Tag 90

Hundertfacher Ertrag

Weisheit Psalm 38,21-22
Neues Testament Lukas 8,4-8
Altes Testament 4. Mose 27,15-19

Einführung

Er wuchs in einer der rauesten Bezirke Manchesters auf. Sein Vater war Alkoholiker. Mit fünfzehn Jahren brach er die Schule ab, riss von zu Hause aus und lebte auf der Straße. Er schloss sich einer Gang an, wurde kriminell und landete schließlich im Gefängnis. Als er seine Strafe abgesessen hatte, ging er zum Militär. Er wurde zweimal geschieden.

1994 kam er in unsere Gemeinde und nahm an Alpha teil. Er übergab Christus sein Leben und wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt. Er begann, Gefangene im Gefängnis zu besuchen und wurde Teil des Leitungsteams von Alpha im Gefängnis. Er gründete eine Organisation, die sich um Strafentlassene kümmert. Er stellte ein Projekt für Obdachlose auf die Beine und begann Kurse für Suchtkranke, für depressive und überschuldete Menschen.

Unter seiner Leitung breitete sich Alpha im Gefängnis im ganzen Vereinten Königreich und 76 Ländern der Welt aus. Tausende kamen so zum Glauben an Jesus Christus. Hunderte Männer und Frauen fanden eine Heimat in Gemeinden durch Caring for Ex-Offenders , der von ihm gegründeten Organisation.

Paul Cowley ist ein Beispiel für Saat, die auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Er hat ein gutes, williges Herz. Er hörte das Wort, bewahrte es und indem er dranblieb, brachte und bringt er Frucht, den hundertfachen Ertrag dessen, was gesät wurde (Lukas 8,8.15). Er begegnete Jesus, seinem Retter, Sämann und Hirten.

Weisheit

Psalm 38,21-22

21 Sie vergelten mir Gutes mit Bösem
 und feinden mich an, weil ich das Gute tun will.
22 HERR, verlass mich nicht!
 Mein Gott, bleib nicht fern von mir!

Kommentar

Persönlicher Retter

Mitten in allen Problemen, Leid und Verfolgung wendet sich David an den Herrn und ganz persönlichen Retter, „mein Retter“ (38,23). Auch wenn du vielleicht nicht vor denselben extremen Schwierigkeiten stehst wie David, kannst du nach dem folgenden Muster beten:

1.\tBitten
Bitte um Hilfe: „ich verlasse mich auf dich, mein Gott und Herr; du wirst an meiner Stelle Antwort geben. Ich möchte nicht, dass sie mein Unglück feiern, dass sie sich überheben, wenn ich strauchle“ (16-17; GNB).

2.\tBekennen
Bekenne deine Schuld: „ich bekenne meine Sünden, ich bereue, was ich getan habe“ (38,19).

3.\tVertrauen
„Auf dich, Herr, hoffe ich“ (38,16; Hfa). Vertraue darauf, dass Gott dich retten wird: „Verlass mich nicht, Herr, und sei nicht fern, mein Gott. Komm mir bald zu Hilfe! Herr, du mein Retter“ (38,22-23).

Gebet

Herr, hilf mir heute – Dich zu bitten, Dir meine Schuld zu bekennen und Dir zu vertrauen. Vergib mir meine Schuld und verlass mich nicht, Herr. Komm mir bald zur Hilfe, Herr, du mein Retter.

Neues Testament

Lukas 8,4-8

4 Als wieder einmal eine große Menschenmenge aus allen Städten zusammengekommen war, erzählte Jesus dieses Gleichnis: 5 »Ein Bauer ging aufs Feld, um sein Getreide auszusäen. Als er die Körner ausstreute, fielen ein paar von ihnen auf den Weg. Sie wurden zertreten und von den Vögeln aufgepickt. 6 Andere Körner fielen auf felsigen Boden. Sie gingen zwar auf, aber weil es nicht feucht genug war, vertrockneten die Pflänzchen. 7 Wieder andere Körner fielen mitten ins Dornengestrüpp. Dieses schoss zusammen mit der jungen Saat in die Höhe, so dass es sie schließlich erstickte. 8 Die übrigen Körner aber fielen auf fruchtbaren Boden, gingen auf und brachten das Hundertfache der Aussaat als Ertrag.« Nachdem Jesus das gesagt hatte, rief er: »Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!«

Kommentar

Großer Sämann

Ein großer Teil von Jesu Dienst bestand im Säen. Wo immer Er hinkam, begann Er „die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden“ (8,1). Unsere Aufgabe ist heute oft, einfach nur den Samen auszustreuen.

