Geistliche Autorität ausüben
Einführung
Ich begegnete ihm das erste Mal, als er für einen Vortrag an einem Studentenwochenende an die Cambridge University kam, wo ich studierte. Obwohl er der Gastredner war, war er sehr freundlich und ich spürte große Demut bei ihm.
Als er dann sprach, tat er es mit echter Autorität. Seine Botschaft war einfach und konzentrierte sich darauf, den Menschen von Jesus zu erzählen. Einige Jahre später wurde er der Pfarrer der Holy Trinity Brompton.
Dieser ruhige und zutiefst gläubige Mann führte nicht nur unsere Gemeinde (und andere) durch kritische Wachstumsphasen, er bildete außerdem über die letzten 40 Jahre einige der einflussreichsten christlichen Leiter des Vereinigten Königreichs aus. David Watson, David MacInnes, Sandy Millar and John Irvine waren allesamt Vikare unter John Collins, einem Kirchenmann, der nie die große Bühne gesucht, und doch sein ganzes Leben in den Dienst anderer gestellt hatte.
Die Autorität, die er besaß, kam nicht von seiner Stellung im Leben oder einer weltlichen Macht. Seine Autorität rührte von seiner Beziehung mit Jesus Christus.
Heutzutage haben die Menschen ein schwieriges Verhältnis zu Autorität. Natürlich wird Autorität auch missbraucht. Aber göttliche Autorität ist eine Quelle großen Segens.
Psalm 29,1+4+11
Gottes Stimme – herrlich und furchtbar zugleich!
1 Ein Lied von David.
Lobt den HERRN,
ihr mächtigen Engel,
preist seine Hoheit und Macht!
4 Wie gewaltig ist seine Stimme,
wie herrlich und furchtbar zugleich!
11 Der HERR wird seinem Volk Kraft geben,
er wird es segnen
und ihm Frieden schenken.
Kommentar
Stimme der Autorität
In der heutigen Gesellschaft gibt es einen enormen geistlichen Hunger. Die Menschen suchen nach spirituellen Erfahrungen. Dieser Psalm verweist auf „die Stimme des Herrn“ (29,3). David beschreibt die Gewalt, Majestät und Autorität der Stimme Gottes (29,4-5a.7-9a).
Heute hören wir Gottes Stimme in erster Linie durch die Worte der Bibel. Das Wort Gottes hat Autorität, es ist gewaltig und majestätisch. „In seinem Heiligtum rufen alle: „Ehre sei dem Herrn!"“ (29,9; Hfa). Auf unseren Knien ist eine angemessene Art und Weise, der Stimme des Herren zu lauschen. Ich starte meinen Tag gerne auf den Knien; ich lese in der Bibel, versuche, Gottes Stimme zu hören und frage, „Herr, was willst du mir heute sagen?“
David beginnt mit den Worten, „Ehrt den Herrn, ihr Engel, lobt die Herrlichkeit des Herrn und seine Macht [Stärke]!“ (29,1). Gott hat alle Autorität, Macht und Stärke. Aber Er behält nicht alles für Sich. Wenn du auf Sein Reden hörst, teilt Er Seine Autorität, Macht und Stärke mit dir. David schließt mit den Worten, „Der Herr schenkt seinem Volk Kraft. Der Herr segnet sein Volk mit Frieden“ (29,11; NGÜ).
Wir haben diese beiden Dinge bitter nötig, wenn wir uns den Kämpfen des Lebens stellen, den inneren und äußeren. Wir brauchen Gottes „Stärke“ (LUT) und Seinen „Frieden“.
Gebet
Herr, danke, dass Du Deine Autorität, Macht und Stärke mit mir teilst. Bitte stärke mich für die Kämpfe, die heute auf mich warten, und gib mir Deinen Frieden inmitten der Stürme des Lebens.
Markus 11,27-28 und 12,1-3+6-12
Die Frage nach der Vollmacht von Jesus
27 Inzwischen waren sie wieder in Jerusalem angelangt. Als Jesus im Tempel umherging, kamen die obersten Priester, die Schriftgelehrten und die führenden Männer des Volkes zu ihm 28 und stellten ihn zur Rede: »Woher nimmst du dir das Recht, so aufzutreten? Wer gab dir die Vollmacht dazu?«
Vom Weinbergbesitzer und den Pächtern
12 1 Dann erzählte Jesus ihnen ein Gleichnis: »Ein Mann legte einen Weinberg an, zäunte ihn ein, stellte eine Weinpresse auf und baute einen Wachturm. Dann verpachtete er den Weinberg an einige Weinbauern und reiste ins Ausland. 2 Zur Zeit der Weinlese beauftragte er einen Knecht, den vereinbarten Anteil an der Ernte abzuholen. 3 Aber die Weinbauern packten den Knecht, schlugen ihn nieder und jagten ihn mit leeren Händen davon.
6 Nun blieb nur noch einer übrig: sein einziger Sohn, den er sehr liebte. Ihn schickte er zuletzt. ›Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben‹, sagte er sich.
