Leben in einer feindselige Umgebung
Einführung
Auch hunderttausende Christen sind unter den Flüchtlingen, die vor den extremistisch islamistischen Auseinandersetzungen aus dem Irak und Syrien fliehen. Ihnen droht dort systematische Folter und Massenhinrichtungen. Der IS hat das Christentum zu Hauptfeind erklärt.
Millionen Christen werden in ihren Heimatländern wegen ihres Glaubens verfolgt. Viele Regierungen versuchen, das Wachstum der Kirche zu kontrollieren. Selbst in christlich geprägten Ländern sehen sich lebendige christliche Gemeinschaften zunehmend Feindseligkeiten ausgesetzt. Feindseligkeit gegen das Volk Gottes ist indes nichts Neues. Menschen fühlen sich schon immer von Erfolg, Wachstum und großen Anhängerzahlen bedroht.
Vielleicht stehst du selbst auch wegen deines Glaubens am Arbeitsplatz oder in deiner Familie unter Druck. Unsere heutigen Texte heben die Realität vom Leben in einer feindlich gesinnten Umgebung hervor, aber sie zeigen auch, wie du darin nicht nur überleben sondern sogar wachsen kannst.
Psalm 19,2
2 Der Himmel verkündet Gottes Hoheit
und Macht, das Firmament bezeugt seine großen Schöpfungstaten.
Kommentar
Gottes Schöpfung studieren
Gott offenbart Sich der ganzen Welt durch Seine Schöpfung. David sagt, dass wenn er das Universum betrachtet, es für ihn ganz klar ist, dass es einen Gott gibt: „Der Himmel verkündet die Herrlichkeit Gottes und das Firmament bezeugt seine wunderbaren Werke. Ein Tag erzählt es dem anderen, und eine Nacht teilt es der anderen mit“ (19,2-3).
Francis Collins, der Leiter des Human Genom Projektes, leitete ein Team von über 2.000 Wissenschaftlern, die die Aufgabe hatten, die Sequenz des drei Millionen Paare umfassenden menschlichen Genoms zu entschlüsseln. Er sagte, „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Natur zufällig entwickelt. Nur eine höhere Macht, die sich außerhalb von Zeit und Raum befindet, kann so etwas hervorbringen.“
Gottes Offenbarung in der Schöpfung ist jedem zugänglich. Keiner ist davon ausgeschlossen. „Ohne Sprache und ohne Worte, lautlos ist ihre Stimme, doch ihre Botschaft breitet sich aus über die ganze Erde und ihre Worte über die ganze Welt“ (19,4-5).
Wenn wir die Welt betrachten, sehen wir Gottes Handschrift – „seine ewige Macht und sein göttliches Wesen“ (Römer 1,20). Aber obwohl Sich Gott der ganzen Welt offenbart hat, wird Er von einem Großteil abgelehnt.
Nimm dir Zeit, Gottes Schöpfung zu studieren und danke Ihm, dass Er ist, wer Er ist. Genieße all die wunderbaren Dinge, die Gott geschaffen hat.
Herr, ich danke Dir, dass Du jeden Tag und jede Nacht durch Deine Schöpfung redest, und dass es keine Sprache gibt, in der Deine Stimme nicht gehört wird.
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass Du jeden Tag und jede Nacht durch Deine Schöpfung redest, und dass es keine Sprache gibt, in der Deine Stimme nicht gehört wird.
Matthäus 26,1–2+14-16+26-28
1 Als Jesus diese Rede beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: 2 »Ihr wisst, dass übermorgen das Passahfest beginnt. Dann wird der Menschensohn an die Menschen ausgeliefert und ans Kreuz genagelt werden.«
14 Anschließend ging einer der zwölf Jünger, Judas Iskariot, zu den obersten Priestern 15 und fragte: »Was zahlt ihr mir, wenn ich Jesus an euch ausliefere?« Sie gaben ihm 30 Silbermünzen. 16 Von da an suchte Judas eine günstige Gelegenheit, um Jesus zu verraten.
26 Während sie aßen, nahm Jesus ein Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot in Stücke und gab es seinen Jüngern mit den Worten: »Nehmt und esst! Das ist mein Leib.«
27 Anschließend nahm er einen Becher Wein, dankte Gott und reichte ihn seinen Jüngern: »Trinkt alle daraus! 28 Das ist mein Blut, mit dem der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt wird. Es wird zur Vergebung ihrer Sünden vergossen.
Kommentar
Gottes Lösung verstehen
Kennst du das: falsch beschuldigt oder von einem Freund verraten worden zu sein? Menschen, die sich gegen dich verschworen haben? Oder eine andere Form persönlicher Feindschaft? Jesus hat alle diese Dinge erlebt.
Gott offenbart Sich in der Schöpfung. Die höchste Form Seiner Offenbarung aber ist durch Seinen Sohn, Jesus Christus.
