Tag 119

Es ist noch nicht vorbei

Weisheit Psalm 52,1–11
Neues Testament Lukas 24,36–53
Altes Testament Josua 13,1–14,15

Einführung

Man konnte eine Stecknadel fallen hören. Es war faszinierend. Wir lauschten gebannt, wie ein 85-jähriger, fast völlig erblindeter Mann auf unserer Gemeindefreizeit zu 1.500 Menschen jeglichen Alters sprach. Ohne Manuskript; er hätte es ja sowieso nicht lesen können. Er hielt zwei jeweils ein-stündige Vorträge.

Im ersten seiner Vorträge gab er uns eine atemberaubende Zusammenfassung des gesamten Alten Testaments. Im zweiten, der ebenso brillant war, gab er eine Zusammenfassung des ganzen Neuen Testaments. Kein Zögern, kein Holpern, nicht ein Wort, das nicht hundertprozentig passte. Wir hörten die destillierte Weisheit eines Mannes, der Gott sein ganzes Leben lang mit ganzem Herzen nachgefolgt war.

Bischof Lesslie Newbigin leitete einen der bemerkenswertesten Dienste des 20. Jahrhunderts. Mit sechsunddreißig wurde er einer der ersten Bischöfe der neuen Church of South India. Als er später aus Indien zurückkehrte, schrieb er einige Bücher, die der westlichen Kirche helfen sollten, ihren Auftrag in einer sich rasch wandelnden Welt, in der die Menschen Gott nicht zu brauchen schienen, zu erfüllen.

Seine Schriften und Vorträge haben weltweit tausende christliche Leiter beeinflusst. Und trotzdem gab dieser erstaunliche Mann, der so viel in seinem Leben erreicht hatte, seiner Autobiografie den Titel „Unfinished Agenda“ (Unvollendete Agenda). Für ihn gab es immer noch so viel zu tun und zu hoffen.

Weisheit

Psalm 52,1–11

Das hast du nun davon!

1 Von David, zum Nachdenken.
2 Dieses Lied stammt aus der Zeit,
 als der Edomiter Doëg zu Saul gekommen war
 und ihm verraten hatte: »David war bei Ahimelech!«
3 Warum lässt du dich als Held feiern
 und gibst mit deiner Bosheit an?
 Auch du bist nur von Gottes Güte abhängig!
4 Mit deinen Worten verletzt du andere
 wie mit einem scharfen Messer, du Lügner!
5 Du liebst das Böse mehr als das Gute,
 die Lüge mehr als die Wahrheit.
6 Du redest, um zu zerstören,
 und hast noch deinen Spaß daran, du Heuchler!

7 Darum wird Gott auch dich für immer zerstören:
 Er wird dich ergreifen und aus deinem Haus zerren;
 er wird dich aus dem Leben reißen,
 so wie man Unkraut ausreißt.
8 Alle, die zu Gott gehören,
 werden es sehen und erschrecken.
 Dann aber werden sie über dich lachen und sagen:
9 »Schaut ihn an! Statt bei Gott Schutz zu suchen,
 verließ er sich auf seinen großen Reichtum
 und glaubte, seine Bosheit mache ihn stark!«

10 Ich aber darf wachsen und gedeihen wie ein Ölbaum,
 der im Schutz von Gottes Haus grünt.
 Für alle Zeiten weiß ich mich geborgen,
 weil Gott mir gnädig ist.
11 Immer und ewig will ich dir danken,
 Gott, für das, was du getan hast;
 vor allen, die treu zu dir stehen,
 will ich bezeugen, wie gut du bist!
 Auf dich setze ich mein ganzes Vertrauen!

Kommentar

Die unvollendete Agenda der Visionäre

Wie reagierst du im Angesicht von Unglück und Widerstand? Man ist versucht, in Panik zu geraten, sich zurückzuziehen, die Hoffnung zu verlieren oder sogar aufzugeben.

