Innige Verbindung
Einführung
„Gemeinschaft” ist ein herrliches Wort. Du bist dazu geschaffen. Sie stillt die tiefsten Sehnsüchte deines Herzens. Sie ist die Antwort auf Einsamkeit. Nichts ist mit ihr vergleichbar. Sie beginnt jetzt und endet nie.
Es gibt nichts Schöneres im Leben als Gemeinschaft. Johannes möchte, dass seine Leser in denselben Genuss von Gemeinschaft kommen wie er: „… damit auch ihr mit uns im Glauben verbunden seid. So haben wir Gemeinschaft miteinander und zugleich mit Gott… damit wir uns von ganzem Herzen freuen können“ (1. Johannes 1,3-4; Hfa).
Das griechische Wort für Gemeinschaft, Koinonia, lässt sich nur schwer übersetzen, denn es beschreibt eine Beziehung größter Vertrautheit und Tiefe. Es entwickelte sich zum Ausdruck für die Beschreibung der ehelichen Beziehung – der intimsten Verbindung zwischen zwei Menschen. Es ist ein inhaltschweres Wort, das ein Leben beschreibt, in dem alles geteilt wird. Dasselbe Wort verwendet Johannes für unsere innige Beziehung mit Gott (1,3).
Koinonia beschreibt auch unsere Beziehungen untereinander. Es gibt wirklich tiefe Freundschaften und ehrliche Kommunikation, wo du dich nicht verstellen oder etwas darstellen musst. Du kannst einfach du selbst sein vor Gott und den anderen. Das führt zu einer innigen Verbindung untereinander, die sich am besten mit dem wunderschönen Wort „Gemeinschaft“ beschreiben lässt.
Psalm 136,1
1 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
denn seine Güte währet ewiglich.
Kommentar
Danke Gott
Gott liebt dich. An Gottes Liebe zu uns müssen wir andauernd erinnert werden. Sechsundzwanzigmal wiederholt der Psalmist die Worte, „Seine Liebe hört niemals auf“ (GNB). Deine innige Verbindung mit dem Herrn basiert auf Seiner endlosen Liebe zu dir.
Antworte, indem du ihm „dankst“:
1.\tDass Er ist, wer Er ist
Er ist der „Gott der Götter“ und der „Herrn der Herren“ (2-3). Er ist gut (136,1).
2.\tFür Seine Schöpfung und Werke
Er tut große Wunder. Er hat die Himmel und Erde erschaffen, die Sonne, den Mond und die Sterne (4-9).
3.\tFür alles, was Er für dich getan hat
Seine starke Hand streckt sich nach dir aus (136,12).
Gebet
Danke, Herr, dass Du nie aufhörst, mich zu lieben.
1. Johannes 1,3+5-9 und 2,1-6
3 was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.
5 Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. 6 Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln doch in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. 7 Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.
8 Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. 9 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
1 Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. 2 Und er selbst ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
3 Und daran merken wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. 4 Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht. 5 Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. 6 Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll so leben, wie er gelebt hat.
Kommentar
Sprich mit Gott
Johannes wusste, wovon er redete, denn er kannte Jesus Christus persönlich. Er war der Jünger, den Jesus besonders lieb hatte (Johannes 13,23) und mit dem Er viel Zeit verbracht hatte.
Johannes, inzwischen ein alter Mann, schreibt, dass er Jesus „gehört“, „mit eigenen Augen gesehen“, „betrachtet“ und mit „Händen betastet“ hat (1,1). Was er „gesehen“ hat, will er „bezeugen und verkünden“, damit seine Leserschaft dieselbe innige Verbindung zum Vater und Seinem Sohn, Jesus Christus, bekommt (1,2-3).
Das Erstaunliche ist, dass auch du diese innige Beziehung erleben kannst: „Was wir so gesehen und gehört haben, das verkünden wir euch, damit ihr in Gemeinschaft mit uns verbunden seid. Und die Gemeinschaft, die uns miteinander verbindet, ist zugleich Gemeinschaft mit dem Vater und mit Jesus Christus, seinem Sohn“ (1,3; GNB).
Wie kannst du in diese innige Verbindung mit dem Vater und dem Sohn kommen?
