Dir für Deine Gnade und Vergebung und für die Kraft des Heiligen Geistes in mir. Bitte hilf mir, treu zu Dir zu stehen (78,37).
Apostelgeschichte 18,9–12 und 19,11-13
9 Eines Nachts sprach der Herr in einer Vision zu Paulus: »Hab keine Angst! Predige weiter und schweige nicht! 10 Ich bin bei dir, und niemand kann dir etwas anhaben. Denn viele Menschen in dieser Stadt werden an mich glauben.« 11 So blieb Paulus insgesamt anderthalb Jahre in Korinth. Er unterwies dort die Menschen und erklärte ihnen Gottes Botschaft. 12 Als aber Gallio Statthalter von Achaja wurde, schlossen sich die Juden zusammen und verklagten Paulus. Sie brachten ihn vor Gericht.
11 Gott ließ durch Paulus ganz erstaunliche Wunder geschehen. 12 Die Leute legten sogar Tücher, mit denen Paulus sich den Schweiß abgewischt hatte, und Kleidungsstücke von ihm auf die Kranken. Dadurch wurden sie gesund, und die Dämonen verließen sie. 13 Im ganzen Land gab es jüdische Geisterbeschwörer, die umherzogen und böse Geister austrieben. Einige von ihnen versuchten, Dämonen dadurch auszutreiben, dass sie über den Besessenen den Namen von Jesus, dem Herrn, aussprachen. Sie sagten: »Wir beschwören euch bei dem Jesus, den Paulus verkündet!«
Kommentar
Übernimm Autorität gegenüber dem Bösen
Erfüllt mit der Kraft des Heiligen Geistes, nahm es Paulus mit den Mächten des Bösen auf. Seine Gegner „rotteten sich zusammen“ (18,12; GNB). „Eines Nachts sprach der Herr in einer Vision zu Paulus und sagte: „Hab keine Angst. Rede weiter und schweige nicht! Denn ich bin mit dir. Niemand wird dir schaden““ (18,9-10). Und „So blieb Paulus eineinhalb Jahre dort und lehrte Gottes Wort“ (18,11).
Vermutlich sprach Gott deshalb so mit Paulus, weil dieser im Angesicht des Bösen (wieder einmal war er aus fadenscheinigen Gründen angeklagt worden) drohte, von Furcht überwältigt zu werden, und aufhören wollte, die Botschaft zu verkündigen und lieber einfach zu schweigen. Gib im Angesicht von Widerständen nicht auf!
Paulus sah Machtbegegnungen zwischen Gut und Böse: „Gott ließ durch Paulus ganz ungewöhnliche Dinge geschehen. Die Leute nahmen sogar seine noch schweißfeuchten Kopf- und Taschentücher und legten sie den Kranken auf. So verschwanden die Krankheiten und die bösen Geister fuhren von den Besessenen aus“ (19,11-12; GNB).
Wie mächtig Gott in Paulus‘ Dienst wirkte, war so beeindruckend, dass sogar Nichtchristen „ebenfalls versuchten, den Namen von Jesus, dem Herrn, für sich einzusetzen. Sie gebrauchten dabei die Formel: „Ich gebiete dir durch Jesus, den Paulus predigt: Fahre aus!““ (19,13). Wie gefährlich dieser Ansatz ist (19,14-16), sehen wir morgen. Der Versuch jüdischer Geistesaustreiber, die Kraft, die in Jesu Namen steckt, „anzuzapfen“, hatte schreckliche Folgen.
Paulus überwand die Macht des Bösen durch Jesu Kraft, Wunder zu tun. Das war nur eine Art, wie der Heilige Geist Paulus‘ Dienst unterstützte. Im Folgenden einige Dienstbereiche, auf die alle Christen vorbereitet werden sollten, sei es an theologischen Hochschulen, Bibelschulen oder in Jüngerschaftskursen:
1. Lehre
„Paulus blieb eineinhalb Jahre dort und lehrte Gottes Wort“ (18,11).
2. Mentoring
Paulus verwandte eine Menge Zeit darauf, die Gläubigen zu stärken und zu ermutigen (18,23). Priszilla und Aquila gehörten wahrscheinlich zu den Personen, die er betreute. Oft werden die, die gute Mentoren hatten, selbst die besten Mentoren.
Priszilla und Aquila kümmerten sich später um Apollos. Er war „ein äußerst redegewandter Mann, der sich gut in der Schrift auskannte. Er war im christlichen Glauben unterwiesen worden und erzählte den Menschen mit großer Begeisterung von Jesu“ (18,24-25).
Die beiden nahmen „ihn beiseite und erklärten ihm den Weg Gottes genauer“ (18,26). Im Folgenden „erwies [er] sich als überaus hilfreich für alle, die durch Gottes Gnade zum Glauben gefunden hatten“ (18,27).
3. (Gebets)Dienst
Wir sehen hier ein Beispiel für „Dienst“ in der Kraft des Heiligen Geistes. „Als Paulus ihnen danach die Hände auflegte, kam der Heilige Geist über sie, und sie redeten in anderen Sprachen und weissagten“ (19,6). Wir haben an jedem Alpha Wochenende das Vorrecht, Menschen die Hände aufzulegen und für sie zu beten, dass sie mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.
