Ein neues Gewand
Einführung
Ich kleide mich eigentlich fast immer ähnlich und kann nicht von mir behaupten, einen besonderen Sinn für Mode zu haben. Aber ich denke, vor meiner Heirat war es noch schlimmer.
Als ich heiratete, wurden all die fadenscheinigen Hosen, die ausgeleierten Pullis, die Krawatten (die ich von meinem Onkel geerbt hatte), alle heruntergekommenen und altmodischen Sachen entsorgt. Ich musste mich von vielen Lieblingsstücken trennen. Sie waren wie alte Freunde, aber es war an der Zeit, mich neu einzukleiden.
So wie unsere sichtbare, äußere Kleidung haben unser Herz und Gedanken ein inneres Gewand. Wenn du durch Jesus in eine Beziehung mit Gott kommst, muss die alte Kleidung weg, und du brauchst neue Kleider für dein Herz und deine Gedanken.
Sprüche 24,17–18
17 Freue dich nicht über das Unglück
deines Feindes; juble nicht über seinen Sturz!
18 Denn der HERR sieht alles,
und Schadenfreude missfällt ihm
– er könnte deshalb sogar deinen Feind verschonen!
Kommentar
Kontrolliere, dein Herz und deine Gedanken über andere
Hat dich schon einmal verletzt und später hast du erfahren, dass er in Schwierigkeiten gekommen ist?
Diese Verse warnen uns davor zu denken, sie bekommen nur, was sie verdienen und uns über ihr Unglück zu freuen: „Freu dich nicht, wenn dein Feind ins Unglück gerät. Sei nicht fröhlich darüber, dass er stürzt. Denn das wird dem Herrn missfallen“ (17-18a).
Schadenfreude lockt, wenn jemand, der uns Probleme verursacht hat, selbst in Schwierigkeiten kommt und hinfällt. Die Versuchung ist groß, das zu genießen. Aber es ist die falsche Reaktion. Sieh auf dein Herz und widersteh solchen Gedanken.
Joyce Meyer schreibt, „Wir sollten immer daran denken, dass „verletzte Menschen Menschen verletzen“. Die uns verletzen, haben gewöhnlich ihre eigenen Wunden; und ihre Schmerzen sind möglicherweise so groß, dass sie nicht einmal merken, wie sie uns verletzen.“
Gebet
Herr, bitte vergib, wo wir uns über den Schaden anderer gefreut haben, und hilf uns, dieser Versuchung in Zukunft zu widerstehen.
Kolosser 3,1–17
1 Wenn ihr nun mit Christus zu einem neuen Leben auferweckt worden seid, dann richtet euch ganz auf Gottes himmlische Welt aus. Seht dahin, wo Christus ist, auf dem Ehrenplatz an Gottes rechter Seite. 2 Ja, richtet eure Gedanken auf Gottes himmlische Welt und nicht auf das, was diese irdische Welt ausmacht. 3 Denn für sie seid ihr gestorben, aber Gott hat euch mit Christus zu neuem Leben auferweckt, auch wenn das jetzt noch verborgen ist. 4 Doch wenn Christus, euer Leben, erscheinen wird, dann wird jeder sehen, dass ihr an seiner Herrlichkeit Anteil habt.
Wie Christen leben sollen
5 Also trennt euch ganz entschieden von einem Lebensstil, wie er für diese Welt kennzeichnend ist! Trennt euch von sexueller Unmoral und Ausschweifungen, von Leidenschaften und Lastern, aber auch von der Habgier, die den Besitz für das Wichtigste hält und ihn zu ihrem Gott macht! 6 Gerade mit einem solchen Verhalten ziehen die Menschen, die Gott nicht gehorchen wollen, seinen Zorn auf sich. 7 Auch ihr habt früher so gelebt und habt euch von diesen Dingen beherrschen lassen. 8 Aber jetzt ist es Zeit, das alles abzulegen. Lasst euch nicht mehr zum Zorn und zu Wutausbrüchen hinreißen. Schluss mit aller Bosheit! Redet nicht schlecht übereinander und beleidigt niemanden! 9 Hört auf, euch gegenseitig zu belügen. Ihr habt doch euer altes Leben mit allem, was dazugehörte, wie alte Kleider abgelegt. 10 Jetzt habt ihr neue Kleider an, denn ihr seid neue Menschen geworden. Gott ist beständig in euch am Werk, damit ihr immer mehr seinem Ebenbild entsprecht, nach dem er euch geschaffen hat. So habt ihr Gemeinschaft mit Gott und versteht immer besser, was ihm gefällt. 11 Dann ist unwichtig, ob einer Grieche oder Jude ist, beschnitten oder unbeschnitten, ob er aus einem anderen Kulturkreis oder aus einem Nomadenvolk stammt, ob er ein Sklave oder Herr ist. Wichtig ist einzig und allein Christus, der in allen lebt.
