Tag 50

Gott liebt mich

Weisheit Psalm 23,1–3+6 (Lutherbibel)
Neues Testament Markus 4,35-41
Altes Testament 2. Mose 25,1–2+8-9+26,33

Einführung

In den Mooren des walisischen Hochlandes begegneten zwei Pfarrer einem Hirtenjungen. Dieser war schwerhörig und konnte weder lesen noch schreiben. Sie erklärten ihm, dass Jesus sein Hirte sein wolle, der Sich immer um ihn kümmere, so wie der Junge nach seinen Schafen sehe. Unter Zuhilfenahme der fünf Finger seiner rechten Hand brachten sie ihm die Worte „der Herr ist mein Hirte“ bei (Psalm 23). Beginnend mit dem Daumen stand jeder Finger für eines der Worte. Beim vierten Wort, „mein“, sollte er innehalten und sich erinnern, „dieser Psalm gilt mir“.

Einige Jahre später kam einer der Pfarrer wieder durch das Dorf und fragte nach dem Hirtenjungen. Im vorherigen Winter hatte es einen furchtbaren Schneesturm gegeben und der Junge war, von einer Schneewehe begraben, zu Tode gekommen. Der Dorfbewohner, der ihm die Geschichte erzählte, berichtete, „Eine Sache konnten wir nicht einordnen. Als wir den Jungen fanden, hielt er sich „den vierten Finger seiner rechten Hand“.

Diese Geschichte veranschaulicht Gottes ganz persönliche Liebe zu jedem einzelnen von uns.

Heutzutage stellen sich viele Menschen Gott als große, unpersönliche Macht vor. Aber der Gott der Bibel ist ganz anders. Sein Verhältnis zu Seinem Volk ist sehr persönlich. Der Apostel Paulus sprach vom, „Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich geopfert hat“ (Galater 2,20b); er sprach von Gott als „mein Gott“ (Philipper 4,19).

Weisheit

Psalm 23,1–3+6 (Lutherbibel)

1 Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte,
 mir wird nichts mangeln.
2 Er weidet mich auf einer grünen Aue
 und führet mich zum frischen Wasser.
3 Er erquicket meine Seele.
 Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
 und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Kommentar

Mein Hirte

Gott sorgt für uns wie ein Hirte für seine Schafe. Es gibt Zeiten, in denen ich mich geistlich leer fühle, aber „Er erquicket meine Seele“ (23,3a). Schon oft habe ich in meiner Bibel Situationen notiert, in denen ich Wegweisung brauchte, und später konnte ich sagen, „Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen“ (23,3b). Gott hat mit deinem Leben etwas Großartiges vor! Lass dich von Ihm die richtige Straße entlangführen. Du musst nicht angsterfüllt durchs Leben gehen, denn Er ist mit dir (23,4).

Mein Gastgeber

Dann kommt ein Szenenwechsel, vom Hirten und seinen Schafen zum Gastgeber und seinen Gästen. Ein wunderbares Bild dafür, wie es ist, mitten im Alltagstrubel allein mit Gott zu sein: „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde“ (23,5a). Er stillt den Hunger deiner Seele mit einem Festmahl. Nimm Seine Einladung an und verbringe jeden Tag Zeit damit, den Hunger und Durst deiner Seele in Seiner Gegenwart zu stillen.

Irgendwann geht jeder von uns durch das „finstere Tal“ (23,4), sieht dem eigenen Tod oder dem Tod eines geliebten Menschen ins Auge. Aber selbst dann gibt es keinen Grund, uns zu fürchten „denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich“ (23,4b).

Ich habe diesen Psalm schon oft schwerkranken oder sterbenden Menschen vorgelesen. Es ist tröstlich zu wissen, dass uns der Herr immer nahe ist: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar“ (23,6).

Gebet

Herr, danke für Deinen Schutz und Deine Führung. Danke, Du meinen geistlichen Hunger mit Deiner Gegenwart und Liebe stillst.