Gott selbst wurde Teil dieser Ihn ablehnenden Welt, um etwas dagegen zu unternehmen. In diesem Abschnitt bekommen wir einen Eindruck wie Gottes Lösung aussah, und die Er in der Person Seines Sohnes, Jesus Christus, durch Sein Leben und Sterben für uns verwirklicht hat. Aber selbst Jesus wurde von der Welt abgelehnt.
1.\tVerschwörung
Wir sollten uns nicht über die feindselige Ablehnung Jesu und des Christentums heute wundern. Jesus wusste, dass Er „ausgeliefert und ans Kreuz genagelt werden“ würde (26,2; GNB). Die obersten Priester und Ältesten berieten „wie sie Jesus heimlich verhaften und töten könnten“ (26,4).
Zu Seinen zwölf Jüngern sagte Jesus, „Einer von euch wird mich verraten“ (26,21).
2.\tAnschuldigungen
Als eine Frau zu Jesus trat, „ein Fläschchen kostbares Öl, mit dem sie seinen Kopf salbte“ (26,7) in Händen, sagten selbst die Jünger, „das ist ja die reinste Verschwendung!“ (26,8).
Dieser Vorfall ist in meinen Augen ausgesprochen bewegend. Jesus wird für uns geopfert. Dieser Preis ist höher als alles, was wir uns vorstellen können. Sein Tod steht unmittelbar bevor. Da ist ein Fläschchen kostbares Öl nur angemessen, und trotzdem regen sich die Jünger über die angebliche Verschwendung auf.
Die meisten Leute verstehen dein soziales Engagement, beispielsweise gegen den Hunger in der Welt, aber es fällt ihnen schwer zu verstehen, dass du Jesus anbetest oder all die anderen Dinge, die du aufgrund deines Glaubens tust. Sie betrachten es als „Verschwendung“ und finden, dass man seine Zeit und sein Geld gewiss sinnvoller einsetzen kann (26,9). Aber Jesus sieht das anders: „Sie hat etwas Gutes für mich getan“ (26,10). Sie brachte ihre außergewöhnliche Liebe zu Jesus zum Ausdruck.
3.\tVerrat
Was die Menschen nicht alles für Geld machen! Judas wartete auf den richtigen Moment, um Jesus für „dreißig Silbermünzen“ (26,15) zu verraten. Wie weh muss das Jesus getan haben. Judas war doch einer Seiner engsten „Freunde“, er gehörte zum inneren Kreis; er war einer der zwölf, die Jesus ausgewählt hatte. Er wusste - „einer von euch wird mich verraten“ (26,21).
In Seiner außergewöhnlichen Liebe aber stirbt Jesus lieber für alle und weist nicht einen zurück. Beim gemeinsamen Mahl beginnt Er ihnen die Bedeutung Seines Todes zu erläutern. Anhand des Brotbrechens und des Weines erklärt Er ihnen, dass Sein Blut „für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden“ (26,28; SLA). Jesu Antwort auf die ablehnende Welt war, dass Er Sich ans Kreuz nageln ließ, um Vergebung und Erlösung möglich zu machen.
Jedes Abendmahl erinnert dich sowohl an die Feindschaft der Welt gegenüber Jesus als auch an Seine Liebe für eben diese Welt.
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass Du für mich gestorben bist und mir gezeigt hast, wie man eine ablehnende Welt liebt.
2. Mose 3,10-14
10 Darum geh nach Ägypten, Mose! Ich sende dich zum Pharao, denn du sollst mein Volk Israel aus Ägypten herausführen!«
11 Aber Mose erwiderte: »Ich soll zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen? Wer bin ich schon?«
12 Gott antwortete: »Ich stehe dir bei und gebe dir ein Zeichen, an dem du erkennst, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr mich an diesem Berg hier anbeten und mir dienen!«
13 Mose entgegnete: »Wenn ich zu den Israeliten komme und ihnen sage, dass der Gott ihrer Vorfahren mich zu ihnen gesandt hat, werden sie mich nach seinem Namen fragen. Was sage ich dann?«
14 Gott antwortete: »Ich bin, der ich bin! Darum sag den Israeliten: ›Ich bin‹ hat mich zu euch gesandt.
Kommentar
Wissen, wer Gott ist
Moses Frage, „Wer bin ich?” beantwortete Gott, indem Er ihm erklärte, wer Er ist. Letzten Endes finden wir die Antwort auf alle unsere Fragen und Probleme nicht darin, wer wir sind, sondern wer Gott ist.
Hättest du im ersten Jahrhundert einen Juden gefragt, wer die bedeutendste Person ist, die je gelebt hat, hätte er zweifellos geantwortet, „Mose“. Er war die herausragende Persönlichkeit ihrer Geschichte. Er hatte das jüdische Volk aus der Sklaverei in die Freiheit geführt und ihnen das Gesetz gegeben. Das 2. Buch Mose, auch Exodus genannt, beschreibt die Entstehung einer neuen Nation und stellt uns den Mann vor, der dafür verantwortlich war.