7 Aber die Weinbauern waren sich einig: ›Das ist der Erbe! Los, den bringen wir um, und dann gehört der Weinberg uns.‹ 8 Sie packten ihn, brachten ihn um und warfen ihn zum Weinberg hinaus.
9 Was, meint ihr, wird der Besitzer jetzt wohl tun? Er wird selbst kommen, die Weinbauern töten und den Weinberg an andere verpachten. 10 Habt ihr nicht die folgende Schriftstelle gelesen:
›Der Stein, den die Bauarbeiter weggeworfen haben,
weil sie ihn für unbrauchbar hielten,
ist nun zum Grundstein
des ganzen Hauses geworden.
11 Was keiner für möglich gehalten hat,
das tut der Herr vor unseren Augen‹?«
12 Am liebsten hätten die obersten Priester, die Schriftgelehrten und die führenden Männer des Volkes Jesus festgenommen. Sie hatten verstanden, dass er in diesem Gleichnis von ihnen gesprochen hatte. Aber sie wagten sich nicht an ihn heran, weil sie vor dem Volk Angst hatten. So ließen sie ihn in Ruhe und gingen weg.
Kommentar
Gottgegebene Autorität
Jesus sprach und handelte mit gottgegebener Autorität und Vollmacht. Er hörte auf die Stimme des Herrn; was Er sagte, waren Gottes Worte. Das ist der Schlüssel: Wenn du mit Vollmacht reden willst, verbringe Zeit mit Gott, höre auf Seine Stimme.
Allen war klar, dass Jesus Autorität besaß. Die einzige Frage seiner Gegner war, *woher Er diese Vollmacht hatte *(11,28). Darauf antwortete Jesus mit brillanten Fragen zu Johannes dem Täufer.
Er fragte sie, ob dessen Autorität „von Gott oder von den Menschen“ sei (11,30; GNB). Darauf konnten sie nicht antworten, denn sie wollten einerseits nicht eingestehen, dass sie von Gott kam (weil sie ihm ja nicht geglaubt hatten; (11,31)); andererseits wollten sie auch nicht sagen, dass sie menschlichen Ursprungs war, denn die Menschen erkannten in Johannes dem Täufer einen Propheten (11,32).
Ich hörte einmal einen Prediger, der glaubte, dass die übernatürlichen Gaben des Heiligen Geistes mit dem apostolischen Zeitalter zu Ende gegangen seien. Die Frage, ob er die Pfingstbewegung für „von Gott“ hielt, rief bei ihm eine ähnliche Reaktion hervor, wie wir sie in unserem Abschnitt von heute lesen – er konnte die Frage nicht beantworten.
Zu sagen, sie käme im „Auftrag Gottes“ (11,30), hätte bedeutet einzugestehen, dass der Heilige Geist Seine übernatürlichen Gaben auch in der heutigen Zeit ausgießt. Sie zu leugnen, würde die Erfahrung von 600 Millionen Christen weltweit, die Gottes Kraft durch die Pfingstbewegung erlebt haben und erleben, leugnen.
Weil nun die Fragenden Seine Frage zu Johannes dem Täufer nicht beantworten, weigert Sich Jesus Seinerseits, die Frage zu Seiner Vollmacht zu beantworten. „Dann sage ich euch auch nicht, woher ich die Vollmacht habe, so zu handeln“ (11,33b).
Das Gleichnis, das Jesus dann erzählt, soll die Quelle Seiner Autorität aufdecken. Seine Gegner durchschauten ganz sicher Jesu Absicht, denn Markus erzählt, „die führenden Priester, die Gesetzeslehrer und die Ratsältesten hätten Jesus gerne festgenommen; denn sie merkten, dass das Gleichnis auf sie gemünzt war“ (12,12; GNB).
Wovon handelt das Gleichnis? „Ein Mann legte einen Weinberg an, baute eine Mauer darum, hob eine Grube aus, um den Wein darin zu keltern, und baute einen Wachturm“ (12,1). Das Gleichnis basiert auf Jesaja 5,1-7, wo Gott der Besitzer des Weinbergs und Sein Volk (insbesondere dessen Anführer) die Reben sind. In Jesu Gleichnis stehen die Diener, die geschickt und misshandelt oder umgebracht werden, für die Propheten, einschließlich Johannes den Täufer. Jesus führt Sich selbst in Sein eigenes Gleichnis ein: „Schließlich blieb ihm nur noch sein eigener Sohn, dem seine ganze Liebe galt. Den schickte er zu den Pächtern, weil er sich sagte: „Vor meinem Sohn werden sie Respekt haben““ (12,6; GNB).
Jesus zeigt, dass Er einmalige Vollmacht besitzt, denn Er ist der einzige Sohn Gottes. Es gibt einen klaren Unterschied zwischen dem eigenen, geliebten Sohn und den verschiedenen Dienern, die davor geschickt worden waren. Mit unglaublicher Weitsicht verkündet Jesus, dass der einzige Sohn Gottes umgebracht werden wird (12,7-8).