12 Ihr seid von Gott auserwählt und seine geliebten Kinder, die zu ihm gehören. Darum soll jetzt herzliches Mitgefühl euer Leben bestimmen, ebenso wie Güte, Bescheidenheit, Nachsicht und Geduld. 13 Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn jemand euch Unrecht getan hat. Denn auch Christus hat euch vergeben. 14 Wichtiger als alles andere ist die Liebe. Wenn ihr sie habt, wird euch nichts fehlen. Sie ist das Band, das euch verbindet.
15 Und der Friede, den Christus schenkt, soll euer ganzes Leben bestimmen. Gott hat euch dazu berufen, in Frieden miteinander zu leben; ihr gehört ja alle zu dem einen Leib von Christus. Dankt Gott dafür! 16 Lasst die Botschaft von Christus ihren ganzen Reichtum bei euch entfalten. Unterweist und ermahnt euch gegenseitig mit aller Weisheit und dankt Gott von ganzem Herzen mit Psalmen, Lobgesängen und Liedern, die euch Gottes Geist schenkt. Ihr habt doch Gottes Gnade erfahren!
17 All euer Tun – euer Reden wie euer Handeln – soll zeigen, dass Jesus euer Herr ist. Weil ihr mit ihm verbunden seid, könnt ihr Gott, dem Vater, für alles danken.
Kommentar
Kleide dein Herz und deine Gedanken in Liebe
Als Christ bist du „in Christus”. Du bist eins mit Ihm in Seinem Tod und Seiner Auferstehung. Deshalb kann Paulus schreiben, „ihr seid gestorben, als Christus starb“ (3,3a) und „ihr wurdet mit Christus zu neuem Leben auferweckt …euer wahres Leben ist mit Christus in Gott verborgen“ (3,1.3b). Wenn in der Zukunft „Christus, der euer Leben ist, der ganzen Welt bekannt werden wird, dann wird auch sichtbar werden, dass ihr seine Herrlichkeit mit ihm teilt“ (3,4).
Wegen allem, was Christus für dich getan und dir ermöglicht hat, ist es an der Zeit, dein Herz und deine Gedanken neu einzukleiden.
1.\tDenke über andere Dinge nach (3,1-12)
Richtiges Handeln beginnt mit den richtigen Gedanken. Du willst das Auferstehungsleben, das Jesus dir möglich gemacht hat, auch leben? Dann „sucht Christus, der zur Rechten Gottes im Himmel sitzt. Denkt nicht an weltliche Angelegenheiten, sondern konzentriert eure Gedanken auf ihn“ (3,1b-2).
Das ist nicht so leicht, denn wir sind umgeben von „weltlichen Angelegenheiten“ (2a) und Versuchungen. Greif deshalb zu radikalen Maßnahmen. Paulus schreibt, „Tötet daher, was in den verschiedenen Bereichen eures Lebens noch zu dieser Welt gehört: sexuelle Unmoral, Schamlosigkeit, ungezügelte Leidenschaft, böses Verlangen und die Habgier“ (3,5; NGÜ). So waren wir vor unserer Bekehrung zu Christus.