Manchmal bedeutet Säen aufzubrechen, z.B. auf eine Missionsreise (8,1). Ein anderes Mal, versammelte Jesus Menschen um Sich und streute dann Samen aus: „Eines Tages kam eine große Menschenmenge aus vielen Städten zusammen, um Jesus zu hören“ (8,4). Aufbrechen und versammeln.

Jesus säte aber nicht allein. Er hatte ein Team, zu dem im Kern zwölf Männer „und einige Frauen“ (8,2) gehörten. Frauen spielten in Jesu Dienst eine wichtige Rolle. Unter anderem „unterstützten sie Jesus und seine Jünger durch das, was sie hatten“ (8,3).

Dann beschreibt Jesus anhand des Gleichnisses vom Sämann, was sie tun. Sie – und wir- säen Samenkörner, das Wort Gottes, aus (8,11). Sei nicht enttäuscht, wenn nicht jeder gleich darauf reagiert:

1.\tHartherzig
Manche werden nicht glauben: „Der Mensch, bei dem die Saat auf den Weg fällt, hat die Botschaft zwar gehört. Aber dann kommt der Teufel und nimmt ihm die Botschaft aus dem Herzen, damit dieser Mensch nicht glaubt und gerettet wird“ (8,12; Hfa).

2.\tEin schwaches Herz
Mir ist noch nie ein starker Mensch begegnet, der eine einfache Vergangenheit gehabt hätte. Glaube wir auf die Probe gestellt. Manche Menschen scheinen begeistert von der Botschaft, aber die Begeisterung hält nicht an. Ihr „Glaube hat keine starke Wurzel. Eine Zeit lang vertraut dieser Mensch Gott, doch wenn er wegen seines Glaubens in Schwierigkeiten gerät, wendet er sich wieder von Gott ab“ (8,13; Hfa).

3.\tHalbherzig
Andere scheinen von der Botschaft angesprochen, steigen aber später wegen der „Disteln“ des Lebens aus, die da sind: „die Sorgen des Alltags, die Verführung durch den Wohlstand und die Jagd nach den Freuden dieses Lebens“ (8,14; Hfa).

4.\tVon ganzem Herzen
Die ersten drei Kategorien enden mit großer Enttäuschung und Traurigkeit. Aber Jesus sagt, einige werden „Gottes Botschaft bereitwillig und aufrichtig“ aufnehmen. Ihr Glaube wird schließlich „reiche Frucht“ bringen (15; Hfa). „Der gute Boden dagegen steht für verlässliche, aufrichtige Menschen, die Gottes Botschaft hören, an ihr festhalten und durch ihre Beständigkeit viel Frucht hervorbringen“ (8,15). Kurz davor hatte Jesus davon gesprochen, dass diese Ernte „eine hundertfache Ernte“ bringen (8,8).

Ich sage oft, dass Alpha das Enttäuschendste überhaupt ist, was ich jemals gemacht habe. Es ist so enttäuschend, wenn Menschen negativ reagieren und abbrechen. Wenn wir aber Jesu Worte bedenken, sollte uns diese Reaktion nicht überraschen.

Andererseits ist Alpha auch das Aufregendste, bei dem ich mitarbeite. Die nämlich, deren Same von ganzem Herzen aufgeht, so wie bei Paul Cowley, haben eine enorme Auswirkung – sie bringen den hundertfachen Ertrag. Wir sehen immer wieder, dass die, die Jesus mit dem Herzen kennengelernt haben und vom Heiligen Geist erfüllt worden sind, es ihren Freunden weitererzählen. Das hat eine große Wirkung in der Gesellschaft.

Bei den Worten von Jesus geht es nicht einfach um andere Leute, sondern um dich und mich. Jedes Mal wenn du das Wort Gottes z.B. beim Bibellesen oder in einer Predigt hörst, achte darauf, wie du auf das Wort Gottes hörst. In gewissem Sinn reagierst du dein ganzes Leben auf Sein Reden. Je offener du dafür bist, desto mehr wird dir gegeben werden (8,18).

Gebet

Herr, danke für die lebensverändernde Kraft Deines Wortes. Bitte hilf mir, mich nicht von den Enttäuschungen entmutigen zu lassen, sondern es immer weiter auszusäen. Ich danke Dir für die große Freude, wenn die Saat in einem Menschen Wurzeln schlägt und Frucht bringt – hundertfachen Ertrag.

