Arbeiten ohne auszubrennen
Einführung
Der Mensch verbringt in etwa 150.000 Stunden seines Lebens auf der Arbeit. Das sind etwa 40% der Zeit, in der er wach ist.
„Interessiert Sich Gott für deine Arbeit? Viele Menschen sehen in Gott nicht einen 24/7-Gott, sondern einen distanzierten Schauspieler, der sich auf einen einzigen Auftritt pro Woche vor rückläufigen Zuschauerzahlen beschränkt. Es ist eine weitverbreitete Ansicht, dass Gott und unsere tägliche Arbeit einfach nicht zusammenpassen: der harte Wettbewerb und die Anforderungen im Job werden als offensichtliche Feinde christlicher Nächstenliebe und Barmherzigkeit gesehen. Aber der Gott, der die Welt erschaffen hat und sie erhält, ist auch der Gott unserer Arbeit. Wenn der christliche Glaube keine Rolle am Arbeitsplatz spielt, dann spielt er überhaupt keine Rolle.“
So Ken Costa, einer meiner engsten Freunde, in seinem Buch, God at Work (Der liebe Gott und das böse Geld). Seit über 40 Jahren lebt Ken seinen Glauben an vorderster Front – an seinem „weltlichen“ Arbeitsplatz im Herzen der Londoner City. Er sieht darin seinen vorrangingen Auftrag.
Zu welcher Arbeit du auch berufen bist, sie beansprucht wahrscheinlich einen Großteil deines Lebens. Arbeit ist ein wichtiger Teil von Gottes „Wirtschaftsplan“. Du wurdest auch zum Arbeiten geschaffen, und es gehört auch zu dem, was du im Himmel einmal tun wirst. Arbeit hat einen Eigenwert. Und die Bibel hat viel dazu zu sagen.
Psalm 90,14-15+17
14 Schenke uns deine Liebe jeden Morgen neu!
Dann können wir singen und uns freuen, solange wir leben!
15 So viele Jahre litten wir unter Not und Bedrückung;
lass uns nun ebenso viele Jahre Freude erleben!
17 HERR, unser Gott! Zeige uns deine Güte!
Lass unsere Mühe nicht vergeblich sein!
Ja, lass unsere Arbeit Früchte tragen!
Kommentar
Deine Arbeit hat bleibenden Wert
Was wird dich einmal überdauern?
Psalm 90 handelt davon, wie kurz das Leben ist (90,3-4.10). Aber auch wenn dein Leben kurz und vergänglich ist, ist es möglich, dass dein Wirken dich überdauert. Was du tust, kann einen Wert in der Ewigkeit haben. Mit diesem hoffnungsvollen Gedanken endet der Psalm: „Der Herr, unser Gott, schaue freundlich auf uns und lasse unsere Arbeit gelingen. Ja, lass unsere Arbeit gelingen“ (90,17).
Wie wertvoll deine Arbeit ist, wird dir bewusst, wenn du überlegst, dass auch Gott arbeitet. Der Psalmist sagt, „Zeige uns, wie wunderbar du handelst, und lass unsere Kinder deine Herrlichkeit sehen“ (90,16).
In seinem Buch, Working Without Wilting (Arbeiten ohne Auszubrennen), schreibt der ehemalige Unternehmensberater Jago Wynne, der heute Pfarrer der Holy Trinity Clapham in Wales ist, „Wir tendieren dazu zu glauben, dass Dinge wie unsere Arbeit etwas sind, die nur auf dieser Erde stattfinden, also nur vorübergehend und endlich sind.
„Die Bibel zeichnet ein anderes Bild. Wenn Jesus wiederkommt, wird Gott diese Erde nicht wegnehmen sondern Er wird sie erneuern, erlösen und aus den Ketten der Vergänglichkeit befreien… Menschliche Arbeit wird von Sünde geläutert und erlöst werden, so wie auch wir ohne Sünde sein werden. Aber Arbeit wird sicher zur neuen Schöpfung dazugehören.“ Deshalb ist es in Ordnung, Gott zu bitten, „lasse unsere Arbeit gelingen“ (17b).