Neues Testament

Markus 4,35-41

35 Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Lasst uns über den See ans andere Ufer fahren!« 36 Sie schickten die Menschen nach Hause und fuhren mit dem Boot, in dem Jesus saß, auf den See hinaus. Einige andere Boote folgten ihnen. 37 Da brach ein gewaltiger Sturm los. Hohe Wellen schlugen ins Boot, es lief voll Wasser und drohte zu sinken. 38 Jesus aber schlief hinten im Boot auf einem Kissen. Da weckten ihn die Jünger und riefen: »Lehrer, wir gehen unter! Kümmert dich das denn gar nicht?« 39 Jesus stand auf, gebot dem Wind Einhalt und befahl dem See: »Sei still! Schweig!« Sofort legte sich der Sturm, und es wurde ganz still. 40 »Warum habt ihr Angst?«, fragte Jesus seine Jünger. »Habt ihr denn noch immer kein Vertrauen zu mir?« 41 Voller Entsetzen sagten sie zueinander: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«

Kommentar

Mein Herr

\t Hast du das auch schon erlebt, dass über deinem Leben, ohne jede Vorwarnung, plötzlich ein gewaltiger Sturm hereinbricht (4,37)?

Der See Genezareth ist berüchtigt für plötzlich aufziehende Stürme. Die Jünger wussten, eine starke Welle konnte ihr Boot zum Kentern bringen und sie das Leben kosten.

Aber Jesus schlief (4,38). Manchmal, wenn solche Stürme aufziehen, kommt es uns vor, als sähe Gott untätig zu; als schiene Er nicht auf deine Gebete zu antworten, ja sie vielleicht nicht einmal zu hören. In solchen Momenten wird dein Glaube auf die Probe gestellt.

Am Ende stillt Jesus den Sturm. Er redet zu der Macht, die hinter dem Sturm steckt wie mit einem kleinen Kind: „Schweig! Sei still!“ (4,39) und beweist damit, dass Er über die Natur herrscht. Für die Jünger beginnt diese Erfahrung mit Angst und endet im Glauben. Dein Glaube wird durch Krisen auf die Probe gestellt. Jesus möchte, dass du lernst, deine Ängste zu besiegen und Ihm selbst inmitten der Stürme deines Lebens zu vertrauen.

Manchmal beruhigt Gott den Sturm, manchmal lässt Er den Sturm toben und beruhigt dich.

Als nächstes demonstriert Jesus, dass Er Herr über Mächte und Gewalten ist, die dein Leben zerstören möchten. Das Leben dieses von Dämonen gepeinigte Mannes war die Hölle auf Erden; er fügte sich selbst Verletzungen zu (5,5), wurde von der Gesellschaft, die sich nicht besser zu helfen wusste, als ihn einzusperren, in Ketten gelegt (5,4). Die Möglichkeiten von Politikern, Staat und Polizei sind begrenzt. Jesus aber verurteilte den Mann nicht, noch verdammte Er ihn. Er sah in ihm nur das Potential für ein heiles Lebens. Mit einem vollmächtigen Befehl demonstrierte Jesus Seine Herrschaft und dass Er die Macht hat, uns freizusetzen und zu heilen.

Die Menschen reagierten unterschiedlich auf die Demonstration Seiner Herrschaft. Die einen waren abweisend (5,17), denn es war ihnen wirtschaftlicher Schaden entstanden. Es kann ungemütlich werden, wenn wir wahre Macht in Ausübung sehen. Andere dagegen waren neugierig geworden (5,20).

Ein faszinierender Aspekt dieser Geschichte ist, dass der Mann, nachdem ihn Jesus von den Dämonen befreit hatte, Jesus eindringlich bittet, mit Ihm gehen zu dürfen (5,18), aber Jesus schickt ihn nach Hause (5,19).

Ich hätte erwartet, eine Intensivtraining bei Jesus hätte dem Mann gut getan, aber Jesus sendet ihn gleich aus zu evangelisieren. Er sagt, „Geh nach Hause zu deiner Familie und erzähle ihnen, was der Herr für dich getan hat und wie gnädig er gewesen ist“ (5,19). Und genau das tut er dann (5,20).

Sei also nicht überfürsorglich mit Menschen, die erst kürzlich zum Glauben gekommen sind. Manchmal ist es sogar gut, wenn sie gleich in öffentlich über ihren neuen Glauben sprechen. Als Jesus das nächste Mal in das „Gebiet der zehn Städte“ kam, versammelten sich 4.000 Menschen, um Ihm zuzuhören. Das Zeugnis dieses einen Mannes hat offenbar großen Eindruck gemacht.

Vielleicht hat Markus diese Begebenheit deshalb kurz hinter dem Gleichnis vom Senfkorn eingeordnet. Der ehemals Besessene wird angenommen haben, dass er nur wenig zu bieten hat, aber seine Geschichte hatte große Wirkung. Jesus sagt, Gott kann viel aus einem kleinen Samen – einem Senfkorn – machen (4,31). „Ist es einmal gesät, so geht es auf“ (4,32; GNB).