Weil „das Blut von Jesus .. [dich] reinigt von jeder Schuld“, kannst du „im Licht“ leben (1,7). Und obwohl wir noch Sünder sind (1,8), „vergibt er uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht“ (1,9; NGÜ). Er lädt dich in diese intime Beziehung ein, in der du Ihm deine Sünden bekennst und dir Seiner Vergebung sicher sein darfst: „wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt“ (1,9).
Jesu Blut reinigt dich am laufenden Band, so wie deine Leber und dein Blut deinen leiblichen Körper fortwährend reinigen.
Die einzige Bedingung ist, dass du deine Sünden bekennst.
Sieh zu, dass du keine lange Liste offener Rechnungen mit Gott hast. Wenn du sündigst, bekenne deine Schuld zügig, bereue, und empfange Gottes Reinigung. Steh auf und geh weiter.
Die Balance ist nur schwer herzustellen: Natürlich sollen wir nicht sündigen, sondern im Licht leben. Aber wir sündigen alle und „Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt, machen wir Gott damit zum Lügner und beweisen, dass sein Wort nicht in unserem Herzen ist“ (1,10).
Es ist ein wunderbares Miteinander: Johannes spornt seine Leser an, nicht zu sündigen, während er ihnen gleichzeitig Gottes Gnade und Barmherzigkeit zusichert, wenn sie es doch tun (2,1). Diese Balance zwischen dem Ruf, heilig zu leben, und Gottes Gnade ist ganz zentral für christliches Leben.
Erstaunlich ist, dass, wenn wir wieder einmal gescheitert sind, Jesus unser „Fürsprecher“ (2,1; LUT), der göttliche Verteidiger ist: in Ihm „haben wir einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten“ (2,1; ELB).
Jesu Opfer am Kreuz für dich macht es möglich, dass du mit dem Vater und dem Sohn in vertrauter Gemeinschaft sprechen kannst (1,3). Bemüh dich, Ihn besser kennenzulernen (2,4) und Seine Liebe zu dir zu erfahren (2,5). „Wer behauptet, dass er zu Gott gehört, soll leben, wie Christus es vorgelebt hat“ (2,6).
Teilweise kann man das am Umgang in christlicher Gemeinschaft sehen: „wenn wir wie Christus im Licht Gottes leben, dann haben wir Gemeinschaft miteinander“ (1,7). Ein reines Gewissen, Liebe, Gehorsam, Vertrautheit mit Gott und innige Beziehungen zueinander gehen Hand in Hand.
Gebet
Herr, ich danke Dir für das wunderbare Vorrecht wegen des Blutes, das Du am Kreuz vergossen hast, Gemeinschaft mit Dir und anderen haben zu können.
Daniel 6,14+17-24
14 Sie antworteten und sprachen vor dem König: Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, der achtet weder dich noch dein Gebot, das du erlassen hast; denn er betet dreimal am Tage.
17 Da befahl der König, Daniel herzubringen. Und sie warfen ihn zu den Löwen in die Grube. Der König aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, der helfe dir!
18 Und sie brachten einen Stein, den legten sie auf die Öffnung der Grube; den versiegelte der König mit seinem eigenen Ring und mit dem Ringe seiner Mächtigen, damit nichts anderes mit Daniel geschähe. 19 Und der König ging weg in seinen Palast und fastete die Nacht über und ließ kein Essen vor sich bringen und konnte auch nicht schlafen.
20 Früh am Morgen, als der Tag anbrach, stand der König auf und ging eilends zur Löwengrube. 21 Und als er zur Grube kam, rief er Daniel mit angstvoller Stimme. Und der König sprach zu Daniel: Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dich dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, auch erretten können von den Löwen?
22 Daniel aber redete mit dem König: Der König lebe ewig! 23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten; denn vor ihm bin ich unschuldig, und auch gegen dich, mein König, habe ich nichts Böses getan.
24 Da wurde der König sehr froh und ließ Daniel aus der Grube herausziehen. Und sie zogen Daniel aus der Grube heraus, und man fand keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut.
Kommentar
Vertraue Gott
Daniel hatte eine innige Verbindung mit Gott. Er ist ein wunderbares Beispiel für eine Person, die Gott ganz und gar vertraut. Er lehnt Belsazars Geschenke ab (5,17). Daniel wollte seine Beziehung zu Gott nicht gefährden. Überlege dir gut, wessen Geschenke du annimmst.