David war ein Visionär. Vision lässt sich definieren als eine Mischung aus tiefer Unzufriedenheit darüber, wie die Dinge sind und einer klaren Vorstellung, wie sie sein könnten. Solange du eine Vision hast, wirst du immer sagen, „Es ist noch nicht vorbei.“

David erreichte unglaublich viel in seinem Leben, aber Widerstände gehörten eben auch dazu. Dieser Psalm entstand nach einem schlimmen Rückschlag. David war wieder einmal auf der Flucht vor Saul, aber „der Edomiter Doëg“ (52,2) hatte ihn an Saul verraten. Obwohl er bereits weitergezogen war, als Sauls Männer eintrafen, wurde sein Freund Ahimelech und fast dessen ganze Familie getötet (1. Samuel 21-22).

Der Psalm zeigt, dass David mit Menschen zu tun hatte, die „auf Zerstörung aus“ waren (52,4a), die logen (4b) und denen es gefiel, „andere mit [ihren] Worten zu zerstören“ (52,6). Ob David an Doëg dachte, als er diese Zeilen schrieb, können wir nur vermuten. Er war jedenfalls ein Mann, wie er ihn in Vers 9 beschreibt, „der nicht auf Gott vertraute, sondern sich auf seinen Reichtum verließ und in seiner Bosheit immer habgieriger wurde.“ Das trifft auch auf unsere moderne Gesellschaft zu.

Aber selbst im Angesicht solcher Tragik und Widerstände verzweifelte David nicht und gab nicht auf. Er erkennt, dass Gott noch nicht fertig ist. Für Doëg ist es noch nicht vorbei: „Gott wird dich ein für alle Mal bestrafen“ (52,7a). Und für David ist es auch noch nicht vorbei: „Ich aber bin wie ein Olivenbaum, der im Hause Gottes gepflanzt ist“ (10a). David wendet sich Gott zu. Was können wir aus seiner Reaktion lernen?

1.\tVertrau auf Gottes Liebe
„Ich verlasse mich für immer auf Gottes Gnade“ (10b). Gottes Liebe wird niemals aufhören.

2.\tPreis Gottes große Taten
„Gott, ich will dir immer danken für das, was du getan hast. Vor allen, die zu dir halten, will ich dich rühmen, weil du so gütig bist“ (11a; GNB). Während du darauf wartest, dass Gott dir eine Tür öffnet, preise Ihn im Flur.

3.\tHoffe auf Seinen Namen
„Ich werde auf deinen Namen vertrauen, denn du bist gut“ (11b). Egal wie deine Situation gerade ausschaut, mit Gott ist es noch nicht vorbei. Setz deine Hoffnung auf Seinen Namen.

Gebet

Herr, danke für die Träume und Visionen, die Du mir ins Herz legst. Ich will bei allen vor mir liegenden Problemen und Widerständen auf Deine endlose Liebe vertrauen und meine Hoffnung für die Zukunft ganz auf Dich setzen.

Neues Testament

Lukas 24,36–53

Der Auferstandene erscheint seinen Jüngern

36 Noch während sie berichteten, stand Jesus plötzlich mitten im Kreis der Jünger. »Friede sei mit euch!«, begrüßte er sie.

37 Die Jünger erschraken und fürchteten sich sehr. Sie dachten, ein Geist stünde vor ihnen. 38 »Warum habt ihr solche Angst?«, fragte Jesus. »Wieso zweifelt ihr daran, dass ich es bin? 39 Seht doch die Wunden an meinen Händen und Füßen! Ich bin es wirklich. Hier, fasst mich an und überzeugt euch, dass ich kein Geist bin. Geister sind doch nicht aus Fleisch und Blut wie ich!«

40 Dann zeigte er ihnen seine Hände und Füße. 41 Aber vor lauter Freude konnten sie es noch immer nicht fassen, dass Jesus vor ihnen stand. Endlich fragte er sie: »Habt ihr etwas zu essen hier?« 42 Sie brachten ihm ein Stück gebratenen Fisch.
43 Den nahm er und aß ihn vor ihren Augen.