Es geht nicht darum, wie viel du besitzt, sondern was du damit machst. Ein Senfkorn will sofort gepflanzt werden, sonst ist es verloren. Wenn es eingepflanzt ist, wächst es zu einer kräftigen Pflanze heran, die sogar Beton durchbricht. Die Lektion ist simpel: wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Setze ein, was du hast und Gott wird es um ein Vielfaches vermehren.

Gebet

Danke, dass Du Herr über alles bist. Danke, dass ich mich in Krisenzeiten auf Dich verlassen kann und keine Angst haben muss.

Altes Testament

2. Mose 25,1–2+8-9+26,33

1 Der HERR sprach zu Mose: 2-3 »Sag den Israeliten, sie sollen für mich eine Abgabe entrichten! Jeder, dem es am Herzen liegt, soll etwas von den folgenden Dingen für mich geben: Gold, Silber und Bronze,

8 Die Israeliten sollen mir aus diesen Materialien ein Heiligtum bauen, denn ich will bei ihnen wohnen. 9 Fertigt das Heiligtum und alles, was dazugehört, genau so an, wie ich es dir jetzt zeigen werde!«

33 Der Vorhang trennt den heiligen Vorraum vom Allerheiligsten, in dem die Bundeslade stehen soll. Sobald der Vorhang an den Haken aufgehängt ist, bring die Bundeslade mit den Steintafeln hinein.

Kommentar

Mein Wegweiser

Großzügigkeit ist eine bewusste Entscheidung. Wenn dein Herz leidenschaftlich für Gott brennt, wirst du großzügig geben, weil du Ihm Ehre geben willst. Durch eine „freiwillige Abgabe“ (25,2) brachte das Volk Gottes das nötige Geld für Sein Werk auf. Sie gaben freiwillig (25,2b). Die Liebe Gottes zwingt nie. Gott möchte, dass du aus dem Herzen antwortest.

Die Stiftshütte („Zelt der Zusammenkunft”) war ein provisorischer Treffpunkt, an dem sich das Gottesvolk versammelte. Theologisch betrachtet, ist die Stiftshütte als der Aufenthaltsort Gottes auf Erden ein ungeheuer wichtiger Ort. Sie ist der erste von einer Reihe von Orten, an denen Gott wohnt: Stiftshütte, Tempel, Jesus selbst, der Leib des einzelnen Gläubigen, die Kirche.

Gott gab Seinem Volk genaue Anweisungen - bis ins kleinste Detail: „Das Heiligtum und seine Einrichtung sollt ihr genauso anfertigen, wie ich es dir zeigen werde“ (25,9).

Mein Retter

Der Verfasser des Hebräerbriefes erklärt, dass das hier beschriebene Heiligtum (25,10-26,37) „nur ein Abbild, nur ein Schatten des wahren Heiligtums im Himmel ist. Denn als Mose daran ging, die Stiftshütte zu errichten, warnte Gott ihn: „Achte darauf, dass du alles ganz genau nach dem Entwurf machst, der dir hier auf dem Berg gezeigt worden ist““ (Hebräer 8,5).

Alle Anweisungen für Heiligtum und Allerheiligstes dienten der Vorbereitung für Christi Erlösungswerk. „So ist Christus nun der Hohe Priester für all das Gute geworden, das gekommen ist. Er hat das große, vollkommene Heiligtum im Himmel betreten, das nicht von Menschen erbaut wurde und nicht Teil dieser Schöpfung ist. Ein einziges Mal brachte er Blut in jenes Allerheiligste, aber nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigenes Blut, durch das er uns die Rettung brachte, die für alle Zeiten gilt“ (Hebräer 9,11-12).

Durch Jesu Sühneopfer haben du und ich Zugang zum Allerheiligsten. Jesus ist dein Retter.

Gebet

Herr, danke, dass Du mein Hirte, mein Gastgeber, mein Herr, meine Wegweisung und mein Retter bist.

Pippa fügt hinzu

Lebensstürme kommen oft wie aus dem Nichts; häufig, wenn alles gerade ganz entspannt läuft. Da passiert es leicht, dass wir den Glauben über Bord werfen. Die Jünger haben es richtig gemacht, sie wandten sich an Jesus. Auch wenn Er sie für ihre Kleingläubigkeit rügte, hat Er sich doch der Lage angenommen. Mir gefällt der Gedanke, dass es vollkommen still war, nachdem Er den Wind gestillt hatte. (Markus 4,39).

Thought for the Day

Manchmal beruhigt Gott den Sturm, manchmal lässt Er den Sturm toben und beruhigt dich.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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