Gebet
Herr, bitte schaue freundlich auf mich. Lass meine Arbeit gelingen. Ich bete, dass meine Werke mich überdauern und positive Auswirkungen haben.
Römer 16,1-7+9+12-13+20-21+23+25
1 Unserer Schwester Phöbe, die im Dienst der Gemeinde von Kenchreä steht, dürft ihr vertrauen. 2 Nehmt sie freundlich auf, wie es für Christen selbstverständlich ist. Ihr tut es ja für den Herrn. Steht ihr bei, wo immer sie eure Hilfe braucht. Sie selbst hat sich auch für viele Menschen eingesetzt, nicht zuletzt für mich. 3 Grüßt Priska und Aquila, die mit mir zusammen Jesus Christus dienen. 4 Sie haben ihr Leben gewagt, um meines zu retten, und ich bin nicht der Einzige, der ihnen zu Dank verpflichtet ist. Auch die nichtjüdischen Gemeinden verdanken ihnen viel. 5 Grüßt die ganze Gemeinde von mir, die sich in ihrem Haus versammelt. 6 Grüßt Maria von mir, die sich so viel Mühe um euch gemacht hat. 7 Herzliche Grüße auch an Andronikus und Junia, meine jüdischen Landsleute, die mit mir wegen ihres Glaubens im Gefängnis waren. Beide sind ja noch vor mir Christen geworden und sind unter den Aposteln hoch angesehen. ...9 unseren Mitarbeiter Urbanus sowie den lieben Stachys. 12 Viele Grüße auch an Tryphäna und Tryphosa, die so unermüdlich für den Herrn arbeiten. Und an meine liebe Persis, die sich ebenfalls sehr für den Herrn eingesetzt hat. 13 Grüßt Rufus, den der Herr zu seinem Dienst auserwählt hat, und seine liebe Mutter, die auch mir eine Mutter gewesen ist. 20 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch! 21 Mein Mitarbeiter Timotheus und meine Landsleute Luzius, Jason und Sosipater schicken euch viele Grüße. 23 Gajus lässt ebenfalls herzlich grüßen. Ich bin sein Gast, und die ganze Gemeinde trifft sich hier in seinem Haus.
25 Gott sei gelobt! Er gibt euch Kraft und Stärke durch die rettende Botschaft von Jesus Christus. Durch meine Predigt habt ihr davon gehört, und nun lässt diese Botschaft euch erkennen, was seit ewigen Zeiten verborgen war.
Kommentar
Stelle dich ganz in den Dienst Gottes
Zum Christsein gehört die Bereitschaft zur Mitarbeit, besonders zur Mitarbeit am Evangelium. Der Römerbrief endet mit Grüßen an eine ganze Reihe Leute. Dabei betont Paulus, wie wichtig jeder einzelne für den Bau des Reiches ist.
Priska und Aquila werden als seine „Mitarbeiter im Dienst für Christus Jesus“ beschrieben (16,3). Maria hat „sich so für euch eingesetzt“ (16,6). Auch Urbanus war ein „Mitarbeiter im Dienst für Christus“ (16,9) und Persis, ebenfalls eine Frau, „die sich sehr für den Herrn eingesetzt hat“ (16,12). Timotheus ist Paulus‘ „Mitarbeiter“ (16,21).
An anderer Stelle schreibt Paulus, „Wir waren nicht faul, als wir bei euch waren. Nie haben wir Nahrung angenommen, ohne dafür zu bezahlen. Wir haben Tag und Nacht schwer gearbeitet, um euch nicht zur Last zu fallen. Dabei war es nicht so, dass wir nicht das Recht dazu gehabt hätten, aber wir wollten euch ein Beispiel geben, damit ihr euch danach richtet“ (2. Thessalonicher 3,7-9).