44 Dann sagte er zu ihnen: »Erinnert euch an das, was ich euch angekündigt habe, als ich noch mit euch zusammen war: ›Alles muss sich erfüllen, was bei Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich steht.‹«

45 Nun erklärte er ihnen die Worte der Heiligen Schrift. 46 Er sagte: »Es steht doch dort geschrieben: Der von Gott erwählte Retter muss leiden und sterben, und er wird am dritten Tag von den Toten auferstehen. 47 Allen Völkern wird in seinem Auftrag verkündet: Gott vergibt jedem die Schuld, der zu ihm umkehrt. Das soll zuerst in Jerusalem geschehen. 48 Ihr selbst habt miterlebt, dass Gottes Zusagen in Erfüllung gegangen sind. Ihr seid meine Zeugen. 49 Ich werde den Heiligen Geist zu euch herabsenden, den mein Vater euch versprochen hat. Bleibt hier in Jerusalem, bis ihr diese Kraft von oben empfangen habt!«

Jesus kehrt zu seinem Vater zurück

50 Jesus führte seine Jünger von Jerusalem nach Betanien. Er segnete sie mit erhobenen Händen. 51 Noch während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen und wurde zum Himmel emporgehoben. 52 Die Jünger fielen vor ihm nieder. Danach kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück. 53 Von da an gingen sie immer wieder in den Tempel, um Gott zu loben und ihm zu danken.

Kommentar

Für Jesus ist es noch nicht vorbei

Als Jesus am Kreuz starb, hätten die Dinge nicht schlimmer aussehen können. Alles deutete darauf hin, dass es Sein und das Ende Seiner Anhänger war.

Aber es war noch nicht vorbei. Gott war noch nicht fertig. Er erweckte Jesus wieder zum Leben. Im heutigen Abschnitt erscheint Jesus Seinen Jüngern und sagt, „Friede sei mit euch“ (24,36). Sie schienen immer noch „erschrocken“ und hatten „Zweifel“ (24,38; NGÜ). Da gibt Jesus ihnen handfeste Beweise, dass Er wirklich lebt.

„Seht euch meine Hände an. Seht euch meine Füße an. Ihr könnt doch sehen, dass ich es wirklich bin. Berührt mich und vergewissert euch, dass ich kein Geist bin; denn ein Geist hat keinen Körper, und ich habe einen, wie ihr seht“ (24,39).

Jesus ist mehr als eine historische Person, die vor 2.000 Jahren zur Welt kam und irgendwann gestorben ist. Er lebt. Er ist hier unter uns.

Als die Jünger realisieren, dass Jesus wirklich lebt, waren sie fassungslos vor „Freude und Verwunderung“ (24,41; GNB). Nachdem Jesus „ein Stück gebratenen Fisch“ (24,42) gegessen hat, sagt Er zu ihnen, „Als ich bei euch war, habe ich euch erklärt, dass alles, was bei Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht, in Erfüllung gehen muss“ (24,44).

Als „er ihnen den Blick für das Verständnis dieser Schriften [öffnete]“ (24,45), hat Er auch uns ein Muster dafür gegeben. Das ist der Grund, warum wir das Alte Testament immer durch Jesu Augen betrachten müssen.

Jesus hatte Seinen Teil des Auftrages, der im Alten Testament beschrieben wurde, vollkommen erfüllt. Trotzdem war Jesu Agenda noch unvollendet.

Seine Jünger hatten den Auftrag, „Geht in seinem Namen zu allen Völkern, angefangen in Jerusalem, ruft sie zur Umkehr auf, damit sie Vergebung der Sünden erhalten“ (24,47). Heute sind du und ich Seine Jünger, und wir haben denselben Auftrag, „zu allen Völkern“ zu gehen, sie zur Umkehr zu rufen. Für diesen Teil der Agenda brauchst du die Kraft des Heiligen Geistes. Jesus verspricht, dass Er dich „mit Kraft aus dem Himmel erfüllen wird“ (24,49).

Nachdem Er den Auftrag gegeben hatte, „hob er die Hände zum Himmel und segnete sie. Noch während er sie segnete, verließ er sie und wurde in den Himmel hinaufgehoben“ (24,50-51). Interessant ist, dass sie Ihn anbeteten, nachdem Er nicht mehr körperlich unter ihnen war (24,52); aber sie wussten, dass Er trotzdem bei ihnen war. Dann erst kehrten sie „voll großer Freude nach Jerusalem zurück“ (24,52). Das Ende Seiner Zeit mit den Jüngern war gleichzeitig ein aufregender Neubeginn.

An Pfingsten empfingen sie, was Jesus ihnen verheißen hatte. Sie wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, Jesu Auftrag in die Tat umzusetzen. Jesu Agenda wird heute von Seinen Nachfolgern in aller Welt verfolgt. Sie ist alles andere als abgeschlossen. Du kannst mithelfen, dass Seine unvollendete Agenda abgeschlossen wird. Das Ende ist noch nicht erreicht. Wenn sie eines Tages abgeschlossen ist, kommt Jesus wieder.