Altes Testament

4. Mose 27,15-19

15 Mose antwortete dem HERRN: 16 »HERR, alles Leben ist in deiner Hand. Beruf doch einen Mann, 17 der die Israeliten anführt, einen, der ihnen vorangeht und das Zeichen zum Aufbruch und zum Halt gibt. Lass nicht zu, dass sie wie Schafe ohne Hirten sind, sie sind doch dein Volk!« 18-19 Der HERR erwiderte: »Hol Josua, den Sohn von Nun, denn mein Geist ist in ihm. Lass ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeinschaft des Volkes treten! Leg deine Hand auf ihn und übertrag ihm seine Aufgabe vor aller Augen!

Kommentar

Oberster Hirte

Am Ende seines Lebens erkennt Mose, wie dringend das Volk Gottes einen Anführer braucht. Er betet zum Herrn: „Herr, Gott alles Lebendigen, ernenne einen neuen Anführer für die Gemeinschaft. Gib den Israeliten jemanden, der sie führt, damit das Volk des Herrn nicht wie eine Herde ohne Hirte ist“ (27,16-17).

Gott erhörte Moses Gebet und ernannte Josua zu seinem Nachfolger, über den Gott sagte, dass er „vom Geist erfüllt“ ist (27,18). Josua wurden die Hände aufgelegt, er wurde gesandt, ihm wurde Vollmacht gegeben und er wurde ein Hirte für Gottes Volk. „Hirte“ war damals eine geläufige Bezeichnung für Könige und Herrscher.

Die Sorge Moses um das Volk Gottes ist vergleichbar mit der Sorge Jesu um Sein Volk. Als Jesus während Seines Dienstes die Menschenmassen sah, „hatte [Er] tiefes Mitleid mit den vielen Menschen… denn sie hatten große Sorgen und wussten nicht, wen sie um Hilfe bitten konnten. Sie waren wie Schafe ohne Hirten“ (Matthäus 9,36).

Das Bild vom Hirten für christliche Leitung wird an verschiedenen Stellen im Neuen Testament aufgegriffen. Petrus schreibt, „Sorgt gut für die Herde Gottes, die euch anvertraut ist…Dabei sollt ihr die Menschen, die eurer Leitung unterstellt sind, nicht bevormunden, sondern sie durch euer gutes Beispiel leiten“ (1. Petrus 5,2-3). Jesus ist der „oberste Hirte“ (5,4).

Jesus sagte, „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte opfert sein Leben für die Schafe… ich kenne meine Schafe“ (Johannes 10,11-14). Eines Tages „werden [alle] eine Herde mit einem Hirten sein“ (10,16). Der Hebräerbrief beschreibt Jesus als „den großen Hirten der Schafe“ (Hebräer 13,20).

Der restliche Abschnitt aus 4. Mose heute, mit all seinen Vorschriften zu Speisen und Getränken, religiösen Feiertagen und dem Sabbat weist wieder auf Jesus hin (4. Mose 28-29). Paulus schreibt, „diese sind nur ein Schatten des Zukünftigen. Die Wirklichkeit aber ist Christus selbst“ (Kolosser 2,17). Jesus ist der oberste Hirte, der große Sämann und der Retter der Welt.

Gebet

Herr, ich bete Dich heute als obersten Hirten, großen Sämann und Retter der Welt an. Ich bete, dass ich meinerseits ein guter Hirte bin, dass ich Dein Wort in das Leben anderer Menschen säe und daraus hundertfache Frucht hervorgeht.

Pippa fügt hinzu

Lukas 8,1–8

Die Frauen, die mit Jesus umhergezogen sind und Ihn „durch das, was sie hatten, unterstützten“ (8,3b), faszinieren mich sehr. Zu ihnen gehörten Susanna, Johanna und Maria Magdalena. Jesus hatte sie entweder geheilt oder von Dämonen befreit. Johannas Ehemann, Chuza, managte den Haushalt von Herodes, und sie unterstützte Jesus: das muss interessante Tischgespräche zu Hause gegeben haben!

Und dann war da noch Maria Magdalena. Sie war von Jesus ausgewählt worden, ihr vertraute Er diese erstaunliche Nachricht an. Jesu entschied Sich, einer Frau mit einer furchtbaren Vergangenheit die wichtigste Botschaft der Geschichte anzuvertrauen.

Thought for the Day

Mir ist noch nie ein starker Mensch begegnet, der eine einfache Vergangenheit gehabt hätte.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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