„Jetzt ist es an der Zeit, Ärger, Zorn, Bosheit, Verleumdung und schmutzige Reden aufzugeben. Belügt einander nicht, denn ihr habt eure alte, verdorbene Natur mit ihrem bösen Tun abgelegt und habt die neue Natur angenommen. Gott erneuert sie, sodass man erkennen kann, wie sie dem Bild ihres Schöpfers gleicht“ (3,8-10).
Zieh deine neuen Kleider an. Du gehörst zu den Menschen, die Gott erwählt hat und deshalb sollst du auch so leben. Das bedeutet einen radikalen Positionswechsel in der Welt. Sei nicht passiv, sondern werde aktiv. Statt das Schlechte lege das Gute an: „Mitleid und Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftheit und Geduld“ (12b).
2.\tÄndere, wie du auf andere reagierst (3,13-15)
Unabhängig von der Herkunft lebt Christus in jedem Christen. In Christus gibt es weder Rassentrennung („Jude oder Grieche“; 11a), noch religiöse Grenzen („beschnitten oder unbeschnitten“; 11b), noch Landesgrenzen („Nichtgrieche, Skythe“; 11c; LUT) oder Klassenunterschiede („versklavt oder frei“; 11d), „sondern es kommt in allem nur auf Christus an und darauf, dass er in uns allen lebt“ (3,11e).
Paulus mahnt, „Seid nachsichtig mit den Fehlern der anderen“ (13a). Wenn dich in der Welt jemand hängen lässt, ist das oft das Ende der Beziehung. Du aber sollst denen vergeben, die dich gekränkt haben. „Vergebt einander, so wie der Herr euch vergeben hat.“ (13b; GNB).
Diese Art der Vergebung ist eine den Christen eigene Tugend. Andere mögen auch vergeben, aber nur Christen haben diesen festen Grund für Vergebung. Wie C.S. Lewis sagt, „Christ sein bedeutet, das Unentschuldbare zu vergeben, weil Gott dir das Unentschuldbare vergeben hat.“
Unsere neuen Kleider lassen sich mit einem Wort beschreiben: „Liebe“. Paulus schreibt, „Und über das alles zieht die Liebe an… Sie ist das Band, das euch zu vollkommener Einheit zusammenschließt“ (3,14; GNB). Liebe ist nicht nur ein Gefühl; Liebe handelt. Sie ist etwas, das du „anziehst“. Du legst die Liebe an wie ein Kleidungsstück
Das ist das Wunderbare an christlicher Gemeinschaft – Christus bewirkt eine radikale Veränderung in den Beziehungen. Die Art und Weise, wie Christen einander begegnen, ist so ganz anders als das in vielen weltlichen Beziehungen der Fall ist. Und genau das soll eines ihrer anziehenden Merkmale sein.
Aber wie ist das möglich? Du musst Herz und Gedanken am rechten Fleck haben und, wie Paulus schreibt, „Der Frieden, den Christus schenkt, muss euer ganzes Denken und Tun bestimmen. In diesen Frieden hat Gott euch alle miteinander gerufen“ (3,15; GNB).
Gottes Friede fungiert wie ein Schiedsrichter in deinem Herzen – er sagt dir, was im Aus ist und was nicht. Eine Frage, die du dir in allen Entscheidungen stellen solltest, lautet: „Spüre ich Gottes Frieden bei dem, was ich tue?“
3.\tÄndere deine Einstellung zu Jesus (3,16-17)
Lass dich stets von „den Worten von Christus“ (15a) leiten. Paulus sagt, „Lasst die Botschaft von Christus ihren ganzen Reichtum bei euch entfalten. Unterweist und ermahnt euch gegenseitig mit aller Weisheit, und dankt Gott von ganzem Herzen mit Psalmen, Lobgesängen und Liedern“ (3,16; Hfa).
In dieser Art von Gemeinschaft stehen Anbetung Gottes und Hören auf Jesu Worte in der Bibel im Mittelpunkt. Es wird eine liebevolle Gemeinschaft sein, „mit aufrichtigem Herzen und aus Ehrfurcht vor dem Herrn“ (3,22b; NGÜ).