Paulus war vermutlich der erfolgreichste Diener Christi, den die Welt je gesehen hat, aber er war kein „Vollzeitler“, sondern er verdiente seinen Lebensunterhalt als Zeltmacher.
Auch arbeiteten nicht alle in Römer 16 aufgezählten Personen hauptamtlich für das Evangelium. Erastus hatte als „Schatzmeister der Stadt“ einen äußerst weltlichen Job (16,23). Ohne Zweifel sah er seine Arbeit als vorrangingen Einsatzort für seinen Dienst. In diesem Sinne sind wir alle im vollzeitlichen Dienst – ob wir nun in einer Gemeinde arbeiten oder einen weltlichen Job haben.
Interessant ist auch, wie viele Frauen in der Urkirche mitgearbeitet haben. Phöbe (16,1) wird als diakonos (Dienerin) bezeichnet. Das griechische Wort bedeutet „ein Hauptvertreter der Kirche“. Sie wird beschrieben als jemand, die „vielen eine Hilfe gewesen [ist], [Paulus] eingeschlossen“ (16,2). Das griechische Wort für „(große) Hilfe“ ist dasselbe wie für einen politischen Sponsor und Gönner. Es deutet an, dass sie eine gewisse gesellschaftliche Stellung, Wohlstand und Unabhängigkeit besaß. Eindeutig spielte sie eine herausragende Rolle in der Gemeinde.
Priska und Aquila (s. auch Apostelgeschichte 18) hatten einen gemeinsamen Dienst. Priska wird zuerst genannt (16,3). Entweder hatte sie sich zuerst bekehrt und Aquila zum Glauben gebracht, oder sie spielte eine wichtigere Rolle in der Gemeinde.
Zehn der aufgezählten Personen sind Frauen. Zu ihnen gehört auch Junia, was mit hoher Wahrscheinlichkeit ein weiblicher Name ist. Sie genoss ein „hohes Ansehen unter den Aposteln“ (16,7), obwohl sie nicht zu den zwölf Aposteln zählte. „Apostel“ wird hier im weiteren Sinne für jemanden verwendet, der in die Mission ausgesandt ist. Paulus spricht also von Frauen, die eine herausragende Rolle unter den missionarischen Leitern spielen. Hieraus geht eindeutig hervor, dass Frauen in Paulus‘ Team wichtige Positionen innehatten.
Paulus endet mit Lob und Dank: „Gott, der allein weise ist, gehört für immer die Ehre durch Jesus Christus! Amen“ (25,27).
Gebet
Herr, bitte hilf uns, den Herrn Jesus Christus eifrig zu verkündigen, egal in welchen Dienst Du uns berufen hast.
1. Chronik 15,1–2+16 und 16,8-11
1 In dem Stadtteil von Jerusalem, der »Stadt Davids« genannt wurde, ließ David mehrere Häuser für sich bauen. Er bestimmte auch einen Ort, wo die Bundeslade Gottes stehen sollte, und ließ dort ein Zelt für sie errichten. David bereitet alles vor, um die Bundeslade nach Jerusalem zu holen 2 Dann ordnete er an: »Nur die Leviten dürfen die Bundeslade tragen! Denn sie hat der HERR dazu erwählt. Sie sollen die Dienste am Heiligtum für alle Zeiten verrichten.« 16 David gab den Oberhäuptern der Leviten den Auftrag, aus ihrem Stamm Männer auszuwählen, die bei dem Fest fröhliche Lieder singen und dazu auf Harfen, Lauten und Zimbeln spielen sollten.
8 »Preist den HERRN und rühmt seinen Namen,
verkündet allen Völkern seine großen Taten!
9 Singt und musiziert zu seiner Ehre,
macht alle seine Wunder bekannt!
10 Seid stolz auf ihn, den heiligen Gott!
Ja, alle, die seine Nähe suchen, sollen sich freuen!
11 Fragt nach dem HERRN und rechnet mit seiner Macht,
wendet euch immer wieder an ihn!