Gebet

Herr, ich will Dir mit meinem Leben bei der großen, unvollendeten Agenda dienen. Danke, dass Dein Heiliger Geist mich für diese Aufgabe ausrüstet und stärkt.

Altes Testament

Josua 13,1–14,15

Gott ordnet die Verteilung des Landes an

1 Josua war inzwischen alt geworden. Da sprach der HERR zu ihm: »Du bist nun schon sehr alt, aber es ist noch viel Land zu erobern.

2-3 Dazu gehören sämtliche Bezirke der Philister mit ihren fünf Königsstädten Gaza, Aschdod, Aschkelon, Gat und Ekron sowie die Gegend von Geschur. Dieser Landstrich beginnt beim Wadi Schihor östlich von Ägypten und zieht sich von dort in nördlicher Richtung bis nach Ekron. Er gehört zum Gebiet der Kanaaniter. Auch die Gegend der Awiter im Süden ist noch nicht eingenommen, 4 ebenso der hohe Norden Kanaans von der Sidonierstadt Meara bis zur Stadt Afek und zum Gebiet der Amoriter. 5 Zudem soll euch das Land der Gebaliter gehören und im Osten der ganze Libanon von Baal-Gad am Fuß des Berges Hermon bis hinab zur Straße nach Hamat,

6 auch die Region des Libanon bis hinab nach Misrefot-Majim. Alle Sidonier dort werde ich selbst vertreiben, um euch ihr Gebiet zu geben. Verlose das ganze Land schon jetzt unter den Israeliten, wie ich es dir befohlen habe; 7 gib es den neun Stämmen und dem halben Stamm Manasse zum Besitz!«

Rückblick auf die Verteilung des Ostjordanlandes

8 Der anderen Hälfte des Stammes Manasse und den Stämmen Ruben und Gad hatte Mose, der Diener des HERRN, bereits das Land östlich des Jordan zugewiesen. Er überließ ihnen

9-10 alle Städte des amoritischen Königs Sihon von Heschbon, von Aroër am Rand des Arnontals im Süden und der Stadt am Fluss Arnon bis zur ammonitischen Grenze im Norden, einschließlich der Hochebene zwischen Dibon und Medeba. 11 Diesen Stämmen gehörte auch das Land Gilead und das Gebiet der Geschuriter und Maachatiter, das ganze Hermongebirge und das gesamte Land Baschan bis zur Stadt Salcha. 12 Dieses Gebiet hatte vorher König Og von Baschan gehört, der in Aschtarot und Edreï regierte und einer der Refaïter, der letzten Riesen, war. Die Israeliten hatten diese Gegenden unter Moses Führung erobert und sämtliche Bewohner vertrieben, 13 außer den Geschuritern und Maachatitern. Sie leben bis heute unter den Israeliten.

14 Der Stamm Levi erhielt als einziger keinen Grundbesitz. Er sollte von den Opfergaben leben, die das Volk Israel seinem Gott darbringt. So hatte der HERR es Mose befohlen.

Das Gebiet des Stammes Ruben

15 Dem Stamm Ruben mit seinen Sippen hatte Mose folgendes Gebiet gegeben:

16 von Aroër am Rand des Arnontals und der Stadt am Fluss Arnon über die ganze Hochebene bis Medeba 17 und Heschbon. Dazu gehörten die Städte des Hochlandes: Dibon, Bamot-Baal, Bet-Baal-Meon, 18 Jahaz, Kedemot, Mefaat, 19 Kirjatajim, Sibma, Zeret-Schahar im Hügelland östlich des Toten Meeres, 20 Bet-Peor, die Siedlungen an den Abhängen des Berges Pisga und Bet-Jeschimot. 21 Alle Ortschaften der Hochebene wurden den Rubenitern zugeteilt, das ganze frühere Reich des Amoriterkönigs Sihon, das er von Heschbon aus regiert hatte. Er war von den Israeliten auf Moses Befehl hin getötet worden. Mit Sihon hatten sie auch die midianitischen Fürsten Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba hingerichtet, die er in seinem Gebiet als Herrscher eingesetzt hatte. 22 Unter denen, die damals mit dem Schwert getötet wurden, war auch der Wahrsager Bileam, der Sohn von Beor. 23 Der untere Jordan und seine Uferlandschaft bildeten die nordwestliche Grenze des Gebietes, dessen Städte und Dörfer der Stamm Ruben mit seinen Sippen in Besitz nahm.