4. Diskussion
Paulus „sprach von da an täglich im Lehrsaal eines Mannes namens Tyrannus“ (19,9; NGÜ). Die Kleingruppendiskussion bei Alpha ist der vielleicht wichtigste Teil des Kurses. Sie gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, Themen zu erforschen, über sie zu sprechen und Antworten auf ihre Fragen zu finden.
5. Apologetik
Zur Diskussion gehörte auch die „Apologetik“. Sie kommt vom Wort „apologia“, das Paulus vor Gericht verwendet, als er von „Verteidigung“ (26,2) spricht, und bedeutet die rationale Rechtfertigung des christlichen Glaubens gegen alle Einwände und falschen Darstellungen.
Paulus „unterredete sich“ mit ihnen (18,8; ELB). „Drei Monate lang sprach er frei und offen mit Überzeugungskraft vom Reich Gottes“ (19,8). Er lehrte Apollos, „Denn in öffentlich geführten Streitgesprächen widerlegte [Apollos] die Einwände der Juden und wies anhand der Heiligen Schrift nach, dass Jesus der versprochene Retter ist“ (18,28; Hfa).
Gebet
Herr, bitte hilf uns, wie Paulus in der Kraft des Geistes zu dienen, indem wir Gottes Wort verkünden und dadurch die Macht des Bösen im Namen Jesu überwinden.
1. Könige 21,17-20
17 Da sagte der HERR zu Elia aus Tischbe: 18 »Elia, geh zu König Ahab aus Samaria. Du findest ihn in Jesreel, in Nabots Weinberg; er ist gerade dorthin gegangen, um das Grundstück in Besitz zu nehmen. 19 Sag ihm: ›Ist es nicht schon genug, dass du gemordet hast? Musst du nun auch noch fremdes Gut rauben? 20 Elia machte sich auf den Weg nach Jesreel. Als Ahab ihn sah, rief er ihm entgegen: »So, hast du mich aufgespürt, mein Feind?« »Ja«, antwortete Elia, »ich komme zu dir, weil du dich dem Bösen verschrieben hast. Höre, was der HERR dazu sagt:
Kommentar
Sei bereit, dich dem Bösen entgegenzustellen
Die meisten von uns scheuen die Konfrontation, aber manchmal fordert Gott uns auf, dem Bösen entgegenzutreten.
In diesem Abschnitt lesen wir über Ahab. „Es gab keinen anderen, der sich so zu dem hergab, was in den Augen des Herrn Unrecht war, wie Ahab, der von seiner Frau Isebel dazu verführt wurde“ (21,25).
Zunächst lesen wir, wie Böses auf Böses trifft. Ben-Hadad, der König von Aram, greift Ahab an. Aus dem Mund eines bösen Mannes kommen kluge Worte: „Ein Krieger, der sich noch zum Kampf rüstet, sollte nicht prahlen wie einer, der die Rüstung bereits ablegt“ (20,11). Es ist nie eine gute Idee, über Zukünftiges zu prahlen. Besser man berichtet im Nachhinein darüber!
Dann sehen wir, dass Gottes Macht größer ist als die Macht Arams (Kapitel 20).
Und schließlich erkennen wir Ahabs und Isebels wahres Wesen an der Art und Weise, wie sie Nabot behandeln (Kapitel 21). Um an sein Land zu kommen, lassen sie ihn verschleppen und zu Tode steinigen. Und dann stehlen sie seinen Weinberg.
Elia war ein außerordentlich mutiger Mann. Er war furchtlos im Angesicht des Bösen. Gott trug ihm auf, Ahab zur Rede zu stellen (21,18). Furchtlos bezichtigte Elia ihn des Diebstahls und des Mordes; „Ich habe dich gefunden, weil du dich dazu hergegeben hast, zu tun was unrecht ist in den Augen des Herrn“ (21,20). Elia warnt ihn, dass Gottes Gericht bald über ihn kommen wird.
Elias Worte waren so gewaltig, dass Ahab seine Schuld erkannte und bereute, als er sie hörte: „er zerriss seine Kleider, legte sich einen Sack um und begann zu fasten…und ging sehr bedrückt umher“ (21,27). Erstaunlicherweise zeigte Sich Gott ihm gegenüber gnädig (21,29). Was du auch getan haben magst, es ist nie zu spät umzukehren und Gottes Gnade zu suchen.
Gebet
Herr, bitte hilf uns, wie Elia und Paulus keine Angst zu haben, es mit den Mächten des Bösen aufzunehmen. Lass uns mutig dem Bösen entgegentreten. Erfülle uns mit Deinem Heiligen Geist.
Pippa fügt hinzu
1. Könige 21
Suche dir eine gute Ehefrau. Isebel ist die bösartigste Frau, von der wir in der Bibel lesen. Vielleicht wäre Ahab gar nicht so schlimm gewesen, hätte er eine gute Ehefrau gehabt.
Thought for the Day
Was du auch getan haben magst, es ist nie zu spät umzukehren und Gottes Gnade zu suchen.
App
Hol dir die "The Bible with Nicky and Pippa Gumbel" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.
Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.
Podcast
Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.
Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
\t
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“