Er fährt fort zu erklären, dass die Führung von Gottes Volk auf eine neue Führungsebene übertragen werden wird (die ersten Führer der Kirche) mit Jesus als Eckstein: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden“ (12,10; siehe auch Psalm 118,22).
Der einzige Sohn Gottes hat einmalige Vollmacht als der einzige Eckstein von Gottes Volk. Hör auf Ihn, und du wirst ebenfalls mit Vollmacht reden, die von Seiner Autorität kommt.
Gebet
Herr, danke, dass Du der einzige Sohn Gottes bist, der mit der Autorität Gottes geredet hat. Hilf mir, in enger Gemeinschaft mit Dir zu gehen, auf Deine Worte zu hören und in Deiner Vollmacht zu sprechen.
3. Mose 9,23-24
23 und ging mit Mose in das heilige Zelt. Als sie wieder herauskamen, segneten sie die Israeliten. Da erschien der HERR in seiner Herrlichkeit dem ganzen Volk. 24 Feuer ging von ihm aus, es verzehrte das Brandopfer und die Fettstücke auf dem Altar. Als die Israeliten das sahen, jubelten sie und warfen sich voller Ehrfurcht zu Boden.
Kommentar
Jesu Autorität
Es ist eine fantastische Sache, in die Gegenwart Gottes zu kommen – „die Herrlichkeit des Herrn [erschien] dem ganzen Volk: Feuer ging von ihm aus und verzehrte das Brandopfer und die Fettstücke auf dem Altar. Als die Israeliten das sahen, jubelten sie vor Freude und warfen sich zu Boden“ (9,23-24).
Was mit Nadab und Abihu geschah (10,1-2), verdeutlicht, dass Zutritt in Gottes Gegenwart nichts Selbstverständliches ist. In der heutigen Zeit wollen die Menschen zwar eine Beziehung mit Gott, aber oft nach ihren eigenen Spielregeln. Aber wir können nur durch Jesus zuversichtlich und ohne befürchten zu müssen, dass uns dasselbe Schicksal wie Nadab und Abihu ereilt, in die Gegenwart Gottes treten.
Im Alten Testament erforderte der Zutritt in Gottes Gegenwart ein komplexes Opfersystem. Der Hohe Priester musste für sich selbst und für das Volk Opfer darbringen (9,7-8). Weil der Hohe Priester ein Mensch wie wir war und folglich selbst schwach und schuldig, musste er für seine eigene Schuld ebenso opfern wie für die Sünden des Volkes.
Jesu Autorität ist einzigartig. Er ist der Hohe Priester ohne Sünde. „Er ist ein Hoher Priester, wie wir ihn nötig haben, denn er ist heilig, ohne jede Schuld und unberührt von der Sünde. Er wurde von den sündigen Menschen getrennt und hat den höchsten Ehrenplatz im Himmel erhalten. Er braucht nicht täglich Opfer zu bringen, wie es die anderen Hohen Priester zunächst für ihre eigenen Sünden und dann für die Sünden des Volkes tun mussten, sondern er tat dies ein für alle Mal, als er sich selbst am Kreuz opferte“ (Hebräer 7,26-27).
Deshalb hast du durch Jesus Zutritt in die heilige Gegenwart Gottes. „Deshalb, liebe Freunde, können wir jetzt zuversichtlich in das Allerheiligste des Himmels hineingehen, denn das Blut von Jesus hat uns den Weg geöffnet. Das ist der neue, lebendige Weg durch den Vorhang, den Christus durch seinen Tod für uns eröffnet hat. Da wir also einen großen Hohen Priester haben, der über das Volk Gottes eingesetzt ist, wollen wir mit aufrichtigem Herzen in die Gegenwart Gottes treten und ihm ganz und gar vertrauen. Denn unsere Herzen wurden mit dem Blut Christi besprengt, um unser Gewissen von Schuld zu reinigen, und unsere Körper sind mit reinem Wasser gewaschen“ (Hebräer 10,19-22).
Du kannst heute in Gottes Gegenwart kommen, die Stimme des Herrn hören, Seine Kraft und Seinen Frieden empfangen und mit der Vollmacht reden, die davon kommt, die Stimme Gottes gehört zu haben.
Gebet
Danke, Herr, dass ich durch Jesu Blut jetzt Zutritt zum Allerheiligsten habe. Ich will mich Dir heute mit aufrichtigem Herzen nähern und darauf vertrauen, dass ich die Stimme des Herrn hören, Seine Kraft und Seinen Frieden empfangen und in Seiner Vollmacht reden werde.
Pippa fügt hinzu
Psalm 29,11
„Der Herr gibt seinem Volk Kraft und schenkt ihm Frieden.“
Beides brauche ich jeden Tag aufs Neue: „Kraft und Frieden“.
Thought for the Day
Wir haben diese beiden Dinge bitter nötig, wenn wir uns den Kämpfen des Lebens stellen, den inneren und äußeren. Wir brauchen Gottes „Stärke“ (LUT) und Seinen „Frieden“.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“