Das Gebiet des Stammes Gad

24 Dem Stamm Gad und seinen Sippen hatte Mose folgendes Gebiet gegeben:

25 Jaser und alle Städte Gileads, das halbe Land der Ammoniter bis zur Stadt Aroër bei Rabba, 26-27 den nördlichen Rest des Reiches Sihons von Heschbon, also die Gegenden zwischen Heschbon, Ramat-Mizpe und Betonim sowie zwischen Mahanajim und dem Gebiet von Debir, außerdem das östliche Jordantal mit Bet-Haram, Bet-Nimra, Sukkot und Zafon, bis hinauf zum Südufer des Sees Genezareth. 28 Dieses Land
mit seinen Städten und Dörfern erhielt der Stamm Gad für seine Sippen.

Das Gebiet des halben Stammes Manasse

29 Das Gebiet, das Mose dem halben Stamm Manasse und seinen Sippen zugeteilt hatte, 30 erstreckte sich von Mahanajim nach Norden über das gesamte Reich König Ogs. Es umschloss das Land Baschan und die sechzig Ortschaften, die Jaïr dort erobert hatte. 31 Das halbe Gebiet von Gilead mit den beiden Städten Aschtarot und Edreï, in denen Og regiert hatte, wurde der Hälfte der Nachkommen Machirs zugesprochen, einem Sohn von Manasse.

32 Die Verteilung des Landes hatte Mose in den Ebenen von Moab vorgenommen, östlich des Jordan, gegenüber von Jericho. 33 Den Leviten hatte Mose jedoch kein eigenes Stammesgebiet gegeben. Der HERR, der Gott Israels, war ihr Anteil und Erbe und sorgte für sie, wie er es ihnen versprochen hatte.

Die Verteilung des Landes Kanaan

14 1-2 Das Land Kanaan westlich des Jordan wurde unter die übrigen neuneinhalb Stämme aufgeteilt. Der Priester Eleasar, Josua und die Stammesoberhäupter losten aus, welcher Stamm welches Gebiet erhalten sollte. So hatte es der HERR durch Mose befohlen. 3 Zweieinhalb Stämme hatten bereits östlich des Jordan Grundbesitz erhalten. Nur den Leviten wurde kein Land zugeteilt. 4 Sie bekamen jedoch eigene Städte, in denen sie wohnen konnten. Auch gab man ihnen Weideplätze für ihr Vieh. Die Nachkommen von Josef hatten zwei Stämme gebildet: Ephraim und Manasse. 5 Bei der Verteilung Kanaans hielten sich die Israeliten an die Weisungen, die Mose vom HERRN bekommen hatte.

Kaleb bittet um Hebron

6 In Gilgal kamen die Männer des Stammes Juda zu Josua. Unter ihnen war auch Kaleb, der Sohn von Jefunne, aus der Sippe Kenas. Er sagte zu Josua: »Du weißt, was der HERR bei Kadesch-Barnea zu Mose, dem Mann Gottes, über mich und dich gesagt hat. 7 Ich war damals 40 Jahre alt. Mose, der Diener des HERRN, hatte mich von Kadesch-Barnea als Kundschafter in dieses Land hier gesandt. Als ich ihm dann Bericht erstatten musste, war ich zuversichtlich, dass wir das Land einnehmen könnten. 8 Aber die Männer, die mit mir zusammen dieses Gebiet erkundet hatten, jagten dem Volk Angst ein. Ich dagegen vertraute ganz dem HERRN, meinem Gott. 9 Mose hat mir damals geschworen: ›Das Land, in das du vorgedrungen bist, wird dir und deinen Nachkommen für immer gehören, weil du dich fest auf den HERRN, meinen Gott, verlassen hast.‹