Kommentar
Folge Gottes Vorbild von Arbeit und Ruhe
Arbeit ist ein Weg, Gott nachzuahmen. Wie Gott bei der Schöpfung arbeitete, sollst auch du arbeiten. Du bist nach Seinem Bilde geschaffen. Gott erteilte den Menschen den Auftrag bereits vor dem Sündenfall (s. 2. Mose 2,15). „Arbeit gehört also zum ursprünglichen, Gott-gehauchten Plan“, sagt Ken Costa gern.
David machte sich an die Arbeit. Er „baute sich Häuser“ (15,1; LUT). Er rief die Anführer zusammen und übertrug ihnen Aufgaben (15,12).
Es gab keinen Unterschied zwischen heilig und säkular. Anbetung stand im Zentrum all dessen, was sie taten. David ordnete an, wie die Anbetung ablaufen sollte (15,2). Er „wählte einige Leviten aus, die vor der Lade des Herrn dienen sollten, indem sie den Herrn, den Gott Israels, rühmen, preisen und loben“ (16,4). König David stimmte selbst in den Lobpreis ein; er „hüpfte und tanzte“ (15,29).
Zu bestimmten Tageszeiten (16,7) nahmen sie sich eine „Lobpause“ – wie Joyce Meyer es nennt. „Ich denke, nichts segnet Gott mehr, als wenn wir innehalten in dem, was wir gerade tun, und unsere Hände erheben, um Ihn anzubeten… Stellt euch den Vorstand eines großen Unternehmens vor. Wäre es nicht wunderbar, wenn er ein paarmal am Tag seine Bürotür zumachte, abschlösse, sich hinkniete und sagte, „Gott, ich will mir einfach mal die Zeit nehmen, Dich anzubeten.“
„Dasselbe gilt für Schüler und Studenten, Hausfrauen und –männer, Rentner, Sekretärinnen, Flugbegleiter, Hirnchirurgen, Kaufleute und Verkäufer – für alle. Wir würden alle enorm davon profitieren, solche „Lobpausen“ einzulegen.“
David lobt und dankt dem Herrn für das, „was er getan hat“ (16,8; GNB), für all Seine Wunder (9b), „seine mächtigen Taten“ (12a). Er ruft die großen Werke ins Gedächtnis und fordert das Volk auf, „Betet den Herrn in seiner heiligen Herrlichkeit an“ (16,29).
Gott ist ein Arbeiter. Das sehen wir gleich am Anfang der Bibel. Er arbeitete, als Er die Welt erschuf. „Am siebten Tag vollendete Gott sein Werk und ruhte von seiner Arbeit aus“ (1. Mose 2,2). Er erschuf die Welt nicht nur, Er erhält und erlöst sie auch. Arbeit ist also eine Möglichkeit, Gott nachzuahmen.
Gebet
Herr, ich danke Dir für meine Arbeit. Danke, dass selbst „harte Arbeit“ ein Segen ist. Lass meine Arbeit an und für sich ein Akt der Anbetung sein. Mein „ganzes Leben… soll ein lebendiges und heiliges Opfer sein … ein Gottesdienst“ wie er Dir gefällt (Römer 12,1-2).
Pippa fügt hinzu
1. Chronik 15,29
„Doch als die Bundeslade des Herrn in die Stadt Davids getragen wurde, schaute Michal, die Tochter Sauls, aus dem Fenster. Sie sah, wie König David hüpfte und tanzte, und verachtete ihn dafür.“
Ich liebe Lobpreis, aber jeder hat so seine Vorstellungen und Vorlieben. Manchmal frage ich mich auch, „was daran Lobpreis sein soll?“ Aber Gott sieht das Herz an. Und ich will nicht wie Michal werden!
Thought for the Day
„Ich denke, nichts segnet Gott mehr, als wenn wir innehalten in dem, was wir gerade tun, und unsere Hände erheben, um Ihn anzubeten.“ – Joyce Meyer
App
Hol dir die "The Bible with Nicky and Pippa Gumbel" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.
Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.
Podcast
Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.
Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
\t
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“