Es ist aber auch harte Arbeit. Ob du nun Arbeitgeber oder Arbeitnehmer bist: Du dienst Christus. Erfülle deine Aufgabe gut und mit einer guten Einstellung in Herz und Gedanken: „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, denn ihr wisst, dass ihr… dem Herrn Christus dient“ (23-24; LUT).
Gebet
Herr, bitte schenke mir heute „Mitleid und Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftheit und Geduld“ für die Menschen. Hilf mir zu vergeben, so wie Du mir vergeben hast. Möge Dein Frieden in meinem Herzen herrschen.
Jeremia 15,19+20
19 Da antwortete der HERR:
»Kehr um zu mir, dann nehme ich
dich wieder in meinen Dienst.
Wenn du nicht leichtfertig daherredest,
sondern das sagst, was Wert hat,
wirst du mein Bote bleiben.
Das Volk soll wieder auf dich hören,
du aber höre nicht auf sie!
20 Ich werde dich ihnen gegenüber stark machen
wie eine Mauer aus Bronze.
Sie werden dich bekämpfen – doch ohne Erfolg,
denn ich bin bei dir und werde dich retten
und bewahren. Ich, der HERR, verspreche es dir.
Kommentar
Bewege dich mit Herz und Gedanken zu Gott hin
Das Buch Jeremia ist ein einziger Aufruf zur Umkehr, die bei Jeremias eigenem Herzen beginnt: „Wenn du umkehrst, lasse ich dich umkehren, dann darfst du wieder vor mir stehen. Redest du Edles und nicht Gemeines, dann darfst du mir wieder Mund sein“ (15,19; EÜ). Umkehr bedeutet, deine Gesinnung in Herz und Gedanken zu ändern und zu Gott umzukehren.
Jeremia war Gottes Sprachrohr. Er richtete sein Herz und seine Gedanken darauf, die Worte des Herrn zu hören. Das stand in krassem Gegensatz zu den falschen Propheten seiner Zeit; über sie sagte Gott: „Diese Propheten reden Lug und Trug in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, ich habe ihnen keine Botschaften aufgetragen und ihnen auch nicht befohlen zu reden. Sie gründen ihre Weissagungen auf Visionen und Offenbarungen, die sie gar nicht gesehen haben. Sie reden Unsinn, den sie sich selbst ausgedacht haben“ (14,14).
Jeremia hatte Herz und Gedanken darauf ausgerichtet, auf Gottes Reden zu hören, und Gott redete zu ihm (15,1). Jeremia wusste, wie erstaunlich es ist, die Worte des Herrn zu hören: „Wenn du zu mir sprachst, habe ich jedes Wort verschlungen. Deine Worte haben mein Herz mit Glück und Freude erfüllt“ (15,16; GNB). Das ist, was unsere tiefsten Sehnsüchte in Herz und Seele zu stillen vermag.
Halte fest an deinem Entschluss, jeden Tag in Gottes Wort zu lesen und das Gelesene in deinem Herzen zu bewegen. Und wenn du Gottes Worte hörst, gib diese lebensverändernde Botschaft weiter: „Das Volk soll wieder auf dich hören, du aber höre nicht auf sie“ (15,19; Hfa).
Gebet
Gott sei in meinem Kopf und in meinem Verständnis; Gott sei in meinen Augen und meinen Blicken; Gott sei in meinem Mund und meinem Reden; Gott sei in meinem Herzen und meinem Denken; Gott sei an meinem Ende und meinem Weggang (aus einem englischen Messbuch)
Pippa fügt hinzu
Kolosser 3,12–17
Diese Verse wurden an unserer Trauung gelesen. Sie deuten an, dass „vollkommene Einheit“ möglich ist, wenn wir nur „Mitleid und Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftheit und Geduld“ anlegen und alles in Liebe hüllen. Einen Versuch ist es wert!
Thought for the Day
Gott sei in meinem Kopf und in meinem Verständnis; Gott sei in meinen Augen und meinen Blicken; Gott sei in meinem Mund und meinem Reden; Gott sei in meinem Herzen und meinem Denken; Gott sei an meinem Ende und meinem Weggang (aus einem englischen Messbuch)
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“