10 Nun hat mich der HERR tatsächlich am Leben erhalten, wie er es versprochen hat. 45 Jahre sind vergangen, seit der HERR dies zu Mose gesagt hat. In dieser langen Zeit sind wir Israeliten in der Wüste umhergezogen. Heute bin ich 85 Jahre alt 11 und noch genauso stark wie damals als Kundschafter. Ich habe die gleiche Kraft und kann immer noch kämpfen und Kriegszüge unternehmen. 12 Teile mir das Bergland zu, das der HERR mir damals versprochen hat! Du weißt, dass dort Anakiter in großen Städten leben, die sie zu Festungen ausgebaut haben. Vielleicht wird der HERR mir helfen, sie zu vertreiben, wie er es zugesagt hat.«

13 Da segnete Josua Kaleb, den Sohn von Jefunne, und erklärte Hebron zu seinem Besitz. 14-15 Früher nannte man Hebron Kirjat-Arba (»Stadt des Arba«). Arba war der größte Mann im Volk der Anakiter gewesen. Heute gehört die Stadt Kaleb und seinen Nachkommen, weil er dem HERRN, dem Gott Israels, völlig vertraut und gehorcht hatte.

Dann hatte das Land endlich Ruhe vom Krieg.

Kommentar

Es ist nie vorbei für die, die „es gut beenden“

Wer den guten Weg wählt, wird immer eine unvollendete Agenda haben und sagen, „Es ist noch nicht vorbei.“

Auch bei Josua finden wir das Thema der unvollendeten Agenda: „Als Josua sehr alt geworden war, sagte der Herr zu ihm: „Du wirst alt, und es gibt noch sehr viel Land, das erobert werden muss““ (13,1).

Lass dich von Josuas Beispiel inspirieren. Er folgte dem Herrn von ganzem Herzen. Ebenso Kaleb, der sagen konnte, „Ich für mein Teil folgte ganz dem Herrn, meinem Gott“ (14,8). „Ich dagegen vertraute ganz dem Herrn, meinem Gott“ (Hfa).

Kaleb folgte dem Herrn nicht nur im Alter von 40 Jahren (14,7), sondern auch noch als Fünfundachtzigjähriger (14,10 – demselben Alter, in dem Lesslie Newbigin diese beiden herausragenden Vorträge hielt). Darin liegt die eigentliche Schwierigkeit, es gut zu Ende zu bringen; nicht die erste Liebe zu verlieren, sondern die Augen weiter auf Jesus gerichtet zu halten.

Bei Kaleb äußerte sich das sowohl in physischer Kraft als auch in innerer Stärke (14,11). Auf innere Stärke dürfen alle hoffen, die sich Gott ganz zur Verfügung stellen, denn sie haben die innere Kraft des Heiligen Geistes, die Jesus dir und mir verspricht. Du brauchst diese Kraft des Heiligen Geistes, wenn du dein Leben und deinen Auftrag gut zu Ende bringen willst.

Gebet

Herr, hilf mir, mein Leben gut zu beenden. Dass ich am Ende meines Lebens sagen kann, „Ich für mein Teil folgte ganz dem Herrn, meinem Gott“ (14,8). Ich bitte Dich um den Beistand des Heiligen Geistes, der mir hilft, meinen Teil an Jesu Auftrag, das Evangelium allen Völkern zu predigen, zu erfüllen.

Pippa fügt hinzu

Lukas 24,39

„Seht euch meine Hände an. Seht euch meine Füße an.“

Bei einer unserer Indienreisen wurden wir eingeladen, vor einigen Mitarbeitern des Oberoi und Taj Mahal Hotels einen Vortrag zu halten. Beide Hotels waren im November 2008 Ziele terroristischer Anschläge geworden, bei denen viele Menschen ums Leben gekommen oder verletzt worden waren. Viele der Angestellten waren traumatisiert, hatten sich während der Angriffe versteckt und zusehen müssen, wie Freunde oder Hotelgäste vor ihren Augen erschossen wurden.

Als ich so vor ihnen stand, wurde ich überwältigt von ihrem Schmerz und dem Trauma, das sie erlebt hatten. Mir fehlten die Worte; dann fielen mir die Verse ein – wie Jesus unter ihnen stand und sprach, „Friede sei mit euch!“ (24,36) und ihnen dann Seine Hände und Füße zeigte. Selbst nach Seiner Auferstehung trägt Er die Male Seines Leidens – bis in alle Ewigkeit.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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