Zu Belsazars Sünden gehörten: Stolz (5,20) – er wurde nicht demütig vor Gott (22); Hochmut (20) – er erhob sich gegen den Herrn des Himmels (23); und Götzendienst – er pries die Götter aus Silber und Gold (23).
Daniel ist das hervorragende Beispiel eines christlichen Politikers. Er stellte nicht nur durch seine Intelligenz alle anderen in den Schatten. Seine Integrität war es, die ihn wirklich auszeichnete. Sie suchten nach der sprichwörtlichen Leiche im Keller und fanden nichts: „Er übte sein Amt jedoch so gewissenhaft aus, dass sie ihm nicht das kleinste Vergehen nachweisen konnten; er war weder nachlässig noch bestechlich“ (6,5; Hfa).
Nicht allen von uns gelingt es, sich so zu profilieren wie Daniel (6,4), aber wir können alle einen „überragenden Geist“ haben (6,4; LUT). Tu deine Arbeit vertrauenswürdig, sei ehrlich und umsichtig, „weder nachlässig noch bestechlich“ (6,5). Erledige deine Arbeit treu und, was noch wichtiger ist, sei treu in deiner Beziehung zu Gott.
Daniel war einer der drei hochrangigsten Männer des Landes und trug damit große Verantwortung. Sein Job war arbeits- und zeitintensiv. Trotzdem fand er die Zeit, dreimal täglich zu beten.
Daniel lebte zu diesem Zeitpunkt bereits lange in Babylon. Seine Haltung gegenüber dem Staat ist interessant. Er nahm seine Rolle ernst. Er befolgte alle Gesetze. Das wussten seine Ankläger. Sie erkannten, dass die einzige Möglichkeit, ihn zu fassen, ein Gesetz gegen seinen Gott wäre. Sie sorgten dafür, dass Beten illegal wurde (6,6-8). Daniel zögerte nicht, sich diesem Gesetz für alle sichtbar zu widersetzen (6,11).
Mit Gott zu reden, ist untrennbar damit verbunden, Ihm zu vertrauen. Gemeinschaft mit Gott war Daniels Priorität Nummer 1. Er betete weiter wie gehabt und weigerte sich, Kompromisse zu machen. Und er machte kein Geheimnis daraus.
Daniel wird in die Löwengrube geworfen. Diese ganze Geschichte scheint eine Andeutung Jesu letzten Lebensabschnitts zu sein:
- Neid führte zu falschen Anschuldigungen gegen ihn
- Seine Feinde konnten keinen haltbaren Vorwurf gegen ihn finden
- Ihre Anklage richtete sich schließlich gegen seinen Glauben
- Ein zögerlicher, schwacher König ließ sich zu etwas überreden, das er nicht wirklich wollte
- Daniels enormer Mut deutet den großen Mut Jesu an
- Die Rettung durch Gott deutet die Auferstehung an
- Selbst das Grab scheint angedeutet: „Dann wurde ein Stein gebracht und auf die Öffnung der Grube gelegt… Im Morgengrauen des nächsten Tages stand der König auf und lief so schnell er konnte zur Löwengrube“ (6,18.20).
Der Schlüssel zu dieser ganzen Geschichte ist Daniels absolutes Vertrauen in Gott. Das nahm ihm jede Angst. Es heißt, die Löwen hätten Daniel nicht gefressen, „weil er nicht nur mutig war, sondern auch Rückgrat hatte. Er diente Gott ohne Unterlass. (6,17.21; LUT).
Widersteh dem Druck, faule Kompromisse einzugehen. Vertraue Gott auch dann, wenn alles in die falsche Richtung zu gehen scheint. Hab den Mut, anders als die anderen zu sein.
Gebet
Herr, bitte hilf mir, in inniger Verbindung mit Dir zu gehen, in der ich Dir danke, mit Dir spreche und Dir vertraue.
Pippa fügt hinzu
Wir brauchen in der heutigen Zeit mehr Menschen wie Daniel als Berater unserer Führungskräfte. Es ist beeindruckend, wie loyal er gegenüber Nebukadnezar und Darius war. Aber bei seinem Glauben ging er keine Kompromisse ein. In erster Linie folgte er Gott nach und erst in zweiter Linie war er Politiker und Ratgeber.
Thought for the Day
Vertraue Gott auch dann, wenn alles in die falsche Richtung zu gehen scheint.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“