„Dann kam ein neuer König in Ägypten an die Macht, der nichts von Josef wusste“ (1,8). Der „neue König“ hatte keine Ahnung, dass Josef einst Ägypten gerettet hatte. Die Menschen vergaßen schnell, was sie dem Gottesvolk zu verdanken hatten. Die „Israeliten wurden unterdrückt … erbarmungslos zu harter Arbeit“ gezwungen (1,11-14; Hfa). Sie riefen Gott um Hilfe an, und Er „hörte ihr Schreien“ (2,24).
Seit Menschengedenken hat es immer wieder Versuche gegeben, sich des Gottesvolkes zu entledigen – aber es hat nie funktioniert. „Je mehr man die Israeliten unterdrückte, desto zahlreicher wurden sie und desto mehr breiteten sie sich aus“ (1,12; GNB). Auch wenn die Kirche verfolgt und unterdrückt wird, wächst sie zahlen- und flächenmäßig.
Mose war der Adoptivenkel des Pharaos – ein einflussreicher Prinz also. Er hätte Geld, Sex und Macht im Überfluss haben können, aber Mose entschied sich dafür, die Anfeindungen auszuhalten. Er folgte dem Ruf Gottes und entschied sich für das Volk Gottes – Leute, auf die Menschen mit Moses Erziehung nur mit Verachtung herabsahen, ein Sklavenvolk – Israel.
Durch das Neue Testament betrachtet, sehen wir, dass „er es vor[zog], mit dem Volk zu leiden, anstatt sich dem flüchtigen Vergnügen der Sünde hinzugeben. Er hielt die Leiden, die auch Christus auf sich nahm, für besseren Reichtum als die Schätze Ägyptens, denn er sah der großen Belohnung entgegen, die Gott ihm geben würde“ (Hebräer 11,25-26).
Das war keine leichte Entscheidung, aber am Ende gehorchte er dem Ruf Gottes und nahm es mit der feindseligen Welt auf.
Sein Gehorsam basierte auf der Erkenntnis, wer Gott ist. Gott hatte sich Mose auf verschiedene Weise zu erkennen gegeben und versprochen, „ich werde mit dir sein“ (3,12). Von besonderer Bedeutung ist die Offenbarung Seines Namens, denn Namen galten damals als Aussage über den Charakter oder das Wesen einer Person: Gott stellt Sich als „Ich bin, der ich immer bin“ vor (3,14). Gott lässt Sich nur unter Bezugnahme auf Sich selbst beschreiben.
Dieser Name kündet von der einzigartigen Größe Gottes und Seines ewigen Wesens. In verdichteter Form ist es der Name, mit dem nun im Alten Testament von Gott gesprochen wird. Jahwe auf Hebräisch, im Deutschen üblicherweise mit „der HERR“ übersetzt. Moses Gehorsam ging auf sein Gottesverständnis zurück.
Gott sagt praktisch zu Mose, dass er sich keine Sorgen wegen der Feindseligkeiten, die ihn erwarten, machen solle. Alles, was zählt, ist, dass der „Ich bin, der ich immer bin“ mit ihm ist. Er ist alles, was du mit Blick auf deine Ängste, Sorgen und Herausforderungen brauchst.
In Johannes 8,58 sagt Jesus, „Ehe Abraham wurde, bin ich“ (LUT). Der Ewige, der „Ich bin, der ich immer bin“ ist uns in Jesus nahegekommen und hat zugesagt, immer bei dir zu sein (Matthäus 28,20). Wenn du weißt, dass der „Ich bin, der ich immer bin“ mit dir ist, kannst du entspannt und in Frieden leben.
Gebet
Herr Jesus, danke, dass Du in dieser ablehnenden Welt mit mir bist. Du bist alles, was ich gegen meine Ängste, Sorgen und Herausforderungen brauche.
Pippa fügt hinzu
Mose verdankte sein Leben unter anderem fünf mutigen Frauen:
Die Hebammen Schifra und Pua ignorierten den Befehl des Pharaos und retteten hunderten männlichen Babys das Leben.
Moses Schwester (Miriam) fädelte es klug ein, dass man seine eigene Mutter als Amme holte, als er von der Tochter des Pharaos im Schilf entdeckt wurde.
Moses Mutter gab ihren starken Glauben an ihre drei Kinder (Moses, Aaron und Miriam) weiter.
Vielleicht am erstaunlichsten ist die Tochter des Pharaos, die Mitleid mit Mose hatte, ihn rettete und an Kindes statt bei sich aufnahm.
Thought for the Day
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Natur zufällig entwickelt. Nur eine höhere Macht, die sich außerhalb von Zeit und Raum befindet, kann so etwas hervorbringen.“ – Francis Collins, Direktor des Human Genom Projekts, der ein Team von 2.000 Wissenschaftlern leitete, die die Sequenz des drei Millionen Paare umfassenden menschlichen Genoms entschlüsselten.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“